DE10155752A1 - Lizenzierungsverfahren - Google Patents
LizenzierungsverfahrenInfo
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Abstract
Verfahren zur Lizenzierung und Zugangsautorisierung von Softwarekomponenten bzw. Instanziierungen von Softwareobjekten durch den Erwerb von Lizenzen (L, P, G, GK), wobei jedem Softwaremodul bzw. der Instanziierung eines Moduls eine Lizenz (L, P, G, GK) zugeordnet ist. Die Linzenzierung beruht auf einem Vergleich von erworbenen Lizenzen (L, P, G, GK) mit den für eine Anwendung benötigten Lizenzen (L, P, G, GK). Der Vergleich wird durch einen Lizenzmanager durchgeführt, der in verteilten Umgebungen vorteilhaft als mobiler Agent realisiert wird.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Lizenzierung und/oder Zugangsautorisierung von Softwaremodulen für industrielle Steuerungen und/oder industrielle Regelungen und/oder Computersysteme.
- Es ist heutzutage üblich, die Lizenzierung und Zugangsautorisierung von Softwaremodulen explizit an diese Softwarekomponenten zu koppeln. Wenn ein Anwender z. B. das Softwaremodul A dreimal, das Softwaremodul B zweimal und das Softwaremodul C einmal benötigt, dann erhält er von einem Softwarelieferanten eine dedizierte Autorisierung für seinen benötigten und bestellten Bedarf in Form von auf die Bestellung abgestimmten Lizenzen. Jedes einzelne Softwaremodul ist beispielsweise mit einem Softwareschutzmechanismus ausstattbar, indem ein Freischaltcode einzugeben ist. Dies hat den Nachteil, dass für jedes Softwaremodul zur Freischaltung eine Handlung erforderlich ist. Ein Beispiel hierfür gelten manche Büroprogramme Textverarbeitungsprogramme bei Personal Computern.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein einfaches Lizenzierungsverfahren für Softwaremodule und/oder ein einfaches Verfahren zur Zugangsautorisierung von Softwaremodulen zur Verfügung zu stellen, das insbesondere in verteilten Systemen eingesetzt werden kann.
- Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass beim Verfahren zur Lizenzierung und/oder Zugangsautorisierung von Softwaremodulen für industrielle Steuerungen und/oder für industrielle Regelungen und/oder Computersysteme, das lizenzpflichtige Softwaremodul zumindest eine Information über den eigenen Lizenzbedarf mit sich führt, dass eine Autorisierung einer Nutzung des lizenzpflichtigen Softwaremoduls bei vorhandener Lizenz erfolgt, wobei von einem Lizenzmanager zumindest in zeitlichen Abständen die Anzahl der Lizenzen für lizenzpflichtige Softwaremodule in einer industriellen Steuerungen und/oder in einer industriellen Regelung und/oder in einem Computersystem überwacht wird und mit der Anzahl der durch die industrielle Steuerung und/oder die industrielle Regelung und/oder das Computersystem benötigten linzenzpflichtigen Softwaremodulen verglichen wird und/oder überwacht wird, wobei bei autorisierter Nutzung der lizenzpflichtigen Softwaremodule deren Anzahl gleich oder kleiner der Anzahl der Lizenzen ist.
- Der Begriff Softwaremodul ist im folgenden synonym zu verwenden mit Softwareprogramm oder Softwarekomponente. Darunter ist beispielsweise Software im Bereich der Büroanwendungen, Software bei Steuerungen und Regelungen und/oder Software bei Computersystemen zu verstehen. Da Steuerungen oftmals auch Regelungsaufgaben übernehmen sind die Begriffe Steuerung und Regelung als Synonyme zu betrachten.
