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Die Erfindung betrifft eine Smartwatch, die hier als Armbandcomputer bezeichnet ist. Der Armbandcomputer weist eine zentrale Recheneinrichtung auf, deren Gehäuse über ein Armband am Arm eines Benutzers gehalten werden kann. Das Armband weist gegeneinander drehbeweglich gelagerte Segmente auf.
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Mit einem Armbandcomputer kann nicht nur die aktuelle Uhrzeit angezeigt werden, sondern es können zusätzlich oder alternativ auch so genannte Applikationen, d. h. Dienstprogramme, durch die Recheneinrichtung des Armbandcomputers ausgeführt werden, um hierdurch weitere Funktionalitäten zur Verfügung zu stellen, wie beispielsweise einen Terminkalender oder ein E-Mail-Programm oder eine Musikwiedergabe. Zur Bedienung kann ein Armbandcomputer einen Berührungsbildschirm aufweisen. Die Anzeigefläche ist aber aufgrund der Baugröße des Gehäuses des Armbandcomputers stark limitiert.
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Hierzu ist aus des
US 2014/0062892 A1 ein Armbandcomputer bekannt, der eine flexible Anzeigefolie aufweist, die sich entlang eines Teilumfangs oder entlang des gesamten Umfangs des Armbandes erstreckt. Nachteilig bei dieser Lösung ist, dass bei der Herstellung des Armbands bekannt sein muss, welche Größe die Anzeigefläche aufweisen muss. Daher muss sich ein Benutzer beim Kauf des Armbandcomputers entscheiden, welches Modell mit welcher Anzeigegröße der Benutzer wählen soll.
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Aus der
DE 10 2014 116 544 A1 ist ein Armbandcomputer bekannt, bei welchem das Armband berührungssensitiv ausgestaltet ist. Hierdurch lässt sich der Armbandcomputer über das Armband mittels Wischgesten bedienen.
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Aus der
US 2015/0124566 A1 ist ein Pulsmessgerät bekannt, das als Armbanduhr mit segmentiertem Armband ausgestaltet ist. In den Segmenten des Armbandes können Sensoren zum Erfassen eines Pulses des Benutzers sowie berührungssensitive Sensoren zum Bedienen des Pulsmessgeräts integriert sein.
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Aufgrund der limitierten Anzeigefläche ist es bei einem Armbandcomputer in der Regel nur möglich, eine einzige Applikation zur Zeit zu bedienen. Weiteres Problem ist, dass bei mehreren zur Verfügung gestellten Applikationen ein verhältnismäßig komplexes, vielschichtiges Auswahlmenü benötigt wird, um dem Benutzer die Auswahl und die Aktivierung einer dieser Applikationen zu ermöglichen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Armbandcomputer mehrere Applikationen in Bezug auf die Anzeigefläche zu koordinieren.
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Die Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale der abhängigen Patentansprüche gegeben.
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Durch die Erfindung ist ein Armbandcomputer zum Tragen an einem Arm eines Benutzers bereitgestellt. Eine andere Bezeichnung für Armbandcomputer ist auch Smartwatch. In an sich bekannter Weise weist der Armbandcomputer ein Hauptmodul mit einem Gehäuse auf, in welches ein Berührungsbildschirm (Touchscreen) und eine zentrale Recheneinrichtung integriert sind. Bei der zentralen Recheneinrichtung kann es sch beispielsweise um einen Mikroprozessor handeln. Das Hauptmodul stellt also die eigentliche Bedieneinheit dar, welche zum Ausführen von Applikationen und Anzeigen von Applikationsdaten sowie zum Bedienen der Applikationen vorgesehen ist. Das Gehäuse des Hauptmoduls ist mit einem Armband verbunden, mittels welchem das Hauptmodul an einem Arm eines Benutzers gehalten werden kann. Das Armband kann einteilig oder mehrteilig ausgestaltet sein. Mehrere Armbandteile lassen sich z. B. über eine Schnalle oder ein anderes Verschlusselement in bekannter Weise zu einer Schlaufe oder einem Ring verbinden. Das Armband bildet zusammen mit dem Hauptmodul einen Ring, welcher den Arm umgeben kann, wodurch der Armbandcomputer an dem Arm gehalten werden kann. Das Armband weist mehrere gegeneinander beweglich gelagerte Segmente auf.
