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TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
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Die Erfindung betrifft ein fälschungsgeschütztes Etikett.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Produktpiraterie, die unautorisierte Herstellung und Verbreitung von gefälschten Produkten, hat sich zu einem Zweig der in der Regel organisierten Kriminalität entwickelt, dessen Gewinne je nach Schätzung im Bereich derjenigen des illegalen Drogenhandels oder sogar noch darüber liegen.
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Dabei ist inzwischen allgemein bekannt, dass nicht nur bestimmte Luxuswaren wie Uhren oder Handtaschen, sondern praktisch alle Produkte bis hin zu höchst sicherheitsrelevanten Flug- und Fahrzeugteilen, Lebens- und Arzneimitteln gefälscht und in Umlauf gebracht werden, wodurch Unternehmen und Verbraucher gleichermaßen geschädigt werden. Unternehmen verlieren Einkommen und Marktanteile. Regelmäßig sind gefälschte Produkte von minderer Qualität und können eine erhebliche Gefahr für Leib und Leben der Verbraucher darstellen. Bei geringwertigen Wirtschaftsgütern kommen Verbraucher oft nicht auf die Idee, zu prüfen, ob es sich bei dem fraglichen Produkt um ein Original handelt, sondern gehen stillschweigend davon aus, dass der Originalhersteller die Qualität gesenkt hat, was zu einer massiven Schädigung des Rufs des Originalherstellers führen kann. Bei Gütern wie Fahrzeugersatzteilen oder Arzneimitteln fällt die Fälschung oft erst dann auf, wenn es zu einem tödlichen Unfall oder einer erheblichen Schädigung eines Patienten gekommen ist.
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Es besteht daher ein erheblicher Bedarf an kostengünstigen Möglichkeiten, Objekte so zu kennzeichnen, dass ihre Echtheit (auch Originalität genannt) in einfacher Weise geprüft werden kann. Dazu wurden schon unzählige Verfahren und Vorrichtungen, insbesondere unterschiedliche Formen mehr oder weniger schwer nachzuahmender Etiketten, vorgeschlagen. Beispielsweise schlägt die
WO 2004 007759 A2 ein Etikett vor, bei dem ein auf dem Etikett enthaltener Code erst durch Befeuchten mit humanem Speichel oder darin enthaltenen Bestandteilen auslesbar wird, so dass das Etikett nur einmal verwendet werden kann. Wenn allerdings das Etikett einmal auslesbar geworden ist, kann es als Muster zur Herstellung beliebig vieler gefälschter Etiketten dienen, wobei das Etikett natürlich aufgrund seiner Eigenschaft nur mit mit einigem Aufwand kopiert werden kann.
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Aus der
WO 2007 090387 A2 ist ein Verfahren zur Markierung von medizinischen Instrumenten bekannt, bei dem auf das zu markierende Instrument eine Schicht eines Gemischs aus polymerisierbaren Acrylaten oder Methacrylaten oder eines festen teilpolymerisierten Gemischs aus polymerisierbaren Acrylaten oder Methacrylaten aufgetragen wird, worauf die Polymerisation des Gemischs gestartet und das Gemisch auf dem Instrument ausgehärtet wird.
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Das in der
WO 2007 090387 A2 beschriebene Verfahren, das sich u.a. dadurch auszeichnet, dass die damit erzeugte Markierung auch harte Belastungen, wie z.B. das Autoklavieren, unbeschadet übersteht, hat sich in der Praxis überaus bewährt. Allerdings erfordert das Aufbringen der Markierung ein gewisses Know-how, so dass die Hersteller von entsprechenden Instrumenten diese zu einem Unternehmen transportieren müssen, das sich mit der Markierung der Instrumente befasst. Dies erfordert einen logistischen Mehraufwand, der sowohl aus Kosten- wie auch aus Umweltschutzgründen unerwünscht ist.
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Daneben ist es aus einer Vielzahl von Anmeldungen, z.B. der
DE 100 14 542 C2 bekannt, chirurgische Instrumente mit einem nicht-entfernbaren RFID-Tag, auch Funketikett oder RFID-Transponder genannt, zu versehen, in welchem eine Vielzahl von Informationen, insbesondere ein das jeweilige Instrument individuell identifizierendes Kennzeichen gespeichert und mittels entsprechender Lesegeräte ausgelesen werden kann. Das größte Problem bei dieser Technik ist die Anbringung des entsprechenden RFID-Tags, der einerseits nicht vollständig elektromagnetisch abgeschirmt sein darf, damit er überhaupt ausgelesen werden kann, andererseits aber vor unterschiedlichsten Belastungen, z.B. Schmutz, Schweiß, Staub, Flüssigkeiten etc. geschützt werden muss.
