DE2328363C3 - Rollrand an einem Druckbehälter sowie Verfahren und Werkzeug zu seiner Herstellung - Google Patents
Rollrand an einem Druckbehälter sowie Verfahren und Werkzeug zu seiner HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Kollrand an einem Druckbehälter zur Befestigung eines Produktabgabeventils,
wobei der Rollrand sich von der Behälterwand nach außen erstreckt und einen im Schnitt durch die
Behälterachse kreissegmentförmigen Abschnitt von mindestens 180° aufweist, in den der Endabschnitt des
Rollrandes hineingeführt ist.
Solche Rollränder sind beispielsweise an Aerosolbehältern um deren öffnung herum ausgebildet.
Die Befestigung der Produktabgabeventile am Rollrand geschieht im allgemeinen durch Einwalzen,
einem Vorgang, bei dem ein zylindrischer Körper in der vom Rollrand umgebenen öffnung durch Aufweiten
einerseits des Durchmessers des zylindrischen Körpers und andererseits des Rollrandes befestigt wird.
Bei »Zweifachflux« genannten Aerosolen, bei denen in einem Behälter zwei getrennte Bestandteile vereinigt
sind, muß das Produktabgabeventil eine komplizierte Funktion erfüllen. Einer der Bestandteile ist nämlich in
einem am Produktabgabeventil befestigten Beutel enthalten, während der andere diesen Beutel umgibt. Im
Moment ihres Gebrauches sollen nun beide Produkte, die im Behälter mit dem gleichen Druck beaufschlagt
sind, gemischt werden. Die komplexe Funktion des Produktabgabeventils erfordert einen Durchmesser der
Ventilbasis von 1 1/2" bzw. 38,1 mm.
Diese in ihrem Durchmesser großen Ventile werden durch Anquetschung an einem am Behälter ausgebildeten
Rollrand befestigt. Dabei treten einige Schwierigkeiten auf:
Die Kraft, die durch den inneren Druck auf die Grundfläche des Ventils ausgeübt wird, steigt mit dem
Quadrat des Radius der öffnung, die vom Ventil verschlossen wird; eine Vergrößerung um die Hälfte des
Durchmessers dieser öffnung setzt entsprechend die Grundfläche des Ventils einer Kraft aus, die mehr als
doppelt so groß ist wie die Kraft, die auf ein Ventil mit normalem Basisdurchmesser von beispielsweise I" bzw.
25,4 mm ausgeübt wird. Diese große Kraft bewirkt bei bekannten Rollrändern häufig ein zumindest teilweises
ίο Aufrollen des Rollrandes und eine Lockerung der
Anquetschung, die zu einem Verlust an im Behälter enthaltenem Fluid führt.
Ein Rollrand der eingangs beschriebenen Galtung ist beispielsweise aus der US-PS 34 50 305 bekannt. Der
Endabschnitt dieses Rollrandes liegt unmittelbar an einem eingezogenen Abschnitt der Behälterwand an. Er
ist gegen ein Ausrollen nur wenig stabil. Entsprechend wird das Produktabgabeventil bei dem Rollrana gemäß
der US-PS 34 50 305 nicht durch Anquetschung befestigt, sondern wird eingewalzt, indem ein zylindrischer
Teil des Ventils, der in die vom Rolirand begrenzte öffnung des Druckbehälters einragt, unmittelbar unterhalb
des Rollrandes aufgeweitet wird. Bei einem solchen Einwalzen ist für den Rollrand nur eine wesentlich
geringere Stabilität gegenüber einem Aufrollen erforderlich als bei einem Abquetschen.
Aus der GBPS 9 15 642 ist ein sich von der Behälterwand nach außen erstreckender Rollrand
bekannt, der im Laufe der Herstellung zunächst einen im Schnitt durch die Echälterachse kreissegmentförmigen
Abschnitt aufweist und mit seinem Endabschnitt an einem eingezogenen Bereich der Behälterwand anliegt.
Zur Fertigstellung wird der so ausgebildete Rollrand von oben her flachgedrückt, so daß der eingezogene
3J Bereich der Behälterwand eine etwa waagerechte Schulter bildet, auf der der nun geradlinige Endabschnitt
des nachgedrückten Rollrandes aufliegt. Auch dieser Roürand ist gegen ein Aufrollen nur wenig widerstandsfähig
und somit nicht zum Anquetschen von Produktab-
.40 gabeventilen, insbesondere mit großem Durchmesser
geeignet.
