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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Telekommunikationsendgeräts, insbesondere für eine Hauskommunikationsanlage. Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Telekommunikationsendgerät und Telekommunikationsanlage, insbesondere für eine Hauskommunikationsanlage.
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TECHNISCHER HINTERGRUND
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Telekommunikationsendgeräte weisen diverse Leistungsmerkmale, wie etwa das Halten, Rückfragen, Makeln, Anklopfen, Rückruf, etc., auf. Die vorliegende Erfindung bezieht sich insbesondere auf die Rückruffunktion. Obgleich prinzipiell auf beliebige Telekommunikationsanlagen und deren Telekommunikationsendgeräte anwendbar, wird die vorliegende Erfindung nachfolgend mit Bezug auf eine Hauskommunikationsanlage und deren Endgeräte erläutert.
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Anrufversuche, bei denen der Angerufene den Anruf nicht annimmt, gehen ins Leere, sofern der Angerufene nicht über einen Anrufbeantworter oder eine entsprechende Mailbox verfügt. Dem Anrufer bleibt in solchen Fällen nur die Möglichkeit, den Anrufversuch zu einer späteren Zeit zu wiederholen. Moderne Teilnehmerendgeräte nehmen dem Benutzer die Wahlwiederholung ab, indem sie bei einem fehlgeschlagenen Anruf nach einer definierten Zeit automatisch die zuletzt gewählte Rufnummer erneut anrufen. Diese Wahlwiederholungsfunktion ist nur dann aktivierbar, wenn das Zielendgerät des Angerufenen dem anrufenden Teilnehmerendgerät ein Besetztzeichen zurück übermittelt.
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Mit der so genannten CCBS-Funktionalität (CCBS = Completion of Calls to Busy Subscriber) ist ein anrufendes Teilnehmerendgerät in der Lage, einen Verbindungsaufbau zu einem zuvor besetzten Zielendgerät in der Vermittlungsstelle zu automatisieren. Ein anrufendes Teilnehmerendgerät, welches von einem Zielteilnehmer einen Besetztton erhält, kann vor dem Auflegen des Hörers über die Tastatur eines Endgerätes diesen Dienst aktivieren. Wird der zuvor besetzte Zielteilnehmer wieder frei, beispielsweise indem dessen Anwender einen vorherigen Anruf durch Auflegen beendet, erhält das Teilnehmerendgerät des Anrufers durch die Vermittlungsstelle eine Information über diesen Vorgang. Das Teilnehmerendgerät signalisiert dann seinem Anwender mit einem besonderen Klingelton, dem so genannten Rückruf, dass das Zielendgerät des Zielteilnehmers nun nicht mehr besetzt ist. Nimmt der Anrufer diesen Rückruf durch Abnehmen des Telefonhörers entgegen, wird im Anschluss daran automatisch der Zielteilnehmer durch die Vermittlungsstelle erneut angerufen. Die CCBS-Funktionalität, das heißt die Rückruffunktionalität bei Besetzzeichen, kann allerdings nicht genutzt werden, wenn der Zielteilnehmer den ankommenden Anruf abweist oder die Vermittlungsstelle des Zielteilnehmers den Dienst nicht unterstützt. Die CCBS-Funktionalität ist auch nicht mit der Funktion "automatische Wiederwahl" zu verwechseln, bei dem im Falle eines Besetzttons das Teilnehmerendgerät nach einer vorher festgelegten Zeitspanne das Zielendgerät wiederholt anruft, bis kein Besetztton mehr festgestellt werden kann.
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Alle bisher bekannten Rückruffunktionalitäten bei Telekommunikationsanlagen beziehen sich auf eine Erhöhung des Komforts für den Anrufer. Der Angerufene, das heißt der Zielteilnehmer, erhält lediglich eine Information darüber, dass ein Anruf eingegangen ist und eine Information über die Telefonnummer des Anrufers, sofern dieser die Anzeige und Übermittlung dieser Nummer freigeschaltet hat. Weitergehende Informationen erhält der angerufene Zielteilnehmer allerdings nicht.
