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Verfahren zur Entfeuchtung und Reinigung mit gleichzeitiger Desodorierung und Sterilisierung der Luft in Kühlsystemen Die Anwendung aktiver Substanzen, z. B. aktiver Kohle, Kieselsäure, Tonerde und anderer organischer adsorptionsfähiger Stoffe für die Adsorption von Dämpfen, zur Trocknung von Grasen, Luftfeuchtigkeitsregulierung, wie auch zur Eliminierung unangenehmer oder unerwünschter Gerüche in feuchter Atmosphäre, für katalytische Reaktionen zwischen Gasen eder für die Adsorption aus Flüssigkeiten mittels Filtration, ist bekannt.
Zur Adsorption von Kohlenwasserstoffan benutzt der Fachmann vorzugsweise aktive Kohle, für Feuchtigkeit, Gase und Dämpfe von organischen Stoffen dagegen Kieselsäure oder andere anorganische Gele, die ein besonders hohes Adsorptionsvermögen besitzen.
Da die Mischung oder die übereinanderschich- tung verschiedenartiger Adsorptionsstoffe sehr umständlich ist, hat man auch schongut adsorbierende Körper hergestellt und angewandt, die sowohl Kohlenwasserstoffe als auch Feuchtigkeit in ausreichendem Masse erfassen, z. B. einaktives Kieselsäuregel mit eingeschlossener aktiver Kohle in Form von porösen einheitlichen Granualien.
Dem Fachmann ist ges bekannt, dass aktive Kohle sich vorzüglich zur Adsorption von Kohlenwasser- stoffei eignet, während Kieselsäuregel und andere anorganische Gele ein besonders starkes Adsorptionsvermögen für Feuchtigkeit und Gase sowie Dämpfe von organischen Stoffen, die im Wasser löslich sind, besitzen. Wenn aus Gasen sowohl Feuchtigkeit als auch Kohlenwasserstoffe adsorbiert wenden, sollen, kann man dah er ein Adsorptionsfilter verwenden, das Schichtungen von aktiver Kohle und Kieselsäuregel enthält.
Bei der Anwendung aktiver Kohle ist jedoch weniger bekannt, oder wird viel zu wenig beachtet, dass Aktivkohle Schwefelwasserstoff bei Anwesenheit von Feuchtigkeit und Sauerstoff zu Schwefel und darüber hinaus zu schwefliges Säure oder Schwefelsäure zu oxydieren vermag, was sich im Anwendungsbereich oft sehr nachteilig auswirken kann.
Für dieEntfernung oder Regulierung von Feuchtigkeit in Kühlsystemen sind auch schon ,ausser den voraufgsführten Adsorbentien wasserfreies Calciumsulfat als Trocknung ssubstanz, und zur Bindung auftretender flüchtiger Säuren basisch reagierende Stoffe, mit bekannten verschiedenartigen Adsorptionsstoffen gemischt, angewandt worden, womit aber wieder die umständliche Mischung oder Übereinanderschichtung varschiedener Adsorptionsstoffe, in luftdurchlässigen Hüllen eingeschlossen, verbunden ist, die je nach oder Art der zur Anwendung gelangenden Stoffe ausserdem noch verhältnismässig grosse Raumquerschnitte bedingen.
Demgegenüber bedeutet ein möglichst einheitli cher Körper, der nacht nur die Regulierung der Luftfeuchtigkeit in Kühlaggragaten ermöglicht, sondern gleichzeitig auch die Desodorienung von Gasen bezw. der Kühlraumluft bewirkt, also beide Eigenschaften besitzt, einen erheblichen technischen Fortschritt, ein Problem, das Gegenstand vorliegender Erfindung bädet.
Bei den zur Lösung dieses Problems planmässig durchgeführten Reihenversuchen wunde zunächst gefunden, dass es überhaupt nicht notwendig ist, -die flüchtigen Säuren den, sich dn einem Kühlsystem bil- ,d:enden Gasen mittels Beimischung von basischen Stoffinn zu bekannten Adsorbentien zu entziehen, ein Vorgang"der übrigens praktisch auch nur dann mög- lich :
ist, wenn die flüchtige Säuren enthaltenden Gase ,der Kühlraumluft durch ein mit Alkallen beladenes
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Filter zirkulieren könnten, hingegen wind bei einem mit basischen Stoffen in Kombination mit Adsorben- fien beschickten Trockenfilter primär die Lusstfeuch- tigkeit erfasst und die hierin vagabundierenden geruchbildenden Stoffe, Keime und Pilze, aufgefangen als filmartiger Niederschlag auf bezw. zwischen den gebräuchlichen adsorptiven Granualien, Körnern etc., oder/und in deren Poren, wo die abgeschiedenen Mikroorganismen und Keime, je nach ihrer Art, weiterwachsen und gedeihen.
