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Die Erfindung betrifft einen saugfähigen Hygieneartikel zur Aufnahme von Körperflüssigkeit, welcher eine metallisches Silber enthaltende Matrix aufweist.
Ein saugfähiger Hygieneartikel der vorstehend genannten Art ist aus der EP 1 066 825 A1 be- kannt. Der Hygieneartikel weist üblicherweise eine vor allem aus Zellstoff bestehende feste Matrix auf. Die mit Körperflüssigkeit getränkte Matrix stellt ein gutes Substrat für eine Anzahl von Mikroor- ganismen dar. Das Wachstum solcher Mikroorganismen kann hygienische und medizinische Probleme verursachen. Es kann insbesondere zur Bildung unangenehmer Gerüche führen.
Bei den aus der EP 1 066 825 A1 bekannten Hygieneartikeln wird diesem Problem dadurch begegnet, dass in dem Hygieneartikel eine organische Matrix enthalten ist, welche homogen verteil- te Silberpartikel enthält. Die Silberpartikel weisen dabei eine Grösse von 1 bis 50 nm auf. Die Sil- berpartikel können antimikrobiell und fungizid wirkende Silberionen freisetzen. Problematisch ist jedoch, dass die Silberionen bei einer höheren Konzentration auch toxisch auf Zellen der mensch- lichen Haut oder Schleimhaut wirken. Bei dem Hygieneartikel gemäss der EP 1 066 825 A1 können die Silberpartikel in einer festen oder flüssigen organischen Matrix enthalten sein. Bei der flüssigen organischen Matrix kann es sich um eine ölige Flüssigkeit handeln, mit der das Hygieneprodukt behandelt wird.
Der Nachteil bei diesem Verfahren ist, dass das Silber in nicht definierter Weise in dem Hygieneartikel abgelagert wird. Durch das Verfahren können unterschiedliche Mengen der Silberpartikel in variierendem Abstand zur Oberfläche des Hygieneartikels eingelagert werden.
Somit variiert auch die an der Oberfläche des Hygieneartikels wirksame Konzentration an Silberio- nen bei der Benutzung. Es kann somit zu hohen Silberionenkonzentration an der Oberfläche und damit zu zytotoxischen Effekten kommen. Weiterhin ist es bekannt, dass die Silberionen bei einem Eindringen in ein Gewebe oder in eine Schleimhaut Zellwachstum beeinflussen können. Dieser Effekt ist bei einem Hygieneartikel unerwünscht.
Ein weiterer Nachteil der flüssigen organischen Matrix besteht darin, dass die Silberpartikel bei der Benutzung des Hygieneartikels in tiefere Schichten des Hygieneartikels ausgeschwemmt werden können, so dass an der Oberfläche des Hygieneartikels keine antimikrobiell wirksame Silberionenkonzentration mehr erreicht werden kann. Diese Gefahr besteht insbesondere dann, wenn grosse Mengen von Flüssigkeit durch den Hygieneartikel aufgenommen werden müssen, wie es z. B. bei Windeln der Fall ist.
Bei der festen organischen Matrix kann es sich um ein Polymer handeln, in welchem Silberpar- tikel dispergiert sind. Zur Bildung von Silberionen stehen dabei jedoch nur solche Silberpartikel zur Verfügung, welche nicht vollständig von dem Polymer umhüllt sind, so dass sie für die Flüssigkeit zugänglich sind. In das Polymer muss folglich mehr Silber eingearbeitet werden, als letztendlich zur Bildung von Silberionen zur Verfügung seht. Ein weiterer Nachteil des Polymers besteht darin, dass die in dem Polymer enthaltenen für die Flüssigkeit nicht zugänglichen Silberpartikel unkontrol- liert für die Flüssigkeit zugänglich werden können, wenn das Polymer brüchig oder spröde wird.
