CH136659A - Process for the biological purification of waste water from molasses-processing industries. - Google Patents

Process for the biological purification of waste water from molasses-processing industries.

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CH136659A
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Gaerings-Industri Akties Dansk
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Dansk Gaerings Industri As
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  • Purification Treatments By Anaerobic Or Anaerobic And Aerobic Bacteria Or Animals (AREA)

Description

  

  Verfahren zur biologischen Reinigung der Abwässer von Melasse  verarbeitenden Industrien.    Wie bekannt, ist die Reinigung der stark  organisch verunreinigten Abwässer der Me  lasse verarbeitenden Industrien     (Presshefe-          fabriken,    Spiritusbrennereien, Zuckerfabriken)  ein bisher noch ungelöstes Problem. Bisher  hat man versucht, die     Melasseabwässer    in  Faulbecken oder in Kokskörpern mit oder  ohne Belüftung zu reinigen, auch mit dem  "belebten     Schlammverfahren11    wurden schon  Versuche gemacht.

   Alle diese Versuche miss  langen und mussten misslingen bei einem Ab  wasser, dessen organische Verunreinigung, in       verbrauchter    Menge Kaliumpermanganat ausge  drückt,     15,000-20,000    mg pro Liter aus  macht, wogegen die zugehörige Zahl bei städ  tischem Abwasser im Durchschnitt höchstens  1000 mg pro Liter beträgt; sie mussten auch  misslingen, weil die     Melasseabwässer        Stoffe     enthalten, die sehr schwer abbaubar sind.

    Insbesondere konnte die     Ausfaulung    solcher    Abwässer nicht zum Ziele führen, weil die  in diesem Abwasser in hoher Konzentration  vorhandenen Stoffe (Alkaloide,     Betaine)    nur  von ganz bestimmten Bakterien unter den       günstigsten    Bedingungen angegriffen werden  und weil daneben der hohe Gehalt an Schwe  felverbindungen die reichliche Bildung von  Schwefelwasserstoff und andern organischen  und unorganischen     übelriechenden    Schwefel  verbindungen zur Folge hat, die nicht nur  die umgebende Luft und das abfliessende  Wasser für Mensch und Tier ungeniessbar  machen, sondern auch innerhalb ' des Faul  beckens jede biologische Tätigkeit hemmen.

    Alle bekannten Nachteile des Faulverfahrens  mussten sich bei den     Melasseabwässern    ent  sprechend ihrer etwa zwanzigfach     grössern     Verunreinigung vervielfachen. Aber auch die       aeroben    Reinigungsmethoden scheiterten an  der schwierigen     Angreifbarkeit    der in .diesen      Abwässern enthaltenen Verunreinigungen und  nicht zuletzt an den hohen Bau- und Betriebs  kosten der Anlagen.  



  Alle diese Schwierigkeiten können nun  durch Anwendung des den Gegenstand der  Erfindung bildenden Verfahrens beseitigt  werden.  



  Die Verunreinigen in den Abwässern der  Melasse verarbeitenden Industrien gehören  den folgenden biochemischen Hauptgruppen an  1.     Betainsubstanzen,    deren Stickstoffgehalt  ungefähr 75 0% des     Gesamtstickstoffgehaltes     der Abwässer ausmacht.  



  2. Eiweiss (bei Spiritus- und Hefefabriken  hauptsächlich in Gestalt der mehr oder we  niger zerstörten Hefezellen.  



  3. Pflanzensäuren vorwiegend flüchtiger  Natur, in erster Linie Ameisensäure.  



  4.     Huminsubstanzen,    die an und für sich  unschädlich sind, aber die braune Farbe der       Abwässer    verursachen.  



