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Hintergrund der Erfindung
1.Technisches Gebiet der Erfindung:
Die vorliegende Erfindung betrifft im Allgemeinen eine Vorrichtung, die sowohl das Wesen als auch die Konzentration von gasförmigen Spezies in Luft detektieren kann, die jedoch besonders empfindlich gegenüber Wasserstoffgas ist. Die Vorrichtung arbeitet auf der Basis einer Gasentladung, die mit Hilfe eines elektrischen Feldes zwischen zwei Elektroden erreicht wird, was zu einem Plasma mit einer spezifischen Energiedichte führt. Insbesondere wird die Gas-Ionisation und die nachfolgende Corona-Entladung in unmittelbarer Nähe scharfer Spitzen durchgeführt, die durch eine Anordnung von Kohlenstoff-Nanofasern (CNF) dargestellt werden, welche mindestens eine dieser Elektroden bilden, wobei eine starke Feldverstärkung durch Anlegen einer moderaten Spannung ermöglicht wird.
Die Kohlenstoff-Nanofasern sind als Graphit-Fasern definiert, die durch ein katalytisches chemisches Aufdampf-Verfahren wachsen und Durchmesser im Bereich von 1 nm bis 1000 nm und üblicherweise eine Länge von mehr als 1 um aufweisen.
2.Stand der Technik und Hintergrund
Es wird angenommen, dass Wasserstoff zukünftig eine Haupt-Energiequelle sein wird, sowohl weil es reichlich vorhanden und verfügbar ist als auch aus Umwelts-Überlegungen. Obwohl die meisten Komponenten, die für eine praktische Realisierung der Verwendung und Zuführung von Energie auf Wasserstoff-Basis sich in einem ziemlich reifen Entwicklungsstadium befinden und fertig für eine technische Implementierung sind, fehlen doch noch immer kostengünstige Lösungen zum präzisen Aufspüren von Wasserstoff-Lecks mit kurzen Reaktionszeiten, insbesondere für mobile Anwendungen, bei welchen ein niedriger Energieverbrauch der Sensor-Vorrichtung erforderlich ist.
Um ein spezifisches Beispiel zu nennen, benötigen Autos mit mit Wasserstoff angetriebenen Treibstoffzellen unbedingt eine solche Sensor-Technologie, um verschiedenen Sicherheitsfaktoren und-bestimmungen zu entsprechen.
Herkömmliche Analyse-Geräte, die mit grosser Genauigkeit arbeiten, nämlich Gas- Chromatographen, Massenspektrometer, Einrichtungen auf Basis der Spektroskopie und herkömmliche lonisationskammern sind in diesem Zusammenhang nicht verwendbar, weil ihre Grösse und ihr Energieverbrauch eine Montage der Vorrichtung im Fahrzeug einschränken.
Kleine tragbare Gas-Sensoren bestimmen und/oder überwachen die Konzentration der jeweiligen Gas-Spezies oft über ein spezielles elektrisches Signal. Dies wird gewöhnlich durch Messen beispielsweise der Widerstandsänderung einer leitenden Folie erreicht, welche gewöhnlich eine dünne Metallschicht ist, nach deren Interaktion mit dem Gas oder der gasförmigen Spezies, das (die) detektiert werden soll. Im Allgemeinen ist es so, dass das zu analysierende Gas eine Mischung aus mehreren Komponenten umfasst, von welchen einige unter den Messbedingungen wahrscheinlich chemisch hoch reaktiv sind. Infolgedessen weicht das Ausgangssignal drastisch vom echten erwarteten Wert, der vom Analyten bei dessen Einführung in eine genau definierte Gasmischung erzeugt wird, drastisch ab.
Weiters können Schwefel enthaltende Spezies, NO CO2 H20, O2 und Kohlenwasserstoffe mit der Metallschicht des Sensors stabile Verbindungen während der Zeit, in der sie im Einsatz sind, bilden, was wiederum die Lebensdauer und Verlässlichkeit der Einrichtung einschränkt. Im Fall von H2-Sensoren, die Edelmetalle, nämlich Pt und Pd aufweisen, bei welchen eine Reaktion mit den oben erwähnten Verbindungen nicht so wahrscheinlich ist, kommt es zu einer beispiellosen Verkürzung der Lebensdauer und zu Abweichungen der Leitfähigkeit jener Sensor-Schichten infolge der Bildung einer Korngrenze durch das Auftreffen des H2 selbst. Zuletzt könnte dieses Phänomen zu einer vollständigen Unterbrechung der Leitungsbahn durch die Metallfolie führen.
