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Untersuchungsgerät für medizinische Zwecke Die vorTiegende Erfindung
bezieht sich auf ein #ntersuchungsgerat für medizinische Zwecke, insbesondere zur
Prüfung der Herztätigkeit.
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Es existieren bereits medizinische Untersuchungsgeräte, beispielsweise
für die Körpertemperatur, den Blutdruck und die Pulszahl, jedoch ist es bisher üblich,
für jede anzuzeigende Grösse ein besonderes Messgerät zu verwenden, obwohl dies
umständlich ist und einen erhebT-ichen Aufwand an verschiedenartigen Geräten bedingt.
Insbesondere ist dies von NachteiT für praktizierende Aerzte, die Patienten in deren
Wohnungen besuchen und gezwungen sein würden, verschiedene Untersuchungsgeräte mit
sich zu führen, weshalb meist nur ein Thermometer und ein Blutdruckmesser verwendet
wird, aber die Pulszahl nur durch Abzählung im Vergleich mit einer Uhr geprüft wird.
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In Kliniken sind natürlich umfangreiche stationäre Untersuchungsgeräte
vorhanden, die eine laufende Ueberwachung der Herztätigkeit und der Durchblutung
ermöglichen. Aber auch hier sind nur bestimmte Intensiv-Stationen derart ausgestattet
und bei den regelmässigen Arztvisiten fehlen meist geeignete Untersuchungsgeräte
Es ist bereits vo-rgeschlagen -worden, zur Ueberprüfung der D-urchblutung ein Untersuchungsgerät
zu verwenden, bei dem z.B. ein Fingergiied seitens einer kleinen Lampe durchleuchtet
und die im Rythmus des Pulsschlages sich ändernde durchgelassene Lichtmenge ermittelt
wird. Ein hieraus abgeleitetes elektrisches Signal dient zur Betätigung eines in
Pulsschlägen/ Minute geeichten Zeigerinstruments sowie zur akustischen Wiedergabe.
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Derartige auch al s Taschengerät ausgebildete Untersuchungsgeräte
haben sich aber -wegen ihrer schwankenden, unsicheren Anzeige und der geringen Lichtdurchlässigkeit
der meisten interessierenden Körperstelien nicht bewährt.
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Die vorliegende Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, ein Untersuchungsgerät
zu schaffen, das zur Prüfung der Herztätigkeit geeignet ist und die Mängel der bisher
bekannten Geräte vermeidet. Das erfindungsgemässe Untersuchungsgerat ist dadurch
gekennzeichnet, - dass das aus einer eingebauten Batteri-e betriebene Gerät als
Taschengerät mit-digitaler Anzeige ausgebildet ist.
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- dass es auswechselbare Sonden zur Ableitung der Herzspannungssignale
von zwei Körperstellen besitzt, die an einem elektronischen Auswertungsgerät zur
Verstärkung, Ermittlung der Impulssteilheit und des Spitzenwertes des steilsten
Impulses der Herzspannungssignale angeschlossen sind, das an seinem Ausgang eine
Folge von Messimpulsen liefert und je einen Sperrimpuls der das Auswertungsgerät
während einer vorbestimmten Zeitdauer sperrt, - dass ein Zähler vorhanden ist zur
zyklisch wiederholten Abzählung einer Anzahl der Messimpulse und Lieferung eines
der Zeitdauer dieser Anzahl proportionalen Signals, das zum elektronischen Umrechnungsgerät
gelangt, der es in digitale Zählimpulse für Zählstufen umwandelt zur Betåtigung
von Speichern und einer dreistelligen digitalen Anzeige, - und dass es mit einer
austauschbaren und wahlweise einschaltbaren Temperatursonde versehen ist, deren
Widerstandsänderung relativ zu einem Sollwert über das Umrechnungsgerät eine Temperaturangabe
auf der digitalen Anzeige liefert.
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Die Erfindung ist nachstehend in einem Ausführungsbeispiel anhand
der beigefügten Zeichnungen Fig. 1 bis 4 näher erläutert. Hiervon zeigen: Fig. 1
ein Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemässen Untersuchungsgerätes;
Fig
2,3 und 4 je ein Spannungs- Zeit-Diagramm über Vorgãnge im llntersu:chungsgerät-Fur
das vorliegende iJntersuchungsgerät ist von Bedeutung, dass es zur AbTeitung der
Herzspannungssignale von einem zu untersuchenden Patienten eingerichtet- ist und
hieraus eine digitale Anzeige der Pulsschläge/Minute liefert.
