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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Senden eines Fernsehsignals
zu einer Wiedergabeeinrichtung, wobei das Fernsehsignal ein Programmsignal
und ein Videotextsignal aufweist, wobei die Wiedergabeeinrichtung
zur Wiedergabe des Programmsignals und des Videotextsignals ausgebildet
ist, und wobei empfängerseitig
zwischen der Anzeige des Programmsignals und des Videotextsignals
auf der Wiedergabeeinrichtung geschaltet werden kann. Ferner betrifft
die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Wiedergeben von mit
einem Fernsehsignal übertragenen
Informationen auf einer Wiedergabeeinrichtung, wobei das Fernsehsignal
ein Programmsignal und ein Videotextsignal aufweist, wobei die Wiedergabeeinrichtung
zur Wiedergabe des Programmsignals und des Videotextsignals ausgebildet
ist, und wobei zwischen der Anzeige des Programmsignals und des
Videotextsignals auf der Wiedergabeeinrichtung geschaltet werden
kann. Schließlich
betrifft die vorliegende Erfindung entsprechende Sende- und Empfangs-
bzw. Wiedergabevorrichtungen zur Durchführung der Verfahren.
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In
Stand der Technik ist es bekannt, Fernsehsignale mit Programminhalten,
wie z. B. Spielfilme, Talk-Shows, Werbespots etc., von einem Sender
live oder voraufgezeichnet, terrestrisch (über Antenne), über Kabel
oder Satellit auszustrahlen und an empfängerseitigen Wiedergabeeinrichtungen,
z.B. Fernsehgeräten
oder PC's mit Tunerkarten,
wiederzugeben. Neben dem eigentlichen Fernsehprogramm ist es ferner
bekannt, einen sogenannten Fernseh- oder Videotext vorzusehen, wobei
die zugehörigen
Daten in der Austastlücke
des Fernsehsignals enthalten sind. Durch den Videotext wird es möglich, den
breiten und aufwendigen Nachrichtenkanal der Fernsehbildübertragung
vollständiger
auszunutzen. Hierzu wird neben den in den periodisch wiederkehrenden Austastintervallen,
in welchen die Synchronisierinformation übertragen wird, ebenfalls der
Videotext vorgesehen, welcher einen zusätzlichen Informationsdienst
darstellt. Dabei stellt der Videotext prinzipiell ein elektronisches
Fernschreibverfahren dar. Der Fernsehteilnehmer hat hierdurch die
Möglichkeit,
zusätzlich
zu den angebotenen Fernsehprogrammen Informationen aus bestimmten
Gebieten durch Schriftzeichen und Grafiken auf dem Bildschirm seines
Wiedergabegerätes
wahrzunehmen. Die redaktionelle Aufbereitung erfolgt hierbei bei
den Rundfunkanstalten und von diesen beauftragten Institutio nen. Angeboten
werden unter anderem aktuelle Nachrichten, Verkehrshinweise, Wetterberichte,
Sportinformation, Werbung usw. Ebenso können aber auch Einblendungen
zum laufenden Programm, wie z.B. Untertitel für Hörgeschädigte oder bei fremdsprachigen Sendungen,
vorgenommen werden. Für
den Empfang und die Wiedergabe von Fernsehtext ist erforderlich,
dass das empfängerseitige
Empfangs- und Wiedergabegerät
einen sogenannten Videotextdecoder aufweist.
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Insbesondere
bei den bekannten Werbespots besteht das Problem, dass diese einerseits einen
emotionalen Inhalt, wie z.B. die Vermittlung bestimmtes Lebensgefühls, wie
z.B. Sicherheit im Fall eines Werbespots für ein Versicherungsunternehmen,
und zum anderen einen sachlichen Inhalt, d.h. Sachinformation, wie
z.B. Telefonnummern von Call-Centern für eine Bestellung, Gewinnspielinformation,
technische Informationen usw., aufweisen sollen. Eine Kombination
dieser unterschiedlichen Inhalte ist unerwünscht, da der emotionale Inhalt
in der Regel durch Hinzunahme von Sachinformation beeinträchtigt wird,
und sich der Werbespot insbesondere durch die Sachinformation verlängert und
dadurch verteuert, wobei die Sachinformation in der Regel nicht
für alle
Fernsehzuschauer gleichermaßen bedeutsam
ist. Häufig
wird daher die Sachinformation durch einen kurzen, oftmals auch
aus Kostengründen
zu kurzen, Hinweis im Werbespot auf eine Internetadresse oder auf
eine gerade in Filialen des werbenden Unternehmens laufende Aktion,
in denen dann weitere Information verfügbar ist, oder durch einen
Hinweis auf eine Briefaktion usw. in einem vornehmlich emotionalen
Spot transportiert. Hierbei ist allerdings problematisch, dass der
Aufwand zur Erlangung weitergehender Informationen auch für einen
interessierten Fernsehzuschauer ziemlich hoch ist, und der Fernsehzuschauer
sich z.B. eine Internetadresse merken und weitere Schritte unternehmen muß, um weitere
Sachinformation zu erhalten.