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Im allgemeinen Geschäftsverkehr ist es nicht unüblich, dass ein Anrufer einen Zielteilnehmer nicht erreicht, beispielsweise da der Zielteilnehmer gerade einen anderen Anruf führt (Besetztfunktion), nicht im Büro ist, aktuell gerade in einer Besprechung ist, aufgrund anderer Notwendigkeiten den Anruf bewusst nicht entgegennimmt, etc. In solchen Fällen ist es aus verfahrensökonomischen Gründen für beide Teilnehmer, das heißt sowohl für den Anrufer als auch für den Angerufenen, bisweilen zweckmäßig, dass der angerufene Zielteilnehmer den Zweck des Anrufs erfährt. In solchen Fällen erfährt der Zielteilnehmer erst über den Zweck des Anrufs, nachdem er den Anrufer zurückgerufen hat oder erneut von diesem angerufen wurde. Dies führt bisweilen zu Verzögerungen, da der Zielteilnehmer erst dann die entsprechenden, dem Anruf zugeordneten Tätigkeiten einleiten kann. Im Geschäftsverkehr ist dies mitunter nachteilig.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Rückruffunktion bereitzustellen.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1, durch ein Telekommunikationsendgerät mit den Merkmalen des Patentanspruchs 7 und durch eine Telekommunikationsanlage mit den Merkmalen des Patentanspruchs 12 gelöst.
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Demgemäß ist vorgesehen:
- – Ein Verfahren zum Betreiben eines Telekommunikationsendgeräts, insbesondere für eine Hauskommunikationsanlage, mit den von dem Telekommunikationsendgerät veranlassten Schritten: Versuch des Aufbaus einer Telekommunikationssprechverbindung zu einem Zielendgerät; Hinterlegen einer Rückrufanfrage und eine der Ruckrufanfrage zugeordnete zusätzliche Information im Zielendgerät, sofern zwischen dem Telekommunikationsendgerät und dem Zielendgerät auf eine Anfrage des Telekommunikationsendgerätes für eine Kommunikationsverbindung hin keine Telekommunikationssprechverbindung zwischen diesen zustande gekommen ist.
- – Ein Telekommunikationsendgerät, insbesondere Hauskommunikationsendgerät für eine Hauskommunikationsanlage, mit einer Eingabeeinrichtung zur Eingabe von Sprach- und Textdaten, mit einer Sendeeinrichtung, die dazu ausgelegt ist, eine Kommunikationsverbindung zu zumindest einem Zielendgerät aufzubauen, und die ferner dazu ausgelegt ist, eine über die Eingabeeinrichtung eingebbare Rückrufanfrage sowie eine der Ruckrufanfrage zugeordnete zusätzliche Information an ein Zielendgerät zu übermitteln, sofern zwischen dem Telekommunikationsendgerät und dem Zielendgerät auf eine Anfrage des Telekommunikationsendgerätes hin keine Kommunikationssprechverbindung zwischen diesen zustande gekommen ist.
- – Eine Telekommunikationsanlage, insbesondere eine Hauskommunikationsanlage, mit einer Vielzahl von Telekommunikationsendgeräten, wobei zumindest ein Telekommunikationsendgerät dazu ausgelegt ist, ein erfindungsgemäßes Verfahren auszuführen.
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Die Idee der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass ein Angerufener, der einen Anruf nicht entgegen genommen hat oder konnte, in bekannter Weise nicht nur in Kenntnis gesetzt wird, dass er angerufen wurde und wer ihn angerufen hat. Vielmehr erhält der Angerufene auch zusätzliche Informationen zu diesem Anruf. mit diesen zusätzlichen Informationen stellt der Anrufer eine Beziehung des Anrufs zu einer Sache, einer erforderlichen Aktion, zu einem Ereignis oder dergleichen her. Die zusätzliche Information sollte kurz und aussagekräftig sein, idealer Weise eine Kurzzusammenfassung des Zwecks des Anrufs oder einer allgemeinen Thematik des beabsichtigten Gesprächs. Eine kurze und prägnante zusätzliche Information ermöglicht dem Zielteilnehmer dann die schnelle thematische Zuordnung und Vorbereitung für einen Rückruf bzw. einen erneuten Anruf des Anrufers. Diese zusätzliche Information erhält das Zielendgerät und damit der Angerufene typischerweise zusätzlich zu den in bekannter Weise übermittelten Informationen, beispielsweise der Information, dass ein Anruf eingegangen ist, und ggf. die Telefonnummer des Anrufers, über welche der Anrufer identifiziert werden kann.