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Die Ableitung der HerzspannungssignaT# erfolgt mittels zweier Sonden
11 (Fig#.i), die auswechselbar am Gerät anges-chIossen sind.
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Diese Sonden 11 können entweder als je ein metallischer Handgriff
für die linke bzw. rechte Hand ausgebildet sein, oder auch als Saug-Elektroden oder
Extremitäten-Elektroden, wie sie aus der Praxis der Eiektrokardiograph-ie bekannt
sind..
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Die von den Sonden 11 aufgenommenen, nur sehr schwachen Herzspannungssignale
gelangen zu einem elektronischen Auswertungsgerät 10 innerhalb des Untersuchungsgerätes,
in welchem sie verstärkt werden, die Impulssteilheit ermittelt und der Spitzenwert
des steilsten Impulses festgestellt wird.- Dieses Auswertungsgerät 10 verwandelt
dann die Herzspannungssignale in eine Folge von "Messimpulsen", deren jeder eines
der aufeinderfolgenden Herzspannungssignale reprä; sentiert, und erzeugt ausserdem
je einen, den Messimpulsen folgenden Sperrimpuls, der das Auswertungsgerät 10 anschliessend
für eine vorbestimmte-Zeitdauer unempfindlich für weitere Spannungsi#mpulse oder
Störspannungen von den Sonden 11 macht.
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Das im Blockschaltbild gemäss Fig. 1 schematisch angedeutete Auswertungsgerät
10 wird nachstehend näher erläutert. Die schwachen Herzspannungssignale von den
Sonden 11 werden zunächst dem Verstärker 100 mit hinreichend hochohmigen Eingang
zugeführt. Dieser Verstärker 100 wird einerseits über seinen Anschluss 101 in seinem
Verstärkungsgrad geregelt und andererseits kann sein Gleichstrom-Arbeitspunkt über
den Anschluss 102 beeinflusst werden. Die am Ausgang 103 des Verstärkers 100 auftretenden
verstärkten Herzspannungssignale gelangen über ein Sperrsieb 104 zur Verminderung
der von den Sonden 11 aufgenommenen 50 Hz Lichtnetz-Störspannungen zu einem Tiefpassfilter
105, das nur Frequenzen unterhalb von etwa 20 Hz hindurchlässt. Die so von unerwünschten
Fremdspannungen weitgehend gereinigten Herzspannungssignale am Ausgang 106 des Tiefpassfilters
105 werden über das Integrationsglied 107 an den Eingang 102 des Verstärkers 100
zurückgeführt zur Beeinflussung von dessen Arbeitspunkt.
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Die am Ausgang 106 vorhandenen Herzspannungssignale zeigen etwa den
in Fig. 2 schematisch wiedergegebenen zeitlichen Verlauf mit den charakteristischen
Punkten P,Q,R,S,T und U die aus der Praxis der Herzkardiographie bekannt sind. Es
sind zwei der zeitlich aufeinanderfolgenden Herzspannungssignale wiedergegeben.
Bedingt durch die an ein universelles, sowohl für klinische Zwecke als auch besonders
für die Sportmedizin geeignetes Untersuchungsgerät zu stellende Forderung, einerseits
bis zu 240 Pulsschläge/Minute aufnehmen und anzeigen zu können, andererseits aber
auch bei niedrigen Pulsfrequenzen mit Sicherheit
nur die aufeinderfolgenden
Q-R-S Herzspannungsspitzen zu erfassen und die zwischenzeitlichen T bzw. U bzw.
P Spannungsspitzen zu unterdrücken, ist je eine Auswertung der Herzspannungssignale
in Bezug auf die Steilheit der Flanken aller vorkommenden Spannungssignale vorge-vorgesehen.
