Verfahren zur Herstellung von Papier, Pappe oder dergleichen aus Faserstoffmasse. Die Erfindung bezieht sich auf ein Ver fahren zur Herstellung von Papier, Pappe oder dergleichen, bei welchem Faserstoff masse mit fein verteiltem, wasserabstossendem Bindemittel imprägniert, die Faserstoffmasse in Bahnform gebracht und durch Erwärmen von Feuchtigkeit befreit wird.
Das neue Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass, nach Überführung der Faserstoffmasse in die Form einer Bahn,. die Bahn mit einem Fluss mittel behandelt wird, um die in der faserigen Bahn enthaltene wasserabstossende Bindemasse zur Auflösung und Verteilung zu bringen.
Das in dem Obigen gekennzeichnete Ver fahren unterscheidet sich also von den be kannten Verfahren, in welchen -die Papier bahn erst gründlich angefeuchtet wurde und dann mit einer Asphaltschicht auf einer Seite versehen wurde. Zur Anfeuchtung dienten weiche Petroleumasphalte; auch hat man zur Anfeuchtung Emulsionen von Bitumen ver wendet.
Solche Emulsionen wurden auch schon dem Holländer zugegeben, um aus der im Holländer bearbeiteten Fasersto.ffmasse Papierbahnen, die bereits das Imprägnie- rungsmittel enthalten, zu erzeugen.
Dieses Verfahren hat den Vorteil der gleichförmigen Verteilung und,den Nachteil, dass durch die mit dem Faserstoff vermischte Bitumen- masse eine Verschmierung und Verklebung der Papiermaschine stattfindet.
Wie eingangs erwähnt, gehört das Ver fahren zur Herstellung von Papier, Pappe, oder dergleichen aus Faserstoffmasse nach der vorliegenden Erfindung zu jenen Ver fahren, in welchen die Masse mit fein ver teilte,, wasserabstossendem Bindestoff ver setzt wird, um nach dieser Versetzung in die Form einer Bahn gebracht zu werden.
Auf diese Weise werden. idie Bindemittel ganz gleichmässig durch die ganze Faserstoff masse hindurch verteilt. Um nun die Ge schmeidigkeit :der Faserstoffbahn auch nach ihrer Trocknung zu wahren, wird nach dem vorliegenden Verfahren die Bahn mit einem F.lussmittel behandelt, um die in, ihr einge schlossene jvasserabstossernde Bindemasse in der Masse selbst zur Auflösung zu bringen.
Als Beispiel sei erwähnt., dass man sehr fein zermahlenen Asphalt, der einen Schmelz punkt von ungefähr 75 C gemäss dem Krämer-Sarnow-Prüfverfahren hat, mit oder ohne Zusatz von Ton, Talk oder dergleichen der gemahlenen Papierzeugmasse in der Schlagmaschine older Mischmaschine hinzu setzt, und zwar in einem derartigen Verhäft- nis, dass die gewünschte Imprägnierung er reicht wird,
wobei man die Wirkung des später angewendeten Flussmittels berück sichtigt.
Das Mahlen des Aspha-lies kann dadurch erleichtert werden, dass man ihn zuerst auf eine Temperatur von ungefähr 0 C abkühlt, welche Temperatur je nach der Höhe des Schmelzpunktes des A5plia.ltes etwas variiert. Hierdurch wird .der Asphalt zeitweilig hart und brüchig und man kann ihn leicht zu Klumpen zerbrechen, die sehr leicht zer stossen und zermahlen werden können, um ein Pulver zu erzeugen, was mittelst einer Kolloidmühl_.e geschehen kann.
Da, das feine Asphaltpulver -die Neigung hat, sich bei gewöhnlicher Temperatur zu Klumpen zusammen zu ballen, so ist es rat sam, zu .dieem Asphaltpulver staubförmige Substanzen wie Steinstaub, Glaspulver ,oder Glimmerpulver hinzuzusetzen.
Auch kann man Talk, Ton oder dergleichen fein zerteilte Materialien während der Mahlung des Asphaltes hinzufügen, -so idass die Pulver teilchen des Asphaltes mit dem Staubmaterial überzogen werden und ida.s Pulver seine pulverige Form stets beibehält.
Damit dieser gemahlene Asphalt sich sehr gut mit,der wässerigen Papierzeugmasse ver mischt, kann man in bekannter Weise ge eignete Anfeuchtungsmittel verwenden und inan kann den gemahlenen Asphalt vor der Zuführung zudem Papierzeug in eine breiige Masse verwandeln, ohne dass dadurch dass Wesen -der Erfindung in irgend einer Weise geändert wird.
