DE10044405C2 - Verfahren zur Erzeugung von Radiofrequenzwellen und Radiofrequenzgenerator - Google Patents
Verfahren zur Erzeugung von Radiofrequenzwellen und RadiofrequenzgeneratorInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung von
Radiofrequenzwellen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1. Die Erfindung betrifft auch einen Radiofrequenzgenerator
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 8, mit dem das
Verfahren umgesetzt wird. Eine gattungsgemäße Technik ist
beispielsweise von S. N. Bagayev et al in "Applied Physics B.",
Band 70, 2000, S. 375-378 beschrieben.
Radiofrequenzwellen sind elektromagnetische Wellen mit
charakteristischen Wellenlängen im Bereich von 0,01 bis 100 cm
und charakteristischen Frequenzen ("rf-Frequenzen") im Bereich
von 1 MHz bis 100 GHz, die z. B. in der
Signalübertragungstechnik und bei spektroskopischen
Untersuchungsmethoden (Festkörperspektroskopie,
Resonanzspektroskopie) angewendet werden. Zur Erzeugung von
Radiofrequenzwellen werden bisher Hohlraumresonatoren oder
Quarzoszillatoren verwendet, die auf die jeweils gewünschten
Ausgangsfrequenzen abgestimmt sind. Die herkömmlichen
Generatoren besitzen den Nachteil einer eingeschränkten
Frequenzstabilität. So besitzen bspw. Quarzoszillatoren eine
natürliche Stabilitätsgrenze durch Wachstumsfehler der
Schwingquarze, die durch eine relative Frequenzstabilität von
10-13 (in 1 Sekunde) gekennzeichnet ist. Die Stabilität kann
durch besondere Maßnahmen verbessert werden. Beispielsweise
ist mit He-gekühlten Saphir-Oszillatoren eine
Relativstabilität von 10-14 (in 1 Sekunde) erreichbar. Dies
erfordert jedoch einen komplexen Aufbau, der für die meisten
praktischen Anwendungen unakzeptabel ist.
Von S. N. Bagayev et al. wird in "Applied Physics B", Band 70,
2000, Seite 375-378 die Stabilisierung eines Femtosekunden-
Pulslasers beschrieben, wobei ein Regelschema unter Einbeziehung
eines Mikrowellengenerators realisiert werden kann. In
DE 195 14 386 A1 wird ein optischer Frequenzgenerator mit einem
stabilisierten optischen Kammgenerator beschrieben, der relativ
zu einem Mikrowellengenerator stabilisiert ist. Stabilisierte
Pulslaser werden auch von B. Willke et al. in "Optics Letters",
Band 25, 2000, S. 1019-1021, G. Galzerano et al. in "Applied Op
tics", Band 38, 1999, S. 6962-6966, Th. Udem et al. in "Phys.
Rev. Letters", Band 82, 1999, S. 3568-3571 und K. IMAI et al. in
"IEEE Journal of Quantum Electronics", Band 34, 1998, S. 54-60
beschrieben. Aus der nachveröffentlichten, älteren Patentanmel
dung DE 199 11 103 A1 ist die Erzeugung stabilisierter, ultra
kurzer Lichtpulse und deren Anwendung zur Synthese optischer
Frequenzen bekannt.
Die Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes Verfahren zur
Radiofrequenzerzeugung anzugeben, bei dem die Radiofre
quenzwellen eine erhöhte Frequenzstabilität besitzen und das mit
einem relativ einfach aufgebauten Generator umsetzbar ist. Das
erfindungsgemäße Verfahren soll insbesondere eine
Frequenzerzeugung mit einer Relativstabilität von mindestens
10-13 ermöglichen. Die Aufgabe der Erfindung ist es auch, einen
verbesserten Radiofrequenzgenerator bereitzustellen, der zur
Umsetzung des Verfahrens eingerichtet ist. Der erfindungsgemäße
Radiofrequenzgenerator soll sich insbesondere durch eine hohe
Frequenzstabilität von mindestens 10-13 pro Sekunde und einen
kompakten Aufbau auszeichnen, der robust und einfach zu warten
ist.