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Die
EP 0 765 081 B1 beschreibt
eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Erfassen und Anzeigen eines
Videotextsignals eines gesendeten Fernsehsignals, wobei das Videotextsignal
einem bestimmten Programmsignal zugeordnet ist. Insbesondere wird beschrieben,
wie ein spezieller Empfänger
mit Hilfe eines ähnlich
dem normalen Teletext übertragenen Skripts
einen Kommunikationskanal mit dem Fernsehsender aufbauen kann, um
z.B. Bestellinformation an den Fernsehsender abzugeben.
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Aus
der
DE 195 09 383
A1 ist ein Verfahren zum Abrufen von Informationen aktueller
Hörfunk- oder
Fernsehsendungen bekannt, z.B. von deren Restlaufzeit. Hier wird
beschrieben, wie aus dem Videotext die mit einer Zeitinformation
verknüpften
Informationen selektiert werden und durch Vergleich mit einem Zeitbereich,
in den die aktuelle Information fällt, aktuelle Informationen
gewonnen werden, die durch ein oder mehrmaliges Betätigen einer
speziellen Abruftaste eines Empfangsgeräts oder einer Fernbedienung
auf einer Anzeigevorrichtung automatisch dargestellt werden.
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Weiterhin
beschreiben die
DE
195 02 921 A1 und
DE
195 02 923 A1 Verfahren zum Wiedergeben von in einem Fernseh-
oder Hörfunk-Programmsignal
enthaltenen Zusatzinformationen, bei dem Zusatzinformationen mit
Schrift- oder Grafikinformationen, z.B. in Form von Untertiteln,
innerhalb des Programmsignals in zeitlicher Korrelation zu dessen
Programminhalt übertragen
werden, um das Bestellen von Produkten zu vereinfachen. Hier wird,
wie auch gemäß der
DE 195 09 383 A1 ,
ein spezieller Empfänger
verwendet, der eine spezielle Abruftaste zur Aktivierung der Einblendung
der Zusatzinformationen aufweist.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Nachteile des Standes
der Technik zu vermeiden, und insbesondere ein Verfahren der eingangs
genannten Art derart weiterzubilden, dass ein dem Programminhalt,
insbesondere einem Werbespot, zugeordneter Videotextinhalt ohne
großen Aufwand
nach Aktivierung des Videotextes verfügbar ist.
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Diese
Aufgabe wird bei einem Verfahren zum Senden eines Fernsehsignals
zu einer Wiedergabeeinrichtung der eingangs genannten Art dadurch
gelöst,
dass zusammen mit dem Programmsignal ein einem bestimmten Programminhalt
des Programmsignals zugeordnetes Videotextsignal derart an die Wiedergabeeinrichtung übertragen
wird, dass bei Aktivierung des Videotextes an der Wiedergabeeinrichtung
das dem Programmsignal zugeordnete Videotextsignal unmittelbar angezeigt
wird.
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Diese
Aufgabe wird bei einem Verfahren zum Wiedergeben von mit einem Fernsehsignal übertragenen
Informationen auf einer Wiedergabeeinrichtung der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, dass
zusammen mit dem Programmsignal ein einem bestimmten Programminhalt
des Programmsignals zugeordnetes Videotextsignal derart in der Wiedergabeeinrichtung
eingestellt wird, dass bei Aktivierung des Videotextes an der Wiedergabeeinrichtung
das dem Programmsignal zugeordnete Videotextsignal unmittelbar angezeigt
wird.