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Um nun Applikationen in Bezug auf die Anzeigefläche zu koordinieren, ist vorgesehen, dass bei dem Armband insgesamt eines oder mehrere oder jedes der Segmente jeweils ein elektronisches Armbandmodul aufweist, welches eine Anzeigeeinrichtung und eine Kommunikationseinrichtung zum Austauschen von Kommunikationsdaten mit der zentralen Recheneinrichtung aufweist. Durch die Anzeigeeinrichtung ist also bei jedem Armbandmodul eine zusätzliche Anzeigefläche für den Armbandcomputer bereitgestellt. Bei der Anzeigeeinrichtung kann es sich beispielsweise um einen TFT-Bildschirm (TFT – Thin Film Transistor) oder ein OLED-Bildschirm (OLED – Organic Light Emitting Diode) handeln.
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Durch die Erfindung ergibt sich der Vorteil, dass bei dem Armbandcomputer die Größe der Anzeigefläche dadurch festgelegt oder eingestellt werden kann, dass zusätzlich zum Berührungsbildschirm des Hauptmoduls eines oder mehrere der Segmente des Armbands jeweils mit einem elektronischen Armbandmodul ausgestattet wird. Hierbei kann dann durch die zentrale Recheneinrichtung mittels der Kommunikationsdaten festgelegt werden, welche Applikation die Anzeigefläche des Berührungsbildschirms und welche die jeweilige Anzeigefläche jedes Armbandmoduls nutzt. So kann vorgesehen sein, dass mehrere Applikationen zugleich Applikationsdaten anzeigen und hierbei beispielsweise jeder Applikation die Anzeigeeinrichtung jeweils eines Armbandmoduls zugewiesen wird.
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Zu der Erfindung gehören auch optionale Weiterbildungen, durch deren Merkmale sich zusätzliche Vorteile ergeben.
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Gemäß einer Weiterbildung weist zumindest eines der Segmente eine jeweilige Verbindungseinrichtung auf, die dazu eingerichtet ist, ein Armbandmodul reversibel und zerstörungsfrei lösbar mit dem übrigen Armbandcomputer mechanisch zu verbinden. Mit anderen Worten ist bei dieser Weiterbildung jedes Armbandmodul nachrüstbar. Ein Benutzer kann also nach Bedarf die Anzahl der Armbandmodule am Armbandcomputer festlegen. Genauso kann er ein Armbandmodul gegen ein anderes austauschen.
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Eine Weiterbildung hierzu sieht vor, dass die Verbindungseinrichtung ein Schalenelement oder ein Rahmenelement aufweist, in welchem jeweils das Armbandmodul reversibel und zerstörungsfrei lösbar gehalten ist. Mit anderen Worten kann das Armband auch vollständig ohne ein Armbandmodul bereitgestellt sein und dennoch seine alte Funktion für das Hauptmodul allein über die Schalenelemente oder Rahmenelemente ermöglichen. Es kann nachträglich ein elektronisches Armbandmodul in das Armband eingefügt werden, indem dieses in eines der Schalenelemente oder Rahmenelemente eingefügt wird. Für die Befestigung kann beispielsweise eine Schnappverbindung vorgesehen sein. In dem Schalenelement oder Rahmenelement können auch elektrische Kontaktelemente bereitgestellt sein, über welche die Kommunikationseinrichtung des Armbandmoduls elektrisch mit dem Hauptmodul verbunden werden kann. Beispielsweise kann ein Flachbandkabel bereitgestellt sein. Die Kommunikationseinrichtung kann aber auch drahtlos ausgestaltet sein, indem das Armbandmodul mit dem Hauptmodul und/oder zumindest einem anderen Armbandmodul über ein Funksignal kommuniziert, das beispielsweise gemäß dem Bluetooth-Standard ausgestaltet sein kann.
