Verfahren zur Entnikotinisierung von Tabak. Den Gegenstand der vorliegenden Erfin dung bildet ein Verfahren zur Entnikotini- sierung von Taibali auf dem an sich nicht unbekannten Wege der Oxydation des zu be handelnden Tabaks; es weicht aber von, den bisher bekannten Verfahren, die den gleichen Zweck verfolgen, in ganz wesentlichen Punk ten ab,.
Nach einem dieser bekannten Verfahren wird der zu entnikotinisierende Tabak, nach- cle.m er zum Zwecke der Freimachung des an organischen Säuren gebundenen Nikotins mit einem Alkali vorbehandelt ist, in einer-wäs- serigen Wasserstoffsuperoxydlösung maze- riert, bis alles Nikotin oxydiert ist, und dann in reinem Wasser abgespült. Es ist klar, dass hierbei durch das Wasser ein Teil des in :dem Tabak enthültenen Extraktes gelöst und der Tabak somit teilweise ausgelaugt wird.
Nach andern bekannten Verfahren wer den zur Oxydation des im Tabak enthaltenen Nikotins wässerige Lösungen von Sauerstoff leicht abgebenden chemischen Verbindungen, wie Kaliumpermanganat, Am:moniumperman- ganat und dergleichen, verwendet. Dass hier bei ebenfalls teilweise Auslaugungen des behandelten Tabaks stattfinden, ist wohl nicht zu bestreiten.
Nach zwei andern bekannten Verfahren wird die Oxydation des in dem Tabak ent haltenen Nikotins in .geschlossenen Behältern vorgenommen, nach dem einen Verfahren mittelst künstlich erzeugtem Sauerstoff, der mit atmosphärischer Luft gemischt ist, nach dem .andern Verfahren mittelst Ozon, das auf elektrischem Wege gewonnen wird.
Zur Ausführung .aller bekannten Ver fahren zur Entnikotinisierung von Tabak durch Oxydation sind mithin teure Einrieh- tungen und Chemikalien erforderlich, die für die Ausführung des Verfahrens angeschadft oder mit kostspieliger Apparatur hergestellt werden müssen. Demgegenüber ist es nach dem vorliegenden Verfahren möglich, den Tabak in jedem beliebigen Zustande, zum Beispiel in der Form von vergorenen Ta bakblättern, wie nachstehend genau beschrie ben, ohne Verwendung irgendwelcher Chemi kalien zu entnikotinisieren, wobei .der Tabak.
gleichzeitig von unangenehmen, beim Rau- ehen widerlich und scharf schmeckenden Stoffen befreit und somit veredelt wird, Das Wesen der Erfindung bestellt darin, dass der zu entnikotinisierende Tabak an einem luftigen Orte so ausgebreitet wird, dass er möglichst von allen Seiten von fri scher Luft bestrichen und vom vollen Tages licht getroffen wird, dass er in dieser Labe durch Besprühen mit reinem, salzfreien-Was- ser so weit angefeuchtet wird, dass er eben nicht tropft,
und dass diese Besprühung vor völligem Verdunsten des zuvor aufgesprüh ten Wassers so oft wiederholt wird, bis der behandelte Tabak die gewünschte Nikotin freiheit erlangt hat.
<I>Beispiel:</I> Trockene Tabakblätter werden zunächst in bekannter Weise mit Wasser so weit feucht gemacht, dass .sie sich, ohne zu zer reissen, glatt auseinanderfalten lassen. Die möglichst auseinandergefalteten Tabakblätter werden an freier Luft oder in einem lufti gen, hellen Raum auf Rasen oder auf Hor den aus beliebigem Material nebeneinander ausgebreitet, oder auch so aufgehängt, dass sie dem vollen Tageslicht, möglichst auch dem Sonnenlicht, ausgesetzt sind. Alsdann wer den die Tabakblätter mit reinem, salzfreiem Wasser so weit besprüht, dass sie völlig durch nässt sind, aber nicht tropfen.
