Für die Heilung von Knochenbrüchen bestimmte Hilfsvorrichtung in Form einer Knochenplatte
Für die Heilung von Knochenbrüchen gibt es verschiedene Verfahren und Vorrichtungen, um die Knochenfragmente in der richtigen Weise in bezug aufeinander zu fixieren. Bei Brüchen an Röhrenknochen ist es bekannt, die Knochenfragmente mit Hilfe von Knochenschrauben an einer Knochenplatte zu befestigen, welche in Längsrichtung des Knochens über die Bruchstelle gelegt wird.
Es gibt nun Knochenplatten mit Löchern zur Aufnahme der Knochenschrauben und solche mit Schlitzen für den gleichen Zweck. Bei der Verwendung einer Knochenplatte mit Löchern besteht nach dem Festschrauben der Knochenfragmente keine Möglichkeit mehr, diese in bezug aufeinander zu verschieben, so dal3 oftmals eine interfragmentäre Diastase (Bruchspalt) entsteht, die zu einer Pseudarthrese führen kann. Zur Vermeidung dieses für den Patienten schwerwiegenden Nachteils hat man die Knochenplatten mit Längsschlitzen geschaffen, welche das vollständige Zusammenschieben der Knochenfragmente an der Bruchstelle gestatten. Diese Knochenplatten mit Längsschlitzen verleihen dem Knochen aber nicht immer den notwendigen Halt und können sich durchbiegen, was zu Knochenknickungen an der Bruchstelle führt.
Ferner können auch die Knochenschrauben in den Längsschlitzen der Platte gleiten, wenn sie nicht genügend fest angezogen sind.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine für die Heilung von Knochenbrüchen bestimmte Hilfsvorrichtung in Form einer Knochenplatte, die mit Schraubenlöchern zur Aufnahme zugehöriger Knochenschrauben versehen ist. Zur Vermeidung des geschilderten Nachteils von derartigen Knochenplatten bekannter Ausführung zeichnet sich die Hilfsvorrichtung gemäss der Erfindung dadurch aus, dass die Knochenplatte aus zwei in ihrer Längs- richtung verschiebbar aneinander geführten Teilen besteht, die ein Verlängern und Verkürzen der Platte gestatten und je mit wenigstens zwei Schrauben- löchern versehen sind zwecks Befestigung am einen bzw.
am andern Knochenfragment, und dass Feststellmittel vorhanden sind, um die beiden Plattenteile in einer ausgezogenen Lage, bei welcher die Knochenplatte verlängert ist, in bezug aufeinander lösbar zu sichern.
Sind die beiden Plattenteile in verlängertem Zustand der Knochenplatte fest mit den Knochenfrag- menten verschraubt worden, so werden nach dem Lösen der Feststellmittel die beiden Knochenfragmente unter der Wirkung des Muskelzuges vollständig aneinandergezogen, wobei die Knochenfragmente durch die Plattenteile in bezug aufeinander längsge- führt sind. Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Hilfsvorrichtung kann noch mindestens eine Feder vorhanden sein, welche bestrebt ist, die beiden Plattenteile so zueinander zu verschieben, dass sich die Knochenplatte verkürzt. Die Feder unterstützt somit den schon erwähnten Muskelzug und trägt ebenfalls mit zur Schliessung des Bruchspaltes bei.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der beigefügten Zeichnung veranschaulicht. Es zeigt :
Fig. 1 in schaubildlicher Darstellung eine an zwei Knochenfragmenten festgeschraubte Hilfsvorrichtung in verlängertem Zustand der Knochenplatte,
Fig. 2 in grösserem Massstab einen Längsschnitt nach der Linie II-II in Fig. 3 durch die Vorrichtung,
Fig. 3 die gleiche Vorrichtmg teils in Drauf sicht und teils im waagrechten Schnitt nach der Linie III-III in Fig. 2 und
Fig. 4 einen Querschnitt nach der Linie IV-IV in Fig. 3 in gegenüber dieser vergrössertem Massstab.
Die Hilfsvorrichtung wird gebildet durch eine Knochenplatte, die zwei Teile 11 und 12 aufweist, welche in Längsrichtung verschiebbar aneinander geführt sind. Zu diesem Zweck ist der eine Plattenteil 11 mit einer in Längsrichtung durchgehenden Führungsnut 13 versehen, in welcher der andere Plattenteil 12 längsverschiebbar geführt ist. Um ein seitliches Herausfallen des Plattenteils 12 aus der Führungsnut 13 zu verhindern, sind die Flanken der letzteren unterschnitten, das heisst sie verlaufen gegen den Grund der Führungsnut 13 immer weiter auseinander. Die Seitenränder 14 des in die Führungsnut 13 eingreifenden Plattenteils 12 sind entsprechend schräg verlaufend ausgebildet. Ausser der beschriebenen und dargestellten Schwalbenschwanz- führung könnte irgendeine andere Ausbildung der Führungsquerschnitte vorgesehen sein.
