Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Recken der Wirbelsäule eines menschlichen Körpers mit einem an diesem festlegbaren Stützkorsett, wobei längenveränderliche Teleskopeinheiten aus einem Gehäuse und einem darin axial bewegbaren Kolben einends an einem oberen Korsettabschnitt sowie andernends an einem unteren Korsettabschnitt angebracht sind.
Eine derartige Vorrichtung offenbart die DE-OS 2 637 244 mit pneumatisch zu bestätigenden Verstelleinrichtungen. Ein Benutzer kann den dafür erforderlichen Luftdruck zum Aufpumpen der Pneumatikstäbe nur mittels eines stationären Kompressors, eines CO2-Taschenkompressors oder einer - eine Übersetzung enthaltenden - Luftpumpe erzeugen. Die Pneumatiksysteme müssen jedesmal nach dem Anziehen des Korsetts neu aufgepumpt werden, was bei Fehlen eines Kompressors od. dgl. Gerät problematisch sein kann. Auch hat es sich gezeigt, dass die Dichtigkeit oftmals zu wünschen übrig lässt.
Diese Mängel treffen i.W. auch auf ein Gerät nach DE-AS 1 024 205 zu; diese offenbart zwei auf die Schulter eines Benutzers aufzusetzende, beidseits des Kopfes verlaufende Gehäuse, aus denen ein an Gehäusekolben geführtes Joch mit schaukelartiger Glisson'scher Schlinge für den Kopf ragt. Der Benutzer kann durch den Einsatz von Luft den Hub des Joches - und damit ein Anheben des Kopfes gegenüber den Schultern - einleiten.
In Kenntnis dieses Standes der Technik - und der Gegebenheit, dass CO2-Gas im Taschenkompressor äusserst umweltschädigend ist - hat sich der Erfinder das Ziel gesetzt, eine ökologisch vertretbare und störungsfreie Vorrichtung eingangs erwähnter Art zu schaffen, die in einfacher Weise am menschlichen Körper ohne Behinderung des Benutzers festgelegt werden kann und ohne austretende Strömungsmittel funktionsfähig ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe führt die Lehre des unabhängigen Anspruches, die Unteransprüche geben - sowohl mit den in ihnen zusammengefassten Merkmalen als auch mit jedem einzelnen dieser Merkmale - günstige Weiterbildungen an.
Erfindungsgemäss ist dem Kolben wenigstens eine Druckfeder zugeordnet, gegen deren Rückstellkraft der Kolben in das Gehäuse in eine Spannstellung einschiebbar angeschoben zu werden vermag, in welcher er durch ein mechanisches Arretierelement gehalten wird. Letzteres soll in Spannstellung mit einem Rastorgan des Kolbens zusammenwirken.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist als Arretierelement am Gehäuse ein Spann- oder Haltebügel angelenkt, der in jener Spannstellung einen vom Kolben abragenden Haltestift als Rastorgan untergreift und durch Lösen von diesem Haltestift das Einstellen der Ruhelage der Vorrichtung bei entspannter Druckfeder ermöglicht.
Die Druckfeder wird vor dem Anziehen des Stützkorsetts manuell gespannt und die Spannung durch jenen Haltebügel samt Haltestift so lange aufrechterhalten, bis das Stützkorsett an der zu reckenden bzw. zu entlastenden Körperpartie festgelegt worden ist. Durch Lösen des Haltebügels wird die Druckfeder freigesetzt und kann so den Kolben aus seinem Gehäuse in die erwähnte Ruhelage führen. In dieser - also bei ausgefahrenem Kolben - erfolgt die Extension bzw. Entlastung der betreffenden Wirbelsäule.
Der Hub zwischen dem Gehäuse der Teleskopeinheit und dem Kolben wird einerseits durch die gespannte Blocklänge der Druckfeder vorgegeben und anderseits durch eine Arretierung begrenzt. Hierzu hat es sich als günstig erwiesen, dass eine vom gehäuseseitigen Ende des Kolbens abragende Führungs hülse gegen Schraubelemente anschlägt, welche in den Innenraum des Gehäuses hineinragen.
Vorteilhafterweise durchsetzen die Schraubelemente seitlich vom Gehäuse abragende Radialnoppen, welche als Lagerelemente für Endaugen des Haltebügels dienen; die Radialnoppen mit ihren Schraubelementen - und mit an diese von aussen aufgebrachten Sicherungsmuttern - ergeben eine einfache und günstige Lagerung für den um die Schraubelemente drehbaren Haltebügel. Gleichzeitig ermöglicht es diese Einheit aus den Schraubelementen, Sicherungsmuttern und Sicherungsplättchen, den Haltebügel in einfacher Weise auszutauschen und auch durch Herausdrehen der Schraubelemente oder Stiftschrauben das Gehäuse vom Kolben zu trennen.