Regenwasser oder .destilliertes Wasser ist zum Besprühen deshalb am geeignetsten, weil hierdurch jegliche Verunreinigung des behandelten Ta baks -durch die in dem Sprühwasser etwa enthaltenem und beim häufigen Verdunsten des Wassers sonst in dem Tabak zurückblei- benden Salze vermieden wird. Je nach der Stärke der Luftbewegung, der Höhe der Lufttemperatur und dem Trockengehalt der Luft wird das Wasser aus den besprühten Tabakblättern mehr oder weniger schnell wieder verdunsten.
Man sorgt dafür, da.ss die Tabakblätter während der Behandlungszeit nicht ganz austrocknen, weil sie sich dann leichter, ohne da.ss überschüssiges 'Wasser ab tropft, wieder befeuchten lassen. Man be sprüht sie daher sofort immer wieder von neuem mit Wasser, sobald sie auch nur ober flächlich abgetrocknet sind. Diese Behand lung setzt man sa lange fort, bis man durch die Untersuchung einer Probe. der behandel- teil Tabakblätter einen für die beabsichtigte Verwendung genügend geringen Nikotin gehalt in denselben festgestellt hat.
So wurde beispielsweise ein beim R.au- chen wenig angenehm und scharf schmecken der Tabak mit einem Nikotingehalt von 2,30 't,'j behandelt. Nach neunmaliger Be- sprühung dieses Tabaks wurde durch chemi sche Untersuchung einer Probe des so be handelten Tabaks festgestellt, dass er nur noch .einen Nikotingehalt von 1_),40 /p ent hielt, während der Geschmack des so behan delten Tabaks beim Rauchen voll aromatisch und wesentlich angenehmer und milder war, als vor der Behandlung.
Dieser so behan delte Tabak enthielt nach weiteren fünf Be- sprühungen gemäss der chemischen Unter suchung nur noch einen Nikotingehalt von 0,13 ' Durch praktische Versuche und chemi sche Untersuchungen wurde festgestellt, dass es nicht erforderlich ist, vor oder bei der Be handlung das in den Tabakblättern an or ganische, Säuren gebundene Nikotin durch Alkali freizumachen, sondern dass die Oz5- clation des gebundenen Nikotins hierbel ebenso schnell und sicher von statten geht, wie die des freien Nikotins;
denn .mit ver dünntem Aminoniakwasser besprühte Tabak blätter wurden nietet schneller entnikotini- siert, als die nur mit reinem Wasser behan delten Tabakblätter. Es ist dies von grossem Wert, da hierdurch einerseits die Kosten für Alkali gespart. werden, anderseits die Faser der Tabakblätter unter dem stets zermürben den Einfluss voll Alkali niellt zu leiden hat.
Cregenüber den bisher bekannten Ver fahren zur Entnikotinisierung von Tabak hat das vorliegeildo Verfahren die grossen Vor teile, dass künstlich erzeugte, teure Chemika lien dabei keine Verwendung finden, wo durch jede Verunreinigung des entnikotini- sierten Tabaks durch fremde und möglicher weise schädliche Beimengungen sicher ver mieden wird,
dass man den Verlauf der Ent- nikotinisierung leicht kontrollieren und se- mit den Tabalz auf den gewünschten niedri- gen Nikotingehalt genau einstellen kann, dass überdies dem Tabak -durch die Behandlung weder aromatische Tabaköle noch sonstige Egtraktivstoffe entzogen werden, so dass das Aroma und die Glimmfähigkeit, mithin also die Qualität des Tabaks, voll erhalten bleibt.
Ausserdem hat es noch den grossen Vor zug, d-ass gleichzeitig mit der Ei ntnikotinisie- rung das Aroma durch Oxydation schlecht schmeckender und wenig angenehm riechen der Stoffe bei gewissen minderwertigen Ta baken sogar noch verbessert und der Tabak somit veredelt wird.
Process for denicotinizing tobacco. The subject of the present invention is a process for denicotinization of Taibali on the not unknown route of oxidation of the tobacco to be treated; However, it differs from the previously known processes that pursue the same purpose in very essential points.
According to one of these known processes, the tobacco to be denikotinized, according to which it has been pretreated with an alkali for the purpose of releasing the nicotine bound to organic acids, is macerated in an aqueous hydrogen peroxide solution until all the nicotine is oxidized, and then rinsed in pure water. It is clear that part of the extract contained in the tobacco is dissolved by the water and the tobacco is thus partially leached out.