Diese Aufgaben werden durch ein Verfahren und einen Radiofre
quenzgenerator mit den Merkmalen gemäß den Patentansprüchen 1
bzw. 8 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen und Anwendungen
der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
Die Grundidee der Erfindung ist es, Radiofrequenzwellen auf
der Grundlage mindestens einer Generatorfrequenz zu erzeugen,
die einem Abstand von Frequenzmoden aus dem Frequenzspektrum
kurzer Laser-Lichtpulse entspricht. Die Lichtpulse werden mit
einem Pulslaser erzeugt, dessen Wiederholfrequenz (oder Repe
titionsrate) stabilisiert ist, und auf eine Detektoreinrich
tung gerichtet. Im elektrischen Ausgangssignal der Detektor
einrichtung sind Frequenzkomponenten entsprechend den Modenab
ständen im Frequenzspektrum enthalten. Die Wiederholfrequenz
stabilisierung des Pulslasers erfolgt durch Phasenkopplung
mindestens einer Frequenzmode der Lichtpulse des Pulslasers
mit mindestens einer hochstabilen Referenzfrequenz oder durch
Erfassung eines optischen Referenzsignals. Eine besonders hohe
Stabilität der Radiofrequenz wird erzielt, da nicht nur die Wie
derholfrequenz des Pulslasers, sondern auch die sog. Offsetfrequenz
(siehe unten) der Frequenzkomponenten im Moden
spektrum stabilisiert wird.
Gemäß bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung wird ein Re
ferenzsignal durch einen stabilisierten Referenzlaser oder ei
nen unter vorgegebenen Bedingungen angeregten atomaren Über
gang gebildet.
Gegenstand der Erfindung ist auch ein Radiofrequenzgenerator
mit einem Pulslaser zur Lichtpulserzeugung, einer Detektorein
richtung zur Erzeugung elektrischer Ausgangssignale mit Radio
frequenzen und einer Einrichtung zur Frequenzstabilisierung
des Pulslasers, mit der mindestens die Wiederholfrequenz, op
tional auch die Offsetfrequenz, der Lichtpulse festgelegt wer
den kann.
Die Erfindung besitzt die folgenden Vorteile. Da die Radiofre
quenzen aus mindestens einer Generatorfrequenz abgeleitet wer
den, die durch Phasenkopplung mit einer stabilisierten opti
schen Referenzfrequenz oder eine Regelung auf der Grundlage
eines optischen Referenzsignals festgelegt ist, kann die Ra
diofrequenz mit einer Relativstabilität erzeugt werden, die
der Relativstabilität des Referenzsignals entspricht. Optische
Referenzfrequenzen können mit Relativstabilitäten von besser
als 10-14 erzeugt werden. Der Aufbau des erfindungsgemäßen Ra
diofrequenzgenerators ist kompakt und, insbesondere bei Ver
wendung eines diodengepumpten Festkörperlasers oder eines
Ringlasers als Pulslaser zur Pulsgeneration, als mobiles, war
tungsarmes System implementierbar. Mit der Erfindung werden
simultan sowohl eine Erhöhung der Frequenzstabilität als auch
eine Verringerung des Geräteaufwandes bei der Radiofrequenzer
zeugung erreicht.
Weitere Vorteile und Einzelheiten werden aus der Beschreibung
der beigefügten Zeichnung ersichtlich. Fig. 1 zeigt eine
schematische Übersichtsdarstellung eines erfindungsgemäßen Ra
diofrequenzgenerators.