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Der besondere Vorteil dieser Lösung besteht darin, dass der Angerufene sich für einen Rückruf oder einen erneuten Anruf des Anrufers vorbereiten kann und ggf. die dem Anruf zugeordneten Aktionen und Tätigkeiten bereits vor einem Rückruf vornehmen kann. Beispielsweise kann er die für den Anrufer gewünschten Informationen zusammenstellen und dem Anrufer bei einem erneuten Anruf unmittelbar mitteilen. Dies bedeutet nicht nur für den Anrufer, sondern auch für den Angerufenen eine signifikante Verbesserung des Komforts, was vor allem für geschäftsbedingte Anrufe mit einem deutlichen Zeitgewinn einhergeht.
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Vorzugsweise sind sowohl das Telekommunikationsendgerät als auch das Zielendgerät technisch dazu ausgebildet, die Übermittlung bzw. den Empfang und die Wiedergabe einer solchen zusätzlichen Information zu unterstützen. Technisch ist dies einfach zu implementieren, indem die Funktionalität der Rufnummeranzeige im Falle eines entgangenen Anrufs entsprechend durch die Anzeige der zusätzlichen Information erweitert wird.
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Die vorliegende Erfindung eignet sich vor allem bei Hauskommunikationsanlagen, um den Telekommunikationsendgeräten, die an derselben Hauskommunikationsanlage angeschlossen sind, die zusätzlichen Informationen zu übermitteln. Außerdem lässt sich die Erfindung dort meist einfacher als bei einer öffentlichen Telekommunikationsanlage implementieren, da die Hauskommunikationsanlage örtlich begrenzt ist und deren Teilnehmerendgeräte sehr häufig gleichartig und insbesondere funktionsgleich oder zumindest funktionsähnlich ausgebildet sind. Auch ist hier der Sicherheitsaspekt meist nicht so hoch wie bei einer öffentlichen Telekommunikationsanlage und der Bedarf der einzelnen Benutzer, untereinander flexibel und komfortgesteigert Informationen auszutauschen und miteinander zu kommunizieren, ist meist größer als bei einem öffentlich Telekommunikationsnetz.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen sowie aus der Beschreibung unter Bezugnahme auf die Figuren der Zeichnung.
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In einer typischen Ausgestaltung umfasst die zusätzliche Nachricht eine Zweckangabe für den Zielteilnehmer, die eine Information über den Zweck des von dem anrufenden Teilnehmer getätigten Anrufs beinhaltet. Beispielsweise kann diese Zweckangabe ein besonderes Aktenzeichen eines Anrufs, eine Bitte, eine Anfrage, beispielsweise für eine Auskunft, oder eine sonstige Information beinhalten. Beispielsweise könnte diese zusätzliche Nachricht auch eine Information darüber enthalten, dass der Anruf geschäftlicher oder privater Natur war. Diese zusätzliche Nachricht wird dann zusammen mit weiteren Informationen an den Zielteilnehmer übermittelt, so dass dieser nicht nur eine Information erhält, dass er angerufen wurde und ggf. die Nummer des Anrufers, welche zum Beispiel den Anrufer identifiziert, sondern auch eine von dem Anrufer übermittelte Zweckangabe erhält. Diese Zweckangabe fungiert damit gewissermaßen als ein dem Anruf zugeordneter Betreff.
