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Verfahren zur Herstellung haltbarer Naseinlösungen. Bekanntlich sind Lösungen von Kasein in Alkali in starkem Masse der Fäulnis ausgesetzt. Daher hat man nach Mitteln gesucht, die diese Fäulnis zu verhindern oder zumindest abzuschwächen vermögen und die daher als Antiseptika wirken. So finden sich zum Beispiel in dem Buch von Edwin Sutermeister and Frederiek L. Browne "Casein and its Industrial Applications", 2. Auflage, 3 1939, auf S. 247, 277, 297, 808, 338, 340, 343 und 356 eine ganze Reihe diesbezüglicher Angaben.
Allein schon aus der Tatsache, dass sehr viele Konservierungsmittel für die verschiedensten Verwendungsmöglich- 3 keiten von Kasein genannt werden, ist ohne weiteres zu entnehmen, wie man immer mit dem Eintreten von Fäulnis zu rechnen hat, sobald Kasein irgendwie in Lösung gebracht ist, und wie ausserordentlich hinderlich diese Erscheinung ist. Gleichzeitig ergibt sich aus der Mannigfaltigkeit der vorgeschlagenen Mittel, dass praktisch kein einziges die Fäul- nis unter allen Umständen restlos verhindert. In der Literatur wird übrigens auch ausdrücklich darauf hingewiesen, dass je nach den Verhältnissen (zum Beispiel bei verschiedener Alkalität oder Konzentration) verschiedene Arten von Bakterien oder Fungi als Fäulniserreger auftreten können.
Bei der Herstellung von Kunstfasern aus Kasein verwendet man zweckmässig eine alkalische Kaseinlösung, deren pA W.ert üblicherweise zwischen etwa 8 bis 10 liegt. Eine solche Lösung ist nun sehr stark der Fäulnis ausgesetzt, und es zeigt sich bei mikroskopischer Untersuchung, dass eine von Fäulnis befallene Kaseinlösung eine sehr reiche Bakterienfauna aufweist.
Es hat sich nun überraschenderweise herausgestellt, dass es eine Gruppe von Stoffen gibt, welche im Gegensatz zu den schon bekannten Antiseptika die Fäulnis vollständig oder nahezu vollständig verhüten kann, und
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zwar unter Verwendung kleinerer :Mengen als sonst für ge-wöhnlich erforderlich sind.
Diese Gruppe enthält die sogenannten quaternären Ammoniumbasen, insoweit sie bei einem pH-Wert von etwa 8 bis 10 beständig sind. Als Beispiele dieser Stoffe können genannt werden Stearyl- oder Lauryl- pyridiniumchlorid und Laur.#ltriäth.v1ammo- niumchlorid, von denen 0,25 '0, berechnet auf das Kasein in der Lösung, schon benügen, um die Fäulnis auf mehrere Tage, in einigen Fällen, abhängig von der Ilerstellungs-#veise des Kasein, sogar auf Wochen, zu verhüten.
Zugleich ergab sieh bei diesem Versuche, dass auch eine sehr aktive anaerobe Fäulnis auftreten kann, wenn kein Desinfektionsmittel zugesetzt ist. Wenn man aber eine geringe Menge H-.0.. zugibt, zum Beispiel 1 bis 117 H=O, berechnet auf das Kasein, dann verhütet dieser geringe Zusatz das Auftreten von anaerober Fäulnis tagelang vollständig. Als eine sehr angenehme Nebenerscheinung wurde beobachtet, dass die Kaseinlösung dabei sehr schön hell wird.
Schliesslich hat sieh herausgestellt, dass sehr gute Resultate erzielt werden, wenn neben einer quaternären Ammoniumbase auch I1.0= zugesetzt wird; in diesem Fall genügen 0,1 bis 0,3% H-.0-,. Der Zusatz dieser geringen Menge H=0#= genügt schon, um die Wirkung von zum Beispiel Laury lpyridinium- chlorid derart zu verstärken, dass 0,1 bis 0,3% H:,0., und 0,25% Laurylpyridinium- chlorid ungefähr eben so stark konservierend wirken wie 0,75 bis 1,0 % Laury lpy ridinium- ehlorid allein.
Der Zusatz von quaternären Ammoniumbasen oder (und) H202 hat keinen Einfluss auf die Eigenschaften des Kaseins, insoweit es das Verspinnen der Kaseinlösung zu künstlichen Fäden betrifft.
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Process for making durable nasal solutions. It is well known that solutions of casein in alkali are highly exposed to putrefaction. Therefore, one has looked for means that are able to prevent this putrefaction or at least attenuate it and which therefore act as antiseptics. For example, in the book by Edwin Sutermeister and Frederiek L. Browne, "Casein and its Industrial Applications", 2nd edition, 3 1939, at pages 247, 277, 297, 808, 338, 340, 343 and 356 one can be found whole range of related information.
Just from the fact that a large number of preservatives are mentioned for the most varied of uses of casein, it is easy to see how rot is always to be expected as soon as casein is somehow dissolved, and how This phenomenon is extremely obstructive. At the same time, the diversity of the proposed means means that practically not a single one completely prevents putrefaction under all circumstances. In the literature, it is also expressly pointed out that, depending on the circumstances (for example with different alkalinity or concentration), different types of bacteria or fungi can occur as putrefactive agents.
In the manufacture of synthetic fibers from casein, it is advisable to use an alkaline casein solution, the pA value of which is usually between 8 and 10. Such a solution is now very exposed to putrefaction, and microscopic examination shows that a decayed casein solution has a very rich bacterial fauna.
It has now surprisingly been found that there is a group of substances which, in contrast to the already known antiseptics, can completely or almost completely prevent putrefaction, and
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although using smaller: amounts than are otherwise normally required.
This group contains the so-called quaternary ammonium bases, insofar as they are stable at a pH of about 8 to 10. Examples of these substances are stearyl or lauryl pyridinium chloride and lauryl ammonium chloride, 0.25% of which, calculated on the casein in the solution, are sufficient to keep the putrefaction for several days in in some cases, depending on how the casein was made, even for weeks.
At the same time, it was shown in this experiment that very active anaerobic putrefaction can also occur if no disinfectant is added. But if you add a small amount of H-.0 .., for example 1 to 117 H = O, calculated on the casein, then this small addition completely prevents the occurrence of anaerobic putrefaction for days. As a very pleasant side effect, it was observed that the casein solution becomes very nice and light.
Finally, it has been shown that very good results are achieved if I1.0 = is added in addition to a quaternary ammonium base; in this case 0.1 to 0.3% H-.0- are sufficient. The addition of this small amount of H = 0 # = is sufficient to intensify the effect of, for example, laurylpyridinium chloride in such a way that 0.1 to 0.3% H:, 0, and 0.25% laurylpyridinium chloride The preservative effect is about as strong as 0.75 to 1.0% laury lpy ridinium ehloride alone.
The addition of quaternary ammonium bases or (and) H202 has no influence on the properties of the casein, as far as the spinning of the casein solution into artificial threads is concerned.