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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Aufbereiten von thermoplastischem Kunststoffgut, insbesondere zu Recyclingzwecken, mit einem
Schneidraum, in dessen Bodenbereich ein Zerkleinerer angeordnet ist, der zumindest einen um eine horizontale Achse umlaufenden Rotor aufweist, der an seinem Umfang das aufzubereitende Gut zerkleinernde Werkzeuge, insbesondere Messer, trägt, denen ortsfeste Widerlager, insbesondere Gegenmesser, zugeordnet sind, und mit zumindest einem das Kunststoffgut im Schneidraum gegen den Zerkleinerer drückenden
Druckwerkzeug, insbesondere einem im Bereich des Bodens des Schneidraumes angeordneten Stopfschieber, und mit einer das im Schneidraum zerkleinerte
Kunststoffgut abtransportierenden, in einem Gehäuse gelagerten Schnecke, insbesondere einer Extruderschnecke.
Weiters bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zum Aufbereiten von thermoplastischem Kunststoffgut.
Eine derartige Vorrichtung ist bekannt (WO 98/16360). Die dort beschriebene
Konstruktion hat den Nachteil, dass das vom Zerkleinerer bearbeitete Schüttgut inhomogen in die Extruderschnecke gelangt, Insbesondere, wenn das zu verarbeitende
Material feucht ist, was gerade bel Recychnggut zumeist nicht zu vermeiden ist. Die in die
Extruderschnecke gelangte Feuchtigkeit bewirkt eine Abkühlung des von der Schnecke transportierten Gutes und die Entwicklung von Dampfblasen, was Störungen im Betrieb und insbesondere eine schlechte Qualität des am Extruderausgang erhaltenen Produktes zur Folge hat, da verhältnismässig kalte Materialteilchen unter Umständen nicht oder nicht völlig aufgeschmolzen werden.
Die Erfindung setzt sich zur Aufgabe, diese Nachteile zu vermeiden und eine
Vorrichtung der eingangs geschilderten Art so zu verbessern, dass die Vorrichtung wesentlich unempfindlicher wird auf im zu verarbeitenden Gut enthaltene Feuchtigkeit und auch unempfindlich gegenüber Schwankungen dieser Feuchtigkeit, sodass das am
Ausgang der Schnecke erhaltene Produkt qualitätsmässig wesentlich verbessert wird. Die
Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, dass der Schneidraum mit einem Mischraum in Verbindung steht, in welchen das Kunststoffgut vom Zerkleinerer gelangt und in welchem zumindest ein umlaufendes Mischorgan angeordnet ist, welches das Kunststoffgut zur Schnecke und/oder zum der Schnecke benachbarten Endabschnitt des Zerkleinerers fördert.
Die erfindungsgemässe Anordnung des Mischraumes löst die geschilderten Probleme, denn im Mischraum werden thermisch und bezüglich der Feuchte inhomogene Teilchen temperaturmässig und feuchtigkeitsmässig ausgeglichen, da sich ja für die vom Zerkleinerer angelieferten Gutteilchen eine mittlere Verweilzeit im Mischraum einstellt, welche wesentlich zur Homogenisierung der Teilchen beiträgt. Je homogener die Teilchen im Mischraum werden, desto weniger muss die Schnecke diese
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Inhomogenitäten vergleichmässigen, sodass ein kaltes und daher nicht aufgeschmotzenes bzw. feuchtes Gutteilchen nicht zum Schneckenausgang gelangen kann und daher das sogenannte "Pumpen" der Schnecke vermieden wird.
Die von den umlaufenden Mischorganen in das Gut im Mischraum eingebrachte
Energie unterstützt aber auch die Arbeit der Schnecke, da sich eine Erhöhung der durchschnittlichen Teilchentemperatur im Mischraum einstellt und die Schnecke entsprechend weniger Arbeit leisten muss, um die gewünschte Verarbeitungstemperatur (zumeist die Plastifiziertemperatur) des verarbeiteten Gutes zu erreichen. ist eine solche
Temperaturanhebung im Mischraum nicht erwünscht, so kann dies durch eine Kühlung des Mischraumes erreicht werden, ebenso wie es möglich ist, durch eine Beheizung des
Mischraumes mehr Energie in das in ihm umlaufenden Mischgut einzubringen.
