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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Anordnung zum Bestimmen
einer Fahrzeugroute. Außerdem betrifft die Erfindung ein
Computerprogramm und ein Computerprogrammprodukt.
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Stand der Technik
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Sonderfahrzeuge,
die sich im Notfalleinsatz befinden, zeigen dies mittels Blaulicht
und Martinshorn anderen Verkehrsteilnehmern und somit Fahrzeugen
in der Nähe an. Dabei wird die gewünschte Fahrtroute
den übrigen Verkehrsteilnehmern in der Regel nur durch
den Fahrtrichtungsanzeiger bzw. Blinker angezeigt. Hierbei sind
Systeme bekannt, bei denen die aktuelle Position und eine gewünschte Fahrtroute
durch festgelegte Wegpunkte des Sonderfahrzeugs ausgehend von dem
Sonderfahrzeug übermittelt werden und andere Fahrzeuge
lediglich überprüfen, ob sich die Fahrtrouten
kritisch annähern.
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Ein
Beispiel hierzu ist die aus der Druckschrift
DE 100 53 099 C2 bekannte
Vorrichtung für ein Landfahrzeug zur optischen oder akustischen
Anzeige eines Fahrzeugs mit Sonderrechten und somit eines Sonderfahrzeugs.
Diese Vorrichtung umfasst eine Einrichtung zur Bestimmung der momentanen Position
des Fahrzeugs. Die Vorrichtung umfasst auch eine Empfangseinrichtung
zum Empfangen von Positionsdaten des Sonderfahrzeugs und eine Auswerteeinrichtung,
die einen Abstand zwischen dem Fahrzeug und dem Sonderfahrzeug anhand
der momentanen Position des Fahrzeugs und der übermittelten
Positionsdaten des Sonderfahrzeugs berechnet und bei Unterschreiten
eines vorgebbaren Abstands eine optische und/oder akustische Meldung abgibt.
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Aus
der Druckschrift
JP 2003/256993 ist
ein Kommunikationssystem für ein Fahrzeug bekannt.
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Mit
diesem Kommunikationssystem ist es möglich, eine Fahrstrecke
eines Notfall- bzw. Einsatzfahrzeugs dadurch abzusichern, dass einem
herkömmlichen Fahrzeug eine geplante Fahrstrecke des Einsatzfahrzeugs
bereitgestellt wird. Somit soll es ermöglicht werden, einen
Zusammenstoß des herkömmlichen Fahrzeugs mit dem
Einsatzfahrzeug zu vermeiden. Hierbei wird die seitens des Einsatzfahrzeugs
dem herkömmlichen Fahrzeug komplett bereitgestellte geplante
Fahrstrecke mit einer aktuellen Position des herkömmlichen
Fahrzeugs verglichen. Falls sich bei einem derartigen Vergleich
herausstellt, dass ein Zusammenstoß zwischen dem herkömmlichen
Fahrzeug und dem Einsatzfahrzeug bevorstehen könnte, wird
dem Fahrer des herkömmlichen Fahrzeugs diesbezüglich
eine Warnung bereitgestellt, die den Fahrer darüber informiert,
dass sich ein im Einsatz befindliches Einsatzfahrzeug nähert.
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Ein
Verfahren und ein System zur Sicherung eines Betriebs eines Einsatzfahrzeugs,
wenn sich dieses während eines Einsatzes im Straßenverkehr bewegt,
unter Nutzung einer Streckenberechnung ist aus der Druckschrift
US 6 700 504 bekannt. Auch
in diesem Fall ist vorgesehen, dass Daten, die eine für das
Einsatzfahrzeug berechnete Route umfassen, anderen Fahrzeugen, die
sich entlang der berechneten Route befinden, bereitgestellt werden.
Auf Grundlage der für die Fahrzeuge bereitgestellten Route
des Einsatzfahrzeugs können für die Fahrzeuge
Warnhinweise angezeigt werden, dass ein im Einsatz befindliches
Einsatzfahrzeug unterwegs ist und entlang welcher Route es fährt.
