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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bereitstellen von Positionsdaten von wenigstens einer Einfahrt zu einem Navigationsziel für ein in einem Kraftfahrzeug verwendetes Navigationssystem, eine Servereinrichtung, die dazu eingerichtet ist, ein derartiges Verfahren durchzuführen sowie ein Kraftfahrzeug mit einem Navigationssystem oder einer Schnittstelle für ein Navigationssystem.
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Kraftfahrzeuge weisen oftmals Navigationssysteme auf, mit denen ein Benutzer ein Navigationsziel auswählen und sich eine Fahrroute zu diesem Navigationsziel anzeigen lassen kann. Derartige Navigationssysteme können teilweise auf zusätzliche Informationen zu dem Streckenverlauf der Fahrroute zugreifen.
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In der
DE 10 2015 007 036 A1 wird ein Verfahren zum Betreiben eines Fahrzeugs beschrieben, bei dem mittels eines Sensors erfasst wird, ob auf einer Fahrbahn winterliche Straßenverhältnisse vorliegen. Die dabei gewonnene Information über die Straßenverhältnisse wird daraufhin an eine Zentrale übermittelt und kann von dieser Zentrale für weitere Fahrzeuge zur Verfügung gestellt werden.
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In der
DE 10 2015 206 776 A1 wird ein Verfahren zum Erzeugen von Straßenkartendaten beschrieben, in dessen Rahmen Beschleunigungs-, Abbiege- und Geostandortdaten gesammelt werden. Bei dem Verfahren kann letztendlich das Vorhandensein einer Verkehrssteuerungsvorrichtung vorhergesagt werden, da durch die Verkehrssteuerungsvorrichtung ein identifiziertes repetitives Muster in den gesammelten Daten bewirkt wird. Letztendlich können mit dem Verfahren ein Stoppschild, ein Fußgängerüberweg, ein Vorfahrtsschild oder eine Lichtzeichenanlage erkannt und unterschieden werden.
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Die
US 2018/0087922 A1 zeigt ein Verfahren zum Bereitstellen von einem oder mehreren Eingängen zu einem Sonderziel, wie beispielsweise einem Einkaufszentrum. Hierbei wird auf von einem mobilen Gerät bereitgestellte Daten zurückgegriffen, die eine Position, Bewegung und/oder Anordnung des mobilen Geräts beschreiben.
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Wenn sich ein Benutzer eines Kraftfahrzeugs mithilfe eines Navigationssystems zu einem gewünschten Navigationsziel führen lässt, kann er unter Umständen aber nicht immer davon ausgehen, dass eine Endposition der betreffenden Fahrroute zu diesem Navigationsziel optimal bzw. sinnvoll ermittelt wurde.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Lösung bereitzustellen, die es einem Navigationssystem ermöglicht, eine besonders sinnvolle Endposition einer Fahrroute zu einem Navigationsziel zu ermitteln.
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Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüchen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht-trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen, der folgenden Beschreibung und den Figuren angegeben.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Bereitstellen von Positionsdaten von wenigstens einer Einfahrt zu einem Navigationsziel für ein in einem Kraftfahrzeug verwendetes Navigationssystem umfasst folgende Schritte: Zunächst werden jeweilige Fahrzeugdaten von mehreren Fahrzeugen durch eine externe Servereinrichtung empfangen, wobei die Fahrzeugdaten einen aktuellen Zustand des jeweiligen Fahrzeugs und eine Umgebung des jeweiligen Fahrzeugs charakterisieren. In einem ersten Schritt sammelt somit die externe Servereinrichtung Daten von den mehreren Fahrzeugen, sogenannte Schwarmdaten. Bei der externen Servereinrichtung handelte es sich beispielsweise um eine von einem Dienstleistungsunternehmen bereitgestellte Servereinrichtung oder um eine von einem Fahrzeughersteller bereitgestellte Servereinrichtung. Die für diese externe Servereinrichtung bereitgestellten jeweiligen Fahrzeugdaten enthalten Informationen über die momentane Situation, in der sich das jeweilige Fahrzeug befindet, das heißt über dessen Zustand und die Umgebung des jeweiligen Fahrzeugs. Die Fahrzeugdaten können dabei beispielsweise Informationen über eine aktuelle Position des jeweiligen Fahrzeugs enthalten. Zusätzlich dazu können beispielsweise Umgebungsaufnahmen, die mit Sensoreinheiten des jeweiligen Fahrzeugs erfasst werden, und somit die Umgebung des jeweiligen Fahrzeugs charakterisieren, von der Servereinrichtung empfangen werden.