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Alternativ zu Schalenelementen und Rahmenelementen kann vorgesehen sein, dass das Armbandmodul selbst das jeweilige Segment darstellt und die Verbindungseinrichtung Gelenkelemente der drehbeweglichen Lagerung der Segmente umfasst. Mit anderen Worten kann das Armband aus einer Reihe von Armbandmodulen gebildet sein. Anstelle eines einzelnen Armbandmoduls kann als Segment auch beispielsweise ein Kunststoffelement vorgesehen sein, das dann bei Bedarf durch ein Armbandmodul ersetzt wird. Diese Weiterbildung weist den Vorteil auf, dass die drehbewegliche Lagerung der Segmente gegeneinander und die Halterung des Armbandmoduls in dem Armband durch ein und dieselben Gelenkelemente bereitgestellt wird, sodass keine zusätzliche Verbindungselemente nötig sind.
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Eine Weiterbildung sieht vor, dass die zentrale Recheneinrichtung dazu eingerichtet ist, die Anzeigeeinrichtung zumindest eines Armbandmoduls als Erweiterung des Berührungsbildschirms zu betreiben. Hierzu ist die Recheneinrichtung dazu eingerichtet, als zumindest einen Teil der genannten Kommunikationsdaten Grafikdaten zum Steuern der Anzeigeeinrichtung zu erzeugen und an die Kommunikationseinrichtung des Armbandmoduls auszusenden. Mit anderen Worten wird durch jedes Armbandmodul die Anzeigefläche des Berührungsbildschirms segmentweise erweitert, wobei die Recheneinrichtung weiterhin zentral den Anzeigeinhalt auch des jeweiligen Anzeigemoduls steuert. Hierdurch kann beispielsweise eine Bedienschnittstelle bereitgestellt werden, bei welcher der Benutzer einzelne Grafikelemente, beispielsweise ein Ikon zum Starten einer Applikation, durch eine Wischbewegung oder Reibbewegung von dem Berührungsbildschirm des Hauptmoduls auf ein Armbandmodul hinüberbewegen oder hinüberziehen kann, um es dort unabhängig vom Anzeigeinhalt des Berührungsbildschirms stets zur Verfügung zu haben.
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Besonders vorteilhaft ist es hierbei, wenn bei zumindest einem Armbandmodul die Anzeigeeinrichtung auch eine berührungssensitive Anzeigeoberfläche zum Erfassen und Signalisieren einer benutzerseitigen Annäherung und/oder Berührung der Anzeigeoberfläche aufweist. Mit anderen Worten ist bei dem Armbandmodul ebenfalls ein Touchscreen bereitgestellt. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass der Benutzer auch über dieses Armbandmodul den Armbandcomputer bedienen kann. Die berührungssensitive Oberfläche kann beispielsweise auf der Grundlage einer Matrix aus kapazitiven Sensoren bereitgestellt sein.
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In diesem Zusammenhang sieht eine Weiterbildung vor, dass die zentrale Recheneinrichtung dazu eingerichtet ist, bei zumindest einem Armbandmodul mit berührungssensitiver Anzeigeoberfläche auf dessen Anzeigeeinrichtung ein Startsymbol für eine Applikation anzuzeigen, also beispielsweise das beschriebene Ikon, und über dessen Anzeigeoberfläche eine benutzerseitige Bedieneingabe zum Starten der Applikation zu empfangen. Mit anderen Worten besteht für den Benutzer über das Armbandmodul ein Direktzugriff auf diese Applikation, unabhängig von einem aktuellen Anzeigeinhalt des Berührungsbildschirms des Hauptmoduls. So kann der Benutzer in vorteilhafter Weise vorbestimmte oder ausgewählte Applikationen über jeweils ein Armbandmodul starten.
