DE102021000717A1 - Quinacrin als lnhibitor viraler Cysteinproteasen und/oder Serinproteasen - Google Patents

Quinacrin als lnhibitor viraler Cysteinproteasen und/oder Serinproteasen Download PDF

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    • A61K31/473Quinolines; Isoquinolines ortho- or peri-condensed with carbocyclic ring systems, e.g. acridines, phenanthridines

Abstract

Die vorliegende Erfindung richtet sich auf einen Wirkstoff zur Inhibierung von Cysteinproteasen und Serinproteasen und damit verbunden auf eine Behandlung von Infektionen durch Viren aus der Gruppe der Flaviviridae und Togaviridae.Gegenstand der Erfindung ist daher Quinacrin zur Verwendung für die Herstellung eines Inhibitors für virale Cysteinproteasen und/oder Serinproteasen.Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist Quinacrin zur Verwendung für die Herstellung eines Inhibitors für Cysteinproteasen und/oder Serinproteasen von Viren aus der Familie der Flaviviridae und/oder Togaviridae.

Description

  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Quinacrin zur Verwendung als Inhibitor und für die Herstellung eines Inhibitors von viralen Cysteinproteasen und/oder Serinproteasen, insbesondere zur Inhibierung von viralen nsP2 Proteasen (nsP2pro) und/oder NS2B/NS3 Proteasen (NS2B/NS3pro), sowie die Verwendung von Quinacrin zur Herstellung eines Inhibitors für virale Cysteinproteasen und Serinproteasen.
  • Die Erfindung bezieht sich weiterhin auf Quinacrin zur Verwendung in der medizinischen Therapie. Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist eine pharmazeutische Zusammensetzung, die mindestens Quinacrin oder ein pharmazeutisch geeignetes Salz davon und ein/einen pharmazeutisch geeigneten/geeignetes Träger, Verdünnungsmittel oder Arzneiträger davon umfasst. Quinacrin kann zur Verwendung bei der Vorbeugung oder Behandlung einer viralen Infektion in einem Organismus, insbesondere einer Infektion mit wenigstens einem Virus aus der Familie der Flaviviridae und/oder Togaviridae dienen. Quinacrin kann dabei zur Behandlung einer viralen Infektion in einem Organismus, insbesondere zur Behandlung einer kombinierten Infektion mit Viren aus der Familie der Flaviviridae und Togaviridae, sowie auf Quinacrin als Arzneimittel in der Behandlung von viralen Infektionen, insbesondere zur Behandlung einer kombinierten Infektion mit Viren aus der Familie der Flaviviridae und Togaviridae verwendet werden.
  • Darüber hinaus betrifft die Erfindung die Verwendung von Quinacrin als therapeutisches Mittel, sowie in der Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung einer viralen Infektion in einem Organismus, insbesondere zur Behandlung einer kombinierten Infektion mit Viren aus der Familie der Flaviviridae und Togaviridae, und weiterhin auf ein Verfahren zur Behandlung von viralen Infektionen, insbesondere zur Behandlung von kombinierten Infektionen mit Viren aus der Familie der Flaviviridae und Alphaviren.
  • Stand der Technik
  • Quinacrin ist eine bekannte Substanz, die bereits als Arzneistoff zugelassen ist. Quinacrin wird beispielsweise unter dem Handelsnamen Mepacrin oder Atabrine eingesetzt. Quinacrin wurde in der Vergangenheit zur Malariaprophylaxe verwendet. Ein Einsatz von Quinacrin bei Gardia- und Protozoen Infektionen ist ebenfalls bekannt.
  • Quinacrin wird weiterhin bei der Behandlung von discoidem und subkutanem Lupus erythematodes verwendet und wird als Prophylaxe zur Verhinderung des Wiederauftretens von Pneumothorax bei Patienten mit hohem Risiko, zum Beispiel bei Mukoviszidose-Patienten, gegeben.
  • Zu Quinacrin wird in der Literatur ein inhibierender Effekt gegen Zika und Dengue Virus Zellkulturen beschrieben [1; 2; 3]. Quinacrin zeigt weiterhin eine hemmende Wirkung gegen eine Ebola Virus Infektion in Mäusen [4].
  • Der genaue Wirkungsmechanismus von Quinacrin ist derzeit nicht bekannt, aber das Molekül scheint Translation und Transkription von DNA zu hemmen. Quinacrin wird auch als Inhibitor der sauren Sphingomyelinase und Cholinesterase beschrieben.
  • Aufgabe und Lösung
  • Die Aufgabe der Erfindung ist es, einen Wirkstoff zur Behandlung von viralen Infektionen, insbesondere mit Viren aus der Familie der Flaviviridae und Togaviridae, vor allem mit Vertretern der Gattung der Flaviviren und Alphaviren, bereitzustellen, ganz besonders von Infektionen mit Zika, Dengue, Gelbfieber, West-Nil oder Chikungunya Viren und Kombinationen dieser Viren, wie beispielsweise Zika-Dengue, Zika-Gelbfieber, Zika-Dengue-Chikungunya. Es ist weiterhin Aufgabe der Erfindung einen Wirkstoff als Arzneimittel oder therapeutisches Mittel zur Behandlung dieser viralen Infektionen bereitzustellen.
  • Die Aufgaben der Erfindung werden gelöst durch Quinacrin mit den Merkmalen des Hauptanspruchs sowie durch die Verfahren zur Behandlung gemäß nebengeordneter Ansprüche.
  • Vorteilhafte Ausgestaltungen der Verwendung von Quinacrin und der Verfahren ergeben sich aus den darauf rückbezogenen Ansprüchen.
  • Gegenstand der Erfindung:
  • Die vorliegende Erfindung richtet sich auf einen Wirkstoff zur Inhibierung von Cysteinproteasen und Serinproteasen und damit verbunden auf eine Behandlung von Infektionen durch Viren aus der Gruppe der Flaviviridae und Togaviridae. Die Cysteinproteasen, die in Viren aus der Familie der Togaviridae vorkommen, und/oder Serinproteasen, die in Viren aus der Familie der Flaviviridae vorkommen, sind essentiell für den viralen Replikationsmechanismus im Wirt. Die Erfinder haben in überraschender Weise herausgefunden, dass Quinacrin diese beiden Proteaseklassen, insbesondere die virale Cysteinprotease nsP2pro, und/oder die virale Serinproteasen NS2B/NS3pro hemmen kann. Es ist daher möglich, mit Quinacrin Viren aus der Gruppe der Flaviviridae und Togaviridae nicht nur einzeln, sondern auch in Kombination aus diesen Gruppen zu hemmen.
  • Gegenstand der Erfindung ist daher Quinacrin zur Verwendung für die Herstellung eines Inhibitors für virale Cysteinproteasen und/oder Serinproteasen.
  • Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist Quinacrin zur Verwendung für die Herstellung eines Inhibitors für Cysteinproteasen und/oder Serinproteasen von Viren aus der Familie der Flaviviridae und/oder Togaviridae.
  • Damit verbunden ist insbesondere Quinacrin zur Verwendung für die Herstellung eines Inhibitors für die Serinprotease NS2B/NS3pro und/oder Cysteinprotease nsP2pro.
  • Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist die Verwendung von Quinacrin zur Herstellung eines Inhibitors für diese viralen Cysteinproteasen und/oder Serinproteasen aus der Familie der Flaviviridae und/oder Togaviridae, insbesondere für die Serinprotease NS2B/NS3pro und/oder Cysteinprotease nsP2pro.
  • Ein vierter Aspekt der Erfindung ist Quinacrin zur Verwendung in der medizinischen Therapie.
  • Ein fünfter Aspekt ist eine pharmazeutische Zusammensetzung, die mindestens Quinacrin oder ein pharmazeutisch geeignetes Salz davon und ein/einen pharmazeutisch geeigneten/geeignetes Träger, Verdünnungsmittel oder Arzneiträger davon umfasst.
  • Ein sechster Aspekt der Erfindung ist Quinacrin als pharmazeutische Zusammensetzung zur Verwendung in der medizinischen Therapie.
  • Ein siebter Aspekt der Erfindung ist Quinacrin zur Verwendung bei der Vorbeugung oder Behandlung einer viralen Infektion in einem Organismus, insbesondere einer Infektion mit wenigstens einem Virus aus der Familie der Flaviviridae und/oder Togaviridae.
  • Ein weiterer Aspekt ist Quinacrin zur Verwendung bei der Vorbeugung oder Behandlung einer viralen Infektion in einem Organismus, insbesondere einer Infektion mit wenigstens einem Virus aus der Gruppe der Familie der Flaviviridae und/oder Togaviridae. Zu einer viralen Infektion aus der Familie der Flaviviridae können beispielhaft, jedoch nicht darauf beschränkt, folgende Flaviviren genannt werden: Zika-Virus, Dengue-Virus, Gelbfieber-Virus, FSME-Virus, JE-Virus, SLE-Virus, Louping-III-Virus, Usutu-Virus, Wesselsbron-Virus, West-Nil-Virus, Gadgets-Gully-Virus, Langat-Virus, Modoc-Virus, Kadam-Virus, MVEV-Virus, POW-Virus, Karshi-Virus, Sepik-Virus, TBE-Virus, Yokose-Virus. Zu einer viralen Infektion aus der Familie der Togaviridae können beispielhaft, jedoch nicht darauf beschränkt, folgende Alphaviren genannt werden: Chikungunya-Virus, Mayaro-Virus, Getah-Virus, O'nyong-nyong-Virus, Ross-River-Virus, Sindbis-Virus, Ockelbo-Virus, Babanki-Virus, Barmah-Forest-Virus, Semliki-Forest-Virus, Venezuelan-Equine-Encephalitis-Virus, Everglades-Virus, Mucambo-Virus, Tonate-Virus, Eastern-Equine-Encephalitis-Virus, Western-Equine-Encephalitis-Virus, Highlands-Virus, Middelburg-Virus, Rio Negro-Virus, Aura Virus, Babanki Virus, Ockelbo Virus, Whataroa Virus.
  • Gegenstand der Erfindung sind auch Arzneimittel enthaltend Quinacrin sowie einen pharmazeutisch geeigneten Träger und die Verwendung von Quinacrin in der Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von Infektionen mit wenigstens einem Virus aus der Familie der Flaviviridae und/oder Togaviridae in einem Organismus.
  • Ebenfalls Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Inhibierung viraler Serinproteasen und/oder Cysteinproteasen, von Viren aus der Familie der Flavirviridae und/oder Togaviridae, sowie zur Behandlung oder Verhinderung einer Virusinfektion in einem Organismus, insbesondere zur Behandlung einer viralen Infektion durch wenigstens einen Virus aus der Gruppe der Flaviviridae, wie beispielsweise, jedoch nicht darauf beschränkt, durch einen Zika-Virus, Dengue-Virus, Gelbfieber-Virus, FSME-Virus, JE-Virus, SLE-Virus, Louping-III-Virus, Usutu-Virus, Wesselsbron-Virus, West-Nil-Virus, Gadgets-Gully-Virus, Langat-Virus, Modoc-Virus, Kadam-Virus, MVEV-Virus, POW-Virus, Karshi-Virus, Sepik-Virus, TBE-Virus, Yokose-Virus, und/oder beispielsweise, jedoch nicht darauf beschränkt, für die Familie der Togaviridae, durch einen Chikungunya-Virus, Mayaro-Virus, Getah-Virus, O'nyong-nyong-Virus, Ross-River-Virus, Sindbis-Virus, Ockelbo-Virus, Babanki-Virus, Barmah-Forest-Virus, Semliki-Forest-Virus, Venezuelan-Equine-Encephalitis-Virus, Everglades-Virus, Mucambo-Virus, Tonate-Virus, Eastern-Equine-Encephalitis-Virus, Western-Equine-Encephalitis-Virus, Highlands-Virus, Middelburg-Virus, Rio Negro-Virus, Aura Virus, Babanki Virus, Ockelbo Virus, Whataroa Virus, bei dem Quinacrin oder eine pharmazeutische Zusammensetzung umfassend Quinacrin gemäß zuvor genannter Merkmale in einer therapeutisch wirksamen Menge zugegeben wird.
  • Darüber hinaus umfasst die Erfindung auch ein Verfahren zur Inhibierung der viralen Cysteinprotease und/oder Serinproteasen, insbesondere der viralen NS2B/NS3pro und/oder der nsP2pro, in einem Organismus, bei dem eine Verabreichung einer therapeutisch wirksamen Menge von Quinacrin oder einer pharmazeutischen Zusammensetzung, umfassend Quinacrin, erfolgt.
  • Auch ein Verfahren zur Inhibierung oder zur Inaktivierung viraler Cysteinproteasen und/oder Serinproteasen von Viren aus der Familie der Flaviviridae und/oder Togaviridae, umfassend den Schritt des Inkontaktbringens der Zellen des Organismus mit einer therapeutisch wirksamen Menge von Quinacrin oder einer pharmazeutischen Zusammensetzung ist Gegenstand der Erfindung. Dieses Verfahren kann sowohl in-vivo als auch ex-vivo durchgeführt werden und ist ebenfalls Gegenstand der Erfindung.
  • Erfindungsgemäß sind insbesondere Cysteinproteasen als Target für die erfindungsgemäße Verwendung von Quinacrin geeignet, die in humanpathogenen oder tierpathogenen Alphaviren aus der Gruppe der Chikungunya-Virus, Mayaro-Virus, Getah-Virus, O'nyong-nyong-Virus, Ross-River-Virus, Sindbis-Virus, Ockelbo-Virus, Babanki-Virus, Barmah-Forest-Virus, Semliki-Forest-Virus, Venezuelan-Equine-Encephalitis-Virus, Everglades-Virus, Mucambo-Virus, Tonate-Virus, Eastern-Equine-Encephalitis-Virus, Western-Equine-Encephalitis-Virus, Highlands-Virus, Middelburg-Virus, Rio Negro-Virus, Aura Virus, Babanki Virus, Ockelbo Virus, Whataroa Virus vorkommen.
  • Serinproteasen als Target für die erfindungsgemäße Verwendung von Quinacrin, kommen vorzugsweise in humanpathogenen oder tierpathogenen Flaviviren aus der Gruppe des Zika-Virus, Dengue-Virus, Gelbfieber-Virus, FSME-Virus, JE-Virus, SLE-Virus, Louping-III-Virus, Usutu-Virus, Wesselsbron-Virus, West-Nil-Virus, Gadgets-Gully-Virus, Langat-Virus, Modoc-Virus, Kadam-Virus, MVEV-Virus, POW-Virus, Karshi-Virus, Sepik-Virus, TBE-Virus, Yokose-Virus vor.