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In einem weiteren Schritt des Verfahrens wird überprüft, ob zu dem Navigationsziel Positionsdaten von wenigstens einer Einfahrt zu dem Navigationsziel bekannt sind. Wählt beispielsweise ein Benutzer des Kraftfahrzeugs, das über ein kraftfahrzeugeigenes Navigationssystem verfügt, in diesem Navigationssystem ein Navigationsziel aus, wird zunächst überprüft, ob für dieses Navigationsziel Positionsdaten von zumindest einer Einfahrt zu diesem Navigationsziel bekannt sind. Bei diesen Positionsdaten handelt es sich beispielsweise um entsprechende Koordinaten, die beispielsweise den Ort eines Eingangstors, einer Zufahrtsstraße oder einer Abzweigung von der Straße zu dem Navigationsziel beschreiben. Bei dem Navigationsziel selbst kann es sich beispielsweise um eine Adresse oder um ein im Navigationssystem hinterlegtes Sonderziel wie eine Sehenswürdigkeit oder ein Einkaufszentrum handeln. Insbesondere bei einem Navigationsziel, das zwischen mehreren Straßen liegt oder sich auf einem größeren Grundstück befindet beziehungsweise sich über ein größeres Gebiet erstreckt, als es für beispielsweise Privathäuser oder Geschäftshäuser üblich ist, liegen nämlich oftmals keine Positionsdaten einer Einfahrt zu dem Navigationsziel im Navigationssystem vor. Dieses Überprüfen kann also beispielsweise nach Auswahl eines Navigationsziels im Navigationssystem des Kraftfahrzeugs erfolgen. Im Rahmen des Überprüfens kann hierbei auch eine Anfrage an die externe Servereinrichtung übermittelt werden, die anfragt, ob der externen Servereinrichtung Positionsdaten von wenigstens einer Einfahrt zu dem Navigationsziel bekannt sind. Alternativ oder zusätzlich dazu kann die externe Servereinrichtung unabhängig von einer Anfrage eines Navigationssystems überprüfen, ob zu einem möglichen Navigationsziel Positionsdaten von wenigstens einer Einfahrt zu diesem Navigationsziel bekannt sind und daraufhin die weiteren Verfahrensschritte durchführen.
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Falls zu dem Navigationsziel keine Positionsdaten von der wenigstens einen Einfahrt bekannt sind, werden die Positionsdaten der wenigstens einen Einfahrt zu dem Navigationsziel mittels Auswerten der Fahrzeugdaten, die von denjenigen Fahrzeugen bereitgestellt wurden als sich diese in der Umgebung des Navigationsziels aufgehalten haben, sowie mittels dem Navigationsziel zugeordneten Kartendaten bestimmt. Wird also festgestellt, dass beispielsweise zu einem gewissen Einkaufszentrum keine Positionsdaten der Einfahrt zu diesem Einkaufszentrum bekannt sind, wird auf die empfangenen Fahrzeugdaten zurückgegriffen, um Positionsdaten von zumindest einer Einfahrt zu dem Einkaufszentrum zu bestimmen. Hierbei wird jedoch nur auf die Fahrzeugdaten zurück gegriffen, die von Fahrzeugen übermittelt wurden, die sich in der Umgebung des Einkaufszentrums aufgehalten haben und während ihres Aufenthaltes in der Umgebung des Einkaufszentrums Daten an die Servereinrichtung übermittelt haben. Zudem wird bei dem Bestimmen der Positionsdaten der wenigstens einen Einfahrt zu dem Einkaufszentrum berücksichtigt, wo sich dieses Einkaufszentrum befindet. Das heißt es wird auf die dem Navigationsziel zugeordneten Kartendaten, die in der externen Servereinrichtung hinterlegt sind, zurückgegriffen, um die Positionsdaten der wenigstens einen Einfahrt zu diesem Navigationsziel anhand der Fahrzeugdaten zu bestimmen.
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Die bestimmten Positionsdaten der wenigstens einen Einfahrt zu dem Navigationsziel werden daraufhin dem Navigationsziel zugeordnet, sodass das Navigationssystem bei einer Auswahl des Navigationsziels eine Fahrroute bis zu der wenigstens einen Einfahrt des Navigationsziels ermittelt. Nachdem also beispielsweise die Positionsdaten der Einfahrt zu dem Einkaufszentrum bestimmt wurden, erfolgt eine Zuordnung der dabei bestimmten Positionsdaten zu diesem Navigationsziel, das heißt zum Beispiel zu dem Sonderziel, das mit dem Einkaufszentrum verknüpft ist. Diese Daten werden daraufhin dem Navigationssystem des Kraftfahrzeugs bereitgestellt. Dieses Bereitstellen kann beispielsweise mithilfe eines Updates für das Navigationssystem erfolgen. Dieses Updatepaket wird von der Servereinrichtung bereitgestellt und kann beispielsweise von einem Benutzer des Kraftfahrzeugs heruntergeladen und im Navigationssystem aktiviert beziehungsweise installiert werden. Zusätzlich oder alternativ dazu ist es möglich, dass die dem Navigationsziel zugeordneten Positionsdaten der wenigstens einen Einfahrt zu dem Navigationsziel auf Abruf auf der externen Servereinrichtung gespeichert werden. Sobald das Navigationssystem des Kraftfahrzeugs eine entsprechende Anfrage nach den Positionsdaten einer Einfahrt zu einem Navigationsziel an die Servereinrichtung übermittelt, werden daraufhin die aktuellen Positionsdaten von der wenigstens einen Einfahrt zu dem Navigationsziel an das entsprechende Navigationssystem des Kraftfahrzeugs übermittelt. Daraufhin sind die Positionsdaten der wenigstens einen Einfahrt zum Navigationsziel in dem Navigationssystem hinterlegt, sodass eine Fahrroute zu dem ausgewählten Navigationsziel über die wenigstens eine Einfahrt zu den Navigationsziel führt. Alternativ oder zusätzlich dazu können die Positionsdaten der wenigstens einen Einfahrt zum Navigationsziel im Navigationssystem als Zielposition einer Fahrroute hinterlegt und ausgewählt werden.
