AT8926U1 - Trommelbremse mit kraftausgleich - Google Patents
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Abstract
Eine Trommelbremse, umfassend eine Trägerplatte (1), zwei an eine sie umgebende Bremstrommel anlegbare Bremsbacken (2, 3) und eine auf beide Bremsbacken (2, 3) wirkende Spreizvorrichtung (5), welche zwei von einer Antriebswelle (35) über einen Nocken (20) in entgegengesetzter Richtung verschiebbare Spreizstücke (16, 17) aufweist. Um bei geringstem Raumbedarf und minimaler Betätigungskraft einen vollständigen Kraftausgleich zu erzielen, ist der Nocken (20) um eine in Verschieberichtung der Spreizstücke (16, 17) verlagerbaren Achse (40) drehbar und mit der Antriebswelle (35) über ein Drehstück (18) antriebsverbunden, wobei der Nocken (20), das Drehstück (18) und die Antriebswelle (35) eine OLDHAM-Kupplung bilden.
Description
2 AT 008 926 U1
Die Erfindung betrifft eine Trommelbremse, umfassend eine Trägerplatte, zwei an eine sie umgebende Bremstrommel anlegbare Bremsbacken und eine auf beide Bremsbacken wirkende Spreizvorrichtung, welche zwei von einer Antriebswelle mechanisch betätigt in entgegengesetzter Richtung verschiebbare Spreizstücke aufweist. Sie kann sowohl als Betriebsbremse als 5 auch als Feststellbremse (Handbremse) eingesetzt sein.
Bei Trommelbremsen sind verschiedene Konfigurationen der Bremsbacken und der Spreizvorrichtungen bekannt. Die Bremsbacken können auflaufend oder ablaufend, von einer gemeinsamen oder jede von einer eigenen Spreizvorrichtung beaufschlagt, und mit ihrem anderen io Ende an der Trägerplatte oder aneinander abgestützt sein. Immer, wenn eine gemeinsame Spreizvorrichtung auf beide Backen wirkt, sind bei mechanischer Betätigung die auf die beiden Backen wirkenden Kräfte auszugleichen. Besonders wichtig ist das bei Duo-Servobremsen, welche wegen ihrer selbstverstärkenden Wirkungsweise bevorzugt als Feststellbremsen eingesetzt werden. Die selbstverstärkende Wirkung entsteht durch auflaufende Backen und erfordert 15 bei gleicher Bremswirkung kleinere Betätigungskräfte. Wenn der Kraftausgleich mangelhaft ist, beispielsweise bei Betätigung durch einen in der Trägerplatte gelagerten drehbaren Nocken, wird die selbstverstärkende Wirkung beeinträchtigt.
Die Betätigung solcher Bremsen erfolgt deshalb meist über Hebelmechanismen, die zwischen 20 den Bremsbacken angeordnet und von einem Bowdenzug betätigt werden. Derartige Mechanismen sind aber sperrig und deshalb ausserhalb der Trägerplatte. Sie sind exponiert und störungsanfällig.
Es ist somit Aufgabe der Erfindung, eine Trommelbremse zu schaffen, bei der der Kraftaus-25 gleich vollständig, mit geringstem Raumbedarf und minimaler Betätigungskraft möglich ist. Letzteres ist bei elektrisch betätigten Feststellbremsen, wie sie neuerdings eingesetzt werden, besonders erwünscht.
