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Sehneidergerät zum Massnehmen.
Da die Körperhaltung der Menschen sehr verschieden ist, d. h. ihre Rückenlinie mehr oder weniger aufrecht bzw. gebeugt verläuft, muss der Schneider beim Massnehmen für Röcke und Mäntel nicht nur die Körpermasse, sondern auch die Abweichung der Haltung des Betreffenden von der normalen Haltung feststellen und beim Zeichnen des Schnittmusters entsprechend berücksichtigen.
Die Wichtigkeit dessen erhellt daraus, dass z. B. zwei Menschen, die sonst ganz gleiche Körpermasse haben, eine ganz andere Körperhaltung haben können, so dass ein ohne Berücksichtigung der Rücken- krümmung geschnittener Rock einem von ihnen oder auch beiden nicht passen wird.
Bisher hat man beim Massnehmen die Körperhaltung nur schätzungsweise berücksichtigt, was natürlich infolge möglicher Täuschung des Auges oder Versagens des Gedächtnisses der das Mass nehmenden Person zu keinen befriedigenden Resultaten führen konnte, so dass der richtige Sitz des Rockes erst durch mehr oder weniger grosse Änderungen bei den Proben zu erzielen war. Dies bedeutete aber einen ziemlichen Zeitverlust und Arbeitsaufwand, da die Schulterpartien des Rockes eventuell mehrmals aufgetrennt und neu genäht werden mussten. Es wurde zwar bereits ein auf mathematischen bzw. geometrischen Berechnungen beruhendes Verfahren zur Feststellung der Körperhaltung vorgeschlagen, dasselbe ist aber verhältnismässig kompliziert und zeitraubend und wird daher wenig verwendet.
Auch sind bereits verschiedene diesem Zwecke dienende Messapparate vorgeschlagen worden, aber auch diese sind kompliziert in der Konstruktion und Handhabung und ferner lästig für den Kunden.
Die obigen Mängel werden restlos durch die Erfindung dadurch beseitigt, dass ein einfaches und in der Herstellung billiges Gerät geschaffen wird, welches es ermöglicht, die Körperhaltung schnell, bequem und mit grosser Genauigkeit festzustellen, so dass die eventuell festgestellten Abweichungen von der normalen Haltung beim Zeichnen des Schnittmusters berücksichtigt werden können.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung dargestellt, wobei Fig. 1 das Gerät in Gebrauchsstellung am Rücken angelegt zeigt, während die'Fig. 2-4 Einzelteile des Gerätes in Ansicht darstellen.
Das erfindungsgemässe Gerät besteht im wesentlichen aus zwei Schienen 1 und 2, einer Blattfeder. 3 und einem eine Skala tragenden Bogen 4. Die Schiene 1, welche zweckmässig eine Zentimeterskala trägt, besitzt ein gegabeltes Ende, dessen Zweck später erläutert werden wird, wobei der eine Gabelarm 5 ungefähr in der Längsrichtung der Schiene verläuft, während der andere Gabelarm 6 etwa senkrecht zur Längsrichtung der Schiene in deren Ebene steht und die einander zugekehrten Kanten der Arme bogenförmig ineinander übergehen. In der Nähe des gegabelten Endes ist an der dem Arm 6 entgegengesetzten Seite der Schiene ein Vorsprung 7 angebracht, welcher eine Libelle 8 trägt.
Ungefähr in der Mitte der Schiene 1 ist in derselben ein Loch vorgesehen, in welches eine mit einem breiten Kopf versehene Schraube eingeschoben werden kann, deren Mutter 9 in Fig. 1 zu sehen ist. Die Schiene 2 (Fig. 4) weist einen über die ganze Länge verlaufenden Schlitz 10 auf, welcher so breit ist, dass darin die Schraube leicht gleiten kann. Ferner ist die Schiene mit einer Zentimeterskala 11 versehen und trägt einen senkrecht zur Schienenebene stehenden Vorsprung 12, an dem eine Libelle 13 befestigt ist. Dieser Vorsprung kann an der Schiene eventuell mittels Scharnieren angebracht sein, so dass die Libelle bei Nichtgebrauch in die Ebene der Schiene geklappt werden kann.
Die Blattfeder 3 (veranschaulicht in der Rückansicht in Fig. 3) ist ebenfalls mit einem Längsschlitz 14 versehen, der aber nur etwa über die Hälfte der Länge verläuft oder etwas länger ist und ebenso breit ist wie der Schlitz 10 der Schiene 2, während am andern Ende der Blattfeder ein runder Ausschnitt 15 angeordnet ist, von dem ein Schlitz 16 ausgeht. Der Skalenbogen 4 schliesslich besitzt einen auf einem
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schmalen Hals 1'1 sitzenden flachen Kopf 18, wobei Kopf und Hals derart bemessen sind, dass der Kopf durch das runde Loch 15 hindurchgesteckt und der Hals 17 in den Schlitz 16 eingeschoben werden kann.