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Die
Druckschrift
DE 102
24 872 A1 betrifft ein zum Einsatz in einem Navigationssystem
vorgesehenes Verfahren zum Ermitteln mindestens einer von mindestens
einem Stand- und/oder Startort zu mindestens einem Zielort führenden
Route eines Fortbewegungsmittels, insbesondere eines Kraftfahrzeugs, auf
der Grundlage von Verkehrswege beschreibenden Verkehrswegeinformationen.
Dabei wird in Abhängigkeit von mindestens einem die ermittelte
Route betreffenden Ereignis oder von mindestens einer die ermittelte
Route betreffenden besonderen Situation durch das Navigationssystem
mindestens ein Hinweis oder Signal, bspw. ein Warnhinweis oder Warnsignal,
erzeugt. Dies kann in Abhängigkeit von mindestens einem
herannahenden, die ermittelte Route des Fortbewegungsmittels potenziell
kreuzenden Einsatzfahrzeug erfolgen.
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Offenbarung der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen einer Fahrzeugroute
bzw. Fahrzeugstrecke für ein Fahrzeug. Dabei werden einem
zum Bestimmen der Fahrzeugroute ausgebildeten Modul des Fahrzeugs
Informationen über eine bekannte Position und ein Ziel
mindestens eines Sonderfahrzeugs bereitgestellt. Durch das Modul
in dem Fahrzeug wird mindestens eine zwischen der bekannten Position und
dem Ziel verlaufende und durch das mindestens eine Sonderfahrzeug
zurückzulegende Sonderfahrzeugroute bzw. Sonderfahrzeugstrecke
bestimmt. Die Fahrzeugroute für das Fahrzeug wird unter
Berücksichtigung der mindestens einen für das
mindestens eine Sonderfahrzeug berechneten Sonderfahrzeugroute bestimmt.
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Durch
Bestimmen der Fahrzeugroute kann üblicherweise für
herkömmliche Fahrzeuge, beispielsweise Kraftfahrzeuge,
eine zurückzulegende Strecke im voraus berechnet und somit
bestimmt werden. Die Fahrzeugroute für das herkömmliche Fahrzeug
wird unter Berücksichtigung der von dem Modul des herkömmlichen
Fahrzeugs typischerweise berechneten Sonderfahrzeugstrecke des mindestens einen
Sonderfahrzeugs bzw. Einsatzfahrzeugs, bspw. Polizeifahrzeug, Feuerwehrfahrzeug
oder Ambulanzfahrzeug, bspw. durch Berechnung bestimmt.
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Sonderfahrzeuge,
die sich im Einsatz befinden, zeigen dies durch Blaulicht und Sirene
bzw. Martinshorn an. Während des Einsatzes genießen Sonderfahrzeuge
Sonderrechte, die es Fahrern von Sonderfahrzeugen erlauben, gesetzlich
vorgeschriebene Verkehrsregeln zu umgehen. Demnach stellen Sonderfahrzeuge
während eines Einsatzes für andere Verkehrsteilnehmer
und somit für herkömmliche Fahrzeuge ein Gefahrenpotenzial
dar.
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Mit
der vorliegenden Erfindung ist es u. a. möglich, dass an
einem Fahrzeug, eine zukünftige Fahrzeugroute für
dieses Fahrzeug derart berechnet und somit bestimmt werden kann,
dass das Fahrzeug nach potenziellen Sonderfahrzeugrouten, auf der
das Sonderfahrzeug unterwegs ist, ausweichen kann. Außerdem
kann dem Fahrer des Fahrzeugs eine Warnung oder ein Hinweis bereitgestellt
werden, durch die bzw. den der Fahrer darüber informiert wird,
dass sich mindestens ein Sonderfahrzeug nähern könnte,
oder dass eine Begegnung mit mindestens einem Sonderfahrzeug bevorstehen
könnte.
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Bei
einer Variante des Verfahrens kann vorgesehen sein, dass für
das Fahrzeug, unter Berücksichtigung herkömmlicher
Verkehrsverhältnisse bereits eine Fahrzeugroute bereitgestellt
wurde, wobei das Fahrzeug bei einer Fahrt dieser Fahrzeugroute folgt.
