AT402289B - Verfahren zum abstoppen von faulprozessen in faulschlamm - Google Patents

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    • Y02W10/12

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Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



   Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abstoppen von   Faulprozessen In Faulschlamm   von Abwasser-   kläranlagen,   Indem man die Aktivität anaerober Mikroorganismen durch   Einführen   von Sauerstoff in den Faulschlamm abstoppt. 



   Bel anaeroben Verfahren wird die mikrobiologische Aktivität gewöhnlich dadurch beendet, dass die Aktivität anaerober Mikroorganismen durch Absenken der Temperatur und/oder durch Zutritt von Luft (LuftSauerstoff) im Bereich der Oberfläche abgestoppt wird. Im Inneren der Masse, wo eine anaerobe Umsetzung (Faulprozess) erfolgt,   z. B. Inneren   von abgepresstem Klärschlamm, geht der Faulprozess unter Entwicklung von in der Regel geruchsintensiven Gasen bei ausreichend hoher Temperatur aber weiter. Es ist auch mit besonders ausgelegten Abluftreinigungsanlagen nahezu   unmöglich,   die bel diesen Faulprozessen entstehenden Gase so zu reinigen, dass den gesetzlichen Bestimmungen entsprochen und die Geruchsbelästigung in Grenzen gehalten wird. 



   Es Ist auch bekannt, Schlämme nach der anaeroben Behandlung durch Schaffen aerober Bedingungen zu stabilisieren (vgl. DE 43 32 762, EP 426 933, EP 509 152 und EP 509 609 A). 



   Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verfahrenstechnisch definiertes Abstoppen von Faulprozessen In Faulschlamm von Abwasserkläranlagen zu ermöglichen, wodurch eine umweltgerechte, grosstechnische Verwirklichung von Abwasserkläranlagen einschliesslich des Entsorgens von Klärschlamm möglich wird. 



   Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass man aus dem letzten Faulturm einer Faulstufe austretenden Faulschlamm in einen Vorlagebehälter leitet, dass man wenigstens einen Teil des aus dem Vorlagebehälter austretenden Faulschlammes abzweigt, dass man den abgezweigten Teil in einen Reaktor leitet, In dem man dem Faulschlamm Sauerstoff zusetzt, und dass man so mit Sauerstoff versehenen Faulschlamm aus dem Reaktor in den   Vorlagebehälter   zurückführt. 



   Vorteilhafte und bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemässen Verfahrens sind Gegenstand der Unteransprüche. 



   Das Grundprinzip des erfindungsgemässen Verfahrens beruht auf folgendem :
Bei anaerob ablaufenden Faulprozessen wird eine Vielfalt von flüchtigen anorganischen und organischen Stoffen gebildet, die als Faulgas erfasst und verbrannt oder zur Energiegewinnung (Stromerzeugung) verwendet werden können. 



   Wenn nun gemäss der Erfindung am Ende der Faulstufe durch Einmischen von Sauerstoff   beispielswei-   se in Form von Luft der Faulprozess in der Masse definitiv beendet wird, kommt es zu einer erheblichen Verringerung der Geruchsbelästigung. Dies hat zur Folge, dass so vorbehandelte Produkte in den nachfolgenden Verfahrensstufen wesentlich einfacher und mit geringerem Aufwand weiterbehandelt werden können, wobei dennoch die vorgesehenen Auflagen und Vorschriften eingehalten werden können. 



   Durch die besondere Verfahrensführung der Erfindung gelingt ein besonders gleichmässiger Sauerstoffeintrag   10   den Fallschlamm, so dass trotz seines erheblichen Wassergehaltes die Aktivität anaerober Mikroorganismen problemlos und gezielt abgestoppt werden kann. 



   Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung eines   Ausführungsbeispieles,   in der auf die angeschlossene Zeichnung Bezug genommen ist. 



   Aus einer komunalen Abwasserkläranlage (Dimension etwa 120 000 EGW) stammender Überschussschlamm (Klärschlamm) wird in drei Faultürmen 1 behandelt und dann in einem Vorlagebehälter 2 zwischengelagert. Aus dem Vorlagebehälter 2 austretender ausgefaulter Faulschlamm mit   1, S   bis 2   Gew.-%   Trockengehalt wird mittels einer zwei Siebbändern aufweisenden Schlammpresse 3   teilentwässert,   so dass Faulschlamm mit knapp 25   Gew.-% Trockengehalt   gewonnen wird. Der entwässerte Faulschlamm wird in einen Transportbehälter 4 eingefüllt, in dessen Bodenbereich eine von einem Gebläse 5 gespeiste Belüftungsvorrichtung 6 vorgesehen ist.

   So belüfteter Faulschlamm wird dann mit Lastkraftwagen 7 in den Aufgabebunker 8 einer Trockenanlage aufgegeben, in die Faulschlamm aus dem Aufgabebunker 8 über ein Förderband 10 gefördert wird. 



   Wesentlich ist es, dass mit dem erfindungsgemässen Verfahren ein Weiterfaulen und damit eine Geruchsbelästigung durch den abgepressten Faulschlamm verhindert ist. 



   Im einzelnen wird im Vorlagebehälter 2 enthaltener Faulschlamm über einen Reaktor 11 umgepumpt, dem über eine Leitung 12 Sauerstoff,   z. B.   in Form von Luft zugeführt wird. Der im Reaktor 11 mit Luft (Sauerstoff) versetzte Faulschlamm wird wieder in den Vorlagebehälter 2 eingebracht. Durch das intensive Durchmischen und Anreichen mit Luft werden anaerobe Faulprozesse bereits im Vorlagebehälter 2 beendet, so dass in dem in der Zeichnung mit X bezeichneten Bereich ein Abstoppen der Faulprozesse erreicht wird. 