An der einen Endpartie des Plattenstückes 11 sind zwei Senklöcher 15 zur Aufnahme von Knochenschrauben 16 vorhanden, während die andere Endpartie des zweiten Plattenstückes 12 zwei analoge Senklöcher 17 zur Aufnahme von Knochenschrauben 18 aufweist. Beide Plattenteile 11 und 12 sind in ihrer Längsrichtung gleich lang. Damit dennoch die Knochenschrauben 16 und 18 das vollständige Ineinanderschieben der beiden Teile 11 und 12 nicht behindern, ist die von den Schraubenlöchem 15 bzw. 17 abgekehrte Endpartie der beiden Teile mit einem gegen das betreffende Ende des Teils offenen Längsschlitz 19 bzw. 20 versehen.
Sind die Teile 11 und 12 ganz zusammengeschoben, dann befindet sich der Schlitz 19 im Bereich der Schraubenlöcher 17 des andern Plattenteils 12, während sich der Schlitz 20 des letzteren dann im Bereich der Schraubenlöcher 15 des ersten Plattenteils 11 befindet.
Der innere, das heisst in die Führungsnut 13 eingreifende Plattenteil 12 weist eine gegen den Grund der Führungsnut offene Längsnut 22 auf, die bis zum einen Ende dieses Teils 12 reicht. In dieser Längs- nut 22 und somit auch in der Führungsnut 13 befinden sich zwei parallel zueinander verlaufende Schraubenzugfedern 23. Das eine Ende der Federn 23 ist an einem Ring 24 verankert, der an einem im Plattenteil 11 befestigten Stift 25 eingehängt ist. Das andere Ende der Federn 23 ist in analoger Weise an einem Ring 26 verankert, der an einem im Plattenteil 12 befestigten Stift 27 eingehängt ist. Die Federn 23 verbinden somit die beiden Plattenteile 11 und 12 miteinander und haben das Bestreben, den Teil 11 in den andern Teil 12 hineinzuziehen, so dass sich die Knochenplatte 11, 12 verkürzt.
Am Ende des äussern Plattenteils 11 ist ein durch einen Stift 28 gebildeter Anschlag vorhanden, welcher die Verschiebbarkeit des andern Plattenteils 12 nach innen begrenzt, so dass er unter dem Einfluss der Federn 23 nicht auf der andern Seite des Plattenteils 11 heraustreten kann. Anstelle von zwei Federn 23 könnte auch nur eine einzige solche vorhanden sein.
Im äussern Plattenteil 11 ist eine quer zur Verschieberichtung der Plattenteile 11 und 12 verlaufende Bohrung 29 vorhanden, die mit einer entsprechenden Querbohrung 30 des andern Plattenteils 12 in Obereinstimmung gebracht werden kann, wenn man die Knochenplatte entgegen dem Einfluss der Federn 23 durch entsprechendes Herausziehen des Plattenteils 12 verlängert. Zum Feststellen der beiden Plattenteile 11 und 12 in der zuletzt beschriebenen Lage in bezug aufeinander ist ein Stift 31 vorhanden, der lösbar in die genannten Bohrungen 29 und 30 eingesteckt werden kann. Der Stift 31 dient somit als Feststellmittel der beschriebenen Vorrichtung. Er trägt an seinem einen Ende einen Griffknopf 32, welcher das Herausziehen des Stiftes 31 aus den Bohrungen 29 und 30 erleichtert.
Die Gebrauchs-und Wirkungsweise der beschriebenen Hilfsvorrichtung ist wie folgt :
Zuerst wird die Knochenplatte 11, 12 in einen verlängerten Zustand gebracht, indem man den innern Plattenteil 12 entgegen dem Einfluss der Federn 23 herauszieht und mittels des Stiftes 31 in der ausgezogenen Lage sichert. Die Vorrichtung wird vorzugsweise in diesem Zustand sterilisiert. Es wird angenommen, dass die beiden Knochenfragmente A und B durch Extension des betreffenden Gliedes bereits genügend auseinandergezogen sind, um an der Bruchstelle in bezug aufeinander gerichtet zu werden. Mit Hilfe von Knochenschrauben 16 wird zunächst der eine Plattenteil 11 so am Knochenfragment A befestigt, dass die Längsrichtung der Platte 11, 12 parallel zur Längsrichtung des Fragmentes A an der Bruchstelle verläuft.
