Verfahren zur Vertilgung von Nagetieren. Gegenstand des deutschen Patentes 612206 ist ein Verfahren zur Vertilgung niederer tierischer Schädlinge, wie Fliegen, Ameisen, Wespen und Rübenaaskäfer, durch Verwen dung von gewissen Halogensubstitütionspro- dukten mehrwertiger Alkohole als Frassgifte.
Wenn auch daselbst gesagt wird, dass diese 'Mittel im Gegensatz zu ihrer Wirkung auf Insekten für grössere Lebewesen verhält nismässig ungiftig sind, so wurde doch über raschender Weise gefunden, dass kleinere Wirbeltiere, wie Mäuse, Ratten, Hamster usw. durch diese Stoffe mit völliger Sicher heit abgetötet werden können. Das den Ge genstand vorliegender Erfindung bildende Verfahren zur Vertilgung von Nagetieren ist also dadurch gekennzeichnet, dass man Köderstoffe verwendet, welche solche Halo gensubstitutionsprodukte mehrwertiger Al kohole enthalten, die noch mindestens eine freie Hydroxylgruppe besitzen.
Gegenüber den meisten bekannten Nagetierbekämp- fungsmitteln besitzen diese Halogensubsti- tutionsprodukte den Vorzug, nicht, wie z. B. Strichnin und Theobromin, einen abstossen den Geschmack, sondern im Gegenteil, meistens einen süssen Geschmack zu besitzen.
Anderseits ist aber auch ihre Giftigkeit nicht so stark, wie die der beiden er wähnten Stoffe bezw. der Salze der Stick stoffwasserstoffsäure oder auch gewisser, in der Schädlingsbekämpfung verwendeter Urethane, welch letztere in ihrer Abhängig keit von einer bestimmten Wasserstoff ionenkonzentration nur eine sehr geringe Haltbarkeit besitzen. Die Mittel dienen zur Vergiftung der' von Nagetieren aufgenom menen Nahrungsmittel.
<I>Beispiele:</I> 1. Man versetzt 95 Teile eines zerkleiner ten Gebäcks mit 5 Teilen Glyzerinmonochlor- hydrin und formt die Masse mit Wasser zu kleinen Keksen. Das Mittel wird von den Mäusen gerne genommen und wirkt inner halb kurzer Zeit unbedingt tötend. So star ben Mäuse beispielsweise nach der Auf nahme von 20 mg Giftstoff.
2. Weizen wird mit<B>10%</B> Glyzerinmono- chlorhydrin, gelöst in Wasser, imprägniert. Zur Tötung von Mäusen genügen*3-4 Gift körner.
3. Ein mit Glyzerinmonobromhydrin wie in Beispiel 2 hergestellter Köder wirkt in gleicher Weise tödlich.
4. Verwendet man nach dem im Beispiel 1 angegebenen Verfahren an Stelle von Glyze- rinmonochlorhydrin die entsprechende Jod- verbindung. so erhält man einen Köder, von dem eine Menge, die 20 mg Giftstoff ent spricht, auf Mäuse unbedingt tötend wirkt.
5. Ein Kaninchen, das freiwillig 15 g eines mit 10 % Glyzerinmonochlorhydrin imprägnierten Weizens frass, war am folgen den 'Page tot.
6. Mit 5 % ss-Chlor-:ss'-oxydiäthyläther imprägnierter Weizen wird von Mäusen gern gefressen. Ein Versuchstier frass freiwillig 5 Körner und starb in kurzer Zeit.
7. Imprägniert man Getreide mit 5 seines Gewichtes an y, y'-Dichlor-ss, ss'-dioxy- dipropyläther, so erhält man ebenfalls ein sehr wirksames Mäusebekämpfungsmittel.
B. Man vermischt zerkleinertes Gebäck mit 5 % seines Gewichtes an ss-Chlor-äthyl- y'-chlor-ss'-oxy-propyläther, formt mit Was ser zu Keksen und erhält so ein Nagetier bekämpfungsmittel. Mäuse gehen nach dem Genuss von 300 mg (= 15 mg Giftstoff) in kurzer Zeit ein.
Method of exterminating rodents. The subject of the German patent 612206 is a process for the eradication of lower animal pests such as flies, ants, wasps and beetles by using certain halogen substitution products of polyvalent alcohols as food poisons.
Even though it is said there that these agents, in contrast to their effect on insects, are relatively nontoxic for larger living beings, it was surprisingly found that smaller vertebrates, such as mice, rats, hamsters, etc., were able to absorb more Certainly can be killed. The method for exterminating rodents, which is the subject of the present invention, is characterized in that bait substances are used which contain halogen substitution products of polyvalent alcohols which still have at least one free hydroxyl group.
Compared to most known rodent control agents, these halogen substitution products have the advantage that they are not, as is the case with e.g. B. Strichnin and Theobromin, one repel the taste, but on the contrary, usually have a sweet taste.
On the other hand, their toxicity is not as strong as that of the two substances mentioned respectively. the salts of nitrogen hydrochloric acid or certain urethanes used in pest control, the latter only having a very short shelf life depending on a certain hydrogen ion concentration. The funds are used to poison the 'rodents ingested food.
<I> Examples: </I> 1. 95 parts of a crushed pastry are mixed with 5 parts of glycerol monochlorohydrin and the mixture is formed into small biscuits with water. The mice gladly take the remedy and have a killing effect within a short time. For example, mice died after ingesting 20 mg of toxin.
2. Wheat is impregnated with <B> 10% </B> glycerine monochlorohydrin, dissolved in water. 3-4 poison grains are sufficient to kill mice.
3. A bait prepared with glycerol monobromohydrin as in Example 2 is deadly in the same way.
4. If, according to the method given in Example 1, the corresponding iodine compound is used instead of glycerine monochlorohydrin. the result is a bait of which an amount equivalent to 20 mg of toxin is absolutely killing on mice.
5. A rabbit who voluntarily ate 15 g of wheat impregnated with 10% glycerol monochlorohydrin was dead on the following day.
6. Wheat impregnated with 5% ss-chlorine-: ss'-oxydiethylether is eaten by mice. One test animal voluntarily ate 5 grains and died in a short time.
7. If grain is impregnated with 5% of its weight in y, y'-dichloro-ss, ss'-dioxydipropyl ether, a very effective mouse-control agent is also obtained.
B. Crushed biscuits are mixed with 5% of its weight of ss-chloro-äthyl- y'-chloro-ss'-oxy-propyl ether, formed into biscuits with water and thus obtained a rodent control agent. Mice die in a short time after ingesting 300 mg (= 15 mg of toxin).