- Ein Vorteil der Erfindung liegt darin, dass ein Kunde bzw. Anwender Lizenzen für einzelne verwendete Softwaremodule und ihre Anzahl abschließt bzw. erwirbt und/oder besitzt, wobei die Lizenzanalyse über die Anzahl der erforderlichen Lizenzen und die Anzahl der vorhandenen Lizenzen durch einen Lizenzmanager erfolgt. Innerhalb der Anzahl seiner erworbenen Lizenzen kann ein Anwender lizenzpflichtiger Softwaremodule flexibel und bedarfsorientiert die jeweils benötigten Softwaremodule verwenden. Den Softwaremodulen ist jeweils eine benötigte Lizenz zugewiesen, wobei jede Lizenz einen unterschiedlichen Preis besitzen kann. Änderungen beim Anwender bezüglich der Konfiguration eines Systems von industriellen Steuerungen, Regelungen oder Computersysteme benötigen keine Änderung des Lizenzvertrages, wenn die Anzahl der aktuell benötigten Softwaremodule kleiner oder gleich der Anzahl der Lizenzen ist. Der Lizenzmanager erleichtert die Verwaltung und Lizenzadministration von Software für ein System, aber auch für ein gesamtes Unternehmen enorm. Vorteile ergeben sich zudem auch bei Computernetzwerken. Durch die Verwendung eines Lizenzmanagers für die Benutzung von Softwaremodulen können vom Kunden Änderungen bezüglich seines Softwarebedarfs leichter befriedigt werden, ohne dass Änderungen des Lizenzvertrages nötig sind. Dadurch werden zusätzliche Verwaltungs- bzw. Administrationsvorgänge eingespart. Der Kunde kann somit sozusagen eine Berechtigung, d. h., eine Lizenz über die Verwendung lizenzierter Software in einer bestimmten Anzahl erwerben, wobei es ihm erlaubt ist, die Anzahl der verwendeten Lizenzen zu variieren solange die Anzahl der Lizenzen gleich oder größer ist der Anzahl der verwendeten lizensbedürftigen Software.
- In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird der Lizenzmanager in einem verteilten System von industriellen Steuerungen und/oder industrieller Regelungen und/oder Computern verwendet wird. So wird insbesondere in verteilten Systemen die Verwaltung von Lizenzen wesentlich vereinfacht, so dass dies auch zu Kosteneinsparungen führen kann.
- Eine weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, dass eine Autorisierung des Kunden für die Benutzung der aktuell gewünschten Softwaremodule erfolgt, wenn die Anzahl der vom Kunden bereits erworbenen Lizenzen mindestens die Summe der Lizenzen der aktuell gewünschten Softwaremodule erreicht.
- Dadurch, dass ein Lizenzmanager permanent die aktuelle Anzahl benötigter Lizenzen erfasst und sie mit den vorhandenen vergleicht, kann für einen Kunden bedarfs- bzw. benutzungsgerecht abgerechnet werden. Durch den Lizenzmanager können neu erworbene Lizenzen leicht integriert und berücksichtigt werden, aber auch zusätzlich benötigte Lizenzen in einer Anwendung lassen sich leicht erkennen. Der Lizenzmanager ermittelt permanent das "Lizenz-Soll", d. h. die Summe der Lizenzen aller aktuell benötigten Softwaremodule, und vergleicht sie mit dem "Lizenz-Haben", d. h., den durch einen Kunden bzw. Anwender erworbenen Lizenzen.
- Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt darin, dass der Lizenzmanager als mobiler Agent realisiert ist. Dadurch kann das Lizenzierungsverfahren sehr leicht in verteilten Umgebungen eingesetzt werden. Die lizenzierungspflichtigen Softwaremodule können dabei auf Geräten ablaufen, die z. B. über Feldbusanbindungen verbunden sind, aber auch Local Area Network-(LAN) oder Internet- bzw. Intranet-Verbindungen sind möglich.
- Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt darin, dass vom System die für eine Applikation benötigten Lizenzen automatisch berechnet werden. Ein Anwender erkennt somit sofort, welche Lizenzkosten die von ihm gewählte Konfiguration von Softwaremodulen, d. h. seine Applikationen verursacht. Die Bestimmung der benötigten Lizenzen kann vom Lizenzmanager oder z. B. bei industriellen Steuerungen von einer Routine im Engineering-System durchgeführt werden.
- Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt darin, dass die Lizenzen über eine Datenleitung oder über ein Internet an die industrielle Steuerungen/Regelung bzw. an zumindest ein Computersystem übertragen werden. Dadurch wird für die Übertragung der Lizenz an den Kunden kein Datenträger oder eine andere Hardware-Komponente benötigt.
- Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt darin, dass die Lizenzen auf einem Datenträger zugeführt werden, der sowieso schon für den Betrieb der Steuerung oder der Computeranlage vorhanden ist. Das Handling an der Steuerung bzw. am Computersystem wird dadurch erleichtert, aber auch Lagerraum und Lagerkosten werden eingespart.
- Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt darin, dass die Lizenzen auf einer Memory-Card der Steuerung oder der Computeranlage zugeführt werden. Eine Memory-Card wird üblicherweise ohnehin bei Steuerungsgeräten eingesetzt und kann in einfacher Weise in den dafür vorgesehenen Schacht eingeschoben werden.
- Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt darin, dass die Lizenzen auf einer MMC-Speicherkarte der Steuerung oder der Computeranlage zugeführt werden. MMC- Speicherkarten (das Akronym MMC steht für Multi Media Card) sind aufgrund ihrer Größe und Form als Träger von Informationen sehr geeignet. MMC-Speicherkarten sind ihrem Aussehen nach vergleichbar mit einer kleinen SIM-Karte, wie sie bei den Handys bekannt sind.
- Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt darin, dass die Lizenzen an einer Stelle bzw. in einem Gerät oder an verschiedenen Stellen, d. h. an mehreren Geräten für das gesamte System bzw. für die gesamte Anlage eingespeist werden. Dadurch wird es einem Kunden z. B. ermöglicht, Lizenzierungsinformationen für Softwarekomponenten, die das gesamte System bzw. die gesamte Anlage betreffen, an einer einzigen Stelle, z. B. einem Gerät und in der gleichen Weise einzubringen. Dadurch wird für einen Kunden das Lizenz-Handling, insbesondere im Hinblick auf verteilte Anwendungen und Netzbetrieb, sehr vereinfacht.
- Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt darin, dass der für die Zugangsautorisierung erforderliche Soll-Ist-Vergleich der Lizenzen bei der Installation der Softwaremodule stattfindet. D. h., erst wenn ein Kunde bzw. ein Anwender der Softwaremodule seine erworbenen Softwaremodule auf ein Gerät oder eine Anlage installiert, wird überprüft, ob seine erworbenen Lizenzen ausreichend für die gewünschten Softwaremodule sind. Dadurch, dass erst beim Laden der Softwaremodule auf ein Gerät oder eine Anlage ein Lizenzkonto des Kunden belastet wird, findet die Überprüfung, ob der Kunde autorisiert ist, die Softwaremodule zu verwenden, zu dem Zeitpunkt statt, an dem der Kunde auch wirklich beabsichtigt, die Module zu verwenden. Die Abrechnung der Lizenzen erfolgt somit für den Kunden bedarfsorientiert. So sind viele Funktionen einer Software bereits vorsehbar, wobei eine Lizenz erst bei deren Nutzung benötigt wird.
- Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt darin, dass der für die Zugangsautorisierung erforderliche Soll-Ist-Vergleich bei der Nutzung der Softwaremodule stattfindet. Die Lizenzen können somit an die Anzahl der Inkarnationen bzw. Instanziierungen der Softwaremodule gekoppelt werden. Dadurch ist es möglich, einem Kunden für seine jeweiligen Anforderungen benutzungsorientierte Lizenzierungsverfahren zur Verfügung zu stellen. Ein Kunde, der bei einer industriellen Steuerung ein Softwaremodul, für Bewegungssteuerungen z. B. ein Technologiepaket "Positionieren" erwirbt, zahlt nicht im Sinne einer Abrechnung von geladener Software, wenn er dieses Technologiepaket lädt, sondern er zahlt nur die explizite Nutzung eines Technologieobjektes dieses Technologiepakets "Positionieren". Das Technologiepaket "Positionieren" enthält u. a. das Technologieobjekt "Positionierachse". Einem Kunden werden die von ihm benötigte Anzahl der Inkarnationen bzw. Instanzen des Technologieobjekts "Positionierachse" oder weiterer Technologieobjekte in Rechnung gestellt, d. h. sein Lizenzkonto wird mit der Anzahl der Inkarnationen bzw. Instanzen der Technologieobjekte belastet. Durch die inkarnationsbezogene Autorisierung zur Laufzeit wird das Lizenzkonto eines Kunden nur durch solche Softwaremodule belastet, die er wirklich für seine Anwendungen benötigt und benutzt. Es liegt somit ein sehr fein granularer Abrechnungsmechanismus vor, und ein Kunde muss auch nur für benötigte und benutzte Funktionalität bezahlen. Verschiedene Technologieobjekte bzw. Softwaremodule werden beispielsweise bei Werkzeugmaschinen mit CNC-Steuerung verwendet.
- Die Speicherung von Lizenzen mit Hilfe von Memory-Cards und/oder MMC-Speicherkarten erfolgt beispielsweise so, dass diese computerlesbaren Datenträger ein nicht mehr veränderbaren Hardwarekennung aufweisen und zusätzlichen Lizenzinformationen über einen Verschlüsselungsalgorithmus eine Identifizierungsnummer für die eineindeutige Zuordnung von Hardwarekennung und Lizenzinformationen erzeugt wird, die einer Rechenanlage, einem Computersystem oder dem Steuerungsgerät, auf dem die Softwarekomponenten ablaufen, in Form des computerlesbaren Datenträgers zugeführt wird.