Nur die Q-R-S Spannungsspitze mit der grössten Flankensteilheit, also mit dem schnellsten
Spannungsanstieg, wird verwendet. Hierzu werden die am Ausgang 106 des Tiefpasses
105 auftretenden Herzspannungssignale dem Differentiator 108 zugeführt, an dessen
Ausgang 109 eine Signalfolge ersc#heint, deren Amplituden proportional der Flankensteilheit
der am Eingang 106 zugeführten Signalfolge ist. Die Fig. 3 zeigt schematisch für
einen Herzspannungszyklus der Fig. 2 die am Ausgang 109 auftretende Signalfolge.
Die positive Steigung der Flanke Q-R in Fig.2 ist proportional der Amplitude V in
Fig. 3 und entsprechend ist die negative Steigung der Flanke R-S proportional der
Amplitude W.
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Die sehr viel geringeren Steilheiten der Spannungssignale P,T und
U in Fig. 2 ergeben entsprechend niedrige Amplituden des differenzierten Spannungssignals.
Damit ist aber die Q-R-S Komponente deutlich hervorgehoben-gegenüber allen anderen
Spannungskomponenten und natürlich auch gegenüber eventuellen Störspannungen. Durch
Gleichrichtung des differenzierten Spa#nnungssignals am Anschluss 109 mittels des
Gleichrichters 110 wird an dessen Ausgang 114 ein Doppelimpuls geschaffen. Gleichzeitig
wird durch eine Schwellenspannung der untere Teil des hierbei entstehenden gleichgerichteten
Spannungssignals unterdrückt, sodass nur ncch der Doppel impuls übrig bleibt, der
mit seiner Vorderflanke dem Punkt Q der ursprünglichen Herzspannungskurve entspricht.
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Der so gebildete Doppel impuls wird zunächst im Spitzendetektor 111
weiterverarbeitet und der Spitzenspannungswert ermittelt, der im Analogspeicher
112 gespeichert wird, bis zum Auftreten des nächstfolgenden Doppel impulses am Anschluss
114. Im Komparator 113, der sowohl mit dem Ausgang 115 des Analogspeichers 112 als
auch mit dem Anschluss 114 verbunden ist, wird der Spitzenspannungswert am Anschluss
115 des Speichers 112 mit der Amplitude des Doppel impulses am Anschluss 114 vom
nächstfolgenden Herzspannungssignal verglichen. Wenn jeweils die Amplitude des nachfolgenden
Signals am Anschluss 114 grösser ist als ein einstellbarer Anteil des gespeicherten
vorausgehenden Spitzenwertes am Anschluss 115, dann löst der Komparator 113 am monostabilen
Multivibrator 116 einen rechteckigen Messinipuls aus, der am Ausgang 12 des Auswertungsgerätes
10 auftritt und jeweils ein Herzspannungssignal Q-R-T (Fig.2) repräsentiert. Gleichzeitig
wird über den Steuereingang 117 des Analogspeichers 112 bewirkt, dass der gespeicherte
Spitzenwert gelöscht und der neue Spitzenwert gespeichert wird.
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Die Vorderflanke des am Anschluss 114 auftretenden Doppel impulses
dient auch zur Auslösung einer Sperrspannung, durch die der Ausgang 12 des Auswertungsgerätes
10 für eine bestimmte Zeitdauer gesperrt wird, die im vorliegenden Ausführungsbeispiel
0,220 sek beträgt.
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Mit dem Multivibrator 116 ist noch ein Schalter 118 mit zwei Stellungen
verbunden, der in seiner einen Stellung (1) eine optische Anzeige 122 jedes am Ausgang
12 auftretenden Messimpulses aufleuchten lässt. In seiner oberen Stellung (2) werden
die auftretenden Messimpulse einzeln
Die vom Auswertungsgerät 10
auf die oben beschriebene Weise aus den Herzspannungssignalen erzeugten Messimpulse
am Anschluss 12 repräsentieren jeweils einen Zyklus der Herzspannungssignale und
ihre zeitliche Folge entspricht exakt den aufeinanderfolgenden Pulsschlägen. Zur
Weiterverarbeitung werden die Messimpulse am Anschluss 12 zunächst einem Zähler
13 zugeführt, der die stetig ansteigende Spannung U eines Rampengenerators 14 ein--bzw
ausschaltet. Im Diagramm Fig. 4 ist diese Spannung U abhängig von der Zeit dargestellt,
ebenso die aufeinanderfolgenden, mit H bezeichneten Messimpulse. Mit T ist die Zeidauer
eines Zyklus der Herzspannungssignale, also der Abstand zweier Messimpulse H bezeichnet.
