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Die Erfindung betrifft eine Schraube mit einem selbsthemmenden Gewindeabschnitt, wobei das Ge- winde an einer definierten Stelle mit einem Versatz versehen ist, durch den das Einschraub- und das Ausdrehmoment in bestimmbarer Weise erhöht ist, und wobei die Gewindegrate zweier benachbarter Gewindegänge in Achsrichtung der Schraube gesehen nach entgegengesetzten Richtungen mit einer Ausbiegung versehen, durchgehend ausgeführt sind und Begrenzungen eines gedachten Kreisbogens bilden.
Es ist bereits eine selbstsperrende Schraube bekannt geworden (DE-C-3811504), bei der zwei be- nachbarte Gewindegänge eine gegensinnige, linear zunehmende Versetzung der Flanken aufweisen, wobei der Abstand der Kantenlinien entgegen der Einschraubrichtung zunimmt. Dadurch wird wohl das Verdrehen in Eindrehrichtung erleichtert, aber ein Rückdrehen praktisch verhindert.
Weiter ist eine Ausführung einer Schraube mit einer Sicherungseinrichtung gegen Losdrehen bekannt geworden (DE-U-8202339), bei der eine Deformation des Gewindeprofifs erfolgt, indem an minde- stens einer Stelle der Gewindeprofilwendel diese gespalten ist und die beiderseits der Spaltung be- findlichen Teile auseinandergespreizt sind. Bei einer solchen Ausgestaltung werden praktisch die beidseitig einer Gewindeprofilwendel verlaufenden Gewindenuten fast gänzlich versperrt, so dass das Eindrehen und auch das Herausdrehen der Schraube unter Umständen sogar eine Zerstörung des Muttergewindes bewirkt.
Bei einer anderen bekannten Gewindeschraube sind Möglichkeiten zur Erhöhung des Einschraubdreh- momentes vorgesehen (DE-U-8319036), die einen Versatz des Schraubengewindes an einer definier- ten Stelle vorsehen. Alle diese Möglichkeiten sehen Veränderungen am Verlauf des Gewindes eines Gewindeganges vor. Es ist dadurch ein sehr kurzer axialer Abschnitt mit einer das Drehmoment be- einflussenden Ausgestaltung des Gewindes vorgesehen, so dass insbesondere ein schräges Ein- schrauben, ein Verkanten oder aber eine zu geringe Veränderung des Eindreh- oder des Losdrehmo- mentes erreicht wird.
Die Erfindung hat sich daher zur Aufgabe gestellt, eine Schraube der eingangs genannten Art so aus- zugestalten, dass in gleicher Weise das Eindreh- und das Ausdrehmoment erhöht werden, ohne dass dabei das Muttergewinde bzw. das Gewinde in einem Bohrloch zerstört wird.
Erfindungsgemäss gelingt dies durch die Merkmale des Schutzanspruchs 1.
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Dadurch ist gewährleistet, dass sowohl beim Eindrehen als auch beim Rückdrehen der Schraube die Gewindegänge nicht verletzt werden, dass aber trotzdem eine vorbestimmbare Erhöhung des Drehmomentes erzielt werden kann. Die Ausbiegungen stützen sich nicht an den Flanken zweier benachbarter Gewindegänge in dem Muttergewinde ab, sondern es liegt jeweils ein weiterer Gewindegang noch dazwischen. In beiden Drehrichtungen der Schraube wird ein weicher Übergang vom "normalen" Gewindegang auf eine Ausbiegung geschaffen und dies auch noch nach beiden Drehrichtungen hin. Es ist damit nicht nur die gewünschte Schwergängigkeit der Schraube gewährleistet, um eben die Schraube verliersicher zu halten, sondern es kann eine solche Schraube auch als Einstellschraube eingesetzt werden, welche in jeder Position auch nach mehrfachem Drehen in beiden Drehrichtungen sicher gehalten wird.
Die Ausbiegungen der beiden Gewindegrate bilden Begrenzungen des gleichen gedachten Kreisbogens. Damit ist nicht nur die Herstellung einfach, denn die Ausbiegungen können sowohl durch nachträgliches Einschlagen mit einem Werkzeug als auch gleichzeitig mit dem Gewindewalzen geschaffen werden, sondern auch die gleichmässige Drehmomentaufbringung beim Eindrehen und auch bei Rückdrehen ist damit gewährleistet. Gerade diese Form bewirkt auch, dass beim Eindrehen oder Rückdrehen der Schraube das Muttergewinde nicht zerstört wird. Ferner sind dadurch, dass die Ausbiegungen der beiden Gewindegrate Begrenzungen des gleichen gedachten Kreisbogens bilden, Übergänge geschaffen, die wohl eine kraftvolle Abstützung und damit eine entsprechende Drehmomenterhöhung mit sich bringen, jedoch eine Beschädigung des Muttergewindes und auch des Schraubengewindes selbst verhindern.
Damit auch vom Auslauf der Ausbiegungen her keine Beschädigung des Muttergewindes stattfinden kann, wird vorgeschlagen, dass die Ausbiegungen der Gewindegrate bogenförmig in die Gewindegrate der schraubenlinienförmig verlaufenden Gewindegänge übergehen.