Ferner kann man andere bituminöse oder h .rzartige Materialien, die in derselben Weise behandelt werden kön nen, ohne weiteres ver,#venden. Man kann bei- spielsweise zu dem gemahlenen Asphalt Seife, Wasserglas, organische Gelatine oder dergleichen, in Wasser aufgelöst, hinzufügen und diese Stoffe innig miteinander ver- mischen bis eine breiige Masse entsteht.
Man kann aber auch Seife, Wasserglas, organi sche Gelatine oder dergleichen Anfeuch- tungsmaterial im, trockenen Zustand mit dem Asphalt vermischen, während -der Asphalt gemahlen wird, und nachher dieser Mischung Wasser hinzusetzen, um die gewünschte breiige Masse zu erzielen.
Die Papierzeugmasse, welche in der ge nannten Weise mit dem pulverförmigen Ma terial imprägniert worden ist, wird dann in üblicher Weise über die nasse Partie einer Papiermaschine geleitet und dann in üblicher Weise in eine Bahn verwandelt, ohne dass dabei die Teile der Papiermaschine ver schmutze werden. Die Erzeugung der Bahn kann ununterbrochen vor sich gehen. In der Trockenpartie der Papiermaschine wird das Wasser aus der Papierbahn im wesentlichen vollständig entfernt, und zwar geschieht dies durch entsprechend erwärmte Walzen, ohne ,dass, hierbei ein Kleben,des Imprä.gnierungs- materials stattfindet.
Die heisse, im wesentlichen trockene Pa pierbahn wird dann mit,dem Fluss- oder Lö sungsmittel durch geeignete Verrichtungen, wie Walzen oder Bürsten angefeuchtet. Auch kann man das Flussmittel aufsprühen oder sonstwie auf beiden Seiten der Papierbahn anbringen.
Als Flussmittel kann irgend .ein Material verwendet werden, welches den Asphalt oder irgend ein anderes verwendetes bituminöses oder harzartiges Material auflöst, und dieses Lösungsmittel muss' mit Rücksicht auf das Absorptionsvermögen der Papierfasern ge wählt werden. Auch muss selbstverständlich der Charakter der Imprägniernn.gsmaterialien bei der Wahl des Flussmittels in Betracht gezogen werden. Schliesslich hängt -die Wahl .des Flussmittels auch noch von,der gewünsch ten Eigenschaft des Endproduktes ab.
Hie heisse Papierbahn absorbiert das Flussmittel oder Lösungsmittel gehr schnell und wird dann über die letzten Teile der Trockeneinheiten der Papiermaschine ge leitet. Unter dem Einfluss,der Wärme dieser letzten Trockeneinheiten werden die bitumi nösen oder harzartigen Materialien in,der Pa pierbahn erweicht und mit dem Flussmittel innig vermischt, so dass diese Materialien flüssig werden und sich gleichförmig im Innern der heissen Papierbahn verteilen.
Man erkennt: hieraus, dass der Charakter des bituminösen oder harzartigen Materials, wel ches in dem Papierzeug enthalten ist, ver ändert wird, und zwar je nachdem, in wel- ch@er Menge und von welcher Beschaffenheit das hinzugefügte Flussmittel oder Lösungs mittel ist. In dieser Weise ist es möglich, den in dem Endprodukt vorhandenen bitumi nösen oder harzartigen Materialien irgend eine gewünschte Weichheit zu erteilen, so flass das Endproduld keineswegs zu hart oder brüchig ist.
Gleichzeitig wird aber hierdurch ein Verschmieren der Teile der Papier maschine vollständig vermieden, und alle an dern Nachteile der früher verwendeten wei- ehen bituminösen Materialien werden voll ständig beseitigt.
Die Aufbringung des Flussmittels z\vecks Auflösung des in die Papierbahn hineinge arbeiteten bituminösen oder harzartigen Ma terials wird vorzugsweise während der Trock nung der Papierbahn in der Trockenpartie der Papiermaschine vorgenommen. Man kann aber die gleich guten Erfolge dann erzielen, wenn man die Papierbahn vollständig in der Papiermaschine herstellt und das Flussmittel dann durch besondere Maschinen auf die, Pa pierbahn aufbringt, nachdem die letztere die Papiermaschine verlassen hat.
Process for the production of paper, cardboard or the like from pulp. The invention relates to a process for the production of paper, cardboard or the like, in which pulp is impregnated with finely divided, water-repellent binder, the pulp is brought into web form and freed from moisture by heating.