Die Einschaltung des Rampengenerators 14 erfolgt an der Vorderflanke des ersten,
am Zähler 13 eingehenden Messimpulses H1 und die Rampenspannung U steigt bis zum
Punkt X an, der von der Vorderflanke des fünften vom Zähler 13 empfangenen Messimpulses
H5 bestimmt ist. Die erreichte Rampenspannung UT am Punkt X wird während der Auswertungsdauer
im Umrechnungsgerät 16 konstant gehalten und dient als Mass für die Zeitdauer 4T
vom Eintreffen des ersten bis zum Eintreffen des fünften Herzimpulses. Nach dem
Ende des fünften Herzimpulses sinkt die Rampenspannung wieder auf den Wert Null
ab und mit dem Eintreffen des nächstfolgenden Herzimpulses H6 am Zähler 13 beginnt
der Messzyklus erneut, um mittels der ansteigenden Rampenspannung U die Zeitdauer
von
der Vorderflanke des Herzimpulses H6 bis zur Vorderflanke des Herzimpulses Hlo zu
ermitteln.
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Die am Ausgang 15 des Rampengenerators 14 auftretende Spannung UT
ist zwar proportional zu der Zeitdauer 4T der jeweils überprüften fünf aufeinanderfolgenden
Herzimpulse, muss aber in eine Folge digitaler Zählimpulse umgeformt werden,damit
in nachfolgenden Baugruppen die Umrechnung in eine entsprechende Pulszahl pro Minute
durchgeführt und die Anzeige als dreistellige Ziffer vorgenommen werden kann.
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Die dem Umrechnungsgerät 16 über den Anschluss 15 zugeführte, der
Zeitdauer von jeweils fünf Messimpulsen H proportionale Grösse UT gelangt zunächst
in einen Analog-Digital-Umwandler 17 der an einem Zählimpulsgenerator 18 für eine
Folge von 10'000 Zählimpulsen/sek angeschlossen ist und ausserdem vom Zähler 13
gesteuert wird. Der A/D-Umwandler 17 formt die Grösse UT in eine Anzahl Y von Zählimpulsen
des Generators 18 um, proportional zu jener Pulszahl/Minute, die sich aus den jeweils
überprüften fünf aufeinanderfolgenden Messimpulsen errechnet.
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Diese Zahl Y von Zählimpulsen wird in den Zählstufen 19, 20, 21 weiterverabeitet,
welche Zählstufen 19, 20, 21 im Betrieb ständig die zur Ziffernanzeige geeigneten
digitalen Ziffernfolge 0 bis 999 erzeugt, die aber zunächst wegen der zwischengeschalteten
Speicher 22 bzw. 23 bzw. 24 nicht auf die digitale Anzeige 25 gelangen kann. Die
Zählstufen werden vor jedem Messzyklus auf Null zurückgestellt.
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In den Speichern 22, 23, 24 wird die Zahl Y als binär-dezimale Impulsfolge
gespeichert und dann der Anzeige 25 im erforderlichen Code zugeführt, sodass in
bekannter Weise die gespeicherte Zahl Y mit drei Stellen
wiedergegeben
wird.
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Naturli-ch enthält das Umrechnungsgerät 16 ausser den b#eschriebenen
Bauteilen eine Vielzahl von Hil-fseinrichtungen zur gegenseitigen Synchronisierung
bzw. Ein- und Ausschaltung der Baugruppen,# damit #die aufeinanderfolgenden Messzykien
völlig selbständig ablaufen. Jedoch sind derartige Hilfseinrichtungen allgemein
bekannt-und bedürfen keiner näheren Erläuterung.
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Beim Betrieb des vorliegenden Untersuchungsgerätes zur Pulsmessung
wird der Funktionsschalter 121 in die Stellung 1 gebracht und d-,e zu untersuchende
Person veranlasst, je eine der beiden z.B. als metallische Griffe ausgebildeten
Sonden 11 mit je einer Hand fest zu umschliessen, möglichst ohne Muskelbewegungen
der Finger oder Hände.
