CH705323A1 - Verfahren zum Einspritzen von Wasser in einen mehrstufigen Axialverdichter einer Gasturbine. - Google Patents
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Abstract
Bei einem Verfahren zum Einspritzen von Wasser in einen mehrstufigen Axialverdichter (10) einer Gasturbine wird mit geringem apparativem Aufwand eine deutliche Leistungssteigerung auch unter sich ändernden Randbedingungen dadurch erreicht, dass das Wasser an mehreren Punkten entlang des Axialverdichters eingespritzt wird, und dass der eingespritzte Wasser-Massenstrom an den einzelnen Einspritzpunkten (18a–d) nach Massgabe von Umgebungsbedingungen und Betriebsparametern der Gasturbine derart gesteuert wird, dass sich eine vergleichmässigte Belastung in den einzelnen Stufen des Axialverdichters (10) ergibt.
Description
Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einspritzen von Wasser in einen mehrstufigen Axialverdichter einer Gasturbine gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft auch ein Einspritzsystem zur Durchführung des Verfahrens.
Stand der Technik
[0002] Das Einspritzen von Wasser in den Einlass von Gasturbinen wird zur Leistungserhöhung und auch zur Verbesserung des Wirkungsgrades eingesetzt. Die Leistungsverstärkung wird sowohl durch die Verringerung der Kompressionsarbeit als auch durch die Erhöhung des Massenstroms bewirkt.
[0003] Das Einspritzen von Wasser in den Verdichter hat im Allgemeinen zwei physikalische Wirkungen:
1. Einlasskühlung:
[0004] Die Verdampfung von Wasser im Einlass vor der ersten Schaufelreihe des Verdichters, welche den Luftstrom sättigt, führt zu einer Absenkung der Verdichter-Einlasstemperatur aufgrund der latenten Verdampfungswärme.
2. Nassverdichtung:
[0005] Die Verdampfung von Wasser im Verdichter verursacht ein Phänomen, das als Nassverdichtung («wet compression») bezeichnet wird (siehe z.B. die WO 03/048 545). Die Verdichtung des resultierenden 2-Phasen-Stroms beinhaltet den
[0006] Wärmeübergang von der Gasphase zur flüssigen Phase für die Verdampfung, der nicht als adiabatischer Prozess angesehen werden kann. Darüber hinaus hat der resultierende Dampf aus der Tröpfchen-Verdampfung einen Einfluss auf den Massenstrom im Verdichterkanal und eine Erhöhung der spezifischen Wärme Cpaufgrund der Änderung der Zusammensetzung der Gasphase.
[0007] Es hat in der Praxis bereits zahlreiche Ansätze gegeben, um die Leistungserhöhung zu erreichen, in einigen Fällen durch Einlasskühlung unter Verwendung von Verdampfungskühlern oder Zerstäubung, in anderen Fällen über eine Nassverdichtung durch Übersättigung des Einlass-Luftstroms wie beim «High Fogging», oder, weniger häufig, durch Wassereinspritzung zwischen den Stufen des Verdichters («interstage water injection»).
[0008] «High Fogging»-Systeme können eine Leistungserhöhung um 7-8 % bei einem Wasser-Massenstrom von 1 % erzielen, und zwar mit vergleichsweise niedrigen Installationskosten. Es gibt jedoch zahlreiche Grenzen und Nachteile, die mit dieser Anwendung verbunden sind:
1. Grenzen des Betriebs aufgrund von Umweltbedingungen
[0009]
Betriebs-Einschränkung bei niedriger Umgebungstemperatur aufgrund von Vereisung. Wegen der Strömungsbeschleunigung nach den Variablen Einlassleitschaufeln (VIGV) und des damit verbundenen Temperaturabfalls ist der Betrieb bei Umgebungstemperatur unterhalb 10 °C eingeschränkt.
Lufteinlass-Kühlung ist zwingend für relativ trockene Umgebungsbedingungen (relative Feuchte < 60 %) aufgrund der damit verbundenen Störung im Temperaturprofil.
