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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Einspeisung von Internetseiten
in digitale Rundfunksignale und eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens.
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Es
ist bereits bekannt, dass bei digitalen Rundfunkübertragungsverfahren, wie es
DAB (Digital Audio Broadcasting) ist, neben der Ausstrahlung von reinen
Audioprogrammen auch Datendienste gesendet werden. In den Datendiensten
werden normalerweise einzelne Objekte in einem Karussell versendet, ähnlich wie
es bei Videotext bei Fernsehübertragungssystemen
der Fall ist. Die Objekte enthalten dabei die vom Internet her bekannten
Formate wie HTML (Hypertext Markup Language), XML (Extended Markup
Language), JPEG und GIF-Bilder. Die Bereitstellung auf der Senderseite
erfolgt auf eine Weise, die durch den Content Provider mit einem
zusätzlichen
Aufwand erreicht wird. Der Content Provider ist hier der Inhalteanbieter,
der die Internetseiten bereitstellt, während der Service Provider
hier der Diensteanbieter ist, der das Rundfunkverfahren betreibt.
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Aus
der Offenlegungsschrift
DE
19737 511 A1 geht hervor, dass eine Set-top-Box befähigt ist,
Informationen im Internetformat über
ein TK-Netz oder über
das Rundfunknetz zu empfangen und darzustellen. Die darzustellende
Information liefert ein Informationsanbieter. Aus der Offenlegungsschrift
DE 199 20 746 A1 ist
eine Datenfiltervorrichtung bekannt. Dabei wird beschrieben, dass
ein Webserver einem Rundfunksender zugeordnet ist. Der Rundfunksender
strahlt ein analoges oder digitales Rundfunksignal zusammen mit
Internetdaten aus. Die Übertragung
kann beispielsweise mit Hilfe des verbindungslosen UDP-Protokolls
(User Datagram Protocol) erfolgen.
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Aus
DE 100 44 161 A1 ist
ein Verfahren und ein System zur Kommunikation mit dem Internet
bekannt. Dabei wird ein Rundfunksystem verwendet, um Internetseiten
zu übertragen.
Dafür umfasst
das Rundfunksystem eine Internetzugriffseinrichtung, die die notwendigen
Daten aus dem Internet beschafft. Die vom Internet geladenen Daten
werden in einer Speichereinrichtung abgelegt. Eine Zugriffssteuereinrichtung
steuert das Verhalten der Zugriffseinrichtung in Abhängigkeit
von verschiedenen Faktoren wie z. B. der Häufigkeit nachgefragter Internetdienste.
Eine Datenbereitstellungseinrichtung greift zyklisch auf die in
der Speichereinrichtung abgelegten Daten zu. Hier stehen diese Daten über eine
bidirektionale Verbindung einer Interfaceeinrichtung zur Verfügung. Die
Internetdaten werden entsprechend der Aussendungshäufigkeit
in die Bereitstellungseinrichtung eingestellt. Die Einstellhäufigkeit
wird dynamisch den Erfordernissen angepasst.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben,
wie ein Serviceprovider die Internetseiten auswählt, die in die digitalen Rundfunksignale
eingespeist werden. Ferner liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine entsprechende Vorrichtung anzugeben.
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Vorteile der Erfindung
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
und die erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Einspeisung von Internetseiten in digitale Rundfunksignale gemäß den Ansprüchen 1 bzw.4
haben demgegenüber
den Vorteil, dass der Service Provider den gesamten Datentransfer übernimmt,
während
sich der Content Provider nur noch um die sowieso übliche Bereitstellung
der Daten auf seinen eigenen Servern kümmern muß. Beliebige Internetseiten,
beispielsweise WWW-Seiten, können
vorteilhafterweise schnell und einfach in einen Datenkanal, der
durch die digitalen Rundfunksignalen realisiert wird, eingefügt werden. Dabei
können
auch viele verschiedene Content Provider von einem Service Provider
in einem Datenkanal gebündelt
werden. Durch die Verwendung des Internets als Übertragungsweg werden nur geringe Kosten
verursacht. Weiterhin ist die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
beim Service Provider vereinfacht worden. Die Zusammenstellung der
Adressen der Internetseiten als Liste erfolgt mit einem Internetbrowser,
der beispielsweise manuell in festen Zeitabständen verwendet wird, um die
Adressen der aktuell verfügbaren
Internetseiten bereitzustellen. Das Laden und Abspeichern erfolgt
bei dem Service-Provider dann aus einer Datenbank oder Datenbasis
in festen Zeitabständen,
so dass eine Aktualisierung der verfügbaren Internetseiten von den Contentprovidern
erfolgen kann.