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Wie bei EKG-Aufzeichnungen üblicher Art soll die zu-untersuchende
Person möglichst ruhig atmen und bewegungslos verharren. Nach fünf Pulsschlägen
erfolgt die erste Ziffernanzeige, die extrapoliert ist auf jene Pulszahl pro Minute,
die diesen fünf Pulsschlägen entspricht.
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Die Anzeige bleibt ungeändert sichtbar während des nächstfolgenden
Messzyklus und erst nach dem zehnten Pulsschlag erfolgt eine neue Anzeige, nämlich
jene Pulszahl pro Minute, die dem sechsten bis zehnten Pulsschlag entspricht. Dieser
Messzyklus läuft weiter sodass jeweils nach weiteren fünf Pulsschlägen eine neue
Ziffernanzeige erscheint.
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Es ist also zu beachten, dass jede Anzeige diejenige auf eine Dauer
von einer Minute extrapolierte Pulszahl wiedergibt, die den zuletzt
aufgetretenen
fünf Pulsschlägen entspricht. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass eventuelle
Veränderungen in der Pulszahl rasch erkennbar sind und angezeigt werden.
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Nach jedem Pulsschlag (Q-R-S Kurve des Herzspannungssignals) wird
das Auswertungsgerät 10, wie oben erwähnt, während 0,220 sek gesperrt und erst anschliessend
wieder freigegeben für den nächsten Pulsschlag, um Störungen durch die jeder Q-R-S
Spannungsspitze nachfolgende T-Spannungsspitze möglichst zu unterdrücken.Diese relativ
kurze Sperrzeit ist erforderlich, da bei der Anwendung des vorliegenden Untersuchungsgerätes
für sportmedizinische Zwecke auch Pulsfolgen bis zu 240/min erfasst und angezeigt
werden sollen, entsprechend einem zeitlichen Abstand der einzelnen Pulsschläge bzw.
Herzspannungszyklen von nur 0,250 sek.
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Falls also nach dem Ablauf der Sperrzeit eine Störspannungsspitze
auftritt (starke Muskel spannung usw.) die trotz der Sieb- und Filtereinrichtungen
104 und 105 einen Messimpuls erzeugt, so könnte diese mitgezählt werden und die
nächstfolgende Anzeige so verfälschen, dass die Pulszahl auf einen viel höheren
Wert springt, was aber bei der fünf Pulsschlägen später folgenden weiteren Anzeige
automatisch wieder korrigiert wird. Die niedrigste erfassbare und anzuzeigende Pulszahl
ist beim vorliegenden Ausführungsbeispiel auf 30/min festgelegt.
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Wie bereits erwähnt, soll das vorliegende Untersuchungsgerät auch
für sportmedizinische Zwecke geeignet sein. Dies bedeutet, dass Pulszahlen bis zu
etwa 200/min angezeigt werden müssen, in welchem Falle die einzelnen Herzspannungszyklen
in etwa 0,3 sek Abstand aufeinanderfolgen und
alle 5 x 0,3 = 1,5
sek eine Ziffer auf der digitalen Anzeige 25 erfolgt. Diese rasche Ziffernfolge
ist in der Praxis als störend empfunden worden, weshalb das vorliegende Untersuchungsgerät
mit einem Schalter 119 versehen ist, der in seiner Stellung (2) den Zähler-13 so
beeinflusst, dass nur jede zweite Folge von je fünf Messimpulsen H (Fig. 4) zum
Rampengenerator 14 und zum Umrechnungsgerät 16 gelangt, also angezeigt wird. Falls
also die Impulse H1 bis H5 (Fig. 4) verarbeitet werden und die ihnen entsprechende
Pulszahl/min auf dem digitalen Anzeiger 25 erscheint, erfolgt eine Unterdrückung
der Messimpulse H6 bis H10 und erst die Messimpulse H11 bis H15 gelangen wieder
zum Rampengenerator 14.