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Ein
Programmsignal gemäß der vorliegenden
Erfindung ist ein auf der Wiedergabeeinrichtung, z.B. ein Fernsehgerät, ein Personalcomputer
mit Tunerkarte, und dergleichen ein anzeigbares Fernsehprogramm,
z.B. ein Werbespot. Unter Videotextsignal wird eine oder mehrere
Videotextseiten bzw. -tafeln, insbesondere mit alphanumerischen
Text und/oder Graphik verstanden. Die Einstellung des Videotextsignals
kann die Speicherung des Videotextsignals in einer Speichereinrichtung
eines Videotextdecoders bezeichnen. Die unmittelbare Anzeige bedeutet
insbesondere, dass kein „Suchlauf
bzw. Wartezeit zur Anzeige des Videotextsignals erforderlich ist. „Unmittelbar" in diesem Zusammenhang
bedeutet insbesondere auch, dass keine (in der Regel dreistellige) Nummer
einer Tafel oder Textseite des Videotextes eingegeben werden muss,
um über
den Videotext an die gewünschten
Informationen zu gelangen.
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Ein
Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass die an den
Fernsehempfänger übertragene
Information sozusagen in einen unmittelbar angezeigten Bestandteil
und unmittelbar nicht angezeigten Bestandteil, d.h. einen erst nach
Aktivierung des Videotextes angezeigten Bestandteil, separat an dem
Fernsehempfänger
verfügbar
ist. Insbesondere kann auf diese Weise der dem Zuschauer zur Verfügung gestellte
Programminhalt vergrößert, also
das „Programm" sozusagen verlängert werden,
ohne dass dies wertvolle Programmsendezeit kostet.
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Zur
Erhöhung
des Bedienungskomforts ist bevorzugt, dass die unmittelbare Anzeige
des dem Programminhalt des Programmsignals zugeordneten Videotextsignals
nach der Aktivierung des Videotextes im Wesentlichen ohne zeitliche
Verzögerung
erfolgt. Beispielsweise kann dies durch Speicherung einer Startseite
im Videotextdecoder des Fernsehgeräts oder durch Speicherung der
Videotextseite(n) in einer Indextafel im Fernsehgerät bzw. Videotextdecoder
erfolgen.
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Vorteilhafterweise
erfolgt die Einstellung des dem Programminhalt des Programmsignals
zugeordneten Videotextsignals ansprechend auf die Wiedergabe des
Programminhalts des Programmsignals und unmittelbar nach der Wiedergabe
des Programminhalts des Programmsignals. Auf diese Weise kann eine
optimale Zuordnung des Videotextes zu dem Programmsignal für den Anwender
erreicht werden.
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In
einer bevorzugten Anwendung der vorliegenden Erfindung ist der Programminhalt
des Programmsignals ein Werbespot. Insbesondere bei kurzen Programmteilen
ist die erfindungsgemäße Einstellung
eines speziellen Videotextes besonders bevorzugt. Bei einem Werbespot
ergibt sich überdies die
Möglichkeit,
den emotionalen von dem sachlichen Inhalt zu trennen. Der Werbespot
wird in herkömmlicher
Weise in dem Programmsignal ausgestrahlt und enthält den emotionalen
Inhalt. Die Sachinformation wird in den Videotext eingestellt. Das Programmsignal
ist daher bevorzugt ein kurzes, insbesondere in etwa halbminütiges, Programm,
welches in Pausen eines verglichen dazu längeren anderen (Haupt-)Programmsignals
angezeigt wird und vorzugsweise einen emotionalen Inhalt transportiert.
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Ferner
ist bevorzugt, dass der Inhalt des dem Programminhalt des Programmsignals
zugeordneten Videotextsignals einen Bestandteil des Programmsignals
bildet und, insbesondere vor der Ausstrahlung des Fernsehsignals,
in das Videotextsignal eingebaut wird. Dadurch entfällt das
Erfordernis der Synchronisierung der Änderung des Videotextes zu
der Ausstrahlung des Programmsignals oder der Überwachung des Programmsignals
nach vorgegebenen Inhalten, wodurch sich der Betrieb vereinfacht
und für verschiedene Sender
geeignet ist. Der Auftraggeber kann dann, wie bisher üblich, ein
Band mit einer Aufzeichnung dem Fernsehsender zur Verfügung stellen,
welcher dann die erfindungsgemäße Ausstrahlung übernimmt
und seinen Videotext entsprechend dem angelieferten Band (automatisch)
anpasst, wobei in einem ersten Schritt die in dem Programmsignal
enthaltenen entsprechenden Zusatzinformationen extrahiert und in
einem zweiten Schritt in den Videotext eingestellt werden.