Zwischen Schlitz 16 und dem langen Schlitz 14 ist endlich an der Rückseite der Blattfeder ein flaches, eine Öse bildendes Band 19 befestigt, das zum Einschieben des Skalenbogens 4 bei Nichtgebrauch dient.
Soll mit dem beschriebenen Gerät die Körperhaltung festgestellt werden, so wird folgendermassen vorgegangen : An die eine Seite der Schiene 1 wird die Schiene 2 und an die andere Seite die Blattfeder 3 derart angelegt, dass die Schiene 2 und die Blattfeder einander decken und senkrecht zur Schiene 1 und parallel zu deren Ebene verlaufen und dass die Längsschlitze dieser beiden Teile über das für die Kopfschraube bestimmte Loch der Schiene 1 zu liegen kommen, worauf die Schraube eingeschoben und die Mutter 9 lose aufgesehraubt wird. Dann wird die Schiene 1 in horizontaler Lage an die Schulterblätter der Person, deren Haltung festgestellt werden soll, in der in Fig. 1 ersiehtliehen Weise angelegt und die Schiene 2 mit der Blattfeder so weit verschoben, dass deren obere Enden
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wird.
Nun wird die Schiene 2 mit Hilfe der Libelle 13 in genau lotrechte Lage eingestellt und die Blattfeder 3 an den Rücken angelegt. An der Skala des Bogens 4 kann nunmehr die Abweichung der Rückenlinie von der lotrechten Richtung abgelesen werden. Der Grad der Krümmung ergibt sich dann aus der erwähnten Ablesung sowie aus der auf der Skala 11 abzulesenden Entfernung der Skala 4 von der Kante der Schiene 1.
Das Gerät kann auch zur Messung des Körperumfanges in beliebigen gewünschten Höhen Verwendung finden. Zu diesem Behufe kann der Bogen 4 und die Blattfeder 3 entfernt und die Schiene 2 bei gelockerter Mutter 9 derart gedreht werden, dass sie genau über der Schiene 1 liegt und ihre Verlängerung bildet, worauf sie an der Schiene 1 derart festgestellt wird, dass ihre Skala 11 eine Fortsetzung der Skala der Schiene. ? bildet. Hierauf wird das Gerät mit dem gegabelten Ende 5, 6 unter die Achselhöhle geschoben und mittels der Libelle 8 genau lotrecht gestellt. Nunmehr kann entlang einer Kante der beiden Schienen ein Kreidestrich gezogen werden, von dem aus in verschiedenen Höhen die Teilumfänge bis zur Rücken-bzw. Brustmitte genau gemessen werden können.
Bei Nichtgebrauch werden die Schienen 1 und 2 und die Feder 3 übereinandergeschwenkt, die Libelle 13 wird eventuell in die Schienenebene geklappt und der Skalenbogen 4 ausgehängt und in die Öse 19 eingeschoben, so dass das ganze Gerät nur wenig Platz beansprucht und bequem mitgeführt werden kann.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Schneidergerät zum Massnehmen, insbesondere zur Feststellung der Körperhaltung, dadurch gekennzeichnet, dass es aus einem Paar T-förmig verbundenen Schienen (1 und 2) besteht, von denen die aufrechtstehende mit einer Libelle (13) zwecks lotrechter Einstellung versehen und mit einer sich mit ihr im wesentlichen deckenden Blattfeder (3) lösbar verbunden ist, welche Blattfeder einen
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verstellbar und feststellbar ist.
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Tendon device for taking measurements.
Since the posture of people is very different, i. H. If their back line is more or less upright or bent, the tailor must determine not only the body mass, but also the deviation of the posture of the person concerned from the normal posture when taking measurements for skirts and coats and take this into account when drawing the pattern.
The importance of this is evident from the fact that e.g. For example, two people who otherwise have exactly the same body mass can have a completely different posture, so that a skirt cut without taking the curvature of the back into account will not fit one of them or both.
So far, the body posture has only been taken into account in an estimated manner when taking measurements, which of course could not lead to satisfactory results due to possible deception of the eye or failure of the memory of the person taking the measure, so that the correct fit of the skirt only through more or less large changes in the Samples was to be achieved. However, this meant a considerable loss of time and effort, as the shoulders of the skirt might have to be separated and sewn several times. Although a method based on mathematical or geometric calculations has already been proposed for determining body posture, it is relatively complicated and time-consuming and is therefore rarely used.