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Diese Anzeige nur jeder zweiten Messimpulsgruppe hat sich bei hohen
Pulsfolgen bewährt, da dann jede Ziffernanzeige mindestens etwa 3 sek lang sichtbar
ist. Falls erwünscht könnten natürlich auch in Stellung (2) des Schalters 11.9 alle
aufeinanderfolgenden Messimpulsgruppen ausgewertet, gespeichert und rechnerisch
aus je zwei der Messimpulsgruppen ein Mittelwert gebildet und angezeigt werden.
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Wie oben bereits angedeutet, erfolgt auch eine optische Signalisierung
der zur Auswertung und Anzeige gelangenden Pulsschläge durch die neben der Ziffernanzeige
25 angeordneten Signallampe 122 die während einer Dauer von etwa 0,2 sek im Rythmus
der ausgewerteten Pulsschläge aufleuchtet.
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Die akustische Wiedergabe erfolgt wahlweise anstelle der optischen
Wiedergabe der Pulsschläge, sobald der Funktionsschalter 118 in seine obere Stellung
(2) umgelegt wird. Dann bleibt die Signallampe 122
neben dem Ziffernfeld
25 dunkel aber die Pulsmessung und Ziffernanzeige läuft weiter. Jeder Tonimpuls
entspricht einem der ausgewerteten Pulsschläge - sollten also ausser einer regelmässigen
Pulsfolge zusätzliche Störimpulse nach der Sperrzeit von 0,220 sek empfangen werden,
so werden diese durch entsprechende Tonimpulse hörbar gemacht.
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Bei Pulsüberprüfungen einer Person kann jeweils zusätzlich zur Pulsmessung
mittels Ziffernanzeige beliebig von der akustischen auf die optische Pulswiedergabe
durch den Funktionsschalter 118 umgeschaltet werden.
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Das vorliegende Untersuchungsgerät ist, ausser zur Pulsmessung auch
zur gleichzeitigen Temperaturbestimmung vorgesehen. Hierfür wird der am Gerät vorhandene
Funktionsschalter 121 in die untere Stellung (1) gebracht und die Sonde 28 mit ihrer
Metallspitze auf die zu messende Körperstelle der zu untersuchenden Person gedrückt.
Natürlich hängt die angezeigte Temperatur - wie bei der Messung mit einem Fiebertherjnometer
- davon ab, dass ein einwandfreier Wärme-Uebergang von der zu messenden Körperstelle
auf die Metallspitze vorhanden ist, also keine isolierenden Zwischenlagen vorhanden
sind; die Sonde misst die Oberflächentemperatur an der berührten Stelle. Die erste
Ziffernanzeige erfolgt dann, wenn die Metallspitze der Sonde die Temperatur von
200 C aufweist. Wird beispielsweise die Oberflächentemperatur der Zunge gemessen,
so tritt die erste Ziffernanzeige nach etwa 4 bis 5 sek auf.
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pas Umrechnungsgerät 16 überprüft alle 1 bis 2 sek erneut die Temperatur
der Sondenspitze und bewirkt eine neue Ziffernanzeige. Also auch
dann,
wenn die Temperatur der Metallspitze konstant ist, erfolgt alle 1 bis 2-sek eine
neue Anzeige. Die höchste zu messende Temperatur kann 500 C an-der Sondenspitze
oder mehr betragen. Die Auflösung der Anzeige beträgt 0>10 C aber die Messgenauigkeit
von z.B. t0,l0 C ist üblicherweise nur im Messbereich von etwa 33 bis- 430 C gewährleistet.
Bei l-ängeren Untersuchungen kann die Sonde 28 an der zu messenden Stelle der Person
verbleiben, auch wenn zwischenzeitlich Pulsmessungen in Stellung (1) des Schalters-
121 durchgeführt werden. Wird während dieser anderen Messungen der Funktionsschalter
121 wieder zurück in die Stellung (2) gebracht, so erscheint innerhalb von 1 bis
2 sek die Zifferanzeige der an der Sondenspitze herrschenden Temperatur, falls diese
im obengenannten Messbereich liegt.