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In der
WO 2009 063323 A2 wird vorgeschlagen, eine Aufnahmebohrung in das zu markierende Objekt einzubringen und ein entsprechend bemaßtes, stopfenartiges Markierungselement aus einem Kunststoff, insbesondere einem der in der
WO 2007 090387 A2 beschriebenen Kunststoffe, ähnlich wie beim Verkorken von Flaschen in die Bohrung einzupressen, wo das Kunststoffelement dann durch Presssitz kraftschlüssig gehalten wird. Das Markierungselement besitzt eine zur Form der Aufnahmebohrung im Wesentlichen komplementäre, in der Regel zylindrische Form. Die Markierungselemente können einfach nur eine farbige Markierung bereitstellen, aber auch mit einem eingegossenen RFID-Tag und/oder z.B. einem Strich- oder Matrixcode versehen sein.
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Aus der
DE 60 2004 004 828 T2 ist ein Markierungselement zur Markierung von Stahlteilen wie Stahlplatten, Doppel-T-Trägern u.dgl. bekannt, bei dem eine mit einer Kennung versehene Scheibe in eine zylindrische Hülse eingelegt, eine Trennlage eingebracht und die Hülse mittels eines die Scheibe schützenden, hitzebeständigen Tons oder Zements verschlossen wird. Das Markierungselement wird dann in eine entsprechende Aufnahmebohrung in dem zu markierenden Stahlteil eingeklebt, wo es während der weiteren Bearbeitung des Stahlteils, z.B. einer Galvanisierung, verbleibt. Zu Prüfzwecken wird der Ton oder Zement aus der Hülse gekratzt, wobei die Trennlage eine Beschädigung der Scheibe und ein Ankleben der Scheibe an dem Ton oder Zement verhindert. Die Hülse kann dann wieder mit Ton oder Zement verschlossen werden.
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Wenngleich sich die vorstehend beschriebenen Markierungselemente für ihre jeweiligen Einsatzzwecke durchaus bewährt haben, sind sie nicht wirklich fälschungssicher und sollen in der Regel es auch gar nicht sein. Die bei ihnen verwendeten Informationen tragenden Elemente sind maschinenlesbare RFID-Tags oder entweder direkt frei sichtbare oder mit einer leicht entfern- und wieder anbringbaren Ton- oder Zementschicht abgedeckte Informationsträger, auf denen Symbole wie Buchstaben und Zahlen, Strich- und Matrixcodes o. dgl. angebracht sind, so dass die enthaltenen Informationen leicht kopiert und bei gefälschten Produkten verwendet werden können.
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Eine besondere Herausforderung stellt die Überwachung der Auftrags- und Lizenzfertigung bestimmter Produkte in Fremdbetrieben dar. So kommt es vor, dass Betriebe, die vom Originalhersteller den Auftrag oder die Lizenz bekommen, eine bestimmte Stückzahl von Produkten zu fertigen, deutlich mehr Produkte als beauftragt oder lizenziert auf den einmal dafür eingerichteten Maschinen fertigen, wobei solche Produkte dann nicht von den Originalprodukten unterscheidbar sind.
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Zur zumindest partiellen Lösung von Plagiatsproblemen verwenden insbesondere Bekleidungs- und Medikamentenhersteller immer aufwendigere Etiketten mit Hologrammen, die in unterschiedlichen Sicherheits- und Verschlüsselungsgraden angeboten werden und teilweise offensichtliche Informationen wie Logo und Beschriftung, Mikrotext, Strich- und Matrixcodes tragen, wobei bestimmte Effekte solcher Etiketten wie Switch-Effekt, kinetische und Emboss-Effekte für Kunden direkt ersichtlich sind, während versteckte Merkmale wie Mikro- und Nanotexte oder CLR-Image nur von Kontrolleuren (und technisch entsprechend ausgestatteten Fälschern) ausgelesen werden können. Die Etiketten werden an den Bekleidungsprodukten angebracht bzw. auf Verpackungen von Arzneimitteln geklebt. Es sind Fälle bekannt, in denen organisierte Banden in Bekleidungsgeschäften systematisch Etiketten von Originalprodukten entfernt haben, um damit dann gefälschte Produkte aufzuwerten.
