BESCHREIBUNG
Die Erfindung betrifft eine Anlage zur Herstellung von Pflanzerde-Konzentrat aus organischen Abfallmaterialien, insbesondere Hausmüll durch Aufbereitung und Kompostierung dieser Materialien, und ein Verfahren zum Betrieb der Anlage.
Für die Behandlung des in grossen Mengen und auf verschiedenen Gebieten anfallenden Mülls sind verschiedene Verfahren entwickelt worden. Das einfachste Verfahren besteht darin, den anfallenden Müll zu deponieren. Dieses Verfahren stösst jedoch in dichter besiedelten Gebieten an Grenzen, da die vorhandenen Deponien weitgehend ausgelastet und neue Deponien praktisch nicht mehr eingerichtet werden können. Gleichzeitig wird dieses Verfahren wegen der immer grösser werdenden Transport-, Betriebs- und Folgekosten kostspieliger.
Ansätze, aus dem Müll Rohstoffe zurückzugewinnen, bestehen bei der Müllkompostierung. Die bekanntgewordenen Versuche mit Müllkompostierungen sind jedoch aus verschiedenen Gründen fehlgeschlagen. Die Problematik liegt vor allem darin, dass durch den Kompost Schwermetalle verarbeitet werden. Wird zudem Klärschlamm kompostiert, ist die Keimfreiheit nicht gewährleistet und es besteht die Gefahr der Verbreitung von Infektionsträgern, z.B. Salmonellen.
Gegenüber den beiden genannten Verfahren stellt die Nassmüllverbrennung ein wesentlich günstigeres Verfahren dar. Allerdings ist hierbei der Mülltransport über grössere Distanzen erforderlich, wodurch das Verfahren zusammen mit den Verbrennungskosten recht kostenaufwendig ist. Zudem ist der Ascheanfall gross und die hohen Verbrennungstemperaturen verlangen zur Vermeidung einer Umweltverschmutzung teure und schwierig zu unterhaltende Rauchgasfilteranlagen.
Es ist deshalb verständlich, dass der Gedanke der Rohstoffrückgewinnung immer mehr an Boden gewinnt, da die Vernichtung organischer Abfallmaterialien im Hinblick auf die fortschreitende Zerstörung der Bodenoberfläche als selbstzerstörerisch erkannt ist. Grundsätzlich führt dies auf die Trennung des Mülls an der Quelle, wie dies bereits jetzt durch entsprechende Sammelstellen für Glas, Leichtmetall, Batterien und Giftstoffe verwirklicht ist.
Für die Aufbereitung von organischen Abfallmaterialien, insbesondere von Hausmüll, und ihrer Überführung in eine für die Pflanzendüngung geeignete Form ist es bekannt, Hausmüll mit Bodenbakterien zu impfen, und daraus ein Pflanzerde-Konzentrat zu gewinnen. Dieses Verfahren hat sich in einem gewissen Umfang in Haushalten, Hausgemeinschaften und kleineren Gruppierungen eingeführt. Für die Anwendung dieses Verfahrens bei Gross-Agglomerationen ist mit erheblichen Kosten für die Bereitstellung der Bodenbakterien zu rechnen.
Die Erfindung betrifft ebenfalls die Rohstoffrückgewinnung aus organischen Abfallmaterialien, wobei es ihre Aufgabe ist, eine Anlage zur Herstellung von Pflanzerde-Konzentrat so auszugestalten, dass die Herstellung von Pflanzerde-Konzentrat kostengünstig und ohne Beanspruchung einer grossen Bodenfläche erreicht wird, wodurch die Erstellung von Grossanlagen wirtschaftlich wird.
Diese Aufgabe wird gemäss der Erfindung dadurch gelöst, dass zwei Behälter zur Aufnahme von Rohmüll und Fertigmaterial vorgesehen sind, die ausgangsseitig an eine Mischstation angeschlossen sind, deren Ausgang an dem Eingang einer Zerkleinerungs- und Aufbereitungsstation mündet, an deren Ausgangsseite Transportmittel zum Transport des Mischgutes an eine Kompostierstelle und Transportmittel zum Rücktransport von Fertigmaterial aus der Kompostierstelle in den Fertigmaterialbehälter angeordnet sind.