  5. Schwefelverbindungen, in erster Linie  Sulfate.  



  Der Erfindung gemäss werden nun die       Betainsubstanzen    aus den Abwässern durch  die Lebenstätigkeit von     aeroben    oder anaero  ben     betainabbauenden        Mikroorganismen    ent  fernt, zu welchem Behuf zweckmässig eine  Aussaat von Reinzuchten der geeigneten  Kleinlebewesen vor der Einführung in den  Zersetzungsbehälter in einer Art     "Ansatz"     unter günstigen Kulturbedingungen zur Ver  mehrung gebracht wird. Durch eine solche  bakterielle Zersetzung kann der Zerfall des       Betains    und ebenso auch seiner Abkömmlinge  und     Umwandluungsprodukte    in Kohlensäure,  Ammoniak und Ameisensäure herbeigeführt  werden.

   Hernach können aus den Abwässern  in einer zweiten Stufe in analoger Weise  durch bakterielle Zersetzung- die Pflanzen  säuren, insbesondere die Ameisensäure, ent  fernt werden. Die     Huminsubstanzen,    welche  in erster Linie die dunkle Färbung der Ab  wässer verursachen, können umerlegt bleiben,  wenn die Farbe des     Vor$utwassers    weder aus  ästhetischen noch aus andern Gründen beson  deren Ansprüchen unterliegt; für Färbereien,  Wäschereien,     Bleichereien    und ähnliche Be-    triebe wäre aber solches Wasser ungeeignet.  Soll das Wasser bei der Reinigung auch  entfärbt werden, so gelingt es leicht, auch  die     Huminstoffe    durch geeignete Mikroorga  nismen vollkommen zu zerstören.

   Da sieh  diese Mikroben sowohl mit den     betainabbauen-          den,    als auch mit den     ameisensäurezersetzen-          den    Kleinlebewesen vertragen, kann die Zer  störung der     Huminstoffe    entweder mit dem       Betainabbau    oder mit der Zerlegung der       Formiate    zu einer Stufe verbunden werden.  



  Die Menge der in der Melasse vorhan  denen Eiweissstoffe ist bei geordnetem Fabrik  betrieb so gering, dass sie häufig ausser Acht  gelassen werden kann. Erforderlichenfalls  geht die     Mineralisierung    der Eiweissstoffe  durch eiweissabbauende Mikroorganismen, zum  Beispiel     Bacillus        micoides,        Bacillus        putrificus,          Bacillus        mesentericus,        Bacillus        V        ulgatus,    den  übrigen Arbeitsstufen voran.

   Da die Eiweiss  stoffe in den Abwässern von Gärbetrieben  fast ausschliesslich in Form von Hefezellen  vorhanden sind, empfiehlt es sich, diese aus  solchen Abwässern durch     mechaniche    Tren  nung vorweg abzuscheiden, beispielsweise  durch ein kleines, in die Abwasserhaupt  leitung eingebautes Filter, aus dem Abwasser  zu entfernen. Sodann werden die Zellen in  bekannter Weise abgetötet, zum Beispiel  durch     Plasmolyse    oder Erhitzung und schliess  lich mit Hilfe eines wirksamen, vorteilhaft  in Reinkultur zugesetzten     Eiweisszersetzers          mineralisiert.     



  Die Schwefelverbindungen bestehen zu       90        %        aus        Sulfaten.        Sie        sind        für        den        Vor-          fiuter    bei halbwegs grosser     Verdünnung    nicht  besonders gefährlich, verursachen aber in  der Reinigungsanlage selbst, wenn sie dort  durch Bakterien zu Schwefelwasserstoff re  duziert werden, grossen Schaden. Dies kann  erfindungsgemäss dadurch vermieden werden,  dass durch Auswahl geeigneter Reinzuchten  und durch sterile Arbeitsweise die Zersetzung  von Sulfaten zu Schwefelwasserstoff hintan  gehalten wird.

   Da die reduzierende Wirkung  von Bakterien auf schwefelhaltige Substanzen  zweifellos als ein spezifisches Merkmal ein  zelner     Mikroben    (wie     Mierospira        desulfurieans,              Microspira        aestuarii)    anzusehen ist, kann  dieser Bedingung im Rahmen des vorliegen  den Verfahrens unschwer entsprochen werden.