   Bei der Erfindung besteht die Möglichkeit das Abstoppen von Faulprozessen in Faulschlamm und das Abpressen des so behandelten Faulschlamms mit den Betriebszeiten einer Klärschlammtrockenanlage zu synchronisieren, so dass unnötige Stehzeiten von abgepresstem Faulschlammes bis zum Trocknen desselben vermieden werden können. 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 



   Mit dem erfindungsgemässen Verfahren behandelter Faulschlamm ist hinreichend stabil, so dass   10   dem bis zum Trocknen des Schlammes vergehenden Zeitraum auch bei Aussentemperaturen bis über   30 C kein   (nennenswertes) Nachfaulen eintritt, so dass erfindungsgemäss behandelter Faulschlamm eine erheblich geringere Geruchsentwicklung besitzt als üblicher Faulschlamm. 



   Das erfindungsgemässe Abstoppen von Anaeorobstufen,   z. B.   bei in Kläranlagen anfallendem Falsch- 
 EMI2.1 
 Biomassen, die üblicherweise geruchsintensive Stoffe enthalten oder entwickeln, behandelt werden, so dass sie beim Trocknen und bei weiteren mechanischen Behandlungsstufen keine geruchsintensiven Stoffe mehr entwickeln. 



   Die im Rahmen der Erfindung noch vorgesehene   Möglichkeit.   die Masse im Transportbehälter 4 mit einem Gemisch aus Wasserstoffperoxid und Sulfaminsäure (gelöst in Wasser) zu besprühen, um die besonders geruchsintensiven Amine und Amoniak zu binden, stellt eine zusätzliche Massnahme dar Das Besprühen kann mit einer gewöhnlichen Druckflasche, wie sie auch zum Versprühen von Pflanzenschutzmitteln verwendet wird, erfolgen. 



   Zusammenfassend kann eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise wie folgt dargestellt werden :
Um mit der Bildung übelnechender Gase verbundenen Faulprozesse in Faulschlamm von Abwasserkläranlagen abzustoppen, wird Faulschlamm nach der letzten Faulstufe, zwischen einem Reaktor, in dem Faulschlamm mit Sauerstoff,   z. B. In   Form von Luft, versetzt wird, und einem Vorlagebehälter, der nach dem letzten Faulturm der Faulstufe vorgesehen ist, mehrfach im Kreislauf geführt. Die so erhaltene Masse wird   tellentwässert, z. B.   auf 25 Gew.-% Trockenstoffgehalt, und in Transportbehälter, in denen gegebenenfalls nochmals belüftet wird, zu einer Trockenanlage transportiert. Wegen der geringen Geruchsbelastung ist der Aufwand, der nötig ist. um aus der Abluft der Trockenanlage geruchsbelastende Gase zu entfernen, wesentlich geringer. 



  

Claims (8)

  1. Patentansprüche 1. Verfahren zum Abstoppen von Faulprozessen in Faulschlamm von Abwasserkläranlagen, indem man die Aktivität anaerober Mikroorganismen durch Einführen von Sauerstoff in den Faulschlamm abstoppt, dadurch gekennzeichnet, dass man aus dem letzten Faulturm einer Faulstufe austretenden Falsch- lamm in einen Vorlagebehälter leitet, dass man wenigstens einen Teil des aus dem Vorlagebehälter austretenden Faulschlammes abzweigt, dass man den abgezweigten Teil in einen Reaktor leitet, in dem man dem Faulschlamm Sauerstoff zusetzt, und dass man so mit Sauerstoff versehenen Faulschlamm aus dem Reaktor in den Vorlagebehälter zurückführt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man Sauerstoff in Form von Luft zuführt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass man den Faulschlamm wenigstens teilweise über den Vorlagebehälter und den Reaktor, in dem der Faulschlamm mit Sauerstoff versetzt wird, im Kreislauf führt.
  4. 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass man in den Vorlagebe- hälter ausgefaulten Faulschlamm, der durch eine Faulstufe aus Überschlussschlamm von kommunalen Kläranlagen in Faultürmen gewonnen wird, einleitet.
  5. 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass man aus dem Vorlagebehälter austretenden, ausgefaulten Faulschlamm teilentwässert und in einen Behälter, bei- spielsweise einen Transportbehälter, gibt und dass man in den Behälter Sauerstoff einbläst.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass man in den Behälter von unten über ein Gebläse Luft einbläst.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass man in den Behälter durch eine Schlammpresse, vorzugsweise auf 25 % Trockengehalt teilentwässerten, ausgefaulten Faulschlamm einträgt. <Desc/Clms Page number 3>
  8. 8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass man den ausgefaulten Faulschlamm Im Behälter mit einem Gemisch aus Wasserstoffperoxid und Sulfaminsäure besprüht.
AT0243294A 1994-12-30 1994-12-30 Verfahren zum abstoppen von faulprozessen in faulschlamm AT402289B (de)

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Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0426933A1 (de) * 1989-09-28 1991-05-15 FOSTER WHEELER ITALIANA S.p.A. Verfahren und Anlage zur Behandlung von Sickerwasser aus Deponien für Hausmüll und ähnlichen Müll
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DE4332762C1 (de) * 1993-03-12 1994-10-06 Protec Partner Umwelttech Verfahren und Vorrichtung zur biologischen Behandlung von organisch belastetem Abwasser und organischem Abfall

Patent Citations (4)

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