<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Verminderung des Ausschlagens einer halbautomatischen Schnellfeuerpistole bei der Schussabgabe und Schneilfeuerpistole zur Durchführung des Verfahrens Das Olympische Schnellfeuerschiessen ist eine Schiessdisziplin, in welcher der Schütze innerhalb 8, 6 und 4 Sekunden fünf Schüsse auf die Olympia-Scheibe abgeben muss. Die Scheiben stehen in einer Entfernung von 25 m vom Schützen mit einem Abstand von 75 cm nebeneinander, so dass der Schütze nach jedem Schuss ein neues Ziel fassen muss.
Bei dieser hohen Schusskadenz ist es nun äusserst wichtig, dass der Schütze schnell sein neues Ziel erfassen kann: er sucht deshalb nach einer geeigneten Waffe, die bei der Schussabgabe möglichst wenig ausschlägt.
Die heutigen Schnellfeuerpistolen haben einen derart starken Rückstoss, dass das Korn der Pistole nach jedem Schuss, wie in Fig. 1 durch den Linienzug 11 schematisch gezeigt ist, nach links hoch ausschlägt. Der Schütze muss nun nach jedem Schuss auf die nächste Scheibe fahren, das Korn wieder in den Visierein- schnitt bringen und das Ziel neu erfassen, wodurch die eingezeichnete Zickzacklinie entsteht. Da das Gewicht wie auch die Aussenmasse der Pistole genau festgelegt sind, kann man die Ausschläge der Waffe nicht mit Zusatzgewichten vermindern. Man suchte deshalb nach neuen Möglichkeiten, um diese Zickzacklinie zu glätten und dem Schützen eine bessere Kontrolle seiner Schussabgabe zu ermöglichen.
Man hat versucht, mit Gasentweichungsöffnungen diesen Rückstoss-Ausschlag zu verkleinern, konnte aber mit dem sogenannten Düseneffekt nicht an das ersehnte Ziel gelangen.
Auch die Anmelderin hat sich mit diesem Problem befasst und bestätigt gefunden, dass bei einem normalen Lauf hinter der Mündungsbremse in den Laufmantel gebohrte Löcher der entstehende Düseneffekt sehr klein ist. Eingehende überlegungen und Versuche über die Druckverhältnisse bei und unmittelbar nach der Schussabgabe haben ergeben, dass das Problem unter Verwendung von Gasentweichungsöffnungen nur befriedigend gelöst werden kann, wenn alle Faktoren, die die Druckverhältnisse bestimmen, berücksichtigt werden: Kaliber, Drall (Länge und Tiefe der Züge), Lauflänge, Anordnung und Dimensionen der Gasentwei- chungsöffnungen, wobei der Lage der Öffnungen eine besondere wichtige Rolle zuzukommen scheint.
Bei der Lösung des Problems ist ferner zu berücksichtigen, dass die verwendete Schnellfeuerpistole halbautomatisch funktioniert. Der Gasdruck, der auf den Patronenboden wirkt, muss immerhin so stark sein, dass die Hülse, welche aus dem Patronenlager 1 (s. Fig.2) gestossen wird, das Verschlussstück 2 nach rückwärts bewegt, die Hülse auswirft, mittels des Hahns 3 die Schlagfeder 4 spannt, bis die Hahnraste 5 auf dem Abzugstollen 6 einrastet. Schliesslich ist auch noch die Bedingung zu erfüllen, dass die Mündungsgeschwindigkeit noch so gross ist, dass eine gute Präzision gesichert ist.
Es wurde nun gefunden, dass bei einer halbautomatischen Schnellfeuerpistole mit wenigstens einer Gasentweichungsöffnung im Laufmantel eine weitgehende Rückstossfreiheit und damit eine Verminderung des Ausschlagens bei der Schussabgabe bei Erfüllung der gestellten Bedingungen erzielt werden kann, wenn gemäss dem erfindungsgemässen Verfahren das Laufkaliber kleiner gewählt wird, als durch die verwendete Munition vorgeschrieben wird, und die Gasentwei- chungsbohrung so nahe dem Patronenlager angebracht und derart dimensioniert wird, dass einerseits die Rückstosskraft das Funktionieren der Pistole und anderseits der Gasdruck eine ausreichende Mündungsgeschwindigkeit des Geschosses gewährleistet.