Sowohl das Gehäuse als auch sein Kolben tragen endwärts jeweils eine Kugelpfanne zur Aufnahme eines Kugelbolzens, der seinerseits am Stützkorsett angebracht ist. Diese Gelenkverbindung Kugelpfanne/Kugelbolzen ermöglicht ohne weiteres das Festlegen der Vorrichtung am Körper des Benutzers bzw. am Stützkorsett und sichert in besonders günstiger Weise das Anlenken der Vorrichtung sowie eine ausreichende Nachgiebigkeit in Anpassung an die Körperbewegungen des Benutzers.
Das Gehäuse kann querschnittlich rund, ellipsenförmig, rechteckig oder polygon ausgebildet sein. Die in diesem Gehäuse vom Kolben gehaltene Druckfeder kann unterschiedliche Dimensionen und Federkonstanten anbieten.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt in:
Fig. 1 eine Frontansicht einer Teleskopeinheit in Spannstellung;
Fig. 2 eine Seitenansicht der Teleskopeinheit in Spannstellung;
Fig. 3 die Frontansicht der Teleskopeinheit in ausgefahrener Ruhelage;
Fig. 4 die Teleskopeinheit in ihrer Ruhelage in Seitenansicht;
Fig. 5 einen Längsschnitt durch Fig. 4 nach deren Linie V-V;
Fig. 6 eine Skizze eines Stützkorsetts in Seitenansicht.
Eine Teleskopeinheit 10 weist in einem nach unten offenen Gehäuse 12 einen darin gelagerten hohlen Kolben 14 auf, der einends durch einen festliegenden Boden 16 verschlossen sowie andernends mit einer oberen Führungs- oder Anschlaghülse 18 ausgestattet ist, die seitlich vom Kolben 14 abkragt. Im Gehäuse 12 verläuft zwischen einem Gehäusedeckel 20 und. der Führungshülse 18 des Kolbens 14 eine Druckfeder 22.
An seiner dem Gehäusedeckel 20 gegenüberliegenden Mündung 24 ist das Gehäuse 12 beidseitig mit - Innengewinde anbietenden - Radialnoppen 26 samt Stiftschrauben 27, Sicherungsscheiben 28 und Sicherungsmuttern 29 versehen; auf die Radialnoppen 26 sind Endaugen 30 eines Spann- oder Haltebü gels 32 aufgesteckt und durch die Sicherungsmuttern 29 gehalten.
Wie vor allem Fig. 5 verdeutlicht, bilden die in den Innenraum 13 des Gehäuses 12 eingreifenden Stiftschrauben 27 zudem Anschläge für die Führungshülse 18 des Kolbens 14, um dessen Hub in ausgefahrene Ruhelage zu begrenzen; die Führungshülse 18 führt den Kolben 14 während seiner Hubbewegung im Gehäuse 12 und bestimmt - wie gesagt - seine Ruhelage, in welcher die Druckfeder 22 entspannt ist.
In der in Fig. 1, 2 erkennbaren Spannstellung - in der die Druckfeder 22 zusammengedrückt ist - untergreift der U-förmige Haltebügel 32 einen von dem ausserhalb des Gehäuses 12 befindlichen Abschnitt des Kolbens 14 abragenden Haltestift 34 und arretiert diesen Kolben 14.
Sowohl vom Boden 16 des Kolbens 14 als auch vom Gehäusedeckel 20 ragt jeweils ein in Längsachse A verlaufender Schraubbolzen 36 mit endwärtiger Kugelpfanne 38, 38h ab. Der deckelseitige Schraubbolzen 36 ist mittels einer axialen Halteschraube 39 festgelegt, der andere Schraubbolzen 36 an einer Gewindestange 40 mit Kontermutter 41; diese Gewindestange 40 stellt die feste Verbindung zwischen dem erwähnten Boden 16 des hohlen Kolbens 14 einerseits und dem Schraubbolzen 36 anderseits her.