  • Quinacrin kann daher als Breitband Inhibitor gegen einzelne Virusinfektionen und/oder Ko-Infektionen verwendet werden, da es die essentiellen viralen Proteasen, insbesondere die Cystein- und Serin-Proteasen, dieser verschiedenen Virusfamilien hemmen kann.
  • Unter der Bezeichnung Quinacrin wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung eine Verbindung der folgenden Strukturformel (I) verstanden, die aus einem 1:1 Gemisch aus einer R-Form (oben) und einer S-Form (unten) besteht:
    Figure DE102021000717A1_0001
  • Quinacrin kann im Rahmen der Erfindung beispielsweise in Form seiner Hydrolysate oder anderer im Handel erhältlichen Formen eingesetzt werden.
  • Im Rahmen der Erfindung wurde herausgefunden, dass Quinacrin virale Cysteinproteasen und/oder Serinproteasen, effizient hemmen kann.
  • Primäre Inhibitionstests haben gezeigt, dass Quinacrin, Proteasen von Viren, die zu den Flaviviridae gehören, wie beispielsweise Zika Virus (ZIKV), Dengue Virus (DENV), Gelbfieber Virus (YFV), West-Nile Virus (WNV), aber auch Proteasen von Viren, die zu den Viren der Togaviridae, speziell der Alphaviren gehören, wie beispielsweise den Chikungunya Virus (CHIKV), effizient hemmt. Im Fall der Flaviviridae betrifft dies NS2B/NS3pro und im Fall der Togaviridae, insbesondere Alphaviren, nsP2pro.
  • Zusätzliche Aktivitätstests, basierend auf klassischen Michaelis-Menten Annahmen, konnten zeigen, dass Quinacrin ein kompetitiver Inhibitor für Serinproteasen und Cysteinproteasen insbesondere NS2B/NS3pro und nsP2pro ist (siehe 4). Quinacrin als kompetitiver Inhibitor tritt dabei in Konkurrenz mit dem Substrat und bindet also im aktiven Zentrum der Proteasen.
  • Die erfindungsgemäße pharmazeutische Zusammensetzung, die mindestens Quinacrin oder ein pharmazeutisch geeignetes Salz davon und ein/einen pharmazeutisch geeigneten/geeignetes Träger, Verdünnungsmittel oder Arzneiträger davon umfasst, können beispielsweise, jedoch nicht darauf beschränkt Salze oder Komplexe davon umfassen, die Basenadditionssalze, die durch Reaktion von Quinacrin mit organischen oder anorganischen Basen wie Hydroxid, Carbonat oder Bicarbonat eines Metallkations gebildet werden, wie sie in der Gruppe ausgewählt sind, die aus Alkali besteht Metalle (Natrium, Kalium oder Lithium), Erdalkalimetalle (z. B. Calcium oder Magnesium). Es können weiterhin auch Salze umfasst sein, die aus mit anorganischen Säuren gebildeten Säureadditionssalzen (z. B. Salzsäure, Bromwasserstoffsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure, Salpetersäure und dergleichen) gebildet werden, sowie Salze, die mit organischen Säuren wie z. B. Essigsäure, Oxalsäure, Weinsäure, Bernsteinsäure, Äpfelsäure, Fumarsäure, Maleinsäure, Ascorbinsäure, Benzoesäure, Benzolsulfonsäure, Methansulfonsäure, Gerbsäure, Palmoesäure, Alginsäure, Polyglutaminsäure, Naphthalinsulfonsäure, Naphthalindisulfonsäure und Polygalacturonsäure gebildet werden.
  • Dabei kann diese pharmazeutische Zusammensetzung, umfassend Quinacrin, ein oder mehrere pharmazeutisch geeignete Träger beinhalten. Hier sind alle nach dem Stand der Technik bekannten Arzneiträgerstoffe geeignet.
  • Quinacrin oder die erfindungsgemäße pharmazeutische Zusammensetzung können zusammen mit einem herkömmlich verwendeten Adjuvans, Träger, Verdünnungsmittel oder Hilfsstoff in Form von pharmazeutischen Zusammensetzungen und Einheitsdosierungen davon gegeben werden und können in dieser Form als Feststoffe wie Tabletten oder gefüllte Kapseln eingesetzt werden oder in Form von Flüssigkeiten wie Lösungen, Suspensionen, Emulsionen, Elixiere oder damit gefüllte Kapseln, alle zur oralen Anwendung oder in Form von sterilen injizierbaren Lösungen zur parenteralen (einschließlich subkutanen) Anwendung. Quinacrin oder die Pharmazeutische Zusammensetzung der Erfindung können dem Organismus beispielsweise oral, intravenös oder durch Inhalation verabreicht werden. Quinacrin oder die erfindungsgemäße pharmazeutische Zusammensetzung können ferner einen oder mehrere pharmazeutisch verträgliche zusätzliche Bestandteile wie Alaun, Stabilisatoren, antimikrobielle Mittel, Puffer, Farbstoffe, Aromastoffe, Adjuvantien und dergleichen umfassen.
  • Quinacrin oder die pharmazeutische Zusammensetzung von Quinacrin oder das Arzneimittel enthaltend Quinacrin ist insbesondere zur Verwendung bei der Vorbeugung, in der anti-viralen Therapie oder zur Behandlung einer viralen Infektion in einem Organismus einsetzbar, wobei hier insbesondere die virale Infektion durch Viren aus der Familie der Flaviviridae, insbesondere human- und tierpathogene Viren aus der Gruppe der Flaviviren, wie beispielhaft, jedoch nicht darauf beschränkt, durch einen Zika-Virus, Dengue-Virus, Gelbfieber-Virus, FSME-Virus, JE-Virus, SLE-Virus, Louping-III-Virus, Usutu-Virus, Wesselsbron-Virus, West-Nil-Virus, Gadgets-Gully-Virus, Langat-Virus, Modoc-Virus, Kadam-Virus, MVEV-Virus, POW-Virus, Karshi-Virus, Sepik-Virus, TBE-Virus, Yokose-Virus und/oder Viren aus der Familie der Togaviridae, insbesondere human- und tierpathogene Viren aus der Gruppe der Alphaviren, wie beispielhaft, jedoch nicht darauf beschränkt, durch einen Chikungunya-Virus, Mayaro-Virus, Getah-Virus, O'nyong-nyong-Virus, Ross-River-Virus, Sindbis-Virus, Ockelbo-Virus, Babanki-Virus, Barmah-Forest-Virus, Semliki-Forest-Virus, Venezuelan-Equine-Encephalitis-Virus, Everglades-Virus, Mucambo-Virus, Tonate-Virus, Eastern-Equine-Encephalitis-Virus, Western-Equine-Encephalitis-Virus, Highlands-Virus, Middelburg-Virus, Rio Negro-Virus, Aura Virus, Babanki Virus, Ockelbo Virus, Whataroa Virus, Anwendung finden. Quinacrin, seine pharmazeutische Zusammensetzung oder das Arzneimittel enthaltend Quinacrin, kann daher vorteilhaft zur Behandlung viraler Infektionen, sowohl einer einzelnen Infektion, als auch einer kombinierten Infektion durch Flaviviren und Alphaviren, in einem Menschen oder Tier eingesetzt werden.