Die Erfindung umfasst auch ein Verfahren zum Betrieb der erfindungsgemässen Anlage, mit dem ein optimaler Betrieb der Anlage erreicht wird. Diese Aufgabe wird gemäss der Erfindung dadurch gelöst, dass in Kombination - organisches Roh- und Fertigmaterial in einem vorgegebenen Verhältnis gemischt werden, - das entstandene Mischgut zerkleinert und aufbereitet wird, - das zerkleinerte und aufbereitete Mischgut bis zur Entstehung des Fertigmaterials gelagert wird, worauf - ein Teil des entstandenen Fertigmaterials zum-Mischen mit dem organischen Rohmaterial zurückgeführt wird.
Die Erfindung ist in der Zeichnung in zwei Ausführungsbeispielen dargestellt und nachfolgend beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 & 2 Blockdiagramme für zwei Ausführungsformen des erfindungsgemässen Verfahrens zur Herstellung von Pflanzerde-Konzentrat,
Fig. 3 eine schematisch dargestellte Seitenansicht einer Vorsortierungsanlage für eine Anlage zur Herstellung von Pflanzerde-Konzentrat,
Fig. 4 einen schematisch dargestellten Längsschnitt einer Anlage zur Herstellung von Pflanzerde-Konzentrat längs der Linie IV-IV in Fig. 5,
Fig. 5 einen schematisch. dargestellten verkleinerten Grundriss der Anlage zur Herstellung von Pflanzerde-Konzentrat nach Fig. 4 und
Fig. 6 eine schematische Darstellung einer weiteren Anlage zur Herstellung von Pflanzerde-Konzentrat.
In Fig. 1 und 2 ist das Verfahren in seinem wesentlichen Teil dargestellt, wobei ion Fig. 1 mit 1 die Zufuhr von organi-schen Abfallmaterialien, z.B. vorsortierter Hausmüll, bezeichnet ist, der an einer Stelle I, z.B. in einem Behälter, gesammelt und dosiert durch eine Leitung 2 einer Mischstation 3 zugeführt wird. Der zur Verarbeitung gelangende Hausmüll ist nötigenfalls vorzerkleinert, um eine kontinuierliche störungsfreie Zufuhr zur Mischstation 3 zu gewährleisten.
In die Mischstation 3 wird aus einer Stelle II, z.B. einem Behälter, Fertigmaterial, d.h. in einer Anlage hergestelltes Pflanzerde-Konzentrat, durch eine Leitung 4 zugeführt. Das Mischverhältnis Rohmüll:Fertigmaterial wird nach Bedarf zwischen 3:1 und 1:1 gewählt. Von dem durch die Anlage hergestellten Fertigmaterial wird demnach immer ein Anteil des Fertigmaterials mit dem zu verarbeitenden Rohmüll gemischt, während der andere Teil des Fertigmaterials der Verwertung zugeführt werden kann.
Das in der Mischstation 3 erzeugte Mischgut wird durch eine Leitung 5 einer Zerkleinerungs- und Aufbereitungssta tion 6 zugeführt. Unter Zerkleinerung und Aufbereitung des
Mischgutes wird eine Behandlung des Mischgutes verstanden, bei der eine weitere Mischung, eine weitere Zerkleinerung und ein möglichst weitgehendes Aufschliessen der Fasern verstanden wird. Diese Zerkleinerungs- und Aufbereitungsoperation spielt bei dem Verfahren für die rasche Ent stehung von Pflanzerde-Konzentrat eine wesentliche. Rolle.
Je intensiver diese Behandlung erfolgt, d.h. je mehr von dem
Material aufgeschlossen werden kann, desto schneller ent steht auch das Pflanzerde-Konzentrat bei der nachfolgenden
Kompostierung. Hierzu wird das aus der Zerkleinerungs und Aufbereitungsstation 6 austretende Mischgut durch eine
Leitung 8 einer Kompostierstelle zugeführt. In der Kompo stierstelle 7 verbleibt das so behandelte Mischgut bis zur Ent stehung des Pflanzerde-Konzentrates. Von diesem Fertigma terial wird dann wieder ein Anteil durch eine Leitung 9 der
Stelle II zugeführt, um von dort in der Mischstation 3 mit
Rohmüll gemischt zu werden. Mit 10 ist der Anteil an Fer tigmaterial bezeichnet, der der weiteren Verwertung zugelei tet werden kann.