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OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein fälschungsgeschütztes Etikett zum Prüfen der Echtheit eines Objekts anzugeben, das es in verhältnismäßig einfacher, gleichzeitig aber besonders sicherer Weise ermöglicht, gefälschte Produkte zu erkennen und so unter anderem Unfälle aufgrund minderwertiger gefälschter Ersatzteile, Schädigung von Menschen aufgrund unwirksamer gefälschter Medikamente und schädlicher gefälschter Lebensmittel, und allgemein die Schädigung der gesamten Volkswirtschaft durch den Handel mit gefälschten Produkten zu verhindern.
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Die Aufgabe wird gelöst von einem fälschungsgeschützten Etikett mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Der nebengeordnete Anspruch 13 betrifft ein erfindungsgemäßes Objekt, das mit einem Etikett nach einem der Ansprüche 1 bis 12 versehen ist. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der entsprechenden Unteransprüche.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden, rein beispielhaften und nicht-beschränkenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der drei Figuren umfassenden Zeichnung.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
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- 1 zeigt schematisiert eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes fälschungsgeschützten Etikett gemäß einem Ausführungsbeispiel im unbedruckten Grundzustand.
- 2 eine Draufsicht auf das Etikett gemäß 1 mit diversen darauf aufgebrachten Informationen und unverletztem (nicht-geöffneten) Siegelelement.
- 3 eine Draufsicht auf das Etikett gemäß 2 in einem Zustand, in dem das Siegelelement entfernt (geöffnet) wurde.
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BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
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In den Figuren wurden gleiche oder gleichwirkende Teile mit jeweils identischen Bezugszeichen versehen, und auf eine wiederholte Beschreibung solcher Teile wurde weitest möglich verzichtet.
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In den 1 bis 3 ist schematisiert ein in seiner Gesamtheit mit 10 bezeichnetes fälschungsgeschütztes Etikett, hier in Form eines vorzugsweise selbstklebenden Aufklebeetiketts, zur Anbringung an einem (nicht gezeigten) zu markierenden Objekt in Draufsicht in verschiedenen Zuständen gezeigt.
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Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel weist das Etikett 10 einen zum Verbleib auf dem jeweiligen Objekt vorgesehen Abschnitt 12 und ein manipulationssicheres Siegelelement 14 auf, wobei das Siegelelement 14 bei diesem Beispiel zum Öffnen durch Auf- oder Abreißen ausgebildet ist, wozu es über eine durch die gestrichelte Linie angedeutete Perforation 16 oder eine Sollbruchstelle mit dem Etikett 10 verbunden ist, wie dies z.B. von Briefen zur Übermittlung von PIN-Nummern bekannt ist. Vorteilhaft stehen dem Fachmann hier unzählige, an den jeweiligen Anwendungsfall optimal angepasste Möglichkeiten zur Ausbildung des Siegelelements 14 zur Verfügung. Zum Beispiel kann das Siegelelement 14 auch die gesamt Oberseite des Etiketts 10 ausmachen, also nicht bloß - wie gezeigt - als Bereich eines Abschnitts 12 ausgebildet sein.
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Ein Merkmal des gezeigten Etiketts 10 ist, dass das hier vorgesehen Siegelelement 14 insofern manipulationssicher ist, als dass leicht erkannt werden kann, ob es bereits geöffnet wurde. Originalware sollte bei der Erstauslieferung immer ein ungeöffnetes bzw. „unverletztes“ Siegelelement 14 tragen. Unverletzt meint in diesem Sinne, dass das Siegelement 14, das anders als bei dem gezeigten Bespiel nicht durch Abreißen entfernt werden muss, sondern z.B. nach Art der bekannten Rubbelabdeckungen bei Losen oder PIN-Briefen ausgebildet sein kann, erkennbar intakt ist. Das Siegelelement 14 ist dann also dazu ausgebildet, zerstört zu werden, um von ihm verdeckte Informationen freizugeben.