- Ein Vorteil liegt darin, dass die eineindeutige Hardwarekennung, die nur vom Hersteller beim Herstellungsprozess des computerlesbaren Datenträgers auf diesen Datenträger aufgebracht werden kann, in einen Bereich dieses Datenträgers geschrieben wird, der im Nachgang nur noch lesbar, aber nicht mehr beschreibbar ist. Die Hardwarekennung wird nur einmal vergeben und ist somit eineindeutig. Da der Bereich, der die Hardwarekennung enthält, nur lesbar, aber nicht beschreibbar ist, kann die Hardwarekennung (z. B. eine Seriennummer) nicht auf einen anderen Datenträger dieses Typs übertragen werden. Ein Clonen der Datenträger ist somit nicht möglich. Neben der Hardwarekennung enthält der computerlesbare Datenträger weitere Nutzdatenbereiche, die sehr wohl beschreibbar sind.
- Der computerlesbare Datenträger trägt beispielsweise auf seinem Nutzdatenbereich Informationen, die sowieso für den Betrieb einer Rechenanlage oder eines Steuerungsgeräts verwendet werden können. Für den Betrieb von Steuerungen kann der computerlesbare Datenträger in seinem Nutzdatenbereich z. B. die komplette Run-Time-Software und/oder Parametrierungs- bzw. Konfigurationsinformationen, aber auch Applikationen enthalten.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden erläutert. Dabei zeigen:
- Fig. 1 in einer Schemadarstellung Softwaremodule für eine Bewegungssteuerung,
- Fig. 2 in einer Schemadarstellung ein Technologiepaket Positionieren mit enthaltenen Technologieobjekten,
- Fig. 3 ein Szenario für die Lizenzierung und Zugangsautorisierung von Softwaremodulen auf einem Gerät,
- Fig. 4 ein Szenario für die Lizenzierung und Zugangsautorisierung von Softwaremodulen für mehrere vernetzte Geräte,
- Fig. 5 den inhaltlichen Aufbau einer MMC-Speicherkarte und
- Fig. 6 in einer Schemadarstellung die Verbindung von Steuerungsgeräten mit einem Server über eine Ethernet- bzw. Internet-Verbindung.
- In der Darstellung gemäß Fig. 1 sind beispielhaft Softwaremodule für eine Bewegungssteuerung dargestellt. Eine Bewegungssteuerung besteht üblicherweise aus einem Basissystem BS und Softwaremodulen POS (Positionieren), GL (Gleichlauf), KS (Kurvenscheibe), IP (Interpolation), die ein Anwender je nach seinen Anforderungen und Anwendungen bedarfsorientiert erwerben kann. Diese Softwaremodule stellen Technologiepakete für bestimmte Funktionalitäten dar, sie können weitere Technologieobjekte enthalten. Beispielsweise kann das Softwaremodul Positionieren auch zwei oder dreimal vorhanden sein, so dass zwei oder drei Lizenzen benötigt werden. Dieser Fall ist in Fig. 1 jedoch nicht dargestellt. In Fig. 1 sind die Softwaremodule der Bewegungssteuerung als Rechtecke schematisch dargestellt. Ein Anwender bzw. Käufer hat die Möglichkeit, zusätzlich zum Basissystem BS jeweils Softwaremodule (POS) zum Positionieren, (GL) zum Gleichlauf, (KS) für Kurvenscheiben oder (IP) für die Interpolation zu erwerben, d. h., auch deren jeweilige Lizenz zu erwerben. Er kann aber auch ein Gesamtpaket erwerben, das Positionieren, Gleichlauf, Kurvenscheibe und Interpolation in einem einzigen Softwaremodul GP enthält. Es gibt somit beispielsweise eine Lizenz für das Softwaremodul Positionieren POS, für dass Softwaremodul Gleichlauf GL usw. Neben diesen typischen Funktionalitäten für Bewegungssteuerungen kann ein Anwender oder Kunde auch Softwaremodule K (Kunststoff) oder WT (weitere Technologien) zu bestimmten Technologien erwerben. In Fig. 1 ist angedeutet, dass für Bewegungssteuerungen, die besonders für die Kunststoffbearbeitung eingesetzt werden sollen, die Softwarekomponente K (Kunststoff) erworben werden kann. Weiterhin ist in Fig. 1 dargestellt, dass auch für weitere Technologien jeweils spezifische Softwarekomponenten WT erworben werden können. Allen dargestellten Softwaremodulen ist eine Lizenz zugeordnet. Innerhalb der Anzahl seiner erworbenen Lizenzen kann ein Anwender die gewünschten Softwaremodule flexibel benutzen. Ein Anwender kann somit sehr einfach durch die Benutzung bestimmter Softwaremodule eine technologische Skalierung seiner Bewegungssteuerung erreichen und somit eine bedarfsorientierte Ausprägung für seine Steuerungsaufgabe erhalten.