Es hat sich nun überaschend gezeigt, dass durch die Zu mischung von Fertigmaterial zum Rohmüll und durch die intensive Behandlung dieses Mischgutes in der Zerkleinerungs- und Aufbereitungsstation 6 ein hochwertiges Pilanz- erde-Konzentrat ohne Zugabe von Fremdmaterialien erhalten werden kann, wobei die Lagerungszeit auf der Miete überaschend kurz gehalten werden kann, selbst wenn grosse Materialmengen verarbeitet werden müssen, wie nochge- zeigt wird.
Das Verfahren nach Fig. 1 findet zweckmässig dort Anwendung, wo der Anteil der organischen Abfallmaterialien den weitaus grössten Teil des Mülls, z.B. 70-80%, ausmacht.
Ist der Anteil aus organischem Müll kleiner, ist es möglich, den nicht organischen Teil des Mülls zu Brennstoff zu verpressen, siehe z.B. das Patent Nr. (CH-Ges. 5702/84 vom 29.11.84)
Beim Verfahren nach Fig. 2 werden die beiden Stellen 1, II für die Annahme von Rohmüll und Fertigmaterial wie in Fig. 1 vorgesehen. Der Stelle I werden zwei Komponenten
11, 12, z.B. Hausmüll und Biogasschlamm, zugeleitet und durch eine Leitung 13 mit dem Fertigmaterial aus der Stelle II vereinigt, das durch eine Leitung 14 zugeleitet wird. Die beiden Komponenten gelangen durch eine Leitung 15 in eine Zerkleinerungs- und Aufbereitungsstation 16, die ähnlich ausgebildet ist wie die Zerkleinerungs- und Aufbereitungsstation 6 in Fig. 1.
Etwa hierbei anfallende Flüssigkeit wird an einer Leitung 17 abgeleitet und beispielsweise einerBio- gasanlage (nicht dargestellt) zur Erzeugung von Biogas zugeleitet;
Das die Zerkleinerungs- und Aufbereitungsstation 16 verlassende Mischgut gelangt über eine Leitung 18 in Kom postierstationen 19, 20, in denen das Mischgut zur Entste hung des Pflanzerde-Konzentrates verbleibt. Die Kompost stierstationen 19, 20, deren Zahl der Grösse der Anlage an gepasst wird, sind beispielsweise Silobehälter, in- denen das fertigbehandelte Mischgut lagenweise von oben eingebracht wird. Zur Beschleunigung der Umwandlung des angebrach ten Mischgutes in das Pflanzerde-Konzentrat wird in einer
Druckquelle 21 ein Druckmedium erzeugt und über Leitun gen 22, 23, 24 von unten in die Kompostierstationen 19, 20 gepresst.
Das eingepresste Druckmedium, z.B.-Luft, kann zusätzlich noch erwärmt werden.
Da das Fertigmaterial zuerst im untern Teil der Kompo stierstationen 19, 20 entsteht, muss es auch von unten ent nommen werden. Dies erfolgt über Ausgänge 25, 26, von de nen das Fertigmaterial entweder über eine Leitung 28 der
Stelle II oder über eine Leitung 27 der weiteren Verwendung zugeführt wird. Auch in diesem Fall wird ein Teil des Fertig materials für die Zumischung zum Rohmaterial benötigt, wo es aber nicht verlorengeht, sondern in einem späteren Zeit punkt wieder als Fertigmaterial verfügbar ist.
Wird eine Anlage nach einem der beiden Verfahren nach
Fig. 1 oder 2 betrieben, ist es nur in der Startphase erforder lich, Fremdmaterialien zuzusetzen, um das erste Fertigmate rial zu produzieren. Sobald dies erreicht ist, wird die Anlage kontinuierlich unter Verwendung des selbstproduzierten Fer tigproduktes betrieben und benötigt keine Fremdprodukte, z.B. Bodenbaktierenkonzentrate, mehr.
In Fig. 3 ist die Vorsortierung für die in Fig.4 und 5 dar gestellte Anlage zur Herstellung von Pflanzerde-Konzentrat dargestellt. Gleiche Ziffern in Fig. 3, 4 und 5 bezeichnen glei che Teile.
