Die Erfindung betrifft ein Wandbekleidungsmaterial, d. h.
ein vorwiegend flächiges Gebilde, welches tapetenähnlich auf eine Wand aufgebracht werden kann.
Als Wandbekleidung geeignete Isoliermaterialien, beispielsweise Styrolschäume, besitzen wohl einen bescheidenen dekorativen Effekt, z. B. durch Strukturierung, jedoch keine flammhemmenden Eigenschaften. Im allgemeinen bedürfen sie einer weiteren Veredlung, beispielsweise durch Anstreichen oder Tapezieren, dies vermag in der Regel die Druckempfindlichkeit der besagten Isoliermaterialien nicht zu beheben, weshalb ausser den bereits genannten an sich aufwendigen Arbeiten Schutzmassnahmen ergriffen werden müssen.
Andere Isoliermaterialien, die wohl flammhemmend sind, wie Steinwolle, haben jedoch gar keinen dekorativen Effekt.
Dekorative Materialien, beispielsweise Teppiche, denen auch ein gewisses Mass an Isoliervermögen nachgesagt wird, sind nicht ausreichend flammhemmend, und sie sind so teuer, dass sie nur in Ausnahmefällen in Betracht kommen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Wandbekleidungsmaterial zu schaffen, welches isolierend, schallabsorbierend, flammhemmend und dekorativ ist, das mit verhältnismässig geringem Aufwand hergestellt und zu einem der allgemeinen Verwendbarkeit förderlichen Preis angeboten werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe betrifft die Erfindung ein Wandbekleidungsmaterial, welches gekennzeichnet ist durch eine rückseitige, im Gebrauch der Wand zugekehrte, flammhemmende Zusätze enthaltende Schaumstoffschicht und eine vorderseitige, im Gebrauch dem Beschauer zugekehrte dekorativ ausgeführte, Textilfasern enthaltende Deckschicht, dergestalt, dass das Ganze wärmeisolierende, schallabsorbierende, flammhemmende und dekorative Eigenschaften besitzt.
Die genannte Schaumstoffschicht ist vorteilhaft mit einem hohen Rückstellvermögen, beispielsweise moosgummiartig, ausgeführt, so dass die ganze Wandbekleidung nicht besonders druckempfindlich ist, weil eine Deformation unter Druckeinwirkung durch die Schaumstoffschicht wieder zurückgestellt werden kann.
Die Schaumstoffschicht ist vorteilhaft gasdurchlässig, d. h.
offenzellig ausgebildet, so dass die Wand unter der Wandbekleidung atmen kann.
Die genannten Eigenschaften der Schaumstoffschicht werden insbesondere durch ein vulkanisiertes Produkt aus einem Styrol-Butadien-Latex erreicht, wobei als flammhemmender Zusatz Aluminiumhydroxyoxyd darin enthalten sein kann.
Eine solche Schaumstoffschicht sollte mindestens einige Millimeter Mächtigkeit aufweisen, damit sie den Anforderungen hinsichtlich Isoliervermögen und Schallschluckvermögen besser entspricht, sie kann aber in manchen Fällen auch eine geringere Mächtigkeit haben.
Die genannte Deckschicht kann insbesondere aus einem Vlies bestehen, wobei der dekorative Effekt durch Oberflächenstrukturierung und/oder farbige Gestaltung, beispielsweise Bedrucken, erzielt werden kann. Besonders geeignet sind Polyesterfaservliese, insbesondere Spinnvliese aus endlosen Polyesterfasern, welche verwirbelt, leicht genadelt und imprägniert sind. Dabei sollte ein solches Vlies ein genügend hohes Quadratmetergewicht aufweisen, beispielsweise oberhalb 100 Gramm, und es sollte so locker sein, dass es möglichst nicht papierähnlich ist. Ein solches Vlies kann beispielsweise eine Mächtigkeit in der Grössenordnung von einem Millimeter aufweisen, wobei es zweckmässig eine Steifigkeit aufweist, die derjenigen eines weichen Kartons ähnlich ist.
Ein solches Vlies in Kombination mit dem geschilderten Schaumstoff ergibt ideale Wandbekleidungsmaterialien, wobei das Vlies selber durch geeignete Zusätze bzw. durch geeignete Auswahl der Fasern flammwidrig ausgerüstet bzw. flammwidrig gestaltet sein kann. Oft genügt aber die Flammwidrigkeit des Schaumstoffes, um ein Polyestervlies ebenfalls ausreichend flammwidrig erscheinen zu lassen.