Genau diese Fähigkeit einiger Edelmetalle, H2 reversibel zu lösen und einzuschalten, ergibt jedoch eine H2-Konzentration, die von der Veränderung des Stroms bzw. der Spannung abhängig ist. Der Nachteil einer Kontamination des Sensors und der Entstehung einer Verbindung aus dem Elektrodenmaterial und unerwünschten, reaktiven Gas-Komponenten kann durch Schützen der Sensor- Elektrodenmaterialien mit einer permeablen Membran, die sogar eine hohe Selektivität für bestimmte Gas-Spezies vorsehen kann, überwunden werden. Eine solche Membran kann direkt auf der Sensor-Elektrode abgeschieden werden oder sogar Teil einer hermetischen Umschliessung sein, in welche die Sensor-Elektroden platziert werden.
Eine solche Sandwich-Struktur vermeidet eine Kreuz-Wechselwirkung sowohl zwischen
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unterschiedlichen Komponenten des Gases als auch unerwünschte Reaktionen mit den Elektroden und ergibt somit Sensor-Vorrichtungen, die gegenüber bestimmten, definierten Spezies der Analyten-Mischung eine hohe Selektivität aufweisen.
Ein Beispiel, das sich auf eine solche Ausgestaltung eines H2-Sensors bezieht, ist von Norihiko et al. in der JP2001215214 und weiters in der US 2002187075 und in der US 2003089604 geoffenbart, die einen Sensor beschreibt, umfassend eine Protonenleitende Schicht mit einer ersten Elektrode, und eine zweite Elektrode, die auf der Protonen-leitenden Schicht vorgesehen ist; einen die Gas-Diffusion begrenzenden Einlass, der H2 die erste Elektrode beaufschlagen lässt, und einen die Gas-Diffusion begrenzenden Auslass, der auf der zweiten Elektrode vorgesehen ist. Bei einer Ausführungsform offenbaren die Autoren, dass der Protonen-leitende Elektrolyt ein Polymer ist, welches bei Temperaturen unter 150 C wirkt.
Eine ähnliche Konstruktion, die einen festen Barium-Cerium-Oxid-Elektrolyten umfasst, der bei wesentlich höheren Temperaturen arbeitet, ist jedoch von Noboru in der US 2003024813 geoffenbart.
Eine weitere Konstruktion, bei weicher feste Elektrolyte verwendet werden, ist in der
US 2003168337, Masayoshi et al., geoffenbart. Der Wasserstoff-Sensor umfasst: (a) ein Sensor-Element, das ein Signal ausgibt, welches eine in einem Gas enthaltene Wasserstoff-Konzentration als Funktion einer Abnahme der im Gas enthaltenen Sauerstoff- Konzentration, die sich aus der Reaktion des Wasserstoffs auf den Sauerstoff ergibt, anzeigt ; (b) einen Diffusions-Widerstands-Teil, durch welchen das Gas in das Sensor-Element eingeführt wird, wobei der Diffusions-Widerstands-Teil so gestaltet ist, dass die Diffusionsgeschwindigkeiten des Wasserstoffs und des Sauerstoffs, wenn sie durch den Diffusions-Widerstands-Teil hindurch gehen, voneinander verschieden sind.
Bei der bevorzugten Form der Erfindung hat das Sensor- Element eine Konstruktion, die einen limitierenden Strom erzeugt, welche ein Paar Elektroden inkludiert, die an den Oberflächen einer Basis ausgebildet sind, die aus einem Sauerstoff-Ionen- leitenden festen Elektrolyt besteht. Eine der Elektroden ist dem Gas durch den Diffusions- Widerstand ausgesetzt. Der Diffusions-Widerstands-Teil ist entweder durch ein poröses Material oder durch einen Teil, in welchem ein Nadelloch geformt ist, gebildet. Die Basis hat die Form eines Teströhrchens. Die Elektroden befinden sich an gegenüberliegenden Abschnitten der inneren und äusseren Oberflächen eines Spitzen-Abschnitts der Basis.