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Eine Weiterbildung sieht vor, dass zumindest ein Armbandmodul einen Festdatenspeicher mit Programmdaten einer Applikation aufweist. Mit anderen Worten wird durch das Armbandmodul eine fest vorgegebene Applikation repräsentiert oder bereitgestellt. Die Programmdaten können dann beispielsweise durch die zentrale Recheneinrichtung des Hauptmoduls ausgeführt werden. Diese Weiterbildung ergibt in vorteilhafter Weise einen Kopierschutz für die Programmdaten, da die Programmdaten nur zusammen mit dem Armbandmodul beschafft werden können. Bei dem Festdatenspeicher kann es sich beispielsweise um einen ROM (Read Only Memory) oder einen Flash-Datenspeicher mit Schreibschutz handeln. Beispielsweise kann in dem Armbandcomputer als Armbandmodul ein Navigationsmodul bereitgestellt sein, dessen Kartendaten als Programmdaten in dem Festdatenspeicher des Armbandmoduls bereitgestellt oder gespeichert sind.
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Eine Weiterbildung sieht vor, dass zumindest ein Armbandmodul einen Energiespeicher zum Speichern von elektrischer Energie für eine elektrische Eigenversorgung des Armbandmoduls aufweist. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass durch den Betrieb des Armbandmoduls ein Energiespeicher des Hauptmoduls nicht belastet oder zusätzlich entladen wird. Zusätzlich oder alternativ dazu kann vorgesehen sein, dass der Energiespeicher des Armbandmoduls für eine elektrische Versorgung des Hauptmoduls vorgesehen ist. Mit anderen Worten ist auch eine elektrische Übertragungseinrichtung zum Übertragen von elektrischer Energie aus dem Armbandmodul in das Hauptmodul vorgesehen. Diese Weiterbildung weist den Vorteil auf, dass mittels eines Armbandmoduls auch die Betriebsdauer des Hauptmoduls verlängert werden kann.
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Eine Weiterbildung sieht vor, dass zumindest ein Armbandmodul eine eigene Prozessoreinrichtung aufweist, die dazu eingerichtet ist, autonom eine Applikation auszuführen. Mit anderen Worten stellt das Armbandmodul ein Nebenmodul dar, welches unabhängig von dem Hauptmodul eine Applikation betreiben kann. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass zwei Applikationen gleichzeitig im Parallelbetrieb durch den Armbandcomputer betrieben werden können. Zusätzlich oder alternativ dazu kann vorgesehen sein, dass die zentrale Recheneinrichtung über die Kommunikationseinrichtung des Armbandmoduls beim Ausführen einer Applikation durch die Prozessoreinrichtung des Armbandmoduls unterstützt wird. Mit anderen Worten handelt es sich bei der Prozessoreinrichtung in diesem Zusammenhang um einen Coprozessor. Beispielsweise kann die Prozessoreinrichtung dahingehend spezialisiert sein, dass sie Grafikdaten berechnet (GPU – Graphics Processing Unit). Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass mittels des Armbandmoduls die Rechenleistung der zentralen Recheneinrichtung gesteigert werden kann.
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Wie bereits ausgeführt, handelt es sich bei einem Armbandmodul bevorzugt um ein Nachrüstbauteil für den erfindungsgemäßen Armbandcomputer. Entsprechend umfasst die Erfindung auch ein Armbandmodul für den erfindungsgemäßen Armbandcomputer. Das Armbandmodul weist ein Gehäuse auf, in welches die Anzeigeeinrichtung und die Kommunikationseinrichtung zum Austauschen der Kommunikationsdaten mit einer modulexternen Recheneinrichtung integriert sind. Des Weiteren ist eine mechanische Halteeinrichtung vorgesehen, welche dazu eingerichtet ist, das Gehäuse des Armbandmoduls als Segment oder Segmentteil in einem Armband des Armbandcomputers zu halten. Insbesondere ist die Halteeinrichtung dazu ausgelegt, eine reversibel und zerstörungsfrei lösbare Verbindung zwischen dem Armbandmodul und dem restlichen Armbandcomputer bereitzustellen.
