Die vorliegende Erfindung betrifft ein chirurgisches Schneidinstrument mit einem in einer Kanüle angeordneten, eine Hubbewegung ausführenden Schneidkopf.
In der Mikrochirurgie, insbesondere für chirurgische Eingriffe am Glaskörper des Auges, werden Schneidinstrumente verwendet, die eine in einer Kanüle längsverschieblich geführte Schneide aufweisen, die durch einen Antrieb in Hubbewegungen versetzt wird. Am distalen, d.h. in das Auge einzuführenden Ende, ist am Umfang der Kanüle eine Öffnung angebracht, die als Schneid- und Ansaugöffnung oder auch als Spülöffnung dient. Das proximale Ende ist mit einem Handgriff verbunden, der seinerseits über flexible Leitungen lösbar an ein entsprechendes Gerät angeschlossen ist. Der Schnitt erfolgt dadurch, dass das zu schneidende Material zwischen der Schneide und der Wand der Kanülenöffnung abgetrennt wird. Der im Inneren der Kanüle verbleibende, abgeschnittene Teil, wird durch Absaugen abgeführt.
Dieser Vorgang wiederholt sich kontinuierlich bis der operative Eingriff abgeschlossen ist. Die in der Kanüle angeordnete Schneide wird entweder pneumatisch, elektrisch oder elektromagnetisch bewegt. Der Chirurg arbeitet mit Hilfe eines Mikroskops.
Zur Steigerung der Schnittqualität werden immer höhere Hubfrequenzen angestrebt. Zusammen mit der Zahl an Hub- bzw. Schnittzyklen erhöht sich jedoch auch diejenige der Absaugintervalle. Dabei leidet die Absaugwirkung des abgeschnittenen Materials, bzw. der cortrexreste. Durch die höhere Zahl an Hubbewegungen bleibt die Öffnung bei jedem Hubzyklus eine immer kürzere Zeit offen. Das saubere Absaugen braucht etwas mehr Zeit als die rasche Schnittbewegung. Die Absaugwirkung kann daher mit der Schnittgeschwindigkeit und der damit anfallenden Materialmenge nicht mehr hinreichend Schritt halten. Dadurch kann das jeweils abzusaugende Material im jeweiligen Hubzyklus nicht mehr vollständig durch die Öffnung abgeführt werden. Es entsteht an der Operationsstelle ein Materialstau. Die weiteren Schnitte werden behindert.
Für einen präzisen chirurgischen Eingriff muss die Eingriffsstelle stets sauber und klar sichtbar sein. Es liegt auf der Hand, dass derartige Störungen die Arbeit des Chirurgen beeinträchtigen. Die Vorteile des Arbeitens mit hohen Schnittfrequenzen können nicht richtig genutzt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein chirurgisches Schneidinstrument zu schaffen, das auch bei hoher Schnittfrequenz sowohl eine gute Schnittqualität als auch eine mit dieser Schnittfrequenz schritt haltende Absaugwirkung gewährleistet.
Das erfindungsgemässe chirurgische Schneidinstrument entspricht den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1. Weitere vorteilhafte Ausbildungen des Erfindungsgegenstandes gehen aus den abhängigen Patentansprüchen hervor.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Schneidinstrumentes anhand der Zeichnung näher beschrieben. Fig. 1 zeigt einen vergrösserten Längsschnitt des Schneidinstrumentes, Fig. 2 zeigt einen Längsschnitt des Schneidkopfes nach Fig. 1, Fig. 3 zeigt einen Querschnitt des Schneidkopfes nach der Linie A-A in Fig. 2, Fig. 4 zeigt eine Draufsicht auf den Schneidkopf nach Fig. 2, Fig. 5 zeigt einen Längsschnitt des distalen Endes der Kanüle.
Das chirurgische Schneidinstrument weist eine Kanüle 1 auf, die entweder fest oder austauschbar an einem nicht dargestellten Handgriff befestigt ist. Dieser Handgriff ist mit einem bekannten Antriebsmechanismus, zur vorzugsweisen elektrischen oder elektromagnetischen Bewegung des Schneidkopfes 2 versehen. Ausserdem ist mindestens ein Anschluss für eine Leitung, beispielsweise zu einer bekannten Saug- und/oder Druckpumpe für Luft und/oder Flüssigkeiten versehen. Das Schneiden erfolgt mittels einer im Bereich des distalen Endes 3 der Kanüle 1 vorgesehenen Kanülen-Öffnung 4. Das abgeschnittene Material wird durch einen Absaugkanal 5 des rohrartig ausgebildeten Schneidkopfes 2 abgesaugt. Diese Merkmale gehören zum bekannten Stand der Technik.