- Fig. 2 zeigt in einer Schemadarstellung (abgeschrägtes Rechteck) beispielhaft das Technologiepaket (TP) "Positionieren". Das Technologiepaket enthält beispielhaft folgende Technologieobjekte (als Rechtecke dargestellt): Nocke, Externer Geber, Drehzahlachse, Messtaster und Positionierachse. In einer Anwendung können von einem Anwender jeweils mehrere Inkarnationen oder Instanzen dieser Technologieobjekte verwendet werden.
- Die Überprüfung der Benutzungsautorisierung (Check, ob für die gewünschten Softwaremodule ausreichend Lizenzen beim Kunden/Anwender vorhanden sind) kann nun bei der Installation, d. h. beim Laden der Technologiepakete erfolgen. Es besteht aber auch die Möglichkeit, die Überprüfung der Benutzungsautorisierung bei der Benutzung, d. h. bei der Instanziierung der Technologieobjekte durchzuführen. Wenn nun z. B. 4 Technologieobjekte Drehzahlachse projektiert sind, benötigt ein Anwender, der in einer Anwendung vier Instanziierungen des Technologieobjekts Drehzahlachse verwenden will, hierfür 4 Lizenzen. Diese Möglichkeit der Kopplung der Lizenzierung an die tatsächliche Nutzung von Technologieobjekten ist für die Kunden transparent und flexibel.
- Die Darstellung gemäß Fig. 3 zeigt ein Szenario für die Lizenzierung und Zugangsautorisierung von Softwaremodulen auf einem Gerät unter Verwendung von Lizenzen. Auf dem Gerät G (z. B. eine Bewegungssteuerung) sollen lizenzpflichtige Softwaremodule, hier beispielsweise Instanzen von Technologieobjekten (dargestellt als kleine Kreise) ablaufen. Das Gerät G ist durch ein Rechteck dargestellt. Dem Gerät G ist auf einer integrierbaren (durch offene Pfeile symbolisiert) MMC-Speicherkarte 4140 eine Identifizierungsnummer PIN zugeordnet, welche die Software-Lizenzen in Form von Lizenzen enthält. Die Identifizierungsnummer PIN, welche die Software-Lizenzen enthält, wird durch ein kleines Kreuz symbolisiert. Durch jeweils unterschiedlich gemusterte kleine Kreise werden die Instanzen dargestellt, die auf dem Gerät G ablaufen sollen.
- In Fig. 3 werden die Softwaremodule als Instanziierungen bzw. Instanzen von Objekten aufgefasst. Durch einen nicht ausgefüllten Kreis wird eine Positionierachsinstanz dargestellt. Durch einen Kreis mit Schraffierung von links unten nach rechts oben wird eine Gleichlaufachsinstanz dargestellt. Auf dem Gerät G sollen 3 Positionierachsinstanzen und eine Gleichlaufinstanz ablaufen.
- Auf dem Gerät G sind 4 Lizenzen, 3 für die Positionierinstanz und eine für die Gleichlaufinstanz vorhanden, die durch die MMC-Speicherkarte eingebracht wurden. Benötigt werden aufgrund der aktuellen Konfiguration genau diese Lizenzen. Der Anwender darf somit die gewünschte Konstellation (3 Positionierachsinstanzen und eine Gleichlaufachsinstanz) auf dem Gerät G ablaufen lassen.
- Ein softwaremäßig realisierter Lizenzmanager überprüft kontinuierlich die Soll-Ist-Bilanz an benötigten und vorhandenen Lizenzen. Der Lizenzmanager kann z. B. im Basissystem BS (Fig. 1) der Steuerung integriert sein. In einer modifizierten Ausführungsform welche in der Fig. 1 nicht dargestellt ist weist die MMC-Karte 4 PIN-Nummern auf, jeweils eine für jedes lizenzpflichtige Softwaremodul.
- Die Darstellung gemäß Fig. 4 zeigt ein Szenario für die Lizenzierung und Zugangsautorisierung von Softwaremodulen für mehrere vernetzte Geräte unter Verwendung von Lizenzen.