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Dem erfindungsgemäßen Verfahren liegt die Erkenntnis zugrunde, dass der Benutzer des Kraftfahrzeugs sich oftmals mithilfe eines Navigationssystems zu einem Ort führen lässt, der ihm bisher unbekannt ist. Insbesondere bei Sonderzielen, wie zum Beispiel Sehenswürdigkeiten, Einkaufszentren oder Flughäfen, die sich häufig über ein großes Gelände erstrecken, kann die Zielführung des Navigationssystems zu diesem Sonderziel an einem beliebigen Punkt auf dem Gelände des Sonderziels enden und führt das Kraftfahrzeugs nicht direkt zu einer Einfahrt zu dem Sonderziel. Infolge mangelnder Ortskenntnis des Benutzers des Kraftfahrzeugs ist es in einer solchen Situation für den Benutzer nur mit zusätzlichem Zeitaufwand und gegebenenfalls unter Stress möglich, die entsprechende Einfahrt zu dem Sonderziel zu finden. Zudem ist es möglich, dass ein Navigationsziel beispielsweise an zwei Straßen angrenzt, die Straßen A und B. Die Einfahrt zu dem Navigationsziel ist jedoch nur über Straße A zugänglich, wohingegen die Ausfahrt auf Straße B führt. Die Ein- und Ausfahrt des Navigationsziels sind vor Ort mit entsprechenden Schildern angezeigt. Die Zielführung des Navigationssystem zu diesem Navigationsziel könnte jedoch bei der Ausfahrt, das heißt an der Straße B, oder auch an einem beliebigen Punkt dazwischen beendet werden, sodass nur ein ortsunkundiger Fahrer daraufhin leicht die Einfahrt zu dem Navigationsziel selbst erreicht. Dies führt jedoch zu Enttäuschungen des Benutzers des Kraftfahrzeugs sowie ebenfalls zu einem vermeidbaren Zeitverlust durch das Suchen nach der Einfahrt zu dem Navigationsziel. Analog dazu kann es beim Verlassen des Navigationsziels der Fall sein, dass bei nicht ausreichender Beschilderung das Navigationssystem den Benutzer zunächst nicht direkt zur Ausfahrt von dem Navigationsziel führt.
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Die Erfindung sieht vor, dass die mehreren Fahrzeuge jeweils mittels einer Sensoreinrichtung die jeweilige Umgebung des jeweiligen Fahrzeugs erfassen, wobei die dabei erfassten Umgebungsdaten als jeweilige Fahrzeugdaten von den mehreren Fahrzeugen bereitgestellt und von der Servereinrichtung empfangen werden. Die mehreren Fahrzeuge verfügen somit beispielsweise über eine Ultraschallsensoreinrichtung, eine Frontkamera, Seitenkameras, eine Heckkamera, ein Frontradar, Fronteckradare sowie entsprechende Auswerteeinheiten zum Erkennen von Objekten in der Umgebung des jeweiligen Fahrzeugs. Die von den einzelnen Sensoren der Sensoreinrichtung erfassten Umgebungsdaten, das heißt zum Beispiel die Kameradaten der Frontkamera des jeweiligen Fahrzeugs, werden ebenfalls an die Servereinrichtung übermittelt und von dieser empfangen. Daraufhin werden diese Umgebungsdaten beim Auswerten der Fahrzeugdaten zum Bestimmen des Positionsdaten der wenigstens einen Einfahrt zum Navigationsziel berücksichtigt. Anhand der Umgebungsdaten als jeweilige Fahrzeugdaten können beispielsweise Straßenschilder, Einfahrtmarkierungen oder Begrenzungen, wie Mauern oder Hecken, in der Umgebung des Navigationsziels erkannt werden. Anhand dieser Daten kann beispielsweise erkannt werden, ob ein erstes Fahrzeug vor einem zweiten Fahrzeug fährt, wobei das zweite Fahrzeug Umgebungsdaten erfasst und an die Servereinrichtung übermittelt und das erste Fahrzeug zum Beispiel auf einen Parkplatz vor einem Einkaufszentrum abbiegt und daher seine Fahrt verlangsamt und die Blinkereinrichtung aktiviert, sodass anhand der Umgebungsdaten des zweiten Fahrzeugs auf eine Einfahrt zu einem Navigationsziel an dem Ort, an dem das erste Fahrzeug abbiegt, geschlossen werden kann. Zusätzlich oder alternativ zu den Umgebungsdaten der Sensoreinrichtung ist es denkbar, dass Positionsdaten des Ortes an die Servereinrichtung übermittelt werden, an dem ein vorgegebener Bezahlvorgang ausgelöst wurde, wie beispielsweise ein Bezahlvorgang für einen kostenpflichtigen Parkplatz. Anhand derartiger Daten kann ebenfalls das Bestimmen der Positionsdaten der wenigstens einen Einfahrt zum Navigationsziel unterstützt und genau gestaltet werden. Anhand der genannten Daten kann letztendlich mit großer Wahrscheinlichkeit die Einfahrt zu dem Navigationsziel identifiziert werden, bei der es sich tatsächlich um wenigstens eine Einfahrt zu dem Navigationsziel handelt.
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Mit dem erfindungsgemäße Verfahren ist es nun möglich, dass basierend auf beispielsweise kontinuierlich während einer Fahrt von mehreren Fahrzeugen erfassten jeweiligen Fahrzeugdaten, die an eine externe Servereinrichtung übermittelt werden, die Servereinrichtung zumindest eine Einfahrten zu einem Navigationsziel bestimmt. Dadurch wird ermöglicht, dass der Benutzer eines Kraftfahrzeugs über das Navigationssystem, auf die im Rahmen des Verfahrens bestimmten dem Navigationsziel zugeordneten Positionsdaten der Einfahrt zu dem Navigationsziel zugreifen kann, sodass dieser mithilfe des Navigationssystems direkt zu der Einfahrt zu einem Navigationsziel und somit über die Einfahrt zu dem Navigationsziel zu dem Navigationsziel selbst geleitet werden kann. Hierdurch entfällt das womöglich zeitraubende sowie mit Stress verbundene Suchen nach einem Eingang zu dem vom Benutzer ausgewählten Navigationsziel, das ansonsten, insbesondere bei ortsunkundigen Benutzern, bei mangelnden Positionsdaten der Einfahrt zum Navigationsziel auftreten würde. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird somit das Anfahren von Navigationszielen für den Benutzer des Kraftfahrzeugs sehr komfortabel gestaltet. Zudem können mit dem Verfahren lückenhafte Informationen von Kartendaten vervollständigt und aktualisiert werden, da die Positionsdaten einer Einfahrt zu einem Navigationsziel zum Beispiel in vorgegebenen Zeitabständen wiederholt bestimmt werden können.
