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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Wälzlagerteilen, bei dem ein rohrförmiger Körper aus Blech durch Verbinden gegenüberliegender Ränder gebildet und in mehrere Ringe aufgetrennt wird.
In den bisher angewendeten Verfahren zur Herstellung beispielsweise von Laufringen für Wälz-bzw.
Kugellager werden rohrförmige Teile von Stahlrohren oder Stäben in üblicher Weise abgeschnitten, worauf diese Teile bearbeitet werden, bis ein Ring mit ungefähr den gewünschten Abmessungen erhalten wird. Wenn der Ring in Kugellagern verwendet werden soll, umfasst die Bearbeitung auch die Ausfräsung einer Rille in einer der Zylinderflächen des Ringes, welche als Laufrille für die Kugeln bestimmt ist. Der Ring wird schliesslich wärmebehandelt und auf das gewünschte Aussehen geschliffen.
Diesem Verfahren haften jedoch bestimmte Nachteile an. Das Rohrmaterial ist verhältnismässig teuer und um die gewünschten Abmessungen zu erhalten, sind Bearbeitungsverfahren erforderlich, welche beträchtliche Materialverluste mit sich ziehen. Es wurden einfachere Verfahren zur Herstellung von Lagerringen vorgeschlagen, in welchen ein rohrförmiger, von einem auf übliche Weise hergestellten Rohr abgeschnittener Teil verwendet wird, worauf Rillen durch eine entsprechende Bearbeitung in den Zylinderflächen hergestellt werden.
Unbearbeitete Rohre dieser Art besitzen jedoch keine zufriedenstellende Qualität zufolge der Schwankungen ihrer Zylindrizität und Wandstärke und sind daher nicht zur Herstellung von Lagerringen mit Laufrillen geeignet, welche mittels einer Walzbearbeitung gebildet werden, die als zusätzliche Bearbeitungsverfahren zur Herstellung eines Lagerteiles mit den gewünschten Eigenschaften erforderlich ist.
Erfindungsgemäss wird nun ein Verfahren zur Herstellung von Wälzlagerteilen vorgeschlagen, bei dem ein rohrförmiger Körper aus Blech durch Verbinden gegenüberliegender Ränder gebildet und in mehrere Ringe aufgetrennt wird und das dadurch gekennzeichnet ist, dass gleichzeitig durch Walzen und Biegen mindestens ein Flansch an einem Ende des Ringes an durch Walzen genuteten Abschnitten geformt wird.
Eine vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens besteht darin, dass an voneinander abgewendeten Enden des Ringes Flansche geformt werden.
In den Zeichnungen wird der Gegenstand der Erfindung an Hand von beispielsweisen Ausführungsbeispielen schematisch veranschaulicht, worin Fig. 1 schematisch einen Teil der Bearbeitungsvorgänge des erfindungsgemässen Verfahrens zeigt, die Fig. 2 bis 5 verschiedene Walzvorgänge gemäss der Erfindung darstellen und Fig. 6 ein Lager zeigt, dessen Laufring nach dem erfmdungsgemässen Verfahren hergestellt wurden.
Fig. 1 zeigt die Hauptverfahrensschritte bei der Herstellung der Lagerteile, wobei der mit bezeichnete Abschnitt das unbearbeitete Blech in seiner ursprünglichen Form zeigt. Der Rohling besteht vorzugsweise aus einem streifenförmigen Stahlblech, das im mit --2-- bezeichneten Abschnitt mittels einer entsprechenden nicht dargestellten automatischen Bearbeitungsmaschine zu einem rohrförmigen Körper geformt wird.
Der rechte Teil dieses Abschnittes --2-- beinhaltet automatische Schweissvorrichtungen zum Zusammenschweissen der aneinanderstossenden Kanten des Bleches. Im Abschnitt--3--wird der Rohrkörper in Ringe --4-- mit entsprechenden Längen zerschnitten, um die Lagerteile zu bilden. Ein rohrförmiger auf diese Weise hergestellter Teil weist gegenüber einem in üblicher Weise hergestellten Rohr viele Vorteile auf, insbesondere sehr geringe Abweichungen vom kreisförmigen Querschnitt sowie eine gleichmässige Wandstärke. Es ist daher möglich, Wälz- bzw. Kugellagerteile in fertiggestellter Form nur mittels den erfindungsgemässen Verfahrensschritten herzustellen.