Various measuring apparatuses for this purpose have also been proposed, but these too are complicated in construction and handling and furthermore annoying for the customer.
The above deficiencies are completely eliminated by the invention in that a simple and inexpensive to manufacture device is created, which makes it possible to determine the posture quickly, comfortably and with great accuracy, so that the possibly detected deviations from the normal posture when drawing of the pattern can be taken into account.
An embodiment of the subject matter of the invention is shown in the drawing, FIG. 1 showing the device in the position of use applied to the back, while die'Fig. 2-4 show the individual parts of the device.
The device according to the invention essentially consists of two rails 1 and 2, a leaf spring. 3 and a scale bearing arch 4. The rail 1, which expediently carries a centimeter scale, has a forked end, the purpose of which will be explained later, one fork arm 5 running approximately in the longitudinal direction of the rail, while the other fork arm 6 approximately perpendicular to the longitudinal direction of the rail in the plane thereof and the mutually facing edges of the arms merge into one another in an arc shape. In the vicinity of the forked end, on the side of the rail opposite the arm 6, a projection 7 is attached, which carries a level 8.
Approximately in the middle of the rail 1, a hole is provided in the same, into which a screw provided with a wide head can be inserted, the nut 9 of which can be seen in FIG. The rail 2 (FIG. 4) has a slot 10 which runs over the entire length and is so wide that the screw can easily slide therein. Furthermore, the rail is provided with a centimeter scale 11 and carries a projection 12 which is perpendicular to the rail plane and to which a level 13 is attached. This projection can possibly be attached to the rail by means of hinges, so that the level can be folded into the plane of the rail when not in use.
The leaf spring 3 (illustrated in the rear view in Fig. 3) is also provided with a longitudinal slot 14, which, however, runs only about half the length or is slightly longer and as wide as the slot 10 of the rail 2, while on the other At the end of the leaf spring a round cutout 15 is arranged, from which a slot 16 extends. The scale bow 4 finally has one on one
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narrow neck 1'1 seated flat head 18, the head and neck are dimensioned such that the head can be pushed through the round hole 15 and the neck 17 can be pushed into the slot 16.
Between the slot 16 and the long slot 14, a flat, loop-forming band 19 is finally attached to the back of the leaf spring, which is used to insert the scale arch 4 when not in use.
If the posture is to be determined with the device described, the following procedure is followed: The rail 2 is placed on one side of the rail 1 and the leaf spring 3 on the other side in such a way that the rail 2 and the leaf spring cover each other and perpendicular to the rail 1 and run parallel to its plane and that the longitudinal slots of these two parts come to rest over the hole in the rail 1 intended for the head screw, whereupon the screw is pushed in and the nut 9 is loosely screwed open. Then the splint 1 is placed in a horizontal position on the shoulder blades of the person whose posture is to be determined in the manner shown in FIG. 1 and the splint 2 with the leaf spring is moved so far that its upper ends
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becomes.
Now the rail 2 is set in an exactly perpendicular position with the aid of the level 13 and the leaf spring 3 is placed on the back. The deviation of the back line from the vertical direction can now be read on the scale of the arch 4. The degree of curvature then results from the reading mentioned and from the distance of the scale 4 from the edge of the rail 1 to be read on the scale 11.
The device can also be used to measure the body circumference at any desired height. For this purpose, the bow 4 and the leaf spring 3 can be removed and the rail 2 can be rotated with the nut 9 loosened so that it lies exactly above the rail 1 and forms its extension, whereupon it is determined on the rail 1 in such a way that its scale 11 a continuation of the scale of the rail. ? forms. The forked end 5, 6 of the device is then pushed under the armpit and positioned exactly perpendicular by means of the level 8. A chalk line can now be drawn along one edge of the two rails, from which the partial circumferences up to the back or Center of the chest can be measured precisely.
When not in use, the rails 1 and 2 and the spring 3 are swiveled over each other, the level 13 may be folded into the rail plane and the scale bow 4 unhooked and inserted into the eyelet 19, so that the entire device takes up little space and can be carried comfortably.
PATENT CLAIMS:
1. Tailoring device for taking measurements, in particular for determining posture, characterized in that it consists of a pair of T-shaped connected rails (1 and 2), of which the upright is provided with a level (13) for the purpose of vertical adjustment and with a with her essentially covering leaf spring (3) is releasably connected, which leaf spring a
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is adjustable and lockable.