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Zur Umrechnung der Temperatur in eine Zifferanzeige ist die Sonde
28, die einen temperaturabhängigen Widerstand besitzt-, im Umrechnungsgerät 16 an
den oben beschriebenen A/D-Umwandler 17 angeschlossen. Beim Uebergang von der Pulsmessung
zur Temperaturmessung durch Umlegen des Funktionsschalters 121 in seine Stellung
(2) w%rd-die#-dem A/D-Umwandler 17 über den Anschluss 15 zugeleitete Spannung UT
unwirksam gemacht und durch eine konstante Spannung ersetzt. Gleichzeitig wird der
Widerstand der Sonde 28 in einen Stromkreis ersetzt. Gleichzeitig wird der Widerstand
der Sonde 28 in einen Stromkreis des A/D-Umwandl-ers 17 derart eingeschaltet, dass
die Aenderungen des Sondenwiderstandes in eine Anzahl Z von Zählimpulsen umgewandelt
wird, die der Temperatur des Widerstandes in der Sonde 28 entspricht. Die Weiterverarbeitung
dieser Zahl Z im Umrechnungsgerät 16 erfolgt dann in gleicher Weise wie oben für
die Pulszählung erläutert ist.
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Das vorliegende Untersuchungsgerät ist als Taschengerät ausgebildet
und wird aus einer eingebauten Batterie betrieben. Zur Stromeinsparung ist die digitale
Anzeige 25 deshalb als Flüssigkristall-Anzeige (LCD) ausgebildet. Zur Inbetriebsetzung
des Untersuchungsgerätes ist dasselbe mit einem Ein/Aus-Schalter versehen und besitzt
ein eingebautes Messinstrument für die Spannung der eingebauten Batterie. Nach dem
Umlegen des Schalters auf Ein soll der Zeiger des Messinstruments im roten Bereich
der Instrumentenskala stehen, was eine zum einwandfreien Betrieb des Gerätes ausreichende
Spannung der Batterie anzeigt. Falls der Zeiger im grünen Skalenbereich steht, muss
die eingebaute Batterie nachgeladen werden, wozu der Stecker des zugehörigen Ladegerätes
am Gerät angesteckt und der Netzstecker mit dem Lichtnetz (220 V, 50 Per/sek) verbunden
wird.
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Das Ladegerät kann beliebig lange am Untersuchungsgerät#angeschlo&sen
bleiben, da ein Ueberladen der eingebauten Batterie nicht möglich ist.
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Auch während des Ladevorgangs kann die Puls- und Temperaturmessung
ungestört fortgesetzt werden - eine Gefährdung der untersuchten Person durch die
Lichtnetzspannung ist durch die besondere Bauart des Ladegerätes völlig ausgeschlossen.
Eine vollaufgeladene Batterie ermöglicht etwa 20 Stunden Betrieb des Puls- und Temperatur-Anzeigers.
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Es sei noch darauf hingewiesen, dass die Verarbeitung der im Auswertungsgerät
10 aufbereiteten Herzspannungssignale durch das Umrechnungsgerät 16 zur digitalen
Anzeige nicht die einzige Verwertungsmöglichkeit darstellt. Vielmehr kann, gemäss
einem weiteren Ausfiihrungsbeispiel, am Untersuchungsgerät ein Vielfach-Anschluss
vorgesehen werden, der die
Entnahme von Signalen aus dem Auswertungsgerät
10 bzw. dem Umrechnungsgerät 16 ermöglicht, zwecks Weiterverarbeitung in einem besonderen
Mini-Computer. Hierdurch können diagnostisch wichtige Angaben aus den aufgenommenen
Herzspannungssignalen ermittelt werden. Beispielsweise kann schon aus den Zeitabständen
der aufeinanderfolgenden Q-R-S Spannungsspitzen der mittlere zeitliche Abstand und
die maximalen Abweichungen hiervon nach oben und unten errechnet werden. Auch die
Anstiegsgeschwindigkeit der Pulszahl bei Belastung des untersuchten Herzens und
das Abklingen derselben beim Aufhören der Belastung ist zu ermitteln.
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Ferner kann die Amplitude aufeinanderfolgender Q-R-S Spannungsspitzen
ermittelt und deren Aenderungstendenz überprüft werden. Alle diese und weitere Angaben
kann der genannte Mini-Computer als Zahlenwerte digital anzeigen und auch zur weiteren
Verwendung speichern.