Der an die Anlage herangeführte Rohmüllwird in eine
Ablagemulde 30 abgeladen und von dort durch eine Zuführ vorrichtung 31 einem Elevator 32 zugeführt. Der Rohmüll fällt dann auf eine Magnetwalze 33, die Metallteile ausschei det und in einem Behälter 34 sammelt. Der Müll fällt dann in eine Rüttelmulde 35, wo der Müll gleichmässig verteilt und dosiert durch einen Dosierschieber 36 auf ein Sortier band 37 gebracht wird. Die Geschwindigkeit des Sortierban des 37 ist stufenlos einstellbar. Manuell aussortiertes, anor ganisches Material wie Kunststoff, Glas o.dgl. fällt auf darunter angeordnete, in Gegenrichtung laufende Transportbänder 38, 39 (Fig. 5) und wird zur Weiterverarbeitung als hochwertiges Heizmaterial wegtransportiert.
Dieser Teil der Anlage, d.h. bis zum Ende des Sortierbandes 37, ist nur solange erforderlich, als das Material nicht in einen organischen und einen nichtorganischen Teil herangeführt wird.
Das am Ende des Sortierbandes 37 anfallende organische Material wird in einer Vorzerkleinerungsanlage 45, z.B. in einem Grobzerkleinerungs-Shredder zerkleinert. Die Anlage 45 dient der Zerkleinerung sperriger organischer Teile, wie z.B. Kartonschachteln, grosse Früchte o.dgl.
Das aus der Anlage 45 anfallende vorzerkleinerte Material wird durch ein Transportgebläse 46 durch einen Transportkanal 47 (Fig. 4) in das Rohmaterialsilo I gefördert, während über einen um 360O drehbaren Kran 44 mit einem Baggergreifer 48 an einer Laufkatze 49 aus einem oder mehreren Ablagebunkern 62 fertiges Kompostmaterial abgetragen und dem Fertigmaterialsilo II zugeführt wird. Die beiden Silos I, II sind mit je einer Dosierschnecke 50, 51 ausgerüstet, die das Material aus den Silos einer Mischeinrichtung 52 zuleiten, in welcher der Rohmüll und das Fertigmaterial dosiert gemischt wird und dann über zwei Dosierschnecken 53, 54 einer Zerkleinerungs- und Aufbereitungspresse 53, 54 zugeführt werden. Die Pressen 53, 54 haben hierbei die Aufgabe, das eingeführte Mischgut zu zerkleinern, aufzuschliessen und gründlich zu vermischen sowie gegebenenfalls zu erwärmen.
Aus den Pressen 53, 54 wird das fertig verarbeitete Mischgut über ein Transportgebläse 60 durch einen schwenkbaren Transportkanal 61 in den Ablagebunker 62 verteilt. Der Transportkanal 61 mit einer schwenkbaren Mündung 63 ist an einem fahrbaren Gerüst 64 aufgehängt und kann so über die Ablagebunker 62 verfahren werden, die kreisförmig um die Silos I, II und die Zerkleinerungsund Aufbereitungspressen angeordnet sind.
Die Zahl der eingesetzten Pressen 56, 57 richtet sich nach der Art und der Menge des zu verarbeitenden Mülls, ebenso die Zahl der Ablagebunker 62.
Aus Fig. 5 ist die Anordnung der für die Kompostierung des fertig aufbereiteten Mischgutes vorgesehenen Ablagebunker 62 ersichtlich, die eine Kreissektorform aufweisen. In Fig. 5 sind 16 Ablagebunker vorgesehen, die für einen 14-Tage-Zyklus ausreichend sind. Dies bedeutet, dass bei richtiger Mischung, Zerkleinerung und Aufbereitung des Mischgutes nur durch Zumischung von Fertigmaterial ein hochwertiges Pflanzerde-Konzentrat in diesem Zeitintervall erhalten werden kann. Jeder Ablagebunker 62 dient für die Aufnahme einer Tagesproduktion. Es bleiben dann zwei gegenüberliegende Sektoren 65, 66. In Sektor 65 kann der Transport des Fertigmaterials vorgenommen werden, während im gegenüberliegenden Sektor 66 die Vorsortierung des herangeführten Mülls durchgeführt wird.
