Sitzauflage für Sitze von Kraftfahrzeugen
Die Sitze von Kraftfahrzeugen sind heute in dem Bestreben, auch längere Fahrten für den Fahrer bequem zu gestalten, möglichst weich und tief gepolstert.
Dies soll ein angenehmes, ermüdungsfreies Sitzen ermöglichen.
Insbesondere bei Personen mit Schädigungen der Wirbelsäule führen aber die bekannten Sitze nicht immer zu einem zufriedenstellenden Ergebnis. Bei diesen Personen stellen sich bei einer Fahrt mit einem Kraftfahrzeug leicht schmerzhafte Erscheinungen in der Lendengegend ein, die dadurch hervorgerufen werden, dass der Fahrer über längere Zeit in einer verkrampften Haltung mit meist schiefer Stellung der Wirbelsäule fahren muss. Diese Schiefstellung der Wirbelsäule rührt daher, dass beispielsweise der rechte Teil des Beckens beim Fahren meist etwas nach vorn geschoben wird, um mit dem rechten Fuss das Gaspedal zu bedienen, während der linke Teil wegen des untätig abgestützten linken Fusses zurückbleibt. Bei der gegebenen weichen Federung des Sitzes sinkt der rechte Teil des Beckens dabei tiefer in die Polsterung ein als der linke.
Auch bei gerader Ausrichtung des Beckens - der rechte Teil ist dann nicht vorgeschoben - liegt meist die stärker belastete Hälfte des Beckens tiefer als die weniger belastete Hälfte, so dass sich in der Horizontalen eine Schiefstellung des Beckens und der Wirbelsäule ergibt.
Zur Vermeidung von Sitzschäden bei Kraftfahrzeugen ist es bekannt, eine nach vorn gewölbte Rückenstütze an der Rückenlehne der Sitze anzubringen (Akerblom-Sitz). Hierdurch wird die Wirbelsäule beim Sitzen nach vorn gedrückt und eine geradere Haltung des Fahrers erzwungen.
Dieser bekannte Sitz hat jedoch nicht zum gewünschten Ergebnis geführt, wahrscheinlich deswegen, weil die schiefe Stellung des Beckens nicht mitkorrigiert wird.
Eine andere bekannte Sitz auflage besteht aus einer stark gepolsterten, nach hinten dicker werdenden Sitzfläche, die das Becken beim Sitzen nach vorn kippen soll (vgl. Deutsche medizinische Wochenschrift, 86. Jg.,
2 1961, S. 1816 ff. und Medizinische Klinik, 56. Jg., 1961, S.1164ff.). Die bekannten Sitzauflagen führen nicht zum Erfolg, weil sie das Becken nicht in der gewünschten Weise stützen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Sitzauflage zu schaffen, durch die Haltungsschäden beim Fahren vermieden werden.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass wenigstens die Sitzfläche der Sitzauflage aus biegesteifem Material besteht.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform sind die Sitzfläche und die Rückenstütze drehbar miteinander verbunden. Ferner ist es vorteilhaft, wenn der hintere Teil der Sitzfläche zur Rückenstütze hin leicht ansteigt.
Nach einer weiteren Ausgestaltung des Erfindungsgedankens besteht die Sitz auflage aus schichtverleim- tem Sperrholz mit dünner Auflagepolsterung.
Die Erfindung sei im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine Vorderansicht der Sitzauflage in der Stellung, wie sie auf einen Sitz aufgelegt wird,
Fig. 2 eine Ansicht von oben derselben Sitzauflage,
Fig. 3 eine Seitenansicht derselben Sitz auflage und
Fig. 4 einen Schnitt durch einen Teil der Sitzauflage.
Die Sitzauflage besteht aus der Sitzfläche 1 und der Rückenstütze 2 (Fig. 1-3). Beide Teile sind mittels der Scharniere 3 drehbar miteinander verbunden. Die Sitzauflage wird mittels der aus dehnbarem Material gefertigen Schlaufe 4 mit verstellbarer Länge, die über die Rückenlehne des nicht dargestellten Autositzes geschoben wird, und mittels des Gurts 5 mit dem Schnappverschluss 6, der unter dem Unterteil des Autositzes hindurchgeführt wird, am Autositz befestigt. Auf diese Weise ist die Sitzauflage mit wenigen Handgriffen am Autositz montiert.
Die Sitzauflage ist aus schichtverleimten Sperrholzplatten 7 mit einer Auflagepolsterung 8 gefertigt (Fig. 4). Durch das biegesteife Sperrholz ist für das Becken beim Sitzen eine feste Stütze gegeben. Ausserdem steigt der hintere Teil 9 der Sitzfläche 1 leicht zur Rückenlehne 2 hin an, wodurch das Becken im hinteren Teil leicht angehoben wird. Dies bewirkt eine Entlastung und dadurch Entspannung des unteren Teils der Lendenwirbelsäule.