In Fig. 1 ist der Schneidkopf 2 in seiner vorderen Hubposition H1 dargestellt. Der Hub ist mit dem Doppelpfeil H angedeutet. Die hintere Hubposition H2 befindet sich annähernd im Bereich der gestrichelten Linie. Dieser Schneidkopf 2 weist Besonderheiten auf. Insbesondere ist, neben einer üblichen Schneidkopf-Öffnung 6 am Ende des rohrartigen Schneidkopfes 2, eine zweite, am Umfang des Rohres ausgebildete Schneidkopf-Öffnung 7 vorhanden. Die Schneidkopf-Öffnung 7 ist zweistufig. Sie weist, von aussen gesehen, zunächst eine Vertiefung 7a auf, der nach innen die eigentliche Verbindungs-Öffnung 7b zum Absaugkanal 5 hin folgt. Es ergeben sich zwei Schneiden 8 und 9. Die erste Schneide 8 befindet sich wie üblich am Rohrende. Die zweite Schneide 9 liegt an der in distaler Richtung vorderen Kante der Schneidkopf-Öffnung 7, bzw. der Vertiefung 7a.
Die Schneiden 8 und 9 des Schneidkopfes 2 wirken jeweils mit der vorderen und hinteren Schnittkante 10 bzw. 11 der Kanülen-Öffnung 4 zusammen.
Zur genauen Funktionsweise dieses chirurgischen Schneidinstrumentes: In einem ersten Schritt bewegt sich der Schneidkopf 2 von der hinteren Hubposition H2 in die vordere Hubposition H1. Das durch die Kanülen-Öffnung 4 hinein ragende Material, z.B. der gallertartige Glaskörper eines Auges, wird scherenartig zwischen der erste Schneide 8 des Schneidkopfs 2 und der vorderen Schnittkante 10 der Kanülen-Öffnung 4 abgeschnitten. Das abgeschnittene Material wird durch die am Ende des rohrartigen Schneidkopfes 2 vorhandene Schneidkopf-Öffnung 6 abgeführt, bzw. abgesaugt. Der Schneidkopf 2 befindet sich nun, wie in Fig. 1 dargestellt, in der vorderen Hubposition H1. Hierdurch kann weiteres Material durch die Kanülen-Öffnung 4 und jetzt auch durch die Schneid kopf-Öffnung 7 hineinragen.
Zum Abschluss dieses Hubzyklusses zieht sich der Schneidkopf 2 wieder zur hinteren Hubposition H2 zurück. Hierbei erfolgt ein zweiter Schnitt zwischen der zweiten schneide 9 an der in distaler Richtung vorderen Kante der Schneidkopf-Öffnung 7 und der hinteren Schnittkante 11 der Kanülen-Öffnung 4. Je Hubzyklus wird demnach zweimal geschnitten und zweimal abgesaugt.
Die Schneidkopf-Öffnung 7 ist vorzugsweise so ausgebildet, dass Sie, von aussen gesehen, zunächst eine Vertiefung 7a aufweist, der nach innen die eigentliche Verbindungs-Öffnung 7b zum Absaugkanal 5 hin folgt Die Vertiefung 7a ist als Einschnitt bzw. Einfräsung in den Umfang des rohrartigen Schneidkopfes 2 ausgeführt. In vorliegenden Fall weist sie eine rechteckige Form auf. Sie kann aber auch oval bzw. elliptisch sein. Es sei hier angemerkt, dass die Kanülen-Öffnung 4 gewöhnlich auch elliptisch ist. Annähernd in der Mitte der Vertiefung 7a ist die einen kleineren Querschnitt aufweisende Verbindungs-Öffnung 7b zum Absaugkanal 5 eingebracht. Diese kann als Bohrung vorgesehen sein.
Die Schneide 9 wird durch die Kante der Vertiefung 7a gebildet Da diese Vertiefung 7a grösser ist als die Verbindungs-Öffnung 7b, kann deren Schneide 9 gut mit der entsprechenden hinteren Schnittkante 11 der Kanülen-Öffnung 4 zusammenwirken. Der Querschnitt der Verbindungs-Öffnung 7b ist so bemessen, dass die zwischen der Schneide 9 und der Schnittkante 11 abgeschnittene Materialmenge sofort und problemlos abgeführt werden kann. Es ergibt sich so ein optimales Absaugen des abgeschnittenen Materials. Ohne jedoch, dass im Verlauf des Hubzyklusses mehr Material in die Verbindungs-Öffnung 7b gezogen wird, als für ein sorgfältiges chirurgisches Arbeiten am Glaskörper eines Auges sinnvoll ist.