Zu einem Einsatz mindestens eines Sonderfahrzeugs kann es jederzeit überraschend
kommen, wobei die Informationen über die bekannte Position und
das Ziel des Sonderfahrzeugs üblicherweise bereits zu Beginn
des Einsatzes durch Übermittlung verkehrsteilnehmenden
Fahrzeugen bereitgestellt werden. Bei Durchführung des
Verfahrens wird durch das Modul in dem Fahrzeug zunächst
die mindestens eine Sonderfahrzeugroute und nachfolgend die in diesem
Fall neue oder zumindest abschnittsweise aktualisierte Fahrzeugroute
bestimmt, was bedeutet, das die bereits vor dem Einsatz bereitgestellte
Fahrzeugroute geändert werden kann.
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Hierzu
benötigt das herkömmliche Fahrzeug, typischerweise
das Modul in dem herkömmlichen Fahrzeug, lediglich zwei
Informationen über das im Einsatz befindliche Sonderfahrzeug,
nämlich das Ziel und daher die Position, die das im Einsatz
befindliche Sonderfahrzeug ansteuert, sowie eine bekannte, reale
Position des Sonderfahrzeugs, wobei es sich um einen Start- oder
Ausgangspunkt eines Einsatzes des mindestens einen Sonderfahrzeugs
handeln kann. Auf Grundlage dessen ist es möglich, dass durch
das Modul des Fahrzeugs die zumindest eine Sonderfahrzeugroute berechnet
und demnach bestimmt wird. Bei Kenntnis der selbst berechneten Sonderfahrzeugroute
kann das Modul des herkömmlichen Fahrzeugs die Fahrzeugroute
für das herkömmliche Fahrzeug zum Erreichen eines
für das Fahrzeug vorgesehenen Ziels bestimmen. Hierbei kann
beispielsweise auch über eine Abschätzung einer
Geschwindigkeit des Sonderfahrzeugs berechnet werden, wann sich
das Sonderfahrzeug entlang der Sonderfahrzeugroute an welchem Punkt
der Sonderfahrzeugroute aufhält.
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Üblicherweise
kann das Modul und/oder ein Modul zur Umsetzung mindestens einer
Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens, in
einem Navigationsgerät für das herkömmliche
Verfahren integriert sein. Der Fahrer des herkömmlichen
Fahrzeugs programmiert zu Beginn einer Fahrt ein gewünschtes Ziel
ein. Während der Fahrt stellt das Navigationsgerät
dem Fahrer mindestens einen Vorschlag für eine typischerweise
günstige Fahrzeugroute zum Erreichen des gewünschten
Ziels bereit. Zu einem Einsatz eines Sonderfahrzeuges kann es jederzeit
kommen. Sobald die Information über die bekannte Position und
das Ziel mindestens eines Sonderfahrzeugs dem Modul bereitgestellt
werden, kann das Navigationsgerät mit dem integrierten
Modul sofort reagieren und eine bereits vorprogrammierte Fahrzeugroute
zumindest abschnittsweise spontan ändern, so dass es zu keiner
möglicherweise gefährlichen Konfrontation des
herkömmlichen Fahrzeugs mit dem Sonderfahrzeug kommt.
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Im
Rahmen des Verfahrens können zeitgleich auch Sonderfahrzeugrouten
bzw. -strecken für mehrere Sonderfahrzeuge, die sich gleichzeitig
im Einsatz befinden, berechnet und auf Grundlage dieser Sonderfahrzeugrouten
eine geeignete Fahrzeugroute bzw. -strecke für das herkömmliche
Fahrzeug berechnet werden. Diese Maßnahme bietet sich bspw.
bei einem Großeinsatz an, bei dem üblicherweise
eine Vielzahl von Sonderfahrzeugen von Polizei, Feuerwehr und Ambulanz
oder Notarzt aus unterschiedlichen Richtungen einen gemeinsamen Einsatzort
und damit ein gemeinsames Ziel ansteuern.