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Das Siegelelement 14 kann auch nach Art der z.B. von sog. Sicherheitsbeuteln bekannten Sicherheitsklebestreifen ausgebildet sein, bei denen eine dünne, meist farbige Folie beim Öffnen zerstört, z.B. zerrissen wird, so dass sofort erkannt werden kann, dass der Beutel geöffnet wurde.
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Generell kann das Etikett 10 mehrlagig ausgebildet sein und eine oder mehrere der folgenden Lagen umfassen:
- eine Lage aus Kunststoff mit darin eingebetteten Fremdkörpern, insbesondere Fasern, Pigmenten und anderen Partikeln,
- eine Lage aus losen Stoffen, insbesondere Fasern, Pigmenten und anderen Partikeln,
- eine Lage mit einem Hologramm,
- eine Lage mit eingelaserten, eingravierten, eingeprägten oder aufgedruckten Informationen,
- eine Schutzlage zur Abdeckung des Etiketts vor Umwelteinflüssen.
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Während eine Schutzlage zur Verbreiterung der Anwendungsmöglichkeiten des Etiketts 10 beitragen kann, erschweren die anderen genannten Lagen das Nachahmen der Etiketten erheblich. So kann das Siegelelement 14 eine Lage aus Kunststoff mit darin eingebetteten Fremdkörpern, insbesondere Fasern, Pigmenten und anderen Partikeln, abdecken, deren genaue Zusammensetzung herstellerseitig fortwährend geändert wird, so dass diese Rückschlüsse z.B. auf Fertigungszeitpunkt und Fertigungsort erlaubt. Sog. Hologrammetiketten bieten bereits jetzt einen gewissen Fälschungsschutz, da ihre Herstellung besonderen Aufwand benötigt.
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Bei einer Ausführungsform ist bzw. sind der Abschnitt 12 und/oder das Siegelelement 14 mit einem Hologramm versehen.
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Das Etikett 10 kann wenigstens eine Lage umfassen, die aus einem der Folgenden besteht: einem Metall oder einer Metalllegierung, einer Verbundkeramik, einem Polyetheretherketon (PEEK), einem polymerisierbaren Acrylat oder Methacrylat oder einem Gemisch aus polymerisierbaren Acrylaten und Methacrylaten.
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In 2 ist ein Beispiel eines zur Anbringung auf einem zu markierenden Objekt fertig vorbereiteten oder bereits auf einem hier nicht gezeigten Objekt angebrachten Etiketts 10 gezeigt, das bei diesem Ausführungsbeispiel zwei Informationsfelder 18 und einen Identifikator 20 trägt. Wie durch den Standardblindtext „Lorem ipsum ...“ angedeutet, können in den Informationsfeldern 18 beliebige Informationen vorgesehen werden, z.B. Anleitungen zur Benutzung des Etiketts wie z.B. „Wenn Sie die Echtheit dieses Produkt prüfen möchten, entfernen Sie den perforierten Abschnitt und wenden sich an Telefonnummer...“. Natürlich können auch beliebige andere Informationen vorgesehen werden, z.B. in Form von Strich- oder Matrixcodes, die z.B. mit einem Smartphone gescannt werden können, wodurch dann weitere Schritte, wie z.B. das Anzeigen eines Links zu einer Webseite zur Prüfung des Etiketts 10 und damit zur Prüfung der Echtheit des damit versehenen Produktes, auf dem Smartphone ausgelöst werden können.
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Ein Merkmal der Erfindung ist, dass das zu markierende Objekt mit einem einzigartigen Identifikator 20 versehen wird. Dieser kann direkt, also z.B. bei der Herstellung des Objekts, an dem Objekt angebracht werden. Bei dem in den 2 und 3 gezeigten Ausführungsbeispiel trägt das Etikett 10 den Identifikator 20, bei dem es sich hier beispielhaft um eine Kombination aus Zahlen und Buchstaben handelt. Der Identifikator kann einfach eine Seriennummer sein, die fortlaufend sein kann aber nicht sein muss. Ist sie nicht fortlaufend, trägt dies zur Erhöhung der Fälschungssicherheit bei, weil Nachahmer, denen ein Originalprodukt vorliegt, dann nicht auf andere Seriennummer schließen können.