  • Der im Rahmen der Erfindung verwendete Begriff „Behandlung“ und „behandeln“ bedeutet, im Allgemeinen eine gewünschte pharmakologische und physiologische Wirkung zu erhalten. Diese Wirkung kann prophylaktisch sein, um eine Krankheit, ein Symptom oder einen Zustand davon zu verhindern oder teilweise zu verhindern, und / oder kann therapeutisch sein, um eine Krankheit, einen Zustand, ein Symptom oder eine nachteilige Wirkung, die der Krankheit zugeschrieben wird, teilweise oder vollständig zu heilen. Der Begriff „Behandlung“, wie er hier verwendet wird, umfasst jede Behandlung einer Krankheit bei einem Säugetier, insbesondere einem Menschen, und umfasst: (a) Verhindern des Auftretens der Krankheit bei einem Subjekt, das für die Krankheit prädisponiert sein kann, aber noch nicht diagnostiziert wurde; (b) Hemmung der Krankheit, d.h. Stillstand ihrer Entwicklung;
    oder Linderung der Krankheit.
    Der verwendete Begriff „wirksame Menge“ umfasst sowohl eine Menge, die vorbeugend wirkt, als auch eine „behandlungswirksame Menge“. Die vorbeugend wirksame Menge bezieht sich auf eine Konzentration von Quinacrin, die wirksam ist, um die Wahrscheinlichkeit einer Infektion durch Flaviviridae und/oder durch Togaviridae zu hemmen, zu verringern oder zu verhindern oder das verzögerte Auftreten der Krankheit durch Viren aus der Gruppe der Flaviviridae und/oder Togaviridae zu verhindern, wenn vor einer Infektion verabreicht, d.h. vor, während und / oder kurz nach der Expositionsdauer gegenüber den genannten Viren. Ebenso kann der Begriff „wirksame Menge“ sich auf eine Konzentration von Quinacrin beziehen, die bei der Behandlung einer Infektion durch die genannten Viren, beispielsweise zu einer Verringerung der Virenkonzentration führt.
  • Unter der Bezeichnung Organismus sollen vorzugsweise Säugetiere, insbesondere Menschen, verstanden werden.
  • Es wird angenommen, dass die antivirale Wirkung von Quinacrin darauf beruht, dass durch Hemmung der viralen Cysteinproteasen und/oder Serinproteasen, die Polyproteinverarbeitung des translatierten, viralen Genoms in der Wirtszelle gestört oder verhindert wird, wodurch das Virus replikationsunfähig wird.
  • Dementsprechend ist ein Verfahren zur Behandlung einer Virusinfektion oder eines Virus aus der Familie der Flaviviridae und Togaviridae vorgesehen, das für eine virale Cysteinprotease-Inhibierung und/oder Serinprotease-Inhibierung, insbesondere eine virale NS2B/NS3pro-lnhibierung und/oder nsP2pro-Inhibierung, in einem Organismus empfänglich ist, einschließlich der Verabreichung einer therapeutisch wirksamen Menge von Quinacrin oder eines pharmazeutisch annehmbaren Salzes, Solvats oder Hydrats hiervon an den Organismus, wobei der Organismus vorzugsweise ein Säugetier, insbesondere ein Mensch oder ein Tier sein kann. Die Verabreichung von Quinacrin, der pharmazeutischen Zusammensetzung oder des Arzneimittels der Erfindung kann dabei auch zusammen mit anderen therapeutischen Mitteln erfolgen, die bei der Behandlung von Infektionen durch Viren nützlich sind.
  • In einem anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Inhibierung der viralen Cysteinprotease und/oder Serinproteasen, insbesondere der viralen NS2B/NS3pro und/oder der nsP2pro, in einem Säugetier vorgesehen, das die Verabreichung einer therapeutisch wirksamen Menge von Quinacrin oder eines pharmazeutisch annehmbaren Salzes, Solvats oder Hydrats davon an das Säugetier einschließt. In einer Ausgestaltung ist das Säugetier ein Mensch oder ein Tier. Quinacrin kann dabei oral, intravenös oder durch Inhalation verabreicht werden.
  • Obwohl die Erfindung in den Figuren und der vorangegangenen Beschreibung ausführlich dargestellt und beschrieben wurde, sind diese Abbildungen und Beschreibungen als illustrativ oder exemplarisch und nicht einschränkend zu betrachten. Es versteht sich, dass Änderungen und Modifikationen durch gewöhnliche Fertigkeiten im Rahmen der folgenden Ansprüche vorgenommen werden können. Insbesondere umfasst die vorliegende Erfindung weitere Ausführungsformen mit einer beliebigen Kombination von Merkmalen aus verschiedenen Ausführungsformen, die oben und unten beschrieben sind.
  • Spezieller Beschreibungsteil
  • Im Weiteren wird die Erfindung anhand von exemplarischen und experimentellen Untersuchungsergebnissen und einigen Figuren näher und detaillierter erläutert. Die Erfindung ist nicht auf die hier offenbarten exemplarischen Ausführungsbeispiele beschränkt. Alle beschriebenen und/oder bebilderten Merkmale können sich einzeln oder auch kombiniert in unterschiedlichen Ausführungsformen manifestieren. Die Merkmale der unterschiedlichen Ausführungsformen dieser Erfindung und ihre jeweiligen Vorteile werden beim Lesen der nachfolgend ausgeführten Ausführungsbeispiele in Zusammenhang mit den Figuren offenbart. Dabei zeigen:
    • 1: Primäre Inhibitions Tests von Quinacrin gegen NS2B/NS3pro aus ZIKV, YFV, DENV and WNV (20 µmol/L Quinacrin) und nsP2pro aus CHIKV (5 µmol/L Quinacrin)
    • 2: Quinacrin Titration gegen verschiedene Flavivirus und Alphavirus Proteasen; Ordinatenachse Y: normalisierte Protease Aktivität (schwarze Balken) bzw. Inhibition (graue Balken) in [%] von Flavivirus und Alphavirus Proteasen Abszissenachse X: Stoffmengenkonzentration Quinacrin [µmol/L]
      1. A: Quinacrin und ZIKV NS2B/NS3pro
      2. B: Quinacrin und DENV NS2B/NS3pro
      3. C: Quinacrin und WNV NS2B/NS3pro
      4. D: Quinacrin und YFV NS2B/NS3pro
      5. E: Quinacrin und CHIKV nsP2pro
    • 3: Dosis-Wirkungs-Kurve zur IC50-Bestimmung Ordinatenachse Y: normalisierte Proteaseaktivität [%] von Flavivirus und Alphavirus Proteasen Abszissenachse X: Logarithmus der Stoffmengenkonzentration von Quinacrin [µmol/L]
      1. A: Dosis-Wirkungs-Kurve von Quinacrin und ZIKV NS2B/NS3pro
      2. B: Dosis-Wirkungs-Kurve von Quinacrin und DENV NS2B/NS3pro
      3. C: Dosis-Wirkungs-Kurve von Quinacrin und WNV NS2B/NS3pro
      4. D: Dosis-Wirkungs-Kurve von Quinacrin und YFV NS2B/NS3pro
      5. E: Dosis-Wirkungs-Kurve von Quinacrin und CHIKV nsP2pro
    • 4: Lineweaver-Burk-Diagramme zur Bestimmung des Inhibitionsmodus von Quinacrin gegen Flavivirus und Alphavirus Proteasen. Ordinatenachse Y: 1/v mit v = Reaktionsgeschwindigkeit Abszissenachse X: 1/[S] mit [S] =Substratkonzentration
      1. A: Lineweaver-Burk-Diagramm zur ZIKV NS2B/NS3pro Hemmung durch Quinacrin
      2. B: Lineweaver-Burk-Diagramm zur DENV NS2B/NS3pro Hemmung durch Quinacrin
      3. C: Lineweaver-Burk-Diagramm zur WNV NS2B/NS3pro Hemmung durch Quinacrin
      4. D: Lineweaver-Burk-Diagramm zur YFV NS2B/NS3pro Hemmung durch Quinacrin
      5. E: Lineweaver-Burk-Diagramm zur CHIKV nsP2pro Hemmung durch Quinacrin
  • I) Aktivitätstest und Inhibitionstest
  • Zum Nachweis der Wirkung von Quinacrin auf die virale Cysteinproteaseaktivität und/oder Serinproteaseaktivität, wurden Inhibitionstests durchgeführt. Dabei wurde beispielhaft der Einfluss von Quinacrin auf die Protease Enzym-Aktivität der NS2B/NS3pro der Flaviviridae und nsP2pro der Togaviridae untersucht.