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Zu der Erfindung gehören auch Ausgestaltungsformen, durch die sich zusätzliche Vorteile ergeben.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass als jeweilige Fahrzeugdaten eine jeweilige Fahrzeugposition sowie jeweilige Bewegungsdaten, die eine Geschwindigkeit und/oder einen Lenkwinkel des jeweiligen Fahrzeugs umfassen, von den mehreren Fahrzeugen bereitgestellt und von der Servereinrichtung empfangen werden. Als Fahrzeugdaten können somit zum Beispiel GPS-Positionsdaten, die die jeweilige aktuelle Fahrzeugposition der Fahrzeuge beschreiben, von der Servereinrichtung empfangen werden. Des Weiteren liegen der externen Servereinrichtung Informationen über eine jeweilige aktuelle Geschwindigkeit sowie alternativ oder zusätzlich dazu über eine aktuelle Ansteuerung der Lenkung des jeweiligen Fahrzeugs vor. Dieser Art von Fahrzeugdaten, die häufig als Floating Car Data (FCD) bezeichnet werden, kann beispielsweise entnommen werden, ob sich ein Fahrzeug in der Umgebung des Navigationsziels befindet und wie es sich dort von seinem Fahrverhalten her verhalten hat. Aus dem dortigen Fahrverhaltens, wie beispielsweise ein durch den Lenkwinkel beschriebenes Abbiegen oder ein anhand der Geschwindigkeit erfasstes Abbremsen und Anhalten des Fahrzeugs, lässt sich darauf schließen, ob beispielsweise eine Einfahrt zu einem Parkplatz vor einem Einkaufszentrums befahren wurde. Anhand der jeweiligen Fahrzeugpositionen sowie der jeweiligen Bewegungsdaten lässt sich somit mit geringem Aufwand und einer geringen Datenmenge abschätzen, wo sich die wenigstens eine Einfahrt zum Navigationsziel befinden könnte.
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In einer weiteren Ausgestaltungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass als jeweilige Fahrzeugdaten zumindest eine der folgenden Datenarten von den mehreren Fahrzeugen bereitgestellt und von der Servereinrichtung empfangen wird: Betätigungsdaten einer Blinkereinrichtung des jeweiligen Fahrzeugs; Zielpositionsdaten des Navigationssystems des jeweiligen Fahrzeugs; eine Zeitdauer eines jeweiligen Aufenthalts des jeweiligen Fahrzeugs am Navigationsziel, während dem das jeweilige Fahrzeug ausgeschaltet ist. Zusätzlich oder alternativ zu den bereits genannten Fahrzeugpositionen und jeweiligen Bewegungsdaten der jeweiligen Fahrzeuge werden der Servereinrichtung Informationen zu einer Blinkerbetätigung der Blinkereinrichtung des jeweiligen Fahrzeugs übermittelt. Anhand dieser jeweiligen Datensätze kann beispielsweise erkannt werden, ob das jeweilige Fahrzeug von einer Straße abgebogen ist, woraus sich schließen lässt, dass dieses Fahrzeug beispielsweise auf eine Zufahrtsstraße zu einem Navigationsziel abgebogen ist oder zum Beispiel auf einen Kundenparkplatz eines Einkaufszentrums gefahren ist. Zusätzlich oder alternativ dazu wird das im Navigationssystem ausgewählte Navigationsziel des jeweiligen Fahrzeugs an die Servereinrichtung übermittelt. Anhand der Zielpositionsdaten des Navigationssystems, das heißt anhand des im Navigationssystem ausgewählten Navigationsziels, lässt sich darauf schließen, ob sich das jeweilige Fahrzeug überhaupt zu dem Navigationsziel, für das die Positionsdaten der wenigstens einen Einfahrt zu dem Navigationsziel bestimmt werden sollen, bewegt. Falls beispielsweise anstelle des Einkaufszentrums gemäß den Zielpositionsdaten des Navigationssystems eines Fahrzeugs ein sich neben dem Einkaufszentrum befindendes weiteres Geschäft von einem Benutzer des jeweiligen Fahrzeugs ausgewählt wurde, kann darauf geschlossen werden, dass die Daten dieses Fahrzeugs nicht dazu herangezogen werden sollten, die Positionsdaten der wenigstens einen Einfahrt zu dem Einkaufszentrum zu bestimmen. Alternativ oder zusätzlich dazu kann die Aufenthaltszeit des jeweiligen Fahrzeugs am Ort des Navigationsziels berücksichtigt werden. Anhand dieser Zeitdauer lässt sich beispielsweise abschätzen, ob es sich bei der Zielposition dieses Fahrzeugs tatsächlich um das Einkaufszentrum handelt oder ob sich dieses Fahrzeug beispielsweise auf einem Schleichweg angehalten hat, der zwar über das Gelände des Einkaufszentrums führt, jedoch keine tatsächliche Einfahrt zu dem Kundenparkplatz des Einkaufszentrums umfasst. Die Zeitdauer des jeweiligen Aufenthalts des jeweiligen Fahrzeugs am Navigationsziel entspricht zum Beispiel der Zeitdauer, die das jeweilige Fahrzeug an einem Ort im Bereich des Navigationsziels ausgeschaltet abgestellt war. Anhand der genannten Daten kann letztendlich mit großer Wahrscheinlichkeit die Einfahrt zu dem Navigationsziel identifiziert werden, bei der es sich tatsächlich um eine Einfahrt zu dem Navigationsziel handelt.