Das auf den Transportbändern 38, 39 zurückgeführte nichtorganische Material kann an Ort und Stelle durch Pressen 67, 68, z.B.
Extruderpressen, zu kompakten Brennstoff-Pellets oder Briketts verarbeitet werden.
Um sich ein Bild von der Grössenordnung einer solchen Anlage machen zu können, sei erwähnt, dass für eine 200 000 Personen-Anlage nur eine Fläche von etwa 95 m mal 80 m benötigt wird.
Noch kleinere Dimensionen werden für eine Anlage nach Fig. 6 benötigt. In eine Zerkleinerungs- und Aufbereitungspresse 70 wird das in den Leitungen 11, 12 und 26 gemäss Fig. 2 angekommene Roh- und Fertigmaterial eingeführt.
Das in der Presse 70 fertig aufbereitete Mischprodukt wird mittels eines Fördergebläses 71 durch einen Förderkanal 72 in Kompostsilos 73 transportiert. In den Silos 73 werden mehrere Tagesproduktionen nacheinander schichtweise eingebracht, wo sie bis zur Reifung verbleiben. Hierbei wird durch ein Lufteinblasrohr 74 Luft von unten durch das Kompostsilo 73 geblasen. Hierzu dient die Druckquelle 21, wobei das Druckmedium, vorzugsweise Luft, noch zusätzlich, z.B. durch einen Wärmeaustauscher 29 aufgeheizt werden kann. Der Mantel der Kompostsilos 73 kann als Doppelwand ausgebildet sein, durch dessen Spalt ebenfalls Warmluft durchströmen kann.
Das Fertigmaterial wird am unteren Ende der Silos 73 entnommen und in einem Bunker 75 abgelegt, wobei ein Teil des Fertigmaterials durch die Leitung 26 zur Beimischung zum Rohmaterial abgezweigt und das übrige Fertigmaterial der Weiterverwendung zugeführt werden kann.
Aus der Presse 70 anfallender Saft wird in einem Saftbehälter 76 gesammelt und weiterverwendet, z.B. zur Biogaserzeugung (Fig. 2). Während die Belüftung bei der Anlage nach Fig. 6 durch die Druckquelle 21 erfolgt, wird bei der Anlage nach Fig. 5 der in den Ablagebunkern 62 gelagerte Kompost durch den Baggergreifer 48 von Zeit zu Zeit gewendet. Eine Belüftung ist bei Anlagen, die in wärmeren Zonen entstehen, nicht erforderlich. Für Anlagen in kühleren Zonen eignet sich die Anlage nach Fig. 6 besser, da für die Erzeugung von Pflanzerde-Konzentrat in einem geschlossenen System erfolgt und nur die Presse 70, das Fertigmaterialsilo 75 und die Maschinenanlage für die Druckmediumerzeugung mit einer Überdachung geschützt werden müssen.
Die in den Anlagen nach Fig. 4 bis 6 verwendeten Apparate und Maschinen können durch andere Apparate ersetzt werden, die dieselbe Aufgabe erfüllen. Beispielsweise können die pneumatischen Fördergebläse durch mechanische Transport- und Elevatoranlagen ersetzt werden. Als Zerkleinerungs- und Aufbereitungspressen haben sich Doppel Schneckenpressen bestens bewährt, mit denen die Zerkleinerung, Mischung und das Aufschliessen der Fasern in optimaler Weise erreicht wird.
Es ist auch möglich, die bei der Anlage nach Fig. 5 verwendete kreisförmige Anordnung der Ablagebunker 62 durch eine gerade oder teilweise gebogene Anordnung der Ablagebunker 62 zu ersetzen, ohne dadurch das Verfahren zu ändern.
Durch die beschriebenen Verfahren ist es möglich, den anfallenden Müll volumenmässig stark zu reduzieren, einerseits durch die Erzeugung von Pflanzerde-Konzentrat und dessen Verwendung als Dünger und andererseits durch Pressen des nicht organischen Mülls in feste Form, der ein ausgezeichnetes Ausgangsprodukt zur Wärmeerzeugung durch verbrennung oder durch Gaserzeugung durch Pyrolyse darstellt.
