AT515838A1 - Schneekanone - Google Patents
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Abstract
Schneekanone (1) mit einer Beschleunigungsvorrichtung (2) zur Erzeugung eines Luftstroms (L), einer Zuleitung (3) für eine im Wesentlichen aus Wasser bestehende Flüssigkeit sowie einer Mischeinrichtung (4) zur Beimischung der Flüssigkeit zum Luftstrom (L), wobei eine Einbringungsvorrichtung (5) wenigstens mit einem Kanal (6) zur Einbringung eines Zusatzes (Z) in den Luftstrom (L) vorgesehen ist, wobei der Kanal (6) entlang des Luftstroms (L) vor der Mischeinrichtung (4) in den Luftstrom (L) mündet.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schneekanone gemäß den Merkmalen desOberbegriffs des Anspruchs 1, eine Anordnung aus einer Schneekanone und einerEinbringungsvorrichtung, sowie ein Verfahren zur Schneeerzeugung.
Vorrichtungen zur künstlichen Erzeugung von Schnee, gemeinhin bekannt alsSchneekanonen, existieren in verschiedensten Ausführungsformen. Alsgemeinsames Prinzip ist anzusehen, dass stets ein Luftstrom erzeugt wird, inwelchen eine im Wesentlichen aus Wasser bestehende Flüssigkeit eingedüst wird.Bei genügend niedriger Temperatur des Luftstroms gefriert das Wasser im Luftstrom,sodass kleine Schnee- und Eispartikel im Luftstrom entstehen und dannbeispielsweise auf einer Skipiste deponiert werden.
Zur Erzeugung des Luftstroms kann beispielsweise ein in einem Rohr angeordneterPropeller oder auch Druckluft dienen. Die Einbringung der Flüssigkeit geschiehtmeist über eine oder mehrere Düsen, welche dafür sorgen, dass die Flüssigkeit inForm von kleinen Tröpfchen in den Luftstrom eingebracht wird, wodurch einschnelles Durchfrieren der Tröpfchen gefördert wird.
Im Stand der Technik (EP 1 679 358 A1, EP 0 585 938 A1 sowie CA 2370205 A1)sind verschiedenste Substanzen und Chemikalien bekannt, welche dem derSchneekanone zugeführten Wasser beigemengt werden. Dies soll einerseitsKondensationskeime für die Schneeerzeugung bereitstellen und andererseits dieAußentemperatur, die notwendig ist, um mit der Kunstschneeherstellung zubeginnen, zu erhöhen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung und ein Verfahren bereitzu stellen, die es ermöglichen, Kunstschnee mit erhöhtem spezifischenn Volumenherzustellen als dies im Stand der Technik der Fall ist.
Hinsichtlich der Vorrichtung wird diese Aufgabe durch eine Schneekanone mit denMerkmalen des Anspruchs 1, sowie eine Anordnung aus einer Schneekanone und einer Einbringungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 2 gelöst.Hinsichtlich des Verfahrens wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs10 gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus denabhängigen Ansprüchen.
Eine erfindungsgemäße Einbringungsvorrichtung kann an der Schneekanone selbstmontiert sein, oder von der Schneekanone separat ausgeführt und imLuftansaugbereich der Schneekanone angeordnet sein.
Ein Kerngedanke der Erfindung ist es, nicht der Flüssigkeit, sondern dem Luftstromeinen Zusatz beizumischen. Dieser Zusatz stellt vorzugsweise Kondensationskeimebereit, welche dann schon im Luftstrom vorliegen, bevor die Flüssigkeit beigemischtwird. Denn tatsächlich ist eine Hydrathülle, so wie sie bei in der Flüssigkeitvorliegenden Kondensationskeimen besteht, hinderlich für das Wachstum vonSchneekristallen. Wegen des schnellen Durchfrierens der Wassertröpfchen, inwelchen die Kondensationskeime vorliegen, entstehen in diesem Fall bevorzugtEiskristalle. Diesen fehlt die typische dendritische Ausbildung von Schneekristallen,welche dazu in der Lage sind, große Mengen von Luft einzuschließen. Dadurchentsteht der von Skipisten bekannte stumpfe Kunstschnee. Die Erfindung ermöglichtes also, einen Schnee mit geringerer Dichte bzw. erhöhtem spezifischen Volumenherzustellen, welcher dann vom Wintersportler als lockerer und weniger stumpfempfunden wird.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchendefiniert.