Dann können ungewollt grössere Mengen an Silberionen freigesetzt werden, so dass es zu zytoto- xischen Effekten kommen kann.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Nachteile nach dem Stand der Technik zu be- seitigen. Insbesondere soll ein metallisches Silber enthaltender Hygieneartikel bereitgestellt wer- den, welcher über die Dauer der dafür üblichen Benutzung eine konstantere Silberionenkonzentra- tion an dessen bei der Benutzung dem Körper zugewandten Oberfläche ermöglicht als aus der EP 1 066 825 A1 bekannte Hygieneartikel. Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Hygieneartikel bereitzustellen, der es ermöglicht, die Konzentration an Silberionen an einer bei dessen Benutzung dem Körper zugewandten Oberfläche so niedrig zu halten, dass die Silberi- onen nicht in einer Menge in ein Gewebe oder eine Schleimhaut des Körpers eindringen können, in der sie dort ein Zellwachstum beeinflussen.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 15 gelöst. Zweckmässige Aus- gestaltungen ergeben sich aus den Merkmalen der Ansprüche 2 bis 14 und 16 bis 29.
Nach Massgabe der Erfindung ist ein saugfähiger Hygieneartikel zur Aufnahme von Körperflüs- sigkeit vorgesehen, welcher eine metallisches Silber enthaltende Matrix aufweist, wobei das Silber an einer Faser ausschliesslich auf deren Oberfläche gebunden vorliegt. Unter gebunden wird ver- standen, dass das metallische Silber chemisch oder physikalisch so an der Oberfläche verankert ist, dass es beim Gebrauch des Hygieneartikels nicht von der Faser weggeschwemmt werden kann. Das Verankern kann beispielsweise mittels Ladungen erfolgen. Eine geeignete mit Silber
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beschichtete Faser kann z. B. von der Firma Statex Produktions- + Vertriebs GmbH, Querlandstr.
6b, 28357 Bremen bezogen werden. Überraschenderweise lassen sich die gewünschten anti- mikrobiellen und fungiziden Wirkungen mit dem erfindungsgemässen Hygieneartikel mit sehr gerin- gen Silbermengen erreichen. Durch die Immobilisierung des metallischen Silbers auf der Faser kann es an einer definierten Stelle innerhalb des Hygieneartikels angeordnet werden. Dadurch ist es möglich, an der beim Gebrauch dem Körper zugewandten Oberfläche des Hygieneartikels eine definierte maximale Silberionenkonzentration zu erreichen. Da sich das metallische Silber nur an der Oberfläche der Faser befindet, muss bei der Herstellung keine unnötige Menge metallischen Silbers eingesetzt werden, welche letztendlich vollständig von einem Polymer umgeben ist und somit nicht für die Körperflüssigkeit zugänglich ist.
Vorteilhafterweise ist das metallische Silber in Vertiefungen der Oberfläche der Faser, insbe- sondere hintergriffig, verankert. Eine solche Faser kann von der Firma Statex Produktions- + Vertriebs GmbH bezogen werden.
Bevorzugt ist die Faser eine Synthetikfaser. Die Synthetikfaser kann ein Polyamid. wie Nylon oder Perlon, ein Polyester, wie Dacron, Diolen oder Treviera, ein Polyacryl, wie Acryl, Dralon, Dolan oder Orlon, ein Elasthan, wie Dorlastan oder Lycra, oder ein Polychlorid, wie Movil oder Rhovyl, enthalten.
Die Faser kann in Form eines Gewebes, eines Vlieses oder eines Fadens vorliegen. Ein Faden kann z. B. eine verdrillte Faser sein. Vorteilhaft ist dabei, dass die Faser dadurch leichter an einer definierten Stelle innerhalb des saugfähigen Hygieneartikels angeordnet werden kann. Geeignete Silber enthaltende Gewebe können ebenfalls von der Firma Statex Produktions- + Vertriebs GmbH bezogen werden. Üblicherweise werden solche Gewebe zur elektrischen Abschirmung und zur Herstellung leitfähiger Böden verwendet.
In einer bevorzugten Ausgestaltung weist die Faser einen auf das Gewicht bezogenen Silber- gehalt von höchstens 3 % auf. Das hat den Vorteil, dass dabei eine zytotoxische Wirkung und unerwünschte Nebenwirkungen weitgehend ausgeschlossen werden können. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass der niedrige Silbergehalt eine eher hautfarbene Färbung der Faser ermöglicht.
Bei hohen Silbergehalten ist die Oberfläche der Faser metallisch glänzend. Das kann dazu führen, dass der Hygieneartikel durch leichte Kleidung hindurch unerwünscht sichtbar ist.