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Zu der Erfindung gehören auch Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Armbandmoduls, welche Merkmale aufweisen, wie sie bereits im Zusammenhang mit den Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Armbandcomputers beschrieben worden sind. Aus diesem Grund sind die entsprechenden Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Armbandmoduls hier nicht noch einmal beschrieben.
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Im Folgenden ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschreiben. Hierzu zeigt:
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1 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Armbandcomputers in einer Ausgangskonfiguration,
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2 eine schematische Darstellung von Armbandmodulen, die in den Armbandcomputer von 1 integriert werden können.
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3 eine erste Bestückungskonfiguration, die mittels des Armbandcomputers von 1 und den Armbandmodulen von 2 bereitgestellt werden kann, und
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4 eine zweite Bestückungskonfiguration des Armbandcomputers von 1.
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Bei dem im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung. Bei dem Ausführungsbeispiel stellen die beschriebenen Komponenten der Ausführungsform jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden und damit auch einzeln oder in einer anderen als der gezeigten Kombination als Bestandteil der Erfindung anzusehen sind. Des Weiteren ist die beschriebene Ausführungsform auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.
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In den Figuren sind funktionsgleiche Elemente jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt einen Armbandcomputer 1, d. h. eine Smartwatch. Der Armbandcomputer 1 weist eine Bedieneinheit oder ein Hauptmodul 2 auf. Das Hauptmodul 2 ist mit einem Armband 3 verbunden. Das Armband 3 ist in dem gezeigten Beispiel zweiteilig ausgestaltet und kann in bekannter Weise mittels einer Verschlusseinrichtung 4 zu einem Ring geschlossen werden, damit der Armbandcomputer 1 um ein Handgelenk eines Arms geschlossen werden kann, wodurch der Armbandcomputer an dem Arm gehalten ist.
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Das Hauptmodul 2 weist ein Gehäuse 5 auf, in welchem ein Berührungsbildschirm 6 und eine zentrale Recheneinrichtung 7 integriert sind. Die Recheneinrichtung 7 kann auf der Grundlage eins Mikroprozessor realisiert sein. Der Berührungsbildschirm 6 beruht in bekannter Weise auf einer Touchscreen-Technologie. Die Recheneinrichtung 7 kann Applikationen durchführen, deren Applikationsdaten auf dem Berührungsbildschirm 6 angezeigt werden können. In 1 ist eine Situation dargestellt, in welcher durch graphische Objekte 8 jeweils eine Applikation repräsentiert ist. Durch Berühren eines der graphischen Objekte 8 wird die zugeordnete Applikation gestartet, d. h. durch die Recheneinrichtung 7 ausgeführt.
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In das Gehäuse 5 kann auch eine Kommunikationsschnittstelle 9 integriert sein, über welche die Recheneinrichtung 7 mit Armbandmodulen Kommunikationsdaten austauschen kann. Die in 1 gezeigte Ausgangskonfiguration des Armbandcomputers 1 weist allerdings keine Armbandmodule auf. Stattdessen sind Segmente 10 des Armbands 3 durch an sich aus dem Stand der Technik bekannte Elemente gebildet, beispielsweise durch Metallteile oder Kunststoffteile. Die Segmente 10 sind untereinander durch jeweilige Gelenkelemente 11 drehbar miteinander verbunden. Es können weitere Gelenkelemente 11 zum Verbinden des Armbands 3 mit dem Gehäuse 5 bereitgestellt sein.