2. Erosion
[0010] Die eingangsseitigen Schaufelreihen sind aufgrund der auftretenden Tropfen von Erosion betroffen. Dies kann einen Einfluss auf die mechanische Integrität des Schaufelblattes haben und zu einer Erhöhung des Risikos einer Beschädigung des Verdichters führen sowie aufgrund von Störungen der Vorderkanten-Geometrie der im Überschallbereich arbeitenden vorderen Schaufelreihe einen Einfluss auf den Betriebsbereich haben. Mögliche Gegenmassnahmen wie zum Beispiel eine Laserbeschichtung mit seltenen Materialien sind kostspielig.
3. Reduzierung des Pumpgrenzenabstands
[0011] Auf Grund der Änderungen des Volumenstroms auf dem Weg durch den Verdichter arbeiten einzelne Stufen jenseits des ausgelegten Bereichs. In den Eingangsstufen führt ein grösser werdender nun Strom zu einem Anwachsen der meridionalen Geschwindigkeiten und verändert so die Geschwindigkeitsdreiecke, so dass sowohl das Auftreffen als auch die Umlenkung verringert werden. Ein zusätzlicher Effekt, der die Umlenkung (Deviation in the flow over a compressor profile) an den Eingangs-Schaufeln verringert, ist die zunehmende Minderumlenkung aufgrund der nassen Oberfläche des Schaufelblattes. Auf der anderen Seite gibt es einen abnehmenden Volumenstrom in den hinteren Stufen, weil der Anstieg des Massenstroms aufgrund der Verdampfung einen entsprechenden Anstieg beim Druck im Verdichter-Plenum zur Folge hat, und im Zusammenhang damit eine Verringerung der meridionalen Geschwindigkeiten und einen Anstieg im Auftreffen und der Umlenkung. Diese Fehlanpassung in den Verdichterstufen führt zu einem Anstieg der Verluste und einem aerodynamischen Nachteil im Hinblick auf den Wirkungsgrad. Insgesamt ergibt sich als Konsequenz einer Verschiebung der Verdichterlast von den vorderen Stufen zu den hinteren Stufen. Die zu den hinteren Stufen verschobene Belastung und die Tatsache, dass der Verdichter auf einer angehobenen Arbeitskennlinie arbeitet, verringert den vertikalen Pumpgrenzenabstand, vor allem bei kleineren aerodynamischen Geschwindigkeiten. Es muss jedoch ein gewisser minimaler Pumpgrenzenabstand eingehalten werden gegenüber einem Niederfrequenzenbetrieb einiger instabiler Netze. Es muss daher für «High Fogging»-Maschinen entweder eine grössere Festigkeit (high solidity in compressor blading) bei den hinteren Stufen des Verdichters vorgesehen werden, was die apparativen Kosten erhöht und einen Nachteil im Wirkungsgrad bringt, oder es müssen engere Grenzen im Schutzkonzept gegen eine Unterfrequenz gesetzt werden, was die Verfügbarkeit des Systems reduziert.
4. Verringerung der Kühlluftversorgung im mittleren Bereich des Verdichters
[0012] Druck und Temperatur werden auf dem Weg durch den Verdichter durch den Prozess der Nassverdichtung («wet compression») beeinflusst. Da die vorderen Stufen weniger belastet sind, werden in den Luftentnahmekavitäten geringere Drücke im Vergleich zum trockenen Betrieb erreicht. Auch die Temperaturen in den Luftentnahmekavitäten sind geringer aufgrund der Gasphasen-Zufuhr von Verdampfungswärme zur flüssigen Phase. Bei unveränderlicher Geometrie des Sekundärluftsystems ergibt sich daraus ein verringerter Kühlluft-Massenstrom zu den Turbinen-Komponenten, der Lebensdauer der Turbinenteile beeinflussen kann. Eine Entschärfung könnte hier durch eine variable, modulierende Geometrie des Sekundärluftsystems bewirkt werden, was jedoch die Kosten und die Komplexität des Systems erhöht. Oder die Menge an eingespritztem Wasser wird begrenzt mit der Folge einer Verringerung der Leistungserhöhung.
[0013] Aus der Druckschrift EP 1 903 188 A2 ist eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Erhöhung der Ausgangsleistung einer Gasturbine bekannt, bei denen eine Wascheinheit vorgesehen ist, welche Wasser in die Gasturbine einspritzt, um Belege von den Schaufeln des Verdichters zu entfernen. Darüber hinaus kann Wasser in den zu verdichtenden Luftstrom eingedüst werden, um den Massenstrom zu erhöhen und die Leistung der Turbine zu vergrössern.