Bevorzugt ist der Silbergehalt der Faser maximal so hoch, dass gerade eine, insbesondere höchstens 24 Stunden anhaltende, antimikrobielle Wirkung an einer ersten für einen Körperkontakt vorgesehenen Oberfläche des Hygieneartikels nachgewiesen werden kann. Der dazu erforderliche Silbergehalt ist u. a. abhängig vom Material der Faser und der Grösse der für die Körperflüssigkeit zugänglichen Oberfläche des metallischen Silbers. Zum Nachweisen der Wirkung wird der Hygie- neartikel mit einer Flüssigkeitsmenge befeuchtet, die er beim bestimmungsgemässen Gebrauch üblicherweise aufnehmen würde. Vorzugsweise liegt das metallische Silber in Form von Partikeln eines Durchmessers von 1 bis 30 nm, vorzugsweise 1 bis 10 nm, insbesondere 1 bis 6 nm, gebun- den vor. Je kleiner die Partikel sind, desto grösser ist die Oberfläche des metallischen Silbers.
Eine gewünschte Silberionenfreisetzung kann mit kleineren Partikeln wegen der insgesamt grösseren Oberfläche mit einer geringeren Menge an Silber erreicht werden.
In einer bevorzugten Ausgestaltung umgibt das metallische Silber die Aussenfläche der Faser vollständig. Die Aussenfläche umfasst dabei jedoch nicht die, z. B. durch ein Schneiden der Faser freigelegten, Enden der Faser, welche frei von Silber sein können. Eine solche Faser ist beispielsweise von der Firma Statex Produktions- + Vertriebs GmbH zu beziehen. Eine solche Faser hat den Vorteil, dass das Silber daran besonders fest haftet.
Bei einer bevorzugten Ausgestaltung liegt die Faser, das Gewebe, das Vlies oder der Faden stückweise innerhalb des Hygieneartikels verteilt vor. Die Stücke weisen dabei eine solche Grösse auf, dass sie bei der üblichen Verwendung des Hygieneartikels nicht von Körperflüssigkeit wegge- schwemmt werden. Vorzugsweise ist die Faser, das Gewebe, das Vlies oder der Faden innerhalb einer Schicht des Hygieneartikels angeordnet. Bei einem Tampon kann diese Schicht beispielswei- se durch ein gerolltes Gewebe innerhalb des Tampons vorgesehen sein. Dadurch, dass die Schicht einen definierten Abstand zu der ersten Oberfläche aufweist, kann durch die Lage und den Silbergehalt der Schicht die an der ersten Oberfläche mögliche Silberionenkonzentration bestimmt werden.
Vorteilhafterweise ist die Schicht näher an der ersten als an einer zweiten nicht für einen Körperkontakt vorgesehenen Oberfläche des Hygieneartikels, insbesondere näher an der ersten
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Oberfläche als an der Mitte zwischen der ersten und der zweiten Oberfläche, angeordnet. Je näher die Schicht an der ersten Oberfläche angeordnet ist, desto niedrigere Silbergehalte reichen für eine antimikrobielle und fungizide Wirkung an der ersten Oberfläche aus. Andererseits erhöht eine Anordnung direkt an der ersten Oberfläche die Gefahr, dass Silberionen in ein Körpergewebe oder eine Schleimhaut eintreten und dort zu unerwünschten Nebenwirkungen führen.
Vorzugsweise enthält der Hygieneartikel einen Zellstoff und/oder einen Superabsorber. Der Hygieneartikel kann ein Einwegartikel sein. Es kann sich dabei um eine Windel, insbesondere eine Höschenwindel, ein Trainingskinderhöschen, eine Inkontinenzeinlage oder einen Damenhygienear- tikel, insbesondere eine Monatsbinde, eine Slipeinlage oder einen Tampon, handeln. Unter einem Trainingskinderhöschen wird ein saugfähiges Unterhöschen verstanden, welches Kinder zum Erlernen des kontrollierten Wasserlassens tragen.
Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines saugfähigen Hygienearti- kels zur Aufnahme von Körperflüssigkeit, welcher eine metallisches Silber enthaltende Matrix aufweist, wobei das Silber an einer Faser ausschliesslich auf deren Oberfläche gebunden wird. Das Silber kann dazu durch galvanisches, chemisches oder elektrochemisches Abscheiden oder durch Bedampfen auf die Faser aufgebracht werden. Bevorzugt wird das Silber mittels einer chemischen oder physikalischen Bindung an der Faser gebunden. Das kann z.B. mittels elektrischer Ladungen erfolgen. Auch ein Einlagern und Verankern in Krypten der Faser ist möglich. Vorzugsweise wird das metallische Silber in Vertiefungen der Oberfläche, insbesondere hintergriffig, verankert. Die Oberfläche der Faser kann vor dem Binden des Silbers gebeizt werden.
Dabei wird die Oberfläche durch Gas oder eine Flüssigkeit chemisch so verändert, dass sie für eine Bindung des Silbers geeignet ist.
Als Faser wird vorzugsweise eine Synthetikfaser verwendet. Diese kann insbesondere ein Po- lyamid, ein Polyester, ein Polyacryl, ein Elasthan oder ein Polychlorid enthalten. Bevorzugt wird die Faser in Form eines Gewebes, eines Vlieses oder eines Fadens in den Hygieneartikel eingearbei- tet.
In einer bevorzugten Ausgestaltung wird das Silber bis zu einem Silbergehalt der Faser von 3 % aufgetragen. Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Silber nur bis zu einem Silbergehalt der Faser aufgetragen wird, bei dem gerade eine, insbesondere höchstens 24 Stunden anhaltende, antimikrobielle Wirkung an einer ersten für einen Körperkontakt vorgesehenen Oberfläche des Hygieneartikels nachgewiesen werden kann. Das metallische Silber kann in Form von Partikeln eines Durchmessers von 1 bis 30 nm, vorzugsweise 1 bis 10 nm, insbesondere 1 bis 6 nm, gebun- den werden.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn das metallische Silber so aufgetragen wird, dass die Aussen- fläche der Faser vollständig von dem Silber umgeben wird. Die Enden der Faser können aber, z.B. durch ein Schneiden der Faser, frei von Silber sein. Die Enden sind keine Aussenfläche im Sinne der Erfindung.
Die Faser, das Gewebe, das Vlies oder der Faden kann innerhalb der Matrix des Hygienearti- kels stückweise verteilt werden. Vorzugsweise wird das Gewebe, das Vlies oder der Faden inner- halb einer Schicht des Hygieneartikels angeordnet. Die Schicht kann dabei näher an der ersten als an einer zweiten nicht für einen Körperkontakt vorgesehenen Oberfläche des Hygieneartikels, insbesondere näher an der ersten Oberfläche als an der Mitte zwischen der ersten und der zweiten Oberfläche, angeordnet werden. Vorzugsweise wird in den Hygieneartikel ein Zellstoff und/oder ein Superabsorber eingearbeitet.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und der Zeichnungen nä- her erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 a, b eine schematische Schnittdarstellung einer Monatsbinde mit einer Schicht eines sil- berhaltigen Gewebes,
Fig. 2 eine schematische Schnittdarstellung einer Monatsbinde mit einer darin stückweise verteilten silberhaltigen Faser,
Fig. 3 eine schematische perspektivische Darstellung eines mit silberhaltigen Gewebe- bändern durchzogenen Tampons,
Fig. 4 eine schematische perspektivische Darstellung eines eine silberhaltige gerollte Ge- webeeinlage enthaltenden Tampons,
Fig. 5 eine schematische Schnittdarstellung eines Querschnitts durch einen Tampon mit
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einer silberhaltigen gerollten Gewebeeinlage und
Fig.
6 eine graphische Darstellung der Wachstums von Bakterien auf einem silberhaltigen
Gewebe und einem Gewebe ohne Silber.
Die in Fig. 1a schematisch im Querschnitt dargestellte Monatsbinde 10 weist eine erste für einen Körperkontakt vorgesehene Oberfläche 12 und eine zweite nicht für den Körperkontakt vorgesehene Oberfläche 14 auf. Die zweite Oberfläche 14 ist mit einem Klebestreifen 16 versehen, welcher eine Fixierung, beispielsweise in einem Slip, ermöglicht. In der Monatsbinde ist mittig eine Schicht eines Silber enthaltenden Gewebes 18 angeordnet. Das Gewebe 18 besteht aus Nylonfa- sern, an deren Oberfläche Silber gebunden ist.
