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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Warnen eines ungeschützten Verkehrsteilnehmers. Die Erfindung betrifft weiter eine Vorrichtung, ein Computerprogramm und ein maschinenlesbares Speichermedium.
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Stand der Technik
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Die Offenlegungsschrift
DE 10 2018 000 303 A1 offenbart ein Verfahren und ein System zum Berücksichtigen von Sicherheitsaspekten bezüglich des Betriebs eines Fahrzeugs in einer Umgebung mit gefährdeten Verkehrsteilnehmern.
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Die Offenlegungsschrift
DE 10 2018 107 756 A1 offenbart Systeme zum Ausgeben eines Warnsignals von einem Fahrzeug, um in der Nähe befindliche Entitäten zu warnen.
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Offenbarung der Erfindung
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Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe ist darin zu sehen, ein Konzept zum effizienten Warnen eines ungeschützten Verkehrsteilnehmers bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird mittels des jeweiligen Gegenstands der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand von jeweils abhängigen Unteransprüchen.
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Nach einem ersten Aspekt wird ein Verfahren zum Warnen eines ungeschützten Verkehrsteilnehmers bereitgestellt, umfassend die folgenden Schritte:
- Empfangen von Umgebungssignalen, welche eine Umgebung des Verkehrsteilnehmers und den Verkehrsteilnehmer repräsentieren,
- Empfangen von Kommunikationsadressensignalen, welche eine Kommunikationsadresse eines mobilen Kommunikationsgeräts repräsentieren, welches der Verkehrsteilnehmer mit sich führt,
- Ermitteln basierend auf den Umgebungssignalen, ob dem Verkehrsteilnehmer eine Gefahr droht,
- bei einer dem Verkehrsteilnehmer drohenden Gefahr Erzeugen von Kommunikationsnachrichtensignalen, welche eine an die Kommunikationsadresse des mobilen Kommunikationsgeräts zu sendende Kommunikationsnachricht für das mobile Kommunikationsgerät repräsentieren,
- wobei die Kommunikationsnachricht eine Warnung an den Verkehrsteilnehmer umfasst,
- Ausgeben der erzeugten Kommunikationsnachrichtensignale, um die Kommunikationsnachricht an die Kommunikationsadresse des mobilen Kommunikationsgeräts zu senden.
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Nach einem zweiten Aspekt wird eine Vorrichtung bereitgestellt, die eingerichtet ist, alle Schritte des Verfahrens nach dem ersten Aspekt auszuführen.
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Nach einem dritten Aspekt wird ein Computerprogramm bereitgestellt, welches Befehle umfasst, die bei Ausführung des Computerprogramms durch einen Computer, beispielsweise durch die Vorrichtung nach dem zweiten Aspekt, diesen veranlassen, ein Verfahren gemäß dem ersten Aspekt auszuführen.
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Nach einem vierten Aspekt wird ein maschinenlesbares Speichermedium bereitgestellt, auf dem das Computerprogramm nach dem dritten Aspekt gespeichert ist.
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Die Erfindung basiert auf der Erkenntnis und schließt diese mit ein, dass die obige Aufgabe dadurch gelöst werden kann, dass bei einer dem Verkehrsteilnehmer drohenden Gefahr eine Warnung an den Verkehrsteilnehmer an sein mobiles Kommunikationsgerät über ein Kommunikationsnetzwerk, insbesondere über ein drahtloses Kommunikationsnetzwerk, zum Beispiel ein Mobilfunknetz und/oder WLAN-Kommunikationsnetzwerk, gesendet wird. Dadurch wird insbesondere der technische Vorteil bewirkt, dass der Verkehrsteilnehmer effizient entfernt gewarnt werden kann.
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Das heißt also insbesondere, dass die Kommunikationsnachricht zum Beispiel von einer Infrastruktur an das mobile Kommunikationsgerät gesendet werden kann, wobei sich der Verkehrsteilnehmer innerhalb dieser Infrastruktur befindet.
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Das heißt also insbesondere, dass der Verkehrsteilnehmer, während er sich in der Infrastruktur befindet, von der Infrastruktur überwacht wird, ob ihm aufgrund seines Verhaltens und/oder eines Verhaltens von weiteren Verkehrsteilnehmern im Umfeld bzw. in der Umgebung des ungeschützten Verkehrsteilnehmers eine Gefahr droht. Sofern dies der Fall ist, wird der ungeschützte Verkehrsteilnehmer über sein mobiles Kommunikationsgerät gewarnt.
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Dadurch wird zum Beispiel der technische Vorteil bewirkt, dass der ungeschützte Verkehrsteilnehmer selbst auf die ihm drohende Gefahr reagieren kann.
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Somit kann zum Beispiel der ungeschützte Verkehrsteilnehmer eine Handlung vornehmen, um die ihm drohende Gefahr zumindest zu minimieren bzw. abzuwenden.
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Nach allem wird somit insbesondere der technische Vorteil bewirkt, dass ein Konzept zum effizienten Warnen eines ungeschützten Verkehrsteilnehmers bereitgestellt ist.
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Ein ungeschützter Verkehrsteilnehmer im Sinne der Beschreibung bezeichnet insbesondere einen Verkehrsteilnehmer, welcher nicht durch eine Hülle, zum Beispiel eine Karosserie, geschützt ist. Ein ungeschützter Verkehrsteilnehmer ist somit zum Beispiel ein Fußgänger, ein Fahrradfahrer, ein Rollerfahrer, ein Tretrollerfahrer oder ein Kraftradfahrer, insbesondere Mopedfahrer oder Motorradfahrer, Zweiradfahrer.
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Das heißt also insbesondere, dass der ungeschützte Verkehrsteilnehmer zum Beispiel ein Element ausgewählt aus der folgenden Gruppe von ungeschützten Verkehrsteilnehmern ist: Fußgänger, Fahrradfahrer, Kraftradfahrer, Zweiradfahrer, Mopedfahrer, Motorradfahrer, Tretrollerfahrer, Rollerfahrer.
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Im Folgenden kann als Abkürzung für den ungeschützten Verkehrsteilnehmer folgendes verwendet werden: „VRU“. Hierbei steht „VRU“ Englisch für „Vulnerable Road User“, also auf Deutsch „gefährdeter Straßennutzer“.
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Eine schützende Hülle kann zum Beispiel eine Fahrerkabine sein.
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Ungeschützte Verkehrsteilnehmer tragen in der Regel ein höheres Risiko, verletz oder getötet zu werden, da sie nicht von einer schützenden Hülle umgeben sind.