Aus der GB-PS 4 88 628 ist ein weiterer, ebenfalls flachgedrückter Rollrand bekannt, der dem Rollrand
gemäß der GB-PS 9 15 642 insgesamt ähnlich ist.
Lediglich die Schulter des Behälters verläuft bei dem Rollrand gemäß der GB-PS 4 88 628 nicht waagerecht,
sondern schräg nach oben. Der Rollrand gemäß der GB-PS 4 88 628 dient zum Anquetschen eines Kronkorkens.
Gegenüber dem Rollrand der GB-PS 9 15 642 weist er keine erhöhte Stabilität gegen ein Aufrollen auf.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Rollrand an einem Druckbehälter zu schaffen, der zur
Anquetschung eines insbesondere mit großem· Durchmesser
ausgebildeten Produktabgabeventiis geeignet ist und auch unter hohem Druck im Behälter gegen ein
Aufrollen stabil ist.
Diese Aufgabe wird mit einem Rollrand der eingangs beschriebenen Gattung erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß der Endabschnitt im Schnitt durch die
te Behaltcrauhse geradlinig ist, eine Länge aufweist, die
größer ist als der Radius des kreissegmentförmigen Abschnitts sowie mit der Behälterachse einem zum
Boden des Druckbehälters schließenden, spitzen Winkel bildet.
Bezeichnend für den erfindungsgemäßen Rollrand ist zunächst sein Auslaufen in einem geradlinigen Endabschnitt,
dessen Länge größer ist als der Radius des kreissegmentförmigen Abschnitts. Dieser Endabschnitt
ist an den kraissegmentförmigen Abschnitt über einen
Zwischenabschnitt angeschlossen, der derart umgebogen ist, daß der Endabschnitt mit der Behällerachse
einen zum Boden des Druckbehälters schließenden, spitzen Winkel bildet. Der geradlinige Endabschniil
bildet somit einen konischen Kragen, der mechanisch in sich sehr stabil ist und jeglicher Verformung des
gesamten Rollrandes, insbesondere einem Aufrollen des Rollrandes, einen erheblichen Widerstand entgegensetzt.
Dabei ist der Widerstand gegen ein Aufrollen um so größer als sich, sollte es überhaupt dazu kommen, der
geradlinige Endabschnitt wegen seiner Länge dabei innerhalb des Rollrandes abstützt. Der Widerstand
gegen jegliche Verformung des Rollrandes ist deshalb besonders groß, weil sich der konische Kragen nach
unten hin schließt. Auch erhöhl der Zwischenabschnitt zwischen dem mit relativ großem Radius ausgebildeten
kreissegmentförmigen Abschnitt und dem geradlinigen
Endabschnitt, durch welchen Zwischenabschnitt erst die Ausbildung des geradlinigen Endabschnittes mit großer
Länge möglich wird, durch die zwischen dem kreissegmentförmigen
und dem geradlinigen Abschnia vorhandene Unstetigkeit die Stabilität des Rollrande« zusätzlich.
Ein vorteilhaftes Verfahren zum Herstellen des erfindungsgemäßen Rollrandes an einem Druckbehälter,
bei dem der Rand auf den gewünschten Öffnungsdurchmesser gebracht ist, zeichnet sich dadurch aus, daß
der Endabschnitt des Randes senkrecht zur Behälterachse geradlinig nach außen umgebogen wird, anschließend
unter Bildung eines spitzen Winkels mit der Behälterwand nach unten umgebogen wird, und daß zur
Ausbildung des kreissegmentförmigen Abschnitts der Rand eingerollt wird.
An dieser Stelle sei auf die US-PS 22 09 416 hingewiesen, aus der ein Verfahren zum Herstellen
eines Rollrandes eines Behälterdeckels bekannt ist. Gemäß diesem Verfahren wird eine Seilenwand des
Behälterdeckel zunächst so einwärts gerollt, daß ein
geradlinigei Endabschnitt entsteht, der in einem spitzen Winkel zur Seitenwand auf diese gerichtet ist. Dann
wird der Rand des Deckels in verschiedenen Stufen weiter eingerollt, wobei der geradlinige Endabschnitt
erhalten bleibt und schließlich im entstandenen Rollrand parallel zur Seitenwand des Deckels ausgerichtet ist.
