DE3914697A1 - Verfahren zum uebertragen von teletextdaten - Google Patents
Verfahren zum uebertragen von teletextdatenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren gemäß dem Ober
begriff des Patentanspruchs 1. Ein derartiqes Verfahren ist
aus "Rundfunktechnische Mitteilungen", 27. Jg. (1983),
Heft 3, Seite 116-134 bekannt.
Bei dem herkömmlichen, derzeit in Europa (mit Ausnahme von
Frankreich) benutzten Teletextsystem wird lediglich von dem
sogenannten "Level 1" des Teletext-Standards WST (world
system teletext) Gebrauch gemacht, welcher nur über einen
eingeschränkten Grundzeichensatz für Texte und graphische
Darstellungen verfügt. Sonderzeichen, Feinstrukturen oder
Farbschattierungen lassen sich mit diesem "Level 1"-System
nicht wiedergeben. Zur Vermeidung dieser Unzulänglichkeiten
sieht der WST-Standard besonders in seinen Ausbaustufen "Level 2" und
"Level 3" die Übertragung von Ergänzungsdaten in sogenannten
Pseudoreihen (auch "ghost rows" genannt) vor, welche vom
"Level 1" nicht genutzte, jedoch im Übertragungsformat frei
gehaltene, adressierbare Reihennummern tragen. Bei Bedarf
müssen mehrere Reihen mit derselben Reihennummer zur Über
tragung der notwendigen Menge von Ergänzungsdaten verwendet
werden, wie anhand von Fig. 1 für die Reihennummer #26 veran
schaulicht ist (vgl. auch die eingangs erwähnte Literatur
stelle "Rundfunktechnische Mitteilungen"). Da der Teletext-
Empfänger keine Information über die Anzahl der jeweils zu
einer Teletextseite (Grunddaten) übertragenen Pseudoreihen
erhält, "weiß" der Decoder nicht, ob, welche und ggf. wie
viele Pseudoreihen zu einer Teletextseite ausgesendet worden
sind. Eine korrekte Auswertung kann daher nur dann erfolgen,
wenn die gewünschte Teletextseite und alle zugeordneten
Pseudoreihen vollständig empfangen werden. Ferner muß in
dem Decoder für jede abzuspeichernde Teletextseite ein
zusätzlicher Speicherraum, z. B. 4 kByte, ständig verfügbar
gehalten werden, welcher bei fehlender Übertragung von Pseudo
reihen nicht anderweitig nutzbar ist.
Die Aufgabe der Erfindung besteht demgegenüber darin, bei
einem Verfahren der eingangs erwähnten Art eine verbesserte
Übertragung und Verarbeitung der Ergänzungsdaten zu ermöglichen
und gleichzeitig die volle Kompatibilität zu bestehenden, nach
"Level 1" arbeitenden Teletextempfänger zu gewährleisten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des erfin
dungsgemäßen Verfahrens ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung wird anhand eines in den Zeichnungen dargestell
ten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung des bekannten Tele
text-WST-Standards;
Fig. 2 eine schematische Darstellung des erfindungsge
mäßen Verfahrens, und
Fig. 3 ein Blockschaltbild einer Ausführungsform einer
Schaltungsanordnung zur Durchführung des erfindungs
gemäßen Verfahrens.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden zusätzlich zu
herkömmlichen Teletextseiten ("Grundseiten") sogenannte
Ergänzungsseiten übertragen, die vorzugsweise im Format
der Teletextseiten strukturiert sind. Wie Fig. 2 zeigt,
enthalten die zu einer bestimmten Teletextseite zugeord
nete(n) Ergänzungsseite(n) die für einen höheren WST-Level
(z. B. Level 2/3) fehlenden Daten ("Ergänzungsdaten"). Em
pfängerseitig (Fig. 3) werden Grunddaten und Ergänzungs
daten gleichermaßen in einer Abtrennstufe 10 von dem Video
signal abgetrennt und zu einzelnen Teletextseiten zusammen
gestellt. Jede Teletextseite wird über die Ausgangsleitung
11 einer Torschaltung 30 zugeführt, welche die zugeführte
Teletextseite über eine Leseleitung 31 einem Seitenzwischen
speicher 40 zuführt, falls eine noch näher zu erläuternde
Steuerungsschaltung 50 auf einer Ausgangsleitung 51 der Tor
schaltung 30 ein Freigabesignal zuführt. Ferner bewirkt die
Steuerungsschaltung 50 über eine weitere Ausgangsleitung 52
eine Adressierung des Seitenzwischenspeichers 40 für den
Einlesevorgang. Der Auslesevorgang des Seitenzwischenspei
chers 40 erfolgt ebenfalls unter der Steuerung der Steuerungs
schaltung 50 über eine dritte Ausgangsleitung 53.