Die seit den 70-er Jahren bekannte Erzeugung ultrakurzer La
ser-Lichtpulse (Lichtpulse mit charakteristischen Pulsdauern
im ns- bis fs-Bereich) basiert auf der sog. Modensynchronisa
tion. In einem Lasermedium können bei genügender Bandbreite
des Laserübergangs im Resonator sehr viele Eigenschwingungen
mit verschiedenen Frequenzen angeregt werden. Wird durch einen
geeigneten Mechanismus zwischen den Eigenschwingungen eine
feste Phasenbeziehung eingestellt (Modensynchronisation) so
kommt es zur Abstrahlung kürzer Lichtpulse mit einem zeitli
chen Abstand τ, der gleich dem Quotienten aus doppelter Resona
torlänge und mittlere Umlaufgeschwindigkeit der Pulse ist, und
einer spektralen Zusammensetzung entsprechend den im Resonator
angeregten, zur Pulsbildung beitragenden optischen Frequenzen.
Bei Darstellung des Intensitätsverlaufs der pulsförmigen La
serstrahlung im Frequenzraum ergibt sich ein Modenspektrum
(oder: Frequenzkamm), das durch δ-ähnliche Funktionen bei den
zu jedem Puls beitragenden optischen Frequenzen gebildet wird
und dessen Einhüllende innerhalb der Bandbreite des Laserüber
gangs im Lasermedium liegt. Die Breite der Einhüllenden ist im
wesentlichen umgekehrt proportional zur Pulsdauer. Jeder Fre
quenzbeitrag zu einem derartigen Frequenzkamm wird hier als
Frequenzmode M bezeichnet. Die Frequenzabstände der Elemente
des Frequenzkammes sind entsprechend den (longitudinalen) La
sermoden ganzzahlige Vielfache der Puls-Wiederholfrequenz fr =
τ-1 (Repetitionsrate). Die Kammstruktur von fs-Pulsen im Fre
quenzraum wird beispielsweise in "Femtosecond Laser Pulses"
(Hrsg. C. Rullière, Springer-Verlag, Berlin 1998) beschrieben.
Die durch ganzzahlige Vielfache der Wiederholfrequenz fr ge
trennten Frequenzkomponenten lassen sich in ihrer absoluten
Frequenzlage nicht durch ganzzahlige Vielfache (n) der Wieder
holfrequenz fr darstellen, sondern durch die Summe (n.fr + f0)
aus n.Wiederholfrequenz fr und einer sogenannten Offset- oder
Phasenschlupffrequenz f0, die für alle Frequenzkomponenten den
gleichen Wert entsprechend dem Quotienten aus der jeweiligen
Phasendifferenzen von Puls zu Puls durch die Umlaufzeit (2▱)▱
ist.
Die Wiederholfrequenz der Lichtpulse und damit die Frequenzab
stände der Moden liegt im Frequenzbereich der Radiofrequenzen.
Werden die Lichtpulse mit einer Detektoreinrichtung erfasst,
die entsprechend den detektierten Lichtintensitäten elektri
sche Ausgangssignale erzeugt, so enthalten die Ausgangssignale
Frequenzkomponenten entsprechend den einzelnen Frequenzmoden
bzw. Schwebungsfrequenzen zwischen den Frequenzmoden, die ge
rade den gewünschten Radiofrequenzen entsprechen. Erfindungs
gemäß ist nun vorgesehen, die Puls-Wiederholfrequenz des Puls
lasers unter Bezug auf ein optisches Frequenznormal zu stabi
lisieren, wie im Folgenden erläutert wird.
Fig. 1 zeigt schematisch den Aufbau eines erfindungsgemäßen
Radiofrequenzgenerators 100 mit einem Pulslaser 10, einer ers
ten Detektoreinrichtung 20 und einer Einrichtung 30 zur Wie
derholfrequenzstabilisierung. Es ist auch eine erfindungsgemäß
vorgesehene Einrichtung 40 zur Offsetfrequenzstabilisierung
dargestellt. Die Einrichtung 40 liefert eine weitere Verbesse
rung der Radiofrequenzstabilität. Der Pulslaser 10 kann durch
jede Bauform von an sich bekannten Pulslasern mit typischen
Pulsdauern im ns- bis fs-Bereich gebildet werden. Der Pulsla
ser 10 wird bspw. durch einen Titan-Saphir-Laser (z. B. "Cohe
rent Mira
900", Pulslänge 73 fs, Wiederholfrequenz fr = 75 MHz), einen
Ringlaser oder einen diodengepumpten Festkörperlaser, (z. B.