Nachher wird in analoger Weise mit Hilfe von Knochenschrauben 18 das andere Knochenfragment B mit dem zweiten Plattenteil 12 verbunden, wobei ein geringer Spalt C zwischen den Fragmenten A und B belassen werden kann. Selbstverständlich ist beim Befestigen des Plattenteils 12 darauf zu achten, dal3 die beiden Fragmente A und B einander gleichachsig gegenüber zu stehen kommen. Schliesslich zieht man den Feststell-Stift 31 mittels seines Knopfes 32 aus den Plattenteilen 11 und 12 heraus, so dass diese unter dem Einfluss der Federn 23 und des Muskelzuges in bezug aufeinander gleiten können, bis die Bruchflächen der Knochenfragmente aufeinander aufsitzen und somit der Bruchspalt verschwunden ist.
Die dargestellte und beschriebene Querschnittsform der Plattenteile 11 und 12 gewährleistet, dass sich die Knochenplatte im Gebrauch nicht durchbiegt, und die verhältnismässig langen Führungsflächen zwischen den beiden Teilen 11 und 12 ge währleisten, dass sich die Längsaxen der Knochenfragmente nicht gegeneinander verschwenken kön- nen.
Die Federn 23 könnten gegebenenfalls auch ganz weggelassen sein, da in den meisten Fällen der Muskelzug ausreichen dürfte, um den Bruchspalt zu schliessen, sobald man den Feststell-Stift 31 herauszieht.
Selbstverständlich kann das beschriebene Hilfsgerät in verschiedenen Grössen hergestellt werden, je nach dem beabsichtigten Verwendungsort.
Auxiliary device in the form of a bone plate intended for the healing of bone fractures
Various methods and devices exist for healing bone fractures to properly fix the bone fragments with respect to one another. In the case of fractures in long bones, it is known to fasten the bone fragments with the aid of bone screws to a bone plate which is placed over the fracture site in the longitudinal direction of the bone.
There are now bone plates with holes to accommodate the bone screws and those with slots for the same purpose. When using a bone plate with holes after the bone fragments have been screwed tight, there is no longer any possibility of moving them in relation to one another, so that an interfragmentary diastasis (fracture gap) often arises, which can lead to pseudarthresis. To avoid this disadvantage, which is serious for the patient, the bone plates have been created with longitudinal slots which allow the bone fragments to be pushed together completely at the fracture site. However, these bone plates with longitudinal slots do not always give the bone the necessary support and can bend, which leads to bone kinks at the fracture site.
Furthermore, the bone screws can slide in the longitudinal slots of the plate if they are not tightened sufficiently.
The present invention relates to an auxiliary device intended for the healing of bone fractures in the form of a bone plate which is provided with screw holes for receiving associated bone screws. To avoid the described disadvantage of such known design bone plates, the auxiliary device according to the invention is characterized in that the bone plate consists of two parts which are slidable in their longitudinal direction and which allow the plate to be lengthened and shortened and each with at least two screws - there are holes for attachment to one or
on the other bone fragment, and that locking means are present to releasably secure the two plate parts in relation to one another in an extended position in which the bone plate is extended.
If the two plate parts have been firmly screwed to the bone fragments in the extended state of the bone plate, the two bone fragments are completely pulled together under the effect of the muscle pull after the locking means have been released, the bone fragments being guided longitudinally through the plate parts in relation to one another. In an advantageous embodiment of the auxiliary device, at least one spring can also be present which strives to move the two plate parts relative to one another in such a way that the bone plate is shortened. The spring thus supports the muscle pull already mentioned and also contributes to the closure of the fracture gap.
An embodiment of the subject matter of the invention is illustrated in the accompanying drawing. It shows :
1 shows a diagrammatic representation of an auxiliary device screwed tightly to two bone fragments in the extended state of the bone plate,
Fig. 2 on a larger scale a longitudinal section along the line II-II in Fig. 3 through the device,
Fig. 3 shows the same Vorrichtmg partly in plan view and partly in a horizontal section along the line III-III in Fig. 2 and
FIG. 4 shows a cross-section along the line IV-IV in FIG. 3 on a scale enlarged in relation to this.