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In
Ausgestaltung des Verfahrens wird die Fahrzeugroute für
das herkömmliche Fahrzeug derart bestimmt, dass diese Fahrzeugroute
einen zu der mindestens einen Sonderfahrzeugroute möglichst abweichenden
und/oder alternativen Verlauf aufweist. Die zu bestimmende Fahrzeugroute
kann dabei bei Kenntnis der mindestens einen durch das Modul berechneten
Sonderfahrzeugroute bspw. durch Optimierungsverfahren berechnet
werden. Zur Bereitstellung einer optimalen Fahrzeugroute kann des weiteren
berücksichtigt werden, dass die Fahrzeugroute mit der mindestens
einen Sonderfahrzeugroute ein Minimum an Gemeinsamkeiten, d. h. gemeinsame
Streckenabschnitte und/oder Kreuzungspunkte, aufweist. Dabei wird
die Fahrzeugroute u. a. derart bestimmt, dass die Fahrzeugroute
mit der mindestens einen Sonderfahrzeugroute möglichst wenig
potenzielle Konfliktstellen aufweist. Dies kann auch bedeuten, dass
die Fahrzeugroute derart bestimmt wird, dass die Fahrzeugroute idealerweise keinen
Kreuzungspunkt mit der mindestens einen Sonderfahrzeugroute aufweist,
so dass das herkömmliche Fahrzeug die mindestens eine Sonderfahrzeugroute
umfährt, wenn es der berechneten Fahrzeugroute folgt.
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Weiterhin
kann durch das Modul auch eine wahrscheinlichste Sonderfahrzeugstrecke
ermittelt werden, falls während der Berechnungen zur Umsetzung
einer Ausführungsform des Verfahrens mehrere Sonderfahrzeugrouten
bestimmt werden. Hierbei können die Sonderfahrzeugrouten
gegeneinander gewichtet werden, so dass die zu berechnende Fahrzeugroute üblicherweise
mit der wahrscheinlichsten Sonderfahrzeugroute am wenigsten Gemeinsamkeiten
aufweist.
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Als
bekannte Position des Sonderfahrzeugs, die herkömmlichen
Fahrzeugen bereitgestellt wird, wird üblicherweise ein
Ausgangs- bzw. Startpunkt eines Einsatzes des Sonder- bzw. Einsatzfahrzeugs bereitgestellt.
Es ist jedoch auch möglich, dass das Sonderfahrzeug während
des Einsatzes eine aktuelle und somit bekannte Position herkömmlichen
Fahrzeugen im Abstand regelmäßiger Zeitintervalle
oder gegebenenfalls kontinuierlich bereitstellt.
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Bei
Kenntnis des Ziels des Sonderfahrzeugs und der gegebenenfalls aktuellen,
bekannten Position des Sonderfahrzeugs kann in Ausgestaltung des Verfahrens
die mindestens eine Sonderfahrzeugroute jederzeit neu berechnet
werden, so dass die Fahrzeugroute, die für das herkömmliche
Fahrzeug vorgesehen ist, jederzeit aktualisiert werden kann.
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Die
Informationen über das mindestens eine Sonderfahrzeug,
d. h. die bekannte Position und das Ziel, werden typischerweise
drahtlos über elektromagnetische Wellen übermittelt.
Dabei ist es möglich, dass die Informationen über
ein geeignetes Funkmodul des Sonderfahrzeugs ausgehend von dem Sonderfahrzeug übermittelt
werden. Alternativ oder ergänzend können die Informationen
ebenfalls drahtlos von einer Einsatzzentrale des mindestens einen
Sonderfahrzeugs übermittelt werden.