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Dadurch, dass ein Konzept zum effizienten Warnen eines ungeschützten Verkehrsteilnehmers bereitgestellt ist, kann somit ein entsprechendes Risiko für den ungeschützten Verkehrsteilnehmer, verletzt oder getötet zu werden, reduziert oder eliminiert werden.
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Sofern der Singular für den ungeschützten Verkehrsteilnehmer verwenden wird, soll stets der Plural und umgekehrt mitgelesen werden. Ausführungen, die im Zusammenhang mit einem ungeschützten Verkehrsteilnehmer gemacht sind, gelten analog für mehrere ungeschützte Verkehrsteilnehmer und umgekehrt.
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Das heißt also insbesondere, dass auch mehrere ungeschützte Verkehrsteilnehmer gemäß dem hier beschriebenen Konzept gewarnt werden können.
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Ein mobiles Kommunikationsgerät im Sinne der Beschreibung ist zum Beispiel eines der folgenden mobilen Kommunikationsgeräte: Mobiltelefon, zum Beispiel ein Smartphone, Tablet, eine smarte Uhr im Englischen auch als eine „Smartwatch“ bezeichnet.
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Ein mobiles Kommunikationsgerät ist zum Beispiel in einer Kleidung integriert bzw. von dieser umfasst. Eine solche Kleidung kann auch als ein smarte Kleidung bezeichnet werden.
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Ein mobiles Kommunikationsgerät ist zum Beispiel in einer Brille integriert bzw. von dieser umfasst. Zum Beispiel umfasst die Brille Brillengläser mit integriertem Bildschirm. Auf einem solchen Bildschirm kann in vorteilhafter Weise die Warnung visuell angezeigt werden.
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Ein mobiles Kommunikationsgerät ist zum Beispiel eingerichtet, in einen Menschen implantiert zu werden. Der ungeschützte Verkehrsteilnehmer kann also zum Beispiel ein implantiertes mobiles Kommunikationsgerät aufweisen.
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Ein mobiles Kommunikationsgerät ist zum Beispiel in Schmuck, zum Beispiel Ring, integriert bzw. von diesem umfasst sein.
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Das mobile Kommunikationsgerät wird zum Beispiel vom ungeschützten Verkehrsteilnehmer an diesem selbst mitgeführt.
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Zum Beispiel ist vorgesehen, dass das mobile Kommunikationsgerät an einem Fahrzeug angeordnet ist, welches der ungeschützte Verkehrsteilnehmer führt.
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Zum Beispiel ist vorgesehen, dass das mobile Kommunikationsgerät in dem Fahrzeug implementiert bzw. integriert ist.
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Zum Beispiel ist vorgesehen, dass das mobile Kommunikationsgerät von dem Fahrzeug umfasst ist.
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Das mobile Kommunikationsgerät kann zum Beispiel als eine sogenannte „Connectivity Einheit“ gebildet sein, also als eine Verbindungs- bzw. Kommunikationseinheit des Fahrzeugs.
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Zum Beispiel ist das mobile Kommunikationsgerät in einem Hauptsteuergerät des Fahrzeugs oder in einem Steuergerät des Fahrzeugs integriert.
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Zum Beispiel sind mehrere mobile Kommunikationsgeräte vorgesehen. Zum Beispiel kann ein erstes mobiles Kommunikationsgerät vom Fahrzeug umfasst sein und kann zum Beispiel ein zweites mobiles Kommunikationsgerät von dem ungeschützten Verkehrsteilnehmer umfasst sein bzw. von diesem mitgeführt sein.
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Ausführungen, die im Zusammenhang mit einem mobilen Kommunikationsgerät gemacht sind gelten analog für mehrere mobile Kommunikationsgeräte und umgekehrt.
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Ein Fahrzeug im Sinne der Beschreibung ist Beispielsweise eines der folgenden Fahrzeuge: Motorrad, Fahrrad, Roller, E-Roller, E-Fahrrad, allgemein Kraftrad bzw. Kraftfahrzeug, Zweirad, Tretroller, Moped.
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Nach einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass der ungeschützte Verkehrsteilnehmer ein Fahrzeug führt.
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Zum Beispiel ist vorgesehen, dass das Fahrzeug einen Motor umfasst. Der Motor ist zum Beispiel ein Elektromotor oder ist zum Beispiel eine Brennkraftmaschine.
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Zum Beispiel umfasst das Fahrzeug mehrere Motoren, zum Beispiel eine Brennkraftmaschine und einen Elektromotor.
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Zum Beispiel ist das Fahrzeug eingerichtet, zumindest teilautomatisiert geführt zu werden. Das heißt also insbesondere, dass eine Quer und/oder Längsführung des Fahrzeugs zumindest teilautomatisiert geführt werden kann.
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Gemäß einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass bei einer dem Verkehrsteilnehmer drohenden Gefahr basierend auf den Umgebungssignalen eine Handlungsanweisung für den Verkehrsteilnehmer ermittelt wird, um eine Gefährdung durch die dem Verkehrsteilnehmer drohende Gefahr zu reduzieren, wobei die Kommunikationsnachricht die Handlungsanweisung umfasst.
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Dadurch wird zum Beispiel der technische Vorteil bewirkt, dass dem Verkehrsteilnehmer effizient eine Handlungsanweisung bereitgestellt werden kann, welche bei Befolgen derselben durch den Verkehrsteilnehmer dazu führen kann, dass eine Gefährdung durch die dem Verkehrsteilnehmer drohende Gefahr effizient reduziert werden kann.
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Das Reduzieren der Gefährdung ist insbesondere relativ zu dem Fall zu sehen, in welcher der Verkehrsteilnehmer selbst keine Aktionen unternimmt, um die Gefährdung zu reduzieren.
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Nach einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass bei einer dem Verkehrsteilnehmer drohenden Gefahr Steuerbefehle zum Steuern des mobilen Kommunikationsgeräts derart ermittelt werden, dass bei einem Steuern des mobilen Kommunikationsgeräts basierend auf den Steuerbefehlen das mobile Kommunikationsgerät die Kommunikationsnachricht über einen Lautsprecher des mobilen Kommunikationsgeräts mit maximaler Lautstärke ausgibt und/oder dass das mobile Kommunikationsgerät einen Klingelton mit maximaler Lautstärke abspielt und/oder die Warnung auf einem Bildschirm des mobilen Kommunikationsgeräts (407) angezeigt wird und/oder dass das mobile Kommunikationsgerät vibriert.