Chrom-Li-SAF-Laser) gebildet. Der Pulslaser 10 ist vorzugs
weise ein kompaktes und transportables, batteriebetriebenes
Gerät.
Der Pulslaser 10 ist optional mit einer Einrichtung zur Ver
breiterung der Laserpulse durch Selbstphasenmodulation (ge
strichelt eingezeichnet, Bezugszeichen 11) verbunden. Die Ein
richtung 11 zur Pulsverbreiterung ist z. B. eine optische Ein
modenfaser. Die Selbstphasenmodulation wird von K. Imai in
"IEEE Journal of Quantum Electronics" Band 34, 1998, Seite 54
ff. beschrieben. Eine besonders starke Verbreiterung des Mo
denkamms erzielt man bei Verwendung strukturierter optischer
Fasern, die einen Faserkern und um diesen axial verlaufende
dünne Luftkanäle besitzen (siehe D. Mogilevtsev et al. in "Op
tics Letters", Band 23, 1998, Seite 1662 ff., T. A. Birks in
"Optics Letters", Band 22, 1997, Seite 961 ff. oder T. A.
Birks in "IEEE Photonics Technology Letters", Band 11, 1999,
Seite 674 ff.).
Die Detektoreinrichtung 20 ist ein lichtempfindliches Element,
wie z. B. eine Photodiode oder ein Photomultiplier. Ein Teil
der Ausgangspulse des Pulslasers 10 (bzw. der Einrichtung 11)
wird über den teildurchlässigen Spiegel 12 auf die Detektor
einrichtung 20 gerichtet, deren Ausgangssignale (rf) die ge
wünschten Radiofrequenzwellen bilden oder Radiofrequenzen ent
halten. Der Detektoreinrichtung 20 können weitere Einrichtun
gen 21 (gestrichelt eingezeichnet) zur Signalformung nachge
ordnet sein. Eine Signalformung kann bspw. eine Filterung der
Ausgangsignale und/oder eine Verstärkung umfassen. Zur Ver
stärkung der Ausgangssignale kann eine Phasenkopplung mit ei
nem herkömmlichen Mikrowellenoszillator (nicht dargestellt) an
die Ausgangssignale der Detektoreinrichtung 20 oder ein her
kömmlicher Halbleiterverstärker vorgesehen sein. Die Phasenkopplung
erfolgt analog zu den erläuterten Regelkreisen zur
Laserstabilisierung.
Die Einrichtung 30 zur Frequenzstabilisierung des Pulslasers
10 umfasst eine zweite Detektoreinrichtung 31, einen Referenz
frequenzgenerator 32 zur Erzeugung eines optischen Referenz
signals und einen Regelverstärker 33. Die zweite Detektorein
richtung 31 ist ebenfalls ein lichtempfindliches Element (z. B.
Photodetektor oder Photomultiplier). Der Referenzfrequenz
generator 32 ist allgemein zur Bereitstellung eines Lichtsig
nals mit mindestens einer Frequenzkomponente ausgelegt, deren
Frequenzstabilität mindestens so hoch ist, wie die Stabilität
der zu erzeugenden Radiofrequenzen sein soll. Je nach Ausfüh
rungsform der Erfindung kann der Referenzfrequenzgenerator
durch einen stabilisierten Dauerstrichlaser, eine Referenz-
Dampfzelle oder eine Anordnung mit einem freien Atomstrahl ge
bildet werden.
Als Dauerstrichlaser mit stabilisierter optischer Frequenz
kann bspw. ein methan-stabilisierter Helium-Neon-Laser (Aus
gangsfrequenz 88 THz), ggf. mit einem nicht-linearen Frequenz
vervielfacher zur Frequenzanpassung an mindestens eine Mode
der Lichtpulse des Pulslasers 10, oder ein Jod-stabilisierter
YAG-Laser verwendet werden.
