Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Greifervorrichtung für Nähmaschinen mit einem in einer vertikalen Ebene umlaufenden Greifer gemäss Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Umlaufende Greifer der genannten Gattung sind bekannt und werden z.B. als Greifer Typ 95 bezeichnet.
Diese Greifer eignen sich für hohe Nähgeschwindigkeiten mit beispielsweise bis zu 5000 Stichen/Min. Diese hohen Nähgeschwindigkeiten bewirken eine hohe Abzugsgeschwindigkeit des Unterfadens von der Unterfadenspule. Beim Anhalten der Maschine rotiert die Unterfadenspule infolge ihrer Trägheit, insbesondere wenn sehr viel Faden auf der Spule aufgewickelt ist, noch eine gewisse Zeit weiter und lockert die zuoberst liegenden Windungen der Fäden. Eine oder mehrere gelockerte Fadenwindung kann dadurch über eine der beiden seitlichen Wangen der Spule springen und beim Wiederbeginn des Nähens entweder um die Spule tragende Nabe gewickelt oder in der Spulenkapsel verklemmt werden. Dies führt zu Fadenbruch.
Es ist bekannt, die rotierende Fadenspule zu bremsen, indem ein Bremsmittel stirnseitig an eine der Spulenwange angedrückt wird. Auf diese Weise lässt sich tatsächlich ein Weiterdrehen der Spule nach dem Abstellen des Nähvorganges und Herausspringen von einer oder mehreren Fadenwindungen verhindern.
Üblicherweise werden jedoch in ein und derselben Nähmaschine verschiedene Spulen verwendet, deren Oberflächenbeschaffenheit oder Breite, bedingt durch Herstellungstoleranzen, unterschiedlich sind. Die auf eine Wange der Spulenkapsel wirkende Bremskraft variiert demzufolge von Spule zu Spule. Durch die unterschiedliche Bremskraft, die auch während des Nähens wirksam ist, verändert sich auch die Spannung des abgezogenen Fadens und als Folge davon das Stichbild der erzeugten Naht.
Aus der deutschen Offenlegungsschrift 2 433 797 ist weiter ein Bremsglied bekannt, bei welchem ein Bremsfinger am Rand einer zwischen dem Deckel oder Boden des Spulengehäuses und der Spule lose eingefügten Trägerscheibe angeordnet ist, sich senkrecht zur Ebene dieser Scheibe erstreckt und in seiner unwirksamen Stellung in eine Ausnehmung in der Wand des Spulengehäuses eintritt. Bei einer Unterbrechung des Nähvorganges gelangt der Bremsfinger durch Reibungsmitnahme seiner Trägerscheibe vermittels der infolge Massenträgheit weiterdrehenden Scheibenspule in seine wirksame Bremsstellung.
Diese bekannte Vorrichtung verhindert ebenfalls das Weiterdrehen der Spule; beim Wiederbeginn des Nähvorganges, also in einem kritischen Moment, muss der eingeklemmte Bremsfinger zuerst durch erhöhte Zugkraft am Unterfaden gelöst werden. Im weiteren benötigt diese Vorrichtung ein zusätzliches, in die Greifervorrichtung eingesetztes Element, das den dort ohnehin sehr eingeschränkten Raum für die Spule zusätzlich verkleinert.
Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen.
Die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe, den Unterfaden auf der Spule bei Unterbrechung des Nähvorganges daran zu hindern, über eine Wange der Scheibenspule zu springen.
Es gelingt, mit der erfindungsgemässen Vorrichtung ohne Beeinflussung der Fadenspannung beim Abzug von der Spule und beim Wiederbeginn des Nähvorganges die aussenliegenden losen Fadenwindungen am Überspringen der seitlichen Wangen der Spule zu hindern. Das die beiden seitlichen Spulenwangen an ihrem Scheitel überspannende elastische Mittel hält die sich beim freien Weiterdrehen der Spule nach dem Unterbruch des Nähvorganges lose werdenden oberen Fadenwindungen innerhalb der Spule zurück. Beim Wiederbeginn des Nähvorganges können die lose gewordenen Fadenwindungen ohne Überwindung irgendwelcher Widerstände von der Spule abgezogen werden. Die Beschleunigung der Spule durch den Fadenabzug erfolgt erst, nachdem die ersten, im allgemeinen kritischen Stiche erfolgt sind.
Das vorzugsweise radial zur Nabe elastisch nachgiebig ausgebildete Mittel kann kostengünstig hergestellt und am Spulenträger befestigt werden. Es besteht vorzugsweise aus einem Vlies oder einem mit textilen Fäden besetzten Plättchen oder Gewebe. Beim Einführen einer neuen Spule auf die Nabe oder bei deren Herausnehmen nach der Entleerung legen sich die in dem Bereich der Wangen der Spule vorstehenden Haare oder Fäden zurück und beeinträchtigen in keiner Art und Weise die bisher übliche Handhabung. In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird das elastische Mittel durch eine \ffnung in der Spulenträgerkapsel von aussen eingeführt und befestigt.
