Verfahren zum Reinigen von Gasen in Fliehkraftabscheidern, sowie Einrichtung zur Durchführung desselben. Die bekannten Fliehkraftabscheider arbei ten wohl im Bereiche der gröberen und mitt leren Staubteilchengrössen zufriedenstellend, ihre Wirkung lässt aber um so mehr zu wün schen übrig, je mehr es sich um die möglichst weitgehende Abscheidung auch der feinen und feinsten Staubteilchen handelt.
Die Erfindung schlägt zur Beseitigung die ses Mangels ein Verfahren zum Reinigen von Gasen in Fliehkraftstaubabscheidern vor, ins besondere zur Rauchgasreinigung, das sich da durch kennzeichnet, dass der staubhaltige Gas strom im erhitzten Zustand in den Abschei- der eintritt und dort unter ständiger Küh lung der wirksamen Flächen desselben einer Thermodiffusionswirkung zwecks Erzielung auch der Abscheidung kleinster Teilchen un terworfen wird.
Die Einrichtung zur Ausübung des Ver fahrens kennzeichnet sich durch einen den oben zylindrischen und nach unten konisch verjüngten Abscheider umgebenden, von un ten nach oben von Kühlwasser durchströmten Aussenmantel und durch einen schräg nach abwärts verlaufenden Zuführungskanal für die staubhaltigen Gase, der an der Innenwan dung des zylindrischen Abscheiderteils in einem bis an dessen schraubenflächenförmige Decke sich erstreckenden Eintrittsschlitz aus mündet.
Die Zeichnung zeigt als Ausführungsbei spiel einen Vertikalschnitt durch einen Flieh- kraftabscheider gemäss der Erfindung zur Durchführung des erfindungsgemässen Ver fahrens. Nachfolgend wird auch das Verfah ren nach der Erfindung beispielsweise erläu tert.
Die Erfindung macht in Übereinstimmung mit der Theorie von der Beobachtung Ge brauch, dass eine Verbesserung der Staub abscheidung, insbesondere der feinen und fein sten Staubteilchen, auf Grund der Thermo- diffusion infolge des Wärmegefälles stattfin det, das innerhalb eines beispielsweise schon betriebsmässig hocherhitzten Gases im Flieh kraftabseheider in der Richtung auf die stän dig gekühlten Wandungen besteht.
Bei ent sprechend starker, ständiger Kühlung der Wandungen wird die Abscheiduug der feinen und feinsten. Teilchen besonders begünstigt.
. Um die Wandungen dauernd auf einer möglichst niedrigen Temperatur zu halten, ist es vorteilhaft, einen von Kühlwasser durch- flossenen Aussenmantel vorzusehen, der die Aussenflächen des Abscheiders ganz oder teil weise umschliesst. Jedoch kann auch ein Luft gebläse oder die Anordnung von Kühlrippen den angestrebten Effekt unter geeigneten Um ständen hervorrufen.
Ein solcher Aussenmantel kann, wie es bei spielsweise die Zeichnung zeigt, auch aus meh reren Teilmänteln 8, 9, 10 zusammengesetzt sein, wobei das Kühlwasser vorteilhaft an den tiefsten Stellen 11 eintritt, hingegen an den höchsten Stellen 12 austritt. Die einzelnen Teilmäntel können auch miteinander derart verbunden sein, dass das Wasser aus einem Mantel jeweils in den nächsthöher gelegenen übergeleitet und erst aus dem obersten wieder abgeleitet wird.
In solchen Fällen, wo eine Befeuchtung des abgeschiedenen Staubes sowie der Abgase (Abluft) keine Rolle spielt, kann die Kühlung auch durch innere Berieselung der wirksamen Wände mit kaltem Wasser, beispielsweise durch Sprühdüsen, erfolgen, wobei die selbst tätige Abfuhr des abgeschiedenen Staubes als weiterer Vorteil erscheint.
Da die abgeschiedenen staubförmigen Stoffe gewöhnlich an der Innenwand haften bleiben und mit der Zeit eine wärmeisolierende Schicht bilden würden, welche die Diffusions- wirkung durch Wärmestauung beeinträchtigen müsste, könnte dem Ansetzen des Staubes durch eine Rüttelvorrichtung entgegengewirkt werden. Vorteilhafter erscheint es aber, die Abscheider so auszubilden, dass sie sich zum Beispiel durch Abnehmen wenigstens des un tern, konischen Teils leicht zur Reinigung öff nen lassen.