Bei Schrauben, welche relativ weit in Muttergewinde eingedreht werden sollen oder aber weit durch ein relativ dünnes Werkstück einzutreiben sind, soll auch über einen langen axialen Bereich die das Einschraub- und das Ausdrehmoment erhöhende Wirkung vorhanden sein. Dies gelingt dadurch, dass auf die Länge des Gewindes gesehen zwei oder mehr als zwei Abschnitte mit Ausbiegungen an benachbarten Gewindegängen vorgesehen sind.
Dabei wird vorgeschlagen, dass bei Anordnung von zwei oder mehr als zwei Abschnitten mit Ausbiegungen an benachbarten Gewindegängen diese winkelmässig versetzt zueinander angeordnet sind.
Auch bei relativ dünnen Werkstücken greift dann bereits die nächstfolgende Ausbiegung an, so dass fortlaufend beim Eindreh- oder Ausdrehvorgang eine gleichmässig wirksame Erhöhung des Drehmomentes vorliegt.
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In diesem Zusammenhang ist es besonders vorteilhaft, wenn bei Anordnung von zwei oder mehr als zwei Abschnitten mit Ausbiegungen an benachbarten Gewindegängen eines Gewindeumlaufes diese in gleichem Winkel versetzt zueinander angeordnet sind.
Weitere Merkmale und besondere Vorteile werden in der nachstehenden Beschreibung anhand der Zeichnung noch näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine Ansicht einer erfindungsgemässen Schraube; Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie 11-11 in Fig. 1.
Eine Schraube 1 weist einen mit einem Gewinde 2 versehenen Schaft 3 und einen Schraubenkopf 4 mit einem Werkzeugangriff 5 auf. Dabei ist ein selbsthemmender Gewindeabschnitt 6 vorgesehen, welcher an einer definierten Stelle des Gewindes 2 von einem Versatz gebildet ist, durch den das Einschraub- und das Ausdrehmoment in bestimmbarer Weise erhöht ist. Die Gewindegrate 7 zweier benachbarter Gewindegänge 8 sind in Achsrichtung der Schraube 1 gesehen nach entgegengesetz- ten Richtungen mit einer Ausbiegung 9 versehen und durchgehend ausgeführt. Die Gewindegrate 7 erfahren durch diese Ausbiegungen 9 also keine Unterbrechung.
Bei der gezeigten Ausführung bilden die Ausbiegungen 9 der beiden Gewindegrate 7 Begrenzungen eines gedachten Kreisbogens. Dabei bilden die Ausbiegungen 9 der beiden Gewindegrate 7 Begren- zungen des gleichen gedachten Kreisbogens. Es ist dadurch ein im wesentlichen zylindrisches bzw. kegelstumpfförmiges Werkzeug zur Herstellung der Ausbiegungen 9 einsetzbar.
Die Ausbiegungen 9 der Gewindegrate 7 können bogenförmig in die Gewindegrate 7 der schraubenli- nienförmig verlaufenden Gewindegänge 8 übergehen. Es ist aber auch möglich, wie dies der Zeich- nung entnommen werden kann, einen abrupten Übergang 10 zwischen Ausbiegungen 9 und Gewin- degraten 7 vorzusehen.
Auf die Länge des Gewindes 2 gesehen können einer Ausbiegung 9 auch zwei oder mehr als zwei Abschnitte mit Ausbiegungen 9 an benachbarten Gewindegängen 8 vorgesehen sein. Bei Anordnung von zwei oder mehr als zwei Abschnitten mit Ausbiegungen 9 an benachbarten Gewindegängen 8 sind diese winkelmässig versetzt zueinander angeordnet. Vorteilhaft sind bei Anordnung von zwei oder mehr als zwei Abschnitten mit Ausbiegungen 9 an benachbarten Gewindegängen 8 eines Ge- windeumlaufes diese in gleichem Winkel versetzt zueinander angeordnet.
Es ist aber auch eine unre- gelmässige Aufeinanderfolge möglich, wenn dies aus Gründen der vorbestimmbaren Erhöhung der Drehmomentwerte notwendig erscheint.
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Die erfindungsgemässen Massnahmen mit den Ausbiegungen 9 sind auf alle Arten von Schrauben anwendbar, also auch bei selbstgewindeschneidenden oder-furchenden Schrauben und auch bei selbstbohrenden und-gewindeformenden Schrauben. Ein Einsatz ist aber auch bei in Holz einzudrehenden Schrauben möglich. Die vorteilhaften Massnahmen lassen sich ausserdem bei allen Gewindeformen einsetzen, also sowohl bei hauptsächlich üblichen Gewindeformen, sondern beispielsweise auch bei einem Sägezahngewinde oder bei einem Trapezgewinde usw.
Durch die erfindungsgemässe Ausgestaltung der Schraube ist eine in beiden Drehrichtungen in gleicher Weise wirksame Verliersicherung gegeben und es ist eine Einstellschraube geschaffen, die in jeder Eindrehposition in jeder Drehrichtung ein immer gleichbleibendes Drehmoment aufweist.