Die Einfachheit der beschriebenen Verfahren macht die Auslegung als Grosskompostieranlage in fortschrittlicher Weise möglich und trägt dem heute unerlässlichen Schutz der Umwelt und der Wiederverwendung des anfallenden organischen Materials weitgehend Rechnung.
DESCRIPTION
The invention relates to a plant for producing potting soil concentrate from organic waste materials, in particular household waste by processing and composting these materials, and a method for operating the plant.
Various processes have been developed for the treatment of the waste generated in large quantities and in different areas. The simplest procedure is to landfill the garbage. However, this procedure has its limits in densely populated areas, since the existing landfills are largely utilized and new landfills can practically no longer be set up. At the same time, this process is becoming more expensive due to the increasing transportation, operating and follow-up costs.
There are approaches to recover raw materials from waste in waste composting. The trials with garbage composting that have become known, however, have failed for various reasons. The main problem is that the compost processes heavy metals. If sewage sludge is also composted, sterility is not guaranteed and there is a risk of spreading infection carriers, e.g. Salmonella.
Compared to the two methods mentioned, the incineration of wet waste is a much cheaper method. However, this requires the transport of waste over longer distances, which means that the method together with the incineration costs is quite expensive. In addition, the amount of ash is high and the high combustion temperatures require expensive and difficult to maintain flue gas filter systems to avoid pollution.
It is therefore understandable that the idea of raw material recovery is gaining ground, since the destruction of organic waste materials is recognized as self-destructive in view of the progressive destruction of the surface of the soil. Basically, this leads to the separation of waste at the source, as has already been achieved through appropriate collection points for glass, light metal, batteries and toxins.
For the treatment of organic waste materials, in particular household waste, and their conversion into a form suitable for plant fertilization, it is known to inoculate household waste with soil bacteria and to obtain a potting soil concentrate therefrom. To a certain extent, this procedure has been introduced in households, household communities and smaller groups. When using this method in large agglomerations, considerable costs for the provision of soil bacteria can be expected.
The invention also relates to the recovery of raw materials from organic waste materials, and its task is to design a plant for the production of potting soil concentrate in such a way that the production of potting soil concentrate is achieved inexpensively and without taking up a large area of soil, which means that the construction of large plants is economical becomes.
This object is achieved according to the invention in that two containers are provided for receiving raw waste and finished material, which are connected on the output side to a mixing station, the output of which opens at the entrance to a comminution and processing station, on the output side of which means of transport for transporting the mixed material a composting point and means of transport for returning finished material from the composting point into the finished material container are arranged.
The invention also includes a method for operating the system according to the invention, with which an optimal operation of the system is achieved. This object is achieved according to the invention in that in combination - organic raw and finished material are mixed in a predetermined ratio, - the resulting mix is crushed and processed, - the crushed and processed mix is stored until the finished material is formed, whereupon - part of the resulting finished material is returned for mixing with the organic raw material.
The invention is shown in the drawing in two exemplary embodiments and described below. Show it:
1 & 2 block diagrams for two embodiments of the inventive method for the production of potting soil concentrate,
3 shows a schematically represented side view of a pre-sorting plant for a plant for the production of potting soil concentrate,
4 shows a schematically illustrated longitudinal section of a plant for the production of potting soil concentrate along the line IV-IV in FIG. 5,
Fig. 5 shows a schematic. shown reduced floor plan of the plant for the production of potting soil concentrate according to Fig. 4 and
Fig. 6 is a schematic representation of a further plant for the production of potting soil concentrate.
1 and 2 the process is shown in its essential part, ion 1 with 1 the supply of organic waste materials, e.g. presorted household waste, which is located at a point I, e.g. in a container, collected and metered through a line 2 to a mixing station 3. The household waste for processing is pre-shredded if necessary in order to ensure a continuous, trouble-free supply to the mixing station 3.
In the mixing station 3 from a point II, e.g. a container, finished material, i.e. potting soil concentrate produced in a plant, fed through a line 4. The mixing ratio of raw waste: finished material is selected between 3: 1 and 1: 1 as required. Accordingly, a proportion of the finished material is always mixed with the raw waste to be processed, while the other part of the finished material can be recycled.