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Die
erfindungsgemäße Anordnung ist zum Bestimmen einer
Fahrzeugroute für ein Fahrzeug vorgesehen. Dabei umfasst
die Anordnung ein zum Bestimmen der Fahrzeugroute ausgebildetes
Modul, das in dem Fahrzeug angeordnet ist. Dieses in dem Fahrzeug
angeordnete Modul ist dazu ausgebildet, aus bereitgestellten Informationen über
eine bekannte Position und ein Ziel mindestens eines Sonderfahrzeugs
mindestens eine zwischen der bekannten Position und dem Ziel verlaufende
Sonderfahrzeugroute, die von dem Sonderfahrzeug potenziell zurückzulegen
ist, zu berechnen und somit zu bestimmen. Dieses Modul ist weiterhin
dazu ausgebildet, die Fahrzeugroute für das herkömmliche
Fahrzeug unter Berücksichtigung der mindestens einen für
das mindestens eine Sonderfahrzeug berechneten Sonderfahrzeugroute
durch Berechnung zu bestimmen.
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In
einer Ausgestaltung kann die Anordnung mindestens ein Empfangsmodul
zum drahtlosen Empfangen der Informationen über die bekannte
Position und das Ziel des mindestens einen Sonderfahrzeugs aufweisen.
Die Anordnung kann außerdem ein Navigationsmodul zur Bestimmung
der mindestens einen Sonderfahrzeugroute und der Fahrzeugroute aufweisen.
Hierbei kann das Navigationsmodul bspw. als ein sogenanntes GPS-Modul
ausgebildet sein, mit dem es möglich ist, eine Position
des mindestens einen Sonderfahrzeugs und/oder des herkömmlichen
Fahrzeugs u. a. satellitengestützt zu bestimmen.
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Es
kann ebenfalls vorgesehen sein, dass ein Sendemodul, das zum drahtlosen Übertragen
der Information über die bekannte Position und des Ziel des
Sonderfahrzeugs ausgebildet ist, als eine mögliche Komponente
der Anordnung vorgesehen ist. Ein derartiges Sendemodul kann in
dem mindestens einen Sonderfahrzeug und/oder in einer Einsatzzentrale
des mindestens einen Sonderfahrzeugs angeordnet sein.
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Die
beschriebene Anordnung ist dazu ausgebildet, sämtliche
Schritte des vorgestellten Verfahrens durchzuführen. Dabei
können einzelne Schritte dieses Verfahrens auch von einzelnen
Modulen bzw. Komponenten der Anordnung durchgeführt werden. Weiterhin
können Funktionen der Anordnung oder Funktionen von einzelnen
Komponenten der Anordnung als Schritte des Verfahrens umgesetzt
werden.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin ein Computerprogramm mit Programmcodemitteln,
um alle Schritte eines beschriebenen Verfahrens durchzuführen, wenn
das Computerprogramm auf einem Computer oder einer entsprechenden
Recheneinheit, insbesondere in einer erfindungsgemäßen
Anordnung, ausgeführt wird.
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Das
erfindungsgemäße Computerprogrammprodukt mit Programmcodemitteln,
die auf einem computerlesbaren Datenträger gespeichert sind,
ist zum Durchführen aller Schritte eines beschriebenen
Verfahrens ausgebildet, wenn das Computerprogramm auf einem Computer
oder einer entsprechenden Recheneinheit, insbesondere in einer erfindungsgemäßen
Anordnung, ausgeführt wird.
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Eine
Umsetzung der Erfindung beruht darauf, dass Zieldaten bzw. Daten
von einem durch das mindestens eine Sonderfahrzeug anzufahrenden Ziels
anderen Fahrzeugen übermittelt und somit bereitgestellt
werden.
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Durch
die Übermittlung des Einsatzziels des mindestens einen
Sonderfahrzeugs an andere Fahrzeuge sind Routenberechnungen in empfangenden Fahrzeugen
möglich. Dabei kann vorgesehen sein, dass in dem die Informationen
empfangenden Fahrzeug zunächst die mindestens eine Sonderfahrzeugroute
berechnet wird. Die mindestens eine berechnete Sonderfahrzeugroute
wird dann als Vorgabe zur Berechnung der Fahrzeugroute eines Fahrzeugs
genutzt, so dass die Fahrzeugroute an die mindestens eine Sonderfahrzeugroute
derart angepasst ist, dass eine Begegnung des Fahrzeugs mit dem
mindestens einen Sonderfahrzeugs während eines Einsatzes
des mindestens einen Sonderfahrzeugs weitgehend vermieden werden
kann.