[0014] Eine kombinierte Reinigungs- und Kühlvorrichtung, mit der an verschiedenen Stellen eines Verdichters Wasser eingespritzt werden kann, ist auch aus der US 6 398 518 bekannt.
[0015] Aus der Druckschrift US 6 634 165 ist bekannt, dass Einspritzen von Wasser im Ansaugtrakt einer Gasturbine so zu steuern, dass bestimmte Randbedingungen eingehalten werden.
[0016] Die Veränderung der Belastung in den einzelnen Verdichterstufen wird im genannten Stand der Technik nicht thematisiert.
Darstellung der Erfindung
[0017] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Einspritzen von Wasser in einen mehrstufigen Axialverdichter anzugeben, welches die Nachteile bekannter Verfahren vermeidet und sich durch geringfügige Eingriffe in die Maschine bei gleichzeitig wirkungsvoller Leistungsverstärkung auch unter sich ändernden Randbedingungen auszeichnet, sowie ein entsprechendes Einspritzsystem zu schaffen.
[0018] Diese und andere Aufgaben werden durch die Gesamtheit der Merkmale der Ansprüche 1 und 9 gelöst.
[0019] Das erfindungsgemässe Verfahren zum Einspritzen von Wasser in einen mehrstufigen Axialverdichter einer Gasturbine ist dadurch gekennzeichnet, dass das Wasser an mehreren Punkten entlang des Axialverdichters eingespritzt wird, und dass der eingespritzte Wasser-Massenstrom an den einzelnen Einspritzpunkten nach Massgabe von Umgebungsbedingungen und Betriebsparametern der Gasturbine derart gesteuert wird, dass sich eine vergleichmässigte Belastung in den einzelnen Stufen des Axialverdichters ergibt.
[0020] Eine Ausgestaltung des erfindungsgemässen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass das Wasser überwiegend zwischen den Stufen des Axialverdichters eingespritzt wird.
[0021] Gemäss einer anderen Ausgestaltung wird, wenn der Axialverdichter am Einlass eine Reihe von variablen Einlassleitschaufeln aufweist, Wasser auch vor der Reihe von variablen Einlassleitschaufeln eingespritzt.
[0022] Eine weitere Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, dass das Wasser mittels Pumpen zu den Einspritzpunkten befördert wird, und dass die Pumpen zum Steuern des eingespritzten Wasser-Massenstroms gesteuert werden.
[0023] Gemäss einer anderen Ausgestaltung wird die Verteilung des Wassers auf die einzelnen Einspritzpunkte durch Steuerventile in den entsprechenden Zuleitungen gesteuert.
[0024] Eine weitere Ausgestaltung ist dadurch gekennzeichnet, dass zur Steuerung des eingespritzten Wasser-Massenstroms eine Analyse der meridionalen Mittellinien-Strömung mit einem Tröpfchen-Verdampfungs-Modell verwendet wird.
[0025] Insbesondere werden bei der Analyse die Verdampfungseffekte Schaufelreihe für Schaufelreihe berechnet, und die Nassverdichtungseffekte der Temperaturabsenkung und des Anstiegs des Dampfanteils mitberücksichtigt.
[0026] Weiterhin kann zusätzlich mit einem Modell der Schaufelerosion die Erosionsrate vorhergesagt werden.
[0027] Das erfindungsgemässe Einspritzsystem zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens ist gekennzeichnet durch eine Mehrzahl von innerhalb des Axialverdichters in axialer Richtung hintereinander angeordneten Einspritzvorrichtungen, welche Wasser in den Gaskanal des Axialverdichters einspritzen, sowie eine Einspritzsteuerung, welche den Wasser-Massenstrom zu den einzelnen Einspritzvorrichtungen steuert.
[0028] Eine Ausgestaltung des Einspritzsystems nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass für die Gasturbine eine Gasturbinensteuerung vorgesehen ist, und dass die Einspritzsteuerung mit der Gasturbinensteuerung in wechselseitiger Verbindung steht.