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In 2 sind beispielhaft vier der genannten Armbandmodule 12 dargestellt. Jedes Armbandmodul 12 weist eine Anzeigeeinrichtung 13 auf, die als pixelbasierter Bildschirm ausgestaltet sein kann oder als Berührungsbildschirm. Als Berührungsbildschirm weist die Anzeigeeinrichtung 13 zusätzlich eine berührungssensitive Anzeigeoberfläche 14 auf. Ein Armbandmodul 12 kann des Weiteren einen Festdatenspeicher 15 zum Bereitstellen von Programmdaten einer Applikation umfassen. Jedes Armbandmodul 12 weist insbesondere auch eine Kommunikationseinrichtung 17 auf, über welche die besagten Kommunikationsdaten mit der Kommunikationsschnittstelle 9 des Armbandmoduls 12 ausgetauscht werden können. Über die Kommunikationseinrichtung 17 können die Armbandmodule optional auch weitere Kommunikationsdaten untereinander austauschen. Im verbundenen Zustand, wenn ein Armbandmodul 12 in das Armband 3 integriert ist, kann durch Austausch von Kommunikationsdaten durch die Recheneinrichtung 7 z. B. bewirkt werden, dass auf der Anzeigeeinrichtung 13 ein Startsymbol 18 angezeigt wird, welches einem Benutzer (nicht dargestellt) visuell signalisiert, welche Applikation in dem Armbandcomputer 1 gestartet wird, wenn er das Symbol 18 berührt oder durch eine andere Bedienhandlung aktiviert. Ein Armbandmodul 12 kann des Weiteren einen Energiespeicher 19 aufweisen, mittels welchem das jeweilige Armbandmodul 12 und optional auch das Hauptmodul 2 mit elektrischer Energie versorgt werden kann. Ein Armbandmodul 12 kann des Weiteren eine Prozessoreinrichtung 20 aufweisen, mittels welcher Programmdaten einer Applikation ausgeführt werden können und/oder die Recheneinrichtung 7 beim Ausführen von Programmdaten unterstützt werden kann. Die genannten Elemente des Armbandmoduls 12 sind in einem Gehäuse 21 des Armbandmoduls 12 angeordnet.
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3 veranschaulicht, wie ein Armbandmodul 12 in den Armbandcomputer 1 integriert sein kann. Das Armbandmodul 12 kann beispielsweise den Formfaktors eines der Segmente 10 aufweisen. Dann kann das Segment 10 durch das Armbandmodul 12 ersetzt werden. Hierzu können beispielsweise die entsprechenden Gelenkelemente 11 temporär geöffnet oder auseinandergebaut werden. Die Gelenkelemente 11 können beispielsweise jeweils einen Stift aufweisen, der aus dem Armbandcomputer 1 herausgezogen werden kann, wodurch sich dann die drehbewegliche Lagerung öffnet oder löst. Der Stift bildet ein Scharnier der Gelenkelemente 11. Die Gelenkelemente 11 des Armbandmoduls 12 stellen in diesem Fall also eine Halteeinrichtung zum Halten des Armbandmoduls in dem Armband 3 dar. Alternativ dazu kann vorgesehen sein, dass ein Segment 10 ein Rahmenelement oder Schalenelement aufweist, wohinein das Armbandmodul 12 eingelegt werden kann. Es kann hierbei vorgesehen sein, dass eine Schwalbenschwanzverbindung vorgesehen ist, durch welche das Armbandmodul daran gehindert ist, aus der Schale oder dem Rahmen herauszufallen. Das Armbandmodul 12 kann hierzu eine entsprechend ausgestaltete Halteeinrichtung aufweisen, deren Form mit einem Hinterschnitt des Rahmenelements oder Schalenelements korrespondiert. Die Befestigung des Armbandmoduls 12 in dem Schalenelement oder dem Rahmenelement kann zusätzlich oder alternativ dazu beispielsweise mittels einer Schnappverbindung oder einen anderen Verschlussmechanismus realisiert sein. Die Schnappverbindung kann durch eine Halteeinrichtung des Armbandmoduls 12 ermöglicht sein, z. B. durch einen Rasthaken.
