-
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen eines Getränkes, wie Kaffee, Tee od. dgl. mit einer Einrichtung zum Zubereiten mindestens eines, in wenigstens einer Produktkapsel enthaltenen Lebensmittels durch ein flüssiges und/oder gasförmiges Mittel.
-
Aus der
DE 10 2012 010 394.8 der Anmelderin ist bereits eine derartige Vorrichtung bekannt. Eine solche, insbesondere durch ihre Kompaktheit und Austauschbarkeit vorteilhafte Vorrichtung hat jedoch den Nachteil, dass sie immer nur für Lebensmittelkapseln eingesetzt werden kann, welche von einem bestimmten Hersteller hergestellt und vertrieben werden, weil die Produktkapseln unterschiedlicher Hersteller auch unterschiedliche Abmessungen aufweisen.
-
Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, eine neue Vorrichtung zum Herstellen eines Getränkes, wie Kaffee, Tee od. dgl. zu schaffen, mit der es möglich ist, mindestens zwei Produktkapseln unterschiedlicher Hersteller zu betreiben, wobei diese Vorrichtung zugleich einfach aufgebaut und kompakt sein soll.
-
Die Lösung der Aufgabe ergibt sich aus den Merkmalen des Anspruchs 1:
Vorrichtung zum Herstellen eines Getränkes, wie Kaffee, Tee od. dgl. mit einer Einrichtung zum Zubereiten mindestens eines, in wenigstens einer Produktkapsel enthaltenen Lebensmittels durch ein flüssiges und/oder gasförmiges Mittel, bestehend aus einem Gehäuse, dessen Seitenwände zumindest mittelbar als Führungen für den mindestens einen Kapselhalter und eine Stirnfläche zur Anordnung des wenigstens einen Verschlussteils vorgesehen ist, wobei eine Antriebseinheit die Kapsel jeweils von der Aufnahmeposition in die Brühposition bewegt, bei der die Kapsel am Verschlussteil dichtend anliegt, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse zwei jeweils stirnseitig angeordnete Verschlussteile und zwei Kapselhalter aufweist und durch die Antriebseinheit die Kapselhalter gemeinsam und zugleich gegensinnig zwischen den Aufnahmepositionen der Produktkapsel und den Brühpositionen bewegbar sind.
-
Der wesentliche Vorteil der Erfindung besteht darin, dass erfindungsgemäß die Vorrichtung zum Herstellen eines Getränkes mit zwei unterschiedlichen Produktkapseln unterschiedlicher Hersteller betrieben werden kann, weil die mit zwei Kapselhaltern sowie zwei Verschlussteilen und einem gemeinsamen Antrieb versehene Gehäuseeinheit in der Lage ist, Kapseln mit unterschiedlichen Abmessungen nicht nur aufzunehmen, sondern auch in eine Brühposition zu bewegen.
-
Damit ist die erfindungsgemäße Lösung nicht nur vielseitiger einsetzbar, sondern weiterhin von großer baulicher Kompaktheit.
-
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die die Kapselhalter lagernde Antriebseinheit als im Gehäuse geführtes Schubelement ausgebildet.
-
Bei dieser bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Antriebseinheit eine geringe Anzahl von insbesondere drehbaren bzw. schwenkbaren Teilen auf, ist besonders kostengünstig herstellbar und montierbar. Hinzu kommt, dass durch die beiderseitig angeordneten Schlitten, welche an den Gehäusewandungen geführt werden, eine besonders zuverlässige und dauerhafte Führung der Kapselhalter in all ihren Bewegungssituationen möglich ist.
-
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist jeder Kapselhalter über zwei Gelenkachsen in unterschiedlich verlaufenden Führungsnuten so im Schubelement gelagert, dass bei linearer Bewegung des Schubelements in eine Richtung jeder Kapselhalter gleichzeitig die gegensinnliche, maximal 90° umfassende Drehung von der Aufnahmeposition zur Brühposition bzw. von der Brühposition zur Aufnahmeposition vollzieht.
-
Grundsätzlich ist es auch möglich, dass die Antriebseinheit nicht als Schubelement, sondern als Spindel ausgebildet ist, wobei in beiden Fällen es grundsätzlich denkbar ist, dass die Antriebseinheit manuell oder durch einen zusätzlichen Elektromotor bewegbar ist.