Bei den genannten Polyestervliesen sind Fasern von 10 bis 20 ,u Durchmesser vorteilhaft, weil dann das Vlies nach einem entsprechenden Veredlungsvorgang, beispielsweise nach dem Bedrucken, nicht nur ein besonders textiles Aussehen, sondern insbesondere auch einen filzartig textilen Griff aufweisen kann. Dabei soll unter Griff nicht der Zustand verstanden sein, bei welchem man ein textiles Gebilde leicht zusammengeknüllt in der Faust prüft, sondern lediglich der Griff, wie er durch Darüberstreichen mit den Fingerkuppen am glatten Produkt geprüft werden kann.
Selbstverständlich kann man auch entsprechende Gewebe oder Gewirke als Deckschicht verwenden, wobei besondere Glasfasergewebe bei erhöhten Anforderungen an die flammabweisenden Eigenschaften von Vorteil sind, und wobei bei solchen Glasfasergeweben der dekorative Effekt leicht durch entsprechende Strukturierung der Gewebe und eine allfällige nachträgliche dekorative Auflage von Dispersionen erzielt werden kann. Man kann dabei auch den sogenannten Pigmentdruck anwenden.
Die Erfindung soll nachstehend anhand von beispielsweisen Angaben näher erläutert werden:
Ein Polyestervlies der bereits geschilderten Art, welches bei einem Quadratmetergewicht in der Grössenordnung von 160 g eine Mächtigkeit von etwa 1 mm aufweist, wird einseitig in an sich bekannter Weise so bedruckt, dass eine lichtecht veredelte, reibechte und tapetenartig abwaschbare Oberfläche erhalten wird, welche einen textilen Charakter aufweist.
Dieses Vlies wird in einer Vorrichtung herkömmlicher Art rückseitig mit einem Schaumstoff versehen, der bei einem Feststoffgehalt von 70 % folgende Bestandteile (exklusive Wasser) aufweist:
SBR Latex 50,00 Teile
Polystyrol 5,00 Teile
Kaliumoleat 1,90 Teile
Schwefel 0,72 Teile
Zinkoxyd 0,72 Teile
Vulkanisationsbeschleuniger 1,15 Teile
Alterungsschutz 0,16 Teile
Al-Oxydhydrat 75,00 Teile
Die genannten Bestandteile werden mit Wasser in herkömmlicher Weise in einem Mixer verschäumt und dann durch einen statischen Mischer hindurch auf die Rückseite des Vlieses aufgetragen, wobei vor dem statischen Mischer als Geliermittel Ammoniumacetat oder Natrium-Silicofluorid zugesetzt wird.
Zur Beschleunigung des Geliervorganges lässt man den mittels einer Rakel auf die geeignete Mächtigkeit eingestellten Schaum samt dem darunter befindlichen Vlies unter einem Infrarotstrahlerfeld passieren, worauf das gelierte Produkt in einem Durchlaufofen vulkanisiert wird. Der Schaum kann auch im Non-Gel2Verfahren hergestellt werden, wobei in obiger Rezeptur das Kaliumoleat durch eine synthetische Seife, z. B. das Natriumsalz eines Sulfosuccinamates, ausgetauscht wird. Vulkanisiert wird dann in üblicher Weise im Durchlaufofen. Der so erhaltene Schaumstoff mit einer Mächtigkeit von beispielsweise 5 mm ist fest mit dem Vlies verbunden, weist ein hohes Rückstellvermögen auf, ist moosgummiartig weich und bietet eine ideale Grundlage zum Ankleben der so erhaltenen Wandbekleidung an einer Wand.
Das in der obgenannten Rezeptur genannte Aluminium Oxydhydrat dient im vorliegenden Falle gleichermassen als Füllmittel als auch als Flammwidrigkeitsmittel. Besonders erstaunlich ist, dass seine Gegenwart die Stabilität des Latex und die Schäumbarkeit desselben nicht stört, obschon dies normalerweise zu erwarten wäre.
Natürlich kann ein Schaumstoff der genannten Art in der Rezeptur auch gewisse Abweichungen aufweisen, wobei insbesondere auch darauf hingewiesen sei, dass der Schaumstoff wunschgemäss eingefärbt werden kann, obschon in der Regel bei einem Vliesstoff der genannten Art das Durchscheinen eine weissen Schaumstoffs nicht zu erwarten ist und auch nicht stören würde.
Eine ähnliche Schaumstoff-Formulierung kann auch auf ein Gewebe oder Gewirk, das strukturmässig und/oder durch Farbgebung, insbesondere Bedrucken der Oberfläche, dekorativ gestaltet ist, aufgebracht werden. Eine besonders hohe flammhemmende Wirkung bzw. Flammwidrigkeit erhält man, wenn man als Deckschicht ein mindestens zum überwiegenden Teil aus Glasfasern bestehendes Produkt verwendet, wobei man hier ebenfalls Vlies aber vorteilhaft strukturiert gewobene textile Gebilde verwenden kann. Die Oberfläche eines solchen Glasfaserproduktes kann insbesondere durch sogenannte Pigmentdruckverfahren weitere dekorative Musterung erfahren. Es ist aber auch möglich, flammhemmende Dispersionen aufzubringen.