The auxiliary device is formed by a bone plate, which has two parts 11 and 12, which are guided together displaceably in the longitudinal direction. For this purpose, one plate part 11 is provided with a guide groove 13 which extends through in the longitudinal direction and in which the other plate part 12 is guided so as to be longitudinally displaceable. In order to prevent the plate part 12 from falling out of the guide groove 13 to the side, the flanks of the latter are undercut, that is, they run further and further apart against the base of the guide groove 13. The side edges 14 of the plate part 12 engaging in the guide groove 13 are designed to run correspondingly at an angle. In addition to the dovetail guide described and illustrated, any other configuration of the guide cross-sections could be provided.
At one end part of the plate piece 11 there are two countersunk holes 15 for receiving bone screws 16, while the other end part of the second plate piece 12 has two analogous countersunk holes 17 for receiving bone screws 18. Both plate parts 11 and 12 are of equal length in their longitudinal direction. So that the bone screws 16 and 18 do not hinder the complete sliding into one another of the two parts 11 and 12, the end part of the two parts facing away from the screw holes 15 and 17 is provided with a longitudinal slot 19 or 20 open towards the end of the part in question.
When the parts 11 and 12 are pushed together completely, the slot 19 is located in the area of the screw holes 17 of the other plate part 12, while the slot 20 of the latter is then located in the area of the screw holes 15 of the first plate part 11.
The inner plate part 12, that is to say engaging in the guide groove 13, has a longitudinal groove 22 which is open towards the base of the guide groove and which extends to one end of this part 12. In this longitudinal groove 22 and thus also in the guide groove 13 there are two helical tension springs 23 running parallel to one another. One end of the springs 23 is anchored on a ring 24 which is suspended from a pin 25 fastened in the plate part 11. The other end of the springs 23 is anchored in an analogous manner to a ring 26 which is suspended from a pin 27 fastened in the plate part 12. The springs 23 thus connect the two plate parts 11 and 12 to one another and tend to pull the part 11 into the other part 12, so that the bone plate 11, 12 is shortened.
At the end of the outer plate part 11 there is a stop formed by a pin 28, which limits the inward displacement of the other plate part 12 so that it cannot emerge on the other side of the plate part 11 under the influence of the springs 23. Instead of two springs 23, only a single spring could be present.
In the outer plate part 11 there is a bore 29 running transversely to the direction of displacement of the plate parts 11 and 12, which can be brought into alignment with a corresponding transverse bore 30 in the other plate part 12 if the bone plate is pulled out against the influence of the springs 23 by pulling out the plate part accordingly 12 extended. To fix the two plate parts 11 and 12 in the position described last with respect to one another, a pin 31 is provided which can be releasably inserted into the bores 29 and 30 mentioned. The pin 31 thus serves as a locking means of the device described. At one end it has a handle button 32 which makes it easier to pull the pin 31 out of the bores 29 and 30.
The use and operation of the auxiliary device described is as follows:
First, the bone plate 11, 12 is brought into an elongated state by pulling out the inner plate part 12 against the influence of the springs 23 and securing it in the extended position by means of the pin 31. The device is preferably sterilized in this state. It is assumed that the two bone fragments A and B have already been pulled apart enough by extension of the relevant limb to be directed in relation to one another at the fracture site. With the aid of bone screws 16, one plate part 11 is first attached to the bone fragment A in such a way that the longitudinal direction of the plate 11, 12 runs parallel to the longitudinal direction of the fragment A at the fracture site.
Afterwards, the other bone fragment B is connected to the second plate part 12 in an analogous manner with the aid of bone screws 18, whereby a small gap C can be left between the fragments A and B. Of course, when attaching the plate part 12, care must be taken that the two fragments A and B come to face each other on the same axis. Finally, the locking pin 31 is pulled out of the plate parts 11 and 12 by means of its button 32 so that they can slide in relation to one another under the influence of the springs 23 and the muscle tension until the fracture surfaces of the bone fragments sit on one another and the fracture gap disappears is.
The illustrated and described cross-sectional shape of the plate parts 11 and 12 ensures that the bone plate does not bend during use, and the relatively long guide surfaces between the two parts 11 and 12 ensure that the longitudinal axes of the bone fragments cannot pivot against each other.
The springs 23 could optionally also be omitted entirely, since in most cases the muscle pull should be sufficient to close the fracture gap as soon as the locking pin 31 is pulled out.
Of course, the auxiliary device described can be manufactured in different sizes, depending on the intended place of use.