-
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels. Es zeigen:
-
1a Draufsicht auf eine Einrichtung zum Zubereiten eines Getränkes,
-
1b Seitenansicht auf die Einrichtung gemäß Ansichtspfeil Ib in 1a und
-
1c Teilschnittdarstellung durch die Einrichtung gemäß Schnittlinie Ic in 1a,
-
2a Draufsicht auf eine Einrichtung gemäß 1 während der Bewegung eines Kapselhalters in die Brühposition,
-
2b Teilschnittdarstellung der Einrichtung gemäß Schnittlinie IIb in 2a,
-
3a Draufsicht auf eine Einrichtung gemäß 1a während der weiteren Bewegung eines Kapselhalters in Richtung zur Brühposition,
-
3b Teilschnittdarstellung der Einrichtung ausgehend von der Schnittlinie IIIb-IIIb in der 3a,
-
4a Draufsicht auf eine Einrichtung gemäß der 1a kurz vor der Brühposition,
-
4b Teilschnittdarstellung der Einrichtung ausgehend von der Schnittlinie IVb-IVb in der 4a,
-
5a Draufsicht auf eine Einrichtung gemäß der 1a in der Brühposition,
-
5b Teilschnittdarstellung einer Einrichtung ausgehend von der Schnittlinie Vb-Vb in 5a,
-
6a Draufsicht auf eine Einrichtung gemäß 1 bei Bewegung in Gegenrichtung und
-
6b Teilschnittdarstellung der Einrichtung ausgehend von der Schnittlinie VIb-VIb in 6a.
-
In den Zeichnungen ist eine Einrichtung zum Zubereiten – nachfolgend Zubereitungseinheit genannt – insgesamt mit der Bezugsziffer 10 bezeichnet.
-
Die Zubereitungseinheit 10 wird aus einem Gehäuse 11 mit zwei Seitenwänden 12 und 13 und zwei Stirnwänden 14 und 15 gebildet. Das Gehäuse 11 dient zur Lagerung von Verschlussteilen 16 und 17 in den Stirnwänden 14 und 16 sowie der Kapselhalter 18 und 19, welche in der Zubereitungsposition (Brühposition) mit dem jeweiligen Verschlussteil 16, 17 eine geschlossene Brühkammer ausbilden.
-
Die Kapselhalter 18 und 19 weisen unterschiedlich ausgebildete Aufnahmeräume zur Aufnahme von abweichend dimensionierten Kapseln K, K‘ unterschiedlicher Hersteller auf.
-
Die Verschlussteile 16 und 17 sind jeweils an den Stirnwänden 14 und 15 fest angeordnet und sind mit Auswerferhaken 20 und auch jeweils mit einem Anstechdorn 22 versehen, wobei ein weiterer Anstechdorn 21 jeweils an den Kapselhaltern 18, 19 angeordnet ist. Die Funktion der Anstechdorne 21, 22 wird nachfolgend erläutert.
-
Die Kapselhalter 18 und 19 sind beweglich in den Seitenwänden 12 und 13 über eine erste Drehachse 23 und eine zweite Drehachse 24 geführt. Die erste Drehachse 23 ist beidendig mit Nutensteinen N versehen, die in an den Innenseiten der Seitenwände 12 und 13 horizontal verlaufenden Führungsnuten 25 beweglich angeordnet sind. Die zweite Drehachse 24 durchgreift jeweils die Seitenwände 12 und 13 und ist in den Seitenwänden 12 und 13 in einer Führungskulisse 26 beweglich gelagert, die im mittleren Bereich einen bogenförmigen Verlauf aufweist.
-
Zur Betätigung der Kapselhalter 18 und 19 sind diese im Gehäuse 11 mit einem Schubelement 27 bewegungsverbunden, welches mit zwei beidseitig außen jeweils an zwei Führungsschienen 28 angeordneten Schlitten 29 an den Seitenwänden 12 und 13 horizontal geführt ist. Die Schlitten 29 weisen jeweils zwei vertikale Nuten 30 auf, in denen die die Führungskulisse 26 durchgreifenden zweiten Drehachsen 24 angeordnet sind.
-
Letztlich weist das Schubelement 27 einen Handgriff 31 auf, mit dessen Hilfe man das Schubelement 27 betätigen kann.
-
In den 1a bis 1c ist zunächst die Zubereitungseinheit 10 in der Aufnahmeposition für eine Kapsel K hinsichtlich des Kapselhalters 18 dargestellt. Man erkennt insbesondere in der 1c, dass sich die zweite Drehachse 24 in der Scheitelposition der Führungskulisse 26 und direkt darunter die erste Drehachse 23 mit dem Nutenstein N in der horizontal verlaufenden Führungsnut 25 an der Innenseite der Seitenwand 12 befindet.