Der fertige Rollrand weist einen einwärtsliegenden, relativ ebenen Wandabschnitt auf. in dem eine Sicke
ausgebildet werden kann, mittels der der Deckel mit einem Behälter verschraubbar ist.
Ein bei dem erfindungsgemäßen Verfahren vorteilhafterweise verwendetes Werkzeug zum Umbiegen des
geradlinigen Endabschnittes nach unten zeichnet sich erfindungsgemäß durch einen in die Behälteröffnung
passenden Stülzzapfen und einen den geradlinigen Endabschnitt erfassenden Innenkonus aus, der den
Stützzapfen unter Bildung eines spitzen Winkels, insbesondere eines Winkels von 35°, umgibt.
Die Erfindung ist für die Herstellung ones Rollrandes an jedem Behälter zur Aufnahme eines unter Druck
stehenden Inhaltes geeignet.
Die Erfindung wird im folgenden anhand schematic scher Zeichnungen beispielsweise lind mit weiteren
Einzelheiten erläutert. Es zeigt
Fig-1 einen Druckbehälter, an dem ein Rollrand
ausgebildet werden soll mit einem Werkzeug,
Fig.2 den Druckbehälter nach Durchführung eines
ersten Arbeitsgänges iöwie das dafür verwendete Werkzeug,
Fig.3 in vergrößertem Maßstab den Ausschnitt II!
aus F i g. 2.
Fig.4 den Druckbehälter nach Durchführung eines
zweiten Arbeitsganges sowie das dafür verwendete Werkzeug,
F i g. 5 in vergrößertem Maßstab den Ausschnitt V aus F i g. 4,
F i g. 6 einen Druckbehälter nach einem dritten und letzten Arbeitsgang sowie das dafür verwendete
Werkzeug und
Fig. 7 in vergrößertem Maßstab den Ausschnitt VII
aus F i g. 6.
Der in Fig. I de gestellte Druckbehälter 1 wurde
bereits einer Einhalsung unterworfen, wodurch die
Öffnung mit dem Rand 2 auf den erwünschten Durchmesser, beispielsweise 38,1 mm verkleinert wurde.
Der Rand 2 wird mit Hilfe eines drehenden Abstechwerkzeuges 3 egalisiert, das eine um einen
Zentrierdorn 4 angeordnete Frässchneide aufweist.
Der erste erfindungsgemäße Arbeitsgang (Fig. 2)
besieht im Umbiegen des Endänschnines 5 des
Druckbehälters 1 in einer zur Achse des Druckbehälter 1 senkrechten Ebene.
Dieser Arbeitsgang wird mittels eines Werkzeugs 6 durchgeführt, das einen Zentrierdorn 7 und einen über
einen abgerundeten Einschnitt 9 mit dem Zentrierdorn 7
verbundenen Bund 8 aufweist; der Dorn 7 ist für eine genaue Zentrierung von Druckbehälter 1 und Werkzeug
6 auf Passung gearbeitet. Gegen das Ende des ■ Laufes dieses Werkzeugs 6 wird der Rand 2 des
Druckbehälters 1 mittels des abgerundeten Einschnitts 9 nach außen gedrückt und folgt der inneren Fläche des
Bundes 8.
Fig. 3 zeigt das Ergebnis dieses Arbeitsganges im Ausschnitt: Es wurde ein kragenartiger Endabschnitt 5
mit geradlinigem Querschnitt geschaffen, der in einer Ebene senkrecht zur Achse des Behälters 1 liegt. Die
Länge dieses Endabschnittes 5 kann verschieden sein; im gewählten Beispiel beträgt sie etwa 2,5 mm.
Der zweite Arbeitsgang (Fig.4) wird mit einem
anderen Werkzeug 10 ausgeführt, das im wesentlichen einen im Querschnitt dreieckigen Einschnitt 11 aufweist.
Aus Gründen der Einfachheit der Benutzung besieht dieses Werkzeug 10 aus mehreren miteinander verbundenen
Teilen, insbesondere aus einem Stützzapfen 12 mit senkrechter Seitenwand und einem Hohlstempel 13.
der den Stützzapfen 12 umgibt im· I dessen innere Seitenwand ein Innenkonus 14 ist, der mit der Achse des
Werkzeugs einen Winkel von 35" bildet.