Favier et al., US 2003079999, schlägt einen H2-Sensor vor, der aus Anordnungen von Nano- Drähten bestehend aus Metall oder Metalllegierungen, die stabile Metallhydrid-Phasen bilden, hergestellt ist. Diese Vorrichtung dient zum Messen von H2-Konzentrationen in strömendem Gas und arbeitet vorzugsweise dadurch, dass der Widerstand von mehreren Metall-Nano-Drähten gemessen wird, die Abstände oder Verbindungs-Bruchstellen aufweisen, die parallel angeordnet sind, in Anwesenheit von Wasserstoff-Gas, welches wiederum den Abstand zwischen diesen einzelnen Nano-Drähten überbrückt.
Kürzlich in Miniatur erzeugte Sensor-Gebilde auf Basis von Feld-Emissions-Eigenschaften von Kohlenstoff-Nanoröhrchen-Anordnungen wurden von Modi et al. in Nature, Bd. 424,2003, S.
171-174, berichtet. Das in dieser Publikation beschriebene Sensor-Prinzip arbeitet mit freistehenden Anordnungen von fluchtenden Mehrwand-Kohlenstoff-Nanoröhrchen (multi wall carbon nanotubes, MWCNT) mit einem Durchmesser von 25-30 nm bzw. einer Länge von 30 um.
Ein solches MWCNT-tragendes SiOz-Substrat wurde mit einer anderen Metall-Elektrode in einer Vakuum-Kammer zusammengebaut. Der Abstand zwischen diesen beiden Elektroden, die durch eine Glas-Isolation isoliert waren, wurde auf 150 um eingestellt. Die Elektrodenkonstruktion wurde mit verschiedenen Gasen, insbesondere He, Ar, Luft, CO2, N2, O2 und NH3, beaufschlagt, und die Durchbruchsspannung und der resultierende Strom wurden für verschiedene Gasdrücke bestimmt.
In guter Übereinstimmung mit Paschen-Daten wurde für jedes Gas eine bestimmte, charakteristische Durchbruchsspannung beobachtet, jedoch bei wesentlich niedrigeren Werten, was auf die hohen nicht-linearen elektrischen Felder, die in der Nähe der Nanoröhrchen-Spitzen auftreten, zurückgeführt wird. In einer solchen Umgebung wird die Ionisierung des Gases erleichtert und erzeugt eine Korona-Entladung zwischen diesen Elektroden. Die so erzeugte Townsend Elektronen-Lawine wird detektiert und ergibt ein Mass für die Gas-Konzentration. Die Nanoröhrchen-Elektrode kann für diesen Zweck sowohl als Kathode als auch als Anode geschaltet werden. Wenn sie jedoch als Kathode geschaltet ist, driftet die ursprüngliche Durchbruchsspannung auf einen niedrigeren Wert
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ab.
3.Offenbarung der Erfindung
Demgemäss sieht die vorliegende Erfindung eine Gas-Sensor-Vorrichtung vor, die einen Gaseinlass aufweist, der den Druck und das Volumsverhältnis von Gasen mit grosser Genauigkeit und einer raschen Reaktionszeit detektiert, welcher in einer Miniatur-Ausführung gebaut ist und auf Basis der Gas-Entladung arbeitet, die mit Hilfe eines elektrischen Feldes zwischen zwei Elektroden erreicht wird, wobei mindestens eine Elektrode aus einer Anordnung von Kohlenstoff-Nanofasern (1) besteht, was für eine starke Feldverstärkung an den Kohlenstoff-Nano-Faserspitzen sorgt, in welchem Teil des Feldes die Ionisierung des Gases ausgelöst und erleichtert wird, was zu einer nachfolgenden Townsend-Lawinen-Entladung führt, wobei eine moderate Spannung zwischen diesen Elektroden angelegt wird.
Für reine Gase sind die lonisationspotentiale bestimmte Werte, und daher ist die Spannung, die angelegt wird, um einen solchen Entladungsvorgang zu erreichen, für das Wesen des Gases hoch spezifisch und liefert eine qualitative Information. Weiters ist der in einem solchen Entladungsvorgang erzeugte Stromfluss ein Mass für die jeweilige Gaskonzentration. Anderseits ergeben Gasmischungen Abbruchspannungen innerhalb eines Spannungsbereichs, der durch die Werte des Gases mit dem höchsten lonisationspotential und jenem mit dem niedrigsten lonisationspotential festgelegt ist. Daher kann die Konzentration bestimmter Komponenten in Mischungen aus der in diesem Bereich gemessenen Spannung bestimmt werden.