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Dadurch wird zum Beispiel der technische Vorteil bewirkt, dass die Kommunikationsnachricht, also insbesondere die Warnung, effizient akustisch ausgegeben werden kann. Dadurch, dass diese mit einer maximalen Lautstärke ausgegeben wird bzw. dass das mobile Telekommunikationsgerät einen Klingelton mit maximaler Lautstärke abspielt, wird zum Beispiel der technische Vorteil bewirkt, dass der ungeschützte Verkehrsteilnehmer diese Kommunikationsnachricht bzw. den Klingelton auch bei einem Umgebungslärm potentiell wahrnehmen kann.
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Nach einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass bei einer dem Verkehrsteilnehmer drohenden Gefahr Steuerbefehle zum Steuern des mobilen Kommunikationsgeräts derart ermittelt werden, dass bei einem Steuern des mobilen Kommunikationsgeräts basierend auf den Steuerbefehlen das mobile Kommunikationsgerät die Warnung visuell und/oder akustisch und/oder haptisch ausgibt.
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Nach einer Ausführungsform ist vorgesehen, das bei einer dem Verkehrsteilnehmer drohenden Gefahr und bei einem Führen eines mittels eines Motors angetriebenen Fahrzeugs durch den Verkehrsteilnehmers Fernsteuersignale zum Fernsteuern einer Quer- und/oder Längsführung des Fahrzeugs derart erzeugt werden, dass bei einem Steuern der Quer- und/oder Längsführung des Fahrzeugs basierend auf den Fernsteuersignalen das Fahrzeug ein eine Gefährdung durch die dem Verkehrsteilnehmer drohende Gefahr reduzierendes Fahrmanöver durchführt, wobei die Fernsteuersignale ausgegeben werden.
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Dadurch wird zum Beispiel der technische Vorteil bewirkt, dass die Gefährdung durch die dem Verkehrsteilnehmer drohende Gefahr effizient reduziert werden kann.
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Auch hier ist das Reduzieren insbesondere relativ zu dem Fall zu sehen, in welchem der Verkehrsteilnehmer selbst keine Aktionen durchführt.
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In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass die zumindest eine Sicherheitsbedingung jeweils ein Element ausgewählt aus der folgenden Gruppen von Sicherheitsbedingungen ist: Vorliegen eines vorbestimmten Sicherheitsintegritätsniveaus (auf Englisch: „Safety Integrity Level“ SIL bzw. „Automotive Safety Integrity Level“ ASIL) von zumindest dem Fahrzeug und der Infrastruktur, insbesondere einschließlich einer Kommunikationsstrecke und/oder Kommunikationskomponenten, insbesondere bzgl. den Gesamtsystemen im Fahrzeug und Infrastruktur sowie insbesondere Teilen; z.B. Komponenten, Algorithmen, Schnittstellen, usw.,, Vorliegen einer maximalen Latenzzeit einer Kommunikation zwischen dem mobilen Kommunikationsgerät respektive dem Fahrzeug und der Infrastruktur, Vorliegen eines vorbestimmten Computerschutzniveaus einer Vorrichtung zum Ausführen der Schritte des Verfahrens nach dem ersten Aspekt, Vorliegen von vorbestimmten Komponenten und/Algorithmen und/oder Kommunikationsmöglichkeiten, welche zur Ausführung der Schritte des Verfahrens nach dem ersten Aspekt verwendet werden, Vorliegen einer Redundanz und/oder Diversität bei vorbestimmten Komponenten und/Algorithmen und/oder Kommunikationsmöglichkeiten, welche zur Ausführung der Schritte des Verfahrens nach dem ersten Aspekt verwendet werden, Vorliegen von vorbestimmten Verfügbarkeitsangaben, welche eine Verfügbarkeit von vorbestimmten Komponenten und/Algorithmen und/oder Kommunikationsmöglichkeiten angeben, Vorliegen von vorbestimmten Qualitätskriterien der vorbestimmten Komponenten und/Algorithmen und/oder Kommunikationsmöglichkeiten, Vorliegen eines Plans, welcher Maßnahmen zur Reduktion von Fehlern und/oder Maßnahmen bei Ausfällen von vorbestimmten Komponenten und/oder Algorithmen und/oder Kommunikationsmöglichkeiten und/oder Maßnahmen zur Fehlanalysen und/oder Maßnahmen bei Fehlinterpretationen umfasst, Vorliegen eines oder mehrerer Fallback-Szenarien, Vorliegen einer vorbestimmten Funktion, Vorliegen einer vorbestimmten Verkehrssituation, Vorliegen eines vorbestimmten Wetters, maximal mögliche Zeit für eine jeweilige Durchführung respektive Ausführung eines Schrittes oder mehrerer Schritte des Verfahrens nach dem ersten Aspekt, Vorliegen eines Prüfergebnisses, dass Elemente respektive Funktionen, welche zur Ausführung des Verfahrens nach dem ersten Aspekt verwendet werden, momentan fehlerfrei funktionieren.
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Eine Kommunikationsstrecke ist zum Beispiel eine Kommunikationsstrecke zwischen der Vorrichtung nach dem zweiten Aspekt und dem Kraftfahrzeug respektive dem mobilen Kommunikationsgerät. Eine Kommunikationsstrecke umfasst zum Beispiel einen oder mehrere Kommunikationskanäle.
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In einer Ausführungsform ist eine Komponente, welche zur Ausführung des Verfahrens nach dem ersten Aspekt verwendet wird, ein Element ausgewählt aus der folgenden Gruppe von Komponenten: Umfeldsensor, Fahrzeug, Infrastruktur, Vorrichtung nach dem zweiten Aspekt, Fahrzeugsystem, insbesondere Antriebssystem, Kupplungssystem, Bremssystem, Fahrerassistenzsystem, Kommunikationsschnittstelle des Fahrzeugs respektive der Infrastruktur, Prozessor, Eingang, Ausgang der Vorrichtung nach dem zweiten Aspekt, Steuergerät, insbesondere Hauptsteuergerät des Fahrzeugs.
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Ein Computerschutzniveau definiert insbesondere folgendes: aktivierte Firewall und/oder gültiges Verschlüsselungszertifikat zur Verschlüsselung einer Kommunikation zwischen dem Fahrzeug respektive dem mobilen Kommunikationsgerät und der Infrastruktur und/oder aktiviertes Virenprogramm mit aktuellen Virensignaturen und/oder Vorliegen eines Schutzes, insbesondere eines mechanischen Schutzes, insbesondere eines Einbruchsschutzes, des Computers, insbesondere der Vorrichtung nach dem zweiten Aspekt, und/oder Vorliegen einer Prüfungsmöglichkeit, dass Signale, insbesondere Infrastrukturdatensignale, korrekt, also fehlerfrei, übertragen wurden.
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Ein Algorithmus umfasst zum Beispiel das Computerprogramm nach dem dritten Aspekt.