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass anhand der erfassten Umgebungsdaten festgestellt wird, ob sich in der jeweiligen Umgebung des jeweiligen Fahrzeugs eine Schranke befindet. Diese Schranke ist dazu ausgelegt, die zumindest eine Einfahrt zu dem Navigationsziel zu begrenzen, sodass die jeweiligen Schrankenpositionsdaten der festgestellten Schranke als jeweilige Fahrzeugdaten von den mehreren Fahrzeugen bereitgestellt und von der Servereinrichtung empfangen werden. Ein besonders eindeutiges Signal dafür, dass es sich bei einer bestimmten Position um die Position einer Einfahrt zu einem Navigationsziel handelt, ist durch das Vorhandensein einer sich dort befindenden Schranke gegeben. Denn Schranken begrenzen in der Regel zufahrtsbeschränkte Gebiete, wie zum Beispiel kostenpflichtige Parkplätze vor einem Sonderziel, wie einer Sehenswürdigkeit oder einem Einkaufszentrum. Ein Ort, an dem eine Schranke angeordnet ist, stellt daher stets eine Einfahrt zu einem bestimmten und räumlich begrenzten Ort dar. Daten die auf eine Präsenz von Schranken schließen lassen, eignen sich somit besonders gut zum Bestimmen der Positionsdaten der wenigstens einen Einfahrt zu einem Navigationsziel, da sie sehr eindeutig die Einfahrt zu dem Navigationsziel anzeigen.
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Eine weitere Ausgestaltungsform der Erfindung sieht vor, dass die bestimmten Positionsdaten der wenigstens einen Einfahrt zu einer in den Kartendaten hinterlegten Adresse des Navigationsziels und/oder einem in einer Datenbank hinterlegten Sonderziel, das als Navigationsziel ausgewählt ist, zugeordnet werden. Die im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens bestimmten Positionsdaten werden also derart zu dem Navigationsziel zugeordnet, dass in den Kartendaten diese Positionsdaten als Adresse des Navigationsziels gespeichert sind. Alternativ oder zusätzlich dazu werden die bestimmten Positionsdaten unter einem Sonderziel in einer dafür ausgelegten Datenbank, die als sogenannte Point of Interest-Datenbank bezeichnet werden kann, abgespeichert. Das Navigationsziel ist daraufhin fest mit einem Eintrag in dieser Datenbank verknüpft, sodass bei einer Auswahl dieses Sonderziels in einem Navigationssystem stets die Positionsdaten der wenigstens einen Einfahrt zu diesem Sonderziel als Zwischenzielkoordinaten der Fahrroute zu diesem Navigationsziel ausgewählt werden. Es wird somit möglich, dass letztendlich für das Navigationssystem entsprechende Daten bereitgestellt werden, anhand der die bestimmten Positionsdaten für eine Zielführung zum Navigationsziel mit dem Navigationssystem bereitgestellt sind.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass überprüft wird, ob zu dem Navigationsziel Positionsdaten von wenigstens einer Ausfahrt von dem Navigationsziel bekannt sind. Das erfindungsgemäße Verfahren kann somit anstelle für eine Einfahrt zum Navigationsziel zusätzlich oder alternativ dazu für eine Ausfahrt von dem Navigationsziel analog durchgeführt werden. Falls hierbei zu dem Navigationsziel keine Positionsdaten von der wenigstens einen Ausfahrt bekannt sind, werden die Positionsdaten der wenigstens einen Ausfahrt von dem Navigationsziel mittels Auswerten der Fahrzeugdaten, die von denjenigen Fahrzeugen bereitgestellt wurden als sich diese in der Umgebung des Navigationsziels aufgehalten haben, sowie mittels dem Navigationsziel zugeordneten Kartendaten bestimmt. Die bestimmten Positionsdaten der wenigstens einen Ausfahrt des Navigationsziels werden daraufhin dem Navigationsziel zugeordnet, sodass das Navigationssystem bei einer Auswahl eines weiteren Navigationsziels eine Fahrroute ermittelt, nach der das Kraftfahrzeug das Navigationsziel über die wenigstens eine Ausfahrt verlässt. Die Positionsdaten der hierbei ermittelten wenigstens einen Ausfahrt können beispielsweise den Positionsdaten der wenigstens einen Einfahrt zum Navigationsziel entsprechen. Es kann jedoch auch eine von der Einfahrt abweichende Ausfahrt von dem Sonderziel vorgesehen sein, deren Positionsdaten nun analog zu den Positionsdaten der Einfahrt bestimmt und dem Navigationsziel zugeordnet werden.
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Erfindungsgemäß ist zudem eine Servereinrichtung vorgesehen, die dazu eingerichtet ist, das oben beschriebene Verfahren durchzuführen. Die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren vorgestellten bevorzugten Ausgestaltungen und deren Vorteile gelten entsprechend, soweit anwendbar, für die erfindungsgemäße Servereinrichtung. Die Servereinrichtung weist eine Prozessoreinrichtung auf, die dazu eingerichtet ist, eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen. Die Prozessoreinrichtung kann hierzu zumindest einen Mikroprozessor und/oder zumindest einen Mikrocontroller aufweisen. Des Weiteren kann die Prozessoreinrichtung Programmcode aufweisen, der dazu eingerichtet ist, bei Ausführen durch die Prozessoreinrichtung die Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen. Der Programmcode kann in einem Datenspeicher der Prozessoreinrichtung gespeichert sein.