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Der Identifikator 20 kann z.B. mittels eines nur dem Hersteller bekannten Algorithmus erzeugt werden. Bei einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Identifikator 20 sowohl auf dem Etikett 10 als auch zusätzlich auf dem Objekt angebracht, so dass also dem Objekt ein spezielles, genau definiertes Etikett 10 zugeordnet ist, was Vorteile haben haben, wenn die Anbringung der Etiketten zeitlich und räumlich weit getrennt von der Herstellung des Objekts erfolgt. In an sich bekannter Weise können in einer Datenbank dem Identifikator 20 Informationen über das Objekt, z.B. bezüglich Herstellungszeitpunkt und Herstellungsort, zugeordnet werden.
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Bei dem in den 2 und 3 gezeigten Etikett 10 ist das Siegelelement 14 ( 2) dazu ausgestaltet, eine in einem Bereich 22 (3) vorgesehene Authentizitätsinformation 24 (3) derart abzudecken, dass diese erst auslesbar wird, wenn das Siegelelement irreversibel geöffnet, d.h. z.B. vollständig oder teilweise entfernt oder in sonstiger Weise manipuliert wird. Unter „Öffnen“ des Siegelelements werden hier alle Arten von Manipulationen verstanden, die es ermöglichen, an die vom Siegelelement 14 verdeckte Authentizitätsinformation 24 zu gelangen.
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Die Authentizitätsinformation 24 ist dem Identifikator 20 in einer nicht-öffentlichen, eindeutigen Weise derart zugeordnet ist, dass in Kenntnis des Identifikators 20 durch berechtigte Stellen geprüft werden kann, ob es sich bei der einer jeweiligen Authentizitätsinformation 24 um eine dem jeweiligen Identifikator 20 tatsächlich zugeordnete Authentizitätsinformation 24 handelt.
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Die eindeutige Zuordnung von Authentizitätsinformation 24 und Identifikator 20 kann auf unterschiedliche Arten und Weisen erfolgen. Beispielsweise kann die Authentizitätsinformation über einen Algorithmus aus dem Identifikator 20 berechnet oder diesem mittels einer z.B. nach dem Zufallsprinzip erzeugten Look-up-Tabelle zugeordnet werden.
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Die Authentizitätsinformation 24 kann nach Öffnen des Siegelelements sofort lesbar sein. Die Authentizitätsinformation 24 und/oder, sofern auf dem Etikett vorgesehen, der Identifikator 20 können aber auch in einer für das menschliche Auge nicht ohne weiteres erkennbaren Weise vorliegen. So kann zur Erhöhung der Fälschungssicherheit vorgesehen werden , dass die Authentizitätsinformation 24 erst auslesbar wird, wenn der Bereich 22, in dem die Authentizitätsinformation 24 vorgesehen ist, vor oder nach dem Öffnen des Siegelelements 14 elektromagnetischer Strahlung wie insbesondere Licht, einem elektromagnetischen Feld, Luft, Wasser, Speichel, Scherkräften, Wärme, Kälte oder einer Kombination selbiger ausgesetzt wird. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass die Authentizitätsinformation 24 durch Freisetzen bestimmter Stoffe sichtbar wird, die mikroverkapselt z.B. im Siegelelement vorliegen und durch Dehnung des Siegelelements 14 freigesetzt werden.
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Das erfindungsgemäße Etikett 10 kann bei einem Verfahren zum Prüfen der Echtheit eines Objektes eingesetzt werden, das zumindest die folgenden, nicht notwendigerweise in der angegebenen Reihenfolge erfolgenden Schritte umfasst:
- Erzeugen eines einzigartigen Identifikators 20,
- Anbringen des Identifikators 20 an dem zu markierenden Objekt,
- Erzeugen einer Authentizitätsinformation 24 zu dem Identifikator 20 in einer nicht-öffentlichen, eindeutigen Weise derart, dass in Kenntnis des Identifikators 20 geprüft werden kann, ob es sich bei einer Authentizitätsinformation 24 um eine dem jeweiligen Identifikator 20 tatsächlich zugeordnete Authentizitätsinformation 24 handelt,
- Aufbringen der Authentizitätsinformation 24 auf ein erfindungsgemäßes Etikett 10 und Anbringen des Etiketts 10 an dem zu markierenden Objekt,
- Auslesen der Authentizitätsinformation 24 und
- Prüfen, ob die Authentizitätsinformation 24 dem an dem jeweiligen Objekt angebrachten Identifikator 20 zugeordnet ist.