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4 veranschaulicht, wie durch den Benutzer wahlweise der Armbandcomputer 1 mit mehreren Armbandmodulen 12 ausgestattet werden kann. Jedes Armbandmodul 12 kann hierbei mit dem Hauptmodul 2 über die jeweilige Kommunikationseinrichtung 17 Kommunikationsdaten austauschen. Die Kommunikationsdaten können zwischen der Kommunikationsschnittstelle 9 des Hauptmoduls 2 und den Kommunikationseinrichtungen 17 der Armbandmodule 12 beispielsweise drahtgebunden über ein in das Armband 3 integriertes Kabel ausgetauscht werden. Es kann auch vorgesehen sein, dass die Kommunikationsdaten drahtlos über eine Funkverbindung ausgetauscht werden, die beispielsweise auf dem Bluetooth-Standard beruhen kann.
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Durch die Armbandmodule 12 kann auch beispielsweise eine Funkeinrichtung genutzt werden, die in dem Hauptmodul bereitgestellt sein kann und über welches Daten mit einer computerexternen Einrichtung, beispielsweise einem Router oder einem Personalcomputer oder einem Infotainmentsystem eines Kraftfahrzeugs, ausgetauscht werden können. Die Funkverbindung kann beispielsweise aus einem Bluetooth-Standard oder einem WLAN-Standard beruhen.
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Durch den Armbandcomputer 1 ist somit eine Erweiterungsmöglichkeit der Anzeigefläche für das Hauptmodul 2 durch optional in dem Armband 3 bereitstellbare Armbandmodule 12 gegeben.
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Diese Armbandmodule 12 werden im Austausch zu den Serienarmbandgliedern, d. h. den Segmenten 10, eingesetzt und dadurch mit dem Hauptmodul 2 verbunden. Jedes Armbandmodul 12 enthält als Anzeigeeinrichtung 13 eine Displayeinheit, die mit dem Hauptmodul 2 nach dem Einsetzen über die Kommunikationseinrichtung 17 kommunizieren kann. Es ist möglich, eine benutzerdefinierte Applikation auf das Armbandmodul 12 abzulegen, um so das Hauptmodul 2 zu entlasten und/oder die Bedienung mittels eines direkt zugänglichen Symbol 18 zu ermöglichen. Es ergibt sich also ein Hard-Key-Effekt, der es erlaubt, ohne Auswahl aus einem Menü die dem Armbandmodul 12 zugeordnete Applikation zu starten.
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Weiterhin ist es möglich, dass ein Armbandmodul 12 mit einer dazugehörenden Applikation direkt hergestellt wird, sodass die Programmdatenapplikation nur in Kombination mit dem Armbandmodul 12 zur Verfügung steht. Hierdurch können beispielsweise datenintensive oder anderweitig aufwendige Applikationen, wie beispielsweise eine Navigationsapplikation, bereitgestellt werden. Sämtliche Applikationsdaten 16 können auf dem Armbandmodul 12 in dem Festdatenspeicher 15 angelegt oder gespeichert sein. Dies entlastet zusätzlich das Hauptmodul 2 und/oder schützt vor Raubkopien.
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Somit weist der Armbandcomputer 1 eine Vergrößerung des Anzeigebereichs im Vergleich zu der Ausgangskonfiguration gemäß 1 auf, wenn die Armbandmodule 12 bereitgestellt sind. Wie ein Vergleich von 3 mit 4 zeigt, ist auch ein nachträgliches Erweitern des Armbandcomputers 1 möglich. Durch Zuordnung einer Applikation zu einem Armbandmodul 12 ist eine einfache Direktbedienung dieser Applikation möglich. Das Hauptmodul 2 kann durch einen zusätzlichen Festdatenspeicher und/oder einen flüchtigen Datenspeicher und/oder den durch die Anzeigeeinrichtung 13 bereitgestellten Anzeigebereich in vorteilhafter Weise entlastet werden. Hier steigt die Reaktionsgeschwindigkeit der Recheneinrichtung 7 des Hauptmoduls 2 und/oder sinkt ein Strombedarf des Hauptmoduls 2.
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Insgesamt zeigt das Beispiel, wie durch die Erfindung eine Smartwatch mit intelligenten Armbandmodulen bereitgestellt werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2014/0062892 A1 [0003]
- DE 102014116544 A1 [0004]
- US 2015/0124566 A1 [0005]