- Das dargestellte System besteht aus drei vernetzten Geräten G1, G2 und G3, wobei die Geräte durch Rechtecke dargestellt sind und die Vernetzung durch Verknüpfungslinien symbolisiert ist. Jedem Gerät G1-G3 ist auf einer integrierbaren (durch offene Pfeile symbolisiert) MMC-Speicherkarte MMC1-MMC3 eine Identifizierungsnummer PIN zugeordnet, welche die Software-Lizenzen enthält. Im in Fig. 4 dargestellten Szenario enthält die MMC1 zwei Gleichlaufachsinstanz-Lizenz, MMC2 zwei Gleichlaufachsinstanz-Lizenzen und eine Positionierachsinstanz-Lizenz und MMC3 eine Lizenz für eine Gleichlaufachsinstanz mit Kurvenscheibe, die jeweils den Geräten G1-G3 zugeordnet sind. Im Gesamtsystem sind somit 6 Lizenzen vorhanden, wobei es nur drei unterschiedliche Typen sind.
- Die Identifizierungsnummer PIN, welche die Software-Lizenzen enthält, wird durch ein kleines Kreuz symbolisiert. Durch jeweils unterschiedlich gemusterte kleine Kreise werden die Softwaremodule dargestellt, die auf den Geräten G1-G3 ablaufen sollen. In Fig. 4 werden die Softwaremodule als Instanziierungen bzw. Instanzen von Objekttypen aufgefasst. Durch einen nicht ausgefüllten Kreis wird eine Positionierachsinstanz dargestellt. Durch einen Kreis mit Schraffierung von links unten nach rechts oben wird eine Gleichlaufachsinstanz dargestellt. Durch einen Kreis mit Schraffur von links oben rechts unten wird eine Gleichlaufachsinstanz mit Kurvenscheibe dargestellt.
- Mit einer Identifizierungsnummer PIN werden jeweils die erworbenen Lizenzen verschlüsselt. Die Identifizierungsnummern PIN werden jeweils über MMC-Speicherkarten MMC1-MMC3, auf denen sie sich befinden, in das System bzw. auf die Geräte G1 -G3 eingebracht.
- Die vorhandenen Lizenzen können als Guthaben betrachtet werden. Im gezeigten Beispiel sind somit über die drei MMC- Speicherkärtchen MMC1-MMC3 verteilt insgesamt 6 Lizenzen vorhanden.
- Benötigt werden aufgrund der aktuellen Konfiguration allerdings nur 5 Lizenzen, denn Gerät G1 benötigt eine Positionierachsinstanz und eine Gleichlaufachsinstanz, Gerät G2 benötigt zwei Gleichlaufachsinstanzen, und Gerät G3 benötigt eine Gleichlaufachsinstanz mit Kurvenscheibe. Die benötigten Lizenzen stellen den Verbrauch bzw. das Lizenz-Soll dar. Da insgesamt im System ausreichend Lizenzen vorhanden sind, ist der Betrieb in dieser Konstellation zulässig und lizenzrechtlich in Ordnung. Entscheidend für die Zugangsautorisierung ist die Gesamtsumme der im System befindlichen Lizenzen.
- Der Lizenzmanager führt permanent Buch über die von einer Anwendung benötigten Lizenzen und vergleicht diese mit den im Gesamtsystem vorhandenen Lizenzen. Bei einer erkannten Unterdeckung an Lizenzen lässt er den Betrieb in der aktuellen Konstellation nicht zu.
- Bezüglich lokaler Geräte darf die Zahl der erforderlichen Lizenzen die Anzahl der vorhandenen Lizenzen überschreiten. Im Beispiel aus Fig. 4 laufen auf dem Gerät G1 eine Gleichlaufachsinstanz und eine Positionsierachsinstanz. Auf der lokalen MMC-Speicherkarte MMC1 für Gerät G1 sind aber zwei Lizenzen für Gleichlaufachsinstanzen hinterlegt. Dieses lokale Defizit an Lizenzen wird aber durch die Lizenzen, die auf den restlichen Geräten aufgebracht werden, kompensiert. Es ist somit auch denkbar, dass einzelnen Geräten gar keine Lizenzen zugeordnet werden und die diesen Geräten zugewiesenen Softwarekomponenten trotzdem ordnungsgemäß lizenzmäßig zum Ablauf gebracht werden können, wenn nur die Gesamtsumme der im System vorhandenen verschiedenen Lizenzen ausreichend ist. Auch ist es möglich, alle benötigten Lizenzen nur an einem einzigen Gerät in das System einzubringen.