Die Fig. 2 bis 5 zeigen verschiedene Ausführungsformen des letzten Verfahrensschrittes, das ist der Walzvorgang.
Fig. 2 zeigt das Walzen eines Aussenringes -5-- für ein Wälzlager, der mit zwei Flanschen zu versehen ist. Die Bearbeitung wird als sogenanntes nach aussen gerichtetes Walzen durchgeführt, wobei die Flansche mittels eines Werkzeuges --6-- gegen ein Gesenk-7--, das vorzugsweise geteilt ist, nach aussen gepresst wird.
In der Walzbearbeitung gemäss Fig. 3 wird (strichpunktiert eingezeichnete) rohrförmige Teil-8-auf einer Halterung --9-- befestigt, worauf die Kanten des Teiles mittels Walzwerkzeugen-10-derart nach innen gepresst werden, dass ein Lagerring mit zwei Flanschen erhalten wird.
Die Fig. 4 und 5 zeigen nach aussen gerichtete Walzen zur Herstellung des Ringes. Fig. 4 zeigt, wie ein rohrförmiger Teil--12--auf einer Halterung--13--ohne innerseitige Abstützung befestigt ist. Um den Teil - während der Walzbearbeitung besser festzuhalten, ist die Halterung vorzugsweise mit 0-förmigen
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Erzielung einer exakten Form des Ringes kann es vorteilhaft sein, eine seichte Rille vorzusehen, die als vorgezeichnete Biegestelle am entsprechenden Teil des Ringes dient. Fig. 5 zeigt eine nach innen gerichtete Walzbearbeitung, wobei eine innenseitig angeordnete Abstützung verwendet wird.
Der Rohrteil wird auf einer Halterung in gleicher Weise wie in Fig. 4 befestigt, und er Teil wird abgestützt durch ein drehbares Organ --18-- gebogen, wobei der Flansch bzw. die Flansche mittels eines Werkzeuges --19-- nach unten gewalzt wird bzw. werden. Auch bei dieser Ausführungsform kann es vorteilhaft sein, eine Rille wie in Fig. 4 vorzusehen.
Es ist ebenso möglich, ein nach innen gerichtetes Walzen unter Verwendung einer unbeweglichen innenseitig angeordneten Abstützung auszuführen. Diese Bearbeitung kann ferner als kombinierter Walz- und Pressvorgang
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durchgeführt werden. Die Walzbearbeitungen gemäss den Fig. 2 bis 5 sind nicht auf irgendeinen bestimmten Winkel zwischen dem Zylinderteil des Ringes und dem Flansch beschränkt. Es ist möglich, Innen- bzw.
Aussenringteile für Lager herzustellen und sie mit einem oder zwei Flanschen auszustatten.
Es können auch andere Typen von Lagerteilen nach dem erfindungsgemässen Verfahren hergestellt werden, z. B. Käfige für Rollen- oder Nadellager mit Nuten für die Rollenkörper. Das Rohblech wird dann mit einer Reihe von gestanzten Taschen versehen. Dieser Rohling wird zu einem perforierten Rohr geformt, die Kanten werden zusammengeschweisst und das Rohr wird dann in Käfigteile von entsprechender Länge derart zerschnitten, dass ein ringförmiger, nicht unterbrochener Abschnitt an einem oder beiden Enden des Teiles verbleibt. Auf diese Weise wird ein Käfig eines offenen oder geschlossenen Typs erhalten, worauf die Walzbearbeitung derart durchgeführt wird, dass der ringförmige Abschnitt oder die Abschnitte gegen den perforierten zylindrischen Abschnitt des Käfigs geneigt werden.
Fig. 6 zeigt ein zweikränziges in einem Rad montiertes Kugellager, dessen Aussen- bzw. Innenring gemäss der Erfindung hergestellt wurde.
In dieser Ausführungsform besteht der Radkörper vorzugsweise aus Kunststoff, Gummi od. dgl., wobei er gegossen oder direkt auf den Aussenring des Lagers aufgepresst wird. Die Rücken des Aussenringes dienen dann der Halterung des Radkörpers auf dem Ring.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Wälzlagerteilen, bei dem ein rohrförmiger Körper aus Blech durch Verbinden gegenüberliegender Ränder gebildet und in mehrere Ringe aufgetrennt wird, dadurch gekenn- zeichnet, dass gleichzeitig durch Walzen und Biegen mindestens ein Flansch an einem Ende des Ringes an durch Walzen genuteten Abschnitten geformt wird.
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