    Sind jedoch die Verhältnisse im     VorButer     besonders ungünstig, so ist es angezeigt, die  Sulfate schon aas der Melasse     z)i    entfernen  und. durch entsprechende     Regelring    des  Fabrikationsganges zu vermeiden, dass Sul  fate in die Abwässer hineingelangen, oder  vorhandene Sulfate aus den Abwässern vor  dem Beginn der biologischen Reinigung in  Form unlöslicher Salze auszufällen.  



  Die Zersetzung des     Betains    kann, wie  erwähnt, mit Hilfe anaerober oder     aerober     Mikroorganismen vorgenommen werden. Ge  eignete Mikroorganismen können beispiels  weise dadurch isoliert     werdet),    dass man eine  konzentrierte Lösung eines     Betainsalzes        finit     faulenden Runkelrüben oder     wit    in Zer  setzung     begriffener    Melasse beimpft und in  dieser Weise eine natürliche Reinkultur her  stellt, aus welcher man sich nach bekannten  Methoden durch     Fortzüchtung    aus     betain-          haltigen    Nährböden die geeignetsten Spezies  heraussucht.

   Je nach Einhaltung von anaero  ben und     aeroben    Bedingungen entwickeln sich  anaerobe oder     aerobe        Betainzersetzer.    In dieser  Weise wurde zum Beispiel ein anaerobes       betainzersetzendes        Bateriuni    isoliert, das kurze  Stäbchen mit abgerundeten Ecken bildet.  Die Stichkultur entwickelt sich in Melasse  abwassergelatine     perlschnurartig    mit nadel  förmigen Auswüchsen an den einzelnen Perlen.

    Die Kultur hat keine verflüssigenden Eigen  schaften und bildet in normaler     Würzagela-          tine    keine oder nur sehr wenig Kohlensäure,  ruft aber in     betainhaltiger    Gelatine starke  Gasentwicklung hervor. Bit)     aerobes    Bakte  rium hat die Form feiner schmaler Stäbchen,  die, häufig sternförmig an einem Pol mitein  ander verwachsen. Es bildet Sporen und  scheint, mit Ausnahme der Form, der Heu  bazillengruppe nahezustehen. Mit Hilfe des       aeroben    Bakteriums lässt sich eine raschere  Zersetzung des     Betains    herbeiführen.

   Beson  ders für wenig konzentrierte Abwässer, wie  zum Beispiel Hefewässer, ist das     .Arbeiten    mit  solchen     aeroben        Betainzersetzern    empfehlens-    werter, als mit anaeroben Bakterien. Die  Arbeitsverhältnisse sind im allgemeinen die  selben, nur wird bei Verwendung     aerober     Mikroben etwas Luft in das Zersetzungs  becken eingeblasen.     Aerobe    Mikroben können  durch Belüften in reinem Wasser, in dem  sauerstoffabgebende Salze gelöst sind, oder  durch Einblasen von Sauerstoff oder sauer  stoffhaltigen Gasen regeneriert werden, doch  ist eine wiederholte Verwendung ein und der  selben Bakterien nur angezeigt, wenn sie  durchaus infektionsfrei sind.  



  Die     huminzersetzenden    Mikroben werden       an)    besten gewonnen, indem man die kon  zentrierte Lösung eines aus     aeidum        humini-          cum        Merck    hergestellten     Humates    mit Wald  oder Gartenerde beimpft. Aus der sich ent  wickelnden natürlichen Reinkultur werden  nach an sich bekannten     .Methoden    die ge  eigneten Spezies auf     huminhaltigen    festen  Nährböden isoliert.

   In dieser Weise konnte  zum Beispiel die Reinkultur eines Bazillus  herangezogen werden, der in grossen Stäb  chen mit abgerundeten Ecken wächst, Sporen  bildet und     Humatlösungen    bis auf einen gelb  lichen Stich entfärbt.  