In der Sitzfläche 1 ist mittels des Anstiegs des hinteren Teils 9 und mittels der flachen seitlichen Anstiege 10 und des angedeuteten vorderen Anstiegs 11 eine flache Mulde 12 gebildet, die das Becken - vor allem seitlich - in der anatomisch richtigen Haltung stützt. Die Rückenstütze ist im Mittelteil leicht nach aussen gewölbt und stützt so die Wirbelsäule. Sie ist ebenfalls aus biegesteifem, harten Material gefertigt und bietet so dem Rücken den notwendigen Widerhalt.
Es ist ersichtlich, dass das Becken durch die beschriebene Sitz auflage zwangsweise gerade gestellt wird.
Dies wird dadurch erzielt, dass die Sitzauflage im Gegensatz zu den bekannten Sitzauflagen aus biegesteifem, harten Material besteht, das die Beckenknochen, insbesondere die Sitzbeinhöcker, geradestellt. Auch wirkt sich der Anstieg des hinteren Teils 9 günstig auf die gerade Haltung der Wirbelsäule aus. Somit kann keine Fehlstellung der Kreuzdarmbeingelenke und Wirbelkörper auftreten. Durch diese anatomisch richtige Stellung des Knochengerüsts werden Überlastungen, Verschiebungen und Schädigungen der Bandscheiben verhindert. Durch die richtige Stellung des Beckens und der Wirbelsäule wird auch die Halswirbelsäule entspannt.
Die Auflagepolsterung 8 hat den Zweck, als Polsterung gegenüber der harten Sperrholzplatte 7 zu dienen, um so Druckschmerzen am Gesäss auch bei längerem Sitzen zu vermeiden. Eine Polsterung von etwa 10-30 mm Stärke bei einer Stärke der Sperrholzplatte von etwa 5-10 mm hat sich als günstig herausgestellt.
Die Auflagepolsterung trägt noch einen Bezugsstoff 13, während die Sperrholzplatte unten mit einem gummiartigen Bezugsstoff 14, der das Rutschen der Sitzauflage auf dem Sessel verhindert, versehen ist.
Da die Sitzhöhe des Fahrers durch die Sitzauflage etwas vergrössert wird, ist - je nach Statur des Fahrers - beim Fahren mit der Sitzauflage eine Veränderung der Neigung der Rückenlehne des Sitzes erforderlich. Wegen der Anlenkung mittels der Scharniere 3 macht die Sitzauflage jede Winkeländerung mit. Auch ist die Sitzauflage hierdurch zusammengeklappt leicht transportierbar.
Durch das Zusammenwirken von gut gefedertem Autositz und harter Sitzauflage mit Auflagepolsterung bleibt die Abfederung der Fahrstösse auf den Fahrer erhalten, wobei aber gleichzeitig das Knochengerüst des Fahrers ständig anatomisch richtig gestützt wird, so dass Schiefstellungen des Beckens und damit der Wirbelsäule vermieden werden.
Durch die Verwendung eines biegesteifen Materials als Sitzauflage wird dem Vorurteil der Fachwelt entgegengetreten, dass ein Sitz - insbesondere der Sitz eines Kraftfahrzeugs - weich gepolstert sein muss, um ein ermüdungsfreies Sitzen zu ermöglichen. Die Sitzauflage nach der Erfindung führt gerade im Gegensatz zu der herkömmlichen Polsterung zu einer zwangsweisen Geradestellung des Beckens und damit der Wirbelsäule, wodurch ein anatomisch richtiges Sitzen herbeigeführt wird. Die Auflagepolsterung soll auf dieser Grundlage nur so ausgeführt sein, dass Druckschmerzen vermieden werden, ohne dass der Effekt der Geradstellung und Stützung des Beckens verringert wird.
Es ist auch möglich, die erfindungsgemässe Sitzauflage in den herkömmlichen Autositz einzuarbeiten, so dass dann Autositz und Sitzauflage aus einem Stück bestehen.
Seat covers for seats in motor vehicles
In an effort to make longer journeys comfortable for the driver, the seats of motor vehicles are padded as soft and deep as possible.
This should enable comfortable, fatigue-free sitting.
However, the known seats do not always lead to a satisfactory result, particularly for people with damage to the spine. In these people, when driving a motor vehicle, slightly painful symptoms appear in the lumbar region, which are caused by the fact that the driver has to drive in a cramped posture for a long time with the spine usually in an oblique position. This misalignment of the spine is due to the fact that, for example, the right part of the pelvis is usually pushed forward a little when driving in order to operate the accelerator with the right foot, while the left part remains behind because the left foot is idly supported. Given the soft suspension of the seat, the right part of the pelvis sinks deeper into the upholstery than the left.
