AT10211U1 - Verfahren zum betreiben einer brennkraftmaschine - Google Patents
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Description
2 AT 010 211 U1
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine, insbesondere für ein Motorrad, mit einem automatisierten Schaltgetriebe, wobei im Einlassströmungsweg zwei Drosselklappen hintereinander angeordnet sind und wobei eine der beiden Drosselklappen elektronisch durch eine elektronische Steuereinheit und die andere Drosselklappe manuell durch den Fahrer betätigbar ist.
Es ist bekannt, zusätzlich zu einer ersten, manuell betätigbaren Drosselklappe eine zweite Drosselklappe einzusetzen, die über ein Kennfeld gesteuert wird. Die zweite Drosselklappe wird dazu verwendet, um während der Beschleunigung und bei niedrigen Lasten einen kleineren Einlassquerschnitt freizugeben, als dies vom Fahrer an der ersten Drosselklappe mechanisch vorgegeben wird. Ziel ist es, eine verbesserte Fahrbarkeit zu erzielen. Eine Brennkraftmaschine mit einer manuell betätigten Drosselklappe und einer elektronisch betätigbaren Drosselklappe ist beispielsweise aus der US 5,575,255 A bekannt.
Aufgabe der Erfindung ist es, bei einer Brennkraftmaschine mit einem automatisierten Getriebe den Schaltvorgang zu vereinfachen.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, dass mittels der elektronisch betätigten Drosselklappe bei einem Gangwechselvorgang oder einem Anfahrvorgang eine durch die elektronische Steuereinheit vorgegebene Momentenreduktion bei unveränderter manueller Drosselklappe durchgeführt wird. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass bei Durchführung eines automatisierten Gangwechselvorganges zumindest eine Kupplung im Antriebsstrang in Abhängigkeit des Fahrzustandes, der Fahrzeuggeschwindigkeit und der Gasgriffstellung getrennt wird und durch die elektronisch betätigbare Drosselklappe eine Reduktion des Motormomentes bei unverändert geöffneter mechanischer Drosselklappe eingleitet wird.
Bei Erreichen eines Fahrzustandes, in dem die Getriebesteuereinheit die Notwendigkeit eines Gangwechsels detektiert, wird von der Getriebesteuereinheit ein automatisierter Gangwechselvorgang durchgeführt. Hierfür wird abhängig vom Fahrzustand, von der Fahrzeuggeschwindigkeit und von der Gasgriffstellung vor dem Schaltvorgang die Kupplung durch eine automatisierte Kupplungsbetätigung geöffnet. Während oder nach Beenden des Kupplungsöffnungsvorganges wird durch die zusätzliche elektronische Drosselklappe eine Reduktion des Motormomentes bei unveränderter geöffneter, mechanischer Drosselklappe eingeleitet, um ein Hochlaufen der Brennkraftmaschine aufgrund der Trennung vom Antrieb zu verhindern. Während des darauffolgenden Gangwechselvorganges kann die Motordrehzahl, bei Vorhandensein einer nötigen Funktionalität im Getriebe- oder Motorsteuergerät, auf einen vorgegebenen Wert geregelt werden.
Vorzugsweise wird die Motordrehzahl vor oder nach Beendigung des Gangwechselvorganges auf einen für den Zielgang passenden Wert geregelt. Vorzugsweise während oder nach Beendigung des Kupplungsschließvorganges wird durch die elektronisch geregelte Drosselklappe das Motormoment an das Bedarfsmoment angepasst oder nach einer vorgegebenen Rampe erhöht, bis das vom Fahrer durch die mechanische Drosselklappe geforderte Moment überschritten wird und somit die Momenten- und Motorkontrolle wieder durch den Fahrer geschieht. Nach Abschluss eines Schaltvorganges kann die elektronische Drosselklappe komplett geöffnet werden, um die Ansaugverluste gering zu halten. Je nach Funktionalität kann eine Nachführung der mechanischen Drosselklappe erfolgen, um eine Ansprechzeit bei einer Einleitung eines Schaltvorganges zu verringern.