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Das Prüfen, ob die Authentizitätsinformation 24 dem an dem jeweiligen Objekt angebrachten Identifikator 20 zugeordnet ist, kann in unterschiedlicher Weise erfolgen, die sich auch danach richtet, wie die Zuordnung der Authentizitätsinformation 24 zu dem Identifikator 20 erfolgte. Erfolgte dies durch einen Algorithmus, der aus einem Identifikator in reproduzierbarer Weise eine Authentizitätsinformation erzeugt, kann einfach aus dem prüfenden Identifikator erneut die Authentizitätsinformation erzeugt und die neue Authentizitätsinformation mit der an dem jeweiligen Objekt angebrachten Authentizitätsinformation verglichen werden, so dass keine Datenbank mit Zuordnungen von Authentizitätsinformationen und Identifikatoren betrieben werden muss. Erfolgt das Zuordnen der Authentizitätsinformationen 24 zu den Identifikatoren 20 unter Verwendung von Zufallsgeneratoren, können die Identifikatoren 20 und die ihnen zugeordneten Authentizitätsinformationen 24 in einem Datenbank gespeichert werden, die dann zur Prüfung, ob eine bestimmte Authentizitätsinformation 24 einem bestimmten Identifikator 20 zugeordnet ist, abgefragt wird. In einer solchen Datenbank können weitere dem Identifikator 20 zugeordnete Informationen über das Objekt, z.B. bezüglich Herstellungszeitpunkt und Herstellungsort, hinterlegt werden.
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Bei einer bevorzugten Durchführungsform des Verfahrens umfasst das Aufbringen der Authentizitätsinformation 24 auf das Etikett 10 einen Schritt des „Versiegelns“, d.h. des manipulationssicheren Verdeckens der Authentizitätsinformation 24 auf dem Etikett 10 durch ein Siegelelement 14, das dazu ausgestaltet ist, die Authentizitätsinformation 22 derart abzudecken, dass diese erst auslesbar wird, wenn das Siegelelement 14 irreversibel geöffnet wird.
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Das Verfahrens kann einen Schritt umfassen, bei dem ein durch das Siegelelement 14 abgedeckter Bereichs 20, in dem die Authentizitätsinformation 24 vorgesehen ist, vor oder nach dem Öffnen des Siegelelements 14 elektromagnetischer Strahlung wie insbesondere Licht, einem elektromagnetischen Feld, Luft, Wasser, Speichel, Scherkräften, Wärme, Kälte oder einer Kombination selbiger, ausgesetzt wird, um die Authentizitätsinformation 24 auslesbar zu machen.
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Bei einer bevorzugten Durchführungsform des Verfahrens ist vorgesehen, dass bei jeder Prüfung, ob eine bestimmte Authentizitätsinformation 24 einem bestimmten Identifikator 20 zugeordnet ist, Daten bezüglich der Prüfung erfasst werden und dass bei einer erneuten Prüfung desselben Identifikators 20 ein Alarmsignal erzeugt wird, das eine gesonderte Behandlung der Prüfung auslöst. Dabei ist unter „Alarmsignal“ jede wie auch immer geartete Meldung zu verstehen, die dazu führt, dass automatisch oder manuell geprüft werden kann, was es mit der erneuten Prüfung auf sich hat, ob diese also z.B. einfach auf einem üblichen Weiterverkauf des jeweiligen Objektes beruht oder ob evtl. gefälschte Objekte in Umlauf gebracht wurden, bei denen Authentizitätsinformation und Identifikator kopiert wurden, so dass mehrere Objekte denselben Identifikator und/oder dieselben Authentizitätsinformation tragen, was bei Originalprodukten erfindungsgemäß ausgeschlossen werden kann.