  Zur Zersetzung der     Pflanzensäuren,    ins  besondere der Ameisensäure wird irgend ein  bekannter Mikroorganismus, zum Beispiel das  von     Onielianski        beschriebene        bacterium        for-          micicum    verwendet. Die     Huminstoffe    und       Formiate        werdet)    anaerob abgebaut.  



  Die zersetzende Tätigkeit der Mikroben  kann in allen Fällen dadurch unterstützt  werden, dass man ausschliesslich oder zum  Teil Mikroben verwendet, welche in den Zu  stand der     Zooglöenbildung    übergeführt sind,  oder dass Bakterienarten     mitverwendet    werden,  die zur     Zooglöenbildung    neigen. Auch lässt  sich die Bakterientätigkeit dadurch     anregen     und steigern, dass im gärenden Abwasser  voluminöse Niederschläge erzeugt oder solche  Niederschläge oder sonstige porenreiche in  differente Körper, wie beispielsweise Säge  späne, in das Zersetzungsgefäss eingebracht  werden.  



  Ein Ausführungsbeispiel mag anhand der  schematischen Zeichnung     beschriebet)    werden      Das durch Filtration oder     Absitzenlassen    von  festen Begleitstoffen     befreite    Abwasser wird  mit Kalkmilch neutralisiert und in das Zer  setzungsbecken I einlaufen gelassen. Dieses  Zersetzungsbecken soll, wenn möglich, in die  Erde versenkt, vollkommen steril geschlossen,  mit einem Abzugsrohr für Gase versehen  sein und den vierten Teil der gesamten Ab  wassertagesmenge fassen. An diesen ersten  Zersetzungsraum schliesst sich ein seichtes  kleineres     Klärbecken    an I , dessen Boden  trichterförmig in eine     Absaugöffnung    für die  abgesetzten Bakterien mündet.

   Von da ge  langt das Abwasser in ein zweites Zer  setzungsbecken     II    und anschliessend daran  in ein zweites     Absitzbecken        IIa.    Dem in I       befindliehen    Abwasser wird je nach Bedarf,  etwa wöchentlich einmal, ein in einem vor  geschalteten Bottich IH aus einer Reinzucht  vermehrter Ansatz von     Betainbakterien    zu  gesetzt. Dieser Ansatzbottich     fasst        \/s    der  Menge des Zersetzungsbottichs. Bei Einhal  tung der günstigsten     Temperatur    von 36  C,  einer möglichst hohen Konzentration des  Abwassers und einer neutralen oder allen  falls schwach alkalischen Reaktion gerät  die Flüssigkeit rasch in Gärung.

   Der     Zufluss     ist kontinuierlich. Das     Betain    wird in 2-8  Stunden vollkommen in Kohlensäure, Ammo  niak und Ameisensäure zerlegt. Die in I"  abgesetzte Bakterienmasse wird in das erste  Viertel des Zersetzungsbeckens zurückge  pumpt. Die von Bakterien grösstenteils be  freite Flüssigkeit fliesst nun nach     II    und  wird hier zum Beispiel mit einer Reinkultur  von     bacterium        formicicum        Omelianski    ver  mischt, die im "Ansatz" IV zur Vermehrung  gebracht wurde. Die Temperatur kann im  Zersetzungsbecken     II    etwas niedriger gehalten  werden als im     Betainbeeken,    die sonstigen  Verhältnisse sind die gleichen.

   Bei Zusatz  einer neuen Reinzucht ist eine kurze Reizung  der Bakterien durch Lüftung angezeigt. Ein  Zusatz von Phosphaten wirkt in diesem  Becken beschleunigend. Die     Formiate    werden  vollständig zersetzt und es fliesst eine Lösung  von     Karbonaten    und     Ammoniumsalzen    ab,  die . ohne weiteres dem     Vorfluter    zugeführt    werden kann. Bei sehr ungünstigen Verhält  nissen im     Vorfluter,    insbesondere bei Wasser  mangel, ist eine kurze Nachbehandlung des  Abwassers in einem Fischteich, der ungefähr  die fünffache Menge des Tagesquantums an  Abwasser fassen soll, angezeigt, jedoch nicht  unerlässlich.