[0029] Eine andere Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, dass die Einspritzvorrichtungen über einzelne Zuleitungen mit Wasser versorgt werden, dass in den einzelnen Zuleitungen jeweils ein Steuerventil zur Durchflusssteuerung angeordnet ist, und dass die Steuerventile an die Einspritzsteuerung angeschlossen sind.
[0030] Eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemässen Einspritzsystems ist dadurch gekennzeichnet, dass das Wasser mittels Pumpen zu den Einspritzvorrichtungen befördert wird, und dass die Pumpen an die Einspritzsteuerung angeschlossen sind.
[0031] Gemäss einer anderen Ausgestaltung weist der Axialverdichter am Einlass eine Reihe von variablen Einlassleitschaufeln auf, wobei eine der Einspritzvorrichtungen vor der Reihe von variablen Einlassleitschaufeln angeordnet ist.
Kurze Erläuterung der Figuren
[0032] Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit der Zeichnung näher erläutert werden. Alle für das unmittelbare Verständnis der Erfindung nicht wesentlichen Elemente sind weggelassen worden. Es zeigt
<tb>Fig. 1<sep>ein Prinzipschaltbild eines Verdichters mit mehrstufiger steuerbarer Wassereinspritzung gemäss einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0033] Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren und ein System zum Einspritzen von Wasser in den Axialverdichter einer Gasturbine zwischen mehreren Stufen des Verdichters, um die Ausgangsleistung der Gasturbine zu erhöhen. Dabei wird die Verteilung der Belastung innerhalb des Verdichters dadurch gesteuert, dass der Massenstrom des eingespritzten Wassers an verschiedenen Einspritzpunkten moduliert wird.
[0034] Das Steuerungssystem startet, stoppt, moduliert und begrenzt den Zustrom von Wasser zu den verschiedenen Einspritzpunkten im Verdichterkanal nach Massgabe von Umgebungsbedingungen und Betriebsparametern der Maschine wie zum Beispiel der Stellung der verstellbaren Einlassleitschaufeln, der Feuerungstemperatur, der Versorgungsbedingungen des Luftkühlsystems, des Drucks und der Temperatur im Plenum, etc.
[0035] Das Steuerungssystem schliesst eine Analyse der meridionalen Mittellinien-Strömung («meanline meridional flow analysis») mit einem Tröpfchen-Verdampfungs-Modell ein. Die Verdampfungseffekte werden dabei Schaufelreihe für Schaufelreihe berechnet. Die Nassverdichtungseffekte der Temperaturabsenkung und des Anstiegs des Dampfanteils werden mitberücksichtigt, um die Dichte zu korrigieren und die meridionale Geschwindigkeit und Geschwindigkeitsdreiecke zu modifizieren.
[0036] Auf diese Weise können viele aerodynamische Verdichter-Parameter berechnet und verfolgt werden, die mit einer Verschiebung der Verdichter-Belastung und einer Reduktion des Pumpgrenzenabstands verknüpft sind (Koch-Faktor, Diffusionszahlen, Lastfaktor, Strömungskoeffizient, etc.). Zusätzlich ist ein Modell der Schaufelerosion eingeschlossen, welches experimentell bestätigte Algorithmen zur Vorhersage der Erosionsrate umfasst.
[0037] Durch Modulation der relativen Wassermenge, die entlang dem Verdichterkanal eingespritzt wird, kann die Erosionsrate in den verschiedenen Schaufelreihen gleichmässiger verteilt werden, wodurch der Angriff auf die Eingangsschaufeln drastisch reduziert wird. Die Einwirkzeit der Tröpfchen ist drastisch reduziert mit dem axialen Abstand vom Einlass zu den hinteren Stufen, was bei der Modulation des Wasser-Massenstroms berücksichtigt wird.
