Beschreibung
Entgasungseinheit und Batteriegehäuse Technisches Gebiet
Die Erfindung betrifft eine Entgasungseinheit für ein Batteriegehäuse, insbesondere einer Traktionsbatterie eines Kraftfahrzeugs sowie ein Batteriegehäuse.
Stand der Technik Gehäuse zur Aufnahme von Elektronikkomponenten, wie beispielsweise Batteriezellen und dergleichen, sind üblicherweise nicht vollständig gasdicht gegenüber der Umgebung verschlossen. Einerseits soll aufgrund von Temperaturschwankungen, etwa durch Wärmeeinträge beim Laden bzw. Entladen von Batteriezellen, und andererseits aufgrund von natürlich vorkommenden Luftdruckschwankungen, insbesondere bei mobilen Systemen, ein Gasaustausch zwischen Innenraum und Außenraum ermöglicht werden. Durch den Gasaustausch können unzulässige mechanische Belastungen des Gehäuses, insbesondere ein Bersten oder Ausbeulen des Gehäuses, verhindert werden. Andererseits muss insbesondere bei Batteriegehäusen eine Notentlüftungsfunktion bei plötzlichem Druckanstieg aufgrund des Versagens von Batteriezellen vorhanden sein.
Ebenso wichtig ist es jedoch, dass das Eindringen von Fremdkörpern, Schmutz und Feuchtigkeit in Form von flüssigem Wasser wirksam verhindert wird. Es sind daher Druckausgleichsvorrichtungen bekannt, die semipermeable Membranen, beispielsweise aus extrudiertem Polytetrafluorethylen (PTFE), aufweisen, die gasdurchlässig, jedoch flüssigkeitsundurchlässig sind.
Die DE 102012022346 B4 offenbart ein Batterie-Gehäuse, das ein einen Gehäuse- Innenraum umschließendes Gehäuse mit einer Gehäuse-Öffnung aufweist, die mittels eines zur Entgasung und zur im Wesentlichen wasserdichten Abdichtung des Gehäuse- Innenraumes gegen Eindringen von Wasser oder anderen Flüssigkeiten vorgesehenen Membran-Trägers in Form eines Gehäusedeckels abgedeckt ist. Der Gehäusedeckel enthält einen Träger-Körper, der eine sich zwischen einer Trägerkörper-Innenseite und einer Träger-Körper-Außenseite durchgehend erstreckende Gasdurchgangs-Öffnung zur
Ableitung von Gasen oder zum Druckausgleich aufweist. Die Gasdurchgangs-Öffnung ist von einer semipermeablen Membran vollständig überdeckt. Der Träger-Körper, die Membran und das Gehäuse sind luftdicht oder gasdicht verbunden, dass im Wesentlichen kein Wasser und vorzugsweise auch keine Luft oder kein Gas durch die Gehäuseöffnung in den Gehäuse-Innenraum gelangen kann.
Offenbarung der Erfindung
Eine Aufgabe der Erfindung ist es, eine Entgasungseinheit für ein Batteriegehäuse, insbesondere einer Traktionsbatterie eines Kraftfahrzeugs, zu schaffen, welche einen schnellen Druckabbau im Gehäuse bereits bei einem niedrigen Entgasungsdruck erlaubt.
Eine weitere Aufgabe ist es, ein Batteriegehäuse mit einer Entgasungseinheit zu schaffen, welche einen schnellen Druckabbau im Gehäuse bereits bei einem niedrigen Entgasungsdruck erlaubt.