Weiters muss, um eine ungesteuerte Funkenbildung aus der Vorrichtung in deren Umgebung infolge einer Überladung des Gehäuses während des Betriebs des Sensors zu vermeiden, besondere Aufmerksamkeit auf die Wahl der Gehäusematerialien gelegt werden, welche Materialien zumindest ableitende Eigenschaften für eine elektrostatische Ladung vorsehen müssen. Es sind jedoch, je nach der Grösse der Ladung, die beim Vorgang der Gasentladung erzeugt wird, welche mit dem Gasdruck innerhalb der Sensor-Hülle korreliert, sogar antistatische, elektromagnetische Störungs-Abschirmungs- und Leitungs-Eigenschaften des Gehäuses bevorzugt.
Gemäss einer Ausführungsform der Erfindung ist die geringe Grösse einer solchen Sensor-Konfiguration dazu geeignet, zu Anordnungen unterschiedlicher Sensor-Module zusammengefügt zu werden, von welchen jede von einem separaten Stromkreis geschaltet wird, was zu einer redundanten und multiplen Komponenten-Detektion und Analyse von Gasmischungen führt. Um eine ausreichende Empfindlichkeit gegenüber verschiedenen Komponenten des Gasgemisches zu erreichen, werden selektive Diffusions- und/oder Trennungsmittel für einzelne Sensor-Module in Form von Membranen (8) und Diffusions- Nadellöchern (11) vorgesehen. Ein reduzierter Druck wird, wenn es für die Detektion bestimmter Spezies passend ist, in den Detektor-Zellen aufrecht erhalten, wobei Getter-Materialien (12) in der Nähe der Detektor-Elektroden aufgebracht werden.
Solche Feld-verstärkenden Spitzen-Konstruktionen werden aus einer Anordnung von Kohlenstoff-Nanofasem (CNF) (1) gebildet, die leicht in situ auf vorbestimmten Flächen auf der Elektroden-Oberfläche gezüchtet werden können (Fig. 1). Diese vorbestimmten Flächen können entweder durch lithographische Techniken, z. B. Abtrag-Technologie ("lift-off technology"), oder noch einfacher, mit Hilfe von Siebdruck oder Weichdruck ("soft printing") erzeugt werden. In jedem Fall wird ein Katalysator, welcher mindestens ein Element der Übergangsmetalle der Gruppe VIII (z. B. Ni, Fe, Co), aufweist, das Kohlenstoff-Nanofasern bei Kontakt mit Kohlenstoff-hältigen Spezies, die im Gas oder in der Dampfphase bei erhöhten Temperaturen existieren, wachsen lassen kann, auf diese vorbestimmten Flächen der Elektrode aufgebracht.
Katalysatoren können über Abscheidung aus der Dampfphase (PVD), in Lösung durch Schleuderguss ("spin-casting"), oder in einer Paste durch Drucken dispergiert. Die Kohlenstoff-Nanofasern werden mittels der CCVD-Technologie (catalytic chemical vapor deposition, katalytische Abscheidung aus der Gasphase nach chemischem Verfahren) gezüchtet, welche thermische CVD, PECVD (plasma- enhanced chemical vapor deposition, Plasma-verstärkte CVD) oder MWCVD (microwave supported chemical vapor deposition, Mikrowellen-gestützte CVD) wachsen lassen. Die Kohlenstoff-Einsatzmaterialien umfassen jede Kohlenstoff enthaltende Spezies, die in der gasförmigen oder Dampf-Phase unter den angewandten CVD-Bedingungen existiert, nämlich z. B.
Alkane, Alkene, Alkine, Lösungsmittel, CO, usw.. Zusätzlich können weiters nicht-Kohlenstoff- hältige Gase oder Kohlenstoff-hältige Gase, die nicht-Kohlenstoff-hältige Spezies unter CVD- Bedingungen freisetzen, dem Kohlenstoff-Einsatzmaterial zugesetzt werden, um entweder die CVD-Kohlenstoffzufuhr zu stabilisieren oder
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um die Aktivität des Katalysators zu aktivieren und aufrecht zu erhalten. Ohne auf irgendeine Theorie eingeschränkt zu sein, umfassen solche stabilisierenden und/oder aktivierenden Spezies H2, NH3, N2, Ar, C02, N2H4 etc.. Die so erzeugten Kohlenstoff-Nanofasern weisen eine hohe chemische und physikalische Reaktionsträgheit gegenüber anderen reaktiven Spezies unter Bedingungen, die während des Gas-Abfühlverfahrens vorkommen, auf.