Even if the pelvis is straight - the right part is not pushed forward - the more heavily loaded half of the pelvis is usually lower than the less loaded half, so that the pelvis and the spine are tilted horizontally.
To avoid seat damage in motor vehicles, it is known to attach a backrest arched forwards to the backrest of the seats (Akerblom seat). This pushes the spine forward when sitting and forces the driver to maintain a straighter posture.
However, this known seat did not lead to the desired result, probably because the inclined position of the pelvis is not corrected.
Another well-known seat cover consists of a heavily padded seat that becomes thicker towards the rear and is intended to tilt the pelvis forwards when sitting (cf. German medical weekly publication, 86th year,
2 1961, pp. 1816 ff. And Medical Clinic, vol. 56, 1961, pp. 1164 ff.). The known seat covers are unsuccessful because they do not support the pelvis in the desired way.
The invention is based on the object of creating a seat cover which avoids postural damage when driving.
This object is achieved in that at least the seat surface of the seat support is made of rigid material.
According to a preferred embodiment, the seat surface and the backrest are rotatably connected to one another. It is also advantageous if the rear part of the seat surface rises slightly towards the back support.
According to a further embodiment of the inventive concept, the seat pad consists of laminated plywood with thin padding.
The invention is explained in more detail below using an exemplary embodiment.
Fig. 1 shows a front view of the seat cover in the position in which it is placed on a seat,
Fig. 2 is a view from above of the same seat cover,
Fig. 3 is a side view of the same seat support and
4 shows a section through part of the seat cover.
The seat cover consists of the seat 1 and the back support 2 (Fig. 1-3). Both parts are rotatably connected to one another by means of the hinges 3. The seat pad is attached to the car seat by means of the adjustable length loop 4 made of elastic material, which is pushed over the backrest of the car seat, not shown, and by means of the belt 5 with the snap lock 6, which is passed under the lower part of the car seat. In this way, the seat cover can be attached to the car seat in just a few simple steps.
The seat pad is made of laminated plywood 7 with padding 8 (FIG. 4). The rigid plywood provides firm support for the pelvis when sitting. In addition, the rear part 9 of the seat 1 rises slightly towards the backrest 2, as a result of which the pelvis is slightly raised in the rear part. This brings about relief and thereby relaxation of the lower part of the lumbar spine.
In the seat surface 1 a shallow depression 12 is formed by means of the rise of the rear part 9 and by means of the flat lateral rises 10 and the indicated front rise 11, which supports the pelvis - especially laterally - in the anatomically correct posture. The back support is slightly curved outwards in the middle part and thus supports the spine. It is also made of rigid, hard material and offers the back the necessary support.
It can be seen that the pelvis is forcibly made straight by the seat support described.
This is achieved in that the seat pad, in contrast to the known seat pads, is made of rigid, hard material which straightens the pelvic bones, in particular the ischial tuberosities. The rise of the rear part 9 also has a favorable effect on the straight posture of the spine. This means that no malalignment of the sacral joints and vertebral bodies can occur. This anatomically correct position of the skeleton prevents overloading, displacements and damage to the intervertebral discs. The correct position of the pelvis and the spine also relaxes the cervical spine.
The purpose of the padding 8 is to serve as padding against the hard plywood 7 in order to avoid pressure pain on the buttocks even when sitting for a long time. A padding of about 10-30 mm thickness with a thickness of the plywood sheet of about 5-10 mm has proven to be beneficial.
The padding also has a cover material 13, while the plywood sheet is provided at the bottom with a rubber-like cover material 14, which prevents the seat pad from slipping on the armchair.
Since the seat height of the driver is increased somewhat by the seat cover, a change in the inclination of the backrest of the seat is necessary - depending on the stature of the driver - when driving with the seat cover. Because of the articulation by means of the hinges 3, the seat pad makes every change in angle. The seat cover can also be easily transported when folded.
The combination of a well-sprung car seat and a hard seat pad with padding ensures that the driver's bumps are cushioned, but at the same time the driver's skeleton is constantly and anatomically supported, so that misalignments of the pelvis and thus the spine are avoided.
The use of a rigid material as a seat cover counteracts the prejudice of experts that a seat - in particular the seat of a motor vehicle - must be softly upholstered in order to enable fatigue-free sitting. The seat cover according to the invention, in contrast to the conventional upholstery, leads to a compulsory straightening of the pelvis and thus the spinal column, whereby an anatomically correct sitting is brought about. On this basis, the padding should only be designed in such a way that pressure pain is avoided without reducing the effect of straightening and supporting the pelvis.
It is also possible to incorporate the seat cover according to the invention into the conventional car seat, so that the car seat and seat cover then consist of one piece.