-
In der 1b ist darüber hinaus dargestellt, dass die zweiten Drehachsen 24 der Kapselhalter 18 und 19 vertikal frei beweglich in den Nuten 30 des Schlittens 29 angeordnet sind.
-
Beim Vergleich der 1a bis 1c mit den 2a und 2b erkennt man, dass durch eine vom Handgriff 31 ausgehende Bewegung des Schubelements 27 in x-Richtung der in Bewegungsrichtung vorne liegende Kapselhalter 18 eine Schwenkbewegung gegen die Uhrzeigerrichtung zur Stirnseite 14 des Gehäuses 11 bzw. zum Verschlussteil 16 vollzieht. Dies geschieht dadurch, dass die zweite Drehachse 24 entlang der Führungskulisse 26 und der vertikalen Nut 30 zwangsgeführt ist. Zugleich bewegt sich der Kapselhalter 19 bewegungseinheitlich in der Führungsnut 25 bzw. der Führungskulisse 26 ebenfalls in x-Richtung.
-
In den 3a und 3b ist die weitere Bewegung des Schubelements 27 und damit auch der Kapselhalter 18 und 19 in x-Richtung dargestellt. Man erkennt, dass beide Kapselhalter 18, 19 nun eine horizontal ausgerichtete, liegende Position einnehmen, was bedeutet, dass der Kapselhalter 18 seine Schwenkbewegung von 90° in die Horizontalposition abgeschlossen hat.
-
In den 4a und 4b ist der Kapselhalter 18 kurz vor Erreichen der Brühposition dargestellt und der Kapselhalter 19 befindet sich in einer Schwenkbewegung hin zur Aufnahmeposition.
-
Als nächstes hat der Kapselhalter 18 gemäß 5a/5b die Brühposition erreicht, wobei sich der Kapselhalter 19 in der Aufnahmeposition für eine Kapsel K‘ befindet.
-
Die Brühposition ist dann erreicht, wenn der Kapselhalter 18 zusammen mit dem Verschlussteil 16 eine Brühkammer ausbilden. Zugleich führt dieser Vorgang zu einem Hintergreifen des Randes der Kapsel K durch die Auswerferhaken 20. In dieser Verschluss- oder Brühposition wird die Kapsel K automatisch durch die Anstechdorne 22/21 beidseitig angestochen, wobei dann – auf nicht dargestellte Weise – heißes Wasser durch einen Anschlussschlauch über den Anstechdorn 22 in die Kapsel K eingeleitet und von dort durch den Anstechdorn 21 und einen ebenfalls nicht dargestellten Ablaufschlauch in das vom Benutzer bereitgestellte Gefäß strömt. Bei diesem Vorgang wird der beispielsweise aus Kaffeepulver bestehende Inhalt der Kapsel K oder K‘ aus derselben ausgespült.
-
Nach Beendigung des Brühvorgangs kann das Schubelement 27 in Gegenrichtung y bewegt werden, wodurch der Kapselhalter 19 eine Schwenkbewegung im Uhrzeigersinn beginnt, wie dies in 6a/6b dargestellt ist.
-
Zugleich wird die Kapsel K bzw. K‘ durch die am Verschlussteil 16 angeordneten Auswerferhaken 20 erfasst und aus dem Kapselhalter 18 herausgedrückt sowie in Schwerkraftrichtung in einen nicht dargestellten Auffangbehälter entsorgt.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10
- Einrichtung zur Zubereitung (Zubereitungseinheit)
- 11
- Gehäuse
- 12
- Seitenwand
- 13
- Seitenwand
- 14
- Stirnwand
- 15
- Stirnwand
- 16
- Verschlussteil
- 17
- Verschlussteil
- 18
- Kapselhalter
- 19
- Kapselhalter
- 20
- Auswerferhaken
- 21
- Anstechdorn
- 22
- Anstechdorn
- 23
- 1. Drehachse
- 24
- 2. Drehachse
- 25
- Führungsnuten von 12/13
- 26
- Führungskulisse 12/13 durchgreifend
- 27
- Schubelement
- 28
- Führungsschienen
- 29
- Schlitten
- 30
- vertikale Nut
- 31
- Handgriff von 27
- K
- Kapsel
- K‘
- Kapsel
- N
- Nutenstein
- x
- Richtung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-