Der Steuerungsschaltung 50 werden über eine Leitung 21
von einer Seitennummern-Auskopplungsschaltung 20 die Seiten
nummern der auf der Leitung auftretenden Teletextseiten zu
geführt. Hierzu detektiert die Auskopplungsschaltung 20 die
Nummer jeder von der Leitung 11 über eine Abzweigleitung 12
zugeführten Teletextseite. Ferner ist die Steuerungsschal
tung 50 mit der vom Benutzer bedienten Eingabe 70 verbunden.
Die gewünschte Seitennummer wird der Steuerungsschaltung 50
über eine Leitung 71 zugeführt. Trifft eine gesonderte Seite
mit den Seitennummern der Grundseiten oder eine andere Son
derseite mit der Anzahl der Ergänzungsseiten für jede zugeord
nete Grundseite ein, welche im Zyklus der Teletextseiten
bzw. in einem Zyklusabschnitt auftreten, so wird die be
treffende Sonderseite automatisch dem Seitenzwischenspeicher
40 zugeführt. Die Daten dieser zwischengespeicherten Son
derseite werden
über die Datenleseleitung 54 zu der Steuerungsschaltung
50 übertragen, welche die Seitennummern und die zugehöri
ge Anzahl der Ergänzungsseiten für jede Seitennummer er
mittelt und in einem Seitennummernspeicher 60 ablegt,
welcher über einen bidirektionalen Bus 61 mit der Steue
rungsschaltung 50 verbunden ist.
Es sei angenommen, daß der Benutzer z. B. durch Betätigen
der Tastatur 70 die Seite #100 angewählt hat. Die
Steuerungsschaltung 50 ermittelt zu dieser angewählten
Seite die Anzahl und die Seitennummern der zugeordneten
Ergänzungsseiten. Wird beispielsweise die Grundseite
#100 durch zwei Ergänzungsseiten ergänzt (Fig. 2), so
tragen diese beiden Ergänzungsseiten die Seitennummer #10A
mit den Unterseiten #0001 und 0002. Durch eine eindeutige,
festgelegte Beziehung zwischen den Grundseiten #100 bis
899 und den zugehörigen Ergänzungsseiten 10A bis 1E9
(welche im betrachteten Beispiel in hexadezimaler Nume
rierung vorliegen), können die Seitennummern der Er
gänzungsseiten leicht errechnet oder anhand spezieller
Tabellen ermittelt werden. Sobald eine dieser Seiten im
Zyklus auftritt, was der Steuerungsschaltung 50 von der
Auskopplungsschaltung 20 mitgeteilt wird, erscheint auf
der Ausgangsleitung 51 ein Freigabesignal für die Tor
schaltung 30, woraufhin die Grundseite #100 beispiels
weise über die Leitung 31 in den Speicherplatz #1,
die Ergänzungsseite 10A 0001 in den Speicherplatz #2
und die Ergänzungsseite 10A 0002 in den Speicherplatz
#3 des Seitenzwischenspeichers 40 abgelegt werden. Die
Adressierung auf die Speicherplätze erfolgt, wie bereits
erwähnt, unter der Steuerung der Steuerungsschaltung 50
über die Ausgangsleitung 52. Nach erfolgtem Einlesen
aller drei betrachteten Seiten erzeugt die Steuerungs
schaltung 50 über die Ausgangsleitung 53 einen Auslese
befehl für den Speicherplatz #1, worauf die Grundseite
#100 über die Leitung 41 aus dem Seitenzwischenspeicher
40 an einen Decoder für Grunddaten 80 ausgelesen wird.
Der Decoder für Grunddaten 80 decodiert die Seite #100
in geeigneter Weise und übergibt die daraus resultierenden
Daten über die Leitung 91 an einen Prozessor 90. Außerdem
werden von der Steuerungsschaltung 50 über die Ausgangs
leitung 53 zwei Auslesebefehle für die Speicherplätze
#2 und #3 gegeben und die Ergänzungsseiten 10A 0001
und 10A 0002 nacheinander über die Leitung 42 an einen
Decoder für Ergänzungsdaten 81 ausgelesen. Der Decoder
für Ergänzungsdaten 81 decodiert die Daten der Ergänzungs
seiten in geeigneter Weise und übergibt die resultierenden
Daten über die Leitung 92 an den Prozessor 90, welcher
die decodierten Daten aller drei Seiten zusammen als
Videosignal mit den Komponenten R, G, B und S beispiels
weise auf dem Bildschirm eines Fernsehempfängers dar
stellt.
In einer besonderen Ausführung besteht der Decoder für
Grunddaten 80 aus einem Teletext Level 1-Decoder und
der Decoder für die in einem Bildschirmtext-Aufbaucode
übertragenen Ergänzungsdaten aus einem Bildschirmtext
(BTX)-Decoder.
