CH321116A - Process for the production of flame-retardant molded articles, in particular wood fiber boards, with the aid of sulphite cellulose waste liquor - Google Patents

Process for the production of flame-retardant molded articles, in particular wood fiber boards, with the aid of sulphite cellulose waste liquor

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CH321116A
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Description

  

  



  Verfahren zur Herstellung von schwer   entnammbaren    Formartikeln, insbesondere
Holzfaserplatten, mit Hilfe von Sulfitzelluloseablauge
Es ist bereits ein Verfahren zur Herstel  lnng von Formartikeln    mit Hilfe von   durci    tierisehe   oder pflanzliehe Eiweissstoffe ausge-       fällter Sulfitzelluloaeablauge vorgesehlagen    worden, das dadurch gekennzeiehnet ist, dass die   Sulfitzelluloseablauge zusammen    mit den Eiwei¯stoffen auf Substrate als Bindemittel ausgefällt und das erhaltene Produkt naehher verformt wird, wobei gleichzeitig mit oder naeh der Verformung das Produkt erwärmt werden kann.



   Während mit diesem Bindemittel hergestellte Produkte, insbesondere Platten aus   zeUulosehaltigemFasermateriaL    wie z. B.



  Holzfaserplatten, eine wesentliche   Qualitäts-    verbesserung hinsichtlich WasserbestÏndigkeit, HÏrte, Biege- und Zugfestigkeit zeigen,   ha. ben    sie wie alle andern aus Holzfaserstoff hergestellten Produkte den Nachteil der sehr leichten Entflammbarkeit. Bekanntlich sind die Holzfaserplatten, insbesondere Isolierplatten, wegen der beim Brennen   entstehenden brenn-    haren Gase sowie wegen ihrer Porosität sehr schwer löschbar.



   Um diesem ¯belstand zu begegnen, wurden bisher Formartikel,   u.      a.    auch Faserplatten, durch Anstrich oder Imprägnierung mit feuerhemmenden Chemikalien behandelt. Es sind dies   hekannte    Stoffe wie : Phosphate, Ammon  verbindungen,    Borate, Silikate, mineralische Oxyde, Chlorverbindungen usw.

   Obwohl diese Stoffe für die Behandlung von Textilfasern   sowie als Oberflächenanstrich für Faserplatten    unter Umständen verwendbar sind, eignen sie sich f r die Einverleibung in Faserplatten und   Formkorper    aber nicht, da, sie in diesem Falle einerseits in prozentual so grossen Zusätzen verwendet werden müssen, da¯ der   holzfaser-    artige Charakter der Produkte darunter leidet, anderseits ihre Wasserlöslichkeit unerwiinschte hygroskopische Eigenschaften bei den herge  stellten Produlden    hervorruft, wodurch deren    Wasserbeständigkeit sinkt und die hergestell-    ten   Platten feuchtigkeitsempfindlich werden    und ihre Formbeständigkeit verlieren.



   Weiterhin   wurd, en Zusätze für feuerfeste    Überzüge sowie von organischen, wasserunlöslichen. Verbindungen wie   Harnstoffharze, chlo-    rierte Wachse, Paraffine und Kautschuk sowie   Triarylphosphate    in allen ungleichen Kombinationen   vorgesehlagen.   



   Die Wirkung der oben genannten Zusätze ist aber beschränkt, da diese nur als Anstrich verwendbar sind, so dass sie die hergestellten Produkte nur an der OberflÏche sch tzen und bei einem Brand nur sehr beschrÏnkte Wirkung   haben. Fiir    die volle Imprägnierung von Faserplatten kommen sie sowohl aus   tech-    nischen wie auch aus wirtschaftlichen Gründen nicht, in Frage.



   Gegen, stand des vorliegenden Patentes i. st nun ein   Verfahren zur IIerstellung    von schwer entflammbaren Formartikeln, insbesondere Platten, aus   zellulosehaltigem    Fasermaterial, das dadurch   gekennzeichnet, ist, dass aus    einer    wässrigen, schwerflüchtige Halogenkohlenwas- serstoffe, tierische oder pfla. nzliche Eiweiss-    stoffe sowie Sulfitzelluloseablauge enthaltenden Dispersion in Gegenwart eines Substrats eine Fällung vorgenommen und das erhaltene Produkt während oder nach der Verformung erwärmt wird.