According to other known processes, aqueous solutions of chemical compounds such as potassium permanganate, ammonium permanganate and the like are used to oxidize the nicotine contained in tobacco. It cannot be denied that the treated tobacco is also partially leached here.
According to two other known processes, the nicotine contained in the tobacco is oxidized in closed containers, one process using artificially generated oxygen mixed with atmospheric air, and the other using ozone, which is obtained electrically becomes.
In order to carry out all known methods for denicotinization of tobacco by oxidation, expensive equipment and chemicals are therefore required which, in order to carry out the method, have to be damaged or produced with expensive equipment. In contrast, according to the present process, it is possible to denicotinize the tobacco in any desired state, for example in the form of fermented tobacco leaves, as described in detail below, without the use of any chemicals, whereby the tobacco.
The essence of the invention is that the tobacco to be denikotinized is spread out in an airy place in such a way that it is smeared with fresh air from all sides, if possible, is freed from unpleasant substances that taste disgusting and pungent when roughened and is hit by full daylight that it is moistened in this labe by spraying it with pure, salt-free water so that it does not drip,
and that this spraying is repeated so often before the previously sprayed-on water has completely evaporated until the treated tobacco has achieved the desired freedom from nicotine.
<I> Example: </I> Dry tobacco leaves are first moistened with water in a known manner so that they can be unfolded smoothly without tearing. The tobacco leaves, which are as unfolded as possible, are spread out in the open air or in an airy, bright room on a lawn or on a Hor den made of any material, or hung so that they are exposed to full daylight, if possible also to sunlight. Then the tobacco leaves are sprayed with pure, salt-free water so that they are completely wet, but not dripping.
Rainwater or .distilled water is most suitable for spraying because this avoids any contamination of the treated tobacco by the salts contained in the spray water and otherwise remaining in the tobacco when the water evaporates frequently. Depending on the strength of the air movement, the height of the air temperature and the dryness of the air, the water from the sprayed tobacco leaves will evaporate again more or less quickly.
It is ensured that the tobacco leaves do not dry out completely during the treatment time, because then they can be moistened more easily without the excess water dripping off. They are therefore immediately sprayed again and again with water as soon as they have dried even on the surface. This treatment is continued until a sample has been examined. the treated tobacco leaves have found a sufficiently low nicotine content in them for the intended use.
For example, a tobacco with a nicotine content of 2.30 't,' j was treated with an unpleasant and pungent taste when smoking. After this tobacco had been sprayed nine times, a chemical examination of a sample of the tobacco treated in this way revealed that it only contained a nicotine content of 1.40 per cent, while the taste of the tobacco treated in this way was fully aromatic when smoked and was much more pleasant and milder than before the treatment.
According to the chemical investigation, this tobacco treated in this way only contained a nicotine content of 0.13% after a further five sprayings. Practical tests and chemical investigations showed that it is not necessary to use the inoculation before or during the treatment to liberate the tobacco leaves with organic, acid-bound nicotine by alkali, but that the oz5clation of the bound nicotine takes place just as quickly and safely as that of the free nicotine;
because. tobacco leaves sprayed with diluted ammonia water were de-nicotinized rivets faster than tobacco leaves treated only with pure water. This is of great value because it saves the costs of alkali on the one hand. On the other hand, the fiber of the tobacco leaves, which is always worn down, does not suffer from the influence of alkali.
Compared to the previously known method for denicotinization of tobacco, the present method has the great advantages that artificially produced, expensive chemicals are not used, where any contamination of the denikotinized tobacco with foreign and possibly harmful additions is safely avoided becomes,
that you can easily control the process of denicotinization and use the tabalz to set the desired low nicotine content precisely, that the treatment also removes neither aromatic tobacco oils nor other attractive substances from the tobacco, so that the aroma and the The ability to glow, hence the quality of the tobacco, is fully preserved.
In addition, it has the great advantage that, at the same time as the intricotinization, the aroma is even improved in certain inferior tobacco substances by oxidation of the substances that taste bad and smell less pleasant, and the tobacco is thus refined.