Geschliffener Edelstein Die Erfindung bezieht sich auf einen Edelstein, der brillant geschliffen ist, bei dem der Rundist zwischen der Tafelseite und Spitzeseite in einer Ebene parallel zur Tafel- und Spitzenfacette und lotrecht zur Längsachse des Steines liegt.
Eine derartige Edelsteinausführung ist bekannt aus der amerikanischen Patentschrift 2 340 659. Dabei hat der Stein an der Tafelseite zweiunddreissig Facetten, oder zusammen mit der Tafelfacette dreiunddreissig Fa cetten, und an der Spitzeseite vierundzwanzig, oder zu sammen mit der Spitzenfacette fünfundzwanzig Facetten, also insgesamt 56 bzw. 58 Facetten. Derartige Steine haben eine ziemlich hohe Spitzeseite und erfordern des halb eine ziemlich hohe Einfassung.
Ferner sind die Win kel, welche die Facetten miteinander bilden, durch die verhältnissmässig geringe Anzahl Facetten, ziemlich scharf, so dass verhältnismässig hohe Rücken zwischen den Facetten entstehen, welche einerseits schneiden kön nen und andererseits den Stein empfindlich machen für Absplittern bei Stössen.
Die Erfindung beabsichtigt eine besondere günstige Steinausführung zu schaffen, wobei die genannten Män gel in geringerem Masse auftreten.
Nach der Erfindung ist dies dadurch erzielt, dass die Spitzeseite mit zweiundsiebzig Facetten in mehreren rund die Längsachse des Steines verteilten Gruppen von unterschiedlichen Flächenformen geschliffen ist.
Der Stein hat dadurch, bei einer gleichen Anzahl Facetten an der Tafelseite von 32, bzw. 33 zusammen mit der Tafelfacette, wie bekannt aus der amerikani- schen Patentschrift, insgesamt 104, bzw.<B>106</B> Facetten, also erheblich m-.hr als der bekannte Stein. Ferner wird hierdurch der Stein an der Spitzeseite weniger hoch, wodurch die Einfassung auch weniger hoch werden kann, während die Winkel, welche die Facetten an der Spitze seite miteinander machen, stumpfer sind und deshalb die Rücken zwischen den Facetten weniger scharf und hoch sind und demzufolge auch die Empfindlichkeit für Ab splittern geringer ist.
Ein bedeutender Vorteil ist aber noch, dass das Glänzen des Steines dadurch erheblich verstärkt wird, dass die Spitzeseite durch die besonders grosse Anzahl Facetten in erheblich stärkerem Masse einfallendes Licht reflektieren wird, da die Spitzeseite gleichsam einen facettierten Reflektor bildet.
Die Form der Spitzeseite wird bei einer Ausbildung nach der Er findung ausserdem derart, dass der Stein unter Umstän den auch umgekehrt, d. h. mit der eigentlichen Spitze seite oben, eingefasst werden könnte, in welchem Falle die ,Spitze selbst etwas vergrössert werden und als kleine Tafelfacette dienen kann.
In der Praxis wird die Spitzeseite vorzugsweise so g: schliffen, dass die zweiundsiebzig Facetten, von dem Rundist ausgehend, gebildet werden durch eine ringför mige Gruppe von zweiunddreissig .dreieckigen Facetten, oder Rundistfacetten, welche am Rundist grenzen, dann eine ringförmige Gruppe von sechzehn rautenförmigen Facetten oder Rauten, welche an die genannten zwei- unddreissig dreieckigen Facetten anschliessen,
darauf eine erste ringförmige Gruppe von sechzehn drachenför- migen Facetten, welche an die Gruppe rautenförmiger Facetten anschliessen, und danach eine zweite ringför mige Gruppe von acht weiteren drachenförmigen Facet ten, welche an die erste Gruppe drachenförmiger Facet ten anschliessen.
Es sei hier noch bemerkt, dass es an sich aus der genannten amerikanischen Patentschrift bekannt ist, an der Spitzeseite des Steines drachenförmige Facetten oder untere Hauptfacetten, - acht an der Zahl - und eine ringförmige Grupp.- Rundistfacetten - sechzehn an der Zahl - anzuwenden. Es wird jedoch nur eine einzige Gruppe drachenförmiger Facetten verwendet, während dagegen nach der Erfindung zwei verschiedene Formen drachenförmiger Facetten und ausserdem eine Gruppe rautenförmiger Facetten benutzt werden.