Diesem Zwecke dient insbesondere bei grösseren Typen die bereits erwähnte Aus führung in mehreren Teilen mit je einem Aussenmantel 8, 9, 10. Diese einzelnen Teile sowie deren Bestandteile können durch Flan sche 7 oder sonstige leicht lösbare-Mittel unter einander verbunden sein.
Beim Ausführungsbeispiel ist angenom men, dass die staubhaltigen Gase von vorn herein eine hohe Temperatur haben; die Küh lung der Flächen des Abscheiders dient der Aiürechterhaltung, einer möglichst hohen Temperaturdifferenz zwischen Gasstrom und Gefässwandung.
Das demgemäss innerhalb des Gases in der Richtung auf die Wand hin auf tretende starke Temperaturgefälle ist dann Veranlassung dafür, dass die feinen und fein sten Staubteilchen, die dem Fliehkrafteinfluss allein nicht hinreichend rasch folgen würden, an die gekühlte Wand gelangen und dort zur Abscheidimg gelangen.
Als weitere Massnahmen zur Erhöhung der Wirkung kommen insbesondere solche in Be- tracht, die den Luftstrom in möglichst dünner Schicht mit möglichst grosser Flächenausdeh nung an die gekühlten Wandflächen heran bringen bzw. die gleichmässige Verteilung des Gasstromes begünstigen.
Dazu ist es besonders vorteilhaft, wenn die Einblasöffnung des Luft- bzw. Gaszufüh- rungskanals 1 in den Abscheider als hoher und schmaler Schlitz 2 ausgeführt ist, der den Luftstrom in flacher Schicht nächst der ge kühlten Wand austreten lässt, und zwar fer ner in schräg nach unten geneigter Ausblas- richtung, wie dies aus der Zeichnung ersicht lich ist.
Es ist weiter vorteilhaft, wenn der Staubabscheider in seinem obern Teil bis in den Bereich der zentralen Luftaustrittsöff- nung 3 zylindrisch gehalten und mit schrau- benflächenförmiger Decke 13 ausgestattet ist. Mit 4 ist ein Lenkorgan, mit 5 der Austritts stutzen für das gereinigte Gas, mit 6 ein Ab schlussboden bezeichnet.
Im Gegensatz zu den Erfahrungen mit bis her gebräuchlichen Abscheidern kann gegebe nenfalls durch Kaskadenanordnung von zwei oder mehreren Abscheidern eine noch vollkom menere Abscheidung erreicht werden. Die An ordnung kann dann beispielsweise so getrof fen sein, dass der erste Abscheider lediglich zur Abscheidung der gröberen Teilchen dient, daher also ohne Kühlung arbeitet, während der zweite und die folgenden Abscheider mit Kühlung ausgestattet sind.
Gleichgültig, ob der erste Abscheider mit oder ohne Kühlung arbeitet, kann eine Wiederaufhitzung des Gases beim Eintritt in den jeweils nächsten Abscheider von Vorteil sein.
Die Gesamtanordnung gekühlter Staub- abscheider wird vorteilhaft derart getroffen, dass eine möglichst grosse Kühlfläche zur Ver- füg2mg steht. Dies kann einerseits durch eine relative Überdimensionierung der einzelnen Abscheider, insbesondere auch in der Höhen ausdehnung, erfolgen, anderseits durch An ordnung mehrerer parallel geschalteter Ein heiten, welche bei der Reinigung bzw. Ent leerung einzeln vom gemeinsamen Zufüh rungskanal abgeschaltet werden können.
Sie können so der betriebsmässigen Entleerung unterworfen werden, während die restlichen Abscheider weiter im Betrieb bleiben.
Die Betriebsführung in der Weise, dass eine Aufteilung des Luft- oder Gasstromes auf mehrere, parallel geschaltete Abscheider erfolgt, bringt insbesondere bei grossen An lagen als weiteren Vorteil die relative Ver grösserung der wirksamen gekühlten. Ober fläche und bedingt dadurch weitere Intensi- vierung der Abscheidung, und zwar vor allem auch der kleinsten suspendierten Teilchen.