   Wird Wert auf die     Entfärbung     des Wassers gelegt, so können im ersten  oder zweiten Zersetzungsbecken     huminzer-          setzende    Mikroben zugesetzt werden, da diese  Bakterien weder die     betainabbauenden    noch  die     formiatzersetzenden    Mikroben in ihrer  Tätigkeit stören.  



  Das Arbeiten mit Reinkulturen hat natür  lich zur Voraussetzung, dass das Abwasser  möglichst keimfrei in die Zersetzungsanlage  gelangt. Bei den Abwässern der Spiritus  und Hefeindustrie ist dies dadurch verein  facht, dass der grösste Teil der Abwässer steril  vom Destillierapparat kommt; es genügt,  hier auf eine     möglichste    Reinhaltung der  Zuleitungsrohre zu achten. In andern Fällen  wird es     angezeigt    sein, eine Sterilisation der       Abwässer    vorzunehmen, bevor sie in die Zer  setzungsanlage laufen, was zum Beispiel durch  Behandlung mit Chlor und nachfolgende Ent  giftung mit Antichlor ohne besondere Kosten  bewerkstelligt werden kann.

   Aus konzen  trierten Abwässern, wie sie beispielsweise  bei der     Spiritusfabrikation    entstehen, kann  die Gewinnung des Ammoniaks in wirtschaft  licher Weise möglich sein.



  Process for the biological purification of waste water from molasses-processing industries. As is known, the purification of the highly organically contaminated wastewater from the measuring industry (compressed yeast factories, alcohol distilleries, sugar factories) is a problem that has not yet been solved. So far, attempts have been made to purify molasses waste water in septic tanks or in coke bodies with or without aeration, and attempts have also been made with the "activated sludge process11".

   All these attempts were unsuccessful and had to fail in the case of wastewater whose organic contamination, expressed in the amount of potassium permanganate used, amounts to 15,000-20,000 mg per liter, whereas the corresponding figure for urban wastewater is on average no more than 1000 mg per liter; they also had to fail because the molasses waste water contains substances that are very difficult to break down.

    In particular, the digestion of such wastewater could not lead to the goal, because the substances (alkaloids, betaines) present in high concentrations in this wastewater are only attacked by very specific bacteria under the most favorable conditions and because the high content of sulfur compounds also leads to the abundant formation of Hydrogen sulphide and other organic and inorganic malodorous sulfur compounds result, which not only make the surrounding air and the draining water inedible for humans and animals, but also inhibit any biological activity within the septic tank.

    All known disadvantages of the digestion process had to multiply in the molasses waste water, corresponding to its approximately twenty times greater contamination. But also the aerobic cleaning methods failed because of the difficult attackability of the impurities contained in this waste water and not least because of the high construction and operating costs of the plants.



  All these difficulties can now be eliminated by using the method which is the subject of the invention.



  The contaminants in the wastewater from the molasses-processing industries belong to the following main biochemical groups: 1. Betaine substances, the nitrogen content of which makes up approximately 75% of the total nitrogen content of the wastewater.



  2. Protein (in alcohol and yeast factories mainly in the form of the more or less destroyed yeast cells.



  3. Vegetable acids of a predominantly volatile nature, primarily formic acid.



  4. Humic substances that are harmless in and of themselves, but cause the brown color of wastewater.



  5. Sulfur compounds, primarily sulfates.



  According to the invention, the betaine substances are now removed from the wastewater by the vital activity of aerobic or anaero ben betaine-degrading microorganisms, for which purpose it is advisable to sow pure breeds of suitable small organisms before they are introduced into the decomposition tank in a kind of "approach" under favorable culture conditions Multiplication is brought about. Such bacterial decomposition can bring about the decomposition of betaine and its derivatives and conversion products into carbonic acid, ammonia and formic acid.