Im folgenden wird anhand eines illustrierten Ausführungsbeispieles die Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Explosionsdarstellung eines umlaufenden Greifers mit einem Spulenkapselträger einer Spulenkapsel sowie einer Scheibenspule,
Fig. 2 einen vertikalen Axialschnitt durch den Greifer,
Fig. 3 einen Teilquerschnitt durch den Spulenkapselträger mit eingesetzter Spulenkapsel und Spule und
Fig. 4 eine weitere Ausgestaltung des elastischen Mittels im Spulenkapselträger.
Die in bekannter Weise aufgebaute Greifervorrichtung 1 besteht aus einem Umlaufgreifer 3, mit einer den Oberfaden erfassenden Spitze, einem Spulenkapselträger 5, einer Spulenkapsel 7 mit einer darin angeordneten Nabe 8 und einer Scheibenspule 9 mit einem darauf aufgewickelten Fadenvorrat 11 eines Unterfadens 13. In der Fig. 2 sind die oben einzeln dargestellten Teile der Greifervorrichtung 1 zusammengesetzt wie sie im Betrieb in einer Nähmaschine (keine Darstellung) vorliegen.7
Während des Nähvorganges wird der Unterfaden 13 von der Spule 9 durch einen Schlitz 15 in der Wand der Spulenkapsel 7 abgezogen und durch eine auf der Aussenseite der Spulenkapsel 7 angebrachte Fadenbremse geführt. Die aus dem Stand der Technik bekannte Fadenbremse bewirkt, dass der Faden 13 zwischen der Spulenkapsel 7 und der Nadel eine vorgebbare Spannung aufweist. Bei ununterbrochenem Nähvorgang wird die Spule 9, in Abhängigkeit von der abgezogenen Menge des Fadens 13 mehr oder weniger ruckweise gedreht, wobei verschiedentlich mehr Faden ablaufen kann, als an der Nadel verbraucht wird. Bei einem Unterbruch dreht die Spule 9 infolge ihrer Trägheit noch weiter, obwohl der Faden, welcher durch den Schlitz 15 in der Spulenkapsel 7 und unter der Fadenbremse hindurchläuft, sofort stillsteht.
Die zuoberst liegenden Windungen 16 des Fadenvorrates 11 lösen sich von der Oberfläche des Fadenvorrates 11, wobei sich deren Durchmesser so vergrössern kann, dass einzelne Windungen den Durchmesser der seitlichen Wangen 17 der Scheibenspule 9 überschreiten und deren Scheitel S überspringen können.
Damit das Überspringen des Scheitels S der Spule 9 verhindert wird, ist gemäss den Fig. 2, 3 und 4 auf der Innenseite des Spulenkapselträgers 5 im Bereich des Scheitels S ein zwischen die beiden Wangen hineingreifendes Mittel 19 angebracht. Das Mittel 19 kann aus einem streifenförmigen Abschnitt eines Vlieses oder mit Haaren oder Fasern besetzten Plättchens oder Gewebes bestehen, dessen Dicke a grösser ist, als die Breite b des Spaltes zwischen den Wangen 17 der Spule 9 und der Innenfläche der Spulenkapsel 7. Die axiale Ausdehnung des Rückhaltemittels 19 ist so bemessen, dass dessen Haare bis dicht an die Innenseiten der Wangen 17 heranreichen, damit kein Spalt auftreten kann.
Die nach dem Unterbrechen des Nähvorganges lose gewordenen äussersten Windungen des Fadenvorrates 11 können nun nicht mehr über den Scheitel springen, da sie von den Haaren des Mittels 19 innerhalb der Seitenwangen 17 gehalten werden und bei Fortsetzung des Nähvorganges annähernd trägheitsfrei wieder abgezogen werden können. Das elastische Mittel 19 ist so ausgebildet, dass das Einschieben und Herausnehmen der Spule 9 nicht behindert wird, d.h. die Behaarung weicht beim Einschieben der Spule 9 aus.
Das Mittel 19 kann an der Innenseite der Spulenträgerkapsel 7 aufgeklebt sein oder, wie in Fig. 4 dargestellt, in einer \ffnung 21 in der Spulenträgerkapsel 7 eingesteckt werden.
The present invention relates to a gripper device for sewing machines with a gripper rotating in a vertical plane according to the preamble of patent claim 1.
Rotating grippers of the type mentioned are known and are e.g. referred to as type 95 gripper.
These hooks are suitable for high sewing speeds, for example up to 5000 stitches / min. These high sewing speeds result in a high take-off speed of the lower thread from the lower thread bobbin. When the machine stops, the lower thread bobbin rotates for a certain time due to its inertia, especially if a lot of thread is wound on the bobbin, and loosens the topmost turns of the threads. One or more loosened thread turns can thus jump over one of the two side cheeks of the bobbin and, when sewing starts again, either wound around the hub carrying the bobbin or jammed in the bobbin case. This leads to thread breakage.
It is known to brake the rotating thread spool by pressing a braking means on the end face of one of the spool cheeks. In this way, it is actually possible to prevent the bobbin from turning further after the sewing process has been stopped and one or more thread turns have jumped out.