  • Die Aktivitätstests der Flaviviridae Proteasen (ZIKV, DENV, YFV und WNV NS2B/NS3pro) wurden unter Verwendung des fluorogenen Substrats BOC-GRR-AMC (Bachem, Schweiz) in 20 mmol/L Tris pH 8,5, 10% Glycerol, 0.01% Triton X-100 [1-3] durchgeführt.
  • Die Aktivitätstests der Togaviridae Protease (CHIKV nsP2pro) wurden unter Verwendung eines fluorogenen Substrats DABCYL-KTSAVLQ↓SGFRKME-EDANS (Bachem, Schweiz) in einem Puffer mit 20 mmol/L Tris pH 7,2, 200 mmol/L NaCI, 1 mmol/L EDTA und 1 mmol/L TCEP durchgeführt.
  • Diese Reaktionsmischungen wurde in eine Corning 96-Well-Platte (Sigma Aldrich), enthaltend 0,5 µmol/L NS2B/NS3pro Proteinase Protein bzw. nsP2pro Proteinase Proteins, pipettiert, und der Assay wurde mit der Zugabe der jeweiligen zuvor genannten Substrate in einer Endkonzentration von 50 µmol/L gestartet. Die Inhibierung der Serinprotease bzw. der Cysteinprotease-Aktivität aus unterschiedlichen Viren (ZIKV, YFV, DENV, WNV und CHIKV) durch Quinacrin wurde mit dem oben beschriebenen Aktivitätsassay untersucht. 10 µmol/L der Proteasen wurden jeweils einzeln für einen ersten Screening-Test verwendet.
  • Für die anschließenden Inhibitionstests wurden 0,5 µmol/L des NS2B/NS3pro bzw. des nsP2pro Proteins mit 20 µmol/L Quinacrin für die NS2B/NS3pro Protease und 5 µmol/L Quinacrin für die nsP2pro Protease inkubiert. Die Mischungen wurden 30 Minuten lang bei RT inkubiert. Nach Zugabe des Substrats mit einer Endkonzentration von 50 µmol/L wurde die Zunahme/Änderung der Fluoreszenzintensitäten in 60 s-Intervallen über 30 Minuten mit einem Plattenlesegerät Infinite 200 PRO (Tecan, Männedorf, Schweiz) gemessen. Die Temperatur wurde auf 37 °C eingestellt. Sobald das fluorogene Substrat von der NS2B/NS3pro Protease bzw. der nsP2pro Protease gespalten wird, erhöht sich die messbare Fluoreszenz, da der FRET (Förster-Resonanzenergietransfer) Farbstoff des Substrats freigesetzt und damit messbar wird. Also entspricht eine hohe Fluoreszenzintensität einer hohen Proteaseaktivität-Aktivität. Eine Reduktion der Fluoreszenzintensität kann daher auf eine entsprechende Inhibierung dieser Protease zurückgeführt werden.
  • Die Anregungs- und Emissionswellenlängen betrugen 360 nm bzw. 460 nm für nsP2pro des CHIKV und 380 nm bzw. 465 nm für NS2B/NS3pro der ZIKV, DENV, YFV und WNV. Die Inhibitionstests wurden als Triplikate durchgeführt. Die Ergebnisse sind in 1 dargestellt. Auf der Abszisse (X-Achse) sind unterschiedliche Versuchsansätze (ZIKV, YFV, DENV, WNV und CHIKV) mit den unterschiedlichen Virusproteasen dargestellt.
  • Versuchsansatz „Kontrolle“ zeigt Ergebnisse ohne Zusatz von Quinacrin bzw. Inhibitor (schwarzer Balken).
    Versuchsansatz „ZIKV“ zeigt Ergebnisse der Serin-Proteaseaktivität aus dem Zika Virus nach Zusatz von 20 µmol/L Quinacrin.
    Versuchsansatz „YFV“ zeigt Ergebnisse der Serin-Proteaseaktivität aus dem Gelbfieber Virus nach Zusatz von 20 µmοl/L Quinacrin.
    Versuchsansatz „DENV“ zeigt Ergebnisse der Serin-Proteaseaktivität aus dem Dengue Virus nach Zusatz von 20 µmol/L Quinacrin.
    Versuchsansatz „WNV“ zeigt Ergebnisse der Serin-Proteaseaktivität aus dem West-Nile Virus nach Zusatz von 20 µmol/L Quinacrin.
    Versuchsansatz „CHIKV“ zeigt Ergebnisse der Cystein-Proteaseaktivität aus dem Chikungunya Virus nach Zusatz von 5 µmol/L Quinacrin.
  • Jeder Versuchsansatz wurde mit frischem, gereinigtem Protease Protein durchgeführt. Die Hemmung der Protease-Aktivität wurde mit folgender Gleichung (1) berechnet: Protease Aktivit a ¨ t in [ % ] = Fluoreszenz Intensit a ¨ t der nach der Inhibition ver bleibenden Enzymaktivit a ¨ ts Intensit a ¨ t / Fluoreszenz Intensit a ¨ t der Enzymakti vit a ¨ t ohne Inhibition
    Figure DE102021000717A1_0002
  • Die Ergebnisse zeigen, dass eine Zugabe von 20 µmol/L Quinacrin die Aktivität der NS2B/NS3pro Protease der Flaviviridae um mehr als 88% effizient hemmen konnte (siehe 1).
  • Da bei einer Quinacrin Konzentration von 20 µmol/L die CHIKV nsP2pro Aktivität bereits um 100% gehemmt war, wurde das Experiment für diese Protease noch einmal mit einer geringeren Konzentration, und zwar mit einer Konzentration von 5 µmol/L Quinacrin wiederholt. Nach Zugabe dieser geringeren Konzentration wurde die CHIKV nsP2pro Protease Aktivität um ca. 95% inhibiert (Siehe 1).