Wie aus dem Gesagten hervorgeht, ist es möglich, mit einfachen Mitteln preislich günstige, isolierend bzw. schallabsorbierend wirkende, flammwidrige bzw. flammhemmende Wandbekleidungen mit dekorativem Effekt herzustellen.
In der einzigen Zeichnungsfigur ist eine Seitenansicht eines Fragments eines erfindungsgemässen Wandbekleidungsmaterials wiedergegeben. Die insbesondere aus einem Vlies der genannten Art bestehende Deckschicht 1 hat eine Mächtigkeit 10 von etwa 1,1 mm, sie ist innig mit der Schaumstoffschicht 2 verbunden, welche auf der Rückseite der Deckschicht 1 aufgeschäumt, darauf geliert und vulkanisiert wurde.
Die Schaumstoffschicht 2 hat ihrerseits eine Mächtigkeit in der Grössenordnung von 4 mm und eine moosgummiartige Konsistenz. Die relativ glatte Oberfläche 11 der Deckschicht 1 ist mit einem naturgemäss nicht sichtbaren Druckmuster versehen. Sie könnte zusätzlich strukturiert sein, beispielsweise durch Prägung oder auf andere Weise, oder sie könnte lediglich eine solche Strukturierung ohne Druck aufweisen. Die Rückseite 21 der Schaumstoffschicht 2 ist ihrerseits relativ glatt, so dass man sogar die feinen Poren nur bei näherem Hinsehen wahrnehmen kann, was dem Ankleben des Wandbekleidungsmaterials an einer Wand schon deshalb förderlich ist, weil der allenfalls auf die Rückseite 21 aufgetragene Leim dergestalt mit der porösen Schaumstoffschicht 2 zwar eine gute Bindung eingeht, aber nicht so tief in den Schaumstoff eindringen kann, dass dessen Funktionstüchtigkeit beeinträchtigt würde.
The invention relates to a wallcovering material, i. H.
a predominantly flat structure, which can be applied to a wall like wallpaper.
As wallcovering suitable insulating materials, such as styrene foams, probably have a modest decorative effect, for. B. by structuring, but no flame retardant properties. In general, they require further refinement, for example by painting or wallpapering; this usually cannot eliminate the pressure sensitivity of the said insulating materials, which is why protective measures have to be taken in addition to the already mentioned laborious work.
Other insulation materials that are probably flame retardant, such as rock wool, have no decorative effect at all.
Decorative materials, for example carpets, which are also said to have a certain degree of insulating properties, are not sufficiently flame-retardant and they are so expensive that they can only be considered in exceptional cases.
The invention is based on the object of creating a wallcovering material which is insulating, sound-absorbing, flame-retardant and decorative, which can be produced with relatively little effort and offered at a price conducive to general usability.
To achieve this object, the invention relates to a wallcovering material which is characterized by a foam layer on the back, facing the wall when in use, containing flame-retardant additives and a front-side, decoratively designed cover layer containing textile fibers, which is facing the viewer in use, in such a way that the whole is heat-insulating, Has sound-absorbing, flame-retardant and decorative properties.
Said foam layer is advantageously designed with a high resilience, for example foam-rubber-like, so that the entire wallcovering is not particularly pressure-sensitive because a deformation under the action of pressure can be restored by the foam layer.
The foam layer is advantageously gas-permeable, i. H.
Open-cell design so that the wall can breathe under the wall covering.
The properties of the foam layer mentioned are achieved in particular by a vulcanized product made from a styrene-butadiene latex, which may contain aluminum hydroxide as a flame-retardant additive.
Such a foam layer should have a thickness of at least a few millimeters so that it better meets the requirements with regard to insulation and sound absorption, but in some cases it can also have a smaller thickness.
Said cover layer can in particular consist of a fleece, with the decorative effect being able to be achieved by surface structuring and / or colored design, for example printing. Polyester fiber nonwovens, in particular spunbonded nonwovens made of endless polyester fibers, which are swirled, slightly needled and impregnated, are particularly suitable. Such a fleece should have a sufficiently high square meter weight, for example above 100 grams, and it should be so loose that it is not as paper-like as possible. Such a fleece can, for example, have a thickness in the order of magnitude of one millimeter, it expediently having a stiffness that is similar to that of a soft cardboard.