Fig. 1b zeigt eine gleichartig aufgebaute Monatsbinde im Querschnitt, bei der die Schicht des silberhaltigen Gewebes 18 in der Nähe der ersten Oberfläche 12 angeordnet ist. Eine an der ersten Oberfläche 12 antimikrobiell wirksame Silberionenkonzentration kann dabei mit einem niedrigeren Silbergehalt erreicht werden, als bei der Monatsbinde 10 gemäss Fig. 1a. Das liegt daran, dass die von dem Gewebe abgegebenen Silberionen eine geringere Diffusionsstrecke zu überwinden haben, um zur ersten Oberfläche 12 zu gelangen. Der Vorteil bei der Anordnung gemäss Fig. 1a besteht demgegenüber darin, dass auch bei Aufnahme einer grösseren Flüssigkeitsmenge in der gesamten Monatsbinde eher eine ausreichend hohe Silberionenkonzentration erreicht werden kann, um zuverlässig das Wachstum von Mikroorganismen zu verhindern.
Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung eines Querschnitts durch eine Monatsbinde mit einer ersten Oberfläche 12, einer zweiten Oberfläche 14 und einem Klebestreifen 16. Der heraus- vergrösserte Ausschnitt zeigt schematisch die Zusammensetzung einer die Füllung der Monatsbin- de bildenden Matrix. Die Matrix enthält Zellstoffasern 20, Superabsorber 22 und eine darin stück- weise verteilte silberhaltige Faser 24.
Fig. 3 zeigt eine schematische perspektivische Darstellung eines Tampons 26 mit einer ersten Oberfläche 12. Dieser ist von schmalen Bändern eines silberhaltigen Gewebes 18 durchzogen.
Fig. 4 zeigt schematisch eine perspektivische Darstellung eines Tampons 26 mit einer ersten Oberfläche 12, welcher ein gerolltes silberhaltiges Gewebe 18 enthält.
Fig. 5 zeigt schematisch einen Querschnitt durch einen konisch geformten Tampon 26 mit einer ersten Oberfläche 12 und einem darin enthaltenen, gerollten silberhaltigen Gewebe 18.
Die antimikrobielle Wirkung ist mittels Bakterien des Typs Staphylokokkus Epidermidis auf einem silberhaltigen Gewebe und im Vergleich dazu auf einem Gewebe ohne Silber gemäss dem in Bechert et al., NATURE MEDICINE Vol 6 Number 9, September 2000, Seiten 1053-1056 be- schriebenen Verfahren überprüft worden. Bei dem Gewebe handelt es sich um ein Nylongewebe der Firma Statex Produktions- + Vertriebs GmbH. Bei diesem Gewebe ist das Silber auf der Ober- fläche der Nylonfaser immobilisiert.
In Fig. 6 zeigt die Linie 28 den Zeitverlauf des bakteriellen Wachstums auf dem silberhaltigen Gewebe. Der Zeitverlauf des bakteriellen Wachstums auf dem Gewebe ohne Silber ist durch die Linie 30 dargestellt. Das Wachstum erfolgte unter nahezu physiologischen Bedingungen in einer phosphatgepufferten Salzlösung. Die Linie 28 zeigt eine völlige Inhibition des bakteriellen Wachs- tums durch das silberhaltige Gewebe.
ANSPRÜCHE :
1. Saugfähiger Hygieneartikel zur Aufnahme von Körperflüssigkeit, welcher eine metallisches
Silber enthaltende Matrix aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Silber an einer
Faser (24) ausschliesslich an deren Oberfläche chemisch oder physikalisch so verankert ist, dass es beim Gebrauch des Hygieneartikels nicht von der Faser weggeschwemmt werden kann.
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The invention relates to an absorbent hygiene article for receiving body fluid, which has a metallic silver-containing matrix.
An absorbent hygiene article of the aforementioned type is known from EP 1 066 825 A1. The hygiene article usually has a solid matrix consisting primarily of pulp. The matrix soaked in body fluid is a good substrate for a number of microorganisms. The growth of such microorganisms can cause hygienic and medical problems. In particular, it can lead to the formation of unpleasant odors.