Wäre die Verbindungs-Öffnung 7b so gross bemessen wie die vorliegende Vertiefung 7a, dann wäre die hineingezogene Materialmenge für einen präzisen mikrochirurgischen Eingriff zu gross.
Wie sich bei Versuchen gezeigt hat, erfüllt das Schneidinstrument gemäss dem vorliegenden Ausführungsbeispiel die gestellten Anforderungen in hervorragender Weise. Es ist herkömmlichen Schneidinstrumenten technisch überlegen. Es liegt indessen im Rahmen der Erfindung, die Schneidkopf-Öffnung 7 auch anders als im vorliegenden Beispiel auszubilden, so können Form, Abmessung und grössenverhältnis zwischen der Verbindungs-Öffnung 7b und der Vertiefung 7a auch anders gewählt werden. Denkbar wäre es auch die Schneidkopf-Öffnung 7 ohne Vertiefung 7a vorzusehen. In diesem Fall wäre es jedoch sinnvoll, deren Form so zu wählen, dass sich einerseits eine zur Schnittkante 11 passende Schneide 9 ergibt, andererseits der Absaugquerschnitt nicht zu gross ausfällt.
Dies könnte beispielsweise dadurch erreicht werden, dass die Schneidkopf-Öffnung 7 schlitzförmig oder sichelförmig ausgebildet wird. Theoretisch denkbar, wenn auch für den vorliegenden Verwendungszweck wenig sinnvoll, wäre es auch, nur die Schneidkopf-Öffnung 7 zum Schneiden und Absaugen zu verwenden, wobei vorzugsweise auch die der Schneide 9 gegenüberliegende Kante als Schneide auszubilden wäre. Der Schneidkopf 2 müsste dabei im Verlauf seines Hubzyklusses so bewegt werden, dass sein distales Ende nicht in den Bereich der Kanülen-Öffnung 4 gerät.
Das erfindungsgemässe Schneidinstrument ermöglicht das Arbeiten mit hohen Schnittfrequenzen bei hervorragenden Schnittergebnissen und einem optimalen Abführen des abgeschnittenen Materials, so dass ein rascher und präziser chirurgischer Eingriff ausgeführt werden kann. Nicht zuletzt lässt sich dadurch auch die Gefahr von postoperativen Komplikationen verringern.
The present invention relates to a surgical cutting instrument with a arranged in a cannula, perform a lifting movement cutting head.
In microsurgery, in particular for surgical procedures on the vitreous body of the eye, cutting instruments are used, which have a longitudinally displaceable guided in a cannula cutting edge, which is offset by a drive in strokes. At the distal, i. in the eye to be inserted end, an opening is attached to the circumference of the cannula, which serves as a cutting and suction or as a scavenging port. The proximal end is connected to a handle, which in turn is detachably connected via flexible lines to a corresponding device. The cut takes place in that the material to be cut is separated between the cutting edge and the wall of the cannula opening. The remaining in the interior of the cannula, cut off part, is removed by suction.
This process is repeated continuously until the surgical procedure is completed. The blade disposed in the cannula is moved either pneumatically, electrically or electromagnetically. The surgeon works with the help of a microscope.
To increase the quality of cut higher and higher stroking frequencies are sought. However, together with the number of lifting or cutting cycles, that of the suction intervals also increases. The suction effect of the cut material or the cortrex residues suffers. Due to the higher number of strokes, the opening remains open for a shorter and shorter time each stroke cycle. The clean suction takes a little more time than the rapid cutting movement. The suction effect can therefore no longer sufficiently keep pace with the cutting speed and the resulting amount of material. As a result, the material to be sucked off in the respective lifting cycle can no longer be completely removed through the opening. The result is a material jam at the surgical site. The other cuts are hampered.
For a precise surgical procedure, the site of intervention must always be clean and clearly visible. It is obvious that such disturbances affect the work of the surgeon. The advantages of working with high cutting frequencies can not be used properly.
The invention has for its object to provide a surgical cutting instrument that ensures both a high cut quality both a good cut quality and a pace with this cutting frequency holding suction effect.
The inventive surgical cutting instrument corresponds to the characterizing features of claim 1. Further advantageous embodiments of the subject invention will become apparent from the dependent claims.
Hereinafter, an embodiment of the inventive cutting instrument will be described with reference to the drawings. 1 shows an enlarged longitudinal section of the cutting instrument, FIG. 2 shows a longitudinal section of the cutting head according to FIG. 1, FIG. 3 shows a cross section of the cutting head along the line AA in FIG. 2, FIG. 4 shows a plan view of the cutting head Fig. 2, Fig. 5 shows a longitudinal section of the distal end of the cannula.