An der zweiten Detektoreinrichtung 31 erfolgt die gleichzeiti
ge Erfassung einer Mode der Laserpulse und der Referenzfre
quenz. Bei geringfügigen Abweichungen zwischen beiden Frequen
zen entsteht ein Schwebungssignal, das als Ausgangssignal der
zweiten Detektoreinrichtung 31 über den Regelverstärker 33 an
den Pulslaser 10 gegeben wird. Der Pulslaser 10 ist mit einer
Einrichtung zur Steuerung der Wiederholfrequenz ausgestattet.
Diese Einrichtung wird so geregelt, dass das Schwebungssignal
der zweiten Detektoreinrichtung 31 verschwindet oder einer
vorbestimmten Bezugsfrequenz entspricht. In diesem Fall ist
die ausgewählte Frequenzmode des Modenspektrums relativ zur
Referenzfrequenz des Referenzfrequenzgenerators fest einge
stellt. Dementsprechend ist das Ausgangssignal der ersten De
tektoreinrichtung 20 mit der Stabilität des Referenzfrequenz
generators 32 stabilisiert.
Bei Aufbau des Referenzfrequenzgenerators als Referenz-
Dampfzelle wird der Pulslaser 10 in Bezug auf die optische.
Frequenz des unter definierten Bedingungen angeregten atomaren
Übergangs stabilisiert. Die Referenz-Dampfzelle ist bspw. eine
temperierbare Dampfzelle (z. B. eine Jod- oder Rubidium-
Zelle). Durch Einstellung der Zellentemperatur ergibt sich in
der Referenzelle ein definierter Dampfdruck, der die Lage und
Breite der atomaren Übergänge festlegt. Es ist vorzugsweise
eine dopplerfreie optische Anregung des Dampfes entsprechend
der 2-Photonen-Spektroskopie, der Sättigungsspektroskopie oder
der Polarisationsspektroskopie vorgesehen.
Die Anregung erfolgt z. B. mit entgegengesetzt durch die Refe
renzzelle laufenden Lichtpulsen des Pulslasers 10, wie es von
J. N. Eckstein, A. I. Ferguson und T. W. Hänsch in "Physical
Review Letters", Band 40, 1978, Seite 847 ff. beschrieben
wird. Die Laserpulse durchlaufen die Zelle in zwei entgegenge
setzten Richtungen derart, dass beim Zusammentreffen von zwei
Lichtpulsen gerade ein 2-Photonen-Übergang angeregt werden
kann, dessen Gesamtenergie sich aus zwei Teilbeträgen zusam
mensetzt, die gerade zwei sich ergänzenden Frequenzkomponenten
im Modenspektrum der Lichtpulse entsprechen. Diese Anregungs
technik ermöglicht eine hochauflösende Spektroskopie, da die
Dopplerverbreiterung der beobachteten Übergänge vermieden
wird. Für die dopplerfreie Anregung ist mit Abstand von der
Referenzzelle ein ebener Spiegel (nicht dargestellt) vorgese
hen, mit dem die gegenläufigen Lichtpulse erzeugt werden.
Alternativ zu der illustrierten Regelung auf der Basis eines
Schwebungssignals wird z. B. eine 2-Photonen-Fluoreszenz aus
der Referenzzelle auch direkt als Stellsignal für die Steue
rung der Wiederholfrequenz verwendet. Die Wiederholfrequenz
wird immer gerade so eingestellt, dass vom Detektor 31 ein
Fluoreszenzsignal erfasst wird.
Die Einstellung der Wiederholfrequenz im Pulslaser 10 erfolgt
in an sich bekannter Weise über eine Einstellung der Resona
torlänge oder der Pumpleistung. Eine Pumpleistungsregelung
wird bevorzugt, da diese elektrooptisch ohne mechanische Bewe
gungen erfolgt. Dies ermöglicht schnelle Änderungen der Wider
holfrequenz und damit eine höhere Regelbandbreite zur Einstel
lung des Pulslasers 10.