Such a fleece in combination with the described foam results in ideal wallcovering materials, whereby the fleece itself can be made flame-retardant or made flame-retardant through suitable additives or through a suitable selection of the fibers. Often, however, the flame retardancy of the foam is sufficient to make a polyester fleece also appear sufficiently flame retardant.
In the case of the polyester fleeces mentioned, fibers with a diameter of 10 to 20 .mu.m are advantageous because the fleece can then have not only a particularly textile appearance but also a felt-like textile feel after a corresponding finishing process, for example after printing. The term grip should not be understood to mean the state in which a textile structure is checked slightly crumpled in the fist, but only the grip, as can be checked on the smooth product by stroking it with the fingertips.
Of course, appropriate woven or knitted fabrics can also be used as the cover layer, with special glass fiber fabrics being advantageous if there are increased demands on the flame-resistant properties, and with such glass fiber fabrics the decorative effect can easily be achieved by appropriate structuring of the fabric and any subsequent decorative application of dispersions can. You can also use what is known as pigment printing.
The invention is to be explained in more detail below with the aid of exemplary information:
A polyester fleece of the type already described, which has a thickness of about 1 mm with a square meter weight in the order of 160 g, is printed on one side in a manner known per se so that a lightfast, refined, rubfast and wallpaper-like washable surface is obtained, which has a has a textile character.
This fleece is provided with a foam on the back in a device of a conventional type, which has the following components (excluding water) with a solids content of 70%:
SBR latex 50.00 parts
Polystyrene 5.00 parts
Potassium oleate 1.90 parts
Sulfur 0.72 parts
Zinc oxide 0.72 parts
Vulcanization accelerator 1.15 parts
Anti-aging 0.16 parts
Al Oxide Hydrate 75.00 parts
The components mentioned are foamed with water in a conventional manner in a mixer and then applied to the back of the fleece through a static mixer, ammonium acetate or sodium silicofluoride being added as a gelling agent before the static mixer.
To accelerate the gelling process, the foam, which has been adjusted to the appropriate thickness by means of a doctor blade, together with the fleece underneath, is allowed to pass under an infrared radiator field, whereupon the gelled product is vulcanized in a continuous oven. The foam can also be produced using the non-gel process, whereby in the above recipe the potassium oleate is replaced by a synthetic soap, e.g. B. the sodium salt of a sulfosuccinamate is exchanged. Vulcanization is then carried out in the usual way in a continuous furnace. The foam obtained in this way with a thickness of, for example, 5 mm is firmly connected to the fleece, has a high resilience, is foam-rubber-like and soft and offers an ideal basis for sticking the wallcovering obtained in this way to a wall.
The aluminum oxide hydrate mentioned in the above formulation serves in the present case both as a filler and as a flame retardant. It is particularly astonishing that its presence does not interfere with the stability of the latex and the foamability of the same, although this would normally be expected.
Of course, a foam of the type mentioned can also have certain deviations in the recipe, whereby it should be noted in particular that the foam can be colored as desired, although as a rule, with a nonwoven of the type mentioned, the shining through of a white foam is not to be expected and wouldn't bother either.
A similar foam formulation can also be applied to a woven or knitted fabric that has a decorative design in terms of structure and / or coloring, in particular printing on the surface. A particularly high flame-retardant effect or flame-retardancy is obtained if a product consisting at least predominantly of glass fibers is used as the cover layer, in which case it is also possible to use nonwoven, but advantageously structured, woven textile structures. The surface of such a glass fiber product can be given further decorative patterns, in particular by what is known as pigment printing processes. But it is also possible to apply flame-retardant dispersions.
As can be seen from what has been said, it is possible, with simple means, to produce inexpensive, insulating or sound-absorbing, flame-retardant or flame-retardant wall coverings with a decorative effect.
The single figure shows a side view of a fragment of a wall cladding material according to the invention. The cover layer 1, in particular consisting of a fleece of the type mentioned, has a thickness 10 of about 1.1 mm, it is intimately connected to the foam layer 2, which was foamed on the back of the cover layer 1, gelled and vulcanized thereon.
The foam layer 2, for its part, has a thickness in the order of 4 mm and a foam-rubber-like consistency. The relatively smooth surface 11 of the cover layer 1 is provided with a naturally invisible printed pattern. It could additionally be structured, for example by embossing or in some other way, or it could merely have such a structuring without pressure. The rear side 21 of the foam layer 2 is relatively smooth, so that even the fine pores can only be seen on closer inspection, which is beneficial for sticking the wall covering material to a wall because the glue applied to the rear side 21 in this way with the porous foam layer 2 enters into a good bond, but cannot penetrate so deeply into the foam that its functionality would be impaired.