Beim Absenken dieses Werkzeugs gegen den Druckbehälter 1 eriolgt die Biegung Λ-s F.ndabschnitts 5
ohne Änderung der Form seines Querschnitt«; Der Raüd
wird kegelstumpfförmig und bildet mil der μ nt 1 echten
Seitenwand des Druckbehälters 1 einen Winkel von 35°
(Fig. 5).
Das für den dritten Arbeitsgang (F i g. 6) verwendete Werkzeug 15, das dem Druckbehälter 1 seine endgültige
Form gibt, ist etwas weiter durchdacht. Der innere Teil 16 weist einen Erdbereich 17 auf. der als Zentrierdorn
dient, und der gegen sein Ende in einer halbkreisförmigen Nut 18 schräg ausläuft, deren Durchmesser gleich
dem äußeren Durchmesser des Rollrandes des Druckbehälters I ist. Der ganze innere Teil 16 ist von einem
Formteil 19 umgeben, das relativ zum inneren Teil 16
6j Und zu einem Werkzeugaufnehmer 20 beweglich ist. In
Ruhelage befindet sich dieses Formteil 19 unter der Wirkung mehrerer Federn 21 in vorgeschobener
Stellung.
Wenn das Werkzeug 15 in Tätigkeit tritt, senken sich
der Werkzeugaufnehmer 20 und das Formteil 19, dessen
öffnung genau der sich verengenden Schulter des Druckbehälter ί entspricht, und treten in enge
Berührung mit ihr, uni eine gute Zentrierung zu bewirken und um einer möglichen Verformung während
dieses Arbeitsgangs vorzubeugen. Der Werkzeugaufnehmer 20 senkt sich weiter ab und drückt dabei die
Fsdern 21 zusammen, bis die Nut 18 des Endberciches 17 in Kontakt mit der ScheileUiriie 22 des Randes des
Behälters 1" kommt; von diesem Augenblick an bewirkt
der Druck des Werkzeugs 15 in bekannter Weise' ein
Einrollen des senkrechten Abschnittes des Randes von der Schcitellinie 22 ausgehend. Der Endabschnitt 5 wird
einer Drehung von mehr als 180" unterworfen, sein gerader Querschnitt bleibt jedoch unverändert.
Nach dieser letzten Veränderung ist der die Öffnung vor diesem Arbeitsvorgang umgebende Endabschnitt 5
in dem Rollrand des Behälters V" (Fig.6 und 7) verschwunden. Der Endabschnitt 5, dessen Länge etwas
größer als der innere Radius des eingerollten Abschnitts ist, widersteht auch bei ziemlich großen vom Inneren auf
das Ventil wirkenden Kräftenä einem Aufrollen des
Randes.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Rollrand an einem Druckbehälter zur Befestigung eines Produktabgabeventils, wobei der Rollrand
sich von der Behälterwand nach außen erstreckt und einen im Schnitt durch die Behälterachse
kreissegmenlförmigen Abschnitt von mindestens 180° aufweist, in den der Endabschnitt des
Rollrandes hineingeführt ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Endabschnitt (5) im Schnitt durch die Behälterachse geradlinig ist, eine Länge
aufweist, die größer ist als der Radius des kreissegnientförmigen Abschnitts sowie mit der
Behalte! n hse einen zum Boden des Druckbehälters
(I) schl.« iknden, spitzen Winkel bildet (F ig. 7).
2. Vi ι fahren zum Herstellen des Rollrandes an
einem Dnickbehälter nach Anspruch 1. bei dem der
Rand aul de« gewünschten Öffnungsdurchmesser
gebracht ist. dadurch gekennzeichnet, daß der Endabschnitt des Randes senkrecht zur Behälterachse
geradlinig nach außen umgebogen wird, anschließend unter Bildung eines spitzen Winkels mit der
Behälterwand nach unten umgebogen wird, und daß zur Ausbildung des kreissegmentförmigen Abschnitts
der Rand eingerollt wird.
3. Werkzeug zum Umbiegen des geradlinigen Endabschnitts nach unten gemäß dem Verfahren
nach Anspruch 2 gekennzeichnet durch einen in die Behälteröffnurg passenden Stützzapfen (12) und
einen den geradlinigen Endabschnitt erfassenden Innenkonus (14), der den Slihzzapfen (12) unter
Bildung eines spitzen Winkels, insbesondere eines Winkels von 35°, umgibt.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
EI | Miscellaneous see part 3 | ||
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