Für die Einrichtung 40 zur Offsetfrequenzstabilisierung werden
die vom Pulslaser 10 emittierten, ggf. der Selbstphasenmodula
tion 11 unterzogenen, Laserpulse A mit den Strahlteilern bzw.
Umlenkspiegeln 42 bis 45 in verschiedene spektrale Anteile B,
C aufgeteilt. Hierzu ist mindestens einer der Spiegel 42, 43
und 45 zur spektral selektiven Ablenkung von Strahlungsantei
len der Lichtpulse A ausgelegt. Beispielsweise ist vorgesehen,
dass der Anteil B höherfrequente Frequenzkomponenten des Mo
denspektrums und der Anteil C niederfrequente Komponenten des
Modenspektrums enthält. Zur Bereitstellung eines ausreichend
starken Schwebungssignals an der dritten Detektoreinrichtung
41 werden die Frequenzen der Anteile B und C mit einem Fre
quenzvervielfacher oder -teiler 46 aneinander angepasst. Beim
genannten Beispiel (C: niederfrequenter Anteil) ist das Bau
teil 46 ein Frequenzvervielfacher. Das Bauteil 46 ist eine
Vervielfacher- oder Teilerstufe für optische Frequenzen, wie
sie an sich aus dem Stand der Technik bekannt ist.
Ein besonders einfacher Aufbau ergibt sich, da im Modenspekt
rum der Laserpulse eine ganze Frequenzoktave überspannt wird.
In diesem Fall ist das Bauteil 46 ein optisch nicht-linearer
Kristall zur Frequenzverdoppelung (oder -halbierung). Nach
Durchlauf der Frequenzvervielfachung (Bauteil 46) liegt ein
frequenzverschobener Strahlungsanteil D vor. Die Strahlungsan
teile B und D werden gleichzeitig auf die Detektoreinrichtung
41 gerichtet. Bei gleichzeitigem Einfall der Strahlungsanteile
wird an der Detektoreinrichtung 41 entsprechend der Frequenz
abweichung der Frequenzkomponente(n) der Strahlungsanteile B,
D ein elektrisches Ausgangssignal erzeugt, das Frequenzanteile
mit einer bestimmten Schwebungsfrequenz enthält. Das Ausgangs
signal wird an den ersten Regelverstärker 47 gegeben, mit dem
eine (an sich bekannte) Einrichtung zur Einstellung der Off
setfrequenz des Pulslasers 10 betätigt wird. Beispielsweise
wird mit dem Regelverstärker 47 die Einführung einer linearen
Dispersion in den Resonator des Pulslasers 10 gesteuert, wie
es in der älteren Anmeldung, die zur DE 199 11 103 A1 geführt
hat, oder bspw. in der Publikation von T. Udem et al. in
"Physical Review Letters", Band 82, 1999, Seite 3568 ff.
beschrieben ist. Eine Pumpleistungsregelung zur Einstellung
der Offsetfrequenz besitzt wiederum den Vorteil, dass die
Regelung elektrooptisch ohne mechanische Bewegungen erfolgt.
In diesem Fall wird die Wiederholfrequenz über die
Resonatorlänge geregelt.
Gemäß einer abgewandelten Ausführungsform kann auch der Anteil
B niederfrequente Frequenzkomponenten und der Anteil C hö
herfrequente Frequenzkomponenten enthalten, wobei das Bauteil
46 dann zur Frequenzteilung ausgelegt ist. Alternativ kann
auch die Einrichtung zur Frequenzvervielfachung oder -teilung
im jeweils anderen Zweig des Strahlteilers 42 bis 45 vorgese
hen sein. Gemäß einer weiteren Abwandlung können die Spiegel
42 bis 45 auch durch andere, gleichwirkende Strahlteiler (z. B.