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Dadurch, dass insbesondere geprüft wird, dass eine Redundanz und/oder Diversität bei vorbestimmten Komponenten und/oder Algorithmen und/oder Kommunikationsmöglichkeiten vorliegt, wird zum Beispiel der technische Vorteil bewirkt, dass bei Ausfall der entsprechenden Komponente, zum Beispiel eines Rechners, respektive des entsprechenden Algorithmus respektive der entsprechenden Kommunikationsmöglichkeit trotzdem eine sichere Funktion ausgeführt werden kann.
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Um sicherzustellen, dass Ergebnisse korrekt sind, können diese nach einer Ausführungsform zum Beispiel mehrmals berechnet werden, entsprechende Ergebnisse miteinander verglichen werden können. Nur bei Übereinstimmung der Ergebnisse wird zum Beispiel bestimmt, dass die Ergebnisse korrekt sind. Wenn mehrmals eine ungerade Zahl ist, so kann zum Beispiel vorgesehen sein, dass bestimmt wird, dass das Ergebnis entsprechend der höchsten Anzahl an gleichen Ergebnissen korrekt ist.
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Nach einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass ein oder mehrere Verfahrensschritte dokumentiert, insbesondere in einer Blockchain dokumentiert, werden.
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Dadurch wird zum Beispiel der technische Vorteil bewirkt, dass auch nach Durch- oder Ausführung des Verfahrens dieses nachträglich analysiert werden kann aufgrund der Dokumentation. Das Dokumentieren in einer Blockchain weist insbesondere den technischen Vorteil auf, dass die Dokumentation manipulations- und fälschungssicher ist.
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Eine Blockchain (auch Block Chain, englisch für Blockkette) ist insbesondere eine kontinuierlich erweiterbare Liste von Datensätzen, „Blöcke“ genannt, die mittels eines oder mehrerer kryptographischer Verfahren miteinander verkettet sind. Jeder Block enthält dabei insbesondere einen kryptographisch sicheren Hash (Streuwert) des vorhergehenden Blocks, insbesondere einen Zeitstempel und insbesondere Transaktionsdaten.
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In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass überprüft wird, ob eine Gesamtheit aus Fahrzeug respektive mobilen Kommunikationsgerät und aus am Verfahren nach dem ersten Aspekt beteiligter Infrastruktur einschließlich einer Kommunikation zwischen Infrastruktur und Fahrzeug respektive mobilen Kommunikationsgerät sicher ist, so dass das Fahrzeug und/oder eine lokale und/oder eine globale Infrastruktur, welche von der Infrastruktur umfasst ist, und/oder eine Kommunikation zwischen Fahrzeug und Infrastruktur entsprechend überprüft werden.
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Das heißt also insbesondere, dass die Komponenten, welche bei der Ausführung des Verfahrens nach dem ersten Aspekt verwendet werden, auf Sicherheit überprüft werden, also ob diese bestimmte Sicherheitsbedingungen erfüllen, bevor der Verkehrsteilnehmer gewarnt respektive das Fahrzeug ferngesteuert werden darf.
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Wichtige, respektive abhängige Kriterien sind zum Beispiel eine oder mehrere der vorstehend beschriebenen Sicherheitsbedingungen.
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„Sicher“ bedeutet im Sinne der Beschreibung insbesondere „safe“ und „secure“. Diese beiden englischen Begriffe werden zwar ins Deutsche üblicherweise mit „sicher“ übersetzt. Dennoch haben diese im Englischen eine teilweise unterschiedliche Bedeutung.
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Der Begriff „safe“ ist insbesondere auf das Thema Unfall und Unfallvermeidung gerichtet. Ein Warnen bzw. ein Fernsteuern, was „safe“ ist, bewirkt insbesondere, dass eine Wahrscheinlichkeit für einen Unfall bzw. eine Kollision kleiner oder kleiner-gleich einem vorbestimmten Wahrscheinlichkeitsschwellwert ist.
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Der Begriff „secure“ ist insbesondere auf das Thema Computerschutz bzw. Hackerschutz gerichtet, also insbesondere wie sicher ist in eine (Computer-Infrastruktur und/oder eine Kommunikationsinfrastruktur, insbesondere eine Kommunikationsstrecke zwischen Fahrzeug respektive dem mobilen Kommunikationsgerät und einer Vorrichtung nach dem zweiten Aspekt, vor unbefugten Zugriffen bzw. vor Datenmanipulationen durch Dritte („Hacker“) gesichert.
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Ein Warnen bzw. ein Fernsteuern, was „secure“ ist, hat also insbesondere als Grundlage einen angemessenen und ausreichenden Computerschutz bzw. Hackerschutz.
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In einer Ausführungsform ist ein Bereich festgelegt, welcher mittels ein oder mehreren Umfeldsensoren überwacht wird.
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Ein ungeschützter Verkehrsteilnehmer kann nachfolgend auch mit „VRU“ abgekürzt werden.
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Ein beispielhafter Anwendungsfall kann zum Beispiel ein oder mehrere der folgenden Ausführungsformen bzw. Merkmale bzw. Beispiele umfassen:
- In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass sich der ungeschützte Verkehrsteilnehmer in einen Bereich fährt bzw. bewegt, welcher mittels ein oder mehreren Umfeldsensoren überwacht wird.
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In einer Ausführungsform wird bestimmt, dass sich der VRU in den Bereich bewegt bzw. fährt.
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Zum Beispiel werden Informationssignale empfangen, welche eine Information repräsentieren, dass der VRU auf den Bereich zufährt. Zum Beispiel werden die Informationssignale von dem mobilen Kommunikationsgerät bzw. von dem Fahrzeug des VRU gesendet. Basierend auf den Informationssignalen wird zum Beispiel bestimmt, dass der VRU auf den Bereich zufährt bzw. sich auf den Bereich zubewegt. Zum Beispiel senden das Fahrzeug bzw. das mobile Kommunikationsgerät ein Signal aus und werden dadurch detektiert. Das heißt also insbesondere, dass das das Fahrzeug bzw. das mobile Kommunikationsgerät ein Signal, zum Beispiel ein Positionssignal, aussenden kann. Zum Beispiel ist vorgesehen, dass ansprechend auf ein solches Signal bestimmt wird, dass der VRU auf den Bereich zufährt bzw. sich auf den Bereich zubewegt.
