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Die Erfindung betrifft eine Verbundplatte für Dekorzwecke, insbesondere im Bereich der Innenarchitektur, beispielsweise in der Möbelindutrie, mit einer Trägerplatte aus Kunststoff, die einseitig mit einem Kleber beschichtet und dieser durch eine Trennpapier abgedeckt ist.
Es sind kunststoffbeschichtete Platten seit vielen Jahren bekannt, die zur Oberflächengestaltung sowie im Küchenbereich als pflegeleichte Verkleidung von Möbeln verwendet werden.
Diese Platten, z. B. Melaminplatten, müssen mittels einer Kreissäge oder Stichsäge sorgsam zugeschnitten werden, da die Schnittkante leicht ausbricht. In den meisten Fällen ist es notwendig, die Schnittkante nachzuschleifen bzw. nachzufeilen, um eine wirklich einwandfreie Schnittgerade zu erhalten.
Soll auf einer Baustelle ein solcher Zuschnitt einer Melaminplatte erfolgen, dann ist dies mit viel Aufwand verbunden, wenn das Ergebnis sauber und exakt sein soll. Gerade bei Verkleidungen trifft es oftmals zu, dass dünne Dekorplatten erst vor Ort angepasst und aufgebracht werden können.
Die Erfindung zielt darauf ab, eine Verbundplatte zu schaffen, die den bekannten Platten hinsichtlich ihres optischen Erscheinungsbildes weitgehend entspricht, die aber in ihrer Verarbeitung wesentlich einfacher ist und daher auch saubere Randschnitte ermöglicht. Ferner soll diese Verbundplatte auch im Heimwerkerbereich einen verstärkten Einsatz ermöglichen.
Dies wird mit einer Verbundplatte der eingangs beschriebenen Art dadurch erreicht, dass auf der Trägerplatte, dem Kleber gegenüberliegend, eine Papierfolie, vorzugsweise ein bedrucktes Dekorpapier, insbesondere mit Heisssiegelkleber aufgebracht ist. Der Heisssiegelkleber dringt in das Dekorpapier ein und wird von diesem aufgenommen, so weit nicht von oben eine Schutzlackierung das Dekorpapier erfüllt. Dieser Aufbau des Laminats ermöglicht einen Zuschnitt mittels eines scharfen Messers, wie es etwa für Bodenbeläge bekannt ist. Damit entfallen die Nachteile, die beim Sägen auftreten und die entstehenden Kanten sind immer messerscharf. Die Verbund-
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gepasst werden. Sie ist selbstklebend und daher auch nach dem Zuschnitt leicht zu verarbeiten.
Wenn der mit Trennpapier ab-
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gedeckte Kleber eine Klebemasse, insbesondere mit thermoplastischem Kautschuk, zum Ausgleich von Unebenheiten des Untergrundes ist, dann ist eine spezielle Vorbehandlung des Untergrundes, etwa durch Schleifen nicht erforderlich. Die erfindungsgemässe Verbundplatte wird also mit Hilfe des Messers zugeschnitten und nach Abziehen des Trennpapieres auf den Untergrund, z. B. eine Kastentürfüllung, aufgedrückt und mit einem Gummiroller unter weiterer Druckeinwirkung angepasst. Damit verteilt sich die plastische Klebemasse und füllt die Unebenheiten des Untergrundes, z. B. einer rohen Holzfaserplatte, aus. Die Oberfläche stellt dann eine Ebene dar.
Es können mit Hilfe des Messers sehr leicht eventuelle Ausschnitte für ein Möbelschloss bzw. das Schlüsselloch oder den Beschlag durchgeführt werden.
Es ist zweckmässig, wenn als Papierfolie ein mit Kunstharz getränktes oder zumindest oberflächenlackiertes Dekorpapier mit Druckmotiv, z. B. Holzmaserung, Unifarbtöne oder Fantasiedesign, vorgesehen ist. Dieses ist widerstandsfähig und beispielsweise abwaschbar und wasserfest. Dies gilt auch für eine Papierfolie, die vorlackiert und auf die Trägerplatte mit einem Heisssiegelkleber aufgebracht ist. Wenn die auf der Trägerplatte aufgebrachte Papierfolie insbesondere transparent lackiert ist, dann schützt der Lack auch die Schnittkanten, da der Lack auch diese einhüllt. Der Heisssiegellack kann in das Papier von unten so weit eindringen, bis er die von oben eingesaugte Oberflächenlackierung erreicht und dadurch die Papierfolie durchgehend gebunden ist.
