Verfahren und Einrichtung zur Herstellung von Dünger aus Kehricht-, Schlachthaus- und anderen Abfällen. Bekannt sind solche Verfahren und dies bezügliche Einrichtungen zur Verwertung von Kehricht, welche darin bestehen, dass letzterer zuerst in Gruben mit Chemikalien gemischt, einige Tage einem Zersetzungspro zess ausgesetzt wird, worauf er getrocknet und entgast, dann zerkleinert wird, um als Düngmittel verwendet zu werden.
Dieses Verfahren hat den Nachteil, da.ss es infolge des tagelang dauernden Zersetzungsprozesses nicht hygienisch ist und ferner relativ lange Zeit in Anspruch nimmt, wodurch für die einzelnen Zeitabschnitte (Tage) besondere Gruben notwendig sind, was viel Platz und ausgedehnte Transportanlagen, insbesondere bei Abfällen von grossen Ortschaften bean sprucht.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Verfahren und eine Einrichtung zur Her stellung von Dünger aus Kehricht-, Schlacht haus- und andern Abfällen. Gemäss dem Ver fahren werden die Abfälle durch chemische Zusätze desinfiziert, mit ungelöschtem Kalk versetzt, von den für die Düngung unbrauch- baren Bestandteilen, wenigstens teilweise be freit, zerkleinert und vermahlen, dann ge trocknet und derart durchmischt, dass ein homogenes pulveriges Düngerprodukt ent steht.
Die Einrichtung weist einen Trichter zur Aufnahme der Abfälle, eine Vorrichtung zum Zusetzen von Desinfektionsstoffen, eine Vor richtung zum Verteilen des desinfizierten Materials auf einem Transportband, ferner Zerreisswalzen, einen gollergang und eine Trocknungseinrichtung für das fein zerteilte Material auf.
Für den Transport der Abfälle zwischen den einzelnen Arbeitsvorgängen können Transportanlagen vorhanden sein.
Auf beiliegender Zeichnung ist ein Aus führungsbeispiel der Einrichtung zur Aus übung des vorliegenden Verfahrens schema tisch dargestellt.
1 ist ein Trichter, in welchem das zu ver arbeitende Material eingeschüttet wird. In demselben befindet sich ein Rüttelsieb 2, wel- ches verhindert, dass eine ganze Wagenladung auf einmal auf das untenliegende Transport band 8 hinunterfällt. 4 stellt eine Brause dar, mit welcher ein flüssiger Desinfektions stoff auf das Material aufgespritzt wird. Durch das Rüttelsieb wird eine einigermassen gleichmässige Verteilung des aufgeschütte ten Gutes auf dem Transportband erreicht.
Diese Verteilung kann durch einen am untern Ende des Trichters angebrachten Verteiler 5, beispielsweise einem schwingenden Rechen, noch weiter verbessert werden. Über dem Transportband befindet sich ein Elektro magnet 6 zum Entzug magnetischer Metall teile aus dem aufgeschütteten Material.
Ein Abstreifer am Magnetschuh sorgt für Ent fernung der angezogenen Stücke von dem selben, wie Konservenbüchsen, Nägel und dergleichen. Zweckmässigerweise wird das Transportband ziemlich lang vorgesehen, um der Bedienungsmannschaft Gelegenheit zu geben, andere wertlose Bestandteile, wie Glas, Porzellan, Steine, nichtmagnetische Metalle und dergleichen, herauszusortieren. Dieses Transportband entleert an dessen Ende seine Ladung auf ein Paar Zerreisswalzen 7, 8, welche mit Zinken 9 bewehrt sind.
Die Walze 7 wird über ein Zahnrad- und Schneckengetriebe 10 von einem Motor 11 angetrieben, während die andere Walze 8 von der ersteren durch Vermittlung des auf geschütteten Gutes gedreht wird. Um zu ver meiden, dass die Walzen respektive deren Zinken allzu stark beansprucht werden, wenn grosse harte Stücke dazwischen kommen, ist der Lagerstuhl der Walze 8 horizontal ab gefedert, in der Weise, dass diese Walze aus weichen, das heisst sich von der ersten ent fernen kann. Der Federhub ist derart be grenzt, dass zwischen den Zinkenspitzen der einen Walze und dem Mantel der andern ein kleiner Spielraum verbleibt.