Usually, however, different bobbins are used in one and the same sewing machine, the surface condition or width of which, due to manufacturing tolerances, are different. The braking force acting on a cheek of the bobbin case consequently varies from coil to coil. Due to the different braking force, which is also effective during sewing, the tension of the drawn thread also changes and as a result the stitch pattern of the seam produced.
From German Offenlegungsschrift 2 433 797 a brake member is also known, in which a brake finger is arranged on the edge of a carrier disk loosely inserted between the cover or bottom of the coil housing and the coil, extends perpendicular to the plane of this disk and in its inactive position in a Recess in the wall of the coil housing occurs. If the sewing process is interrupted, the brake finger comes into its effective braking position due to the frictional drag of its carrier disc by means of the disc coil which continues to rotate due to inertia.
This known device also prevents the spool from rotating further; When the sewing process starts again, i.e. at a critical moment, the pinched brake finger must first be released by increased traction on the lower thread. Furthermore, this device requires an additional element inserted into the gripper device, which further reduces the space for the coil, which is already very limited there.
The invention seeks to remedy this.
The invention, as characterized in the claims, solves the task of preventing the lower thread on the bobbin from interrupting the sewing process from jumping over a cheek of the disc bobbin.
With the device according to the invention it is possible, without influencing the thread tension when pulling off the bobbin and at the beginning of the sewing process, to prevent the outside loose thread turns from jumping over the side cheeks of the bobbin. The elastic means spanning the two side bobbin cheeks at their apex holds back the upper thread turns which become loose within the bobbin when the bobbin is freely rotated after the sewing process has been interrupted. When the sewing process starts again, the loosened threads can be pulled off the bobbin without overcoming any resistance. The bobbin is only accelerated by the thread draw-off after the first, generally critical stitches have been made.
The means, which is preferably designed to be elastically resilient radially to the hub, can be produced inexpensively and attached to the coil carrier. It preferably consists of a fleece or a plate or fabric covered with textile threads. When a new spool is inserted into the hub or when it is removed after emptying, the hair or threads projecting in the region of the cheeks of the spool lie back and do not in any way impair the usual handling. In an advantageous embodiment of the invention, the elastic means is introduced and fastened from the outside through an opening in the coil carrier capsule.
The invention is explained in more detail below on the basis of an illustrated exemplary embodiment. Show it:
1 is an exploded view of a rotating gripper with a bobbin case carrier, a bobbin case and a disk bobbin,
2 shows a vertical axial section through the gripper,
Fig. 3 shows a partial cross section through the bobbin case carrier with inserted bobbin case and coil and
Fig. 4 shows a further embodiment of the elastic means in the bobbin case carrier.
The gripper device 1, which is constructed in a known manner, consists of a rotary gripper 3 with a tip which grips the upper thread, a bobbin case carrier 5, a bobbin case 7 with a hub 8 arranged therein and a disk bobbin 9 with a thread supply 11 of a lower thread 13 wound thereon 2 the parts of the gripper device 1 shown individually above are put together as they are in operation in a sewing machine (not shown). 7
During the sewing process, the lower thread 13 is withdrawn from the bobbin 9 through a slot 15 in the wall of the bobbin case 7 and is guided by a thread brake attached to the outside of the bobbin case 7. The thread brake known from the prior art causes the thread 13 to have a predefinable tension between the bobbin case 7 and the needle. In the case of an uninterrupted sewing process, the bobbin 9 is rotated more or less jerkily depending on the amount of thread 13 drawn off, various threads being able to run out differently than is consumed on the needle. In the event of an interruption, the bobbin 9 rotates even further due to its inertia, although the thread which runs through the slot 15 in the bobbin case 7 and under the thread brake immediately stops.
The uppermost turns 16 of the thread supply 11 detach from the surface of the thread supply 11, the diameter of which can increase in such a way that individual turns exceed the diameter of the side cheeks 17 of the disk bobbin 9 and the apex S thereof can be skipped.
In order to prevent the crown S of the coil 9 from jumping over, a means 19 which engages between the two cheeks is attached to the inside of the coil capsule carrier 5 in the region of the crown S according to FIGS. 2, 3 and 4. The means 19 can consist of a strip-shaped section of a fleece or a plate or fabric covered with hair or fibers, the thickness a of which is greater than the width b of the gap between the cheeks 17 of the coil 9 and the inner surface of the coil capsule 7. The axial extension of the restraining means 19 is dimensioned such that its hair extends close to the inside of the cheeks 17 so that no gap can occur.
The outermost turns of the thread supply 11 which have become loose after the interruption of the sewing process can no longer jump over the vertex since they are held by the hair of the means 19 within the side cheeks 17 and can be pulled off again almost without inertia when the sewing process is continued. The elastic means 19 is designed so that the insertion and removal of the coil 9 is not hindered, i.e. the hair gives way when the spool 9 is inserted.
The means 19 can be glued to the inside of the coil carrier capsule 7 or, as shown in FIG. 4, inserted into an opening 21 in the coil carrier capsule 7.