Damit diese beiden Funktionen erfüllt werden können, sind also Lage und Durchmesser der ersten Gasentwei- chungsbohrung 7 (s. Fig. 2) von allergrösster Wichtigkeit. Diese Grössen stehen ihrerseits in einer bestimmten Abhängigkeit zum Laufkaliber, Drall und zur Lauflänge. Die Zusammenhänge zwischen diesen verschiedenen Grössen unter sich und ihr Einfluss auf den Rückstoss und die Funktionen der Pistole sind äusserst kompliziert und selbstverständlich nicht für alle Waffen und Munition gleich.
Wie die Versuche gezeigt haben, kann die Erreichung des Erfindungsziels noch dadurch erreicht wer-
<Desc/Clms Page number 2>
den, wenn das Laufkaliber um wenigstens 0,1 mm kleiner ist, als es für eine bestimmte Munition vorgeschrieben ist, und mit Vorteil die Länge des Dralls um 100 bis 200 mm und die Tiefe der Züge um wenigstens 0,1 mm herabgesetzt werden. Die effektive Lauflänge (ohne Mündungsbremse) kann zweckmässig verkleinert werden.
An einem Ausführungsbeispiel sei die Erfindung näher erläutert. Die in Fig. 2 gezeigte Schnellfeuerpi- stole Typ Hämmerli-Intemational ist zur Erreichung des Erfindungszweckes wie folgt geändert worden:
EMI2.16
<tb> Laufkallber <SEP> K: <SEP> von <SEP> 5,44 <SEP> mm <SEP> auf <SEP> 5,28 <SEP> mm
<tb> herabgesetzt
<tb> Länge <SEP> des <SEP> Dralls: <SEP> von <SEP> 450 <SEP> mm <SEP> auf <SEP> 250 <SEP> mm
<tb> herabgesetzt
<tb> Tiefe <SEP> der <SEP> Züge: <SEP> von <SEP> 5,61 <SEP> mm <SEP> auf <SEP> 5,43 <SEP> mm
<tb> herabgesetzt
<tb> Lauflänge:
<SEP> von <SEP> 190 <SEP> mm <SEP> auf <SEP> 118--120 <SEP> mm
<tb> verkürzt
Gasentweichungsöffnungen. Zahl: 6, Durchmesser D: 3,2 mm, Abstand a der ersten Öffnung vom Patronenlager: @ 25 mm, vorzugsweise 32 mm.
Mit einer derart geänderten Ausführung konnte der Rückstoss der Schnellfeuerpistole so stark reduziert werden, dass der Ausschlag der Pistole bei der Schuss- abgabe nur noch einen kleinen Bruchteil des Ausschlages bei der ungeänderten Pistole ausmacht, siehe Fig. 1 punktierter Linienzug 12.
Die angegebenen Werte sind als Richtwerte anzusehen. Abweichungen davon können ebenfalls noch annehmbare Verhältnisse ergeben. Bei anderen Waffentypen und anderer Munition können mit anderen Werten die besten Resultate erzielt werden. Immerhin scheint festzustehen, dass mit den angegebenen Massnahmen im Prinzip das Erfindungsziel auch bei anderen Pistolen weitgehend erreicht werden kann.
Die Öffnungen im Laufmantel werden zweckmässig wenigstens teilweise mit einem Gewinde versehen, damit die Gasunterschiede der Laborierungen von verschiedenen Munitionssorten durch Verschliessen mit entsprechenden Schrauben korrigiert werden können, um damit die Zahl der Öffnungen den Schiessbedin- gungen anzupassen. Ferner werden die Öffnungen im Laufmantel bei Nichtgebrauch mit entsprechenden Schrauben verschlossen, um zu verhindern, dass Fremdkörper in den Lauf gelangen.
<Desc / Clms Page number 1>
Procedure for reducing the deflection of a semi-automatic rapid fire pistol when firing a shot and a sniffer pistol for carrying out the procedure The Olympic rapid fire shooting is a shooting discipline in which the shooter must fire five shots at the Olympic target within 8, 6 and 4 seconds. The targets are at a distance of 25 m from the shooter with a distance of 75 cm next to each other, so that the shooter has to take a new target after each shot.
With this high rate of fire, it is extremely important that the shooter can quickly grasp his new target: He is therefore looking for a suitable weapon that deflects as little as possible when firing a shot.