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In einer weiteren Ausgestaltung umfasst das Telekommunikationsendgerät eine Liste mit zumindest zwei und vorzugsweise einer Vielzahl von Nachrichten. Sofern zwischen dem Telekommunikationsendgerät, das heißt von dem anrufenden Endgerät, und dem Zielgerät keine Verbindung zustande gekommen ist, wird von dem Benutzer des Telekommunikationsendgeräts zumindest eine der in der Liste vorhandenen Nachrichten ausgewählt, die dann als zusätzliche Information an das Zielendgerät gesendet wird. Der Vorteil dieser Lösung besteht darin, dass bereits eine Vorauswahl von vorgegebenen zusätzlichen Informationen vorhanden ist, die es dem Anrufer ermöglichen, eine davon auszuwählen und an das Zielendgerät zu übermitteln. Beispielsweise können als Vorauswahl sehr häufig verwendete Nachrichten vorgesehen sein. Beispielsweise könnte vorgesehen sein, dass immer der oder die letzten angegebenen Zweckangaben, die an einen speziellen Zielteilnehmer als zusätzliche Informationen übermittelt wurden, in einem Speicher abgelegt wird und dem Anrufer als Vorauswahl für eine an das Zielendgerät zu sendende zusätzliche Information zur Verfügung steht. Denkbar wäre auch, wenn die Vorauswahl der zusätzlichen Informationen die Adressaten der zusätzlichen Information berücksichtigt. Dies erhöht den Komfort zusätzlich, da der Benutzer diese zusätzliche Nachricht nicht erst eingeben muss, sondern diese sehr einfach aus einer Liste bereits verwendeter zusätzlicher Informationen auswählen kann.
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In einer typischen Ausgestaltung ist die zusätzliche Information eine Textnachricht, die gewissermaßen als ein Betreff oder eine Betreffzeile für den Zweck des Anrufs fungiert.
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In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung weist das Telekommunikationsendgerät eine Spracherkennungseinrichtung auf, welche dazu ausgelegt ist, eine über das Mikrofon eingegebene gesprochene Nachricht unmittelbar in eine Textnachricht zu wandeln und beispielsweise an das Zielendgerät zu senden. Diese Textnachricht bildet dann die zusätzliche Information, welche an das Zielendgerät übermittelt wird. Dies ermöglicht erneut eine zusätzliche Komfortsteigerung für den Anrufer, da er ohne aufwändige Tastatureingaben die zusätzliche Nachricht direkt in sein Telekommunikationsendgerät sprechen kann, welche dann von dem Telekommunikationsendgerät beispielsweise mittels Spracherkennung in die an das Zielendgerät zu übermittelnde Textnachricht gewandelt wird. Denkbar wäre auch, dass der Anwender aus einer vom Telekommunikationsendgerät vorgegebenen, gespeicherten Liste an Textnachrichten eine der dort gespeicherten Textnachrichten durch Spracheingabe auswählt, welche dann in Form einer Textnachricht an das Zielendgerät übermittelt wird.
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In einer weiteren Ausgestaltung wird die zusätzliche Information über eine Tastenbetätigung einer Eingabeeinrichtung des Telekommunikationsendgerätes eingegeben. Diese Eingabeeinrichtung kann beispielsweise eine Tastatur, ein Trackball, eine Taste, ein Touchscreen und dergleichen sein. Im Fall einer sprachgesteuerten Eingabe oder Auswahl der zusätzlichen Information fungiert zum Beispiel ein Mikrofon als Eingabeeinrichtung.
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In einer typischen Ausgestaltung wird die zusätzliche Information durch eine von dem Telekommunikationsendgerät mit dem Anwender interaktiv vorgenommenen, automatisierten menügesteuerten Abfrage ermittelt. Dabei wird der Anwender des Telekommunikationsgeräts menügesteuert abgefragt, welchen Zweck der Anruf hatte und welche Zweckangabe aus einer Liste an voreingestellten Zweckangaben an den angerufenen Zielteilnehmer übermittelt werden soll. Im einfachsten Fall könnte beispielsweise vorgesehen sein, dass ein Anruf entweder privater oder geschäftlicher Natur war und dies als zusätzliche Information übermittelt wird. Ebenfalls denkbar wäre die Abfrage, ob überhaupt eine zusätzliche Information gesendet werden soll oder nicht. Denkbar wäre ferner eine Mischung aus sprachgesteuerter Abfrage und/oder Eingabe und tastengesteuerter Eingabe zur Bereitstellung der zusätzlichen Information.