Eine
Messung und Steuerung der Temperatur des im Mischraum befindlichen Gutes bereitet keine Schwierigkeit und es kann diese Temperatur auch durch Änderung der Drehzahl der umlaufenden Mischorgane und/oder durch Änderung der Füllmenge beeinflusst werden.
Der Zerkleinerer hat in der Regel nur einen einzigen Rotor, jedoch sind im
Rahmen der Erfindung auch Zerkleinerer mit zwei oder mehr Rotoren einsetzbar.
Für die Anordnung des Mischraumes relativ zum Schneidraum bieten sich im
Rahmen der Erfindung zahlreiche Möglichkeiten an. So kann das vom Zerkleinerer bearbeitete Gut beispielsweise über eine Rutsche in den Mischraum gelangen, weicher zweckmässig nahe dem Einzugsende der Schnecke anzuordnen ist, um die
Bewegungsenergie des im Mischraum befindlichen Gutes für die Befütterung der
Schnecke bzw. des ihr benachbarten Rotorendes ausnutzen zu können. Eine günstigere
Ausführungsform besteht im Rahmen der Erfindung aber darin, dass der Mischraum unmittelbar an den Schneidraum anschliesst und mit diesem über eine Öffnung in
Verbindung steht, die sich im wesentlichen über die gesamte axiale Länge des
Zerkleinerers erstreckt.
Dadurch liefert der Rotor oder die Rotoren des Zerkleinerers das bearbeitete Gut ohne Umwege und über die gesamte Rotorlänge durch die Öffnung in den Mischraum ein, was ebenfalls zur Homogenisierung des bearbeiteten Gutes beiträgt.
Vorzugsweise ist der Mischraum an der dem Druckwerkzeug gegenüberliegenden Seite eines Einwellen-Zerkleinerers angeordnet, was in der Regel eine Nebeneinanderanordnung des Schneidraumes und des Mischraumes zur Folge hat. Dies ist konstruktiv günstiger als eine Übereinanderanordnung, obwohl auch eine solche möglich wäre, insbesondere dann, wenn ein Ein- oder Zweiwellen-Zerkleinerer das von ihm bearbeitete Gut, gegebenenfalls über ein Sieb, nach unten in den Mischraum fallen lässt. Eine solche Konstruktion würde jedoch in der Regel bedingen, dass die Schnecke im wesentlichen auf der Höhe des Mischraumes anzuordnen wäre. Günstiger ist es jedoch im Rahmen der Erfindung, wenn die Schnecke koaxial zur Achse des EinwellenZerkleinerers angeordnet und mit diesem drehschlüssig gekoppelt ist.
Dies hat den
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Vorteil, dass nur ein einziger, den wesentlichen Energieverbraucher darstellender
Hauptantrieb für den Zerkleinerer und die Schnecke erforderlich ist, denn zumeist erfordert der Antrieb der Mischorgane wesentlich weniger Energie als der Antrieb des
Zerkleinerers und der Schnecke.
Bezüglich der Anordnung der Mischorgane im Mischraum bietet die Erfindung ebenfalls eine grosse Variationsbreite : So besteht eine besonders günstige
Ausführungsform darin, dass im Mischraum zumindest ein Mischorgan um eine vertikale oder leicht geneigte Achse umläuft, wobei die Umlaufrichtung so gewählt ist, dass die
Zentrifugalkraft das umlaufende Kunststoffgut am der Schnecke benachbarten Ende des
Mischraumes gegen den Zerkleinerer und/oder in eine zur Schnecke führende
Auslassöffnung des Mischraumes drückt. Eine andere günstige Ausführungsvariante besteht darin, dass im Mischraum zumindest ein Mischorgan um eine zur Achse des
Zerkleinerers parallele oder dazu leicht geneigte Achse umläuft, wobei diese
Umlaufrichtung vorzugsweise der Umlaufrichtung des Rotors des Zerkleinerers entgegengesetzt gerichtet ist.