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Zum Beispiel werden die Umgebungssignale, insbesondere mittels der Infrastruktur, verarbeitet, um ein auf den Bereich zufahrendes Fahrzeug eines VRU zu detektieren bzw. um den sich auf den Bereich bewegenden VRU zu detektieren. Das Fahrzeug kann zum Beispiel über sein Nummernschild detektiert werden. Das Verarbeiten der Umgebungssignale umfasst insbesondere eine Kennzeichenerkennung. Die Infrastruktur kann den VRU bzw. sein Fahrzeug zum Beispiel unter Verwendung von zumindest einem visuellen Umfeldsensor, insbesondere Videosensor, detektieren.
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Zum Beispiel ist das Fahrzeug respektive das mobile Kommunikationsgerät mit der Infrastruktur kommunikationstechnisch verbunden oder wird (automatisch) mit der Infrastruktur vor dem Bereich (, insbesondere automatisch,) kommunikationstechnisch verbunden.
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Die Infrastruktur umfasst zum Beispiel die Vorrichtung nach dem zweiten Aspekt.
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Das mobile Kommunikationsgerät kann zum Beispiel vom Fahrzeug umfasst sein. Zum Beispiel umfasst das Fahrzeug ein mobiles Kommunikationsgerät und umfasst zum Beispiel der Verkehrsteilnehmer auch ein mobiles Kommunikationsgerät. Es können also zum Beispiel zwei mobile Kommunikationsgerät vorgesehen sein: Ein erstes mobiles Kommunikationsgerät wird vom Verkehrsteilnehmer mitgeführt und ein zweites mobiles Kommunikationsgerät ist vom Fahrzeug umfasst, insbesondere in dieses integriert bzw. verbaut.
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Zum Beispiel wird der VRU lokalisiert, also wird seine Position bestimmt.
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Daten werden vom mobilen Kommunikationsgerät zum Beispiel automatisch / zum Beispiel auf Anfrage versendet. Daten umfassen zum Beispiel Positionsdaten, insbesondere GPS-Daten, und/oder Geschwindigkeitsdaten.
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Eine Position des VRU und/oder seine Bewegungsrichtung wird, insbesondere regelmäßig, zum Beispiel weiter detektiert und / oder prädiziert.
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Zum Beispiel wird ein Verkehrsgeschehen analysiert, insbesondere mittels der Baustelleninfrastruktur, insbesondere mittels der Vorrichtung nach dem zweiten Aspekt.
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Das Analysieren des Verkehrsgeschehens umfasst zum Beispiel ein Verarbeiten von von weiteren Verkehrsteilnehmern, insbesondere Kraftfahrzeugen, gesendeten Daten, zum Beispiel Positionsdaten und/oder Geschwindigkeitsdaten, und / oder ein Verarbeiten, zum Beispiel ein visuelles Auswerten, der Umfeldsensordaten der Umfeldsensoren der Infrastruktur.
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Die Infrastruktur analysiert zum Beispiel das Verkehrsgeschehen dahingehend, ob dem VRU eine Gefahr droht.
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Sollte eine drohende Gefahr für den VRU ermittelt werden, dann werden gemäß einer Ausführungsform zumindest eine der folgenden Aktionen ausgelöst bzw. Schritte durchgeführt:
- Der VRU wird informiert respektive gewarnt.
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Zum Beispiel wird in einen Betrieb des Fahrzeugs des VRU entfernt eingegriffen. Das heißt zum Beispiel, dass eine Quer- und/oder Längsführung des Fahrzeugs ferngesteuert werden können. Zum Beispiel wird das Fahrzeug entfernt gebremst, insbesondere angehalten. Abhängig von der Analyse des Verkehrsgeschehens können zusätzlich oder anstelle zum entfernten Bremsen ein entferntes Ausweichen, zum Beispiel vor einem Hindernis, und/oder ein Beschleunigen als beispielhafte Schritte vorgesehen sein.
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Zum Beispiel werden weitere Verkehrsteilnehmer, insbesondere Kraftfahrzeuge, im Umfeld des VRU über die dem VRU drohende Gefahr informiert. Das Informieren wird zum Beispiel über V2I Kommunikationssysteme durchgeführt. Das Informieren wird zum Beispiel über verkehrsteilnehmerexterne, insbesondere kraftfahrzeugexterne, Informationssysteme, zum Beispiel Schilder und/oder Audiosysteme, durchgeführt.
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Sofern ein weiterer Verkehrsteilnehmer ein fernsteuerbares Kraftfahrzeug ist, wird zum Beispiel in einen Betrieb des fernsteuerbaren Kraftfahrzeugs entfernt eingegriffen. Das heißt zum Beispiel, dass eine Quer- und/oder Längsführung des fernsteuerbaren Kraftfahrzeugs ferngesteuert werden können. Zum Beispiel wird das fernsteuerbare Kraftfahrzeug entfernt gebremst, insbesondere angehalten. Abhängig von der Analyse des Verkehrsgeschehens können zusätzlich oder anstelle zum entfernten Bremsen ein entferntes Ausweichen, zum Beispiel vor dem VRU, und/oder ein Beschleunigen als beispielhafte Schritte vorgesehen sein.
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Zum Beispiel wird ein Verkehrsleitsystem umfassend zum Beispiel Verkehrsanlagen, insbesondere Lichtsignalanlagen und/oder Anzeigensysteme, verwendet, also gesteuert, um die dem Verkehrsteilnehmer drohende Gefahr zu neutralisieren bzw. zu verkleinern.
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Die Verfahrensschritte werden vorzugsweise fälschungssicher und nachvollziehbar dokumentiert, insbesondere in einer Blockchain.
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Nach einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass zum einen das Gesamtsystem (Fahrzeug respektive mobiles Kommunikationsgerät, Infrastruktur, Kommunikationsstrecke, Cloud ...) hinsichtlich der zumindest einen Sicherheitsbedingung überprüft wird.
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Nach einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass auch die einzelnen Teile hinsichtlich eines Erfüllens der zumindest einen Sicherheitsbedingung überprüft werden. Dies insbesondere vor einem Fernsteuern des Fahrzeugs.
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Der oder die Schritte des Prüfens werden dabei in einer Ausführungsform fahrzeugintern respektive mittels des mobilen Kommunikationsgeräts und/oder fahrzeugextern respektive extern von des mobilen Kommunikationsgerät, insbesondere in einer Infrastruktur ausgeführt.
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Nach einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass der oder die Schritte des Prüfens im Nachgang, also zu einem späteren Zeitpunkt, beispielsweise regelmäßig, überprüft werden. Zum Beispiel werden der oder die Schritte des Überprüfens im Nachgang mit einer vorbestimmten Frequenz, beispielsweise alle 100 ms, überprüft.