  • Die Ergebnisse zeigen insgesamt, dass Quinacrin die Protease Aktivität aller getesteten Virus Proteasen um mehr als 88% hemmen konnte.
  • Anschließend wurden Quinacrin Titrationsexperimente mit allen fünf Virus Proteasen durchgeführt, um den Konzentrationseffekt des Inhibitors auf die Protease Aktivität zu untersuchen (siehe 2 und Tabelle 1). Basierend auf diesen Titrationsexperimenten des erfindungsgemäßen Inhibitors in einem spezifischen Aktivitätstest mit verschiedenen Flavivirus und Alphavirusproteasen (Zika Virus (ZIKV), Dengue Virus (DENV), Gelbfieber Virus (YFV), West-Nil Virus (WNV) und auch Protease des Chikungunya Virus (CHIKV), konnte jeweils ein IC50 Wert bestimmt werden (siehe 2 und Tabelle 1).
    Basierend auf diesen Quinacrin Titrationsexperimenten konnten die IC50 und Ki Werte für diese Serin- und Cystein- Virus Proteasen bestimmt werden. Insgesamt lagen diese IC50 Werte alle < 3 µmol/l:
    • ZIKV NS2B/NS3pro: 2,5 ± 0,7 µmol/L
    • DENV NS2B/NS3pro: 2,8 ± 1,0 µmol/L
    • YFV NS2B/NS3pro: 1,6 ± 0,4 µmol/L
    • WNV NS2B/NS3pro: 1,3 ± 0,5 µmol/L
    • CHIKV nsP2pro: 0,46 ± 0,1 µmol/L
    • (Siehe 3 und Tabelle 2).
  • Die folgende Tabelle 1 zeigt die Ergebnisse der Messungen der Proteaseaktivität unterschiedlicher Viren bei unterschiedlich zugegebenen Stoffmengenkonzentrationen von Quinacrin. Tabelle 1: Abnahme der getesteten Virus Protease Aktivität unterschiedlicher Viren in Abhängigkeit der zugegebenen Quinacrin Konzentration
    Quinacrin Stoffmengen Konzentration [µmοl/L] ZIKV NS2B/NS3 [%] DENV NS2B/NS3 [%] YFV NS2B/NS3 [%] WNV NS2B/NS3 [%] Quinacrin Stoffmengen Konzentration [µmοl/L Chikv nsP2 [%]
    0 100 100 100 100 0 100
    0,1 97 99 93 93 0,025 97
    0,25 93 97 84 85 0,05 93
    0,5 82 89 75 70 0,1 81
    1 67 73 58 52 0,25 68
    2,5 50 56 37 37 0,5 47
    5 36 36 25 22 1 31
    10 23 20 14 13 1,5 21
    20 12 10 6 7 2 14
    40 6 3 2 3 2,5 7
    80 1,7 0 0 2 5 2
    100 0 0 0 0 10 0
  • II) IC50 Bestimmung:
  • Um den Wert der halbmaximalen Inkubationskonzentration (IC50 Wert) für Quinacrin zu bestimmen, wurde die Anfangsgeschwindigkeit der enzymatischen Reaktion gegen verschiedene Konzentrationen von Quinacrin mit Hilfe einer Dosis-Wirkungs-Kurve in der Software GraphPad Prism5 aufgetragen.
  • In 3 ist auf der Ordinate (Y-Achse) die normalisierte Aktivität [%] von Flavivirus und Alphavirus Proteasen gegen den Logarithmus der Stoffmengenkonzentration in µmol/L (Abszisse X-Achse) von Quinacrin, aufgetragen. Dabei zeigen die einzelnen Graphen folgendes:
    • 3 Graph A: Dosis-Wirkungs-Kurve von Quinacrin auf ZIKV NS2B/NS3pro
    • 3 Graph B: Dosis-Wirkungs-Kurve von Quinacrin auf DENV NS2B/NS3pro
    • 3 Graph C: Dosis-Wirkungs-Kurve von Quinacrin auf WNV NS2B/NS3pro
    • 3 Graph D: Dosis-Wirkungs-Kurve von Quinacrin und YFV NS2B/NS3pro
    • 3 Graph E: Dosis-Wirkungs-Kurve von Quinacrin und CHIKV nsP2pro
  • Tabelle 2 zeigt die IC50 und Ki Werte, die aus den zuvor aufgeführten Dosis-Wirkungs-Kurven erhalten wurden. Tabelle 2: IC50Werte und Ki Werte von Quinacrin als Inhibitor gegen Proteasen unterschiedliche Vertreter von Flaviviren und Alphaviren
    Protease IC 50 [µmol/L] K i [µmol/L] Hemmungsmodus
    ZIKV NS2B/NS3 2,5 ± 0,7 2,4 ± 0,4 Kompetitiv
    YFV NS2B/NS3 1,6 ± 0,4 1,3 ± 0,4 Kompetitiv
    DENV-2 NS2B/NS3 2,8 ± 1,0 2,7 ± 0,7 Kompetitiv
    WNV NS2B/NS3 1,3 ± 0,5 0,5 ± 0,2 Kompetitiv
    CHIKV nsP2 0,46 ± 0,1 0,43 ± 0,1 Kompetitiv
  • III) Bestimmung von Inhibitionsmodus und Inhibitionskonstante
  • Basierend auf der bekannten Michaelis-Menten-Gleichung/ Kinetik wurden zusätzliche Proteaseaktivitätstests durchgeführt, um den Inhibitionsmodus von Quinacrin auf die Proteaseaktivität näher zu untersuchen.
  • Dazu wurde bei verschiedenen Endkonzentrationen des Inhibitors Quinacrin und des zuvor genannten Substrats die Reaktionsgeschwindigkeit der NS2B/NS3 Protease bzw. der nsP" Protease bestimmt. 0,5 µmol/L dieser Proteasen wurde dazu mit Quinacrin in verschiedenen Konzentrationen 30 Minuten lang bei Raumtemperatur (RT) inkubiert. Anschließend wurde die Reaktion durch Zugabe der entsprechenden Konzentrationsreihe des Substrats eingeleitet und die Reaktionsgeschwindigkeit durch Bestimmung der Fluoreszenzintensität gemäß den zuvor unter I) beschriebenen allgemeinen Versuchsbedingungen bestimmt. Die Datenanalyse wurde mit Hilfe eines Lineweaver-Burk-Plots durchgeführt. Dabei wurde der Kehrwert der Reaktionsgeschwindigkeit (1/V) gegen den Kehrwert der Substratkonzentration (1/[S]) aufgetragen [5, 6].
  • Alle Messungen wurden in dreifacher Ausfertigung durchgeführt und die Daten als Mittelwert ± Standardabweichung dargestellt. Die Inhibitionskonstante (Ki) wurde mit der folgenden Gleichung (2) ermittelt: K i = IC 50 / ( ( [ S ] / KM ) + 1 ) )
    Figure DE102021000717A1_0003
  • Der Ki Wert gibt die Affinität des Enzyms bzw. der Protease zum jeweiligen Inhibitor an. Der IC50Wert wurde wie zuvor beschrieben bestimmt. Der KM Wert wurde aus einer Datenbank (BRENDA-Datenbank) gewonnen und [S] ist die Konzentration des in den Versuchsansätzen verwendeten Substrats [7].