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Die obigen Ausgestaltungen und Weiterbildungen lassen sich, sofern sinnvoll, beliebig miteinander kombinieren. Weitere mögliche Ausgestaltungen, Weiterbildungen und Implementierungen der Erfindung umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen von zuvor oder im Folgenden bezüglich der Ausführungsbeispiele beschriebenen Merkmale der Erfindung. Insbesondere wird dabei der Fachmann auch Einzelaspekte als Verbesserungen oder Ergänzungen zu der jeweiligen Grundform der vorliegenden Erfindung hinzufügen.
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INHALTSANGABE DER ZEICHNUNG
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Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der in den schematischen Figuren der Zeichnungen angegebenen Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen dabei:
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1 ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Hauskommunikationsanlage;
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2 ein Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen Telekommunikationsendgeräts für eine Hauskommunikationsanlage;
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3 ein Ablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Betreiben eines Telekommunikationsendgeräts.
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Die beiliegenden Zeichnungen sollen ein weiteres Verständnis der Ausführungsformen der Erfindung vermitteln. Sie veranschaulichen Ausführungsformen und dienen im Zusammenhang mit der Beschreibung der Erklärung von Prinzipien und Konzepten der Erfindung. Andere Ausführungsformen und viele der genannten Vorteile ergeben sich im Hinblick auf die Zeichnungen. Die Elemente der Zeichnungen sind nicht notwendigerweise maßstabsgetreu zueinander gezeigt.
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In den Figuren der Zeichnung sind gleiche, funktionsgleiche und gleich wirkende Elemente, Merkmale und Komponenten – sofern nichts Anderes ausführt ist – jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
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BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN
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1 zeigt ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Telekommunikationsanlage, die hier als Hauskommunikationsanlage 10 ausgebildet ist. Die Hauskommunikationsanlage 10 weist eine Vielzahl von Teilnehmerendgeräten 11 auf. Die Teilnehmerendgeräte 11 sind direkt oder mittels Switches 17 oder über andere Teilnehmerendgeräte 11 mit einem Busnetzwerk der Hauskommunikationsanlage 10 gekoppelt. Die Hauskommunikationsanlage 10 weist ferner eine zentrale Steuereinrichtung 15 auf, die ebenfalls über das Busnetzwerk 12, 14 mit den verschiedenen Teilnehmerendgeräten 11 gekoppelt ist. Das Busnetzwerk wird hier durch verschiedene Router 13, Switches 17 und Kommunikationsverbindungen 12, 14 gebildet. Die Verbindungen 12 zwischen den Teilnehmerendgeräten 11 und den Routern 13 sowie die Verbindungen 14 zwischen den verschiedenen Routern 13 können als drahtgebundene oder drahtlose Kommunikationsverbindungen ausgebildet sein. Denkbar wäre ein WLAN-, LAN-, MAN-, WAN- oder KNX-Netzwerk oder etwa auch ein gemischtes WLAN/LAN-Netzwerk. Darüber hinaus wären auch andere Netzwerktopologien einsetzbar.
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Im Falle einer Hauskommunikationsanlage 10 können verschiedene Teilnehmerendgeräten 11 einer so genannten Teilnehmergruppe 16 oder Cluster 16 zugeordnet sein. Die Teilnehmerendgeräte 11 eines jeweiligen Clusters 16 sind über entsprechende Kommunikationsverbindungen 12 direkt oder indirekt, beispielsweise über weitere Router oder andere Teilnehmerendgeräte, mit einem diesem Cluster zugeordneten Router 13 verbunden. Ein solches Cluster 16 kann beispielsweise eine Einheit in einem Gebäude sein, beispielsweise eine abtrennbare Wohnung, ein Büro, der Empfang eines Gebäudes oder einer Etage, und dergleichen. Denkbar wäre auch, dass als Cluster 16 einzelne Räume oder Untergruppen innerhalb eines Raums, einer Wohneinheit oder eines Büros vorgesehen sind.