Prismen) ersetzt werden. Zusätzlich können im dargestellten
Strahlengang der Anteile B, C und D optische Filter und ggf.
eine Zeitverzögerungsstrecke zur Anpassung des zeitlichen Ein
laufens der Strahlungsanteile bei der Detektoreinrichtung 21
vorgesehen sein.
Der erfindungsgemäße Radiofrequenzgenerator 10 kann mit Vor
teil bei allen Anwendungen eingesetzt werden, die aus der Sig
naltechnik, der Spektroskopie und der Zeitmesstechnik bekannt
sind. Besondere Vorteile ergeben sich bei Anwendungen, bei de
nen ein geringes Phasenrauschen gewünscht wird, z. B. in der
Radartechnik, als Radiofrequenznormal in der Zeitmesstechnik
oder in der Spektroskopie.
Claims (14)
1. Verfahren zur Erzeugung von Radiofrequenzwellen, bei
dem ein Pulslaser (10) zur Erzeugung von Lichtpulsen mit
einem vorbestimmten Spektrum von Frequenzmoden, einer
vorbestimmten Wiederholfrequenz und einer vorbestimmten
Offsetfrequenz betrieben und mit einer ersten Detektorein
richtung (20) die Lichtpulse des Pulslasers erfasst und
entsprechende elektrische Ausgangsignale erzeugt werden,
die die Radiofrequenzwellen bilden,
dadurch gekennzeichnet, dass
- - die Lichtpulse so erzeugt werden, dass das Spektrum der Frequenzmoden eine Frequenzoktave überspannt,
- - der Pulslaser (10) relativ zu einem optischen Referenz signal stabilisiert betrieben wird, so dass die Wiederhol frequenz der Lichtpulse festgelegt ist, und
- - eine Stabilisierung der Offsetfrequenz der Frequenzkompo nenten der vom Pulslaser (10) erzeugten Lichtpulse auf der Grundlage einer Frequenzabweichung zwischen nieder- und höherfrequenten Frequenzkomponenten des Spektrums erfolgt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, bei dem zur Stabilisierung
der Wiederholfrequenz in einem ersten Regelkreis (30) in
Abhängigkeit von einem mit einer zweiten Detektoreinrich
tung (31) erfassten Schwebungssignal aus mindestens einer
ersten Frequenzmode der Lichtpulse des Pulslasers und einer
optischen Referenzfrequenz, die das optische Referenzsignal
bildet, die Wiederholfrequenz des Pulslasers (10) einge
stellt wird.
3. Verfahren gemäß Anspruch 2, bei dem die optische
Referenzfrequenz mit einem stabilisierten Dauerstrichlaser
erzeugt wird.
4. Verfahren gemäß Anspruch 2, bei dem das optische
Referenzsignal mit einer Referenz-Dampfzelle erzeugt
wird, in der ein atomarer Übergang unter vorbestimmten
Bedingungen optisch angeregt wird.
5. Verfahren gemäß Anspruch 1, bei dem zur Stabilisierung
der Wiederholfrequenz in einem ersten Regelkreis (30) in
Abhängigkeit von einem mit einer zweiten Detektoreinrich
tung (31) erfassten Fluoreszenzsignal aus einer Referenz-
Dampfzelle (32), in der ein atomarer Übergang unter vorbe
stimmten Bedingungen optisch angeregt wird, die Wiederhol
frequenz des Pulslasers (10) eingestellt wird.
6. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei dem als Pulslaser (10) ein diodengepumpter Festkörper
laser oder ein Ringlaser verwendet wird.
7. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei dem eine Verbreiterung des Spektrums der Frequenzmoden
der Lichtpulse durch Selbstphasenmodulation erfolgt.