Die Zinken der einen Walze sind gegenüber denjenigen der andern versetzt, so dass beim Drehen stets die Zinken nebeneinander vorbeigehen. Für die Federung sind Stempel 12 vorhanden, welche durch Federn 18 die Walze 8 gegen die Walze 7 drücken. Unter dem Walzenpaar ist nochmals ein Schüttelsieb 14 angeordnet, welches die nicht genügend zerkleinerten Be standteile zurückhält. Es können den Walzen zur Zerkleinerung harter Gegenstände, wie z. B. Knochen und dergleichen, Brecher 15, wie solche in Steinbruchbetrieben Verwen dung finden, vorgeschaltet werden.
Was durch das Sieb fällt kommt über eine weitere Transportvorrichtung 16 in einen Kollergang 17 und wird hier in feine Teile vermahlen, um nochmals mittels eines Transportes 18 in eine Trocknungseinrichtung 19 zu gelangen, wo dem Gut soweit Wasser entzogen wird, dass es zu einem trockenen Pulver wird. Die Trocknungseinrichtung besteht vorzugsweise aus einem Drehofen, ähnlich der Kalkdreh öfen, worin eine intensive Durchmischung stattfindet und damit eine homogene Struk tur des so aufbereiteten Düngers geschaffen wird.
Statt des Drehofens kann die Troelz- nungseinrichtung aus einem feststehenden Wärmekasten bestehen, welchen das Gut auf einer Transportanlage durchwandert. In diesem Fall wird aber eine besondere Ein richtung zum gründlichen Durchmischen des Produktes benötigt. Die Trocknungseinrich- tung muss so gross beschaffen sein, dass bei relativ niedriger Temperatur eine genügende Trocknung stattfindet. Die Temperatur wird zweckmässig niedrig gehalten, um einerseits die wirksamen Bestandteile des Düngers, wie Phosphate, nicht zu zersetzen und anderseits eine Entzündung etwa sich entwickelnder explosiver Gase zu vermeiden.
Die Trock nung kann durch künstliche Ventilation ge fördert werden, wodurch gleichzeitig gefähr liche Gase entfernt werden und eine Ver pestung der Luft im Arbeitsraum vermieden wird. Nach der Trocknung kann der Dünger in Silos 20 aufbewahrt und von dort mittels Absackvorrichtungen 21, wie solche in Mühlenbetrieben vorhanden sind, verpackt und versandbereit gestellt werden.
Das gezeichnete Beispiel zeigt eine An ordnung wie man sie an einer Berghalde dis ponieren kann, wobei das zu verarbeitende Gut bei der Behandlung in Fallrichtung wan dert. Bei Anlagen in der Ebene werden zwi- sehen den einzelnen Arbeitsgängen zweck mässig Elevatoren eingeschaltet.
Der Prozess kann folgendermassen vor sich gehen: Die ankommenden Kehrichtwagen entleeren ihren Inhalt in den Trichter 1. Durch die Brause 4 wird ein flüssiges Des infektionsmittel, beispielsweise Formalin, auf gespritzt, wodurch Milzbrandsporen und an dere Krankheitserreger getötet werden. Es kann auch die Verwendung von festen Chemi kalien in Betracht kommen, wobei dann die Brause durch eine andere zweckentsprechende Vorrichtung, z. B. ein Rüttelsieb, ersetzt wird. Dann wird das zu verarbeitende Ma terial gleichmässig in dünner Schicht auf dem Transportband 3 ausgebreitet und mit ungelöschtem Kalk versetzt, um durch die dadurch entstehende Wärme eine rasche Ent gasung des zu verarbeitenden Materials her beizuführen.
Als zweckmässig hat sich die Verwendung von 2 bis 3 Gewichtsteilen Kalk auf 100 Gewichtsteile Material erwiesen. Durch Magnete 6 werden insbesondere Eisen teile entfernt. Die Bedienungsmannschaft kann vom vorüberziehenden Gut noch weitere für die Düngerbereitung wertlose Bestand teile, wie Glas, Steine, Metalle etc. heraus lesen. Das Transportband schüttet das Gut durch einen Brecher 15, in welchem beispiels weise grosse Knochenstücke zerkleinert wer den, auf die Walzen, wo eine weitere Zer- bröekelung und ein Zerreissen von Faserstof fen, wie Lumpen, Pflanzen etc. stattfindet.
