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Thermofühler für korrodierende, elektrisch leitende Flüssigkeiten
Eine ganze Reihe von Flüssigkeiten, insbesondere Metallschmelzen, wirken bei höherer Temperatur auf fast alle Metalle mehr oder weniger korrodierend ein. Ein z. B. in eine Zinkschmelze getauchtes
Pyrometer mit metallischem Schutzrohr ist in den meisten Fällen schon nach kurzer Betriebsdauer un- brauchbar, da das Schutzrohr porös wird und Eindringen von Zink in das temperaturempfindliche Organ stattfindet. Hiedurch wird die Temperaturanzeige verfälscht, eine eventuell vorhandene automatische
Temperaturregelung wird fehlgesteuert. Zudem liegt die Fehlerstelle im Inneren des zu überwachenden
Bades, ist also für den Bedienungsmann unsichtbar.
Wohl ist es bekannt, das das Temperaturmessorgan aufnehmende Schutzrohr in ein zweites äusseres
Schutzrohr zu stecken, so dass die Metallschmelze erst das äussere Schutzrohr durchdringen muss bevor das innere Schutzrohr mit der korrodierenden Flüssigkeit in Berührung kommt. Dies bedeutet aber lediglich eine etwas verlängerte Betriebsdauer bis zum Unbrauchbarwerden des Messorganes, da auch hier die
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das Messorgan befindet, einen Fühldraht einzuführen, der im Schadensfalle mit der eindringenden Flüssig- keit einen elektrischen Kontakt gibt und auf diese Weise mittels einer ausserhalb angeordneten Signal- lampe, Hupe od. dgl. den Eintritt von Flüssigkeit in diesen Raum meldet. Jedoch ist bei dieser Anordnung das gleichzeitig mitbetroffene temperaturempfindliche Messorgan, da es sich im gleichen Raum wie der Fühldraht befindet, bereits unbrauchbar geworden.
Bei automatischer Temperaturregelung müsste sofort auf Handregelung umgeschaltet werden.
Der erfindungsgemässe Thermofühler vermeidet nun diese Nachteile, indem der Fühldraht in dem zwischen den beiden Schutzrohren gebildeten "Ringraum" angeordnet ist. Wird das äussere Schutzrohr porös und tritt z. B. Metallschmelze in diesen Ringraum ein, so erfolgt sofort auch Kontaktgabe mit dem Fühldraht, und eine an diesen angeschlossene Signallampe meldet den Durchbruch nach aussen. Zu diesem Zeitpunkt ist aber das innere Schutzrohr noch vollkommen in Ordnung. Die Temperaturmessung bzw.
Regelung erfolgt ordnungsgemäss weiter, da ja die Korrosion des inneren Schutzrohres erst jetzt beginnt.
Der Bedienungsmann, dem der Störungsfall durch die Signallampe gemeldet wird, hat also Zeit, bis zum nächstenBetriebsstillstand zu warten und das äussere Schutzrohr dann auszuwechseln, bzw. den begonnenen Korrosionsangriff auf das innere Schutzrohr zu unterbrechen. Der temperaturempfindliche, innerhalb des inneren Schutzrohres liegende Teil ist sodann noch unbeschädigt, eine eventuell automatische Temperaturregelung geht ordnungsgemäss weiter. Durch die bekannte Massnahme allein, zwei Schutzrohre ineinander zu stecken, ohne eine besondere Vorrichtung für die Durchbruchsmeldung, ist der erfindungsgemässe Vorteil natürlich nicht zu erreichen.
Die Grundform des Erfindungsgedankens sieht im Ringraum zwei gegeneinander und gegen die beiden Schutzrohre isolierte Fühldrähte vor, die jedoch blanke Enden aufweisen, so dass die eingedrungene Me- tallschmelze die blanken Enden kurzschliessen kann. Da die beiden Fühldrähte an einen offenen Signalkreis angeschlossen sind, tritt bei Kurzschluss der Leiterenden die Signallampe, Hupe ode dgl. in Funktion.
Eine andere beispielsweise Ausführungsform ist in Fig. l der beiliegenden Zeichnung schematisch dargestellt : Das innere Schutzrohr 2 ist umgeben vom äusseren Schutzrohr 3, jedoch sind diese beiden Rohre gegeneinander isoliert aufgebaut, was durch die nichtleitende Dichtung 9 im Prinzip angedeutet ist. Zwecks besserer Wärmeübertragung auf das im Rohr 2 steckende temperaturempfindliche Organ ist eine gut wärmeleitende, elektrisch jedoch isolierende Flüssigkeit 5 vorgesehen. Die beiden Shutzrohre 2 und 3 sind an einen aus einem Niederspannungstransformator 8 und einer Signallampe 7 gebildeten Signalkreis angeschlossen, der im Störungsfalle durch die eingedrungene Metallschmelze 6 geschlossen wird und die Signalisierung auslöst.
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Eine weitere Ausführungsform ist in Fig. 2 dargestellt. Bei dieser Ausführungsform stellt den einen Leiter ein isolierter, in den Ringraum eingeführter, an der Spitze jedoch freigelegter Fühldraht 4 dar, während der zweite Leiter durch das äussere Schutzrohr 3 selbst gebildet wird. Eindringende Metallschmelze 6 schliesst den Signalkreis 7,8 und meldet den Störungsfall. Die wärmeübertragende Flüssigkeit 5 muss hier nicht mehr isolierend sein. Im inneren Schutzrohr 2 ist ebenso wie bei der Ausführungsform gemäss Fig. l ein Temperaturfühler, z. B. ein Thermoelement 1, angeordnet.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Thermofühler für korrodierende, elektrisch leitende Flüssigkeiten, bestehend aus einem inneren Schutzrohr, das einen temperaturempfindlichen Teil, z. B. ein Thermoelement, enthält, und einem äusseren Schutzrohr, welches das innere mit Abstand umgibt, dadurch gekennzeichnet, dass in dem zwi- scheninnerem undäusserem Schutzrohr befindlichen Ringraum zwei voneinander isolierte Leiter vorhanden sind, welche an eine Stromquelle und eine dazu in Serie liegende Signaleinrichtung so angeschlossen sind, dass im Falle des Eindringens von Badflüssigkeit durch das leck gewordene äussere Schutzrohr hindurch durCH Kurzschluss zwischen den beiden Leitern ein Warnsignal ausgelöst wird.