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Erfindungsgemäß ist außerdem ein Kraftfahrzeug mit einem Navigationssystem oder einer Schnittstelle für ein Navigationssystem sowie mit einer Sensoreinrichtung vorgesehen. Dieses Kraftfahrzeug ist dazu ausgelegt, Fahrzeugdaten, die einen aktuellen Zustand des jeweiligen Fahrzeugs und eine Umgebung des jeweiligen Fahrzeugs charakterisieren, an eine externe Servereinrichtung, wie sie oben beschrieben wurde, zu übermitteln. Alternativ oder zusätzlich dazu ist das Kraftfahrzeug dazu ausgelegt, Positionsdaten von wenigstens einer Einfahrt, die einem Navigationsziel zugeordnet ist, von der externen Servereinrichtung, wie sie oben beschrieben wurde, zu empfangen. Die Sensoreinrichtung ist dazu ausgebildet, eine Umgebung des Kraftfahrzeugs zu erfassen und die dabei erfassten Umgebungsdaten als Fahrzeugdaten bereitzustellen. Die im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Servereinrichtung sowie mit dem erfindungsgemäßen Verfahren vorgestellten bevorzugten Ausgestaltungen und deren Vorteile gelten entsprechend, soweit anwendbar, für das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug.
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Inwiefern ein Kraftfahrzeug Fahrzeugdaten an die externe Servereinrichtung übermittelt und/oder Positionsdaten der wenigstens einen Einfahrt, die dem Navigationsziel zugeordnet ist, von der externen Servereinrichtung empfängt, kann manuell von dem Benutzer des Kraftfahrzeugs aktivierbar und ausführbar sein. Besonders bevorzugt handelt es sich um ein Datentauschgeschäft zwischen der externen Servereinrichtung und dem Kraftfahrzeug, das heißt das Kraftfahrzeug stellt Fahrzeugdaten für die externe Servereinrichtung bereit und empfängt dafür die Positionsdaten der anhand der Schwarmdaten ermittelten Einfahrt zu dem Navigationsziel von der Servereinrichtung.
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Sowohl bei dem Kraftfahrzeug als auch bei den mehreren Fahrzeugen, die jeweilige Fahrzeugdaten an die externe Servereinrichtung übermitteln, handelt es sich bevorzugt um ein Kraftfahrzeug beziehungsweise um Fahrzeuge die zumindest zum teilautonomen und insbesondere zum vollautonomen Fahren ausgelegt sind. Die dem Navigationsziel zugeordneten Positionsdaten der wenigstens einen Einfahrt zu dem Navigationsziel werden dem Navigationsgerät des Kraftfahrzeugs, das zumindest zum teilautonomen und insbesondere zum vollautonomen Fahren ausgelegt ist, bereitgestellt, sodass das Navigationssystem bei der Auswahl des Navigationsziels eine Fahrroute über die wenigstens eine Einfahrt bis zum Navigationsziel ermitteln kann. Die Positionsdaten der wenigstens einen Einfahrt können also von einer teil- oder vollautomatischen Fahrfunktion des Kraftfahrzeugs zur Bestimmung der Fahrrouten sowie zur einer Bahnplanung herangezogen werden.
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Des Weiteren können die Positionsdaten der wenigstens einen Einfahrt in einer entsprechenden Datenbank eines Dienstleistungsanbieters, zum Beispiel eines Anbieters von kostenpflichtigem Parken auf einem Parkplatz eines Sonderziels, hinterlegt sein. Sobald anhand der aktuellen Fahrzeugposition, das heißt anhand der Fahrzeugdaten eines Fahrzeugs, erkannt wird, dass sich dieses Fahrzeug an der Einfahrt zu dem Parkplatz befindet, kann zum Beispiel ein Bezahlvorgang für eine Nutzung des kostenpflichtigen Parkens auf dem Parkplatz aktiviert werden. Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ermittelten Positionsdaten der Einfahrt können somit dazu herangezogen werden, den Ort des Zugangs zu dem Gebiet des kostenpflichtigen Dienstleistungsanbieters zu definieren.
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Im Folgenden ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigt:
- 1 eine schematische Darstellung eines Kraftfahrzeugs, das mit einem Navigationssystem zu einem Navigationsziel geleitet wird; und
- 2 in schematischer Darstellung einen Signalflussgraphen für ein Verfahren zum Bereitstellen von Positionsdaten von wenigstens einer Einfahrt zu einem Navigationsziel für ein in einem Kraftfahrzeug verwendetes Navigationssystem.
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Bei dem im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung. Bei dem Ausführungsbeispiel stellen die beschriebenen Komponenten der Ausführungsform jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden und damit auch einzeln oder in einer anderen als der gezeigten Kombination als Bestandteil der Erfindung anzusehen sind. Des Weiteren ist die beschriebene Ausführungsform auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.
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In den Figuren sind funktionsgleiche Elemente jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist ein Kraftfahrzeug 10 skizziert, das sich auf einer Fahrt auf einer Straße 12 befindet. Das Kraftfahrzeug 10 umfasst ein Navigationssystem 14, eine Sensoreinrichtung 16 sowie eine Kommunikationseinrichtung 18. Alternativ zu dem fahrzeugeigenen Navigationssystem 14 kann das Kraftfahrzeug 10 lediglich eine Schnittstelle für ein Navigationssystem 14 aufweisen, sodass beispielsweise mit einem Mobiltelefon eines Benutzers des Kraftfahrzeugs 10 ein Navigationsziel 30 von dem Benutzer des Kraftfahrzeugs 10 ausgewählt werden kann, zu dem daraufhin mithilfe des Mobiltelefons das Kraftfahrzeug 10 geleitet wird.
