Verfahren zur Herstellung von Unterleder mit Sulfitzelluloseegtrakt. Die meisten Unterleder werden heute mit pflanzlichen Gerbstoffen hergestellt. Die be sonderen Eigenschaften des lokgaren Unter leders sind: Beschränkte Luftdurchlässig keit, beschränkte Wasseraufnahmefähigkeit, schnelle Abgabe des Wassers unter Druck, beschränkter Gehalt an wasserlöslichen Stof- sen und ein bestimmtes spezifisches Gewicht. Ausserdem gewinnt das lokgare Leder an Fe stigkeit, wenn man es unter hohem Druck walzt, während das mineralgare Leder dabei weicher wird.
Diese Eigenschaften machen sich bei der Verarbeitung des Leders als Schuhsohlen und beim Tragen der Schuhe geltend. Beim Verarbeiten kommt es darauf an, dass das Leder genäht und genagelt wer den kann, dass die Nägel halten, und dass man das Leder auf dem Schnitt schön glän zend machen kann. Das lokgare Leder liefert, wie der Fachmann sich ausdrückt, "einen giil,en Ausputz". Beim Tragen zeigen sich die Eigenschaften darin, dass man auf loh garen Sohlen in der Nässe nicht ausgleitet, und dass die Sohlen beim Nasswerden nicht quellen und dadurch die Schuhform ver ändern.
Um einerseits die Gerbdauer abzukürzen, anderseits um sich von der Einfuhr auslän discher pflanzlicher Gerbstoffe unabhängig zu machen, bemühen sich die Fachleute seit Jahren ohne wesentlichen Erfolg, mit Hilfe von Mineralgerbstoffen die pflanzlichen Gerbstoffe bei der Herstellung von Unter leder zu ersetzen.
Die Ursache des Misserfolges liegt darin, dass die pflanzlichen Gerbstoffe dem Leder die oben erwähnten besonderen Eigenschaf ten verleihen, die mit den Mineralgerbstoffen nicht zu erzielen sind.
Es wurde nun gefunden, dass man ein Unterleder von ganz hervorragenden Eigen schaften dadurch erhält, dass man gerbfertige Blössen zuerst mit Sulfitzelluloseegtrakt, dann mit Sulfitzelluloseegtrakt unter Zusatz von gieselsäurelösung .gerbt, und die Leder an schliessend mit saurer gieselsäurelösung füllt und mit fettenden Stoffen nachbehandelt.
Hierzu können die Leder in an sieh bekann t Weise mit wenigHai-tfett.wieTalg. Pa- ei- n roffin. Karnaubawachs, synthetisehen Wachs- arten itsw. mit oder ohne Zusatz von Lü- sung-smitteln imprägniert werden.
Man kann das Verfahren mit Nutzen ferner dahin ergänzen, dass man geringe lleii- gen anderer Gerbstoffe, wie Alaun-erbstoff, Chromgerbstoff, pflanzliche Gerbstoffe oder synthetische Gerbstoffe zusetzt. um den Grundcharakter des Leders zu variieren.
Durch die Literatur ist zwar bekannt t;e- worden. dass man schon versucht hat. die Gerbunb mit Sulfitzelltiloseeztralit noch zu kombinieren mit Kieselsäure oder Silikaten und dabei in ein und derselben Brühe zu arbeiten.
Die dabei gemachten Erfahrungen waren jedoch so unbefriedigend. da.ss man von dieser Kombination wieder abgegangen ist und die Kieselsäure oder Silikate nur noch hei :
der Vorbehandlunb der Blössen an- Wandte, um. diese zu entwässern. Im Gegen satz dazu wird bei dem in der vorliegenden Patentschrift beschriebenen Verfahren durch die i < Iitverwendung von Kieselsäurelösung bei der Sulfitzellulosegerbung in Verbindung mit der nachfolgenden Kieselsäurefüllung ein besonders hochwertiges Leder erhalten, das sich in mehrfacher Hinsicht sogar vorteilhaft vor bestem, lobgarem Unterleder auszeichnet, ,
%t ie in bezog auf die Haltbarkeit bezw. Ab- nutzungswiderstand und in bezog auf die Luftdurchlässigkeit. In seinen andern Ei en- schaffen stimmt es weitgehend mit denen des lobgaren Leders überein.