Die vorgenannte Aufgabe wird nach einem Aspekt der Erfindung gelöst von einer Entgasungseinheit für ein Batteriegehäuse, insbesondere einer Traktionsbatterie eines Kraftfahrzeugs, mit einem fluiddicht mit einem Rand einer Gehäuseöffnung des Gehäuses verbindbaren Grundkörper mit einer Außenseite und einer Innenseite, wobei die Innenseite zur Gehäuseöffnung gerichtet ist, und der zumindest eine Gasdurchtrittsöffnung aufweist, welche mit einer flächig aufgespannten Membran verschlossen ist, wobei die Membran an einem die Gasdurchtrittsöffnung umschließenden Rand fluiddicht mit dem Grundkörper verbunden ist, wobei die Membran als Folienverbund mit wenigstens zwei aufeinander angeordneten Folien ausgebildet ist, wobei eine erste Folie der Folien in ihrer Fläche wenigstens eine Aussparung aufweist, welche mit einer zweiten Folie der Folien die wenigstens eine Aussparung umschließend abgedeckt ist, insbesondere gasdicht abgedeckt ist, wobei wenigstens eine der beiden Folien mit dem die Gasdurchtrittsöffnung umschließenden Rand des Grundkörpers verbunden ist.
Die weitere Aufgabe wird nach einem weiteren Aspekt der Erfindung gelöst von einem Batteriegehäuse, insbesondere einer Traktionsbatterie eines Kraftfahrzeugs, zur Aufnahme von Batteriezellen, das zumindest eine Gehäusewandung mit einer
Gehäuseöffnung aufweist, wobei die Gehäuseöffnung von einer Entgasungseinheit verschlossen ist.
Günstige Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den weiteren An- Sprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung.
Es wird nach einem Aspekt der Erfindung eine Entgasungseinheit vorgeschlagen für ein Batteriegehäuse, insbesondere einer Traktionsbatterie eines Kraftfahrzeugs, mit einem fluiddicht mit einem Rand einer Gehäuseöffnung des Gehäuses verbindbaren Grundkörper mit einer Außenseite und einer Innenseite, wobei die Innenseite zur Gehäuseöffnung gerichtet ist, und der zumindest eine Gasdurchtrittsöffnung aufweist, welche mit einer flächig aufgespannten Membran verschlossen ist, wobei die Membran an einem die Gasdurchtrittsöffnung umschließenden Rand fluiddicht mit dem Grundkörper verbunden ist. Dabei ist die Membran als Folienverbund mit wenigstens zwei aufeinander angeordneten Folien ausgebildet, wobei eine erste Folie der Folien in ihrer Fläche wenigstens eine Aussparung aufweist, welche mit einer zweiten Folie der Folien die wenigstens eine Aussparung umschließend gasdicht abgedeckt ist. Wenigstens eine der beiden Folien ist mit dem die Gasdurchtrittsöffnung umschließenden
Rand des Grundkörpers verbunden. Die Membran ist bei einem vorbestimmten Berstdruck berstbar, um die Gasdurchtrittsöffnung freizugeben. Unter Berstdruck wird hierbei ein vorbestimmter Grenzüberdruck zwischen einem Innenraum des Gehäuses und der Umgebung verstanden, dem die Membran nicht mehr mechanisch widerstehen kann und in der Folge birst. Für die Notentgasung von Hochvolt-Batterien werden üblicherweise
Entgasungseinheiten mit permeablen PTFE-Membranen eingesetzt. Die Permeabilität, die u.a. Hauptkostenfaktor für die Membran ist, wird für die reine Funktion der Notentgasung der Batterie nicht benötigt. Eine Membran, die nur die Berstfunktion übernimmt, kann daher durch eine wesentlich kostengünstigere Folie mit gleichen Bersteigenschaften ersetzt werden, um den bei einem thermischen Ereignis durch Versagen einer Batteriezelle freiwerdenden Gasvolumenstrom abzuführen.
Allerdings lassen sich die wenigsten der für die Berstfunktion geeigneten Folien direkt mit dem Grundkörper verschweißen.
Erfindungsgemäß wird deshalb als Membran eine Kombination mindestens zweier Folien zu einem Folienverbund als Berstmembran eingesetzt.
Die erste Folie als Trägerfolie weist dabei eine sehr geringe Dehnung auf. Die zweite Folie weist dagegen eine sehr große Dehnung auf und kann bereits bei einem möglichst geringen Entgasungsdruck bersten. Diese Dehnung führt aber bei dem Entgasungsdruck zu einer sehr großen Hubbewegung, für die in der Regel kein Bauraum vorhanden ist. Durch Anliegen der zweiten Folie an Gehäusewände würde daher der angestrebte niedrige Entgasungsdruck durch den Bauraum begrenzt. Aus dem Grund wird die zweite Folie mit der ersten Folie im Folienverbund eingesetzt, wobei die erste Folie durch wenigstens eine Aussparung mit einer derartigen Struktur versehen wird, dass die zweite Folie in weiten Bereichen verstärkt und in der Dehnung eingeschränkt wird.