Um das dentritische Schneewachstum zu befördern, kann es vorgesehen sein, dassdie Einbringungsvorrichtung zur Einbringung eines im Wesentlichen trockenenZusatzes geeignet ist.
Kondensationskeime können am einfachsten dadurch bereit gestellt werden, indemdie Einbringungsvorrichtung zur Einbringung im Wesentlichen pulverförmigenZusatzes geeignet ist. Anders ausgedrückt kann das Einbringen feinsterscharfkantiger Nukleationskeime, vorzugsweise in Form eines Staubes in denLuftstrom für eine erhöhte Ausbeute an Schneemenge sorgen.
Besonders bevorzugt kann es vorgesehen sein, dass ein Gesteinsmehl als Zusatz inden Luftstrom eingebracht wird. Insbesondere Quarzmehl kann dabei besonders gutgeeignet sein, da es auf kleinen Skalen sehr scharfkantig ist, was das Anfrieren vonWassermolekülen befördert. Für eine feine Verteilung der Kondensationskeime im Luftstrom kann gesorgtwerden, indem die Einbringungsvorrichtung einen Zerstäuber, insbesondere einenDruckluftzerstäuber oder einen Ultraschallzerstäuber, aufweist.
Es kann aber auch vorgesehen sein, dass die Einbringungsvorrichtung wenigstensein in den Luftstrom und/oder in einen Teller mündendes Fallrohr aufweist. In einersolchen Ausführungsform wird der Zusatz durch den Luftstrom vom Fallrohr odervom Teller mitgerissen, was ebenfalls eine gute Verteilung der Kondensationskeimeim Luftstrom erzeugen kann.
Bevorzugt kann vorgesehen sein, dass die Mischeinrichtung der Schneekanone soausgeführt ist, dass mittels der Mischeinrichtung die Flüssigkeit vermengt mitDruckluft dem Luftstrom beimischbar ist.
Schutz wird ebenfalls für die Verwendung einer Einbringungsvorrichtung zurEinbringung eines Zusatzes in einen Ansaugbereich einer Schneekanone begehrt.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung sind anhand der Figuren, sowie derdazugehörigen Figurenbeschreibung ersichtlich. Dabei zeigen:
Fig. 1a und 1 b eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsformeiner erfindungsgemäßen Schneekanone,
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schneekanone,
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen
Anordnung aus einer Schneekanone und einerEinbringungsvorrichtung,
Fig. 4 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schneekanone sowieFig. 5 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schneekanone, welche alsSchneelanze ausgeführt ist.
Die in Figur 1 a dargestellte Schneekanone 1 verfügt als Beschleunigungsvorrichtung2 zur Erzeugung eines Luftstroms L über einen Propeller, welcher in einem Rohrangeordnet ist. An dem Ende, an welchem der Luftstrom L aus dem Rohr austritt, isteine Vielzahl von Düsen als Mischeinrichtung 4 angeordnet. Diese wird über dieZuleitung 3 aus einem Wasserreservoir W beschickt.
Die Einbringungsvorrichtung 5 ist in diesem Fall als Druckluftzerstäuber 7 ausgeführt.Dieser verfügt über einen Trichter 11, über welchen der Zusatz Z zugeführt wird.Mittels Druckluft aus der Druckluftleitung 9 wird der Zusatz Z zerstäubt und überKanäle 6 (in diesem Fall Schläuche) dem Luftstrom beigemischt. Diese Beimischungerfolgt in dieser Ausführungsform in Richtung des Luftstroms L nach derBeschleunigungsvorrichtung 2. Zur Erzeugung des Drucks in der Druckluftleitung 9dient ein Kompressor 8. Solche Kompressoren 8 sind häufig schon Teil einerSchneekanone 1.