In the case of the hygiene articles known from EP 1 066 825 A1, this problem is counteracted by the fact that the hygiene article contains an organic matrix which contains homogeneously distributed silver particles. The silver particles have a size of 1 to 50 nm. The silver particles can release antimicrobial and fungicidal silver ions. The problem, however, is that the silver ions also have a toxic effect on cells of the human skin or mucous membrane at a higher concentration. In the hygiene article according to EP 1 066 825 A1, the silver particles may be contained in a solid or liquid organic matrix. The liquid organic matrix may be an oily liquid used to treat the hygiene product.
The disadvantage with this method is that the silver is deposited in undefined manner in the hygiene article. By the method different amounts of the silver particles can be stored at a varying distance to the surface of the hygiene article.
Thus, the concentration of silver ions on the surface of the hygienic article also varies in use. It can thus lead to high silver ion concentration at the surface and thus to cytotoxic effects. Furthermore, it is known that the silver ions can affect cell growth when they penetrate into a tissue or into a mucous membrane. This effect is undesirable in a hygiene article.
A further disadvantage of the liquid organic matrix is that the silver particles can be flushed out into deeper layers of the hygiene article when using the hygiene article, so that no antimicrobial silver ion concentration can be achieved on the surface of the hygiene article. This danger exists in particular when large quantities of liquid must be absorbed by the hygiene article, as it is, for. B. in diapers is the case.
The solid organic matrix may be a polymer in which silver particles are dispersed. To form silver ions, however, only those silver particles are available which are not completely enveloped by the polymer, so that they are accessible to the liquid. Consequently, more silver must be incorporated into the polymer than ultimately available for the formation of silver ions. A further disadvantage of the polymer is that the silver particles, which are not accessible to the liquid in the polymer, can become accessible to the liquid in an uncontrolled manner if the polymer becomes brittle or brittle.
Then unintentionally larger amounts of silver ions can be released so that cytotoxic effects can occur.
The object of the present invention is to eliminate the disadvantages of the prior art. In particular, a hygienic article containing metallic silver is to be provided which, over the duration of the customary use, permits a more constant silver ion concentration on its surface which faces the body during use than hygiene articles known from EP 1 066 825 A1. Another object of the invention is to provide a sanitary article which makes it possible to keep the concentration of silver ions at a surface facing the body when it is used so low that the silver ions do not accumulate in an amount in a tissue or mucosa of the body Body in which they influence cell growth there.
This object is solved by the features of claims 1 and 15. Expedient embodiments result from the features of claims 2 to 14 and 16 to 29.
According to the invention, an absorbent hygiene article is provided for receiving Körperflüs- sigkeit, which has a metallic silver-containing matrix, wherein the silver is present bound to a fiber exclusively on its surface. By "bonded" is meant that the metallic silver is chemically or physically anchored to the surface so that it can not be washed away from the fiber when using the hygiene article. The anchoring can be done for example by means of charges. A suitable with silver
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coated fiber can z. B. from the company Statex Produktions + Vertriebs GmbH, Querlandstr.
6b, 28357 Bremen. Surprisingly, the desired antimicrobial and fungicidal effects can be achieved with the hygiene article according to the invention with very small amounts of silver. By immobilizing the metallic silver on the fiber, it can be placed at a defined location within the sanitary article. This makes it possible to achieve a defined maximum silver ion concentration at the surface of the hygiene article facing the body during use. Since the metallic silver is only on the surface of the fiber, no unnecessary amount of metallic silver has to be used in the manufacture, which is ultimately completely surrounded by a polymer and thus not accessible to the body fluid.
Advantageously, the metallic silver is anchored in recesses of the surface of the fiber, in particular behind grip. Such a fiber can be obtained from the company Statex Produktions- + Vertriebs GmbH.
Preferably, the fiber is a synthetic fiber. The synthetic fiber can be a polyamide. such as nylon or perlon, a polyester such as Dacron, Diolen or Treviera, a polyacrylic such as acrylic, dralon, dolan or orlon, an elastane such as Dorlastan or Lycra, or a polychloride such as Movil or Rhovyl.