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Im Rahmen des Erfindungsgedankens sind zahlreiche Abwandlungen und Weiterbildungen möglich, so dass vorteilhaft eine für den jeweiligen Anwendungsfall optimale Ausgestaltung gewählt werden kann. Statt der beispielhaft gezeigten Zahlen- und Buchstabenkombination können Identifikator und Authentizitätsinformation auch aus beliebigen anderen Symbolen und Codes bestehen und zum Beispiel Strich- oder Matrixcodes umfassen, mittels derer dann automatisch eine Verbindung zu einer Datenbank hergestellt werden kann. Beispielsweise können sowohl Identifikator 20 als auch Authentizitätsinformation 24 in Form je eines Matrixcodes vorliegen. Scannt ein Besitzer eines entsprechend markierten Objekts beide Matrixcodes mit einer entsprechenden App eines Smartphones, kann er auf dem Smartphone direkt ablesen, ob es eine Übereinstimmung von Identifikator 20 und Authentizitätsinformation 24 gibt, es sich also aller Wahrscheinlichkeit nach bei dem Objekt um ein Originalprodukt handelt, ohne dass er selbst erkennen kann, wie die Authentizitätsinformation 24 dem Identifikator 20 zugeordnet ist. Fälscher können daher nicht einfach selbst entsprechende Kombinationen aus Authentizitätsinformationen 24 und Identifikatoren 20 erzeugen, da ihnen nicht bekannt ist, wie die Zuordnung von Authentizitätsinformation 24 und Identifikator 20 erfolgt.
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Vorteilhaft kann so vorgegangen werden, dass nicht einmal dem Hersteller des Originalproduktes bekannt ist, wie die Zuordnung von Authentizitätsinformation 24 und Identifikator 20 erfolgt, sondern ihm ggf. nur mitgeteilt wird, welche Authentizitätsinformationen zu welchen Identifikatoren gehören, so dass etwaige kriminelle Mitarbeiter des Herstellers Fälschern nicht ermöglichen können, selbst neue Identifikatoren und zugeordnete Authentizitätsinformationen zu erstellen. Wird eine zur Echtheitsprüfung ggf. abzufragende Datenbank ausgelagert und/oder erfolgt die Zuordnung von Identifikatoren und Authentizitätsinformationen generell durch einen spezialisierten Dienstleister, muss der Hersteller des Originalproduktes nicht einmal wissen, welche Authentizitätsinformationen zu welchen Identifikatoren gehören.
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Der genannte beispielhafte Einsatz von Smartphones oder ähnlichen Geräten bei der Echtheitsprüfung hat diverse Vorteile. So hat praktisch jeder potentielle Anwender, der die Echtheit eines Produktes prüfen möchte, ein Smartphone parat, und der Einsatz von Smartphones erlaubt es zudem vorteilhaft auch, bei Erteilung entsprechender Berechtigungen, die bei Starten einer Echtheitsprüfung vom Anwender eingeholt werden können, herstellerseitig bzw. durch einen mit der Handhabung der Echtheitsprüfung beauftragten Dienstleister Informationen z.B. über den Standort des Objekts und die Identität des anfragenden Anwenders zu erfassen, so dass evtl. gefälschte Produkte direkt lokalisiert werden können. Wird dann bei der Echtheitsprüfung ein gefälschtes oder potentiell gefälschtes Produkt erkannt, weil z.B. Authentizitätsinformation und Identifikator nicht zueinander passen oder weil ein und derselbe Identifikator schon mehrfach abgefragt wurde, kann auch, insbesondere bei hochwertigen Wirtschaftsgütern wie bestimmten Maschinenteilen, so vorgegangen werden, dass dem Anwender eine unverdächtige, hinhaltende Meldung übermittelt wird (z.B. „Datenbank wird gerade aktualisiert - bitte versuchen Sie die Echtheitsprüfung zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal“), währenddessen z.B. die Polizei oder Privatdetektive über den Standort des potentiell gefälschten Produkts informiert werden.
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Die Etiketten können in nahezu beliebigen Größen und Geometrien hergestellt und dabei auch extrem flach gehalten werden. Sie können auch konvex oder konkav produziert werden, so dass sie sich leicht an entsprechende Geometrien der zu markierenden Objekte anfügen.
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BEZUGSZEICHENLISTE
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- 10
- Etikett
- 12
- zum Verbleib auf einem markierten Objekt vorgesehener Abschnitt
- 14
- Siegelelement
- 16
- Perforation
- 18
- Informationsfeld
- 20
- Identifikator
- 22
- durch das Siegelelement 14 abgedeckter Bereich
- 24
- Authentizitätsinformation
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2004007759 A2 [0004]
- WO 2007090387 A2 [0005, 0006, 0008]
- DE 10014542 C2 [0007]
- WO 2009063323 A2 [0008]
- DE 602004004828 T2 [0009]