[0038] In Fig. 1 ist ein Prinzipschaltbild eines Axialverdichters 10 mit mehrstufiger steuerbarer Wassereinspritzung gemäss einem Ausführungsbeispiel der Erfindung wiedergegeben. Der Axialverdichter 10, der Teil einer nicht gezeigten Gasturbine ist, umfasst einen um eine Achse 12 drehenden Rotor 11, der mit Reihen von Laufschaufeln 15 besetzt ist, die in axialer Richtung hintereinander angeordnet sind und in den Gaskanal 14 des Axialverdichters 10 hineinragen. Im Gaskanal 14 wechseln die Laufschaufelreihen mit Reihen von Leitschaufeln 16 ab, die an der Innenwand eines den Rotor 11 konzentrisch umgebenden Gehäuses 13 angeordnet sind. Die zu verdichtende Luft wird an einem in Fig. 1 rechts liegenden Einlass angesaugt und strömt in Pfeilrichtung durch den Gaskanal 14. Am Eingang des Gaskanals 14 ist eine Reihe von variablen (verstellbaren) Einlassleitschaufeln 17 angeordnet, welche den Volumenstrom durch den Axialverdichter 10 steuern.
[0039] An mehreren (im dargestellten Beispiel: vier) Stellen innerhalb des Axialverdichters 10 sind (zwischen den Stufen bzw. am Einlass) Einspritzvorrichtungen 18a-d angeordnet, welche schräg gegen den durch den Gaskanal 14 strömenden Luftstrom Wasser in Form eines Kegels von fein verteilten Tröpfchen eindüsen. Die Einspritzvorrichtungen 18a-d werden jeweils über eine Zuleitung 19a-d, in der ein Steuerventil 20a-d angeordnet ist, mit Wasser versorgt. Das über einen Zulauf 23 herangeführte Wasser wird mittels zweier parallel arbeitender Pumpen 22a, b unter Druck über ein Rückschlagventil 21 auf die Zuleitungen 19a-d verteilt. Hinter dem Rückschlagventil 21 ist ein Ablauf 24 vorgesehen.
[0040] Der Betrieb der beiden Pumpen 22a, b sowie die Stellung der einzelnen Steuerventile 20a-d wird (über die gestrichelt eingezeichneten Steuerleitungen) von einer Einspritzsteuerung 25 gesteuert, die ihrerseits mit der eigentlichen Gasturbinensteuerung 26 in wechselseitiger Verbindung steht.
[0041] Das dargestellte Steuerungssystem ermöglicht die Modulation des eingespritzten Wasser-Massenstroms an den verschiedenen Einspritzpunkten (18a-d) entlang des Gaskanals 14 des Axialverdichters 10. Darin eingeschlossen ist das Einspritzen vorder verstellbaren Einlassleitschaufelreihe (17) mittels der Einspritzvorrichtung 18d. Auf diese Weise kann die Verdampfungsrate entlang des Axialverdichters gesteuert werden, um die folgenden Vorteil zu erzielen:
Adaptive Steuerung der Verdichterlast gegen einen plötzlichen Anstieg.
Das System kann bei vorhandenen Maschinen nachgerüstet werden, ohne dass die hinteren Stufen verstärkt werden müssen.
Es ergibt sich ein verbesserter Schutz für den Betrieb der Maschine bei niedrigen Netzfrequenzen.
Adaptive Steuerung der Verdichterlast, um den Einfluss von Variationen im Druck und in der Temperatur bei der Kühlluftversorgung abzuschwächen.
Der gesteuerte Wasser-Massenstrom entlang des Gaskanals ermöglicht die Optimierung der Erosionsraten-Verteilung entlang der Beschaufelung.
Gegenüber dem «High Fogging» ergibt sich eine erhöhte Verfügbarkeit für die Leistungserhöhung.
Betriebsgrenzen für das «High Fogging» wegen der Vereisung oder Einlasstemperatur-Störung können dadurch umgangen werden, dass die Einspritzung vor der verstellbaren Einlassleitschaufelreihe bei niedrigen Umgebungstemperaturen oder hoher relativer Luftfeuchtigkeit abgeschaltet wird und der Wasser-Massenstrom an den anderen Einspritzpunkten angepasst wird.