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Vorteilhafterweise
ist das dem Programminhalt des Programmsignals zugeordnete Videotextsignal
auf derjenigen Videotextseite bzw. -tafel eingestellt, welche bei
einem Umschalten auf den Videotext als Startseite angezeigt wird.
Ohne eine aufwendige Empfangseinrichtung, welche z.B. einen Videotextdecoder
mit vielen Funktionen aufweist, kann somit die Erfindung realisiert
werden.
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Zur
weiteren Erhöhung
der Funktionalität
der vorliegenden Erfindung ist bevorzugt, dass das dem Programminhalt
des Programmsignals zugeordnete Videotextsignal in einem Videotextdecoder
der Wiedergabeeinrichtung gespeichert wird.
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Um
den Videotext nicht unnötig
auf Dauer zu ändern,
ist bevorzugt, dass die Speicherung des dem Programminhalt des Programmsignals
zugeordneten Videotextsignals für
eine vorbestimmte Zeitdauer erfolgt. Dabei kann die vorbestimmte
Zeitdauer der Speicherung im Videotextsignal an die Wiedergabeeinrichtung
mitübertragen
werden oder im Videotextdecoder vorgespeichert sein. Zur einfachen
Realisierung der vorliegenden Erfindung kann auch vorgesehen sein,
dass mehrere Zeitdauern der Speicherung im Videotextdecoder vorgespeichert
sind, wobei das Videotextsignal eine Auswahlinformation zur Auswahl
der Zeitdauer aufweist.
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In
dem durch die Erfindung vornehmlich avisierten Anwendungsfall ist
die Wiedergabeeinrichtung ein Fernsehgerät. Allerdings kann die Erfindung mit
allen hierzu geeigneten Arten von Empfangs- und Wiedergabeeinrichtungen
für Fernsehsignale
verwendet werden, z.B. auch mit einem Personalcomputer mit Tunerkarte.
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Vorteilhafterweise
wird das Programmsignal senderseitig im Hinblick auf das Auftreten
eines vorgegebenen Programminhalts des Programmsignals kontinuierlich überwacht,
wobei nach dem detektierten Auftreten, das dem Programminhalt des
Programmsignals zugeordnete Videotextsignal in das auszustrahlende
Videotextsignal integriert wird. Dabei ist bevorzugt, dass die Integration
des dem Programminhalt des Programmsignals zugeordneten Videotextsignals
in das auszustrahlende Videotextsignal derart erfolgt, dass das
zugeordnete Videotextsignal die Startseite des auszustrahlenden
Videotextsignals überschreibt.
Hierdurch wird sichergestellt, dass die erfindungsgemäße Aufbereitung
bzw. Anpassung des Videotextes synchron zu dem ausge strahlten Programm
erfolgt und die entsprechende Zuordnung von Programm- und Videotextinhalt
sichergestellt ist.
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Weitere
bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung sind in den abhängigen
Patentansprüchen offenbart.
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Die
Erfindung, sowie weitere Merkmale, Ziele, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten
derselben, wird bzw. werden nachfolgend anhand einer Beschreibung
von bevorzugten Ausführungsbeispielen unter
Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen näher
erläutert.
In den Zeichnungen bezeichnen dieselben Bezugszeichen dieselben
bzw. entsprechende Elemente. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder
bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger sinnvoller
Kombination den Gegenstand der vorliegenden Erfindung, und zwar
unabhängig
von ihrer Zusammenfassung in den Patentansprüchen oder deren Rückbeziehung.
In den Zeichnungen zeigen:
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1 ein
schematisches Flussdiagramm zur Veranschaulichung eines ersten Ausführungsbeispiels
eines Sendeverfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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2 ein
schematisches Flussdiagramm zur Veranschaulichung eines zweiten
Ausführungsbeispiels
eines Sendeverfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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3 ein
schematisches Blockdiagramm zur Veranschaulichung des zweiten Ausführungsbeispiels
gemäß der vorliegenden
Erfindung; und
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4 ein
schematisches Flussdiagramm zur Veranschaulichung eines Ausführungsbeispiels
eines Wiedergabeverfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung.