  • In 4 ist auf der Abszisse (X-Achse) der Kehrwert der Substratkonzentration [1/S] angegeben. Auf der Ordinate (Y-Achse) ist der Kehrwert der Reaktionsgeschwindigkeit [1/V] aufgetragen.
  • Die Graphen A bis E in 4 zeigen:
    1. A: Lineweaver-Burk-Diagramm zur ZIKV NS2B/NS3pro Hemmung durch Quinacrin bei unterschiedlichen Endkonzentrationen von Quinacrin und zwar 0; 0,25; 0,5; und 1,0 µmol/L. Die Ergebnisse bei den unterschiedlich eingestellten Endkonzentrationen von Quinacrin und die dazugehörigen Werte der Reaktionsgeschwindigkeiten sind in Graph A durch unterschiedliche Symbole (•, ▪, ♦ ▲) dargestellt.
    2. B: Lineweaver-Burk-Diagramm zur DENV NS2B/NS3pro Hemmung durch Suramin bei unterschiedlichen Endkonzentrationen von Quinacrin und zwar 0; 0,5; 0,75; 1,0 µmol/L. Die Ergebnisse bei den unterschiedlich eingestellten Endkonzentrationen von Quinacrin und die dazugehörigen Werte der Reaktionsgeschwindigkeiten sind in Graph B durch unterschiedliche Symbole (●, ■, ◆, ▲) dargestellt.
    3. C: Lineweaver-Burk-Diagramm zur WNV NS2B/NS3pro Hemmung durch Quinacrin bei unterschiedlichen Endkonzentrationen von Quinacrin und zwar 0; 0,5; 0,75; und 1,0 µmol/L. Die Ergebnisse bei den unterschiedlich eingestellten Endkonzentrationen von Quinacrin und die dazugehörigen Werte der Reaktionsgeschwindigkeiten sind in Graph A durch unterschiedliche Symbole (•, ▪, ♦ ▲) dargestellt.
    4. D: Lineweaver-Burk-Diagramm zur YFV NS2B/NS3pro Hemmung durch Quinacrin bei unterschiedlichen Endkonzentrationen von Quinacrin und zwar 0; 0,5; 0,75; und 1,0 µmol/L. Die Ergebnisse bei den unterschiedlich eingestellten Endkonzentrationen von Quinacrin und die dazugehörigen Werte der Reaktionsgeschwindigkeiten sind in Graph A durch unterschiedliche Symbole (•, ▪, ♦ ▲) dargestellt.
    5. E: Lineweaver-Burk-Diagramm zur CHIKV NS2B/NS3pro Hemmung durch Quinacrin bei unterschiedlichen Endkonzentrationen von Quinacrin und zwar 0; 0,1; 0,25; und 0,5 µmοl/L. Die Ergebnisse bei den unterschiedlich eingestellten Endkonzentrationen von Quinacrin und die dazugehörigen Werte der Reaktionsgeschwindigkeiten sind in Graph A durch unterschiedliche Symbole (•, ▪, ♦ ▲) dargestellt.
  • Die in dieser Darstellung erhaltenen Ergebnisse deuten darauf hin, dass Quinacrin ein kompetitiver Inhibitor für die viralen Cysteinproteasen und/oder Serinproteasen, insbesondere virale NS2B/NS3 und/oder nsP2 Proteasen ist.
  • Während die Erfindung anhand von besonderen Ausführungsbeispielen im vorangehenden Teil der Anmeldung eingehend beschrieben und bebildert wurde, sollen diese Beschreibung und die Figuren lediglich als Beispiel gelten, ohne dadurch einschränkend zu wirken. Es ist davon auszugehen, dass ein Fachmann im Rahmen seines Fachwissens selbst weitere Änderungen und Modifikationen der nachfolgenden Ansprüche vornehmen würde und könnte, die durch den Schutzbereich der Ansprüche mit abgedeckt sind. Insbesondere sind im Rahmen der Erfindung weitere Ausführungsformen mit jeder Art von Kombinationen der erwähnten Merkmale einzelner Ausführungsbeispiele mit umfasst.
  • Literatur:
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    • [2] High-content assay to identify inhibitors of dengue virus infection. Shum et al. 2010, Assay and drug development technologies, 8(5), 553-570. DOI: 10.1089/adt.2010.0321
    • [3] Antimalarial drugs and their metabolites are potent Zika virus inhibitors. Han et al. 2019, Journal of medical virology, 91(7), 1182-1190. DOI: 10.1002/jmv.25440
    • [4] Repurposing quinacrine against Ebola virus infection in vivo. Lane et al. 2019, Antimicrobial agents and chemotherapy, 63(9), e01142-19. DOI: 10.1128/AAC.01142-19
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Claims (18)

  1. Quinacrin zur Verwendung für die Herstellung eines Inhibitors für virale Cysteinproteasen und/oder Serinproteasen.
  2. Quinacrin zur Verwendung für die Herstellung eines Inhibitors für Cysteinproteasen und/oder Serinproteasen von Viren aus der Familie der Togaviridae und/oder Flaviviridae.
  3. Quinacrin zur Verwendung für die Herstellung eines Inhibitors für Cysteinproteasen und/oder Serinproteasen von Viren aus der Gruppe der Alphaviren, insbesondere von wenigstens einem Virus aus der Gruppe des Chikungunya-Virus, Mayaro-Virus, Getah-Virus, O'nyong-nyong-Virus, Ross-River-Virus, Sindbis-Virus, Ockelbo-Virus, Babanki-Virus, Barmah-Forest-Virus, Semliki-Forest-Virus, Venezuelan-Equine-Encephalitis-Virus, Everglades-Virus, Mucambo-Virus, Tonate-Virus, Eastern-Equine-Encephalitis-Virus, Western-Equine-Encephalitis-Virus, Highlands-Virus, Middelburg-Virus, Rio Negro-Virus, Aura Virus, Babanki Virus, Ockelbo Virus, Whataroa Virus und/oder aus der Gruppe der Flaviviren, insbesondere von wenigstens einem Virus aus der Gruppe des Zika-Virus, Dengue-Virus, Gelbfieber-Virus, FSME-Virus, JE-Virus, SLE-Virus, Louping-III-Virus, Usutu-Virus, Wesselsbron-Virus, West-Nil-Virus, Gadgets-Gully-Virus, Langat-Virus, Modoc-Virus, Kadam-Virus, MVEV-Virus, POW-Virus, Karshi-Virus, Sepik-Virus, TBE-Virus, Yokose-Virus.
  4. Quinacrin zur Verwendung für die Herstellung eines Inhibitors für die Cysteinprotease nsP2 und/oder die Serinprotease NS2B/NS3.
  5. Verwendung von Quinacrin zur Herstellung eines Inhibitors für virale Cysteinproteasen und/oder Serinproteasen.
  6. Verwendung von Quinacrin zur Herstellung eines Inhibitors für Cysteinproteasen und/oder Serinproteasen von Viren aus der Familie der Togaviridae und/oder Flaviviridae.