Im Schüttelsieb 14 können wieder ungenü gend zerkleinerte Teile herausgelesen werden, um sie nochmals dem Brecher aufzuschütten. Im Kollergang 17 findet eine letzte feine Zerkleinerung statt, so dass nach dem Trock nen in der folgenden Trocknungseinrichtung 19 das Material Pulverform annimmt und gleichzeitig durch intensive Durchmischung eine homogene Struktur erhält. Damit ist das Gut zu Dünger aufbereitet und kann in bekannter Weise in Säcke verpackt werden.
<I>Beispiel 1:</I> Gewöhnlicher Hauskehricht ergibt einen Dünger, welcher ungefähr folgende wirksame Bestandteile aufweist:
EMI0003.0016
Stickstoff <SEP> 0,99
<tb> Kohlenstoff <SEP> <B>21,65%</B>
<tb> Phosphorsäure <SEP> 2,14
<tb> Kali <SEP> 0,24
<tb> Kalk <SEP> 8,03
<tb> Total <SEP> <B>33,05%</B> <I>Beispiel 2:</I> Bei einem Zuschlag auf<B>1000</B> Gewichts teile gewöhnlichen Hauskehricht von
EMI0003.0017
120 <SEP> Gewichtsteilen <SEP> Schlacken
<tb> 50 <SEP> <B>33</B> <SEP> Hufspänen
<tb> 25 <SEP> <B>32</B> <SEP> Lederabfällen
<tb> 50 <SEP> <B>13</B> <SEP> Comestiblesabfällen zeigt das Produkt ungefähr folgenden nutz baren Gehalt:
EMI0003.0018
Stickstoff <SEP> 2,08
<tb> Kohlenstoff <SEP> 21,94%
<tb> Phosphorsäure <SEP> 4,12
<tb> Kali <SEP> 0,26
<tb> Kalk <SEP> 9,80
<tb> Total <SEP> 38,20 Die Produkte beider Beispiele weisen einen stark alkalischen Charakter auf.
Process and device for the production of manure from garbage, slaughterhouse and other waste. Such methods and related facilities for the recovery of garbage are known, which consist in the fact that the latter is first mixed in pits with chemicals, exposed to a decomposition process for a few days, whereupon it is dried and degassed, then crushed to be used as a fertilizer .
This method has the disadvantage that it is not hygienic due to the decomposition process that lasts for days and also takes a relatively long time, which means that special pits are necessary for the individual time periods (days), which means a lot of space and extensive transport systems, especially for waste claims from large towns.
The present invention is a method and a device for the manufacture of manure from garbage, slaughterhouse and other waste. According to the procedure, the waste is disinfected with chemical additives, mixed with quicklime, at least partially freed from the components that cannot be used for fertilization, shredded and ground, then dried and mixed in such a way that a homogeneous powdery fertilizer product is created .
The device has a funnel for receiving the waste, a device for adding disinfectants, a device for distributing the disinfected material on a conveyor belt, also tearing rollers, a roller conveyor and a drying device for the finely divided material.
Transport systems can be available for transporting the waste between the individual work processes.
In the accompanying drawing, an exemplary embodiment of the device for performing the present method is shown schematically.
1 is a funnel in which the material to be processed is poured. In the same there is a vibrating screen 2, which prevents an entire truckload from falling down onto the conveyor belt 8 lying below at once. 4 shows a shower with which a liquid disinfectant substance is sprayed onto the material. The vibrating sieve achieves a reasonably even distribution of the poured goods on the conveyor belt.
This distribution can be further improved by a distributor 5, for example a vibrating rake, attached to the lower end of the funnel. Above the conveyor belt there is an electric magnet 6 for removing magnetic metal parts from the heaped material.
A scraper on the magnetic shoe ensures Ent removal of the attracted pieces from the same, such as cans, nails and the like. The conveyor belt is expediently provided quite long in order to give the operating crew the opportunity to sort out other worthless components such as glass, porcelain, stones, non-magnetic metals and the like. At the end of this conveyor belt, its load is emptied onto a pair of tearing rollers 7, 8 which are reinforced with prongs 9.
The roller 7 is driven by a motor 11 via a gear and worm gear 10, while the other roller 8 is rotated by the former through the intermediary of the material poured on it. In order to avoid that the rollers or their prongs are stressed too much when large hard pieces come in between, the bearing bracket of the roller 8 is sprung horizontally, in such a way that this roller gives way, that is, from the first ent far away. The spring stroke is limited in such a way that a small amount of space remains between the tips of the tines of one roller and the jacket of the other.