Dabei ermöglicht die Struktur der Aussparung das Reißen der zweiten Folie bei einem niedrigen Entgasungsdruck in der Art, dass der gesamte, durch die Struktur der Aussparung definierte, Querschnitt freigegeben wird. Auf diese Weise ist es möglich, die Hubbewegung der zweiten Folie deutlich zu reduzieren, ohne dass der Entgasungsdruck erhöht wird.
Der Folienverbund wird über wenigstens eine der beiden Folien mit dem Grundkörper verbunden. Dabei kann das Material der Folie, welche mit dem Grundkörper verbunden wird, so gewählt werden, dass die Folie mit dem Grundkörper beispielsweise verschweißt oder verklebt werden kann. Die Membran ist bevorzugt auf der Innenseite des Grundkörpers angeordnet, welche zu der Gehäuseöffnung gerichtet ist.
Vorteilhaft ergibt sich ein deutlicher Bauraumvorteil. Der Bauraumbedarf ist geringer und insbesondere bei limitierten Bauräumen können dadurch niedrigere Entgasungsdrücke ohne signifikante Hubbewegung der Membran erreicht werden.
Gemäß einer günstigen Ausgestaltung der Entgasungseinheit kann die zweite Folie die wenigstens eine Aussparung umschließend mit der ersten Folie über eine Siegelnaht verbunden sein. Auf diese Weise kann die zweite Folie mit der ersten Folie beispielsweise über Heißschmelzen gasdicht verbunden werden. Das Anbringen der Siegelnaht stellt eine kostengünstige Verbindungsart dar und ermöglich flexibel unterschiedliche Geometrien der Aussparungen.
Gemäß einer günstigen Ausgestaltung der Entgasungseinheit kann ein Berstdruck, bei dem die Membran die Gasdurchtrittsöffnung freigibt, über eine Breite und/oder eine Länge und/oder einen Querschnitt der Siegelnaht einstellbar sein. Durch Veränderung der Größe und Form der Siegelnaht lässt sich der Druck, bei dem die zweite Folie von der ersten Folie abreißt über einen weiten Bereich einstellen. Durch gezielte Schwächung und/oder die Form der Siegelnaht lässt sich auch der Ort definieren, an dem die Siegelnaht zuerst aufreißt.
Gemäß einer günstigen Ausgestaltung der Entgasungseinheit kann ein Berstdruck, bei dem die Membran die Gasdurchtrittsöffnung freigibt, über Form und Größe der wenigstens einen Aussparung der ersten Folie einstellbar sein. Auch über die Geometrie der wenigstens einen Aussparung der ersten Folie lässt sich der Berstdruck über einen weiten Bereich einstellen, da dadurch die Fläche, auf der die zweite Folie höchstens aufreißen kann, definiert wird. Auch der Dehnungsbereich der zweiten Folie kann dadurch eingestellt werden.
Gemäß einer günstigen Ausgestaltung der Entgasungseinheit kann die zweite Folie zu der Außenseite des Grundkörpers gerichtet angeordnet sein. Dadurch ist gewährleistet, dass bei einem Überdruck im Gehäuse sich die zweite Folie günstig nach außen dehnen kann, bis ein Berstkriterium erreicht wird und die Folie beispielsweise einreißt. Auch ein definiertes Abreißen der zweiten Folie von der ersten Folie im Bereich der Siegelnaht kann so vorteilhaft erfolgen.