The mixed material generated in the mixing station 3 is fed through a line 5 to a comminution and processing station 6. With crushing and processing the
Mixed material is understood to mean a treatment of the mixed material, in which a further mixture, a further comminution and the greatest possible disintegration of the fibers is understood. This crushing and preparation operation plays an essential part in the process for the rapid development of potting soil concentrate. Role.
The more intensive this treatment is, i.e. the more of that
Material can be digested, the faster the potting soil concentrate is created in the subsequent one
Composting. For this purpose, the material to be mixed emerging from the comminution and processing station 6 is conveyed by a
Line 8 fed to a composting point. In the composting bull point 7, the mix treated in this way remains until the potting soil concentrate is formed. From this Fertigma material is then a portion through a line 9 of
Point II supplied to from there in the mixing station 3
Raw waste to be mixed. With 10 the proportion of finished material is designated, which can be supplied for further utilization.
It has now surprisingly been found that by mixing the finished material with the raw waste and by intensively treating this mixed material in the comminution and processing station 6, a high-quality potting soil concentrate can be obtained without the addition of foreign materials, the storage time on the Surprisingly, rent can be kept short, even if large quantities of material have to be processed, as will be shown.
The method according to Fig. 1 is suitably used where the proportion of organic waste materials by far the largest part of the waste, e.g. 70-80%, makes up.
If the proportion of organic waste is smaller, it is possible to compress the non-organic part of the waste into fuel, see e.g. Patent No. (CH-Ges. 5702/84 of 11/29/84)
In the method according to FIG. 2, the two locations 1, II are provided for the acceptance of raw waste and finished material as in FIG. 1. The point I will be two components
11, 12, e.g. Household waste and biogas sludge, fed in and combined through a pipe 13 with the finished material from position II, which is fed in through a pipe 14. The two components pass through a line 15 into a comminution and processing station 16, which is designed similarly to the comminution and processing station 6 in FIG. 1.
Any liquid that arises here is drained off on a line 17 and, for example, fed to a biogas plant (not shown) for producing biogas;
The comminution and processing station 16 leaving the mix passes through a line 18 in Kom posting stations 19, 20, in which the mix remains for the creation of the potting soil concentrate. The composting bull stations 19, 20, the number of which is adapted to the size of the plant, are, for example, silo containers in which the finished mixed material is introduced in layers from above. In order to accelerate the conversion of the applied mix into the potting soil concentrate, in one
Pressure source 21 generates a pressure medium and is pressed via lines 22, 23, 24 from below into the composting stations 19, 20.
The pressed-in pressure medium, e.g. air, can also be heated.
Since the finished material is first created in the lower part of the composting stations 19, 20, it must also be removed from below. This takes place via outputs 25, 26, of which the finished material is either via a line 28 of the
Point II or via a line 27 is supplied for further use. In this case, too, part of the finished material is required for admixing to the raw material, but where it is not lost, but is available again as finished material at a later point in time.
If a plant is used according to one of the two methods
Fig. 1 or 2 operated, it is only in the start phase Lich to add foreign materials to produce the first finished material. As soon as this is achieved, the system is operated continuously using the self-produced finished product and does not require any third-party products, e.g. Soil bacteria concentrates, more.
In Fig. 3, the presort for the plant shown in Fig. 4 and 5 for the production of potting soil concentrate is shown. 3, 4 and 5 denote the same parts.
The raw waste brought into the plant is turned into a
Storage tray 30 unloaded and fed from there through a feed device 31 to an elevator 32. The raw waste then falls onto a magnetic roller 33, which separates metal parts and collects them in a container 34. The garbage then falls into a vibrating trough 35, where the garbage is evenly distributed and metered by a metering slide 36 onto a sorting belt 37. The speed of the 37 sorting belt is infinitely adjustable. Manually sorted, inorganic material such as plastic, glass or the like. falls on conveyor belts 38, 39 (FIG. 5) arranged underneath and running in the opposite direction and is transported away for further processing as high-quality heating material.
This part of the plant, i.e. to the end of the sorting belt 37 is only necessary as long as the material is not brought into an organic and an inorganic part.
The organic material obtained at the end of the sorting belt 37 is processed in a pre-shredding system 45, e.g. crushed in a coarse shredder. The system 45 is used to shred bulky organic parts, such as Cardboard boxes, large fruits or the like.