   Als Halogenkohlenwasserstoffe eignen sich alle schwerfl chtigen Produkte, die beim Erhitzen Gase abgeben, welche, wie z. B.   Halogen-    wasserstoff, die Flamme ersticken und ein Weiterbrennen des Materials verhindern. Aus wirtschaftlichen Gründen eignet sich speziell Chlorparaffin mit   Chlorgehalten    von 40 und    70  /o, Monochlorna. phthalin, Tetrachlor-unl    brombenzol, Trichlortoluol, Diphenylchlorid und Diphenylbromid und dergleichen.



   Der Vorgang der Reaktion ist zur Zeit nicht bekannt, doch ist anzunehmen, dass der chlorierte Kohlenwasserstoff entweder schon bei der Fällung oder dann beim Erwärmen des Formartikels in den   Lignoglutinkomplex    eingebaut wird, da er sich aus dem   Produkt nieht    mehr extrahieren lässt.



   Eingehende Versuche haben gezeigt, da¯, obwohl die vorher beschriebene LignoglutinfÏllung die Entflammbarkeit der Faserplatten gegenüber unbehandeltem   Holzstoff    ein wenig reduziert, diese Wirkung bei weitem den gestellten Anforderungen nicht genügt. Es hat sich im weiteren nun überraschenderweise ergeben, dass der Zusatz der chlorierten Kohlenwasserstoffe bei der Lignoglutinfällung eine bemerkenswerte   Flammenresistenz    der behandelten   Produite    ergibt.

   Obwohl einerseits der alleinige Zusatz von chlorierten Kohlenwasserstoffen als organisehe brennbare Substanz nur wenig die   Flammschutzwirkung    erhöht,   und    anderseits auch die bekannte e   Lignoglutinfällung    die Brennbarkeit der behandelten Holzfasern ebenfalls nur sehr wenig herabsetzt, hat sich gezeigt, dass bei   gemein-    samer AusfÏllung der drei oben genannten Komponenten Faserplatten mit überraschend hoher Feuerfestigkeit erhältlich sind, die mit den Zusätzen anderer bekannter Mittel nicht erzielbar waren.



   Eingehende Versuehe haben gezeigt, dass beim Erhitzen auf Brenntemperatur zwischen den chlorierten Kohlenwasserstoffen und dem   Lignoglutin      flammenerstickende Gase    wie   HC1,      SO2,    Ammoniak usw. abgespalten werden, welche feuerhemmend wirken.



   Das Verfahren arbeitet mit einem chlorierten Kohlenwasserstoff, welcher mit tierischem oder pflanzlichem Eiweiss gemischt, mit Hilfe von Sulfitzelluloseablauge auf Substrate wie Sägemehl, Fascrstoff, Korkmehl usw.   di-      rekt ausgefällt und erwärmt    wird. Für die    Herstellung von Spezialprodukten können noch    Zusätze, wie organische und anorganische Phosphate, sowie Wasserglas einzeln oder miteinander gemischt zugesetzt werden.



   Die nach dem oben genannten Verfahren hergestellten feuerhemmenden Faserplatten weisen nicht nur sehr hohe Biegefestigkeit, Härte und   Formbeständigkeitauf,sondernsindnach    Aussehen und hinsichtlich   feuchtigkeitsabwei-    senden Eigenschaften den normalen Holzfaserplatten qualitativ mindestens ebenbürtig.



   Beispiel 1
100   Gewichtsteile Holzschliff werden    mit etwa 5000 Gewichtsteilen   Wasser auf ge-      schlämmt und nachher    werden 1-3   Gewichts-    teile Chlorparaffin mit 70% Chlorgehalt und 1-4 Gewichtsteile Proteinstoffe (Knochenleim, Blut, Fischmehl usw.) und 5-10 Ge  wiehtsteile    Wasserglas zugesetzt. Nach guter   Durchmisehung werden    ferner   20-100    Gewichtsteile Sulfitzelluloseablauge von   6     Be    zugesetzt. Die Mischung wird mit Mineral-    sÏure oder Aluminiumsulfat auf PH 4,0-4, 8 eingestellt und das   s Bindemittel    mit dem   Chlor-    paraffin direkt auf das Substrat ausgefÏllt.