Die Steuerungsschaltung 50 kann ferner nach erfolgtem
Benutzerwunsch für die Seite #100 eine automatische
Belegung des restlichen Speicherplatzes #4 des Seiten
zwischenspeichers 40 mit einer weiteren Seite durch
führen. Als nächstfolgende Seitennummer wird im Seiten
nummernspeicher 60 beispielsweise die Seite #105 ange
troffen. Außerdem ermittelt die Steuerungsschaltung 50
beispielsweise, daß für die Grundseite #105 keine wei
tere Ergänzungsseite vorliegt. Die Seite #105 kann
folglich in der bereits beschriebenen Weise nach ihrem
Auftreten im Teletextzyklus auf dem Speicherplatz #4
zwischengespeichert werden.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens läßt sich
der verfügbare Seitenzwischenspeicher 40 adaptiv und
damit optimal ausnutzen, da nur so viele Seitenspeicher
plätze reserviert werden müssen, wie tatsächlich zur
Darstellung einer beliebigen Seite benötigt werden.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht darin, daß fehlende Reihen in den Ergänzungs
seiten auf einfache Weise festgestellt und gestörte
Reihen einer geeigneten, nicht dargestellten Fehler
korrekturschaltung zugeführt werden können. Die Steuerungs
schaltung 50 "weiß" aus dem Seitennummernspeicher 60,
ob und gegebenenfalls wieviele Ergänzungsseiten im Zyklus
vorhanden sind. Da im ungestörten Falle normalerweise
alle Reihen in einer Ergänzungsseite belegt sind bzw.
bei einer nicht vollständig belegten Ergänzungsseite
eine spezielle Schlußkennung in der letzten Reihe vor
gesehen werden kann, lassen sich bei unvollständigen
oder fehlenden Ergänzungsseiten der Such- und Ladevor
gang für den Seitenzwischenspeicher 40 dementsprechend
beeinflussen, und zwar in der Weise, daß nach und nach
eine Seite mit allen Ergänzungsseiten vollständig und
richtig zwischengespeichert wird.
Claims (10)
1. Verfahren zum Übertragen von sich vorzugsweise perio
disch wiederholenden Teletextdaten in einem Fernsehsignal, bei
dem empfangsseitig die Teletextdaten von dem Fernsehsignal ge
trennt, die zu jeweils einer Teletextseite gehörenden Daten ge
sammelt und die so zusammengestellten Teletextseiten zwischen
gespeichert werden, wobei sendeseitig zusätzlich zu den Tele
text-Grunddaten von herkömmlich aufgebauten Teletextseiten
Ergänzungsdaten für jeweils eine Teletextseite übertraqen wer
den, welche empfangsseitig zusammen mit den Grunddaten einer
gewünschten Teletextseite zwischengespeichert und derart ver
arbeitet werden, daß an denjenigen Zeichenplätzen, wo keine
Ergänzungsdaten vorliegen, die den Grunddaten zugeordneten
Zeichen zur Anzeige gebracht werden, und daß an denjenigen
Zeichenplätzen, wo Ergänzungsdaten vorliegen, die den Grund
daten im Zusammenwirken mit den Ergänzungsdaten zugeordneten
Zeichen zur Anzeige gebracht werden, dadurch ge
kennzeichnet, daß sendeseitig die Ergänzungsdaten
für jeweils eine Teletextseite in Form einer oder mehrererzuge
ordneter Ergänzungsseiten übertragen werden und daß empfangs
seitig die einer gewünschten Teletextseite zugeordnete(n)
Ergänzungsseite(n) getrennt von den betreffenden Teletext
seite(n) zwischengespeichert wird bzw. werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Ergänzungsseiten im For
mat herkömmlicher Teletextseiten strukturiert sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ergänzungsseiten mit
Seitennummern im Hexadezimalsystem versehen sind.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die im Hexadezimalsystem
codierten Seitennummern der Ergänzungsseiten nach einem
festgelegten Schema im Dezimalsystem geordneten, per Zeh
nertastatur anwählbaren Seitennummern der zugeordneten,
herkömmlichen Teletextseiten zugeordnet sind.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die Ergänzungs
daten im Bildschirmtext-Aufbaucode übertragen werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß empfangsseitig getrennte De
codierungen für die Grunddaten und die Ergänzungsdaten
vorgesehen sind.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß eine geson
derte Information über die Anzahl von Ergänzungsseiten je
zugeordneter, herkömmlicher Teletextseite übertragen wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß eine weitere,
gesonderte Information über die Anzahl der genutzten Reihen
zumindest in einer Ergänzungsseite übertragen wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß die Ergänzungs
daten mit einem gegenüber den Grunddaten erhöhten Fehler
schutz übertragen werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß die Ergänzungs
daten zumindest teilweise Fehlerschutzdaten für die zugeord
neten Grunddaten darstellen, welche empfangsseitig zur Korrek
tur und ggf. zur Substitution von zugeordneten, gestörten
Grunddaten verwendet werden.
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