- Darstellung gemäß Fig. 5 zeigt den inhaltlichen Aufbau einer MMC-Speicherkarte. Die MMC-Speicherkarte ist in Form von Blöcken aufgeteilt. Der oberste Block ist der Card Identification Block, der vom MMC-Speicherkartenhersteller beschrieben wird. Dieser Card Identification Block enthält die eineindeutige Hardwarekennung PSN. Dieser Bereich ist nur noch lesbar (von der Überprüfungs-Software) und nicht mehr kopierbar. In den nächsten Blöcken befinden sich jeweils die Lizenzen L, Zusatzinformationen ZI1-ZIn (z. B. Informationen bei jeweils unterschiedlichen Lizenzgebern), sowie von einem Verschlüsselungsalgorithmus generierte Identifizierungsnummern PIN1-PINn (für unterschiedliche Lizenzgeber). Weiterhin können sich auf einer MMC-Speicherkarte Programme und Daten befinden.
- Bis auf den Block, der die eineindeutige Hardwarekennung PSN enthält und der nur lesbar, aber nicht kopierbar ist, sind alle anderen Blöcke einer MMC-Speicherkarte lesbar, schreibbar und kopierbar.
- Darstellung gemäß Fig. 6 zeigt eine Steuerung, die aus drei vernetzten Geräten G1, G2 und G3 besteht, wobei die Geräte durch Rechtecke dargestellt sind und die Vernetzung durch Verknüpfungslinien symbolisiert ist. Die Steuerung ist z. B. über eine Ethernet- oder Internet-Verbindung mit einem Server S verbunden, der u. a. ein Lizenzkonto enthält. Über diese Ethernet- bzw. Internet-Verbindung können Lizenzen in die Steuerung zu den Geräten G1-G3 übertragen werden. Der Server S ist auf der rechten Seite von Fig. 6 durch ein Rechteck dargestellt.
- Durch jeweils unterschiedlich gemusterte kleine Kreise werden die Softwaremodule (in Fig. 6 sind beispielhaft Instanzen von Technologieobjekten) dargestellt, die auf den Geräten G1-G3 ablaufen sollen. Durch einen nicht ausgefüllten Kreis wird eine Positionierachsinstanz dargestellt. Durch einen Kreis mit Schraffierung von links unten nach rechts oben wird eine Gleichlaufachsinstanz dargestellt. Durch einen Kreis mit Schraffur von links oben rechts unten wird eine Gleichlaufachsinstanz mit Kurvenscheibe dargestellt.
- Über die Ethernet- bzw. Internet-Verbindung wurden vom Server S Lizenzen auf die Geräte G1-G3 der Steuerung transferiert. Das Lizenzkonto des Servers S weist beispielsweise für Gerät G1 drei Positionierachsinstanz-Lizenzen P, für Gerät G2 5 Gleichlaufachsinstanz-Lizenzen G und für Gerät G3 2 Lizenzen für Gleichlaufachsinstanz mit Kurvenscheibe auf, in Summe stehen der Steuerung somit 10 Lizenzen zur Verfügung.
- Benötigt werden aufgrund der aktuellen Konfiguration allerdings nur 5, denn Gerät G1 benötigt eine Positionierachsinstanz und eine Gleichlaufachsinstanz, Gerät G2 benötigt zwei Gleichlaufachsinstanzen und Gerät G3 benötigt eine Gleichlaufachsinstanz mit Kurvenscheibe. Das mittige umrandete Feld zeigt die im System benötigten Lizenzen. Die benötigten Lizenzen stellen den Verbrauch bzw. das Lizenz-Soll dar. Da insgesamt im System ausreichend Lizenzen vorhanden sind, ist der Betrieb in dieser Konstellation zulässig und lizenzrechtlich in Ordnung. Entscheidend für die Zugangsautorisierung ist die Gesamtsumme der im System befindlichen Lizenzen.
- Bezüglich lokaler Geräte darf die Zahl der erforderlichen Lizenzen die Anzahl der vorhandenen Lizenzen überschreiten. Im Beispiel aus Fig. 6 laufen auf dem Gerät G2 zwei Gleichlaufachsen. Im Konto des Servers S sind für Gerät G2 aber 5 Lizenzen für Gleichlaufachsinstanz G hinterlegt. Dieses lokale Defizit an Lizenzen wird aber durch die Lizenzen, die den restlichen Geräten zugeordnet sind oder von anderen Geräten kommen, kompensiert. Es ist somit auch denkbar, dass einzelnen Geräten gar keine Lizenzen zugeordnet werden und die diesen Geräten zugewiesenen Softwaremodule trotzdem ordnungsgemäß lizenzmäßig zum Ablauf gebracht werden können, wenn nur die Gesamtsumme der im System vorhandenen Lizenzen ausreichend ist. Auch ist es möglich, alle für den Betrieb der Steuerung benötigten Lizenzen nur einem einzigen Gerät der Steuerung zuzuordnen.