Bei beiden Varianten ergibt sich eine günstige Einführung des Kunststoffgutes aus dem Mischraum in die Einzugsöffnung der Schnecke.
Das erfindungsgemässe Verfahren zum Aufbereiten von thermoplastischem
Kunststoffgut, insbesondere zu Recyclingzwecken, geht aus von einer Vorgangsweise, bei weicher das Kunststoffgut von einem, zumindest einen mit Zerkleinerungswerkzeugen bestückten, zur Drehbewegung um seine Achse angetriebenen Rotor aufweisenden,
Zerkleinerer in einem Schneidraum zerkleinert und in der Folge mittels einer Schnecke abtransportiert wird. Das erfindungsgemässe Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass das zerkleinerte Gut aus dem Schneidraum in einen Mischraum eingeleitet wird, in welchem das zerkleinerte Gut mittels umlaufender Mischorgane gemischt und dabei homogenisiert wird und in diesem Zustand in die Schnecke eingeleitet wird. Dies bedeutet eine wesentliche Verbesserung der am Ausgang der Schnecke erhaltenen Gutqualität und auch eine Erleichterung der Arbeit der Schnecke.
Die Homogenisierung der
Kunststoffgutteilchen kann hinsichtlich ihrer Temperatur und/oder der Feuchtigkeit und/oder der Grössenverteilung erfolgen. Besonders günstig ist es, wenn gemäss einer Weiterbildung des erfindungsgemässen Verfahrens die zerkleinerten Teilchen im Mischraum auch getrocknet werden, da auf diese Weise die eingangs geschilderten, durch feuchte Teilchen hervorgerufenen Probleme vermieden werden. Die Trocknung kann allein durch die zur Mischung bzw. Zerkleinerung aufgebrachte Energie erfolgen und bzw. oder durch zusätzliche Aufbringung äusserer Energie mittels einer Beheizung des Mischraumes.
Weitere Kennzeichen und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und aus der Beschreibung von Ausführungsbeispielen des Erfindungsgegenstandes, weiche in der Zeichnung schematisch dargestellt sind. Fig. 1 zeigt eine erste Ausführungsform im Vertikalschnitt. Fig. 2 ist ein Schnitt nach der Linie
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11 - 11 der Fig. 1. Fig. 3 zeigt eine zweite Ausführungsform im Vertikalschnitt, wobei Fig. 4 ein Schnitt nach der Linie ! V- ! V der Fig. 3 ist. Fig. 5 zeigt im Schnitt'eine Variante zur
Ausbildung nach den Fig. 3 und 4. Fig. 6 zeigt eine Ausführungsvariante zur
Ausführungsform nach Fig. 5. Fig. 7 zeigt eine weitere Ausführungsform im Vertikalschnitt und Fig. 8 ist ein Schnitt nach der Linie VIII - VIII der Fig. 7.
Fig. 9 zeigt eine weitere
Ausführungsform im Vertikalschnitt. Fig. 10 ist ein Schnitt nach der Linie X - X der Fig. 9.
Fig. 11 ist ein Schnitt nach der Linie XI - XI der Fig. 9 durch ein Detail. Fig. 12 zeigt eine weitere Ausführungsform im Vertikalschnitt. Fig. 13 ist ein Schnitt nach der Linie Xill-Xiii der Fig. 12 und Fig. 14 ist ein Schnitt nach der Linie XIV - XIV der Fig. 13.