The pre-comminuted material from the system 45 is conveyed by a transport blower 46 through a transport channel 47 (FIG. 4) into the raw material silo I, while via a crane 44 rotatable through 360 ° with an excavator gripper 48 on a trolley 49 from one or more storage bunkers 62 finished compost material is removed and fed to the finished material silo II. The two silos I, II are each equipped with a metering screw 50, 51, which feed the material from the silos to a mixing device 52, in which the raw waste and the finished material are mixed in doses, and then via two metering screws 53, 54 to a comminution and processing press 53, 54 are supplied. The presses 53, 54 have the task of crushing, introducing and thoroughly mixing the mixed material introduced and, if appropriate, heating it.
The finished mix is distributed from the presses 53, 54 via a transport fan 60 through a pivotable transport channel 61 into the storage hopper 62. The transport channel 61 with a pivotable mouth 63 is suspended from a mobile frame 64 and can thus be moved over the storage bunkers 62, which are arranged in a circle around the silos I, II and the crushing and processing presses.
The number of presses 56, 57 used depends on the type and amount of waste to be processed, as does the number of storage bunkers 62.
5 shows the arrangement of the storage bins 62 provided for the composting of the finished mixed material, which have a circular sector shape. 5 storage bunkers are provided in FIG. 5, which are sufficient for a 14-day cycle. This means that with proper mixing, crushing and preparation of the mix, a high-quality potting soil concentrate can only be obtained in this time interval by adding the finished material. Each storage bunker 62 is used to start a daily production. There then remain two opposite sectors 65, 66. In sector 65, the transport of the finished material can be carried out, while in the opposite sector 66 the pre-sorting of the refuse brought in is carried out.
The non-organic material returned on the conveyor belts 38, 39 can be pressed in place by presses 67, 68, e.g.
Extruder presses can be processed into compact fuel pellets or briquettes.
In order to get an idea of the scale of such a system, it should be mentioned that for a 200,000 person system, only an area of approximately 95 m by 80 m is required.
Even smaller dimensions are required for a system according to FIG. 6. The raw and finished material that has arrived in lines 11, 12 and 26 according to FIG. 2 is introduced into a comminution and processing press 70.
The mixed product, which has been prepared in the press 70, is transported by a conveyor blower 71 through a conveyor channel 72 into compost silos 73. In the silos 73, several daily productions are introduced one after the other in layers, where they remain until they mature. Here, air is blown from below through the compost silo 73 through an air injection tube 74. The pressure source 21 serves this purpose, the pressure medium, preferably air, additionally, e.g. can be heated by a heat exchanger 29. The casing of the compost silos 73 can be designed as a double wall, through the gap of which warm air can also flow.
The finished material is removed from the lower end of the silos 73 and stored in a bunker 75, a part of the finished material being branched off through the line 26 for admixing with the raw material, and the remaining finished material being fed for further use.
Juice from the press 70 is collected in a juice container 76 and reused, e.g. for biogas production (Fig. 2). 6 is carried out by the pressure source 21, in the system according to FIG. 5 the compost stored in the storage bunkers 62 is turned from time to time by the excavator grab 48. Ventilation is not required for systems that are created in warmer zones. 6 is more suitable for plants in cooler zones, since for the production of potting soil concentrate takes place in a closed system and only the press 70, the finished material silo 75 and the machine plant for the pressure medium generation have to be protected with a roof.
The apparatus and machines used in the systems according to FIGS. 4 to 6 can be replaced by other apparatus which perform the same task. For example, the pneumatic conveying blowers can be replaced by mechanical transport and elevator systems. Double screw presses have proven their worth as shredding and processing presses, with which the shredding, mixing and disintegration of the fibers is optimally achieved.
It is also possible to replace the circular arrangement of the storage bins 62 used in the system according to FIG. 5 by a straight or partially curved arrangement of the storage bunkers 62, without thereby changing the method.
The described processes make it possible to reduce the volume of waste significantly, on the one hand by the production of potting soil concentrate and its use as fertilizer and on the other hand by pressing the non-organic waste in solid form, which is an excellent starting product for heat generation by combustion or represents by gas generation by pyrolysis.
The simplicity of the processes described makes the design as a large composting plant possible in an advanced manner and largely takes into account the protection of the environment, which is essential today, and the reuse of the organic material.