   Thereafter, the plant acids, in particular formic acid, can be removed from the waste water in a second stage in an analogous manner by bacterial decomposition. The humic substances, which primarily cause the dark color of the sewage, can remain converted if the color of the sewer is not subject to special claims, either for aesthetic or for other reasons; but such water would be unsuitable for dye works, laundries, bleachers and similar businesses. If the water is also to be decolorized during cleaning, it is easy to completely destroy the humic substances using suitable microorganisms.

   Since these microbes tolerate both the betaine-degrading and the formic acid-decomposing small organisms, the destruction of the humic substances can either be combined with the breakdown of betaine or with the breakdown of the formates to one stage.



  The amount of protein substances present in molasses is so small in the case of orderly factory operations that it can often be ignored. If necessary, the mineralization of the protein substances by protein-degrading microorganisms, for example Bacillus micoides, Bacillus putrificus, Bacillus mesentericus, Bacillus V ulgatus, precedes the other work stages.

   Since the protein substances in the wastewater from fermentation plants are almost exclusively present in the form of yeast cells, it is advisable to separate them from such wastewater in advance by mechanical separation, for example by removing them from the wastewater using a small filter built into the main sewer line . The cells are then killed in a known manner, for example by plasmolysis or heating and finally mineralized with the aid of an effective protein decomposer which is advantageously added in pure culture.



  The sulfur compounds consist of 90% sulfates. If they are reasonably diluted, they are not particularly dangerous for the outfeed, but cause great damage in the cleaning system itself if they are reduced to hydrogen sulfide by bacteria. According to the invention, this can be avoided in that the decomposition of sulphates to hydrogen sulphide is prevented by selecting suitable pure cultures and by means of sterile working methods.

   Since the reducing effect of bacteria on substances containing sulfur is undoubtedly to be regarded as a specific characteristic of individual microbes (such as Mierospira desulfurieans, Microspira aestuarii), this condition can easily be met within the scope of the present method.

    However, if the conditions in the forecourt are particularly unfavorable, it is advisable to remove the sulphates from the molasses and. to prevent sulphates from getting into the wastewater by means of an appropriate control ring in the production process, or to precipitate existing sulphates from the wastewater in the form of insoluble salts before the start of biological treatment.



  The decomposition of the betaine can, as mentioned, be carried out with the help of anaerobic or aerobic microorganisms. Suitable microorganisms can be isolated, for example, by inoculating a concentrated solution of a betaine salt into finitely decaying beetroot or molasses in the process of decomposing, and in this way producing a pure natural culture, from which one can grow from betaine using known methods - selects the most suitable species from nutrient media containing them.

   Depending on compliance with anaerobic and aerobic conditions, anaerobic or aerobic betaine decomposers develop. In this way, for example, an anaerobic betaine-decomposing battery was isolated, which forms short rods with rounded corners. The stitch culture develops in molasses waste water gelatin like a string of pearls with needle-shaped outgrowths on the individual pearls.

    The culture has no liquefying properties and forms no or only very little carbonic acid in normal spice gelatin, but it causes strong gas development in betaine-containing gelatin. Bit) aerobic bacteria are in the form of fine, narrow rods that grow together, often in a star shape, at one pole. It forms spores and, with the exception of its shape, appears to be close to the hay bacilli group. With the help of the aerobic bacterium, a faster decomposition of the betaine can be brought about.

   Working with such aerobic betaine decomposers is more advisable than with anaerobic bacteria, especially for less concentrated wastewater, such as yeast water. The working conditions are generally the same, only if aerobic microbes are used some air is blown into the decomposition basin. Aerobic microbes can be regenerated by aerating them in pure water in which oxygen-releasing salts are dissolved, or by blowing in oxygen or oxygen-containing gases, but repeated use of the same bacteria is only indicated if they are absolutely infection-free.