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Die
Erfindung dient bei einer Anwendung als Grundlage für ein
Assistenzsystem, das den Fahrer beim Annähern von im Einsatz
befindlichen Sonderfahrzeugen durch Kenntnis von Fahrtzielen besonders
effektiv unterstützt und bspw. warnt. Mit der Erfindung
kann somit eine Unterstützung des Fahrers beim Annähern
von Sonderfahrzeugen realisiert werden. Ein Navigationssystem, das
typischerweise mindestens ein Modul der beschriebenen Anordnung
erfasst, und im normalen Fahrzeug angeordnet ist, berechnet mindestens
eine wahrscheinliche Fahrtroute des Einsatzfahrzeugs aus der empfangenen
aktuellen Position und dem empfangenen Ziel des Einsatzfahrzeugs.
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Da
die Berechnung der Fahrtroute des Sonder- bzw. Einsatzfahrzeugs
in Ausgestaltung der Erfindung nicht im Einsatzfahrzeug stattfindet,
benötigen die Einsatzfahrzeuge kein Navigationssystem, somit
ist es diesbezüglich nicht erforderlich, derartige Sonderfahrzeuge
mit Navigationssystemen auszurüsten, so dass bei der Ausrüstung
von Sonderfahrzeugen gespart werden kann.
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Durch
die Routenberechnung der mindestens einen Sonderfahrzeugroute im
empfangenden Fahrzeug ist die Auslösung von nicht notwendigen Warnungen/Empfehlungen
geringer. Somit kann ein Navigationssystem Vorschläge zum
sicheren Passieren bereitstellen, so dass die Sonderfahrzeugroute umfahren
werden kann. Außerdem können Vorschläge
für eine von dem Fahrzeug zu fahrende Geschwindigkeit bereitgestellt
werden.
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Für
eine Umsetzung der Erfindung kann die sog. C2X- bzw. Car-to-Car-Kommunikation
zur Übertragung von Informationen zwischen Fahrzeugen benutzt
werden. In diesem Fall ist eine C2X-Standardinformation über
die aktuelle Position des mindestens einen Sonderfahrzeugs lediglich
durch die in der Regel nicht veränderliche Information über
die Zielkoordinaten und somit das Ziel des Sonderfahrzeugs zu ergänzen
und zu übermitteln. Unabhängig davon, auf welche
Weise die Informationen übermittelt und somit bereitgestellt
werden, ist eine Größe der Übertragungspakete
kleiner als wenn die vollständige Sonderfahrzeugroute,
bspw. im Sonderfahrzeug und somit außerhalb des Fahrzeugs,
berechnet, übermittelt und ggf. aktualisiert wird.
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Durch
Routenberechnung basierend auf Zieldatenübermittlung kann
z. B. eine Umfahrung der Fahrstrecke des Sonderfahrzeuges erfolgen,
auch wenn aus einer Bewegungsrichtung eine Begegnung noch nicht
offensichtlich ist.
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Sonderfahrzeuge,
die eine Fahrt mit Blaulicht und Martinshorn beginnen, bekommen über
ihre Leitstelle die Zielkoordinaten übermittelt bzw. geben diese
selbst an. Ein Sonder- bzw. Einsatzfahrzeug kann, während
das als Blinken des Balulichts und/oder Heulen der Sirene ausgebildete
Sondersignal aktiviert ist, die aktuelle Position und die Zielkoordinaten über
die C2X-Kommunikation an andere Fahrzeuge senden. Diese Fahrzeuge
berechnen dann jeweils für sich jeweils mit Wahrscheinlichkeiten versehene
mögliche Sonderfahrzeugrouten des mindestens einen Sonderfahrzeugs
und insbesondere dessen wahrscheinlichste Sonderfahrzeugroute und geben
ggf. Warnungen oder Hinweise an den Fahrer aus. Es können
auch Empfehlungen ausgegeben werden, bspw. Geschwindigkeitsempfehlungen
oder Spurempfehlungen, um einen Konflikt mit dem Sonderfahrzeug
zu verhindern. Alternativ oder ergänzend können
die o. g. Zieldaten auch direkt von einer Leitstelle versendet werden.