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Ein
erstes Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung wird im Folgenden unter Bezugnahme auf 1 näher erläutert. Das
erste Ausführungsbeispiel
stellt ein senderseitiges Verfahren dar und wird am Beispiel eines
einen Werbespot darstellenden Programmsignals näher erläutert. Beim Sender wird also
das herkömmlicherweise
zur Ausstrahlung fertige Fernsehsignal einer weiteren nachgeschalteten
Verarbeitung unterzogen. Diese weitere Verarbeitung ist in dem Flußdiagramm,
welches in 1 dargestellt ist, in seiner
Gesamtheit mit 10 bezeichnet. Das Fernsehsignal wird in
einem Schritt 1 kontinuierlich überwacht, um festzustellen,
ob ein gemäß der vorliegenden
Erfindung zu überwachender Werbespot
im Fernsehsignal enthalten ist. Falls dies nicht der Fall ist, kommt
das Fernsehsignal wie auch das Videotextsignal im Schritt 2 unverändert zur
Ausstrahlung. Im anderen Fall, d.h. falls ein vorgegebener Programminhalt
detektiert wurde, wird im Schritt 3 der Videotext und/oder
das Programmsignal entsprechend der Erfindung geändert, wie im folgenden noch
näher erläutert wird.
Insbesondere kann der Videotext derart geändert werden, dass durch Drücken einer
Taste, welche als „i"-Taste bezeichnet
wird, auf der Fernbedienung die entsprechende Videotextseite unmittelbar
angezeigt wird. Anschließend,
d.h. im Schritt 4, wird das geänderte Fernsehsignal ebenfalls ausgestrahlt.
Die Detektion bzw. Erkennung des Werbespots kann dabei auf unterschiedlichste
Art und Weise erfolgen. Beispielsweise kann hierzu das Bild- oder
das Tonsignal des aktuellen Werbespots mit Daten betreffend einen
zur Überwachung
vorgegebenen Werbespot, welche z.B. in einer zuvor eingerichteten
Datenbank eingetragen sind, verglichen werden. Die Eintragung in
eine Datenbank hat insbesondere den Vorteil, dass hieraus auf einfache
und schnelle Weise verschiedene Werbespots und zugehörige Erkennungsmerkmale
gespeichert, gesucht und wiedererlangt werden können. Vorzugsweise enthält diese
Datenbank auch die in den Videotext einzustellenden Information,
wobei diese bevorzugt über
das Internet geladen werden können,
um insbesondere eine einfache Aktualisierung durch den Auftraggeber
zu ermöglichen.
Die Erkennungsmerkmale für
die Spots können
hierbei relativ einfach sein, da von einem Sender in einem Zeitraum
nur eine begrenzte Zahl von Werbespots ausgestrahlt wird und diese
dem Sender alle bekannt sind. Ebenso kann z.B. eine Lautstärkeerkennung
verwendet werden, um eine Vorentscheidung zu treffen, ob ein Werbespot überhaupt
zu erwarten ist. Dies beruht darauf, dass, wie in der Technik bekannt
ist, der Lautstärkepegel
in Werbepausen erhöht
wird. Das Videotextsignal wird im Schritt 3 beispielsweise
derart geändert, dass
auf der unmittelbar (d.h. ohne Eingabe einer Seiten- bzw. Tafelnummer)
bei Umschaltung auf den Videotext verfügbaren Videotextseite ein dem
Werbespot zugehöriger
Videotext eingestellt wird. Bei vielen Fernsehgeräten ist
die unmittelbar bei Aktivierung des Videotextes angezeigte Videotextseite
die Tafel 100 oder auch eine andere „Schnellwahlseite", welche insbesondere
in dem Videotextdecoder eines Fernsehgeräts gespeichert wurde. Unter
unmittelbarer Anzeige wird insbesondere verstanden, dass vom Anwender
keine Tafelnummer eingegeben werden muß, um die Information im Videotext
zu betrachten. Ein einfacher, in manchen Fällen auch mehrfacher, Tastendruck
auf der Fernbedienung ist hierzu also ausreichend. Ein mehrfacher
Tastendruck wird insbesondere bei Fernsehgeräten/Videotextdecodern, welche
eine sogenannte Indextafel aufweisen erforderlich sein. Bei der
Indextafel sind mehrere Seiten für
einen schnellen Zugriff in dem Videotextdecoder gespeichert. In
diesem Anwendungsfall ist auch die Einstellung der zu dem Programmsignal
zugehörigen Information
im Videotextinformation in der Indextafel bevorzugt. Es muss aber
bei der vorliegenden Erfindung die Tafel- oder Seitennummer, welche
in der Regel drei Stellen umfasst, nicht eingegeben und auf deren
Anzeige nach Suchlauf gewartet werden. Insbesondere aufgrund der „Blätterfunktionalität" des Videotextes
können
auch die darauffolgenden Videotextseiten ebenfalls zugehörige Informationen
aufweisen, falls eine Videotextseite hierzu nicht ausreicht. Ebenfalls
kann auch auf ein und derselben Videotextseite nach einer gewissen
Zeit neue Informationen eingestellt werden (Mehrfachseiten). Das
Programmsignal wird im Schritt 3 beispielsweise auch so geändert, dass
in dem Werbespot ein Text oder eine Sprachinformation eingeblendet
wird, welche auf die im Videotext verfügbaren Informationen hinweist.
