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Verfahren zur Behandlung von Fasern aus tierischen Sehnen.
Es ist ein Verfahren bekannt geworden, aus tierischen Sehnen ein Fasermaterial dadurch zu gewinnen, dass man die Sehnen trocknet und durch Kollern, Pressen, Schlagen, Kratzen, Schneiden, Reissen, Kämmen und Krempeln zerfasert.
Bei dieser Behandlung der Sehnen wird ein Fasermaterial gewonnen, welches neben anderen Nachteilen trotz der Hochwertigkeit des Ausgangsmaterials nur einen geringen Grad von Festigkeit, Dauerhaftigkeit und Widerstandsfähigkeit aufweist.
Durch die den Gegenstand vorliegender Erfindung bildenden Verfahren soll nun die Herstellung von Fäden, Geweben, Seilen u. dgl. sowie aus solchen gefertigten Industrieprodukten gewährleistet werden, die je nach Belieben des Erzeugers entweder einen bisher unerreichten
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trotz grosser Festigkeit einen hohen Grad von Dehnbarkeit und Elastizität aufweisen, je nach der Behandlung der Faser bzw. der daraus hergestellten Erzeugnisse.
Um aus den Sehnen zunächst das Fasermaterial zu gewinnen, werden dieselben in beliebiger, nicht den Gegenstand der Erfindung bildender Weise behandelt. Zum Beispiel werden dieselben gereinigt und in frischem oder feuchtem Zustande in ein vorbereitetes Bad eingebracht. Dieses kann beispielsweise aus je ungefähr 5 bis 20% Alaun und doppeltchromsaurem Kali (oder einem anderen Chromsalz) zum Zwecke einer Art Vorgerbung bestehen, welchem Bade man zur Unterstützung und Beschleunigung der Vorgerbung Kochsalz (5 bis ru%) und etwas Essigsäure (i bis 5 %) zusetzen kann. Nachdem man die Sehnen darin durch einige Stunden beliess, werden sie gewaschen und getrocknet und können nun zerfasert werden.
Nun wird das Fasermaterial versponnen und aus den Fäden entweder Seile oderGewebe o. dgl. hergestellt. Um deren Festigkeit und Zähigkeit zu erhöhen, können sie auf irgendeine bekannte Art gar gegerbt werden.
Wenn man nun diese Produkte vor dem Gargerben durch heisses Wasser durchzieht oder in einen mit Dampf erfüllten Raum für kurze Zeit einbringt, erhält man-ohne dass die Reissfestigkeit der Fasern irgend vermindert würde-eine ungemein dehnsame feste Decke bzw. Seile, welche Dehnsamkeit jedoch mit der fortschreitenden Trocknung abnimmt.
Diese ausserordentliche Dehnsamkeit kann man für eine Reihe industrieller Zwecke ausnutzen, z. B. indem man diese dehnsamen Gewebe über Formen spannt (z. B. Pressluftreifen, Helme, Sohlen usw. ) und in diesem Zustande entweder trocknen lässt und dann gargerbt oder samt der Form fertiggerbt, indem man sie z. B. in einen mit schwefeliger Säure erfüllten Raum einbringt.
Will man dem Gegenstande jedoch diese Dehnsamkeit bewahren, so unterlässt man das Gargerben und bringt ihn in ein Glycerinbad ein oder überzieht ihn mit einer Schichte Glycerin.
Durch Behandlung mit Wasser geht das Glycerin in Lösung und verliert sich die Dehnsamkeit mit der fortschreitenden Trocknung.
Durch das Gargerben tritt, wenn man es nicht absichtlich durch festes Einspannen hindert, eine ausserordentliche Zusammenziehung der Faser (bis ungefähr auf das halbe Längenmass) ein, mit welchem Umstand man bei gewollten Grössenverhältnissen natürlich rechnen muss ; dabei nimmt jedoch die Festigkeit des Gefüges in dem Masse zu, als die Zusammenziehung zugelassen wird, so dass z. B. eine derartige Sohle oder ein Seil oder ein Pressluftreifen ein noch festeres Gefüge bekommt. als wenn diese Gegenstände aus Leder hergestellt worden wären,
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Method of treating fibers from animal tendons.
A method has become known for obtaining a fiber material from animal tendons by drying the tendons and fraying them by pounding, pressing, beating, scratching, cutting, tearing, combing and carding.
In this treatment of the tendons, a fiber material is obtained which, among other disadvantages, despite the high quality of the starting material, has only a low degree of strength, durability and resistance.
By the subject of the present invention forming method, the production of threads, fabrics, ropes and. Like. As well as from such manufactured industrial products are guaranteed, depending on the discretion of the producer either a previously unattained
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in spite of great strength, have a high degree of extensibility and elasticity, depending on the treatment of the fiber or the products made from it.
In order to first obtain the fiber material from the tendons, they are treated in any way that does not form the subject of the invention. For example, they are cleaned and placed in a prepared bath in a fresh or moist state. This can consist, for example, of about 5 to 20% alum and double chromic acid potash (or another chromium salt) for the purpose of a kind of pre-tanning, which bath is used to support and accelerate the pre-tanning process, table salt (5 to ru%) and a little acetic acid (1 to 5%) %) can add. After leaving the tendons in it for a few hours, they are washed and dried and can now be shredded.
Now the fiber material is spun and either ropes or fabric or the like are made from the threads. In order to increase their strength and toughness, they can even be tanned in any known way.
If one pulls these products through hot water before the tanning process or brings them into a room filled with steam for a short time, one obtains - without the tensile strength of the fibers being reduced in any way - an extremely stretchy solid cover or ropes, which, however, are stretchy the progressive drying decreases.
This extraordinary elasticity can be used for a number of industrial purposes, e.g. B. by stretching this stretchy fabric over molds (z. B. compressed air tires, helmets, soles, etc.) and either drying in this state and then tanning or finishing tanning them together with the mold by z. B. brings in a room filled with sulphurous acid.
If, however, you want to preserve this elasticity of the object, you refrain from sheathing and place it in a glycerine bath or cover it with a layer of glycerine.
When treated with water, the glycerine dissolves and loses its elasticity as drying progresses.
If one does not intentionally hinder it by tight clamping, the sheafing results in an extraordinary contraction of the fibers (up to about half the length), which of course must be taken into account given the desired proportions; however, the strength of the structure increases as the contraction is allowed, so that, for. B. such a sole or a rope or a compressed air tire gets an even more solid structure. as if these items were made of leather,