Die versendeten Informationen können hinsichtlich ihres
Formats standardisiert sein.
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Weitere
Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der
Beschreibung und der beiliegenden Zeichnung.
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Es
versteht sich, dass die voranstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils
angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder
in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt
in schematischer Darstellung ein Diagramm zu einer aus dem Stand
der Technik bekannten Vorgehensweise zur Bestimmung einer Fahrzeugroute.
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2 zeigt
ein erstes Diagramm zu einer ersten Umsetzung einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahren.
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3 zeit
eine schematische Darstellung zu einer zweiten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Ausführungsformen
der Erfindung
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Die
Erfindung ist anhand von Ausführungsformen in den Zeichnungen
schematisch dargestellt und wird im folgenden unter Bezugnahme auf
die Zeichnungen ausführlich beschrieben.
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Die
Figuren werden zusammenhängend und übergreifend
beschrieben, gleiche Bezugszeichen bezeichnen gleiche Komponenten.
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1 zeigt
in schematischer Darstellung einen Stadtplan, in dem eine aktuelle
Position eines herkömmlichen Fahrzeugs 2 sowie
eines Sonderfahrzeugs 4, hier mit Blaulicht, eingetragen
ist. Es ist vorgesehen, dass sich das Sonderfahrzeug 4 in
einem Einsatz in Richtung eines Einsatzortes befindet. Wie durch
die beiden Pfeile angedeutet ist, führt das herkömmliche
Fahrzeug 2 dem Sonderfahrzeug 4 entgegen. Üblicherweise
kann der Fahrer des herkömmlichen Fahrzeugs 2 das
sich im Einsatz befindliche Sonderfahrzeug nur akustisch über
eine Sirene des Sonderfahrzeugs 4 sowie optisch über
das Blaulicht orten. In einer derartigen Situation ist ein Ausweichen
des herkömmlichen Fahrzeugs von einer Sonderfahrzeugroute
bzw. Sonderfahrzeugstrecke des Sonderfahrzeugs 4 nur bedingt
möglich, da der Fahrer des herkömmlichen Fahrzeugs 2 das
Sonderfahrzeug 4 erst viel zu spät wahrnimmt.
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In
dem in 2 schematisch gezeigten Stadtplan sind ebenfalls
ein herkömmliches Fahrzeug 2 sowie das Sonderfahrzeug 4 an
ihren aktuellen Positionen 6, 8 dargestellt. Weiterhin
befindet sich das Sonderfahrzeug 4 in einem Einsatz, wobei bei
Sonderfahrzeug 4 ausgehend von der aktuellen Position ein
Ziel 10 und somit seinen Einsatzort erreichen muss.
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Zur
Umsetzung der ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist vorgesehen, dass das Sonderfahrzeug 4 Informationen über
seine bekannte, aktuelle Position 8, hier ein Ausgangsort des
Einsatzes und sein Ziel 10, das es während des Einsatzes
erreichen muss, drahtlos an andere Verkehrsteilnehmer und somit
auch an das in 2 gezeigte herkömmliche
Fahrzeug 2 übermittelt.
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Die
Informationen über die aktuelle Position 8 und
das Ziel 10 des Einsatzfahrzeugs 4 werden von einem
Empfangsmodul des herkömmlichen Fahrzeugs 2 empfangen.
Bei Kenntnis der aktuellen Position 8 und des Ziels 10 berechnet
ein in dem herkömmlichen Fahrzeug 2 angeordnetes
Modul eine wahrscheinlichste Sonderfahrzeugroute 12 für
das Sonderfahrzeug 4, die zwischen der aktuellen, bekannten
Position 8 und dem Ziel 10 verläuft.