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Beispielsweise findet dieses Überprüfen, also das Überprüfen, ob die zumindest eine Sicherheitsbedingung erfüllt ist, gemäß einer Ausführungsform vor und/oder nach und/oder während eines oder mehrerer vorbestimmter Verfahrensschritte statt.
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Nach einer Ausführungsform wird das Überprüfen bei Problemen durch- oder ausgeführt.
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Die Formulierung „zumindest teilautomatisiertes Führen“ umfasst einen oder mehrere der folgenden Fälle: assistiertes Führen, teilautomatisiertes Führen, hochautomatisiertes Führen, vollautomatisiertes Führen.
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Assistiertes Führen bedeutet, dass ein Fahrer des Fahrzeugs, insbesondere Kraftfahrzeugs, dauerhaft entweder die Quer- oder die Längsführung des Kraftfahrzeugs ausführt. Die jeweils andere Fahraufgabe (also ein Steuern der Längs- oder der Querführung des Fahrzeugs, insbesondere Kraftfahrzeugs,) wird automatisch durchgeführt. Das heißt also, dass bei einem assistierten Führen des Fahrzeugs, insbesondere Kraftfahrzeugs, entweder die Quer- oder die Längsführung automatisch gesteuert wird.
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Teilautomatisiertes Führen bedeutet, dass in einer spezifischen Situation (zum Beispiel: Fahren auf einer Autobahn, Fahren innerhalb eines Parkplatzes, Überholen eines Objekts, Fahren innerhalb einer Fahrspur, die durch Fahrspurmarkierungen festgelegt ist) und/oder für einen gewissen Zeitraum eine Längs- und eine Querführung des Fahrzeugs, insbesondere Kraftfahrzeugs, automatisch gesteuert werden. Ein Fahrer des Fahrzeugs, insbesondere Kraftfahrzeugs, muss selbst nicht manuell die Längs -und Querführung des Kraftfahrzeugs steuern. Der Fahrer muss aber das automatische Steuern der Längs- und Querführung dauerhaft überwachen, um bei Bedarf manuell eingreifen zu können. Der Fahrer muss jederzeit zur vollständigen Übernahme der Fahrzeugführung, insbesondere Kraftfahrzeugführung, bereit sein.
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Hochautomatisiertes Führen bedeutet, dass für einen gewissen Zeitraum in einer spezifischen Situation (zum Beispiel: Fahren auf einer Autobahn, Fahren innerhalb eines Parkplatzes, Überholen eines Objekts, Fahren innerhalb einer Fahrspur, die durch Fahrspurmarkierungen festgelegt ist) eine Längs- und eine Querführung des Fahrzeugs, insbesondere Kraftfahrzeugs, automatisch gesteuert werden. Ein Fahrer des Fahrzeugs, insbesondere Kraftfahrzeugs, muss selbst nicht manuell die Längs -und Querführung des Kraftfahrzeugs steuern. Der Fahrer muss das automatische Steuern der Längs- und Querführung nicht dauerhaft überwachen, um bei Bedarf manuell eingreifen zu können. Bei Bedarf wird automatisch eine Übernahmeaufforderung an den Fahrer zur Übernahme des Steuerns der Längs- und Querführung ausgegeben, insbesondere mit einer ausreichenden Zeitreserve ausgegeben. Der Fahrer muss also potenziell in der Lage sein, das Steuern der Längs- und Querführung zu übernehmen. Grenzen des automatischen Steuerns der Quer- und Längsführung werden automatisch erkannt. Bei einem hochautomatisierten Führen ist es nicht möglich, in jeder Ausgangssituation automatisch einen risikominimalen Zustand herbeizuführen.
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Vollautomatisiertes Führen bedeutet, dass in einer spezifischen Situation (zum Beispiel: Fahren auf einer Autobahn, Fahren innerhalb eines Parkplatzes, Überholen eines Objekts, Fahren innerhalb einer Fahrspur, die durch Fahrspurmarkierungen festgelegt ist) eine Längs- und eine Querführung des Fahrzeugs, insbesondere Kraftfahrzeugs, automatisch gesteuert werden. Ein Fahrer des Fahrzeugs, insbesondere Kraftfahrzeugs, muss selbst nicht manuell die Längs -und Querführung des Fahrzeugs, insbesondere Kraftfahrzeugs, steuern. Der Fahrer muss das automatische Steuern der Längs- und Querführung nicht überwachen, um bei Bedarf manuell eingreifen zu können. Vor einem Beenden des automatischen Steuerns der Quer- und Längsführung erfolgt automatisch eine Aufforderung an den Fahrer zur Übernahme der Fahraufgabe (Steuern der Quer- und Längsführung des Fahrzeugs, insbesondere Kraftfahrzeugs,), insbesondere mit einer ausreichenden Zeitreserve. Sofern der Fahrer nicht die Fahraufgabe übernimmt, wird automatisch in einen risikominimalen Zustand zurückgeführt. Grenzen des automatischen Steuerns der Quer- und Längsführung werden automatisch erkannt. In allen Situationen ist es möglich, automatisch in einen risikominimalen Systemzustand zurückzuführen.
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Der ungeschützte Verkehrsteilnehmer, wenn er ein Fahrzeug führt, kann auch als ein Fahrer des Fahrzeugs bezeichnet werden.
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Nach einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Verfahren nach dem ersten Aspekt ein computerimplementiertes Verfahren ist.
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Nach einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Verfahren gemäß dem ersten Aspekt mittels der Vorrichtung nach dem zweiten Aspekt aus- oder durchgeführt wird.
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Vorrichtungsmerkmale ergeben sich analog aus entsprechenden Verfahrensmerkmalen und umgekehrt. Das heißt also insbesondere, dass sich technische Funktionalitäten der Vorrichtung nach dem zweiten Aspekt analog aus entsprechenden technischen Funktionalitäten des Verfahrens nach dem ersten Aspekt und umgekehrt ergeben.
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Die Formulierung „zumindest ein(e)“ steht insbesondere für „ein(e) oder mehrere“.
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Die Abkürzung „bzw.“ steht für „beziehungsweise“, was insbesondere für „respektive“ steht.
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Die Formulierung „respektive“ steht insbesondere für „und/oder“.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
- 1 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum sicheren Ausführen einer mittels eines Kraftfahrzeugs bereitgestellten Funktion,
- 2 eine Vorrichtung,
- 3 ein maschinenlesbares Speichermedium und
- 4 einen Verkehrsteilnehmer.