Today's rapid-fire pistols have such a strong recoil that the grain of the pistol deflects up to the left after each shot, as is shown schematically in FIG. 1 by the line 11. The shooter must now move to the next target after each shot, bring the front sight back into the sight incision and re-target the target, which creates the zigzag line drawn. Since the weight as well as the external dimensions of the pistol are precisely defined, the deflections of the weapon cannot be reduced with additional weights. They were therefore looking for new ways to smooth out this zigzag line and enable the shooter to better control his firing.
Attempts have been made to reduce this recoil deflection with gas escape openings, but could not achieve the desired goal with the so-called nozzle effect.
The applicant has also dealt with this problem and has confirmed that with a normal barrel, holes drilled into the barrel jacket behind the muzzle brake, the resulting nozzle effect is very small. In-depth considerations and experiments on the pressure conditions during and immediately after the shot have been fired have shown that the problem can only be solved satisfactorily using gas escape openings if all factors that determine the pressure conditions are taken into account: caliber, twist (length and depth of the rifles ), Running length, arrangement and dimensions of the gas escape openings, whereby the position of the openings seems to play a particularly important role.
When solving the problem, it should also be taken into account that the rapid fire pistol used is semi-automatic. The gas pressure that acts on the cartridge base must at least be so strong that the case, which is pushed out of the chamber 1 (see Fig. 2), moves the breech block 2 backwards, ejects the case by means of the cock 3 Striker spring 4 is tensioned until the cock notch 5 engages on the sear 6. Finally, the condition must also be met that the muzzle velocity is still high enough to ensure good precision.
It has now been found that in the case of a semi-automatic rapid-fire pistol with at least one gas escape opening in the barrel jacket, extensive freedom from recoil and thus a reduction in the deflection when the shot is fired can be achieved if, according to the method according to the invention, the barrel caliber is selected to be smaller than through the ammunition used is prescribed, and the gas escape hole is placed so close to the cartridge chamber and dimensioned such that on the one hand the recoil force ensures that the pistol works and on the other hand the gas pressure ensures a sufficient muzzle velocity of the projectile.
So that these two functions can be fulfilled, the position and diameter of the first gas escape hole 7 (see FIG. 2) are of the utmost importance. These variables are in turn dependent on the barrel caliber, twist and barrel length. The relationships between these various variables and their influence on the recoil and the functions of the pistol are extremely complicated and of course not the same for all weapons and ammunition.
As the experiments have shown, the aim of the invention can still be achieved by
<Desc / Clms Page number 2>
if the barrel caliber is at least 0.1 mm smaller than it is prescribed for a certain ammunition, and advantageously the length of the twist can be reduced by 100 to 200 mm and the depth of the trains by at least 0.1 mm. The effective barrel length (without muzzle brake) can be appropriately reduced.
The invention will be explained in more detail using an exemplary embodiment. The Hämmerli-International rapid-fire pistol shown in FIG. 2 has been modified as follows to achieve the purpose of the invention:
EMI2.16
<tb> Laufkallber <SEP> K: <SEP> from <SEP> 5.44 <SEP> mm <SEP> to <SEP> 5.28 <SEP> mm
<tb> reduced
<tb> Length <SEP> of the <SEP> twist: <SEP> from <SEP> 450 <SEP> mm <SEP> to <SEP> 250 <SEP> mm
<tb> reduced
<tb> Depth <SEP> of the <SEP> trains: <SEP> from <SEP> 5.61 <SEP> mm <SEP> to <SEP> 5.43 <SEP> mm
<tb> reduced
<tb> run length:
<SEP> from <SEP> 190 <SEP> mm <SEP> to <SEP> 118--120 <SEP> mm
<tb> shortened
Gas escape openings. Number: 6, diameter D: 3.2 mm, distance a of the first opening from the cartridge chamber: @ 25 mm, preferably 32 mm.
With such a modified design, the recoil of the rapid-fire pistol could be reduced so much that the deflection of the pistol when firing is only a small fraction of the deflection of the unchanged pistol, see FIG. 1, dotted line 12.
The specified values are to be regarded as guide values. Deviations from this can also result in acceptable conditions. With other types of weapons and other ammunition, the best results can be achieved with other values. After all, it seems to be certain that with the specified measures, in principle, the aim of the invention can also be largely achieved with other pistols.
The openings in the barrel jacket are expediently at least partially provided with a thread so that the gas differences in the loads of different types of ammunition can be corrected by closing them with appropriate screws in order to adapt the number of openings to the firing conditions. Furthermore, the openings in the barrel jacket are closed with appropriate screws when not in use to prevent foreign objects from getting into the barrel.