In einem konkreten Anwendungsfall, welcher zur Veranschaulichung
der vorliegenden Erfindung herangezogen wird, betrifft der Werbespot
eine über
ein Call-Center zu bestellende CD-Sammlung. Nach Erkennung des Werbespots,
für welches
der Auftraggeber und Vertreiber der CD-Sammlung beim Sender einen
entsprechenden Dienst gemäß der vorliegenden
Erfindung beim Sender gebucht hat, wird am Ende des Spots ein Hinweis
für den
Fernsehzuschauer eingeblendet, so dass die Bestellinformation im
wesentlichen ab sofort im Videotext verfügbar ist. Das Videotextsignal
wird für
etwa eine Minute derart abgeändert,
dass auf der unmittelbar verfügbaren
Videotexttafel 100 die entsprechende Videotextseite mit
der Bestellinformation verfügbar
ist. Für
den Fernsehzuschauer ist dies besonders vorteilhaft, da er nicht
schnell – während der
Dauer des Werbespots – die
Telefonnummern, den Preis, die Lieder usw. der CD-Sammlung sich
notieren muß,
sondern die Informationen in Ruhe aus dem Videotext entnehmen kann.
Bei einem Fernseher mit Standbildfunktion sind diese Informationen
durch Aktivieren derselben auch noch wesentlich länger als
die Dauer der Einstellung der Zusatzinformation verfügbar. Ebenfalls wird
durch den Werbespot, welcher lediglich Informationen zu den entsprechenden
Liedern der CD- Sammlung
enthält,
kein Kaufdruck vermittelt, so dass der Werbespot rein emotional,
etwa durch Vermittlung eines auf ein bestimmtes Lebensgefühl/Epoche/Stilrichtung
gerichteten Inhalts, wirken kann. Der sachliche Inhalt ist im Videotext
enthalten und daher vom emotionalen Inhalt getrennt. Für den Auftraggeber
liegt der Vorteil darin, dass der Werbespot kürzer und damit in der Ausstrahlung
billiger wird, und insbesondere aufgrund der längeren Verfügbarkeit der Bestellinformation
sich die Verkaufszahlen erhöhen. Auch
wird es leichter mit einem vorproduzierten Werbespot eine Vielzahl
von Ländern
zu bedienen, da jeweils auf das Ausstrahlungsland zugeschnittene
Bestellinformation (z.B. Telefonnummern, -gebühren, Versandkosten etc.) in
dem Videotext enthalten sind. Der Sender profitiert von dem erfindungsgemäßen Verfahren
insbesondere durch die Möglichkeit
des Anbietens eines neuen Services.
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Anstelle
des oben beschriebenen Verfahrens des Erkennens der Werbespots anhand
seiner Ton- und/oder Bilddaten oder ergänzend hierzu kann der Werbespot
auch insoweit vorbearbeitet werden, dass er ein Triggersignal, beispielsweise
codiert im Bild enthält,
welches die erfindungsgemäße Einstellung bzw.
Bearbeitung des Videotextes, z.B. das oben erläuterte Überschreiben der Videotexttafel 100,
auslöst.