The fiber may be in the form of a fabric, a nonwoven or a thread. A thread can z. B. be a twisted fiber. It is advantageous that the fiber can thereby be arranged more easily at a defined location within the absorbent hygiene article. Suitable silver-containing fabrics can also be obtained from the company Statex Produktions- + Vertriebs GmbH. Usually, such fabrics are used for electrical shielding and for the production of conductive floors.
In a preferred embodiment, the fiber has a silver content by weight of at most 3% by weight. This has the advantage that a cytotoxic effect and undesired side effects can be largely excluded. Another advantage is that the low silver content allows for a more skin-colored coloration of the fiber.
At high silver contents, the surface of the fiber is metallic shiny. This can lead to the hygiene article being undesirably visible through light clothing.
Preferably, the silver content of the fiber is maximally high enough that an antimicrobial effect lasting at least 24 hours can be detected on a first surface of the hygiene article intended for body contact. The required silver content is u. a. depending on the material of the fiber and the size of the surface of the metallic silver accessible to the body fluid. To demonstrate the effect, the hygiene article is moistened with a quantity of liquid which it would normally absorb during normal use. The metallic silver is preferably bound in the form of particles of a diameter of 1 to 30 nm, preferably 1 to 10 nm, in particular 1 to 6 nm. The smaller the particles are, the larger the surface of the metallic silver.
A desired silver ion release can be achieved with smaller particles because of the overall larger surface area with a smaller amount of silver.
In a preferred embodiment, the metallic silver completely surrounds the outer surface of the fiber. However, the outer surface does not include the, z. B. exposed by cutting the fiber, ends of the fiber, which may be free of silver. Such a fiber can be obtained, for example, from the company Statex Produktions- + Vertriebs GmbH. Such a fiber has the advantage that the silver adheres to it very firmly.
In a preferred embodiment, the fiber, the fabric, the fleece or the thread is distributed piecewise within the hygienic article. The pieces have such a size that they are not washed away by body fluid during the usual use of the hygiene article. Preferably, the fiber, web, web or thread is disposed within a layer of the hygiene article. For a tampon, for example, this layer may be provided by a rolled fabric within the tampon. Because the layer has a defined distance from the first surface, the position and the silver content of the layer can be used to determine the silver ion concentration that is possible at the first surface.
Advantageously, the layer is closer to the first than to a second not intended for a body contact surface of the hygiene article, in particular closer to the first
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Surface as at the middle between the first and the second surface, arranged. The closer the layer is disposed to the first surface, the lower silver levels are sufficient for antimicrobial and fungicidal action on the first surface. On the other hand, an arrangement directly on the first surface increases the risk that silver ions enter a body tissue or a mucous membrane and lead there to undesirable side effects.
Preferably, the hygiene article contains a pulp and / or a superabsorbent. The hygiene article may be a disposable article. It may be a diaper, in particular a diaper, a training children's panties, an incontinence insert or a feminine hygiene article, in particular a sanitary napkin, a panty liner or a tampon. Training children's panties are understood to mean absorbent underpants worn by children for the purpose of learning to keep their water under control.
Furthermore, the invention relates to a method for producing an absorbent Hygienearti- cle for receiving body fluid, which has a metallic silver-containing matrix, wherein the silver is bound to a fiber exclusively on the surface thereof. The silver can be applied by electroplating, chemical or electrochemical deposition or by vapor deposition on the fiber. Preferably, the silver is bound to the fiber by means of a chemical or physical bond. This can e.g. done by means of electrical charges. Also a storage and anchoring in crypts of the fiber is possible. Preferably, the metallic silver is anchored in recesses of the surface, in particular behind grip. The surface of the fiber may be pickled before binding the silver.
The surface is chemically altered by gas or a liquid so that it is suitable for bonding the silver.
As the fiber, a synthetic fiber is preferably used. This may in particular contain a polyamide, a polyester, a polyacrylic, an elastane or a polychloride. The fiber is preferably incorporated in the hygiene article in the form of a fabric, a fleece or a thread.
In a preferred embodiment, the silver is applied to a silver content of the fiber of 3%. It is particularly advantageous if the silver is applied only to a silver content of the fiber in which an antimicrobial effect lasting at least 24 hours can be detected on a first surface of the hygiene article intended for body contact. The metallic silver can be bound in the form of particles of a diameter of 1 to 30 nm, preferably 1 to 10 nm, in particular 1 to 6 nm.