Ein besonderer Vorzug dieses Leders be steht auch darin. dass es frei von stark wir kenden freien Säuren ist, wodurch eine gute Lagerfiihigkeit gewährleistet wird.
<I>Beispiele:</I> 1. Wie üblich geäscherte. gebeizte und gepickelte Blössen werden mit<B>50%</B> Sul- fitzelluloseextrakt von 28 bis 30 B(, vom Blössengewicht. 25% Wasser, 2 Tage lang je 8 Stunden im Fass gewalkt. Nach dieser Zeit bleiben die Leder 2 Tage auf dem Bock liegen.
Anschliessend wird mit einer frischen Brühe aus 50 % SLilfitzelluloseegtrakt von 28 bis 30 " W. 37 % Kieselsä.tirelösung @v iedernm 2 Ta-e lang je 8 Stunden ge -alkt. Die Kieselsäurelösung wird dadurch. her gestellt, dass inan 10% Wasserglaslösung mit 25Y2 Si0_-Gehalt mit<B>25%</B> Wasser verdünnt und in 4 % 85 % ige Ameisensäure einrührt.
Nach :.@tägigem Lager werden die Leder mit 29 % Kieselsäurelösuntg. 1 % --llineraliil 1 bis 2 Standen gewalkt, bis die gesamte Brühe aufgenommen ist.
Die Kieselsäureliisung wird dadurch her gestellt, dass nian <B>10%</B> Wasserglaslösung mit 25 % Si0_-Gehalt mit 15 % nasser verdünn t und in 4 % 85 % ige Ameisensäure einrührt.
Über Nacht werden die Leder auf dem Bock gelagert. Diese Fiillung kann noch 1- oder 2mal wiederholt -erden. Nach der letzten Füllung werden die Leder wiederum über Nacht auf dem Bock gelagert, am an dern Morgen auf beiden Seiten finit Wasser abgewaschen, ausgesetzt und auf den Nar ben finit Klauenöl abgeölt.
2. Es wird wie nach Beispiel 1 gearbeitet mit der Massgabe, dass bei der Herstellung der 1. und \?. Gerbbrühe jeweils 1,5 % Chrom- i alaun zugesetzt werden. -Man erhält- ein Unterleder von angenehmem Farbton.
3. Es wird wie nach Beispiel 1 gearbei tet mit der Massgabe, dass bei der Herstellung der 1. iznd 2. Gerbbrühe jeweils 5 % Kali- -,ilaun zugesetzt werden. Man erzielt eine rasche Durchgerbimg und Leder mit gutem Stand und guter Reissfestigkeit.
1. Es wird wie nach Beispiel 1 gearbei tet. mit der Massgabe, dass bei der Herstel lung der 1. und \?. Gerbbrühe jeweils 10% Aluminiumformiat zugesetzt werden. Man erhält ein besonders wasserfestes Leder.
5. Es wird wie nach Beispiel 1 ge arbeitet, mit der Massgabe, dass bei der Her stellung der 1. und 2. Gerbbrühe jeweils 1 eines der handelsiiblichen synthetischen Gerb stoffe, wie z. B. eines Kondensationsproduk tes aits 'L;aphthalinsitl fosiiui-e und Formalde- hyd zugesetzt wird.
Process for the production of lower leather with sulphite cellulose extract. Most lower leathers today are made with vegetable tanning agents. The special properties of the Lokgar underleather are: limited air permeability, limited water absorption, rapid release of water under pressure, limited content of water-soluble substances and a certain specific weight. In addition, the lokgare leather gains strength when it is rolled under high pressure, while the mineralgare leather becomes softer.