Das Triggersignal enthält
hierbei eine codierte Information, z.B. ein digitales Wort codiert
in den Farbwert von Pixeln des Programmsignals über den Werbespot, so dass
ansprechend hierauf der richtige „Ersatz-Videotext" eingestellt werden
kann. Bei dieser Variante ist aber der gewünschte Videotext wie bei dem
obigen ersten Ausführungsbeispiel
extern, d.h. nicht in dem Fernsehsignal enthalten, sondern wird
z.B. über
das Internet geladen. Alternativ hierzu kann auch die Videotextanpassung
durch eine Zeitsteuerung basierend auf der bekannten Ausstrahlungszeit
der Werbespots vorgenommen werden. Eine Weiterentwicklung der erstgenannten
Variante unter Verwendung eines Triggersignals bildet die Grundlage
des schematisch in 2 dargestellten zweiten Ausführungsbeispiels
der vorliegenden Erfindung. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist die im Videotext
unmittelbar darzustellende Information codiert bereits zusätzlich im
Programmsignal vorhanden. Dies bedeutet anschaulich, dass vom Hersteller des
Werbespots bereits die Videotext-Information
in diesen integriert eingebaut ist. Für die jeweiligen Sender, welche
den Videotext ausstrahlen, wird dabei der Aufwand erleichtert, weil
die Zusatzinformation bereits bei der Herstellung des Werbespots
in diesen integriert wird. Hierzu können ver schiedene Verfahren,
insbesondere sogenannte „Watermarking"-Verfahren, verwendet
werden. Ein besonderer Vorteil dieser Varianten der Erfindung ist,
dass das Problem der Synchronisierung der Videotextanpassung zu
dem ausgestrahlten Werbespot insoweit automatisiert werden kann,
und insbesondere bei Programmänderungen
oder -verschiebungen, wie sie z.B. bei Live-Übertragungen auftreten können, der Betrieb
des erfindungsgemäßen Verfahrens
nicht beeinträchtigt
wird und keinen zusätzlichen
Aufwand erzeugt. Das Verfahren nach dem zweiten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung wird anhand des Flussdiagramms 20 der 2 näher erläutert. Erfindungsgemäß wird daher
das Programmsignal in einem ersten Schritt 11 nach dem
Vorhandensein von Zusatzinformation kontinuierlich überwacht.
Falls eine erfindungsgemäß codierte
Zusatzinformation in dem Programmsignal detektiert wird, werden
in einem Schritt 12 die enthaltene Information, welche
in dem Videotext eingestellt werden soll, extrahiert. In einem dritten
Schritt 13 wird die extrahierte Information entsprechend
der vorliegenden Erfindung in den Videotext eingebaut und in einem
vierten Schritt 14 das Gesamtfernsehsignal bestehend aus
Programm- und Videotextsignal ausgestrahlt. Vorzugsweise sind die
im Videotext unmittelbar darzustellenden Informationen gemäß den nicht-vorveröffentlichten
deutschen Patentanmeldungen mit den amtlichen Aktenzeichen 100 46
912.4 (Anmeldetag: 21. September 2000) bzw. 101 01 750.2 (Anmeldetag:
16. Januar 2001) und der ebenfalls nicht-vorveröffentlichten PCT-Anmeldung
mit dem amtlichen Aktenzeichen PCT/DE 01/03652 (Anmeldetag: 21.
September 2001) in das Programmsignal integriert. Der gesamte Inhalt
der deutschen Patentanmeldungen und der PCT-Anmeldung, welche alle
auf den Anmelder der vorliegenden Patentanmeldung angemeldet wurden,
werden durch diese Bezugnahme vollinhaltlich in die vorliegende
Offenbarung mitaufgenommen.
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Zur
weiteren Erläuterung
des zweiten Ausführungsbeispiels
der vorliegenden Erfindung wird ebenfalls auf das Blockdiagramm
der 3 Bezug genommen. Das Programmsignal P, welches
ein normales Programmsignal und in dessen Randbereichen, für ein handelsübliches
Fernsehgerät
im Wesentlichen nicht sichtbar, Zusatzinformationen ZI – wie in
den oben aufgeführten
Patentanmeldungen offenbart – enthält, stellt
beispielsweise einen Werbespot dar. Zur Ausstrahlung wird generell
das Programmsignal P mit einem Videotextsignal VT versehen und an
den Playout-Server zur Ausstrahlung gegeben.