Gemäß einer günstigen Ausgestaltung der Entgasungseinheit kann die zweite Folie die wenigstens eine Aussparung umschließend mit der ersten Folie heißverschmolzen, verschweißt oder verklebt sein. Je nach Materialien der beiden Folien können
unterschiedliche Verbindungsarten für die Siegelnaht vorteilhaft verwendet werden. Durch Einstellen der geeigneten Parameter für die Verbindungsarten kann der gewünschte Berstdruck in einem großen Bereich eingestellt werden. Gemäß einer günstigen Ausgestaltung der Entgasungseinheit kann die Folie der beiden Folien, welche mit dem Grundkörper verbunden ist, aus einem Material des Grundkörpers, insbesondere aus Polypropylen, ausgebildet sein. Alternativ oder zusätzlich kann die zweite Folie als Polymer-Folie, insbesondere als Elastomer-Folie ausgebildet sein. Grundsätzlich sind auch andere Materialpaarungen für die beiden Folien einsetzbar. Die zweite Folie sollte lediglich leicht dehnbar sein.
Gemäß einer günstigen Ausgestaltung der Entgasungseinheit kann auf einer der beiden Folien eine Klebeschicht angeordnet sein, welche mit der anderen der beiden Folien und/oder dem Grundkörper verklebt ist.
In der Regel ist ein ganzflächiger Folienverbund aufgrund verschiedener Materialpaarungen nicht mit dem Grundkörper verschweißbar und wird deshalb zweckmäßigerweise mit dem Grundkörper verklebt. Bei der Folienverbund-Membran kann beispielsweise in einer Ausgestaltung der so erforderliche Klebefilm mit der Aussparung versehen werden, so dass Aussparung und Kleberand mit derselben Klebefolie realisiert werden können. Auf jeden Fall kann in einer günstigen Ausgestaltung eine der beiden Folien auf ihrer Innenseite eine Klebeschicht aufweisen, auf welche die andere der beiden Folien aufgeklebt werden kann. Übereinen außen liegenden Rand der Folie mit der Klebeschicht kann diese Folie außerdem direkt mit dem Grundkörper verklebt werden.
Weiterhin kann die Trägerschicht der Klebefolie in dem Material des Grundkörpers, beispielsweise Polypropylen (PP), ausgeführt werden, um alternativ eine Verschweißung des Folienverbundes über den außen liegenden Rand der Folie direkt mit dem Grundkörper zu ermöglichen.
Dies ermöglicht eine höhere Flexibilität im Herstellprozess ohne Einfluss auf die Kosten der Entgasungseinheit. Die Verstärkung der sehr dünnen funktionalen Schicht der
zweiten Folie durch eine strukturierte Trägerschicht der ersten Folie erleichtert zudem die Handhabung und die Verarbeitung im Montageprozess.
Gemäß einer günstigen Ausgestaltung der Entgasungseinheit kann die Membran als Folienlaminat ausgebildet sein. Der Folienverbund kann so auch direkt als Laminat ausgebildet sein, wobei die erste Folie auf die zweite Folie oder die zweite Folie auf die erste Folie auflaminiert werden kann, je nachdem, welche Folie die dazu nötige Klebeschicht aufweist. Gemäß einer günstigen Ausgestaltung der Entgasungseinheit kann die erste Folie eine größere Dicke aufweisen als die zweite Folie, Insbesondere kann die zweite Folie eine Dicke kleiner 0,2 mm, bevorzugt kleiner 0,05 mm aufweisen. Damit lassen sich vorteilhaft auch geringe Entgasungsdrücke umsetzen. Gemäß einer günstigen Ausgestaltung der Entgasungseinheit kann die erste Folie ein höheres Elastizitätsmodul, insbesondere ein um wenigstens 50% höheres Elastizitätsmodul, aufweisen als die zweite Folie. Insbesondere kann die zweite Folie ein Elastizitätsmodul kleiner 1000 MPa, bevorzugt kleiner 500 MPa aufweisen. So kann gewährleistet werden, dass die erste Folie die nötige Steifigkeit aufweist, um durch den Überdruck im Inneren des Gehäuses nur eine geringe Hubbewegung auszuführen, und die zweite Folie an der Stelle der wenigstens einen Aussparung in der ersten Folie durch die Aussparung zur Außenseite gedehnt wird.