The prongs of one roller are offset from those of the other, so that the prongs always pass next to each other when turning. For the suspension there are stamps 12 which press the roller 8 against the roller 7 by means of springs 18. Under the pair of rollers, a vibrating screen 14 is again arranged, which holds back the insufficiently crushed Be constituents. It can use the rollers to crush hard objects, such as. B. bones and the like, crusher 15, such as those used in quarries are used upstream.
What falls through the sieve comes via a further transport device 16 into a pan mill 17 and is ground into fine parts here in order to reach a drying device 19 again by means of a transport 18, where water is removed from the material to the extent that it becomes a dry powder becomes. The drying device preferably consists of a rotary kiln, similar to the lime rotary kiln, in which intensive mixing takes place and thus a homogeneous structure of the fertilizer prepared in this way is created.
Instead of the rotary kiln, the drying device can consist of a fixed heating box through which the goods move on a transport system. In this case, however, a special device is required to thoroughly mix the product. The drying facility must be large enough that sufficient drying takes place at a relatively low temperature. The temperature is expediently kept low in order, on the one hand, not to decompose the active components of the fertilizer, such as phosphates, and, on the other hand, to avoid ignition of any explosive gases that may develop.
The drying process can be promoted by artificial ventilation, which at the same time removes dangerous gases and prevents contamination of the air in the work area. After drying, the fertilizer can be stored in silos 20 and from there it can be packed and made ready for dispatch by means of bagging devices 21, such as those available in mills.
The example shown shows an arrangement of how to dispose of it on a mountain dump, with the material to be processed moving in the direction of fall during treatment. In the case of systems on the level, elevators are expediently switched on between the individual work steps.
The process can proceed as follows: The incoming garbage trucks empty their contents into the funnel 1. A liquid disinfectant, for example formalin, is injected through the shower 4, which kills anthrax spores and other pathogens. It can also be considered the use of solid Chemi kalien, in which case the shower head by another appropriate device, for. B. a vibrating screen is replaced. Then the material to be processed is spread evenly in a thin layer on the conveyor belt 3 and mixed with quicklime in order to bring about rapid degassing of the material to be processed by the resulting heat.
The use of 2 to 3 parts by weight of lime per 100 parts by weight of material has proven to be expedient. By magnets 6 in particular iron parts are removed. The operating team can read other components that are worthless for fertilizer preparation, such as glass, stones, metals, etc. from the goods that are passing by. The conveyor belt pours the material through a crusher 15, in which, for example, large pieces of bone are crushed, onto the rollers, where further crumbling and fibrous material such as rags, plants, etc. are torn apart.
In the shaking sieve 14 insufficiently crushed parts can again be read out in order to pour them back onto the crusher. In the pan 17, a final fine comminution takes place, so that after the drying in the following drying device 19 the material takes on powder form and at the same time receives a homogeneous structure through intensive mixing. The material is then processed into fertilizer and can be packed in bags in a known manner.
<I> Example 1: </I> Ordinary household rubbish results in a fertilizer which has approximately the following active ingredients:
EMI0003.0016
Nitrogen <SEP> 0.99
<tb> Carbon <SEP> <B> 21.65% </B>
<tb> phosphoric acid <SEP> 2.14
<tb> Kali <SEP> 0.24
<tb> lime <SEP> 8.03
<tb> Total <SEP> <B> 33.05% </B> <I> Example 2: </I> With a surcharge of <B> 1000 </B> parts by weight of ordinary household rubbish
EMI0003.0017
120 <SEP> parts by weight of <SEP> slag
<tb> 50 <SEP> <B> 33 </B> <SEP> hoof chips
<tb> 25 <SEP> <B> 32 </B> <SEP> leather waste
<tb> 50 <SEP> <B> 13 </B> <SEP> Comestibles waste, the product shows approximately the following usable content:
EMI0003.0018
Nitrogen <SEP> 2.08
<tb> carbon <SEP> 21.94%
<tb> phosphoric acid <SEP> 4.12
<tb> Kali <SEP> 0.26
<tb> lime <SEP> 9.80
<tb> Total <SEP> 38.20 The products of both examples are strongly alkaline in character.