These properties make themselves felt when the leather is processed as shoe soles and when the shoes are worn. When processing, it is important that the leather can be sewn and nailed, that the nails hold, and that the leather can be made shiny on the cut. The Lokgar leather, as the skilled person puts it, "provides a good finish". When worn, the properties are shown in the fact that you do not slip in the wet on brown-boiled soles, and that the soles do not swell when they get wet and thus change the shape of the shoe.
In order to shorten the tanning time on the one hand, and on the other hand to make themselves independent of the importation of foreign vegetable tanning agents, the experts have been trying for years, without significant success, to use mineral tanning agents to replace the vegetable tanning agents in the manufacture of underleather.
The reason for the failure is that the vegetable tanning agents give the leather the special properties mentioned above that cannot be achieved with the mineral tanning agents.
It has now been found that a lower leather with excellent properties is obtained by tanning finished pelts first with sulphite cellulose extract, then with sulphite cellulose extract with the addition of castic acid solution, and then filling the leather with acidic castic acid solution and treating it with greasy substances.
For this purpose, the leathers can be used in a well-known manner with little shark fat, such as tallow. Pa- a roffin. Carnauba wax, synthetic types of wax etc. can be impregnated with or without the addition of solvents.
The process can also be supplemented with the addition of a small number of other tanning agents, such as alum tanning agents, chrome tanning agents, vegetable tanning agents or synthetic tanning agents. to vary the basic character of the leather.
It is known from the literature. that one has already tried. Combine the tanning with sulphite cell siloseeztralit with silicic acid or silicates and work in the same broth.
However, the experience gained was so unsatisfactory. that this combination has been abandoned and the silica or silicates are only called:
the pretreatment of the nakedness applied to. to drain this. In contrast to this, in the process described in the present patent specification, the use of silica solution in sulphite cellulose tanning in conjunction with the subsequent silica filling results in a particularly high-quality leather, which in several respects is even more advantageous than the best, lobgarem lower leather,
% t ie in terms of durability respectively. Wear resistance and in relation to air permeability. In its other egg creations it largely corresponds to those of the lobbied leather.
There is also a particular advantage of this leather. that it is free of strong free acids, which guarantees a good shelf life.
<I> Examples: </I> 1. Cremated as usual. Pickled and pickled pelts are drummed with <B> 50% </B> sulphite cellulose extract of 28 to 30 B (, of the pelt weight. 25% water, for 2 days for 8 hours each. After this time, the leather remains for 2 days lie on the box.
This is followed by liming with a fresh broth made from 50% silicate cellulose extract of 28 to 30 "W. 37% silica solution @v iedernm for 2 days each 8 hours. The silica solution is prepared by adding 10% waterglass solution with 25Y2 SiO_ content diluted with <B> 25% </B> water and stirred into 4% 85% formic acid.
After:. @ Days of storage, the leathers are treated with 29% silica solution. 1% --llineraliil 1 to 2 stands drummed until all of the broth is absorbed.
The silica solution is produced by diluting a 10% water glass solution with 25% SiO content with 15% water and stirring it into 4% 85% formic acid.
The leathers are stored on the trestle overnight. This filling can be repeated 1 or 2 times. After the last filling, the leathers are again stored overnight on the trestle, the next morning they are washed off with finite water on both sides, exposed and oiled on the grains finite claw oil.
2. The procedure is as in Example 1, with the proviso that the 1st and \ ?. 1.5% chrome alum can be added to each tanning liquor. -You get- a lower leather of a pleasant color.
3. The procedure is as in Example 1, with the proviso that in the production of the 1st and 2nd tanning liquors, 5% potash and lauze are added in each case. A quick through-tanning and leather with good stand and good tear resistance is achieved.
1. It is worked as in Example 1 tet. with the proviso that the 1st and \ ?. 10% aluminum formate are added to each tanning liquor. A particularly waterproof leather is obtained.
5. The procedure is as in Example 1, with the proviso that in the manufacture of the 1st and 2nd tanning liquors, 1 of each of the commercially available synthetic tanning substances, such as B. of a condensation product aits' L; aphthalinsitl fosiiui-e and formaldehyde is added.