Kohlenstoff-Nanoröhrchen, die makroskopisch ähnliche Strukturmerkmale hinsichtlich Aspekt-Verhältnis aufweisen, machen aufgrund einer C-C-Bindungsbeanspruchung mit einer viel höheren Wahrscheinlichkeit eine chemische Spaltung durch, insbesondere innerhalb ihrer gebogenen Fulleren-artigen Spitzen- Kappen, was zu unvorhersehbaren Veränderungen ihrer Feld-Elektronen-Emissionseigenschaften führt.
Gemäss noch einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist der Sensor oder die Sensor- Anordnung ausgelegt, um das Druck- und Volumsverhältnis von Wasserstoff in einem Bereich von einigen ppm bis zu 99 Vol.-% mit grosser Genauigkeit und rascher Reaktionszeit spezifisch zu detektieren, und kann leicht für das Abfühlen eines Lecks verwendet werden.
Gemäss einer anderen Ausführungsform der Erfindung umfasst die Elektrode selbst ein Substratmaterial, das entweder aus Metall, Glas, Glas-Keramik oder Keramik (3) besteht. Im Fall von Glas, Glaskeramik und Keramik, sieht die Elektrodenoberfläche eine elektrisch leitfähige Schicht oder eine strukturierte Verdrahtung (2) an jenen Teilen der Oberfläche vor, die für das Wachstum von Kohlenstoff-Nanofasern beabsichtigt sind (Fig. 2). Dieser leitfähige Film (2) besteht vorzugsweise aus einer dünnen Metallschicht, z. B. AI, Cu, Cr, Au, Ag, usw., die auf diese Oberfläche als strukturiertes Muster aufgetragen werden kann, was mittels Standard-Lithographie, Maskieren usw. erreicht wird.
Gemäss einer anderen Ausführungsform der Erfindung werden die das elektrische Feld umschliessenden Elektroden in einem hermetisch abgeschlossenen Gehäuse platziert und mittels elektrisch leitender Durchführungen (6), die von einem isolierenden Material umgebene Metallstifte aufweisen, mit einem Stromkreis verbunden. Im Fall von Metallgehäusen erfolgt dieser hermetische Verschluss durch Glas-auf-Metall-Dichtungen (7). Da die Gegenelektrode (5) jedoch ein flacher Teil mit einer elektrisch leitenden Oberfläche ist, kann sie aus einer polierten Metallplatte oder einer ähnlichen Konstruktion wie die erste Elektrode bestehen und auch eine Anordnung von Kohlenstoff-Nanofasern aufweisen. Eine solche Ausgestaltung, die aus zwei Kohlenstoff-Nanofasern-Elektroden besteht, kann für die Druckabfühlung vorzuziehen sein.
Gemäss einer anderen Ausführungsform der Erfindung sind die Elektroden parallel zueinander angeordnet und haben einen Elektrodenabstand im Bereich von 5 um bis zu 1000 um, der durch Isoliermaterial (18) vorgesehen ist. Solche Abstandhalter sind z. B. vorzugsweise aus Glas.
Gemäss einer anderen Ausführungsform der Erfindung wird der Sensor vorzugsweise mit Spannungen von weniger, als 10 kV bei Abständen von weniger als 1000 um bzw. mehr bevorzugt, mit Spannungen von unter 1 kV bei Abständen von weniger als 500 um betrieben.
Gemäss einer anderen Ausführungsform der Erfindung kann das Gehäuse des Sensors oder der Sensor-Anordnung aus Glas, Glas-Keramik, Metall (9) oder sogar einem Polymer (15) bestehen, welches porös sein kann. Im Fall von Polymergehäusen ist das Polymer entweder durch Metallgerüststrukturen verstärkt oder gestützt, oder mehr bevorzugt, durch Inkorporieren von Kohlenstoff-Nanofasern in die Polymermatrix, was elektrische Eigenschaften vorsieht, die von elektrostatischer Ableitung bis zu elektrischer Leitfähigkeit reichen. Hermetisch dichte Verbindungen zwischen der das Elektrodenelement tragenden Basisplatte und dem Gehäuse werden durch Hartlöt- oder Weichlöt-Technik im Fall von Metallumschliessungen (4) erreicht.