Bei der Ausführungsform nach den Fig. 1 und 2 hat die Vorrichtung ein Gestell 1, in welchem ein Schneidraum 2 vorgesehen ist, der seitlich von Wänden eines Trichters 3 begrenzt ist, in weichen das zu bearbeitende thermoplastische Kunststoffgut, zumeist
Recyclingware, z. B. Flaschen, Folienreste, Fasern, Kunststoffbehälter, Verpackungsreste usw., von oben eingebracht wird. Oberhalb des gekrümmten Bodens 4 des
Schneidraumes 2 ist ein Zerkleinerer 5 angeordnet, der zweckmässig als Einwellen-
Zerkleinerer mit einem Rotor 6 ausgebildet ist, gegebenenfalls aber auch zwei oder mehr
Rotoren aufweisen kann. Der Rotor 6 wird in Richtung des Pfeiles 7 von einem Motor 8 (Fig. 2) zum Umlauf um seine horizontale Achse 9 angetrieben und ist hiezu an seinem einen Stirnende 10 in einer Seltenwand 11 des Schneidraumes 2 gelagert.
Das andere
Stirnende 12 des Rotors 6 ist drehschlüssig mit einer Schnecke 13 verbunden, die in ihrem Gehäuse 14 drehbar gelagert ist, wobei diese Lagerung zugleich auch den Rotor 6 lagert. Das in den Schneidraum 2 eingefüllte, zu bearbeitende Gut wird durch ein
Druckwerkzeug 15 gegen den Rotor 6 gedrückt. Zweckmässig ist dieses Druckwerkzeug
15 ein Stopfschieber 16, der durch einen nicht dargestellten Antrieb in Richtung des
Doppelpfeiles 17 hin- und herbewegt wird. Die Bodenfläche des Stopfschiebers 16 folgt In ihrer Krümmung zweckmässig der Krümmung des Bodens 4 des Schneidraumes 2. Die dem Rotor 6 zugewendete Stirnfläche 18 des Stopfschiebers 16 folgt in ihrer Krümmung zweckmässig der Krümmung des Rotors 6. Der Stopfschieber 16 kann durch eine Öffnung
19 des Trichters 3 nach aussen geführt und von aussen angetrieben sein.
Der Rotor 6 trägt an seinem Umfang das aufzubereitende Gut zerkleinernde Werkzeuge in Form von Messern 20, denen ortsfeste Widerlager in Form von Gegenmessern 21 im Gestell 1 zugeordnet sind. Zweckmässig passieren die Messer 20 die Gegenmesser 21 unter Bildung schmaler Scherspalt, um das zu bearbeitende Gut möglichst gut zu zerkleinern. Zumindest ein Grossteil des so zerkleinerten Gutes passiert einen bogenförmigen Spalt 22 zwischen Rotor 6 und dem Boden 4 des Schneidraumes 2 und wird durch Fliehkraftwirkung in einen dem Schneidraum 2 benachbarten Mischraum 23 eingeworfen, der mit dem Schneidraum 2 über eine Öffnung 32 des Gestelles 1 unmittelbar in Verbindung steht, wobei das Gestell 1 den Mischraum 23 bzw. den Schneidraum 2 begrenzt.
Gegebenenfalls gelangt ein geringerer Anteil des vom Rotor 6
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zerkleinerten Gutes direkt in das Gehäuse 14 der Schnecke 13. Im Mischraum 23 sind
Mischorgane 24 angeordnet, die um eine vertikale Achse 25 in Richtung des Pfeiles 27 umlaufen und hiefür von einem Motor 26 angetrieben sind. Diese Mischorgane 24 sind im
Bereich des Bodens 28 des Mischraumes 23 angeordnet, der zweckmässig auf derselben
Höhe liegt wie der unterste Abschnitt des Bodens 4 des Schneidraumes 2. Die
Mischorgane 24 können von quer zur Achse 25 verlaufenden Stangen gebildet sein, aber auch jede andere geeignete Gestalt aufweisen, z. B. die Form von Schaufeln.
Die umlaufenden Mischorgane 24 erteilen dem in den Mischraum 23 vom Rotor 6 eingebrachten Gut eine Umlaufbewegung um die Achse 25, wobei das Gut entlang der
Seitenwand 29 des Mischraumes 23 in Form einer Mischtrombe 30 hochsteigt und nach
Erreichen einer Maximalhöhe nach innen in den Zentralbereich des Mischraumes 23 wieder zurückfällt. Dadurch wird das Gut zusätzlich zur Mischung bearbeitet, insbesondere hinsichtlich der Temperatur, der Feuchte, der Grössenverteilung etc. homogenisiert.