Vorzugsweise sind ferner in der Praxis bei einem Stein nach der Erfindung die .dreieckigen Facetten unter einem Winkel von etwa 58-60 mit der Rundistebene geschliffen, die rautenförmigen Facetten unter einem Winkel von etwa 53-54 , die Facetten der ersten Gruppe drachenförmiger Facetten unter einem Winkel von etwa 45-47 und der zweiten Gruppe drachenför- miger Facetten unter einem Winkel von etwa 41' mit der Rundistebene, während die Längsachse des Steines immer senkrecht zu dieser Ebene steht.
Der Stein wird dabei vorzugsweise so geschliffen, dass die zweite Gruppe drachenförmiger Facetten an die Spitzenfacette anschliesst, welche symmetrisch gegen über der Längsachse des Steines und parallel zur Run distebene liegt.
Die Erfindung ist untenstehend an Hand eines in der beiliegenden Zeichnung dargestellten Ausführungsbei spiels näher erläutert. In der Zeichnung zeigt: Fig. 1 eine Unteransicht eines Diamanten nach der Erfindung, Fig. 2 eine Seitenansicht des Diamanten nach Fig. 1, Fig. 3 eine Draufsicht der Fig. 2 in etwas kleinerem Massstab, und Fig. 4 schematisch die Winkel, unter den die ringför migen Facettengruppen an der Spitzeseite :des Diaman ten nach den Fig. 1-3 geschliffen sind.
Inder Zeichnung ist ein Diamant 10 dargestellt, der mit einer Spitzenfacette und einer Spitzeseite geschliffen ist, und mit einer üblichen Tafelseite 12 und einer übli chen Tafel 14 versehen ist. Längs des Unterrandes der Tafelseite befindet sich ein üblicher Rundist 16. In der Zeichnung ist der Rundist glatt dargestellt, aber derselbe kann auch eckig ausgebildet sein, wie in der obener wähnten amerikanischen Patentschrift beschrieben.
Die Form und die Ausbildung der Tafelseite und des Tafels, wie dargestellt in den Fig. 2 und 3, entspricht vollständig dem Stand der Technik und auch andere bekannte Aus führungen dieser Teile .des Steines können zusammen mit der Erfindung angewandt werden.
Die Spitzeseite 18 des Steines 10, welche hauptsäch lich in den Fig. 1, 2 und 4 dargestellt ist, hat, von der Spitzenfacette 22 ausgehend, die nachfolgenden ge schliffenen und polierten Facetten: acht drachenförmige Facetten 20, welche in die Spitzenfacette 22 zusammen kommen, sechzehn drachenförmige Facetten 24, sech zehn rautenförmige Facetten 26 und zweiunddreissig dreieckige Facetten oder Rundistfacetten 28. Die dra- chenförmigen Facetten 20 weichen sowohl in Form wie Orientierung von den drachenförmigen Facetten 24 ab.
Bei den drachenförmigen Facetten 20 ist das breite Ende, das mit einem verhältnismässig stumpfen Winkel endet, nach unten gerichtet, während bei den drachen- förmigen Facetten24 das schmalere, schärfereEnde nach unten gerichtet ist. Die Orientierung der drachenförmi- gen Facetten 24 ist also 180 gegenüber der Richtung der drachenförmigen Facetten 20 gedreht. Ferner geht aus den Zeichnungen hervor, dass es zweimal soviel drachenförmige Facetten 24 wie drachenförmige Facet ten 20 gibt, da immer zwei Facetten 24 zwischen jedem Paar benachbarten Facetten 20 liegen.
Fig. 1 zeigt ferner, dass die kurzen Seiten der dra- chenförmigen Facetten 20, welche miteinander .den grösseren Winkel bilden, an den Unterenden dieser Facetten zusammenkommen. Die langen Seiten der ge nannten drachenförmigen Facetten 20, welche miteinan der einen schärferen oder kleineren Winkel bilden und an den Oberenden der genannten drachenförmigen Facetten 20 zusammenkommen, fallen zusammen mit den langen Seiten der drachenförmigen Facetten 24, welche miteinander einen scharfen Winkel an den Un terenden der genannten Facetten 24 bilden.