Metallgehäuse und Kappen werden durch Lötverbindungen bei Temperaturen von unter 600 C verschlossen. Glasumschliessungen werden mit Hilfe einer Glasfritte (4), die einen niedrigeren Schmelzpunkt im Vergleich zu den Gehäusekomponenten bei Temperaturen von unter 600 C hat, hermetisch verschlossen. Infolge der chemischen Reaktionsträgheit der Kohlenstoff-Nanofasern sind sogar geringfügig oxidierende Atmosphären, z. B. eine Atmosphäre mit einem CO2 oder einem geringeren 02-Gehalt, innerhalb des Wärme-induzierten Verschlussprozesses anwendbar.
Im Fall verstärkter Polymer-Gehäuse wird der Verschluss mit Hilfe von Klebstoffen und Polymer- Dichtstoffen (14) erreicht, die eine hermetisch dichte Verbindung zwischen den einzelnen Teilen, die die Umschliessung aufweist, bildet. Ein Kleben ist jedoch auch bei anderen hierin vorgeschlagenen Materialien anwendbar. Das Abdichten kann entweder unter Vakuum oder unter Umgebungsdruck erfolgen. Wenn das Abdichten bei Umgebungsdruck erfolgt, sieht die Umschliessung ein zusätzliches dünnes Glas- oder
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Metallrohr (13) vor, welches aus der Umschliessung herausragt, wo eine Vakuumvorrichtung angeschlossen werden kann, um die Sensor-Kammer zu evakuieren. Danach wird das Rohr hermetisch verschlossen, so dass ein Vakuum im Inneren der Umschliessung vorgesehen wird, was in einem Druck bis zu 10-9 mbar resultiert.
Gemäss einer anderen Ausführungsform der Erfindung sieht die Umschliessung, vorzugsweise die umschliessende Kappe, einen Gas-Einlass-Teil vor, der entweder eine Membran (8) oder ein Diffusions-Nadelloch (11) sein kann. Membranen können entweder aus einem Polymer bestehen, z. B. Nafion oder jeder anderen verwandten Zusammensetzung, die eine selektive Wasserstoff- Diffusion im Inneren der Kammer gestattet, eine durchlässige anorganische Verbindung, wie ein Metalloxid oder Keramik, oder eine dünne Metallfolie, z.B. Pd, Pt, usw., sein, die auf eine Temperatur erhitzt wird, die notwendig ist, um eine selektive Wasserstoff-Diffusion im Inneren der Vakuum-Umschliessung aufrecht zu erhalten.
Obwohl Diffusions-Nadellöcher nicht so selektiv sind wie Membranen, ermöglichen sie eine gute Steuerung hinsichtlich der Gasmenge, die im Laufe der Zeit in die Vorrichtung eintritt, indem Löcher eines bestimmten Durchmessers vorgesehen werden, die nach der Grösse und dem beabsichtigten Selektivitätsbereich des Sensors und natürlich gemäss der chemischen Natur der zu detektierenden gasförmigen Spezies variieren können. Solche Nadellöcher werden im Allgemeinen durch mechanische Bohr-, Laser-Bohr- und Ätztechniken gebildet.
Gemäss einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, um eine Umgebung mit niedrigem Druck im Inneren der Umschliessung aufrecht zu erhalten, ausreichend Getter-Material (12) vorzusehen, welches die eintretenden Gase kontinuierlich binden kann. Das Getter-Material kann in der Nähe der Detektor-Elektrodenkonstruktion platziert werden, jedoch so, dass keine Gaskonzentrationsgradienten entlang der Detektor-Elektroden erzeugt werden. Das Platzieren des Getters hängt sehr von der Anordnung und der Gestaltung des Detektor-Teils ab.
Gemäss einer anderen Ausführungsform der Erfindung kann der die Elektroden aufweisende Detektor-Teil entweder in einem Dioden-Modus oder in einem Trioden-Modus mit einer zusätzlichen Grid-Elektrode (10) ausgestaltet sein.