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Die Kommunikationseinrichtung 18 des Kraftfahrzeugs 10 ist über eine Kommunikationsverbindung 20 mit der Kommunikationseinrichtung 18 einer externen Servereinrichtung 22 verbunden.
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In dem Navigationssystem 14 des Kraftfahrzeugs 10 ist als Navigationsziel 30 ein Einkaufszentrum 30 von dem Benutzer des Kraftfahrzeugs 10 ausgewählt worden. Das Einkaufszentrum 30 befindet sich auf einem Gelände 31, das sich zwischen zwei Straßen 12 befindet. Zudem weist das Einkaufszentrum 30 einen Kundenparkplatz 32 sowie eine Einfahrt 34 zu dem Kundenparkplatz 32 auf.
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Zudem befinden sich in der Umgebung des Einkaufszentrums 30 zwei weitere Fahrzeuge 36. Das eine dieser Fahrzeuge 36 befindet sich auf einem der Stellplätze des Kundenparkplatzes 32 und das andere Fahrzeug 36 ist gerade dabei, von der Straße 12 auf den Kundenparkplatz 32 durch die Einfahrt 34 abzubiegen. Aufgrund dieses Abbiegens ist eine Blinkereinrichtung 38 des Fahrzeugs 36 aktiviert. Die beiden Fahrzeuge 36 weisen jeweils ebenfalls eine Kommunikationsverbindung 20 zwischen der jeweiligen Kommunikationseinrichtung 18 des jeweiligen Fahrzeugs 36 sowie der externen Servereinrichtung 22 auf.
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Die externe Servereinrichtung 22 ist nun dazu ausgelegt, das in 2 skizzierte Verfahren durchzuführen. Im Rahmen dieses Verfahrens empfängt die externe Servereinrichtung 22 in einem ersten Verfahrensschritt S1 zunächst von mehreren Fahrzeugen 36, beispielsweise den beiden Fahrzeugen 36, die in 1 skizziert sind, jeweilige Fahrzeugdaten 40, wobei die Fahrzeugdaten 40 einen aktuellen Zustand des jeweiligen Fahrzeugs 36 und eine Umgebung des jeweiligen Fahrzeugs 36 charakterisieren. Die Fahrzeugdaten 40 umfassen eine jeweilige Fahrzeugposition 41, das heißt beispielsweise GPS-Positionsdaten der jeweiligen Fahrzeuge 36, sowie jeweilige Bewegungsdaten 42, die eine Geschwindigkeit und/oder einen Lenkwinkel des jeweiligen Fahrzeugs 36 umfassen. Zudem oder alternativ dazu umfassen die Fahrzeugdaten 40 Betätigungsdaten 43 der Blinkereinrichtung 38 des jeweiligen Fahrzeugs 36, Zielpositionsdaten 44 des Navigationssystems 14 des jeweiligen Fahrzeugs 36 und/oder eine Zeitdauer 45 eines jeweiligen Aufenthalts des jeweiligen Fahrzeugs 36 am Einkaufszentrum 30, während dem das jeweiligen Fahrzeug 36 ausgeschaltet ist. Alternativ oder zusätzlich dazu erfassen die jeweiligen Fahrzeuge 36 mittels ihrer jeweiligen Sensoreinrichtung 16 jeweilige Umgebungsdaten 46. Diese Umgebungsdaten 46 werden ebenfalls als Fahrzeugdaten 40 von der externen Servereinrichtung 22 empfangen. Anhand der erfassten Umgebungsdaten 46 kann beispielsweise festgestellt werden, ob sich in der jeweiligen Umgebung des jeweiligen Fahrzeugs 36 eine Schranke befindet, die dazu ausgelegt ist, die zumindest eine Einfahrt 34 zu dem Navigationsziel 30 zu begrenzen. Die jeweiligen Schrankenpositionsdaten 47 der festgestellten Schranke werden daraufhin ebenfalls oder alternativ zu den genannten Fahrzeugdaten 40 von den mehreren Fahrzeugen 36 bereitgestellt und von der Servereinrichtung 22 empfangen.
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In einem nächsten Verfahrensschritt S2 wird überprüft, ob zu dem Einkaufszentrum 30 Positionsdaten 60 der wenigstens einen Einfahrt 34 zu dem Einkaufszentrum 30 bekannt sind. Dieser Verfahrensschritt S2 kann entweder zu einem beliebigen Zeitpunkt in der externen Servereinrichtung 22 stattfinden oder aber nur dann erfolgen, wenn der Benutzer des Kraftfahrzeugs 10 in dem Navigationssystem 14 des Kraftfahrzeugs 10 das Einkaufszentrum 30 als Navigationsziel 30 auswählt, das heißt eine Fahrroute zum Einkaufszentrum 30 anfragt. Beim Überprüfen, ob zu dem Einkaufszentrum 30 bereits Positionsdaten 60 von wenigstens einer Einfahrt 34 zu dem Einkaufszentrum 30 bekannt sind, können zudem Kartendaten 50 berücksichtigt werden, anhand der die Position des Einkaufszentrums 30 im Navigationssystem 14 hinterlegt ist.