  7. Verwendung von Quinacrin zur Herstellung eines Inhibitors für Cysteinproteasen und/oder Serinproteasen von Viren aus der Gruppe der Alphaviren, insbesondere von wenigstens einem Virus aus der Gruppe des Chikungunya-Virus, Mayaro-Virus, Getah-Virus, O'nyong-nyong-Virus, Ross-River-Virus, Sindbis-Virus, Ockelbo-Virus, Babanki-Virus, Barmah-Forest-Virus, Semliki-Forest-Virus, Venezuelan-Equine-Encephalitis-Virus, Everglades-Virus, Mucambo-Virus, Tonate-Virus, Eastern-Equine-Encephalitis-Virus, Western-Equine-Encephalitis-Virus, Highlands-Virus, Middelburg-Virus, Rio Negro-Virus, Aura Virus, Babanki Virus, Ockelbo Virus, Whataroa Virus und/oder aus der Gruppe der Flaviviren, insbesondere von wenigstens einem Virus aus der Gruppe des Zika-Virus, Dengue-Virus, Gelbfieber-Virus, FSME-Virus, JE-Virus, SLE-Virus, Louping-III-Virus, Usutu-Virus, Wesselsbron-Virus, West-Nil-Virus, Gadgets-Gully-Virus, Langat-Virus, Modoc-Virus, Kadam-Virus, MVEV-Virus, POW-Virus, Karshi-Virus, Sepik-Virus, TBE-Virus, Yokose-Virus.
  8. Verwendung von Quinacrin zur Herstellung eines Inhibitors für die Cysteinprotease nsP2 und/oder die Serinprotease NS2B/NS3.
  9. Quinacrin zur Verwendung in der medizinischen Therapie.
  10. Pharmazeutische Zusammensetzung, die mindestens Quinacrin oder ein pharmazeutisch geeignetes Salz davon und ein/einen pharmazeutisch geeigneten/geeignetes Träger, Verdünnungsmittel oder Arzneiträger davon umfasst.
  11. Quinacrin als pharmazeutische Zusammensetzung gemäß vorhergehendem Anspruch zur Verwendung in der medizinischen Therapie.
  12. Quinacrin zur Verwendung bei der Vorbeugung oder Behandlung einer viralen Infektion in einem Organismus, insbesondere einer Infektion mit wenigstens einem Virus aus der Familie der Flaviviridae und/oder Togaviridae.
  13. Quinacrin zur Verwendung bei der Vorbeugung oder Behandlung einer viralen Infektion in einem Organismus, insbesondere einer Infektion mit wenigstens einem Virus aus der Gruppe der Flaviviren, insbesondere einer Infektion mit einem Virus aus der Gruppe des Zika-Virus, Dengue-Virus, Gelbfieber-Virus, FSME-Virus, JE-Virus, SLE-Virus, Louping-III-Virus, Usutu-Virus, Wesselsbron-Virus, West-Nil-Virus, Gadgets-Gully-Virus, Langat-Virus, Modoc-Virus, Kadam-Virus, MVEV-Virus, POW-Virus, Karshi-Virus, Sepik-Virus, TBE-Virus, Yokose-Virus und/oder mit wenigstens einen Virus aus der Gruppe der Alphaviren, insbesondere einer Infektion mit einem Virus aus der Gruppe des Chikungunya-Virus, Mayaro-Virus, Getah-Virus, O'nyong-nyong-Virus, Ross-River-Virus, Sindbis-Virus, Ockelbo-Virus, Babanki-Virus, Barmah-Forest-Virus, Semliki-Forest-Virus, Venezuelan-Equine-Encephalitis-Virus, Everglades-Virus, Mucambo-Virus, Tonate-Virus, Eastern-Equine-Encephalitis-Virus, Western-Equine-Encephalitis-Virus, Highlands-Virus, Middelburg-Virus, Rio Negro-Virus, Aura Virus, Babanki Virus, Ockelbo Virus, Whataroa Virus.
  14. Arzneimittel enthaltend Quinacrin sowie einen pharmazeutisch geeigneten Träger und die Verwendung von Quinacrin in der Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von Infektionen mit wenigstens einem Virus aus der Familie der Flaviviridae und/oder Togaviridae in einem Organismus.
  15. Verfahren zur Inhibierung viraler Cysteinproteasen und/oder Serinproteasen, insbesondere Cysteinproteasen von Viren aus der Familie der Flavirviridae und/oder Togaviridae, sowie zur Behandlung oder Verhinderung einer Virusinfektion in einem Organismus, insbesondere zur Behandlung einer viralen Infektion durch wenigstens einen Virus aus der Gruppe der Flaviviren, insbesondere durch einen Virus aus der Gruppe des Zika-Virus, Dengue-Virus, Gelbfieber-Virus, FSME-Virus, JE-Virus, SLE-Virus, Louping-III-Virus, Usutu-Virus, Wesselsbron-Virus, West-Nil-Virus, Gadgets-Gully-Virus, Langat-Virus, Modoc-Virus, Kadam-Virus, MVEV-Virus, POW-Virus, Karshi-Virus, Sepik-Virus, TBE-Virus, Yokose-Virus und/oder durch wenigstens einen Virus aus der Gruppe der Alphaviren, insbesondere durch einen Virus aus der Gruppe des Chikungunya-Virus, Mayaro-Virus, Getah-Virus, O'nyong-nyong-Virus, Ross-River-Virus, Sindbis-Virus, Ockelbo-Virus, Babanki-Virus, Barmah-Forest-Virus, Semliki-Forest-Virus, Venezuelan-Equine-Encephalitis-Virus, Everglades-Virus, Mucambo-Virus, Tonate-Virus, Eastern-Equine-Encephalitis-Virus, Western-Equine-Encephalitis-Virus, Highlands-Virus, Middelburg-Virus, Rio Negro-Virus, Aura Virus, Babanki Virus, Ockelbo Virus, Whataroa Virus, bei dem Quinacrin oder eine pharmazeutische Zusammensetzung umfassend Quinacrin gemäß Anspruch 10 in einer therapeutisch wirksamen Menge zugegeben wird.
  16. Verfahren zur Inhibierung oder zur Inaktivierung einer viralen Cysteinprotease und/oder Serinproteasen, insbesondere der viralen NS2B/NS3pro und/oder der nsP2pro, in einem Organismus, bei dem eine Verabreichung einer therapeutisch wirksamen Menge von Quinacrin oder einer pharmazeutischen Zusammensetzung umfassend Quinacrin gemäß Anspruch 10 erfolgt.
  17. Verfahren zur Inhibierung oder zur Inaktivierung einer viraler Cysteinproteasen und/oder Serinproteasen, insbesondere Cysteinproteasen von Viren aus der Familie der Togaviridae und/oder Serinproteasen von Viren aus der Familie der Flaviviridae, umfassend den Schritt des Inkontaktbringens der Zellen des Organismus mit einer therapeutisch wirksamen Menge von Quinacrin oder einer pharmazeutischen Zusammensetzung gemäß Anspruch 10.
  18. Ex-Vivo Verfahren zur Inhibierung oder zur Inaktivierung einer viraler Cysteinproteasen und/oder Serinproteasen, insbesondere Cysteinproteasen von Viren aus der Familie der Togaviridae und/oder Serinproteasen von Viren aus der Familie der Flaviviridae, umfassend den Schritt des ex-vivo Inkontaktbringens der Zellen des Organismus mit einer wirksamen Menge von Quinacrin oder einer pharmazeutischen Zusammensetzung gemäß Anspruch X.
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