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Es
ist außerdem vorgesehen, dass das herkömmliche
Fahrzeug 2 mit einem Navigationsgerät ausgestattet
ist. Durch dieses Navigationsgerät wird eine Fahrzeugroute,
die das herkömmliche Fahrzeug 2 zwischen einer
Ausgangsposition und einer Zielposition zurückzulegen hat,
berechnet. Eine Fahrzeugroute 14 des herkömmlichen
Fahrzeugs 2 wurde in der vorliegenden Ausführungsform
bereits vor einem Beginn des Einsatzes des Sonderfahrzeugs 4 berechnet.
Durch Vergleich der Fahrzeugroute 14 mit der durch das
Modul des herkömmlichen Fahrzeugs 2 berechneten
Sonderfahrzeugroute 12 hat sich ergeben, dass sich die
Fahrzeugroute 14 und die Sonderfahrzeugroute 12 nicht
kreuzen. In diesem Fall ist es nicht nötig, die Sonderfahrzeugroute 14 neu
zu berechnen um ein potenzielles Kreuzen mit dem Sonderfahrzeug 4 auszuschließen.
Weiterhin ist vorgesehen, dass in der anhand der in 2 beschriebenen
Situation es auch nicht nötig ist, dem Fahrer des herkömmlichen
Fahrzeugs 2 eine besondere Warnung bereitzustellen.
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In
dem in 3 schematisch dargestellten Stadtplan ist ebenfalls
das herkömmliche Fahrzeug 2 an seiner aktuellen
Position sowie das Sonderfahrzeug 4 in seiner aktuellen
Position 8 dargestellt. In der vorliegenden Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens ist zunächst
geplant, dass das herkömmliche Fahrzeug 2 entlang
einer ersten Fahrzeugroute 16 fährt, die hier
gestrichelt dargestellt ist. Des weiteren ist vorgesehen, dass das
Sonderfahrzeug 4 sich ausgehend von seiner aktuellen Position 8 auf
einer Einsatzfahrt befindet und dabei sein Ziel 18 erreichen
muss.
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Während
des Verfahrens stellt das Sonderfahrzeug 4 mindestens einmal
Informationen über die aktuelle und somit bekannte Position 8 und
das Ziel 18 anderen Verkehrsteilnehmern und daher auch dem
herkömmlichen Fahrzeug 2 durch Positions- und
Zieldatenübermittlung bereit. Da dem Modul des herkömmlichen
Fahrzeugs nun die aktuelle, bekannte Position 8 sowie das
Ziel 18 bekannt sind, wird durch das Modul im Rahmen des
Verfahrens eine wahrscheinliche Sonderfahrzeugstrecke 20,
die hier in 3 durch Kreuze dargestellt ist,
und zwischen der aktuellen Position 8 und dem Ziel 18 verläuft,
berechnet. Während des Verfahrens wird durch das Modul
in dem herkömmlichen Fahrzeug 2 erkannt, dass die
durch das Modul in dem herkömmlichen Fahrzeug berechnete
Sonderfahrzeugstrecke 20 die zunächst vorgesehene
Fahrzeugstrecke 16 zumindest abschnittsweise identisch
verlaufen. Als Reaktion auf diese Situation wird im Rahmen des Verfahrens
von dem Modul in dem herkömmlichen Fahrzeug nach Berechnung
der Sonderfahrzeugstrecke 20 auf Grundlage einer Kenntnis
der berechneten Sonderstrecke 20 eine alternative Fahrzeugroute 22 für
das herkömmliche Fahrzeug 2 berechnet. Diese alternative
Fahrzeugstrecke 22 ist in 3 durch
kleine Kreise dargestellt. Durch diese Maßnahme, d. h.
die Bereitstellung der alternativen Fahrzeugstrecke 22, die
mittelbar auf Grundlage von Kenntnis der bekannten Position 8 und
des Ziels 18 des Sonderfahrzeugs 4 berechnet wird,
kann eine Konfrontation des herkömmlichen Fahrzeugs 2 mit
dem Sonderfahrzeug 4 vermieden werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 10053099
C2 [0003]
- - JP 2003/256993 [0004]
- - US 6700504 [0006]
- - DE 10224872 A1 [0007]