Kompressoren 8 dienen bei Schneekanonen 1 ebenfalls dazu Druckluft zu erzeugen,welche mit Wasser vermengt wird. Beim Austritt aus den Düsen der Mischeinrichtung4 tritt eine Expansion der Druckluft ein, welche das Energieniveau senkt und dasGefrieren des Wassers einleitet. Dies ist auch im Ausführungsbeispiel zu Fig. 1arealisiert, jedoch nur schematisch dargestellt.
Es ist nur einer der als Schläuche ausgeführten Kanäle 6 mit einem Bezugszeichenversehen, was der Übersichtlichkeit dienen soll (gilt auch für Figur 2). Die Kanäle 6sind an ihren Enden mit Düsen 12 versehen, welche aus Sicht entlang desLuftstroms L sternförmig angeordnet sind (Figur 1b).
Eine ähnliche Ausführungsform ist in Figur 2 dargestellt. Die Einbringung desZusatzes Z erfolgt in dieser Ausführungsform entlang des Luftstroms L vor derBeschleunigungsvorrichtung 2. Für den Grundgedanken der Erfindung ist es nichtwesentlich, ob die Beimischung vor oder nach der Beschleunigungsvorrichtung 2geschieht. Wichtig ist lediglich, dass die Einbringung entlang des Luftstroms L vorder Beimischung der Flüssigkeit durch die Mischeinrichtung 4 geschieht. DieAnordnung der Düsen 12 an den Enden der Kanäle 6 ist ebenfalls wie in Figur 1bdargestellt.
Figur 3 zeigt, ebenfalls rein schematisch, eine erfindungsgemäße Anordnung auseiner Schneekanone 1 und einer Einbringungsvorrichtung 5, wobei dieSchneekanone 1 in diesem Fall im Wesentlichen dem Stand der Technikentsprechend ausgeführt ist.
Die Einbringungsvorrichtung 5 weist in diesem Fall ein auf einen Teller 8 mündendesFallrohr 9 auf, welches über einen Trichter 11 mit dem Zusatz Z beschickt wird.
Der Sog, welcher hinter der Schneekanone 1 durch die Erzeugung des Luftstroms Lentsteht, reißt den Zusatz Z vom Teller 8 mit, wodurch der Luftstrom L mit demZusatz Z beladen wird.
Die in Figur 4 dargestellte Schneekanone 1 ist in Ihrer Ausführung ähnlich zu in Figur3 dargestellten Anordnung. Der Unterschied besteht darin, dass dieEinbringungsvorrichtung 5, wie in den Ausführungsformen aus Figur 1 und 2, an derSchneekanone befestigt ist. Natürlich ist es für den Grundgedanken der Erfindungnicht wesentlich, wo die Einbringungsvorrichtung 5 befestigt ist. Ausführungsformengemäß den Figuren 3 und 4 haben den Vorteil der leichten Nachrüstbarkeit. Die
Ausführungsformen der Figuren 1 und 2 können unter Umständen eine bessereVerteilung des Zusatzes Z im Luftstrom L erreichen.
Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die hier dargestellten Ausführungsbeispielebeschränkt. Beispielsweise ist es ohne Weiteres möglich, den Luftstrom L mittelsDruckluft zu erzeugen. Die Beschleunigungsvorrichtung 2 wäre in diesem Fall alsodurch eine Druckluftflasche, einen Kompressor oder dergleichen Mittel zurErzeugung der Druckluft gebildet.