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Darüber hinaus ist eines der Cluster 16' dafür vorgesehen, die zentrale Steuereinrichtung 15, beispielsweise den Server 15 des Busnetzwerks, aufzunehmen. Ein weiteres Cluster 16'' kann beispielsweise der Eingangsbereich mit der Türsprechanlage 18 samt der darin integral angeordneten Türkamera sein. Sowohl die zentrale Steuereinrichtung 15 als auch die Türsprechanlage 18 fungieren als Teilnehmerendgeräte.
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Als Teilnehmerendgeräte 12 können beispielsweise vorgesehen sein: ein Haustelefon mit oder ohne Display, ein Etagenruftaster, eine Etagentürsprechanlage ohne oder mit Videokamera, ein Videofreisprechtelefon, eine virtuelles Videohaustelefon, ein Türcontroller, eine analoge Videokamera, eine Türstation, eine Türkamera, ein PC, eine elektronisches Whiteboard und dergleichen.
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2 zeigt nun ein Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen Telekommunikationsendgeräts 20 für eine Hauskommunikationsanlage 10, wie sie anhand der 1 dargestellt ist. Das Telekommunikationsendgerät 20 sei beispielsweise ein Haustelefon, ein Videofreisprechtelefon oder ein virtuelles Videohaustelefon. Das Telekommunikationsendgerät 20 weist diverse Eingabeeinrichtungen auf, die als Tastatur 21, Trackball 22 und Mikrofon 23 ausgebildet sind. Ferner ist eine Sendeeinrichtung 24 vorgesehen, die dazu ausgelegt ist, eine Kommunikationssprechverbindung 25 zu einem hier lediglich schematisch angedeuteten Zielendgerät 26 aufzubauen.
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Das erfindungsgemäße Teilnehmerendgerät 20 weist ferner einen hier lediglich schematisch angedeuteten Speicher 27 auf, in dem beispielsweise eine Vorauswahl von Nachrichten ablegbar ist. Ferner ist eine hier ebenfalls lediglich schematisch angedeutete Steuereinrichtung 28 vorgesehen, die die Steuerung der Kommunikation zwischen dem Teilnehmerendgerät 20 und dem Zielendgerät 26 vornimmt. Ebenfalls vorgesehen ist eine Spracherkennungseinrichtung 29, die z.B. eine über das Mikrofon 23 eingegebene Sprachnachricht erkennt und in eine Textnachricht umwandelt. Schließlich weist das erfindungsgemäße Teilnehmerendgerät 20 weitere Funktionen und Einrichtungen auf, wie beispielsweise ein Display 30 zur Anzeige von Informationen und Nachrichten, einen Lautsprecher 31 zur Ausgabe von Sprachnachrichten, eine Empfangseinrichtung 32 zur Aufnahme von beispielsweise vom Zielteilnehmer 26 zurückgesendeten Informationen, wie beispielsweise einem Belegt-Zeichen. Sofern das Teilnehmerendgerät 20 als portables, mobiles Endgerät ausgebildet ist, weist dieses ferner eine eigene, lokale Energieversorgung 33 auf. Andernfalls könnte auch vorgesehen sein, dass das Teilnehmerendgerät 20 die zum Betrieb benötigte Energie beispielsweise über eine externe Energiequelle bezieht.
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Nachfolgend wird anhand des in der 3 dargestellten Ablaufdiagramms ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Betreiben der Hauskommunikationsanlage 20 näher erläutert.
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Es sei angenommen, dass ein Benutzer des Telekommunikationsendgerätes 20 ein Zielendgerät 26 anrufen möchte. In einem ersten Schritt S1 erfolgt der Versuch des Aufbaus einer Telekommunikationssprechverbindung 25 von dem Telekommunikationsendgerät 20 zu dem Zielendgerät 26.
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Anschließend wird in einem Entscheidungsschritt S2 geprüft, ob der Benutzer des angerufenen Zielendgeräts 26 den Anruf abnimmt oder nicht.
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Nimmt der Benutzer des angerufenen Zielendgeräts 26 den Anruf an, dann ist in bekannter Weise eine Telekommunikationssprechverbindung zwischen den beiden Teilnehmern 20, 26 aufgebaut worden (Schritt S3).