Gemäss einer anderen Ausführungsform der Erfindung kann, wenn ein Dioden-Modus gewählt wird, die Nanofaser-Elektrode entweder als Anode oder als Kathode geschaltet sein. Der Schaltmodus der Nanofaser-Elektrode hängt auch von der Art des zu analysierenden Gasanteils ab. Im Allgemeinen ist diese Elektrode als Kathode geschaltet, um jedoch niedrigere Durchbruchspannungen zu erreichen, ist jedoch in bestimmten Fällen der Anoden-Modus vorzuziehen.
Gemäss einer anderen Ausführungsform der Erfindung kann der Sensor unter Umgebungsdruck arbeiten. Für einen solchen Zweck besteht die Gehäusekonstruktion vorzugsweise aus Polymermaterialien (15). In diesem Fall ist ein Gasauslass-Teil (16), der ähnlich konstruiert ist wie der Gaseinlass-Teil (17), für das Gehäuse vorgesehen, und ermöglicht einen ausreichenden Gasaustausch innerhalb des freien Raumes zwischen den Detektor-Elektroden.
Gemäss einer anderen Ausführungsform der Erfindung ermöglicht ein solcher Sensor-Aufbau die Fabrikation von kompakten Sensor-Anordnungen (Fig. 7), die einzeln geschaltet werden, und ist jedes einzelne Sensor-Modul hinsichtlich Elektroden-Abstand, Elektroden-Oberflächenbereich, Gaseinlass-Teil, Gasauslass-Teil oder Anordnung und Menge an Getter-Materialien und Sensor- Gehäuse-Materialien individuell gestaltet.
Die Integration von Sensor-Zellen und elektronischen Bestandteilen kann durch Techniken des Standes der Technik, die aus der Halbleiter- und Display-Industrie bekannt sind, erreicht werden.
Die einzelnen Zellen können durch elektronische Treiber und Stromquellen, die für Plasma- Displays verfügbar sind, geschaltet und evaluiert werden.
Als Beispiel für eine solche Detektor-Konstruktion, die einer Kohlenstoff-Nanofaser-Kathode und einer polierten Cu-Gegenelektrode mit einem Abstand von 150 um ähnlich ist, die bei Umgebungs-Druck und-Temperatur arbeitet, liefert Durchbruchspannungen von etwa 140 V für reines Wasserstoffgas und etwa 400 V für Luft. Dagegen erfolgt gemäss Paschen-Daten der elektrische Durchbruch bei 650 V für reines Wasserstoff-Gas und 1 kV für Luft unter denselben Bedingungen, wie sie oben angegeben sind, unter Verwendung von zwei polierten Cu-Elektroden.
Figurenbeschreibung :
Fig. 1: SEM-Bilder von fluchtenden Kohlenstoff-Nanofasern, die auf Glas gewachsen sind.
Fig. 2: SEM-Bild von Kohlenstoff-Nanofaser-Pads, die auf einem Glas-Substrat mit einer leitenden Verdrahtung gewachsen sind.
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Fig. 3 : Skizze einer Sensors-Einrichtung, die mit einem Diffusions-Nadelloch, Getter- und Evakuierungsmitteln versehen ist ; Fig. 4 : einer Sensor-Einrichtung, die mit einer Diffusions-Membran versehen ist (Getter und Verrohrung zum Vakuum sind weggelassen); Dioden-Modus.
Fig. 5: Skizze einer Sensor-Einrichtung mit einer porösen Polymer-Kappe als Sensor-Kappe ; Dioden-Modus.
Fig. 6 : einer Sensor-Einrichtung, die im Trioden-Modus arbeitet.
Fig. 7: Beispiel einer integrierten Sensor-Anordnung, die im Dioden-Modus arbeitet, mit verschiedenem Anoden-Kathoden-Abstand (nicht gezeigt) und einzelner elektrischer Schaltung der Elektroden-Paare.
ANSPRÜCHE :
1. Gas-Sensor-Einrichtung zur Detektion des Druck- und Volums-Verhältnisses von Gasen mit grosser Genauigkeit und rascher Reaktionszeit, mit einem Freiraum zwischen zwei
Elektroden, welche auf Basis einer Gasentladung arbeitet, die mit Hilfe eines elektrischen
Feldes zwischen mindestens diesen beiden Elektroden erreicht wird, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Elektrode aus einer Anordnung von Kohlenstoff-
Nanofasern besteht.