Sowohl die untere Kugelpfanne 38 als auch die obere Kugelpfanne 38h nimmt einen Kugelkopf 44 bzw. 44h eines Kugelbolzens 46 auf, der von einem Stützkorsett 48 abragt. Dieses ist gemäss Fig. 6 an einem menschlichen Körper 50 festgelegt und umgibt dessen Rücken mit zwei Korsettabschnitten 49, 49h, die durch Teleskopeinheiten 10 etwa parallel zur Wirbelsäule des Körpers 50 relativ zueinander bewegt werden können. Dabei stellen die Kugelköpfe 44, 44h und ihre Kugelpfannen 38, 38h bewegliche Verbindungsstellen zu den beliebig zu aktivierenden Abschnitten 49, 49h jenes Stützkorsetts 50 dar.
Klinkt man den Haltebügel 32 aus dem Haltestift 34 aus, hebt sich während des Entspannens der Druckfeder 22 das Gehäuse 12 relativ zur unteren Kugelpfanne 38 an. Das Gehäuse 12 wird gegen den Kolben 14 angehoben, bis die Stiftschrauben 27 in erörterter Weise beidseits an die Führungshülse 18 anschlagen. Die untere Kugelpfanne 38 ist über den Kugelkopf 44 mit dem unteren Korsettabschnitt 49 fest verbunden, der sich auf der Beckenpartie des Körpers 50 abstützt. Die freie Länge des Kolbens 14 ist in Spannstellung mit h und in entspannter Ruhelage mit h1 bezeichnet. Bei einem durchschnittlichen Patientengewicht von 75 bis 80 kg fährt der Kolben 14 etwa 35 mm aus, was für die erwünschte Entlastung völlig ausreicht.
Der obere Kugelkopf 44h ist an den oberen Korsettabschnitt 49h des Stützkorsetts 50 angeschlossen, der die untere Brustkorbpartie fest umspannt. Durch die Federspannung wird das Gewicht des Oberkörpers von der Brustspange aufgefangen und auf die Beckenspange umgeleitet.
Wird beim Entladen der Druckfedern 22 dieser obere Korsettabschnitt 49h angehoben, wird die Lendenwirbelsäule bzw. die Lenden- und Brustwirbelsäule bei vertikaler Lage entlastet sowie in horizontaler Lage gedehnt oder gereckt.
The invention relates to a device for stretching the spine of a human body with a support corset which can be fixed thereon, wherein variable-length telescopic units comprising a housing and a piston axially movable therein are attached at one end to an upper corset section and at the other end to a lower corset section.
Such a device is disclosed in DE-OS 2 637 244 with adjusting devices to be confirmed pneumatically. A user can only generate the air pressure required for inflating the pneumatic rods by means of a stationary compressor, a CO2 pocket compressor or an air pump which contains a translation. The pneumatic systems have to be inflated every time the corset is put on, which can be problematic in the absence of a compressor or similar device. It has also been shown that the tightness often leaves something to be desired.
These deficiencies generally affect also towards a device according to DE-AS 1 024 205; this discloses two housings to be placed on the shoulder of a user and running on both sides of the head, from which a yoke guided on the housing piston with a rocking-like Glisson's loop for the head protrudes. By using air, the user can initiate the stroke of the yoke - and thus raise the head against the shoulders.
Knowing this state of the art - and the fact that CO2 gas in the pocket compressor is extremely harmful to the environment - the inventor has set itself the goal of creating an ecologically justifiable and trouble-free device of the type mentioned at the outset, which is simple on the human body without disabilities can be determined by the user and is functional without escaping fluid.
The teaching of the independent claim, which gives subclaims - both with the features summarized in them as well as with each of these features - leads to advantageous developments in solving this problem.
According to the invention, at least one compression spring is assigned to the piston, against the restoring force of which the piston can be pushed into the housing into a clamping position in which it is held by a mechanical locking element. The latter should cooperate with a locking element of the piston in the tensioned position.
According to a further feature of the invention, a tensioning or holding bracket is articulated as a locking element on the housing, which in this tensioning position engages under a retaining pin projecting from the piston as a latching element and, by releasing this retaining pin, enables the device to be in the rest position when the compression spring is relaxed.
The compression spring is tensioned manually before the support corset is tightened, and the tension is maintained by that retaining bracket including the holding pin until the support corset has been fixed on the part of the body to be stretched or relieved. By releasing the retaining bracket, the compression spring is released and can thus guide the piston out of its housing into the above-mentioned rest position. In this - ie with the piston extended - the spine in question is extended or relieved.
The stroke between the housing of the telescopic unit and the piston is determined on the one hand by the tensioned block length of the compression spring and on the other hand limited by a lock. For this purpose, it has proven to be advantageous that a guide sleeve protruding from the housing-side end of the piston strikes against screw elements which project into the interior of the housing.