Um zu vermeiden, dass die umlaufenden Mischorgane 24 das Gut im
Bodenbereich des Mischraumes 23 wieder zurück in den Spalt 22 fördern, ist zwischen dem Rotor 6 und dem Mischraum 23 eine die Öffnung 32 begrenzende Rippe 31 angeordnet, die parallel zur Achse 9 des Rotors 6 über den Grossteil seiner Länge verläuft, jedoch im Abstand vom Stirnende 12 des Rotors 6 endet, sodass dort die
Offnung 32, über welche der SchneId raum 2 mit dem Mischraum 23 in Verbindung steht, nach unten eine Vergrösserung 64 erhält und damit für den Durchtritt des im Mischraum
23 umlaufenden Gutes wirksamer gemacht wird. Die Rippe 31 kann von einem gebogenen Blech gebildet sein, aber auch als Gehäusezwickel, wie dargestellt.
Wie ersichtlich, ist die Umlaufrichtung (Pfeil 27) der Mischorgane 24 im Mischraum 23 so gewählt, dass die Zentrifugalkraft das umlaufende Gut in Richtung der Pfeile 65 in diese vergrösserte Öffnung 64 drückt, wobei die Richtung, in welcher das Material in diese Öffnung 64 gelangt, gleichsam tangential an den Umlauf des Gutes im Mischraum 23 anschliesst. Das so aus dem Mischraum 23 herausgeschleuderte Gut gelangt teils direkt in die Einzugsöffnung 34 der Schnecke 13, teils auf den Umfang jenes Abschnittes 33 des Rotors 6, welcher der Schnecke 13 benachbart ist. Das nachdrückende Gut fördert auch diese Gutteitchen in die Einzugsöffnung 34.
Dies kann dadurch unterstützt werden, dass zumindest im Abschnitt 33 des Rotors 6 die Messer 20 entlang Schraubenlinien 35 (Fig. 2) am Rotormantel angeordnet und so schräg zur Achse 9 gestellt sind, dass die Messer 20 das Gut in Richtung zur Schnecke 13 drücken. Im Restteil des Rotors 6 sind jedoch die Messer 20 zweckmässig entlang normal zur Achse 9 liegender Kreise 36 angeordnet.
Die Mischung des Gutes im Mischraum 23 vor dem Einzug des Gutes in das Schneckengehäuse 14 bewirkt eine Erhöhung der durchschnittlichen Verweilzeit der Kunststoffteilchen im Mischraum und daher eine Homogenisierung der Teilchentemperatur und der Feuchte sowie als Folge der Energieeinbringung eine Trocknung des Gutes. Weiters ergibt sich durch die aufgewendete Mischenergie eine
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Erhöhung der Teilchentemperatur, was eine Entlastung für die Schnecke 13 zur
Erreichung der Pastifiziertemperatur bedeutet und eine schonendere : Verarbeitung des behandelten Gutes.
Um den Einzug des bearbeiteten Gutes in das Gehäuse 14 der Schnecke 13 zu begünstigen, kann das dem Rotor 6 zugewendete Stirnende der Schnecke 13 einen sich konisch verbreiternden Kern 37 aufweisen, was eine Vergrösserung der Einzugsöffnung
34 zur Folge hat.
Bei der Ausführungsform nach den Fig. 3, 4 und 5 ist der Rotor 6 im Verhältnis zu seinem Durchmesser länger ausgebildet als bei der Ausführungsform nach den Fig. 1 und
2. Bei Anordnung eines einzigen umlaufenden Mischorganes 24 im Mischraum 23 würde sich dadurch eine sehr grosse Abmessung des Mischraumes 23, gemessen normal zur
Achse 9, ergeben. Um diesen Nachteil zu vermeiden, sind bei der Ausführungsform nach den Fig. 3 und 4 im Mischraum 23 zwei um zueinander parallele Achsen 25 umlaufende
Mischorgane 24 vorgesehen, die in der gleichen Richtung umlaufen (Pfeile 27).