Mit den kurzen Seiten der drachenförmigen Facetten 24, welche miteinander einen verhältnismässig stumpferen Winkel an den Oberenden der genannten drachenförmigen Facetten bilden, fallen die Unterseiten der rautenförmi gen Facetten oder Rauten 26 zusammen. Mit den gegen überliegenden Seiten der rautenförmigen Facetten oder Rauten 26 fallen die Unterseiten der dreieckigen Facet ten oder Rundistfacetten 28 zusammen. Die gegenüber liegenden Seiten, welche in Wirklichkeit die Basen der genannten dreieckigen Facetten 28 bilden, fallen zusam men mit dem Unterrand des Rundisten 16.
Die Winkel unter :den die Facettengruppen 20, 24, 26 und 28 gegen über der waagrechten Ebene, d. h. die Runddistebene, wenn die Längsachse des Steines senkrecht ist, geschlif fen sind, sind wie folgt: der kopfstehenden drachenförmigen Facetten 20 -41" der aufstehenden drachenförmigen Facetten 24 -45-4.7 der rautenförmigen Facetten oder Rauten 26 -53-54 und der dreieckigen Facetten oder Rundistfacetten 28 -58-60 .
In ,der obenstehenden Winkeltabelle wurde davon ausgegangen, dass die Horizontalebene, welche die Run distebene bildet, unter 0 liegt und die Längsachse oder Senkrechtachse unter 90 steht. Die Spitzenfacette 22 liegt also auch unter 0 , d. h. in einer Horizontalebene<B>1</B> parallel zur Rundisteb:ene.
Im obenstehenden ist eine Vorzugsform der Erfin dung beschrieben, wozu jedoch die Erfindung nicht be schränkt ist. So können untergeordnete Abänderungen, wie kleine Variationen der oben angegebenen Winkel, angewandt werden ohne ausserhalb des Rahmens der Erfindung zu gelangen. Ferner kann die Erfindung, obohl sie im obenstehenden nur im Zusammenhang mit Diamanten oder Brillanten erläutert wurde, auch bei anderen Edelsteinen angewandt werden.
Cut gemstone The invention relates to a gemstone that is brilliantly cut, in which the girdle lies between the table side and the tip side in a plane parallel to the table and tip facet and perpendicular to the longitudinal axis of the stone.
Such a gemstone design is known from the American patent 2 340 659. The stone has thirty-two facets on the table side, or thirty-three facets together with the table facet, and twenty-four facets on the tip side, or twenty-five facets together with the tip facet, i.e. a total of 56 or 58 facets. Such stones have a fairly high point and therefore require a fairly high bezel.
Furthermore, the angles that the facets form with one another are quite sharp due to the relatively small number of facets, so that relatively high ridges arise between the facets, which on the one hand can cut and on the other hand make the stone sensitive to splintering in the event of bumps.
The invention intends to create a particularly favorable stone design, the aforementioned defects occurring to a lesser extent.
According to the invention, this is achieved in that the tip side is ground with seventy-two facets in several groups of different surface shapes distributed around the longitudinal axis of the stone.
As a result, with the same number of facets on the table side of 32 or 33 together with the table facet, as is known from the American patent, the stone has a total of 104 or 106 facets, that is to say considerable m-.hr as the well-known stone. Furthermore, this makes the stone less high on the tip side, whereby the border can also become less high, while the angles which the facets make with each other on the tip side are more obtuse and therefore the ridges between the facets are less sharp and high and consequently the sensitivity to splintering is also lower.
A significant advantage is that the shine of the stone is considerably enhanced by the fact that the tip side will reflect incident light to a considerably greater extent due to the particularly large number of facets, since the tip side forms a faceted reflector.
The shape of the tip side is also such that the stone is reversed under certain circumstances, d. H. with the actual tip side up, could be framed, in which case the tip itself can be enlarged a little and serve as a small table facet.
In practice, the tip side is preferably ground in such a way that the seventy-two facets, starting from the girdle, are formed by an annular group of thirty-two, triangular facets, or girdle facets, which border the girdle, then an annular group of sixteen diamond-shaped ones Facets or diamonds that adjoin the aforementioned two- and thirty-three triangular facets,
then a first ring-shaped group of sixteen kite-shaped facets, which adjoin the group of diamond-shaped facets, and then a second ring-shaped group of eight further kite-shaped facets, which adjoin the first group of kite-shaped facets.