It is particularly advantageous if the metallic silver is applied in such a way that the outer surface of the fiber is completely surrounded by the silver. However, the ends of the fiber may be, e.g. by cutting the fiber, be free of silver. The ends are not an outer surface in the sense of the invention.
The fiber, the fabric, the fleece or the thread can be distributed piecewise within the matrix of the hygiene article. The fabric, the fleece or the thread is preferably arranged within a layer of the hygiene article. In this case, the layer can be arranged closer to the first than to a second surface of the hygiene article not intended for body contact, in particular closer to the first surface than to the middle between the first and the second surface. Preferably, a pulp and / or a superabsorber is incorporated into the hygiene article.
The invention will be explained in more detail on the basis of exemplary embodiments and the drawings. Show it:
1 a, b a schematic sectional view of a sanitary napkin with a layer of a silver-containing fabric,
2 is a schematic sectional view of a sanitary napkin with a piece-wise distributed silver-containing fiber,
3 is a schematic perspective view of a tampon traversed with silver-containing fabric bands,
4 shows a schematic perspective illustration of a tampon containing a silver-containing rolled tissue insert,
Fig. 5 is a schematic sectional view of a cross section through a tampon with
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a silver-containing rolled fabric insert and
FIG.
Figure 6 is a graphic representation of the growth of bacteria on a silver bearing
Tissue and a tissue without silver.
The illustrated schematically in cross-section in Fig. 1a sanitary napkin 10 has a first provided for a body contact surface 12 and a second not intended for the body contact surface 14. The second surface 14 is provided with an adhesive strip 16, which allows a fixation, for example in a panty. In the sanitary napkin, a layer of silver-containing fabric 18 is centrally located. The fabric 18 consists of nylon fibers, on the surface of which silver is bound.
Fig. 1b shows a similarly constructed sanitary napkin in cross-section, in which the layer of the silver-containing tissue 18 is arranged in the vicinity of the first surface 12. An antimicrobially active silver ion concentration on the first surface 12 can be achieved with a lower silver content than in the case of the sanitary napkin 10 according to FIG. 1 a. This is due to the fact that the silver ions emitted by the tissue have to overcome a smaller diffusion distance in order to reach the first surface 12. By contrast, the advantage with the arrangement according to FIG. 1a is that, even when a larger amount of liquid is absorbed in the entire sanitary napkin, a sufficiently high silver ion concentration can rather be achieved in order to reliably prevent the growth of microorganisms.
2 shows a schematic representation of a cross section through a sanitary napkin with a first surface 12, a second surface 14 and an adhesive strip 16. The enlarged detail shows schematically the composition of a matrix forming the filling of the month binder. The matrix contains pulp fibers 20, superabsorbers 22 and a silver-containing fiber 24 distributed piecewise.
FIG. 3 shows a schematic perspective view of a tampon 26 having a first surface 12. This is traversed by narrow bands of a silver-containing fabric 18.
FIG. 4 schematically shows a perspective view of a tampon 26 having a first surface 12 containing a rolled silver-containing fabric 18.
5 schematically shows a cross section through a conically shaped tampon 26 having a first surface 12 and a rolled silver-containing fabric 18 contained therein.
The antimicrobial effect is checked by means of bacteria of the type Staphylococcus Epidermidis on a silver-containing tissue and, in comparison, on a tissue without silver according to the method described in Bechert et al., NATURE MEDICINE Vol 6 Number 9, September 2000, pages 1053-1056 Service. The fabric is a nylon fabric from Statex Produktions- + Vertriebs GmbH. In this tissue, the silver is immobilized on the surface of the nylon fiber.
In Fig. 6, line 28 shows the time course of bacterial growth on the silver-containing tissue. The time course of bacterial growth on the tissue without silver is shown by line 30. Growth was carried out under near physiological conditions in a phosphate buffered saline solution. Line 28 shows complete inhibition of bacterial growth by the silver-containing tissue.
CLAIMS :
1. Absorbent hygiene article for absorbing body fluid, which is a metallic
Having silver-containing matrix, characterized in that the silver at a
Fiber (24) is chemically or physically so anchored on the surface that it can not be washed away from the fiber when using the hygiene article.