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Die
Vorrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
weist eine Internetverbindung zu den Servern der Content Provider,
und Mittel zur Einspeisung der Internetseiten in die digitalen Rundfunksignale,
was durch einen Multiplexer erreicht wird und Mittel zum Versenden
der digitalen Rundfunksignale auf.
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Durch
die in den abhängigen
Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen
und Weiterbildungen sind vorteilhafte Verbesserungen des im Anspruch
1 angegebenen Verfahrens zur Einspeisung von Internetseiten in digitale
Rundfunksignale und der im Anspruch 4 angegebenen Vorrichtung möglich.
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Besonders
vorteilhaft ist, dass die abgespeicherten Internetseiten vom Service
Provider für
eine Übertragung
mittels der digitalen Rundfunksignale angepasst und/oder konvertiert
werden. Dadurch können
geeignete Datenformate und auch Dateiengrößen für die Übertragung mittels der digitalen Rundfunksignale
erreicht werden.
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Darüber hinaus
ist es vorteilhaft, dass bei dem Aufruf der Internetseiten mit dem
Internetbrowser die Aufrufe von einem Rechner abgespeichert werden.
Damit wird vorteilhafterweise die Funktion eines sogenannten Proxy-Servers
ausgenutzt, der alle Aufrufe mitschreibt, was auch als Logging bezeichnet
wird. Die Aufrufe sind. hier im Besonderen die sogenannten. HTTP
(Hyper Text Transfer Protocol)-Requests. Dies hat den Vorteil, dass
die einmal mitgeschriebenen HTTP-Requests nun wiederholt dazu verwendet
werden können,
um die Internetseiten erneut automatisch zu laden. Der Browser ist
damit nicht mehr notwendig. Dies kann dann insbesondere zeitgesteuert
geschehen, dass die Seiten also automatisch immer wieder aufgerufen
werden.
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Zeichnung
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der
nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert.
Es zeigt
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1 eine
schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung und
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2 ein
Flußdiagramm
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Beschreibung
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Durch
die Verwendung von digitalen Rundfunkübertragungsverfahren wie DAB,
DVB (Digital Video Broadcasting), DRM (Digital Radio Mondial) und anderen
digitalen Rundfunkübertragungsverfahren ist
es möglich,
neben den reinen Rundfunkprogrammen, also Hörfunkprogrammen oder Fernsehen, auch
Datendienste mit diesen Rundfunkprogrammen zusätzlich zu übertragen. Diese Rundfunkübertragungsverfahren
bieten durch ihre Rahmenstruktur eine relativ freie Möglichkeit,
verschiedenste Daten zu übertragen.
Zu solchen Daten gehören
alle möglichen
Arten von Multimediadaten, wie es Video, Bilder, Graphiken, Text,
Audio und Animationen sind. Bei DAB können verschiedenste Datenformate
in fast beliebigen Größen übertragen
werden. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass diese digitalen
Rundfunkübertragungssysteme
vergleichsweise breitbandig sind und damit eine schnelle Datenübertragung
ermöglichen.
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Es
bietet sich daher an, Internetseiten auch über solche Rundfunkübertragungsverfahren
zu übertragen.
Ein wichtiger Punkt dabei ist, die Internetseiten von einem Diensteanbieter,
der hier Content Provider genannt wird, zu einem Betreiber des Rundfunkübertragungsverfahrens,
also einem Service Provider zu übertragen.
Erfindungsgemäß wird dabei
nur der Service Provider aktiv. Der Content Provider stellt auf
seine Server seine Internetseiten, was er sowieso für den herkömmlichen
Internetbetrieb vornehmen wird, während der Service Provider einmalig
mit einem Internetbrowser die einzelnen Internetseiten aufruft,
wobei dabei ein Protokoll der Aufrufe, also der Internetadressen
als Liste verfasst wird, also eine sogenannte Log-Datei erstellt
wird, mit der dann später
zyklisch diese Internetseiten erneut automatisch aufgerufen werden
können,
um sie dann lokal für
die Einspeisung in die digitalen Rundfunksignale abzuspeichern.
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Da
sich der Inhalt von Internetseiten ändern kann oder neue Internetseiten
hinzukommen bzw. alte Internetseiten nicht mehr existieren, muß der Internetbrowser
zu bestimmten Zeitpunkten immer wieder aufgerufen werden, um den
neuesten Datenbestand an Internetseiten als Log-Datei zu erfassen. Der
Service Provider wird dann gegebenenfalls die Internetseiten für die Übertragung
mit den digitalen Rundfunksignalen konvertieren bzw. anpassen. Dies wird
dann insbesondere eine Änderung
von Dateiformaten und vor allem eine Änderung von Größen der Dateien
bedeuten.