  Der Faserbrei wird wie iiblieh geformt und bei einer Temperatur zwischen   1. 00-180  C    mindestens 60 Min. lang erwärmt.



   Beispiel 2
100 Gewichtsteile Sägemehl werden mit etwa 5000 Gewichtsteilen Wasser aufge   schlämmt und dann 1-3 Gewiehtsteile Mono-    chlorparaffin und 1-4 Gewiehtsteile Sojaprotein und l-3 Gewichtsteile Trikresylphos phat zugesetzt. Nach gut. Durchmischen gibt man   20100      Gewichtsteile Sulfitzelluloseab-    lauge von 6  Be zu und stellt auf   pl,    4, 0-4, 8.



  Die Weiterverarbeitung des Faserbreis erfolgt wie im Beispiel 1.



  



  Process for the production of molded articles that are difficult to remove, in particular
Wood fiber boards, with the help of sulphite cellulose liquor
A process has already been proposed for the production of molded articles with the aid of solid animal or vegetable proteins of precipitated sulphite cellulose waste liquor, which is characterized in that the sulphite cellulose liquor precipitates together with the proteins on substrates as a binding agent and the product obtained is more closely shaped the product can be heated simultaneously with or near the deformation.



   While products made with this binding agent, in particular panels made of zeUulosehaltigem fiber material such. B.



  Wood fiber boards, which show a significant improvement in quality in terms of water resistance, hardness, flexural strength and tensile strength, have, like all other products made from wood fiber, the disadvantage of being very easily flammable. It is known that the wood fiber boards, in particular insulating boards, are very difficult to extinguish because of the flammable gases produced during burning and because of their porosity.



   In order to counter this ¯belstand, molded articles, u. a. also fibreboard, treated by painting or impregnation with fire retardant chemicals. These are known substances such as: phosphates, ammonium compounds, borates, silicates, mineral oxides, chlorine compounds, etc.

   Although these substances can be used for the treatment of textile fibers and as a surface coating for fibreboard under certain circumstances, they are not suitable for incorporation in fibreboard and molded articles because, in this case, on the one hand, they have to be used in such large percentages as additives The wood fiber-like character of the products suffers, on the other hand their solubility in water causes undesirable hygroscopic properties in the manufactured products, whereby their water resistance decreases and the manufactured boards become moisture-sensitive and lose their dimensional stability.



   Furthermore, additives for refractory coatings as well as organic, water-insoluble ones. Compounds such as urea resins, chlorinated waxes, paraffins and rubber as well as triaryl phosphates were proposed in all dissimilar combinations.



   The effect of the above-mentioned additives is limited, however, since they can only be used as a paint, so that they only protect the manufactured products on the surface and have only a very limited effect in the event of a fire. For both technical and economic reasons, they are out of the question for the full impregnation of fiberboard.



   Against the present patent i. There is now a method for producing flame-retardant molded articles, in particular plates, made of cellulose-containing fiber material, which is characterized in that an aqueous, low-volatility halogenated hydrocarbons, animal or placenta. Additional proteins and dispersion containing sulphite cellulose waste liquor are precipitated in the presence of a substrate and the product obtained is heated during or after the shaping.



   Suitable halogenated hydrocarbons are all non-volatile products that emit gases when heated. B. hydrogen halide, suffocate the flame and prevent the material from continuing to burn. For economic reasons, chlorinated paraffin with a chlorine content of 40 and 70 / o, Monochlorna is particularly suitable. phthalene, tetrachloro-bromobenzene, trichlorotoluene, diphenyl chloride and diphenyl bromide and the like.



   The process of the reaction is currently unknown, but it can be assumed that the chlorinated hydrocarbon is incorporated into the lignoglutin complex either during precipitation or when the molded article is heated, as it can no longer be extracted from the product.



   Extensive tests have shown that although the previously described lignoglutin filling slightly reduces the flammability of the fibreboard compared to untreated wood pulp, this effect by far does not meet the requirements. It has now been found, surprisingly, that the addition of the chlorinated hydrocarbons in the lignoglutin precipitation results in a remarkable flame resistance of the treated products.