Im
Bereich der Stelle 38, wo die beiden Mischorgane 24 einander begegnen, wird das Gut vom der Schnecke 13 entfernten Mischorgan 24 zum Grossteil in Richtung des Pfeiles 39 an das der Schnecke 13 benachbarte Mischorgan 24 übergeben, welches das Gut dann in Richtung des Pfeiles 40 in den vergrösserten Bereich 64 der Öffnung 32 drückt. Die beiden Mischorgane 24 ergeben eine besonders intensive Durchwirbelung bzw. Mischung des bearbeiteten Gutes im Mischraum 23, was wesentlich zur Homogenisierung der
Temperatur des behandelten Gutes im Mischraum 23 beiträgt.
Wie Fig. 5 zeigt, kann der Boden 28 des Mischraumes 23 horizontal verlaufen, also parallel zur Achse 9 des Rotors 6 und der mit ihm drehschlüssig verbundenen
Schnecke 13. Die Achsen 25 der Mischorgane 24 stehen dann normal auf die Achse 9.
Diese Bauweise hat den Vorteil, dass das der Schnecke 13 benachbarte umlaufende
Mischorgan 24 das zerkleinerte und durchgemischte Gut nicht nur gegen die dem
Mischraum 23 zugewandte Oberflächenpartie des Rotors 6 schleudert, sondern auch in den Spalt 22 hinein, also entgegen der Umlaufrichtung des Rotors 6, sodass das Material zur Schnecke 13 ausweichen muss. Dieser Effekt kann auch ausgenützt werden, wenn der Boden 28 tiefer liegt als die Unterkante des Rotors 6.
Gegebenenfalls kann von der durch die Unterbrechung der Rippe 31 gebildeten Vergrösserung 64 der Öffnung 32 weg eine Schrägfläche nach Art einer Rampe 63 nach oben zum Spalt 22 führen.
Wie Fig. 6 zeigt, muss der Boden 28 jedoch nicht horizontal angeordnet sein, sondern kann auch geneigt verlaufen, u. zw. ansteigend zur Schnecke 13 hin. Auch in diesem Fall könnten die Achsen 25 der umlaufenden Mischorgane 24 normal verlaufen zur Rotorachse 9. Um die Aufwirbelung der Gutteilchen vom Boden 28 des Mischraumes 23 zu begünstigen, ist es jedoch vorteilhafter, die Achsen 25 normal zum Boden 28 des Mischraumes 23 anzuordnen. Eine solche Anordnung hat den Vorteil, dass die Umlaufbahn des der Schnecke 13 benachbarten Mischorganes 24 sehr nahe heranreicht
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an das konisch verbreiterte Einzugsende der Schnecke 13, sodass das zerkleinerte und durchgemischte Gut wirksam in die Einzugsöffnung 34 des Gehäuses : 14 der Schnecke
13 gedrückt wird.
Bei der Ausführungsform nach den Fig. 7 und 8 reicht der Mischraum 23 über das der Schnecke 13 benachbarte Stirnende 12 des Rotors 6 hinaus. Dies ergibt die
Möglichkeit, die Schnecke 13 von der Seite her über eine Einzugsöffnung 41 des
Schneckengehäuses 14 zu befüllen, in welche Öffnung 41 das der Schnecke 13 benachbarte Mischorgan 24 das durchgemischte Gut in Richtung des Pfeiles 42 hineinfördert. Bei dieser Bauweise, weiche sehr kostengünstig ist, kann sich die Rippe 31 über die gesamte Länge des Rotors 6 erstrecken. Um das Aufnahmevermögen der
Schnecke 13 im Bereich der Einzugsöffnung 41 zu verbessern, ist der Kerndurchmesser der Schnecke 13 im Bereich der Einzugsöffnung 41 geringer als im restlichen
Schneckenbereich, zweckmässig vergrössert sich der Kerndurchmesser der Schnecke 13 kontinuierlich in deren Förderrichtung, also von der Einzugsöffnung 41 weg.