  The humin-decomposing microbes are best obtained by inoculating the concentrated solution of a humate made from aeidum huminicum Merck with forest or garden soil. From the developing natural pure culture, the suitable species are isolated on solid culture media containing humine, using methods known per se.

   In this way, for example, the pure culture of a bacillus could be used, which grows in large rods with rounded corners, forms spores and discolors humate solutions except for a yellowish tinge.



  Any known microorganism, for example the bacterium formicum described by Onielianski, is used to decompose the vegetable acids, especially formic acid. The humic substances and formates are broken down anaerobically.



  The decomposing activity of the microbes can in all cases be supported by exclusively or partially using microbes which have been converted into the state of zoo dung formation, or by also using types of bacteria that tend to form zoo dots. The bacterial activity can also be stimulated and increased by generating voluminous precipitates in the fermenting wastewater or by introducing such precipitates or other pore-rich in different bodies, such as sawdust, into the decomposition vessel.



  An exemplary embodiment may be described with reference to the schematic drawing). The wastewater freed from solid accompanying substances by filtration or settling is neutralized with milk of lime and allowed to run into the decomposition basin I. This decomposition basin should, if possible, be sunk into the ground, completely sterile closed, be provided with a discharge pipe for gases and contain the fourth part of the total daily amount of water. This first decomposition chamber is followed by a shallow, smaller clarification basin at I, the bottom of which opens into a funnel-shaped suction opening for the settled bacteria.

   From there the waste water reaches a second decomposition basin II and then into a second settling basin IIa. The wastewater located in I is added, as required, about once a week, a batch of betaine bacteria increased in an upstream vat IH from a pure culture. This approach tub holds the amount of decomposition tub. If the most favorable temperature of 36 C, the highest possible concentration of wastewater and a neutral or weakly alkaline reaction are maintained, the liquid quickly starts to ferment.

   The inflow is continuous. The betaine is completely broken down into carbon dioxide, ammonia and formic acid in 2-8 hours. The bacterial mass deposited in I "is pumped back into the first quarter of the decomposition basin. The liquid largely freed of bacteria now flows to II and is here, for example, mixed with a pure culture of bacterium formicicum Omelianski, which is used in" batch "IV for reproduction The temperature in decomposition basin II can be kept a little lower than in betainbeeken, the other conditions are the same.

   When adding a new pure breed, brief irritation of the bacteria by ventilation is indicated. The addition of phosphates has an accelerating effect in this tank. The formates are completely decomposed and a solution of carbonates and ammonium salts flows off. can be easily fed to the receiving water. In the case of very unfavorable conditions in the receiving water, especially if there is a lack of water, brief after-treatment of the wastewater in a fish pond, which is supposed to hold approximately five times the daily amount of wastewater, is indicated, but not essential.

   If the decolorization of the water is important, humin-decomposing microbes can be added to the first or second decomposition basin, since these bacteria do not interfere with the activity of either the betaine-decomposing or the formate-decomposing microbes.



  Working with pure cultures is, of course, a prerequisite for the wastewater reaching the decomposition plant as free of germs as possible. In the case of wastewater from the alcohol and yeast industries, this is simplified by the fact that the majority of the wastewater comes sterile from the still; it is sufficient to ensure that the supply pipes are kept as clean as possible. In other cases, it will be advisable to sterilize the wastewater before it runs into the decomposition plant, which can be done, for example, by treatment with chlorine and subsequent Ent poisoning with antichloro at no extra cost.

   The ammonia can be obtained in an economical manner from concentrated wastewater, such as that generated in the manufacture of alcohol.