The new process is characterized in that, after the pulp mass has been converted into the form of a web. the web is treated with a flux in order to dissolve and distribute the water-repellent binder contained in the fibrous web.
The process identified in the above differs from the known processes in which the paper web was first thoroughly moistened and then provided with an asphalt layer on one side. Soft petroleum asphalt was used for moistening; Bitumen emulsions have also been used for moistening.
Such emulsions have also already been added to the Hollander in order to produce paper webs which already contain the impregnation agent from the fibrous mass processed in the Hollander.
This method has the advantage of uniform distribution and the disadvantage that the bitumen mass mixed with the fibrous material causes the paper machine to smear and stick.
As mentioned at the beginning, the process belongs to the production of paper, cardboard, or the like from pulp mass according to the present invention to those processes in which the mass with finely distributed ,, water-repellent binder is ver, after this displacement in the To be brought into shape of a web
Be that way. The binders are evenly distributed throughout the entire fiber mass. In order to maintain the suppleness of the fibrous web even after it has dried, the web is treated with a flux according to the present process in order to dissolve the water-repellent binding compound enclosed in it in the mass itself.
As an example, it should be mentioned that very finely ground asphalt, which has a melting point of around 75 C according to the Krämer-Sarnow test method, is added to the ground paper pulp in the beater older mixer with or without the addition of clay, talc or the like in such a relationship that the desired impregnation is achieved,
taking into account the effect of the later applied flux.
The grinding of the asphalt can be made easier by first cooling it to a temperature of around 0 C, which temperature varies somewhat depending on the melting point of the asphalt. This makes the asphalt temporarily hard and brittle, and it can easily be broken into lumps, which can very easily be broken up and ground to produce a powder, which can be done by means of a colloid mill.
Since the fine asphalt powder has a tendency to clump into lumps at normal temperature, it is advisable to add dusty substances such as stone dust, glass powder or mica powder to the asphalt powder.
Talc, clay or the like finely divided materials can also be added during the grinding of the asphalt, so that the powder particles of the asphalt are covered with the dust material and, in particular, the powder always retains its powdery form.
So that this ground asphalt mixes very well with the aqueous paper pulp, you can use suitable humidifying agents in a known manner and inan the ground asphalt can be transformed into a pulpy mass before being fed to the paper pulp, without thereby affecting the essence of the invention is changed in any way.
In addition, other bituminous or resinous materials which can be treated in the same way can readily be used. For example, soap, water glass, organic gelatine or the like, dissolved in water, can be added to the ground asphalt and these substances can be intimately mixed with one another until a paste is formed.
But you can also mix soap, water glass, organic gelatine or similar moistening material in the dry state with the asphalt while the asphalt is being ground, and then add water to this mixture in order to achieve the desired pulpy mass.
The paper pulp, which has been impregnated with the powdery Ma material in the manner mentioned, is then passed in the usual way over the wet part of a paper machine and then transformed in the usual way into a web without the parts of the paper machine becoming dirty . The creation of the path can be continuous. In the drying section of the paper machine, the water is essentially completely removed from the paper web, and this is done by means of appropriately heated rollers without the impregnation material becoming sticky.
The hot, essentially dry paper web is then moistened with the flux or solvent by suitable means, such as rollers or brushes. The flux can also be sprayed on or otherwise applied to both sides of the paper web.
Any material which dissolves the asphalt or any other bituminous or resinous material used can be used as the flux, and this solvent must be selected with regard to the absorption capacity of the paper fibers. Of course, the character of the impregnation materials must also be taken into account when choosing the flux. Finally, the choice of flux also depends on the desired properties of the end product.
The hot paper web absorbs the flux or solvent very quickly and is then passed over the last parts of the drying units of the paper machine. Under the influence of the heat of these last drying units, the bituminous or resinous materials in the paper web are softened and intimately mixed with the flux, so that these materials become liquid and are evenly distributed inside the hot paper web.
It can be seen from this that the character of the bituminous or resinous material contained in the paper stock is changed, depending on the amount and nature of the added flux or solvent. In this way it is possible to impart any desired softness to the bituminous or resinous materials present in the end product, so that the end product is by no means too hard or brittle.
At the same time, however, this completely avoids smearing of the parts of the paper machine, and all other disadvantages of the previously used white bituminous materials are completely eliminated.
The application of the flux in order to dissolve the bituminous or resinous material that has been worked into the paper web is preferably carried out during the drying of the paper web in the dryer section of the paper machine. But you can achieve the same good results if you completely manufacture the paper web in the paper machine and then apply the flux to the paper web using special machines after the latter has left the paper machine.