Advantageously, the screw elements laterally protrude from the housing radial knobs, which serve as bearing elements for end eyes of the bracket; The radial knobs with their screw elements - and with locking nuts attached to them from the outside - result in simple and inexpensive storage for the retaining bracket which can be rotated around the screw elements. At the same time, this unit made of the screw elements, lock nuts and locking plate enables the retaining bracket to be exchanged in a simple manner and also to separate the housing from the piston by unscrewing the screw elements or stud screws.
Both the housing and its piston each have a ball socket at the end for receiving a ball pin, which in turn is attached to the support corset. This articulated connection ball socket / ball pin allows the device to be fixed on the body of the user or on the support corset without further ado and ensures in a particularly favorable manner the articulation of the device as well as sufficient flexibility to adapt to the body movements of the user.
The housing can be round, elliptical, rectangular or polygonal in cross section. The compression spring held by the piston in this housing can offer different dimensions and spring constants.
Further advantages, features and details of the invention emerge from the following description of a preferred exemplary embodiment and with reference to the drawing; this shows in:
Figure 1 is a front view of a telescopic unit in the clamping position.
2 shows a side view of the telescopic unit in the clamping position;
3 shows the front view of the telescopic unit in the extended rest position;
Figure 4 shows the telescopic unit in its rest position in a side view.
5 shows a longitudinal section through FIG. 4 along the line V-V;
Fig. 6 is a sketch of a support corset in side view.
A telescopic unit 10 has, in a housing 12 which is open at the bottom, a hollow piston 14 mounted therein, which is closed at one end by a fixed base 16 and at the other end is equipped with an upper guide or stop sleeve 18 which projects laterally from the piston 14. In the housing 12 runs between a housing cover 20 and. the guide sleeve 18 of the piston 14 a compression spring 22nd
At its mouth 24 opposite the housing cover 20, the housing 12 is provided on both sides with radial knobs 26, including internal threads, including stud screws 27, lock washers 28 and lock nuts 29; End eyes 30 of a clamping or holding bracket 32 are plugged onto the radial knobs 26 and held by the locking nuts 29.
5, the stud screws 27 engaging in the interior 13 of the housing 12 also form stops for the guide sleeve 18 of the piston 14 in order to limit its stroke in the extended rest position; the guide sleeve 18 guides the piston 14 during its stroke movement in the housing 12 and determines - as said - its rest position, in which the compression spring 22 is relaxed.
1, 2 - in which the compression spring 22 is compressed - the U-shaped retaining bracket 32 engages under a retaining pin 34 protruding from the section of the piston 14 located outside the housing 12 and locks this piston 14.
Both from the bottom 16 of the piston 14 and from the housing cover 20 a screw bolt 36 extending in the longitudinal axis A projects with an end ball socket 38, 38h. The cover-side screw bolt 36 is fixed by means of an axial retaining screw 39, the other screw bolt 36 on a threaded rod 40 with a lock nut 41; this threaded rod 40 establishes the fixed connection between the aforementioned base 16 of the hollow piston 14 on the one hand and the screw bolt 36 on the other.
Both the lower ball socket 38 and the upper ball socket 38h receive a ball head 44 or 44h of a ball pin 46, which projects from a support corset 48. This is fixed to a human body 50 according to FIG. 6 and surrounds its back with two corset sections 49, 49h, which can be moved relative to one another by telescopic units 10 approximately parallel to the spine of the body 50. The ball heads 44, 44h and their ball sockets 38, 38h represent movable connection points to the sections 49, 49h of that support corset 50 which can be activated as desired.
If you release the retaining bracket 32 from the retaining pin 34, the housing 12 lifts up relative to the lower ball socket 38 while the compression spring 22 is being released. The housing 12 is raised against the piston 14 until the stud screws 27 abut the guide sleeve 18 on both sides in the manner discussed. The lower ball socket 38 is fixedly connected via the ball head 44 to the lower corset section 49, which is supported on the pelvic part of the body 50. The free length of the piston 14 is designated h in the tensioned position and h1 in the relaxed rest position. With an average patient weight of 75 to 80 kg, the piston 14 extends about 35 mm, which is completely sufficient for the desired relief.
The upper ball head 44h is connected to the upper corset section 49h of the support corset 50, which tightly encompasses the lower chest area. The spring tension absorbs the weight of the upper body from the breast clip and redirects it to the pelvic clip.
If this upper corset section 49h is raised when the compression springs 22 are unloaded, the lumbar spine or the lumbar and thoracic spine are relieved in the vertical position and stretched or stretched in the horizontal position.