- Auch im Szenario gemäß Fig. 6 überprüft ein softwaremäßig realisierter Lizenzmanager kontinuierlich und/oder in zeitlichen Abständen die Soll-Ist-Bilanz an benötigten und vorhandenen Lizenzen. Der Lizenzmanager könnte in einem verteilten Betrieb (verteilt z. B. über ein Local Area Network oder über das Internet) als mobiler Agent realisiert werden.
Claims (11)
1. Verfahren zur Lizenzierung und/oder Zugangsautorisierung
von Softwaremodulen für industrielle Steuerungen und/oder für
industrielle Regelungen und/oder Computersysteme,
dadurch gekennzeichnet, dass das
lizenzpflichtige Softwaremodul zumindest eine Information über
den eigenen Lizenzbedarf mit sich führt, dass eine
Autorisierung einer Nutzung des lizenzpflichtigen Softwaremoduls bei
vorhandener Lizenz erfolgt, wobei von einem Lizenzmanager
zumindest in zeitlichen Abständen die Anzahl der Lizenzen für
lizenzpflichtige Softwaremodule in einer industriellen
Steuerungen und/oder in einer industriellen Regelung und/oder in
einem Computersystem überwacht wird und mit der Anzahl der
durch die industrielle Steuerung und/oder die industrielle
Regelung und/oder das Computersystem benötigten
lizenzpflichtigen Softwaremodulen verglichen wird und/oder überwacht
wird, wobei bei autorisierter Nutzung der lizenzpflichtigen
Softwaremodule deren Anzahl gleich oder kleiner der Anzahl
der Lizenzen ist.
2. Verfahren zur Lizenzierung und/oder Zugangsautorisierung
von Softwaremodulen nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass der Lizenzmanager in einem
verteilten System von industriellen Steuerungen und/oder
industrieller Regelungen und/oder Computern verwendet wird.
3. Verfahren zur Lizenzierung und/oder Zugangsautorisierung
von Softwaremodulen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, dass der Lizenzmanager als
mobiler Agent realisiert ist.
4. Verfahren zur Lizenzierung und/oder Zugangsautorisierung
von Softwaremodulen nach einem der vorgenannten Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
vom Lizenzmanager die für eine Applikation benötigten
Lizenzen automatisch berechnet werden.
5. Verfahren zur Lizenzierung und/oder Zugangsautorisierung
von Softwaremodulen nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest eine Lizenz über eine Datenleitung oder über ein
Internet an zumindest eine industrielle Steuerung und/oder
Regelung bzw. an zumindest ein Computersystem übertragen wird.
6. Verfahren zur Lizenzierung und/oder Zugangsautorisierung
von Softwaremodulen nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest eine Lizenz einem Datenträger zugeführt wird, wobei der
Datenträger auch dem Betrieb der Steuerung oder der
Computeranlage dient.
7. Verfahren zur Lizenzierung und/oder Zugangsautorisierung
von Softwaremodulen nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest eine Lizenz einer Memory-Card der Steuerung oder der
Computeranlage zugeführt wird.
8. Verfahren zur Lizenzierung und/oder Zugangsautorisierung
von Softwaremodulen nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest eine Lizenz auf einer MMC-Speicherkarte (MMC,
MMC1-MMC3) der Steuerung und/oder der Computeranlage zugeführt
wird.
9. Verfahren zur Lizenzierung und/oder Zugangsautorisierung
von Softwaremodulen nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass Lizenzen
an einer Stelle bzw. in einem Gerät (G, G1-G3) oder an
verschiedenen Stellen, d. h. an mehreren Geräten (G, G1-G3) für
das gesamte System bzw. für eine gesamte Anlage eingespeist
werden.
10. Verfahren zur Lizenzierung und/oder Zugangsautorisierung
von Softwaremodulen nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der für
die Zugangsautorisierung erforderliche Vergleich zwischen
benötigten Lizenzen und erworbenen Lizenzen bei der
Installation der Softwaremodule stattfindet.
11. Verfahren zur Lizenzierung und/oder Zugangsautorisierung
von Softwaremodulen nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der für
die Zugangsautorisierung erforderliche Vergleich zwischen
benötigten Lizenzen und erworbenen Lizenzen bei der Nutzung der
Softwaremodule stattfindet.
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