Für eine wirksame Befüllung der Schnecke 13 ist es hiebei zweckmässig, wenn das der Öffnung 41 benachbarte Mischorgan 24 zumindest annähernd auf der Höhe der Öffnung 41 umläuft
Wenn dies wegen des Durchmesserverhältnisses von Rotor 6 und Schnecke 13
Schwierigkeiten bereitet, so können diese Schwiengkeiten dadurch überwunden werden, dass der Boden 28 des Mischraumes 23 zur Öffnung 41 hin ansteigt, etwa so, wie dies In
Fig. 6 dargestellt ist.
Bei den bisher dargestellten Ausführungsformen waren die Achsen 25 der
Mischorgane 24 zumindest annähernd normal auf die Achse des Rotors 6 gerichtet. Es ist jedoch, wie die Fig. 9 bis 11 zeigen, auch eine grundsätzlich andere Anordnung der
Mischorgane 24 bzw. deren Drehachsen 25 möglich. Hiebei erstreckt sich der Mischraum
23 über die gesamte axiale Länge des Rotors 6. In den beiden Stirnwänden 43 des
Mischraumes 23 ist eine sich in Richtung der Achse 25 erstreckende Welle 44 gelagert, die mehrere in axialem Abstand voneinander angeordnete Mischorgane 24 trägt, deren jedes mehrere sternförmig angeordnete Schaufeln 45 aufweist, die zweckmässig schräg zur Richtung der Achse 25 gestellt sind, um eine Förderrichtung auf das im Mischraum 23 durchgewirbelte Gut in Richtung zur Vergrösserung 64 der Öffnung 32 zu erzielen (Pfeil 46).
Diese Erweiterung der Öffnung 32 kann in ähnlicher Weise ausgebildet sein, wie dies bei den vorhergehenden Ausführungsbeispielen beschrieben wurde, jedoch ist es besonders günstig, die in den Fig. 9 bis 11 dargestellte Ausbildung zu wählen. Hiebei ist am Unterrand der Erweiterung 64 der Öffnung 32 eine Staurippe 47 vorgesehen, welche im Anschluss an die Rippe 31 angeordnet ist, jedoch gegenüber dieser in Richtung zum Mischraum 23 versetzt ist. Dieser Staurippe 47 liegt das letzte Mischorgan 24 gegenüber, welches jedoch keine schräg gestellten Schaufeln 45, sondern achsparallel angeordnete schaufelähnliche Organe 48 aufweist, die das Material durch Fliehkraft in die den erweiterten Öffnungsbereich 64 fördern.
Dort ist die Öffnung 32 auch nach oben zu
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vergrössert (Fig. 11), u. zw. dadurch, dass das im wesentlichen kreiszylindrische Gehäuse
49 des Mischraumes 23 im Bereich des Stirnendes 12 des Rotors 6 eine Ausnehmung 50 hat, sodass also dort der Gehäusezwickel 51 entfällt. Dies hat zur Folge, dass im wesentlichen der gesamte dem Mischraum 23 zugewendete Umfangsabschnitt des
Rotors 6 von den Schaufeln 48 mit gemischtem Gut versorgt wird. Dies bewirkt eine verbesserte Befüllung der Einzugsöffnung 34 der Schnecke 13.