It should be noted here that it is known per se from the aforementioned American patent to use kite-shaped facets or lower main facets - eight in number - and a ring-shaped group - girdle facets - sixteen in number - on the tip side of the stone. However, only a single group of kite-shaped facets is used, whereas according to the invention two different forms of kite-shaped facets and, moreover, a group of diamond-shaped facets are used.
Preferably, in practice, in a stone according to the invention, the triangular facets are ground at an angle of about 58-60 with the girdle plane, the diamond-shaped facets at an angle of about 53-54, the facets of the first group of kite-shaped facets at one Angle of about 45-47 and the second group of kite-shaped facets at an angle of about 41 'with the girdle plane, while the longitudinal axis of the stone is always perpendicular to this plane.
The stone is preferably ground in such a way that the second group of kite-shaped facets adjoins the tip facet, which lies symmetrically with respect to the longitudinal axis of the stone and parallel to the runway plane.
The invention is explained in more detail below with reference to a game Ausführungsbei shown in the accompanying drawing. The drawing shows: FIG. 1 a bottom view of a diamond according to the invention, FIG. 2 a side view of the diamond according to FIG. 1, FIG. 3 a plan view of FIG. 2 on a somewhat smaller scale, and FIG. 4 schematically the angles, among which the ringför-shaped groups of facets on the tip side: the diamonds are cut according to Figs. 1-3.
In the drawing, a diamond 10 is shown, which is ground with a point facet and a point side, and is provided with a conventional table side 12 and a usual table 14. A conventional girdle 16 is located along the lower edge of the panel side. In the drawing, the girdle is shown smooth, but it can also be angular, as described in the above-mentioned American patent.
The shape and design of the board side and the board, as shown in FIGS. 2 and 3, corresponds completely to the prior art and also other known executions of these parts .des stone can be used together with the invention.
The tip side 18 of the stone 10, which is mainly shown in Figs. 1, 2 and 4, has, starting from the tip facet 22, the following ge ground and polished facets: eight kite-shaped facets 20, which come together in the tip facet 22 , sixteen kite-shaped facets 24, sixteen diamond-shaped facets 26 and thirty-two triangular facets or girdle facets 28. The kite-shaped facets 20 differ from the kite-shaped facets 24 both in shape and orientation.
In the case of the kite-shaped facets 20, the broad end, which ends at a relatively obtuse angle, is directed downwards, while in the kite-shaped facets 24 the narrower, sharper end is directed downward. The orientation of the kite-shaped facets 24 is therefore rotated 180 relative to the direction of the kite-shaped facets 20. It can also be seen from the drawings that there are twice as many kite-shaped facets 24 as kite-shaped facets 20, since there are always two facets 24 between each pair of adjacent facets 20.
1 also shows that the short sides of the kite-shaped facets 20, which with one another form the larger angle, come together at the lower ends of these facets. The long sides of the mentioned kite-shaped facets 20, which miteinan form a sharper or smaller angle and come together at the upper ends of the mentioned kite-shaped facets 20, coincide with the long sides of the kite-shaped facets 24, which together form a sharp angle at the lower ends of said facets 24 form.
With the short sides of the kite-shaped facets 24, which together form a relatively more obtuse angle at the upper ends of said kite-shaped facets, the undersides of the diamond-shaped facets or rhombuses 26 coincide. With the opposite sides of the diamond-shaped facets or rhombuses 26, the undersides of the triangular facets or girdle facets 28 coincide. The opposite sides, which in reality form the bases of the triangular facets 28 mentioned, coincide with the lower edge of the girdle 16.
The angles at: which the facet groups 20, 24, 26 and 28 with respect to the horizontal plane, i.e. H. the round distal plane, when the longitudinal axis of the stone is vertical, are as follows: the inverted kite-shaped facets 20 -41 "the standing kite-shaped facets 24 -45-4.7 the diamond-shaped facets or diamonds 26 -53-54 and the triangular facets or round facets 28-58-60.
In the angle table above, it was assumed that the horizontal plane, which forms the run-dist plane, is below 0 and the longitudinal or vertical axis is below 90. The tip facet 22 is therefore also below 0, i.e. H. in a horizontal plane <B> 1 </B> parallel to the Rundisteb: ene.
In the above, a preferred form of the inven tion is described, to which, however, the invention is not limited. Subordinate modifications, such as small variations of the angles indicated above, can thus be applied without going outside the scope of the invention. Furthermore, the invention, although it was explained above only in connection with diamonds or brilliant-cut diamonds, can also be used with other precious stones.