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1 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Warnen eines ungeschützten Verkehrsteilnehmers, umfassend die folgenden Schritte:
- Empfangen 101 von Umgebungssignalen, welche eine Umgebung des Verkehrsteilnehmers und den Verkehrsteilnehmer repräsentieren,
- Empfangen 103 von Kommunikationsadressensignalen, welche eine Kommunikationsadresse eines mobilen Kommunikationsgeräts repräsentieren, welches der Verkehrsteilnehmer mit sich führt,
- Ermitteln 105 basierend auf den Umgebungssignalen, ob dem Verkehrsteilnehmer eine Gefahr droht,
- bei einer dem Verkehrsteilnehmer drohenden Gefahr Erzeugen 107 von Kommunikationsnachrichtensignalen, welche eine an die Kommunikationsadresse des mobilen Kommunikationsgeräts zu sendende Kommunikationsnachricht für das mobile Kommunikationsgerät repräsentieren,
- wobei die Kommunikationsnachricht eine Warnung an den Verkehrsteilnehmer umfasst,
- Ausgeben 109 der erzeugten Kommunikationsnachrichtensignale, um die Kommunikationsnachricht an die Kommunikationsadresse des mobilen Kommunikationsgeräts zu senden.
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Nach einer Ausführungsform umfasst die Kommunikationsadresse zum Beispiel eine IP-Adresse.
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Nach einer Ausführungsform umfasst die Kommunikationsadresse eine IMEI-Nummer. IMEI steht für „International Mobile Equipment Identity‟ und bezeichnet eine eindeutige 15-stellige Seriennummer, anhand derer das mobile Kommunikationsgerät eindeutig identifiziert werden kann.
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Nach einer Ausführungsform umfasst das Verfahren gemäß dem ersten Aspekt ein Senden der Kommunikationsnachricht bzw. der Kommunikationsnachrichtensignale an die Kommunikationsadresse des mobilen Kommunikationsgeräts über ein Kommunikationsnetz.
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Das Kommunikationsnetzwerk umfasst zum Beispiel ein drahtloses Kommunikationsnetzwerk, beispielsweise ein WLAN-Kommunikationsnetzwerk und/oder ein Mobilfunknetz.
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Nach einer Ausführungsform umfasst das Verfahren gemäß dem ersten Aspekt ein Fernsteuern einer Quer und/oder Längsführung des Fahrzeugs basierend auf den Fernsteuersignalen.
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Nach einer Ausführungsform umfasst das Verfahren gemäß dem ersten Aspekt ein Steuern des mobilen Kommunikationsgeräts basierend auf den Steuerbefehlen.
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2 zeigt eine Vorrichtung 201, welche eingerichtet ist, alle Schritte des Verfahrens nach dem ersten Aspekt auszuführen.
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Die Vorrichtung 201 umfasst einen Eingang 203, welcher eingerichtet ist, die Umgebungssignale und die Kommunikationsadressensignale zu empfangen.
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Die Vorrichtung 201 umfasst einen Prozessor 205, welcher eingerichtet ist, basierend auf den Umgebungssignalen zu ermitteln, ob dem Verkehrsteilnehmer eine Gefahr droht.
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Der Prozessor 205 ist weiter eingerichtet, bei einer dem Verkehrsteilnehmer drohenden Gefahr Kommunikationsnachrichtensignale zu erzeugen, welche eine an die Kommunikationsadresse des mobilen Kommunikationsgeräts zu sendende Kommunikationsnachricht für das mobile Kommunikationsgerät repräsentieren, wobei die Kommunikationsnachricht eine Warnung an den Verkehrsteilnehmer umfasst.
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Die Vorrichtung 201 umfasst einen Ausgang 207, welcher eingerichtet ist, die erzeugten Kommunikationsnachrichtensignale auszugeben, um die Kommunikationsnachricht an die Kommunikationsadresse des mobilen Kommunikationsgeräts zu senden.
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Zum Beispiel ist der Ausgang 207 kommunikationstechnisch mit einer drahtlosen Kommunikationsschnittstelle (nicht gezeigt) verbunden, welche eingerichtet ist, die Kommunikationsnachricht bzw. die Kommunikationsnachrichtensignale über ein drahtloses Kommunikationsnetzwerk an die Kommunikationsadresse des mobilen Kommunikationsgeräts zu senden.
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Allgemein werden Signale, welche empfangen werden, mittels des Eingang 203 empfangen. Der Eingang 203 ist also insbesondere eingerichtet, die entsprechenden Signale zu empfangen.
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Zum Beispiel ist vorgesehen, dass Signale, welche ausgegeben werden, mittels des Ausgangs 207 ausgegeben. Das heißt also insbesondere, dass der Ausgang 207 insbesondere eingerichtet ist, die entsprechenden Signale auszugeben.
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Nach einer Ausführungsform ist der Prozessor 205 eingerichtet, den vor- und/oder nachstehenden beschriebenen Schritt des Ermittelns der Handlungsanweisung respektive den Schritt des Ermittelns der Steuerbefehle zum Steuern des mobilen Kommunikationsgeräts respektive das Erzeugen der Fernsteuersignale respektive das Prüfen, ob die zumindest eine Sicherheitsbedingung erfüllt ist, aus- oder durchzuführen.
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Zum Beispiel ist der Prozessor 205 eingerichtet, den Schritt des Dokumentierens von einem oder mehreren Verfahrensschritten durch- oder auszuführen.
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In einer nicht gezeigten Ausführungsform sind anstelle des einen Prozessors 205 mehrere Prozessoren vorgesehen.
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Nach einer Ausführungsform ist eine Fernsteuerungseinrichtung (nicht gezeigt) vorgesehen, welche eingerichtet ist, basierend auf den Fernsteuersignalen eine Quer und/oder Längsführung des Fahrzeugs fernzusteuern bzw. zu steuern.
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3 zeigt ein maschinenlesbares Speichermedium 301.
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Auf dem maschinenlesbaren Speichermedium 301 ist ein Computerprogramm 303 gespeichert. Das Computerprogramm 303 umfasst Befehle, die bei Ausführung des Computerprogramms 303 durch einen Computer, beispielsweise durch die Vorrichtung 201 gemäß 2, diesen veranlassen, ein Verfahren gemäß dem ersten Aspekt auszuführen.
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4 zeigt einen Verkehrsteilnehmer 401.
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Der Verkehrsteilnehmer 401 führt ein Elektrofahrrad 403 umfassend einen Elektromotor 405.
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Der Verkehrsteilnehmer 401 ist somit im Sinne dieser Beschreibung ein ungeschützter Verkehrsteilnehmer.
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Der Verkehrsteilnehmer 401 umfasst bzw. führt ein mobiles Kommunikationsgerät 407 mit sich.
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Der Verkehrsteilnehmer 401 fährt mit seinem Elektrofahrrad 403 auf einer Straße 409.