Die Ausführungsform nach den Fig. 12 bis 14 ähnelt jener nach den Fig. 9 bis 11, jedoch streckt sich der Mischraum 23 über das der Schnecke 13 zugewendete Stirnende
12 des Rotors 6 hinaus. Die so gebildete Verlängerung 52 des Mischraumgehäuses 49 hat gegenüber dem restlichen Mischraum 23 einen grösseren Durchmesser und trägt mit ihrer Stirnwand 43 das Lager 53 für die Welle 44 der Mischorgane 24. Die Welle 44 läuft in Richtung des Pfeiles 54 um, sodass die schräg gestellten, in Form von Schaufeln ausgebildeten Mischorgane 24, welche Förderorgane bilden, das in den Mischraum 23 gelangte Gut in Richtung zur Verlängerung 52 des Mischraumes 23 und in den von dieser
Verlängerung 52 umschlossenen Raum 55 fördern.
Dort ist auf die Welle 44 eine
Trägerscheibe 56 aufgesetzt, die mehrere Werkzeuge 57 trägt, deren Arbeitskanten 58 entgegen der Umlaufrichtung (Pfeil 54) der Welle 44 abgewinkelt sind. Dadurch ergibt sich beim Umlauf der Welle 44 eine spachtelartige Eindrückung des im Raum 55 befindlichen Gutes in die Einzugsöffnung 41 des Schneckengehäuses 14. In diesem
Bereich kann die Schnecke so ausgebildet sein, wie dies im Zusammenhang mit Fig. 8 beschrieben wurde.
Die intensive Durchmischung des vom Rotor 6 in den Mischraum 23 eingebrachten zerkleinerten Gutes macht es möglich, diese Durchwirbelung des Gutes auch für die Einmischung eines oder mehrerer Zusatzstoffe nutzbar zu machen. Wie Fig.
1 zeigt, kann hiefür an den Mischraum 23 eine Einrichtung 59, z. B. ein Dosierwerk, eine
Pumpe, ein Gebläse od. dgl., angeschlossen sein, durch welche die Zusatzstoffe über eine Leitung 60, welche die Seitenwand 29 des Mischraumes 23 durchsetzt, in den
Mischraum eingebracht werden können. Die erwähnte intensive Durchmischung ergibt eine homogene Verteilung der eingebrachten Zusatzstoffe im bearbeiteten thermoplastischen Kunststoffmaterial.
Wenn es erforderlich ist, kann der Mischraum 23 durch eine Deckwand 61 abgedeckt sein. Ebenso ist es möglich, den Mischraum 23 und gegebenenfalls auch den Trichter 3 unter Vakuum zu halten, wenn luftempfindliches Gut oder luftempfindliche Zusatzstoffe verarbeitet werden sollen. Für diesen Fall müsste die Einbringung des zu behandelnden Gutes in den Trichter über eine luftdichte Schleuse erfolgen.
Wie erwähnt, fördern die im Mischraum 23 angeordneten Mischorgane 24 bzw. zusätzliche Werkzeuge 57 das im Mischraum 23 befindliche zerkleinerte Gut zur Einzugsöffnung 41 des Schneckengehäuses 14. Die Mischorgane 24 bzw. die zusätzlichen Werkzeuge 57 können daher auch zerkleinernd auf das im Mischraum 23
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befindliche Gut einwirken, z. B. mittels Schneidkanten. Für diesen Fall kann man davon sprechen, dass vom Rotor 6 eine Vorzerkleinerung des behandelten Gutes erfolgt, durch die Misch- und Zerkleinerungsorgane 24 bzw. die zusätzlichen Werkzeuge 57 eine nochmalige Zerkleinerung.
Um das im Mischraum 23 behandelte Gut auf einer vorbestimmten Temperatur zu halten, können für den Mischraum 23 Heizungen und/oder Kühlvorrichtungen 62 vorgesehen sein (Fig. 2).
Diese Massnahmen können selbstverständlich auch bei den anderen dargestellten Ausführungsformen Anwendung finden.
Die Schnecke 13 muss keine Extruderschnecke sein, wenngleich dies die häufigste Ausführungsform sein wird. Beispielsweise kann die Schnecke 13 auch eine Agglomerierschnecke zur Erzeugung agglomerierten, also nicht plastifizierten Kunststoffgutes sein, oder eine Transportschnecke, welche das zerkleinerte und gemischte Kunststoffgut der weiteren Behandlung zuführt.