Erfindungsgemäß wird das mit den kennzeichnenden Merkmalen des 1. Anspruches erreicht. 30 Der Nocken liegt zwischen den entlang einer gemeinsamen Achse in entgegengesetzter Richtung geführten Spreizstücken (Merkmal 1 .a). Die Kontur des Nockens kann aus zwei inverssymmetrischen Teilen bestehen, jeder der um 180 Grad versetzen gleichen Teile für ein Spreizstück. Dank der Erfindung ist das aber nicht nötig. Von den beiden im wesentlichen parallelen Stirnflächen des Nockens dient eine dem Antrieb (Merkmal 1 .b) durch ein Drehstück. Die bei-35 den abgeflachten Enden des Drehstückes sind um 90 Grad gegeneinander verdreht. Ebenso die Schlitze im Nocken und in der Antriebswelle (Merkmal 1.b). Die von beiden abgeflachten Enden gebildeten Führungsflächen bilden parallelwandige Gleitsteine (Merkmal 1.c), die in ihrem jeweiligen Schlitz in Längsrichtung, geführt von ihren parallelen Wänden, verschiebbar sind (Merkmal 1.d). Dabei bewegt sich das Drehstück parallelachsig auf einer Kreisbahn. 40
So entspricht diese Anordnung der einer OLDHAM-Kupplung (Anspruch 6). Die Oldham Kupplung zeichnet sich dadurch aus, dass sie auch bei parallelen Wellen variablen Abstandes eine Drehung immer gleichförmig übertragt. Sie ist dadurch jedem Hebelwerk überlegen. Weil das eine abgeflachte Ende in den Schlitz des Nockens eindringt, braucht dieser Teil der Kupplung 45 zudem praktisch keinen Bauraum, sodass er weitgehend geschützt im Inneren der Trommelbremse unterzubringen ist. Ausserdem kann so das Gehäuse der Spreizvorrichtung fest an der Trägerplatte angeschraubt sein.
Zur Verbesserung der Führung des Nockens und wenn dieser besonders schmal ist, weist in so einer vorteilhaften Weiterbildung die zweite Stirnfläche des Nockens einen Führungszapfen auf, der in eine sich in Bewegungsrichtung der Spreizstücke erstreckende Führungsnut im Boden des Gehäuses eingreift (Anspruch 2). Dadurch ist der Nocken an seinen beiden Stirnflächen geführt und er kann nicht quer zur Bewegungsachse der Spreizstücke ausbrechen. 55 In einer praktischen Ausführungsform ist der den Nocken enthaltende Teil des Gehäuses an der 3 AT 008 926 U1
Seite des Drehstückes offen und liegt mit dieser Seite an der Trägerplatte an, wobei zur axialen Sicherung des Nockens eine Glocke eingesetzt ist, welche einen Dichtring aufnimmt (Anspruch 3). Der Dichtring kann an der Antriebswelle anliegen. In einer raumsparenden Bauweise hat er eine manschettenartig ausgebildete Dichtlippe, die am Drehstück anliegt (Anspruch 4). Die manschettenartige Ausbildung erlaubt es der Dichtlippe, der Planetenbewegung des Drehstückes zu folgen. Für die Krafteinleitung in die Antriebswelle sind dank der Erfindung viele verschiedene Möglichkeiten offen. Ein elektrischer Getriebemotor könnte direkt an der Trägerplatte befestigt sein. Eine besonders einfache Krafteinleitung besteht darin, dass die Antriebwelle in der Trägerplatte oder einem mit ihr verbundenen Teil gelagert ist und an ihr ein Betätigungshebel angreift (Anspruch 5).
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Abbildungen beschrieben und erläutert. Es stellen dar: - Fig. 1: Eine erfindungsgemäße Trommelbremse, - Fig. 2: Eine axonometrische Ansicht in Blickrichtung II in Fig. 1, - Fig. 3: Wie Fig. 2, aber nur das Gehäuse, - Fig. 4: Wie Fig. 2, aber ohne Gehäuse, - Fig. 5: Einen Schnitt nach V-V in Fig. 2, - Fig. 6: Einen Schnitt nach Vl-Vl in Fig. 5, - Fig. 7: Eine Ergänzung zu Fig. 3.
In Fig. 1 ist eine am Fahrzeug beziehungsweise an dessen Radträger befestigte Trägerplatte 1 nur angedeutet. Auf ihr ist eine Einstellvorrichtung 4 und eine Spreizvorrichtung 5 für eine erste Bremsbacke 2 und eine zweite Bremsbacke 3 angebracht. Die Bremsbacken 2, 3 sind an Bolzen 6 nach außen verschiebbar geführt und von Zugfedern 7 zusammengehalten. Die Einstellvorrichtung 4 kann beliebig ausgebildet sein, die Spreizvorrichtung ist im besonderen Gegenstand der Erfindung.