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Es ist ein Bereich 411 der Straße 409 festgelegt bzw. definiert, welcher mittels einer ersten Videokamera 413 umfassend einen Videosensor (nicht gezeigt) und einer zweiten Videokamera 415 umfassend einen Videosensor (nicht gezeigt) überwacht wird.
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Eine Fahrtrichtung des Elektrofahrrads 403 ist mit einem Pfeil mit dem Bezugszeichen 417 gekennzeichnet, wobei diese bezogen auf die Papierebene von links nach rechts verläuft.
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Weiter fährt auf der Straße 409 ein Kraftfahrzeug 419, wobei eine Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs 419 mit einem Pfeil mit dem Bezugszeichen 421 gekennzeichnet. Die Fahrtrichtung 421 des Kraftfahrzeugs 419 verläuft bezogen auf die Papierebene von rechts nach links.
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Der Verkehrsteilnehmer 401 befindet sich somit auf Kollisionskurs mit dem Kraftfahrzeug 419.
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In einer nicht gezeigten Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass zusätzlich oder anstelle zu den beiden Videokameras 413, 415 umfassend jeweils einen Videosensor weitere Umfeldsensoren vorgesehen sind, welche den Bereich 411 überwachen.
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Nach einer Ausführungsform ist ein Umfeldsensor im Sinne der Beschreibung zum Beispiel einer der folgenden Umfeldsensoren: Radarsensor, Videosensor, Infrarotsensor. Magnetfeldsensor, Ultraschallsensor und Lidarsensor.
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Weiter ist die Vorrichtung 201 gemäß 2 vorgesehen.
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Die Videosignale der Videokameras 413, 415 werden dem Eingang 203 der Vorrichtung 201 bereitgestellt.
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Diese Videosignale bilden also im vorliegenden Ausführungsbeispiel die Umgebungssignale.
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Sofern zum Beispiel weitere Umfeldsensoren, zum Beispiel ein Radarsensor, vorgesehen sind, können Umgebungssignale im Sinne der Beschreibung zusätzlich zu den Videosignalen der Videosensoren entsprechende Umfeldsensorsignale, insbesondere Radarsignale, umfassen.
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Der Prozessor 205 ermittelt also basierend auf den Videosignalen, dass der Verkehrsteilnehmer 401 sich auf Kollisionskurs mit dem Kraftfahrzeug 419 befindet.
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Entsprechend erzeugt er dann eine Kommunikationsnachricht bzw. entsprechende Kommunikationsnachrichtensignale , wobei die Kommunikationsnachricht eine Warnung an den Verkehrsteilnehmer 401 umfasst.
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Diese erzeugten Kommunikationsnachrichtensignale werden mittels des Ausgang 207 an eine drahtlose Kommunikationsschnittstelle 423 ausgegeben.
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Diese sendet über ein drahtloses Kommunikationsnetzwerk die Kommunikationsnachricht an das mobile Kommunikationsgerät 407 des Verkehrsteilnehmers 401.
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Zum Beispiel ist das mobile Kommunikationsgerät 407 derart konfiguriert bzw. eingestellt, dass bei einem Empfang einer Kommunikationsnachricht ein Signal, beispielsweise ein haptisches und/oder ein optisches und/oder ein akustisches Signal, ausgegeben wird.
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Der Verkehrsteilnehmer 401 kann somit effizient Kenntnis von der Warnung erlangen und zum Beispiel seinen Kurs ändern, beispielsweise ein Ausweichmanöver durchführen.
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Zum Beispiel kann der Prozessor 205 auch eine entsprechende Warnung an einen Fahrer des Kraftfahrzeugs 419 erzeugen und mittels des Ausgangs 207 ausgeben. Die drahtlose Kommunikationsschnittstelle 423 kann dann diese Warnung auch an den Fahrer des Kraftfahrzeugs 419 senden, sodass der Fahrer auch ein Ausweichmanöver durchführen kann. Zum Beispiel kann auch eine Handlungsanweisung an den Fahrer des Kraftfahrzeugs 419 über das drahtlose Kommunikationsnetzwerk gesendet werden.
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Zum Beispiel kann vorgesehen sein, dass, sofern das Kraftfahrzeug 419 ferngesteuert werden kann, entsprechende Kraftfahrzeugfernsteuerungsbefehle zum Fernsteuern einer Quer und/oder Längsführung des Kraftfahrzeugs 419 mittels des Prozessors 205 erzeugt und mittels des Ausgangs 207 ausgegeben werden. Diese Kraftfahrzeugfernsteuerungssignale werden mittels der drahtlosen Kommunikationsschnittstelle 423 an das Kraftfahrzeug 419 gesendet, um dieses fernzusteuern. Somit kann auch basierend auf einer entsprechenden Fernsteuerung das Kraftfahrzeug 419 ferngesteuert ein Ausweichmanöver durchführen bzw. ferngesteuert anhalten.
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Sofern zum Beispiel das Elektrofahrrad 403 ferngesteuert werden kann, können zum Beispiel entsprechende Fernsteuersignale zum Fernsteuern einer Quer und/oder Längsführung des Elektrofahrrads 403 erzeugt und ausgeben werden und mittels der drahtlosen Kommunikationsschnittstelle 423 an das Elektrofahrrad 403 gesendet werden, um ein Fahrmanöver derart entfernt zu steuern, dass das Elektrofahrrad zum Beispiel anhält oder ein Ausweichmanöver durchführt.
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Die Vorrichtung 201, die erste und zweite Videokamera 413, 415 sowie die drahtlose Kommunikationsschnittstelle 423 bilden vorliegend zum Beispiel eine Infrastruktur 425 welche eingerichtet ist, den Bereich 411 zu überwachen.
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Damit zum Beispiel das Kraftfahrzeug 419 und/oder das Elektrofahrrad 403 ferngesteuert werden dürfen, muss gemäß einer Ausführungsform zumindest eine Sicherheitsbedingung erfüllt sein.
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Zum Beispiel muss vorgesehen sein, dass eine Latenzzeit einer Kommunikation zwischen der drahtlosen Kommunikationsschnittstelle 423 und dem Elektrofahrrad 403 bzw. Kraftfahrzeug 419 kleiner oder gleich einem vorbestimmten Latenzschwellwert ist.
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Weitere beispielhafte Sicherheitsbedingungen, welche erfüllt sein müssen, um das Kraftfahrzeug 419 bzw. das Elektrofahrrad 403 fernzusteuern und/oder allgemein den Verkehrsteilnehmer zu warnen, sind vorstehend beispielhaft beschrieben.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102017214258 A1 [0002]
- DE 102018000303 A1 [0003]
- DE 102018107756 A1 [0004]