Diese Feststellungen sind das Ergebnis von in der Kühlpraxis planmässig durchgeführten Versuchen, wobei systematisch die bekannten verschiedenartigen Adsorbentien, sowohl getrennt voneinander als auch miteinander gemischt, zur Anwendung kamen, so u. a.: Aktive Kohle in Pulverform wie auch als Gr.a- nualien, sowohl allein als auch in Kombination mit Silicagel, oder Tonerde, oder Calciumsulfat, oder/und basisch reagierenden Stoffen, wie z. B. Kalk, Magnesia oder diese enthaltendes Erdalkalikarbonatgestein.
Wenn hierbei auch eine dem Feuchtigkeitsentzug der Kühlraumluft entsprechende, je nach Art der angewandten Adsorbentien mehr oder weniger grosse Luftverbesserung d. h. Geruchsverminderung fiestzu- stellen war, so trat doch der Kühlraum-Luftreiniger mit zunehmender Verschmutzung als übelriechender Fremdkörper im Kühlsystem in Erscheinung, der von Zeit zu Zeit, kurz oder lang, einer gründlichen Reinigung bedarf, wenn er nicht fortgeworfen und durch einen neuen ersetzt werden soll, sei es durch eine Regeneration der Adsorbentien bei verhältnismässig starker Erhitzung und Vermeidung des Zerplatzens weniger hitzebeständiger adsorptiver Körper, wie z. B. Kieselgel, was ein Metalligehäuse voraussetzt, da z. B.
Kunststoffhüllen nicht hitzebeständig sind, oder durch vorhergehendes Auswaschen der Adsorbentien und nachträglicher Entwässerung unter Anwendung geeigneter Trocknungstemperatur zur Verdampfung der aufgespeicherten Feuchtigkeit, eine Arbeitsmass- nahme, die voraussetzt, dass sich die Adsorbentien manuell leicht aus dem diese einsehliessenden Gehäuse entfernen lassen.
In beiden Fällen mussten stark übelriechende Dämpfe festgestellt werden, die sogar dem Waschwasser entstiegen, welches bei längerem Stehen unter Verschluss starke Gasbildung verursacht und hiermit den Beweis dafür liefert, dass die Kühlraumluft von geruchbildenden Mikroorganismen und dergleichen keineswegs allein durch Feuchtigkeitsentzug ader Regulerung in Kühlsystemen vermittelst einer Mischung oder Schichtung mehrerer an sich bekannter, regenerierbarer,gekörnter Ad- und Absorptionsstoffe mit hydrophoben, hydrophilen und säurebindenden Eigenschaften befreit werden kann; sie werden zwar mehr odler weniger von den Adsor- bentien aufgenommen, hingegen ihre Vermehrung auf diesen nicht unterbunden.
Eine konstante Frischerhaltung der entfeuchteten Luft im Kühlsystem, gestört durch Eintritt wärmerer Luftmassen beim öffnen bezw. Gebrauch des Kühl- raums ist dann auch bisher mit den 'hierzu zur An- wendun g gebrachten adsorptionsfähigen Hilfsmitteln nicht inb efrie d igend er Weise erreicht worden.
Im Bestreben, die bekannten Hilfsmittel und Anordnunen in Kenntnis ihrer Vor- und Nachteile wirksamer zu gestalten, werden nun erfindungsge- mäss Adsorbentien, vorzugsweise aktives Kieselsäuregel, mit bakterizid wirkenden chemischen Verbindungen imprägniert, die vorteilhaft als Lösungen, in Wasser oder Alkohol oder anderen anorganischen oder organischen Lösungsmitteln , sogar in hohen Verdünnungen angewandt, eine ausgezeichnete Wirksamkeit gegen B akterien und Pilze besitzen und in den zur Anwendung kommenden Konzentrationen trotz ihrer starken mikrobiellen Wirkung völlig ungiftigsind.
Solche stark wirkenden chemischen Verbindungen sind z. B. quaternäre Ammoniumverbandungen wie Dioxy-aethil-penzyl-lauryl-ammonium-chlorid und andere, welche auch bei tiefen Temperaturren noch zuverlässig sind und unter den Mikroorganismen ein äusserst breites Wirkungsspektrum, das sowohl die für Gährungsgewerbe Milchwirtschaft etc. wichtigen Bakterien, Hefe- und Schimmelpilze, sowie auch diemeisten menschlichen und tierischen Krank- h ei tskeime umfasst.
Eine weitere stark bakterizid wirkende anwendbare quaternäre Ammoniumverbindung ist z. B. auch Alkyl (C9-C15) - tolyl-methyl-trimethyl-ammoniumchlorid.
Es können alle an sich bekannten adsorptionsfä- h gen Stoffe, vorzugsweise ein Kieselsäuregel, mit sehr hohem Adsorptionsvermögen, z. B. mit einer wässerigen oder alkoholischen Lösung einer bakterizid wirkenden chemischen, Verbindung, entweder vor dem Einbringen in die Biehälter oder nach deren Einbringen imprägniert werden, wobei die Imprägnierung von Zeit zu Zeit, falls erforderlich, wiederholt und damit die bakterizide Wirkung der imprägnierten Materialien praktisch auf unbegrenzte Zeit sichergestellt werden kann.