Zusätzlich zum Gangwechselvorgang kann die zusätzliche elektronische Drosselklappe zum Anfahren benutzt werden, um während des Einkuppelvorganges das vom Motor gelieferte Moment, bei unveränderter mechanischer Drosselklappenstellung, an das geforderte Moment anzupassen.
Weiters kann mittels der zusätzlichen elektronischen Drosselklappe ein Eingriff in die 3 AT 010 211 U1
Motorsteuerung erfolgen, um sicherheitskritische Fahrzustände bei unveränderter mechanischer Drosselklappenstellung zu vermeiden.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren näher erläutert.
Es zeigen Fig. 1 einen Einlassströmungsweg einer erfindungsgemäßen Brennkraftmaschine in einem Längsschnitt und Fig. 2 verschiedene Motorparameter während eines Schaltvorganges.
Die Fig. 1 zeigt einen Einlassströmungsweg 1 einer Brennkraftmaschine in einem Längsschnitt. Der Einlassströmungsweg 1 weist einen Ansaugtrichter 2 und einen im Zylinderkopf 3 angeordnete Einlasskanal 4 auf. Der Einlasskanal 4 mündet über eine Einlassöffnung 5, welche durch ein nicht weiter dargestellte Einlassventil gesteuert wird, in den Brennraum 6 eines Zylinders 7. Mit Bezugszeichen 8 ist eine in den Brennraum 6 mündende Zündkerze bezeichnet.
Im Einlassströmungsweg 4 ist eine manuell über den Gashebel durch den Fahrer betätigte erste Drosselklappe 11 und stromaufwärts von dieser eine elektronisch betätigbare zweite Drosselklappe 11a angeordnet, welche durch eine elektronische Steuereinheit, beispielsweise eine Getriebesteuereinheit betätigt wird. Die zweite Drosselklappe 11a wird während des Schaltvorganges durch die elektronische Steuereinheit geschlossen. Weiters erfolgt ein Eingriff in die Zündung und die Einspritzung der Brennkraftmaschine. Dies ermöglicht ein vollkommen automatische Hochschalten, ohne dass eine Betätigung des Gashebels durch den Fahrer erforderlich wäre, wobei die Verbindung zwischen Gashebel und Drosselklappe in herkömmlicher Weise über Seilzug, also nicht elektrisch über Kabel, erfolgt.
Durch die zusätzliche elektronisch betätigbare zweite Drosselklappe 11a kann eine durch die Getriebe- oder Motorsteuereinheit vorgegebene Momentenreduktion bei geöffneter mechanisch betätigter erster Drosselklappe 11 vorgenommen werden, um einen automatischen Schaltvorgang oder einen Anfahrvorgang durchzuführen.
Wird von der Getriebesteuereinheit die Notwendigkeit eines Gangwechsels detektiert, so wird von der Getriebesteuereinheit ein automatisierter Gangwechselvorgang eingeleitet. Hierfür wird abhängig vom Fahrzustand, von der Fahrzeuggeschwindigkeit und von der Gasgriffstellung vor dem Schaltvorgang die Kupplung durch eine automatisierte Kupplungsbetätigung geöffnet. Während oder nach Beendigen des Kupplungsöffnungsvorganges wird durch die zusätzliche elektronische zweite Drosselklappe 11a eine Reduktion des Motormomentes bei unveränderter geöffneter mechanischer erster Drosselklappe 11 eingeleitet, um ein Hochlaufen der Brennkraftmaschine aufgrund der Trennung vom Abtrieb zu verhindern. Während des darauffolgenden Gangwechselvorganges kann die Motordrehzahl auf einen vorgegebenen Wort geregelt werden. Dabei kann die Motordrehzahl vor oder nach Beendigung des Gangwechselvorganges auf einen für den Zielgang passenden Wert eingeregelt werden. Während oder nach Beendigen des Schließvorganges der Kupplung wird durch die elektronisch geregelte zweite Drosselklappe 11a das Motormoment an das Bedarfsmoment angepasst oder nach einer vorgegebenen Rampe erhöht, bis das vom Fahrer durch die mechanische Drosselklappe geforderte Moment überschritten wird und somit die Momenten- und Motorkontrolle wieder durch den Fahrer geschieht.