Gemäß einer günstigen Ausgestaltung der Entgasungseinheit kann die wenigstens eine Aussparung wenigstens bereichsweise kreuzförmig oder rechteckförmig oder kreisförmig ausgebildet sein. Solche Aussparungsformen sind vorteilhaft, um eine geringe Hubbewegung des Folienverbundes bei Überdruck im Inneren bis zum Reißen der zweiten Membran auszuführen. Es können zwei oder mehr verschiedene Aussparungsformen kombiniert sein.
Gemäß einer günstigen Ausgestaltung der Entgasungseinheit können die erste Folie und die zweite Folie gasdicht ausgebildet sein. Alternativ kann die erste Folie gasdicht und die zweite Folie porös ausgebildet sein. Insbesondere kann dabei die zweite Folie als
semipermeable Membran ausgebildet sein, welche einen Durchtritt von gasförmigen Medien von einer Umgebung in das Gehäuse und umgekehrt ermöglicht und den Durchtritt von flüssigen Medien und/oder Feststoffen unterbindet. Damit kann zusätzlich der Gasaustausch zwischen Innenraum und Außenraum des Gehäuses erfolgen, der natürliche Luftdruckschwankungen sowie einen Druckausgleich bei unterschiedlichen Temperaturen ermöglicht.
Als gasundurchlässige Folie können beispielsweise nicht-poröse Folien in Form von Polymer-Folien eingesetzt werden. Es sind laminierte Folien oder auch silberbedampfte Folien einsetzbar, um die Dichtigkeit des Gehäuses bei bestimmungsgemäßem Betrieb zu gewährleisten.
Als semipermeable Folie können sämtliche Materialien eingesetzt werden, die eine Gasdurchlässigkeit zur Be-/Entlüftung im Normalbetrieb und eine hinreichend hohe Wasserundurchlässigkeit aufweisen. Als bevorzugtes Material für die semipermeable Folie kann Polytetrafluorethylen (PTFE) eingesetzt sein. Die semipermeable Folie kann eine durchschnittliche Porengröße aufweisen, die zwischen 0,01 Mikrometer und 20 Mikrometer liegen kann. Die Porosität kann vorzugsweise bei ca. 50 % liegen; die mittlere Porengröße kann bevorzugt etwa 10 Mikrometer betragen.
Gemäß einer günstigen Ausgestaltung der Entgasungseinheit kann wenigstens eine der beiden Folien, insbesondere die erste Folie, mit dem Grundkörper fest verbunden, insbesondere verschweißt sein. Vorteilhaft kann diese Folie aus einem Material ausgebildet sein, welches mit dem Grundkörper beispielsweise über Schweißen oder Kleben verbunden werden kann. Dadurch, dass als Membran ein Folienverbund eingesetzt wird, kann beispielsweise als erste Folie ein dafür geeignetes Material verwendet werden, während als Material für die zweite Folie ein Material eingesetzt wird, welches die erforderlichen Eigenschaften für eine gute Dehnbarkeit aufweist. Gemäß einer günstigen Ausgestaltung der Entgasungseinheit kann die
Gasdurchtrittsöffnung vollständig von der Membran abgedeckt sein. Damit kann eine dauerhafte Abdichtung der Gasdurchtrittsöffnung im bestimmungsgemäßen Betrieb des Gehäuses erreicht werden. Dadurch kann verhindert werden, dass Schmutzpartikel oder
Feuchtigkeit in das Gehäuse eindringen und den Betrieb beispielsweise einer Hochvolt- Batterie gefährden kann.
Gemäß einer günstigen Ausgestaltung der Entgasungseinheit kann die Membran an der Innenseite des Grundkörpers vorliegen. Auf diese Weise wird die Membran bei einem Überdruck zunächst im Gehäuse in ihren Dichtsitz gepresst, bevor bei weitersteigendem Innendruck die zweite Folie sich so weit gedehnt hat, dass sie reißt.
Gemäß einer günstigen Ausgestaltung der Entgasungseinheit kann eine Gehäusedichtung die Gasdurchtrittsöffnung an der Innenseite des Grundkörpers umlaufend angeordnet sein.