The surgical cutting instrument comprises a cannula 1 which is fixed either fixedly or interchangeably on a handle, not shown. This handle is provided with a known drive mechanism for preferential electrical or electromagnetic movement of the cutting head 2. In addition, at least one connection for a line, for example, to a known suction and / or pressure pump for air and / or liquids provided. The cutting takes place by means of a provided in the region of the distal end 3 of the cannula 1 cannula opening 4. The cut material is sucked through a suction channel 5 of the tube-like cutting head 2. These features belong to the known state of the art.
In Fig. 1, the cutting head 2 is shown in its front stroke position H1. The stroke is indicated by the double arrow H. The rear stroke position H2 is located approximately in the region of the dashed line. This cutting head 2 has special features. In particular, in addition to a conventional cutting head opening 6 at the end of the tubular cutting head 2, a second, formed on the circumference of the tube cutting head opening 7 is present. The cutting head opening 7 is in two stages. It has, seen from the outside, first a recess 7a, which inwardly the actual connection opening 7b follows the suction channel 5 out. This results in two cutting 8 and 9. The first cutting 8 is located as usual at the pipe end. The second cutting edge 9 is located at the distal edge of the cutting head opening 7, or the recess 7a.
The cutting edges 8 and 9 of the cutting head 2 cooperate respectively with the front and rear cutting edge 10 and 11 of the cannula opening 4.
For the exact operation of this surgical cutting instrument: In a first step, the cutting head 2 moves from the rear stroke position H2 to the front stroke position H1. The material projecting through the cannula opening 4, e.g. the gelatinous vitreous humor of an eye is cut like a scissor between the first cutting edge 8 of the cutting head 2 and the front cutting edge 10 of the cannula opening 4. The cut material is discharged through the existing at the end of the tubular cutting head 2 cutting head opening 6, or sucked. The cutting head 2 is now, as shown in Fig. 1, in the front stroke position H1. As a result, further material can project through the cannula opening 4 and now also through the cutting head opening 7.
At the end of this Hubzyklusses the cutting head 2 retreats back to the rear stroke H2. In this case, a second cut between the second cutting edge 9 takes place at the front edge of the cutting head opening 7 in the distal direction and the rear cutting edge 11 of the cannula opening 4. Accordingly, each stroke cycle is cut twice and aspirated twice.
The cutting head opening 7 is preferably formed so that, as seen from the outside, first a recess 7a, which inwardly the actual connection opening 7b follows the suction channel 5 towards the recess 7a is as an incision or milled into the circumference of tubular cutting head 2 executed. In this case, it has a rectangular shape. But it can also be oval or elliptical. It should be noted here that the cannula opening 4 is usually also elliptical. Approximately in the middle of the recess 7a, the connection opening 7b having a smaller cross-section is introduced to the suction channel 5. This can be provided as a bore.
The cutting edge 9 is formed by the edge of the recess 7a. Since this depression 7a is larger than the connecting opening 7b, its cutting edge 9 can interact well with the corresponding rear cutting edge 11 of the cannula opening 4. The cross section of the connection opening 7b is dimensioned so that the cut off between the cutting edge 9 and the cutting edge 11 amount of material can be removed immediately and easily. This results in an optimal suction of the cut material. Without, however, that during the Hubzyklusses more material is drawn into the connection opening 7b, as is useful for a careful surgical work on the vitreous body of an eye.
If the connection opening 7b were dimensioned to be as large as the existing recess 7a, then the amount of material drawn in would be too large for precise microsurgical intervention.
As has been shown in experiments, the cutting instrument according to the present embodiment meets the requirements set in an excellent manner. It is technically superior to conventional cutting instruments. However, it is within the scope of the invention to form the cutting head opening 7 differently than in the present example, so shape, size and dimension ratio between the connection opening 7b and the recess 7a can also be chosen differently. It would also be conceivable to provide the cutting head opening 7 without recess 7a. In this case, however, it would make sense to choose their shape so that on the one hand results in a cutting edge 9 matching cutting edge 9, on the other hand, the Absaugquerschnitt not too large fails.
This could for example be achieved by the cutting head opening 7 is formed slit-shaped or sickle-shaped. Theoretically conceivable, although not very useful for the present purpose, it would also be to use only the cutting head opening 7 for cutting and suction, wherein preferably also the edge 9 opposite the edge would be designed as a cutting edge. The cutting head 2 would have to be moved during its Hubzyklusses so that its distal end does not get into the area of the cannula opening 4.
The cutting instrument according to the invention makes it possible to work with high cutting frequencies with excellent cutting results and optimum removal of the cut-off material, so that rapid and precise surgical intervention can be carried out. Last but not least, this reduces the risk of postoperative complications.