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1 zeigt
schematisch als Blockdiagramm die erfindungsgemäße Vorrichtung, die mit Servern von
Content Providern verbunden ist. Die Content Provider Server 1, 2 und 3 weisen
jeweils Datenbanken, hier mit Object Data Base bezeichnet, auf und sind über das
HTTP-Protokoll abrufbar. Es wird also die Technologie des World
Wide Webs (WWW) verwendet. Durch die Verwendung dieses im Internet und
insbesondere Web üblichen
Protokolls wird das erfindungsgemäße Verfahren besonders vereinfacht.
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Über das
Internet, hier durch die Pfeile 8 dargestellt, kontaktiert
nun ein Service Provider mit einem Rechner 4 die Content
Server 1, 2 und 3. Der Rechner 4 wird
hier als Proxy-Server verwendet, also der Server, der eine Log-Datei,
also das Protokoll der Aufrufe, mitschreibt. Auf einem weiteren
Rechner 5 wird ein Webbrowser gestartet, mit dem die einzelnen
Internetseiten, die sich auf den Content Servern 1, 2 und 3 befinden,
nacheinander aufgerufen werden.
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Während dieser
Aufrufe werden im Proxy 4 die Einträge, also die Internetadressen
dafür mitprotokolliert.
Später
wird dann zyklisch mit diesen Internetadressen im Proxy 4 der
Aufruf der einzelnen Internetseiten automatisch durchgeführt, um
die Internetseiten lokal bei dem Service-Provider abzuspeichern. Dann ist der
Webbrowser auf dem Rechner 5 nicht mehr notwendig.
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Die
abgespeicherten Internetseiten werden dann im Rechner 4 konvertiert
und an die Übertragung
angepasst, um sie dann im Multiplexer 6 den digitalen Rundfunksignalen
beizufügen.
Der so entstandene Datenstrom wird dann vom DAB-Sender 7 versendet.
Empfangsseitig können
dann diese Internetseiten empfangen und aufgerufen werden.
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2 zeigt
als Flußdiagramm
das erfindungsgemäße Verfahren.
Im Verfahrensschritt 10 werden vom Content Provider auf
den Servern 1, 2 und 3 die von ihm bereitgestellten
Internetseiten über das
Internet mittels HTTP-Protokoll bereitgestellt. Im Verfahrensschritt 11 wird
auf dem Rechner 5 der erfindungsgemäßen Vorrichtung ein Internetbrowser gestartet,
um. die einzelnen Internetseiten auf den Content Servern 1, 2 und 3 aufzurufen.
Dabei wird im Verfahrensschritt 12 die sogenannte Log-Datei
erstellt, also ein Protokoll der Internetadressen, so dass später diese
Internetseiten mittels dieser Log-Datei automatisch abrufbar. sind,
zu festgelegten Zeitpunkten, beispielsweise einmal am Tag.
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Im
Verfahrensschritt 13 erfolgt dann der automatische Aufruf
der Internetseiten auf den Content Servern 1, 2 und 3 über die
Log-Datei, die im Rechner 4 abgespeichert ist. Diese Internetseite
wird dann im Rechner 4 für die Einspeisung in die Rundfunksignale
abgespeichert. Im Verfahrensschritt 14 wird dann im Rechner 4 eine
Konvertierung bzw. Anpassung der geladenen Internetseiten für die Übertragung
mit den digitalen Rundfunksignalen durchgeführt. Im Verfahrensschritt 15 werden
dann vom Rechner 4 die so konvertierten Internetseiten
zum DAB-Datenmultiplexer 6 übertragen, der die Internetseiten
den Rundfunkprogrammen beifügt.
Im Verfahrensschritt 16 werden dann die Internetseiten
mit den Rundfunksignalen über
den DAB-Sender versendet. Dann wird zu Verfahrensschritt 13 gesprungen,
um dann erneut automatisch über
die Log-Datei auf den Rechner 4 der die einzelnen Internetseiten
der Content Server 1, 2, 3 zu laden und
im Rechner 4 abzuspeichern.
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Kann über die
Log-Datei eine Internetseite nicht aufgerufen werden, dann kann
dies angezeigt werden, so dass der Internetbrowser erneut aufgerufen
wird, um ein Update der Log-Datei zu erstellen. Weiterhin ist es
möglich,
einen Internetbrowser zu erstellen, der automatisch für ein Update
der Log-Datei sorgt.