8. Radiofrequenzgenerator, der umfasst:
einen Pulslaser (10) zur Erzeugung von Lichtpulsen mit einem vorbestimmten Spektrum von Frequenzmoden und einer vorbestimmten Wiederholfrequenz und einer vorbestimmten Offsetfrequenz, und
eine erste Detektoreinrichtung (20), die dazu eingerich tet ist, aus den Lichtpulsen des Pulslasers (10) elektri sche Ausgangsignale zu erzeugen, die die Radiofrequenzwel len bilden,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Spektrum der Frequenzmoden eine Frequenzoktave überspannt,
ein erster Regelkreis (30) zur Stabilisierung des Pulsla sers (10) relativ zu einem optischen Referenzsignal vorge sehen ist, so dass die Wiederholfrequenz der Lichtpulse festgelegt werden kann, und
ein zweiter Regelkreis (40) zur Stabilisierung des Pulslasers (10) vorgesehen ist, mit dem die Offsetfrequenz der Frequenzkomponenten auf der Grundlage einer Frequenzab weichung zwischen nieder- und höherfrequenten Frequenzkom ponenten des Spektrums festgelegt werden kann.
einen Pulslaser (10) zur Erzeugung von Lichtpulsen mit einem vorbestimmten Spektrum von Frequenzmoden und einer vorbestimmten Wiederholfrequenz und einer vorbestimmten Offsetfrequenz, und
eine erste Detektoreinrichtung (20), die dazu eingerich tet ist, aus den Lichtpulsen des Pulslasers (10) elektri sche Ausgangsignale zu erzeugen, die die Radiofrequenzwel len bilden,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Spektrum der Frequenzmoden eine Frequenzoktave überspannt,
ein erster Regelkreis (30) zur Stabilisierung des Pulsla sers (10) relativ zu einem optischen Referenzsignal vorge sehen ist, so dass die Wiederholfrequenz der Lichtpulse festgelegt werden kann, und
ein zweiter Regelkreis (40) zur Stabilisierung des Pulslasers (10) vorgesehen ist, mit dem die Offsetfrequenz der Frequenzkomponenten auf der Grundlage einer Frequenzab weichung zwischen nieder- und höherfrequenten Frequenzkom ponenten des Spektrums festgelegt werden kann.
9. Radiofrequenzgenerator gemäß Anspruch 8, bei dem der
erste Regelkreis (30) eine zweite Detektoreinrichtung (31)
und einen Referenzfrequenzgenerator (32) zur Erzeugung des
optischen Referenzsignals enthält, wobei die zweite Detek
toreinrichtung (31) dazu ausgelegt ist, simultan die
Lichtpulse des Pulslaser (10) und das optische Referenzsig
nal als Referenzfrequenz zu erfassen und ein Schwebungssig
nal zu erzeugen, mit dem der Regelkreis (30) zur Einstel
lung der Wiederholfrequenz steuerbar ist.
10. Radiofrequenzgenerator gemäß Anspruch 9, bei dem der
Referenzfrequenzgenerator (32) durch einen stabilisierten
Dauerstrichlaser gebildet wird.
11. Radiofrequenzgenerator gemäß Anspruch 8, bei dem der
erste Regelkreis (30) eine zweite Detektoreinrichtung (31)
und eine optische Referenzzelle zur Erzeugung des optischen
Referenzsignals enthält, wobei die zweite Detektoreinrich
tung (31) dazu ausgelegt ist, das optische Referenzsignal
als Fluoreszenzsignal der Referenzzelle (32) zu erfassen
und ein Ausgangssignal zu erzeugen, mit dem der Regelkreis
(30) zur Einstellung der Wiederholfrequenz steuerbar ist.
12. Radiofrequenzgenerator gemäß einem der Ansprüche 8 bis
11, bei dem der Pulslaser (10) durch einen diodengepumpten
Festkörperlaser oder einen Ringlaser gebildet wird.
13. Radiofrequenzgenerator gemäß einem der Ansprüche 8 bis
12, bei dem eine Einrichtung (11) zur Verbreiterung des
Spektrums der Frequenzmoden der Lichtpulse vorgesehen ist.
14. Radiofrequenzgenerator gemäß Anspruch 13, bei dem die
Verbreiterungseinrichtung (11) durch eine optische Faser
gebildet wird.
Priority Applications (4)
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---|---|---|---|
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