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Falls zu dem Einkaufszentrum 30 bereits Positionsdaten 60 der Einfahrt 34 zum Kundenparkplatz 32 bekannt sind, kann das Navigationssystem 14 eine Fahrroute über die Einfahrt 34 des Einkaufszentrums 30 bis zum Einkaufszentrums 30 ermitteln, wie es im Verfahrensschritt S5 erfolgt. Falls zu dem Einkaufszentrum 30 jedoch keine Positionsdaten 60 von der Einfahrt 34 des Einkaufszentrums 30 bekannt sind, erfolgt im Verfahrensschritt S3 ein Bestimmen der Positionsdaten 60 von wenigstens einer Einfahrt 34 zu dem Einkaufszentrum 30. Dies erfolgt mittels Auswerten der Fahrzeugdaten 40, die von denjenigen Fahrzeugen 36 bereitgestellt wurden, die sich in der Umgebung des Einkaufszentrums 30 aufgehalten haben, das heißt beispielsweise anhand der Fahrzeugdaten 40 der beiden in 1 skizzierten Fahrzeuge 36. Zudem werden beim Auswerten zum Bestimmen der Positionsdaten 60 im Verfahrensschritt S3 die Kartendaten 50 berücksichtigt, die dem Einkaufszentrum 30 zugeordnet sind. Diese Kartendaten 50 enthalten beispielsweise die Koordinaten des Geländes 31 auf dem sich das Einkaufszentrum 30 befindet.
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In einem nächsten Verfahrensschritt S4 werden die im Verfahrensschritt S3 bestimmten Positionsdaten 60 der Einfahrt 34 dem Einkaufszentrum 30 zugeordnet. Hierbei werden sowohl die Kartendaten 50 als auch Einträge in einer Datenbank 52 mitberücksichtigt. In der Datenbank 52 ist beispielsweise ein Sonderziel hinterlegt, bei dessen Auswahl das Navigationssystem 14 des Kraftfahrzeugs 10 eine Fahrroute zu dem Einkaufszentrum 30 ermittelt. Durch den Verfahrensschritt S4 werden also die Positionsdaten 60 der Einfahrt 34 des Einkaufszentrums 30 bereitgestellt, sodass diese beispielsweise über die Kommunikationsverbindung 20 in Form eines Updatepakets für das Navigationssystem 14 von der externen Servereinrichtung 22 auf das Kraftfahrzeug 10 übertragen werden können. Alternativ oder zusätzlich dazu können die bestimmten Positionsdaten 60 zum Abrufen auf der externen Servereinrichtung 22 gespeichert sein, sodass auf eine Anfrage des Navigationssystems 14 über die Kommunikationsverbindung 20 hin die Positionsdaten 60 für das Navigationssystem 14 bereitgestellt werden.
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Mithilfe der Positionsdaten 60 der Einfahrt 34 zum Kundenparkplatz 32 des Einkaufszentrums 30 kann im Verfahrensschritt S5 ermöglicht werden, dass das Navigationssystem 14 bei einer Auswahl des Einkaufszentrums 30 durch den Benutzer des Kraftfahrzeugs 10 eine Fahrroute über die Einfahrt 34 bis zum Einkaufszentrums 30 ermittelt. Die bestimmten Positionsdaten 60 der Einfahrt 34 werden zu einer in den Kartendaten 50 hinterlegten Adresse des Einkaufszentrums 30 und/oder einem in der Datenbank 52 hinterlegten Sonderziel, das als Einkaufszentrum 30 bezeichnet wird, zugeordnet und in den Kartendaten 50 und/oder der Datenbank 52 gespeichert.
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Es ist anzumerken, dass zumindest eine Einfahrt 34 für das Einkaufszentrum 30 mithilfe des in 2 skizzierten Verfahrens bestimmt und zugeordnet wird. Zusätzlich oder alternativ dazu kann auch wenigstens eine Ausfahrt von dem Einkaufszentrum 30 mithilfe eines analogen Vorgehens, das heißt mithilfe analoger Verfahrensschritte S1 bis S5 erfolgen.
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Insgesamt zeigt das Beispiel, wie mit dem Verfahren zum Bereitstellen von Positionsdaten 60 von wenigstens einer Einfahrt 34 zu einem Navigationsziel 30 für ein in einem Kraftfahrzeug 10 verwendetes Navigationssystem 14 die Positionsdaten 60 der zumindest einen Einfahrt 34 des Navigationsziels 30 bestimmt und diesem zugeordnet werden können. Hierbei werden Schwarmdaten von mehreren Fahrzeugen 36 berücksichtigt, die sich bereits in einer Umgebung des Navigationsziels 30 aufgehalten haben und dort entsprechende Fahrzeugdaten 40 erzeugt und an die externe Servereinrichtung 22 übermittelt haben. Die mit dem Verfahren gewonnenen Positionsdaten 60 können letztendlich dazu verwendet werden, die Kartendaten 50 sowie die Datenbank 52 von Sonderzielen zu aktualisieren, sodass bei zukünftigen Fahrten mit dem Navigationssystem 14 des Kraftfahrzeugs 10 sofort die Einfahrt 34 zum Navigationsziel 30 angefahren werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Kraftfahrzeug
- 12
- Straße
- 14
- Navigationssystem
- 16
- Sensoreinrichtung
- 18
- Kommunikationseinrichtung
- 20
- Kommunikationsverbindung
- 22
- Servereinrichtung
- 30
- Navigationsziel / Einkaufszentrum
- 31
- Gelände
- 32
- Kundenparkplatz
- 34
- Einfahrt
- 36
- Fahrzeug
- 38
- Blinkereinrichtung
- 40
- Fahrzeugdaten
- 41
- Fahrzeugposition
- 42
- Bewegungsdaten
- 43
- Betätigungsdaten
- 44
- Zielpositionsdaten
- 45
- Zeitdauer
- 46
- Umgebungsdaten
- 47
- Schrankenpositionsdaten
- 50
- Kartendaten
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