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Kommt es jedoch zu keiner solchen Telekommunikationssprechverbindung, sei es dass der angerufene Teilnehmer nicht verfügbar war, den Anruf nicht entgegennehmen kann oder möchte oder bereits mit einem anderen Teilnehmer eine Telekommunikationssprechverbindung vorhanden ist, dann wird von dem Teilnehmerendgerät 20 im Schritt S4 eine zusätzliche Information an das Zielendgerät 26 gesendet und dort hinterlegt. Diese zusätzliche Information kann zusätzlich zu einer an sich bekannten Rückrufanfrage, einer an das Zielendgerät gesendeten Information, dass ein Anruf stattgefunden hat, und ggf. einer Information über die Telefonnummer des Anrufers übermittelt werden. Diese zusätzliche Information beinhaltet z.B. eine Zweckangabe über den von dem anrufenden Teilnehmer getätigten Anruf in Textform.
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Im Falle eines erneuten Anrufs (Schritt S5) des Anrufers oder eines Rückrufs des Angerufenen sind die beiden Gesprächsteilnehmer bereits über den Zweck des vorherigen Anrufs informiert.
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Obwohl die vorliegende Erfindung vorstehend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele beschrieben wurde, sei sie nicht darauf beschränkt, sondern lässt sich auf mannigfaltige Art und Weise modifizieren.
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Es versteht sich von selbst, dass die oben anhand der 1 dargestellte Architektur einer Hauskommunikationsanlage lediglich beispielhaft zu verstehen ist und nicht dahingehend beschränkt sein soll. Vielmehr wäre auch denkbar, eine beliebig andere Architektur, beispielsweise durch eine andere, ggfs. komplexere Verzweigung des Busnetzwerks, zusätzliche Teilnehmerendgeräte und dergleichen, vorzusehen.
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Insbesondere sei die Erfindung auch nicht auf die anhand von 2 angegebene, konkrete Ausgestaltung eines Teilnehmerendgerätes beschränkt. Vielmehr kann dieses Teilnehmerendgerät auch zusätzliche, andere oder weniger Funktionalitäten aufweisen. Denkbar wäre auch, dass das Teilnehmerendgerät nicht notwendigerweise ein drahtgebundenes oder drahtloses Haustelefon ist, sondern vielmehr auch ein PC, ein virtuelles Telefon oder ein Mobilfunktelefon.
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Auch das anhand von 3 dargestellte Verfahren kann beliebig ergänzt, verfeinert, abgewandelt oder modifiziert werden, sofern sichergestellt ist, dass im Schritt S4 eine zusätzliche Information, wie etwa ein Betreff oder ein Zweck des Anrufs, an den Zielteilnehmer mit übermittelt wird. Sofern nichts Anderes angegeben ist, wird in der vorliegenden Patentanmeldung das Endgerät eines angerufenen Teilnehmers als Zielendgerät und dessen Teilnehmer als Angerufener oder Zielteilnehmer bezeichnet. Das anrufende Endgerät wird kurz als Teilnehmerendgerät und dessen Benutzer als Anrufer bezeichnet.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Hauskommunikationsanlage
- 11
- Teilnehmerendgerät
- 12
- Verbindung
- 13
- Router, Switch
- 14
- Verbindung
- 15
- zentrale Steuereinrichtung
- 16, 16', 16''
- Cluster, Teilnehmergruppe
- 17
- Router, Switch
- 18
- Türsprechanlage, Teilnehmerendgerät
- 20
- Telekommunikationsendgerät
- 21
- Tastatur
- 22
- Trackball
- 23
- Mikrofon
- 24
- Sendeeinrichtung
- 25
- Kommunikationsverbindung
- 26
- Zielendgerät
- 27
- Speicher
- 28
- Steuereinrichtung
- 29
- Spracherkennungseinrichtung
- 30
- Display
- 31
- Lautsprecher
- 32
- Empfangseinrichtung
- 33
- lokale Energiequelle
- S1–S5
- Schritte