Die einzelnen Papierfasern können sich dadurch auch beim Schnitt oder einer Fräsbearbeitung nicht mehr aufspalten (Ausfransfestigkeit).
Wenn eine Holzfaserplatte mit einer Melaminplatte bzw. HPLPlatte (High Pressure Laminate) beschichtet wird, dann muss dies beiderseits der Holzfaserplatte geschehen. Es treten sonst nämlich Spannungen auf, die zum Werfen oder Durchbiegen der Platte führen. Bei der erfindungsgemässen Verbundplatte ist diese beidseitige Beschichtung nicht notwendig. Eine Holzfaserplatte kann ohne weiteres nur einseitig beklebt werden. Bekannte Melaminplatten sind selbst schon gebogen, sodass das Aufkaschieren oder Aufleimen auf eine Holzfaserplatte unter Zuhilfenahme einer Presse erfolgen muss. Eine
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solche Presse ist bei der erfindungsgemässen Verbundplatte nicht erforderlich.
Die Trägerplatte ist vorzugsweise so eingefärbt, wie es dem Farbeindruck der Papierfolie bzw. des Dekorpapieres entspricht. Für einen Papieraufdruck entsprechend einer hellen Holzmaserung sollte die Trägerplatte hellbraun sein. Die Schnittkante passt dann-anders als bei Melaminplattenexakt zum Dekor.
Ein Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung dargestellt.
Die Fig. zeigt einen Querschnitt durch einen Teil einer er- findungsgemässen Verbundfolie in vergrösserter schematischer, nicht massstabsgetreuer Darstellung.
Eine Verbundplatte gemäss der Fig. umfasst eine Trägerplatte 1 aus thermoplastischem Kunststoff, vorzugsweise Polystyrol, mit einer Papierfolie 2, die mittels eines Heisssiegelklebers dauerhaft mit der Trägerplatte 1 verbunden ist. Der Heisssiegelkleber dringt in die Papierfolie 2 (Dekorpapier) ein und bindet die Papierfasern. Das Dekorpapier ist von der Oberfläche ausgehend durch den beispielsweise transparenten Schutzlack 3 und von der Unterseite durch den eindringenden Heisssiegellack vollständig gebunden. Auf der entgegengesetzten Seite der Trägerplatte 1 ist eine Klebemasse 4 unter einem Trennpapier 5 (z. B. eine silikonisierte Folie oder ein silikoniertes Papier) vorgesehen, die vor dem Aufbringen auf einem gegebenenfalls unebenen Untergrund, z. B. eine Press-Spanplatte, abgezogen wird.
Als Trägerplatte 1 wurde bei einem Ausführungsbeispiel eine Polystyrolplatte mit einer Plattenstärke von etwa 1 mm verwendet. Als Papierfolie 2 wurde ein Dekorpapier mit 120 g/m2 inkl. Schutzlack bzw. von 70 g ohne Schutzlack eingesetzt.
Die Menge des Heisssiegelklebers musste ausreichend bemessen werden, damit ein Einsaugen in das Dekorpapier, dieses zur Gänze erfüllend, feststellbar war. Für das raumausfüllende Kleben kann als Klebemasse 4 ein Haftschmelzkleber (z. B. ein thermoplastischer Kautschuk) in einer Menge von 100 bis 160 g/m2 zum Einsatz kommen. Silikoniertes Papier diente als Trennpapier.
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The invention relates to a composite panel for decorative purposes, in particular in the field of interior design, for example in the furniture industry, with a carrier plate made of plastic which is coated on one side with an adhesive and this is covered by a release paper.
Plastic-coated panels have been known for many years and are used for surface design and in the kitchen as easy-care cladding for furniture.
These plates, e.g. B. melamine boards, must be carefully cut using a circular saw or jigsaw, since the cutting edge breaks out easily. In most cases it is necessary to regrind or file the cut edge in order to obtain a really perfect cutting line.