 

Claims (1)

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur biologischen Reinigung der Abwässer von Melasse verarbeitenden Indu strien (Presshefe- und Spiritusfabriken, Zucker fabriken), dadurch gekennzeichnet, dass die Abwässer durch die Lebenstätigkeit von be- tainabbauenden Mikroorganismen vom Betain, dessen Abkömmlingen und Umwandlungs- produkten befreit werden. UNTERANSPRÜCHE: 1. PATENT CLAIM: Process for the biological purification of wastewater from molasses-processing industries (compressed yeast and alcohol factories, sugar factories), characterized in that the wastewater is freed from betaine, its derivatives and conversion products through the vital activity of betain-degrading microorganisms. SUBCLAIMS: 1. Verfahren gemäss Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussaat einer Reinzucht betainabbauender Mikroorganis- tuen in einer Art "Ansatz" zur Vermeh rung gebracht wird. 2. Verfahren gemäss Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das Betain, sowie dessen Abkömmlinge und Umwandlungs- produkte in den Abwässern durch die Lebenstätigkeit von Bakterien in Kohlen säure; Ammoniak und Ameisensäure zer legt und das Abwasser hernach von den Pflanzensäuren durch bakterielle Zersetzung befreit wird. 3. Method according to patent claim, characterized in that the sowing of a pure breed of betaine-degrading microorganisms is brought to increase in a kind of "batch". 2. The method according to claim, characterized in that the betaine, as well as its derivatives and conversion products in the wastewater through the vital activity of bacteria in carbonic acid; Ammonia and formic acid decomposes and the wastewater is then freed from the vegetable acids by bacterial decomposition. 3. Verfahren gemäss Unteranspruch 2, da durch gekennzeichnet, dass das Abwasser von den Pflanzensäuren durch rein ge züchtete und in einem Ansatz vermehrte Mikroorganismen befreit wird. 4. Verfahren gemäss Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Huminstoffe durch huminzersetzende Mikroorganismen zerstört werden, wobei die Einwirkung dieserMikro- organismen mit dem Betainabbau ver bunden wird. Method according to dependent claim 2, characterized in that the waste water is freed from the vegetable acids by purely cultivated microorganisms that are multiplied in one batch. 4. The method according to claim, characterized in that the humic substances are destroyed by humin-decomposing microorganisms, the action of these microorganisms being linked to the breakdown of betaine. "o. Verfahren gemäss Unteranspruch 2, da durch gekennzeichnet, dass die Zerstörung der Ruminstoffe durch huminzersetzende Mikroorganismen mit der Zerlegung der Pflanzensäuren verbunden wird. 6. Verfahren gemäss Patentanspruch, gekenn zeichnet durch die vorgängige Mineralisie- rung der in den Abwässern vorhandenen Eiweissstoffe durch eiweissabbauende Mikro organismen. 7. "o. The method according to dependent claim 2, characterized in that the destruction of the rum substances by microorganisms that decompose humus is combined with the decomposition of the vegetable acids. 6. The method according to the patent claim, characterized by the previous mineralization of the protein substances present in the waste water by protein-degrading substances Microorganisms 7. Verfahren gemäss Patentanspruch zur Rei nigung von Abwässern der Presshefe- und Spirituserzeugung, dadurch gekennzeichnet, dass die Hefezeller. aus den Abwässern durch mechanische Trennung abgeschieden, sodann abgetötet und schliesslich mit Hilfe von eiweissabbauenden Mikroorganismen mineralisiert werden. B. Verfahren gemäss Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass durch Auswahl ge eigneter Reinzuchten und durch sterile Arbeitsweise die Zersetzung von Sulfaten zu Schwefelwasserstoff hintangehalten wird. Method according to claim for the purification of waste water from compressed yeast and spirit production, characterized in that the yeast cells. separated from the wastewater by mechanical separation, then killed and finally mineralized with the help of protein-degrading microorganisms. B. The method according to claim, characterized in that the decomposition of sulfates to hydrogen sulfide is prevented by selection of suitable pure breeds and by sterile operation.
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