   Although on the one hand the sole addition of chlorinated hydrocarbons as an organic combustible substance only slightly increases the flame retardant effect, and on the other hand the well-known lignoglutin precipitation also only lowers the combustibility of the treated wood fibers, it has been shown that when the three above-mentioned are filled out together Components fiberboard with surprisingly high fire resistance are available, which could not be achieved with the addition of other known agents.



   In-depth experiments have shown that when heated to firing temperature, flame-suffocating gases such as HC1, SO2, ammonia etc. are split off between the chlorinated hydrocarbons and the lignoglutin, which have a fire-retardant effect.



   The process works with a chlorinated hydrocarbon, which is mixed with animal or vegetable protein, precipitated directly with the help of sulphite cellulose waste on substrates such as sawdust, fiber, cork flour, etc. and heated. For the manufacture of special products, additives such as organic and inorganic phosphates and water glass can be added individually or mixed together.



   The fire-retardant fiberboards produced by the above-mentioned process not only have very high flexural strength, hardness and dimensional stability, but are at least equal in quality to normal wood fiberboards in terms of appearance and moisture-repellent properties.



   example 1
100 parts by weight of ground wood are slurried with about 5000 parts by weight of water and then 1-3 parts by weight of chlorinated paraffin with 70% chlorine content and 1-4 parts by weight of protein substances (bone glue, blood, fish meal, etc.) and 5-10 parts by weight of water glass are added . After thorough mixing, 20-100 parts by weight of sulfite cellulose waste liquor of 6 Be are added. The mixture is adjusted to pH 4.0-4.8 with mineral acid or aluminum sulphate and the binder is filled with the chlorinated paraffin directly onto the substrate.



  The pulp is shaped as usual and heated at a temperature between 1 00-180 C for at least 60 minutes.



   Example 2
100 parts by weight of sawdust are slurried with about 5000 parts by weight of water and then 1-3 parts by weight of monochlorinated paraffin and 1-4 parts by weight of soy protein and 1-3 parts by weight of tricresyl phosphate are added. After good. Mixing, 20,100 parts by weight of sulfite cellulose waste liquor of 6 Be are added and the value is set to pl.4.0-4.8.



  The fiber pulp is further processed as in Example 1.

 

Claims (1)

PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstel : lung von schwer ent- flammbaren Formartikeln, insbesondere Platten aus zellulosehaltigem Fasermaterial, dadurch gekennzeichnet, dass aus einer wässrigen, schwerflüchtige Halogenbohlenwasserstoffe, tierische oder pflanzliche Eiweissstoffe sowie Sulfitzelluloseablauge enthaltenden Dispersion in Gegenwart eines Substrats eine Fällung vorgenommen und das erhaltene Produkt wÏhrend oder nach der Verformung erwärmt wird. PATENT CLAIM Process for the production of flame-retardant molded articles, in particular sheets made of cellulose-containing fiber material, characterized in that a precipitation is carried out in the presence of a substrate from an aqueous, low-volatile halogenated hydrocarbons, animal or vegetable proteins and sulphite cellulose waste liquor, and the product obtained is precipitated during or is heated after the deformation. UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch, da dure. gekennzeichnet, dass man dem Faserbrei noch Wasserglas beimengt. SUBClaims 1. Method according to claim, since dure. characterized by adding water glass to the pulp. 2. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, da¯ man dem Faserbrei vor der Ausfällung organische oder anorga- nische Phosphate beif gt. 2. The method according to claim, characterized in that organic or inorganic phosphates are added to the pulp prior to precipitation. 3. Verfahren nach Patentanspruch und Unteransprüchen l und 2. 3. The method according to claim and subclaims l and 2.
CH321116D 1954-01-09 1954-01-09 Process for the production of flame-retardant molded articles, in particular wood fiber boards, with the aid of sulphite cellulose waste liquor CH321116A (en)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1299849B (en) * 1960-05-25 1969-07-24 Lewin Process for making lignocellulose masses or objects flame-proof

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1299849B (en) * 1960-05-25 1969-07-24 Lewin Process for making lignocellulose masses or objects flame-proof

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