If such a melamine board is to be cut on a construction site, this is associated with a great deal of effort if the result is to be clean and exact. In the case of cladding in particular, it is often the case that thin decorative panels can only be adapted and applied on site.
The invention aims to provide a composite panel which largely corresponds to the known panels in terms of their visual appearance, but which is considerably simpler to process and therefore also enables clean edge cuts. Furthermore, this composite panel should also enable increased use in the DIY sector.
This is achieved with a composite plate of the type described in the introduction in that a paper film, preferably a printed decorative paper, in particular with a heat seal adhesive, is applied to the carrier plate, opposite the adhesive. The heat seal adhesive penetrates into the decorative paper and is absorbed by it, provided that a protective lacquer does not fill the decorative paper from above. This structure of the laminate enables it to be cut using a sharp knife, as is known, for example, for floor coverings. This eliminates the disadvantages that occur when sawing and the resulting edges are always razor-sharp. The composite
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be fit. It is self-adhesive and therefore easy to process even after cutting.
If the with release paper
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covered adhesive is an adhesive, in particular with thermoplastic rubber, to compensate for unevenness in the substrate, then a special pretreatment of the substrate, for example by sanding, is not necessary. The composite panel according to the invention is thus cut with the aid of a knife and, after the release paper has been removed from the substrate, for. B. a box door panel, pressed and adjusted with a rubber roller under further pressure. This distributes the plastic adhesive and fills the unevenness of the substrate, e.g. B. a raw fiberboard. The surface then represents a level.
With the help of the knife, possible cut-outs for a furniture lock or the keyhole or the fitting can be made very easily.
It is useful if a paper impregnated with synthetic resin or at least surface-coated decorative paper with a printed motif, for. B. wood grain, solid colors or fantasy design is provided. This is resistant and, for example, washable and waterproof. This also applies to a paper film that is pre-coated and applied to the carrier plate with a heat seal adhesive. If the paper film applied to the carrier plate is, in particular, varnished transparently, the varnish also protects the cut edges, since the varnish also envelops them. The heat-sealing lacquer can penetrate the paper from below until it reaches the surface coating sucked in from above and the paper film is thereby bound throughout.
As a result, the individual paper fibers can no longer split even when cutting or milling (fray resistance).
If a wood fiber board is coated with a melamine board or HPL board (High Pressure Laminate), this must be done on both sides of the wood fiber board. Otherwise there are stresses that lead to the throwing or bending of the plate. This double-sided coating is not necessary in the composite panel according to the invention. A wood fiber board can easily be glued on one side only. Known melamine boards are already bent, so that they have to be laminated or glued onto a wood fiber board with the help of a press. A
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such a press is not required in the composite panel according to the invention.
The carrier plate is preferably colored in such a way that it corresponds to the color impression of the paper film or the decorative paper. For a paper print corresponding to a light wood grain, the carrier plate should be light brown. The cut edge then - in contrast to melamine boards - fits the decor exactly.
An embodiment is shown in the drawing.
The FIG. 1 shows a cross section through part of a composite film according to the invention in an enlarged schematic representation, which is not to scale.
A composite panel according to FIG. 1 comprises a carrier plate 1 made of thermoplastic, preferably polystyrene, with a paper film 2 which is permanently connected to the carrier plate 1 by means of a heat seal adhesive. The heat seal adhesive penetrates paper sheet 2 (decorative paper) and binds the paper fibers. The decorative paper is completely bound from the surface by the transparent protective lacquer 3, for example, and from the underside by the penetrating heat seal lacquer. On the opposite side of the carrier plate 1, an adhesive 4 is provided under a release paper 5 (z. B. a siliconized film or a siliconized paper), which before application to a possibly uneven surface, for. B. a pressed chipboard is removed.
In one embodiment, a polystyrene plate with a plate thickness of approximately 1 mm was used as the carrier plate 1. A decorative paper with 120 g / m2 including protective lacquer or 70 g without protective lacquer was used as paper film 2.
The amount of the heat seal adhesive had to be measured sufficiently so that it could be sucked into the decorative paper, which completely fulfilled it. For the space-filling adhesive, an adhesive hot melt adhesive (e.g. a thermoplastic rubber) in an amount of 100 to 160 g / m2 can be used as the adhesive 4. Siliconized paper served as release paper.