Bezugszeichenliste
[0042]
<tb>10<sep>Axialverdichter
<tb>11<sep>Rotor
<tb>12<sep>Achse
<tb>13<sep>Gehäuse
<tb>14<sep>Gaskanal
<tb>15<sep>Laufschaufel
<tb>16<sep>Leitschaufel
<tb>17<sep>variable Einlassleitschaufel
<tb>18a-d<sep>Einspritzvorrichtung
<tb>19a-d<sep>Zuleitung
<tb>20a-d<sep>Steuerventil
<tb>21<sep>Rückschlagventil
<tb>22a,b<sep>Pumpe
<tb>23<sep>Zulauf
<tb>24<sep>Rücklauf
<tb>25<sep>Einspritzsteuerung
<tb>26<sep>Gasturbinensteuerung
Claims (13)
1. Verfahren zum Einspritzen von Wasser in einen mehrstufigen Axialverdichter (10) einer Gasturbine, dadurch gekennzeichnet, dass das Wasser an mehreren Punkten entlang des Axialverdichters eingespritzt wird, und dass der eingespritzte Wasser-Massenstrom an den einzelnen Einspritzpunkten nach Massgabe von Umgebungsbedingungen und Betriebsparametern der Gasturbine derart gesteuert wird, dass sich eine vergleichmässigte Belastung in den einzelnen Stufen des Axialverdichters (10) ergibt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Wasser überwiegend zwischen den Stufen des Axialverdichters (10) eingespritzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Axialverdichter (10) am Einlass eine Reihe von variablen oder öffnungssvariablen Einlassleitschaufeln (17) aufweist, und dass Wasser auch vor der Reihe von variablen Einlassleitschaufeln (17) eingespritzt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass das Wasser mittels Pumpen (22a, b) zu den Einspritzpunkten befördert wird, und dass die Pumpen (22a, b) zum Steuern des eingespritzten Wasser-Massenstroms gesteuert werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verteilung des Wassers auf die einzelnen Einspritzpunkte durch Steuerventile (20a-d) in den entsprechenden Zuleitungen (19a-d) gesteuert wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 -5, dadurch gekennzeichnet, dass zur Steuerung des eingespritzten Wasser-Massenstroms eine Analyse der meridionalen Mittellinien-Strömung mit einem Tröpfchen-Verdampfungs-Modell verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Analyse die Verdampfungseffekte Schaufelreihe für Schaufelreihe berechnet werden, und dass die Nassverdichtungseffekte der Temperaturabsenkung und des Anstiegs des Dampfanteils mitberücksichtigt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich mit einem Modell der Schaufelerosion die Erosionsrate vorhergesagt wird.
9. Einspritzsystem zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1-8 für einen mehrstufigen Axialverdichter (10) einer Gasturbine, gekennzeichnet durch eine Mehrzahl von innerhalb des Axialverdichters (10) in axialer Richtung hintereinander angeordneten Einspritzvorrichtungen (18a-d), welche Wasser in den Gaskanal (14) des Axialverdichters (10) einspritzen, sowie eine Einspritzsteuerung (25), welche den Wasser-Massenstrom zu den einzelnen Einspritzvorrichtungen (18a-d) steuert.
10. Einspritzsystem nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass für die Gasturbine eine Gasturbinensteuerung (26) vorgesehen ist, und dass die Einspritzsteuerung (25) mit der Gasturbinensteuerung (26) in wechselseitiger Verbindung steht.
11. Einspritzsystem nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Einspritzvorrichtungen (18a-d) über einzelne Zuleitungen (19a-d) mit Wasser versorgt werden, dass in den einzelnen Zuleitungen (19a-d) jeweils ein Steuerventil (20a-d) zur Durchflusssteuerung angeordnet ist, und dass die Steuerventile (20a-d) an die Einspritzsteuerung (25) angeschlossen sind.
12. Einspritzsystem nach einem der Ansprüche 9-11, dadurch gekennzeichnet, dass das Wasser mittels Pumpen (22a, b) zu den Einspritzvorrichtungen (18a-d) befördert wird, und dass die Pumpen (22a, b) an die Einspritzsteuerung (25) angeschlossen sind.
13. Einspritzsystem nach einem der Ansprüche 9-11, dadurch gekennzeichnet, dass der Axialverdichter (10) am Einlass eine Reihe von variablen oder öffnungsvariablen Einlassleitschaufeln (17) aufweist, und dass eine der Einspritzvorrichtungen (18a-d) vorder Reihe der Einlassleitschaufeln (17) angeordnet ist.
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