Die Imprägnierung kann kontinuierlich dadurch gesch ehen, dass das in einem Behälter befindliche Adsorbens ständig durch eine immer vorhandene oder erzeug te Luftbewe,gung geringe Mengen des bakteriziden Mittels aufnimmt, ,die .durch Verdun- stung in :die Luft gelangen. Dies kann z.
B. dadurch herbeigeführt werden, dass ;das bakterizide Mittel in Pastenfortn auf eine Unterlage aufgetragen oder in diese eingetragen oder in gelöster Form in einem geeigneten saugfähigen porösen Körper (Schwamm, Saugpapier usw.) eingebracht wird, wobei die Unterlage edier ider poröse Körper sich .in unmittelbarer Nähe des Adsorb,ens befindet.
Beider Einbringung solcher präparierten Adsor- bentien in Kühlsysteme wird nicht nur die Luft- feuchti,gke,it .reguliert, sondern auch die hiermit verbundene Ausscheidung von geruchbildenden Mikroorganismen etc. unschädlich gemacht, d. h., Bakte- rien, Keime und Pilze völlig zerstört; die Kühlraum-
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Luft bleibt bis zur Erschöpfung der Adsorbentien konstant frisch und der Luftreiniger selbst geruchlos im Gegensatz zu den bisher bekannten.
Die praktisch e Anwendung zeigte, dass selbst bei Erschöpfung der A dsssorbentien der hier und da noch mikroskopisch feststellbare Filmschleier schleimarti- gpr Absonderungen aus der Kühlraumluft in Aden Poren des einen oder an deren adsorptiven Körpers nicht mehr oder viel weniger übelriechend in Enschei- nung trat als bei Füllkörpern der bekannten Kühlluftreiniger.
In der Praxis kann nunmehr ein einheitlicher Körper in einfacher und auch wirtschaftlicher Weise zweckentsprechende Anwendung finden, ohne die Nachteile der bekannten Luftreiniger zu besitzen und der nicht nur die Entfernung oder Regulierung der Feuchtigkeit in Kühlaggregaten ermöglicht, sondern auch gleichzeitig die Desodorierung von Gasen und eine Sterilisierung der Kühlraumluft bewirkt, also die Eigenschaften besitzt, die eine Froschhaltung der Kühlgüter und Vermeidung einer störenden aromatischen Beeinflussung dieser gewährleistet.
Zur Durchführung der Entfeuchtung, Sterilisime- rung oder Aktivierung der Atmosphäre in Kühlsystemen gemäss der Erfindung, können Behälter beliebiger Art verwendet wenden, die zweckmässig ganz oder teilweise mit einem entsprechenden Durchmesser besitzenden, reeelmässigen oder unregelmässigen Körpern angefüllt sind, die aus adsorptiven, mit bakterizid wirkenden chemischen Verbindungen imprägnierten Stoffen bestehen.
D ie Körper können lose in offenen Behältern geeigneter Form und Grösse angeordnet sein, sie können auch in geschlossenen, aus perforierten metallischen oder Kunst-Stoffen hergestellten Behältern oder dergleichen ähnlichen Einrichtungen in Kühlsy- stemen hängend oder liegend angeordnet sein.
Die Präparierung des Adsorbens kann auch nach Einbringen desselben in Behälter erfolgen und zwar dadurch, dass das bakterizide Mittel in flüssiger Form, gegebenenfalls gelöst in geeigneten Lösungsmitteln, auf das Adsorbens getropft, gespritzt oder zerstäubt wird. Die kontinuierliche Präparierung während des Bietriebes kann dadurch geschehen, dass eine Folie, tauf die das Bakterizidum als Paste auf- oder eingetragen ist, oder lein poröser Körper, der das. Bakterizidum aufgesaugt enthält, in geeigneter Weise in den Behälter eingelagert wird, in dem sich das Adsorbens befindet.
Die praktisch mögliche Regeneration der Adsor- bentien kann z. B. dergestalt vorsichgehen, dass die erschöpften Adsorbentien nach Trocknung bezw. Entwässerung bei entsprechenden Temperaturen, beispielsweise 100-120 C, erneut mit dem Bakteri- zidum in flüssiger oder gelöster Form imprägniert werden.
Werden zur kontinuierlichen Präparation während des Betriebes Folien oder poröse Körper in der beschriebenen Art verwendet, so können diese durch erneutes Bestreichen mit Paste oder durch Tränken mit dem Bakterizidum wieder voll wirksam gemacht werden.
Sind diese Folien oder porösen Körper nicht temperaturbeständig, so sind sie vor der Regeneration des Adsorbens aus clen Adsorptionsbehälter herauszunehmen. Selbstverständlich können sie auch bei jedem Regenerationsvorgang verworfen und durch meue wirksame Folien oder poröse Körper ersetzt wenden.
Bei Anwendung von Silicablaugel (Farbumschlag blaurosa) als Adsorbens wird die Erschöpfung der Adsorptionsfähigkeit und die dadurch notwendig werdende Regeneration des Adsorptionskörpers durch Rosafärbung angezeigt.