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Erfindungsgemäß wird nun
von einer Bearbeitungseinrichtung, das vom Auftraggeber des Werbespots,
z.B. auf einem Videoband, angelieferte Programmsignal vorbearbeitet,
wobei diese Bearbeitung umfasst, die Zusatzinformationen ZI aus
dem Programmsignal P zu extrahieren bzw. abzustreifen oder abzuschneiden
und in den Videotext VT einzubauen. Die Zusatzinformationen ZI können dabei
in dem Programmsignal verbleiben oder bevorzugt entfernt werden.
Vorzugsweise werden in den Videotext ebenfalls Steuersignale SS
für den
Videotextdecoder integriert, welche beispielsweise die unmittelbare
Anzeige einer bestimmten Videotexttafel bei Aktivierung des Videotexts
ermöglichen.
Das so bearbeitete Programmsignal wird dann vom Sender ausgestrahlt. Der
Einbau der Zusatzinformation in das Programmsignal vor der Ausstrahlung
besitzt den besonderen Vorteil, dass die Synchronisierung der Videotextanpassung
automatisch erfolgen kann. Der besondere Vorteil des Einbaus der
Zusatzinformation in den Videotext vor der Ausstrahlung liegt darin,
dass der Videotext, im Gegensatz zu den in dem Programmsignal codierten
Zusatzdaten, MPEG2-transparent übertragen
wird, so dass sich die Zusatzinformation insbesondere bei einer
digitalen Ausstrahlung an die Empfänger nicht beeinträchtigt wird
bzw. verloren geht.
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Die
oben beschriebenen Ausführungsformen der
Erfindung beziehen sich vornehmlich auf senderseitig durchführbare Verfahren
zur Realisierung der vorliegenden Erfindung. Ebenso kann die Erfindung auch
dadurch realisiert werden, dass empfängerseitig, d.h. bei der Empfangseinrichtung
bzw. Wiedergabeeinrichtung, z.B. durch Verwendung eines entsprechenden
Videotextdecoders, der Videotext eingestellt wird. Hierzu wird zusammen
mit dem Fernsehsignal, d.h. insbesondere in dem Programmsignal und/oder
dem Videotextsignal, ein Triggersignal ausgestrahlt, welches dafür sorgt,
dass in der Empfangseinrichtung selbst die Wiedergabe des Videotextes derart
abgeändert
wird, dass bei Umschaltung auf den Videotext entsprechende Informationen
unmittelbar angezeigt werden. Dazu kann beispielsweise das Triggersignal
auch eine Information über
eine Videotexttafel, z.B. 555, aufweisen, welche dann die Videotexttafel 100 für eine vorgegebene
in der Regel kurze Zeitdauer überschreibt.
Das empfängerseitige Verfahren
wird anhand des schematischen Flussdiagramms 40 der 4 veranschaulicht.
In einem Schritt 31 wird das laufende Fernsehsignal durch
den Videotextdecoder eines Fernsehgeräts nach dem Auftreten eines
Steuersignals überwacht.
Falls kein Steuersig nal im Schritt 32 detektiert wird,
wird die Überwachung
fortgesetzt. Falls ein Steuersignal im Schritt 32 detektiert
wird, wird die durch das Steuersignal codierte Videotexttafel so
im Fernsehgerät
eingestellt (Schritt 34), dass diese bei Aktivierung des Videotextes
unmittelbar angezeigt wird. Dazu wird vorzugsweise zur Beschleunigung
der Anzeige in einem Schritt 33 die entsprechende Videotexttafel(n) im
Videotextdecoder gespeichert.
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Die
Erfindung wurde vorstehend anhand von bevorzugten Ausführungsformen
derselben näher
erläutert.
Für einen
Fachmann ist es jedoch offensichtlich, dass unterschiedliche Abwandlungen
und Modifikationen gemacht werden können, ohne von dem der Erfindung
zugrundeliegenden Gedanken abzuweichen. So wurde oben z.B. die Erfindung
anhand eines speziellen Programmsignals, nämlich eines Werbespots, beschrieben.
Es ist für
einen Fachmann jedoch klar, dass das erfindungsgemäße Verfahren auf
jede Art von Programmsignal anwendbar ist, so zum Beispiel auf eine
Informationssendung, wobei auf einen entsprechenden Hinweis im Programm
hin, die entsprechenden Informationen im Videotext unmittelbar eingestellt
werden. Ebenso kann beispielsweise in einem Spielfilm beispielsweise
auf ein entsprechendes „product
placement" hin Zusatzinformation
unmittelbar in den Videotext eingestellt werden.