Fig. 2 zeigt die Spreizvorrichtung 5, deren Gehäuse 10 mittels Gewindebolzen 11 an der Trägerplatte 1 angeschraubt ist. Das Gehäuse, siehe Fig. 3, bildet einen zylindrischen Hohlraum 12, in dessen Boden eine Führungsnut 13 eingearbeitet ist, die sich in Richtung der ebenfalls vom Gehäuse 10 gebildeten Zylinder 14, 15 erstreckt. Im Inneren des Gehäuses ist, siehe Fig. 4, ein erstes Spreizstück 16 und ein zweites Spreizstück 17 im ersten und zweiten Zylinder 14, 15 verschiebbar geführt. Die beiden Spreizstücke 16, 17 und ihre Zylinder 14, 15 sind koaxial. Zwischen ihren einander zugekehrten Enden befindet sich ein Nocken 20, dessen Kontur 21 mit den beiden Spreizstücken 16, 17 zusammenwirkt. Der Nocken 20 hat an einer ersten Stirnfläche 22 einen ersten Schlitz 23 mit parallelen Führungsflächen 23', 23" (siehe Fig. 5). Das Drehstück 18 hat zwei abgeflachte Enden 26, 30. Das erste abgeflachte Ende 26 bildet zwei parallele Führungsflächen 27, 28, die mit den Führungsflächen 23’, 23" des Schlitzes Zusammenwirken. Das zweite abgeflachte Ende 30 bildet ebenfalls zwei parallele Führungsflächen 31, 32, die zu den Führungsflächen 27, 28 um einen rechten Winkel versetzt sind. Der Schlitz 23 ist so lang, dass das erste abgeflachte Ende 26 des Drehstückes 18 mit seinen Führungsflächen 27, 28 in ihm verschiebbar ist.
In Fig. 5 und Fig. 6 ist wieder das Drehstück 18 mit seinen beiden abgeflachten Enden 26, 30 und deren Führungsflächen 27, 28 beziehungsweise 31, 32 zu sehen. Der Nocken 20 hat auf der dem Schlitz 23 abgewandten Seite eine zweite Stirnfläche 29 mit einem Führungszapfen 33, der in der Nut 13 des Gehäuses 10 in Verschieberichtung der Spreizstücke 16, 17 geführt ist. Das zweite abgeflachte Ende 30 des Drehstückes 18 ragt in einen zweiten Schlitz 38 am ihm zugewandten Ende einer Antriebswelle 35 und ist ebenfalls in Längsrichtung des Schlitzes bezüglich der Antriebswelle 35 verschiebbar.
Claims (6)
- 4 AT 008 926 U1 Dank der beiden um 90 Grad gegeneinander versetzten Schlitze 23, 38 kann das Drehstück 18 ein von der Antriebswelle 35 eingeleitetes Drehmoment so auf den Nocken 20 übertragen, dass dieser sich in Bewegungsrichtung der Spreizstücke 16, 17 einstellen kann. Dadurch wird die von den Nocken 20 auf die Spreizstücke 16, 17 ausgeübte Kraft ausgeglichen. Wenn die Welle 5 35 den in Richtung der Spreizstücke 16, 17 verlagerten Nocken 20 antreibt, führt die Achse 40 des Drehstückes 18 eine Planetenbewegung aus, das heißt sie folgt der Mantelfläche eines Zylinders. Damit wird die Wirkung einer Oldham-Kupplung erzielt. Zur Unterstützung der Führungsflächen 27, 28, 31, 32 ist der Führungszapfen 33 in der Führungsnut 13 geführt. io Weiters ist in Fig. 5 und Fig. 6 zu erkennen, dass der Hohlraum des Gehäuses 10, in dem sich der Nocken 20 befindet, von einer Glocke 41 verschlossen ist. Die Glocke 41 kann ein aus Blech gezogener Teil sein, der den Nocken 20 gegen Verschieben in Achsrichtung sichert, und der weiters einen Dichtring 42 unterstützt. Wenn dessen Dichtlippe 43 am eine Planetenbewegung ausführenden Drehstück 18 angreift, ist sie manschettenartig ausgebildet, sodass sie der 15 Bewegung des Drehstückes 18 folgen kann. Fig. 7 zeigt die Antriebswelle 35, die in einem ersten Lager 50 und gegebenenfalls noch in einem weiteren Lager 51, beide an der Trägerplatte 1 befestigt gelagert ist. Die Antriebswelle 35 könnte direkt von einem elektrischen Getriebemotor angetrieben sein. Im dargestellten Aus-20 führungsbeispiel trägt sie einen Hebel 54, an dem ein Zugelement angreift. Dieses könnte wie abgebildet eine Lasche 56 sein, deren ein Ende über einen Bolzen mit dem Hebel verbunden ist und dessen anderes Ende eine Aufnahme 57 für einen Bowdenzug aufweist. 