Die in Figur 5 dargestellte Ausführungsform ist eine als Schneelanze (auch genanntSchneilanze) ausgeführte, erfindungsgemäße Schneekanone 1. Eine Schneelanzeaus dem Stand der Technik ist beispielsweise aus der EP 2 071 258 A1 bekannt.Dabei kommt ebenfalls ein Druckluftzerstäuber 7 in Form einer NukelatordüsezumEinsatz, der sowohl eine vergleichsweise kleine Menge an Wasser als auch derZusatz Z zugeführt wird. Der entstehende mit dem Zusatz Z versehene Luftstrom Lwird über eine Leitung 13 zur Nukleatordüse am Ende der Schneelanze geleitet undtritt dort aus. Die ebenfalls am Ende der Schneelanze angeordnete Mischeinrichtung4 besteht in diesem Fall aus einer oder mehreren Düsen. Durch sie wird dem aus derNukleatordüseausgetretenen Luftstrom L die Flüssigkeit - wieder im WesentlichenWasser aus einem Wasserreservoir W - beigemischt. Es ist zu bemerken, dassdiese Mischung bei Schneilanzen außerhalb der Vorrichtung von Statten gehenkann.
Claims (13)
- Patentansprüche 1. Schneekanone (1) mit einer Beschleunigungsvorrichtung (2) zur Erzeugungeines Luftstroms (L), einer Zuleitung (3) für eine im Wesentlichen aus Wasserbestehende Flüssigkeit sowie einer Mischeinrichtung (4) zur Beimischung derFlüssigkeit zum Luftstrom (L), dadurch gekennzeichnet, dass eineEinbringungsvorrichtung (5) wenigstens mit einem Kanal (6) zur Einbringungeines Zusatzes (Z) in den Luftstrom (L) vorgesehen ist, wobei der Kanal (6)entlang des Luftstroms (L) vor der Mischeinrichtung (4) in den Luftstrom (L)mündet.
- 2. Anordnung aus einer Schneekanone (1) und einer Einbringungsvorrichtung (5)zum Einbringen eines Zusatzes (Z), wobei die Einbringungsvorrichtung (5) ineinem Luftansaugbereich für die Erzeugung eines Luftstroms (L) derSchneekanone (1) angeordnet ist.
- 3. Schneekanone (1) nach Anspruch 1 oder Anordnung nach Anspruch 2, dadurchgekennzeichnet, dass die Einbringungsvorrichtung (5) zur Einbringung eines imWesentlichen trockenen Zusatzes (Z) geeignet ist.
- 4. Schneekanone (1) oder Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurchgekennzeichnet, dass die Einbringungsvorrichtung (5) zur Einbringung eines imWesentlichen pulverförmigen Zusatzes (Z) geeignet ist.
- 5. Schneekanone (1) oder Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,dass die Einbringungsvorrichtung (5) zur Einbringung eines Gesteinsmehls,insbesondere Quarzmehls, geeignet ist.
- 6. Schneekanone (1) oder Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurchgekennzeichnet, dass die Einbringungsvorrichtung (5) einen Zerstäuber,insbesondere einen Druckluftzerstäuber (7) oder einen Ultraschallzerstäuber,aufweist.
- 7. Schneekanone (1) oder Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurchgekennzeichnet, dass die Einbringungsvorrichtung (5) wenigstens ein in denLuftstrom (L) und/oder in einen Teller mündendes Fallrohr aufweist.
- 8. Schneekanone nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mittels derMischeinrichtung (4) die Flüssigkeit vermengt mit Druckluft dem Luftstrom (L)beimischbar ist.
- 9. Verwendung einer Einbringungsvorrichtung (5) zur Einbringung eines Zusatzes(Z) in einem Ansaugbereich einer Schneekanone (1).
- 10. Verfahren zur Schneeerzeugung, wobei ein Zusatz (Z) in einen Luftstrom (L)eingebracht wird und dem mit dem Zusatz (Z) beladenen Luftstrom (L) eine imWesentlichen aus Wasser bestehende Flüssigkeit beigemischt wird.
- 11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein imWesentlichen trockener Zusatz (Z) verwendet wird.
- 12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass ein imWesentlichen pulverförmiger Zusatz (Z) verwendet wird.
- 13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass als Zusatz (Z) einGesteinsmehl, insbesondere Quarzmehl, verwendet wird.
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