Nach Abschluss eines Schaltvorganges kann die elektronische zweite Drosselklappe 11a komplett geöffnet bleiben, um die Ansaugverluste gering zu halten.
Alternativ oder zusätzlich kann auch eine Nachführung der mechanischen ersten Drosselklappe 11 durchgeführt werden, um die Ansprechzeit bei einer Einleitung eines Schaltvorganges zu verringern.
Weiters kann die zusätzliche elektronische zweite Drosselklappe 11a auch zum Anfahren genützt werden, um während des Einkuppelvorganges das von der Brennkraftmaschine gelieferte Moment, bei unveränderter mechanischer Drosselklappenstellung, an das geforderte anzupas-
Claims (9)
- 4 AT 010 211 U1 sen. Weiters kann mittels der zusätzlichen elektronischen Drosselklappe ein Eingriff in die Motorsteuerung erfolgen, um sicherheitskritische Fahrzustände bei unveränderter mechanischer Drosselklappenstellung zu vermeiden. In Fig. 2 ist die Kupplungsposition C, die Drosselklappenposition T und die Gangposition G während eines Gangwechselvorganges über das Zeit t dargestellt. Dabei ist ersichtlich, dass die zweite Drosselklappe 11a bereits nach Beginn des Öffnens des Kupplungstrennvorganges geschlossen wird und erst wieder geöffnet wird, nachdem der Gangwechsel vollzogen ist, während die erste Drosselklappe 11 in ihrer unveränderten Position verbleibt. Ansprüche: 1. Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine, insbesondere für ein Motorrad, mit einem automatisierten Schaltgetriebe, wobei im Einlassströmungsweg (1) zwei Drosselklappen (11, 11a) hintereinander angeordnet sind und wobei eine der beiden Drosselklappen (11a) elektronisch durch eine elektronische Steuereinheit und die andere Drosselklappe (11) manuell durch den Fahrer betätigbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der elektronisch betätigten Drosselklappe (11a) bei einem Gangwechselvorgang oder einem Anfahrvorgang eine durch die elektronische Steuereinheit vorgegebene Momentenredukti-on bei unveränderter manueller Drosselklappe (11) durchgeführt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei Durchführung eines automatisierten Gangwechselvorganges zumindest eine Kupplung im Antriebsstrang in Abhängigkeit des Fahrzustandes, der Fahrzeuggeschwindigkeit und der Gasgriffstellung getrennt wird und durch die elektronisch betätigbare Drosselklappe eine Reduktion des Motormomentes bei unverändert geöffneter mechanischer Drosselklappe eingleitet wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass während des folgenden Gangswechselvorganges die Motordrehzahl durch die elektronische Steuereinheit auf einen vorgegebenen Wert geregelt wird.
- 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Motordrehzahl vor oder nach Beendigung des Gangwechselvorganges auf ein für den Zielgang passenden Wert geregelt wird.
- 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass während oder nach Beendigung des Kupplungsschließvorganges das Motormoment durch die elektronisch geregelte Drosselklappe (11a) an das Bedarfsmoment angepasst oder nach einer vorgegebenen Rampe erhöht wird, bis das vom Fahrer durch die mechanische Drosselklappe (11) geforderte Moment erreicht oder überschritten wird.
- 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass nach Abschluss des Schaltvorganges die elektronisch betätigbare Drosselklappe (11a) komplett geöffnet wird.
- 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass nach Abschluss des Schaltvorganges die elektronisch betätigbare Drosselklappe (11a) der mechanisch betätigbaren Drosselklappe (11) nachgeführt wird.
- 8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass während eines Einkuppelvorganges das vom Motor gelieferte Moment durch Betätigen der elektronischen Drosselklappe (11a) - bei unveränderter mechanischer Drosselklappenstellung 5 AT 010 211 U1 (11) - an das geforderte Moment angepasst wird.
- 9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der elektronisch betätigbaren Drosselklappe zumindest ein Eingriff in die Motorsteuerung durchgeführt wird, um sicherheitskritische Fahrzustände bei unveränderter mechanischer Drosselklappenstellung zu vermeiden. Hiezu 1 Blatt Zeichnungen
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