25 Ansprüche: 30 35 40 45 1. Trommelbremse, umfassend eine Trägerplatte (1), zwei an eine sie umgebende Bremstrommel anlegbare Bremsbacken (2, 3) und eine auf beide Bremsbacken wirkende Spreizvorrichtung (5), welche zwei von einer Antriebswelle (35) mechanisch betätigt in entgegengesetzter Richtung verschiebbare Spreizstücke aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass a) die Spreizstücke (16, 17) gleichachsig in einem Gehäuse (10) geführt sind, mit ihren äusseren Enden (19) mit jeweils einer Bremsbacke (2, 3) und mit ihren inneren Enden mit einem drehbaren gemeinsamen Nocken (20) Zusammenwirken, b) der Nocken (20) eine erste Stirnfläche (22) mit einem ersten Schlitz (23) hat, der parallele Wände (23‘, 23") aufweist, c) ein Drehstück (18) ein erstes abgeflachtes Ende (26) und ein zweites abgeflachtes Ende (30) hat, wobei die beiden abgeflachten Enden (26, 30) um einen rechten Winkel zueinander versetzte Führungsflächen (27, 28, 31, 32) bilden, wovon das erste abgeflachte Ende (26) in den ersten Schlitz (23) des Nockens (20) und die zweiten Führungsflächen (31, 32) in einen um einen rechten Winkel versetzten zweiten Schlitz (38) der Antriebswelle (35) eingreift, d) wobei der erste (23) und der zweite (38) Schlitz (23, 38) länger als die von den abgeflachten Enden (26, 30) des Drehstückes (18) gebildeten Führungsflächen (27, 28, 31, 32) ist, sodass diese (27, 28, 31, 32) in ihren jeweiligen Schlitzen (23, 38) in deren Längsrichtung verschiebbar sind.
- 2. Trommelbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Stirnfläche (29) des Nockens (20) einen Führungszapfen (33) bildet, der in eine sich in Bewegungsrichtung der Spreizstücke (16,17) erstreckende Führungsnut (13) im Boden des Gehäuses so (10) eingreift.
- 3. Trommelbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der den Nocken (20) enthaltende Teil des Gehäuses (10) an der Seite des Drehstückes (18) offen und mit dieser Seite an der Trägerplatte (1) anliegt, wobei zur axialen Sicherung des Nockens (20) eine 55 Glocke (41) eingesetzt ist, welche einen Dichtring (42) aufnimmt. AT 008 926 U1
- 4. Trommelbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtring (42) mit einer an dem Drehstück (18) anliegenden radial verlagerbaren Dichtlippe (43) ist.
- 5. Trommelbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebswelle (35) in der Trägerplatte (1) oder einem mit ihr verbundenen Teil (50) gelagert ist und dass an ihr ein Betätigungshebel (54) angreift.
- 6. Trommelbremse, umfassend eine Trägerplatte (1), zwei an eine sie umgebende Bremstrommel anlegbare Bremsbacken (2, 3) und eine auf beide Bremsbacken (2, 3) wirkende Spreizvorrichtung (5), welche zwei von einer Antriebswelle (35) über einen Nocken (20) in entgegengesetzter Richtung verschiebbare Spreizstücke (16, 17) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Nocken (20) um eine in Verschieberichtung der Spreizstücke (16, 17) verlagerbaren Achse drehbar und mit der Antriebswelle (35) über ein Drehstück (18) antriebsverbunden ist, wobei der Nocken (20), das Drehstück (18) und die Antriebswelle (35) eine OLDHAM-Kupplung bilden. Hiezu 4 Blatt Zeichnungen
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