Die Gehäusedichtung kann als Axial- oder Radialdichtung ausgebildet sein, d.h. insbesondere an einer Stirnfläche (im Falle der Axialdichtung) oder an einer Mantelfläche (im Falle der Radialdichtung) vorliegen. Die Gehäusedichtung kann als O-Ring, welcher in einer korrespondierenden Nut des Grundkörpers aufgenommen ist, oder als angespritzte Dichtkomponente ausgebildet sein. Eine Anordnung der Gehäusedichtung in Axialkonfiguration wird bevorzugt, wobei besonders bevorzugt die Gehäusedichtung ein Bajonettverbindungsmittel, welches insbesondere in die axiale Richtung ragt, umgibt. Die Gehäusedichtung kann insbesondere auch als Formdichtung mit einem nicht kreisförmigen, insbesondere in Längsrichtung gestreckten, Querschnitt ausgebildet sein.
Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Batteriegehäuse, insbesondere einer Traktionsbatterie eines Kraftfahrzeugs, zur Aufnahme von Batteriezellen vorgeschlagen, das zumindest eine Gehäusewandung mit einer Gehäuseöffnung aufweist, wobei die Gehäuseöffnung von einer Entgasungseinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche verschlossen ist.
Insbesondere ist dabei eine Montage der Entgasungseinheit derart vorgesehen, dass diese mittels zumindest eines Befestigungsmittels, insbesondere einer Schraube, mit einer Wandung des Gehäuses verbunden ist, wobei das Befestigungsmittel mit dem Befestigungsmitteleinwirkungsbereich des Grundkörpers in Eingriff steht. Durch die Verschraubung werden die zur Verpressung der Gehäusedichtung nötigen
Dichtungsvorspannkräfte erzeugt. Die Verschraubung kann insbesondere von einem Innenraum des Elektronikgehäuses her erfolgen. Es sind selbstverständlich auch Ausführungsformen von der Erfindung umfasst, bei denen die Verschraubung der Entgasungseinheit mit dem Gehäuse von der Außenseite her erfolgt.
Schließlich kann die Gehäusewandung an einer Außenseite eine die Gehäuseöffnung umlaufende Dichtfläche aufweisen, an der in einem Montagezustand die Gehäusedichtung der Entgasungseinheit anliegt. Die Dichtfläche ist bevorzugt als ein Bereich der Wandung des Gehäuses mit möglichst geringen Abweichungen hinsichtlich Ebenheit und geringer Rauheit ausgebildet. Günstigerweise weist das Gehäuse, bzw. zumindest dessen Wandung einen Metallwerkstoff auf oder besteht daraus, so dass die Dichtfläche hinsichtlich der o. g. Eigenschaften einfach durch mechanische Bearbeitung erhalten werden kann. Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Die Zeichnungen, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinn- vollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.
Es zeigen beispielhaft:
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Entgasungseinheit nach einem
Ausführungsbeispiel der Erfindung von einer Innenseite;
Fig. 2 eine Explosionsdarstellung der Entgasungseinheit nach Figur 1 ;
Fig. 3 eine angeschnittene perspektivische Ansicht der Entgasungseinheit nach Figur 1 von einer Außenseite;
Fig. 4 eine angeschnittene perspektivische Ansicht der Entgasungseinheit nach Figur 1 von der Innenseite;
Fig. 5 eine Explosionsdarstellung einer Membran der Entgasungseinheit nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Fig. 6 eine Explosionsdarstellung einer Membran der Entgasungseinheit nach einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Fig. 7 eine Explosionsdarstellung einer Membran der Entgasungseinheit nach einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung; Fig. 8 einen Querschnitt durch eine Entgasungseinheit in schematischer Darstellung nach einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Fig. 9 einen Querschnitt durch eine Entgasungseinheit in schematischer Darstellung nach einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Fig. 10 einen Querschnitt durch eine Entgasungseinheit in schematischer Darstellung nach einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Fig. 11 einen Querschnitt durch eine Entgasungseinheit in schematischer Darstellung nach einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Fig. 12 einen Querschnitt durch eine Entgasungseinheit in schematischer
Darstellung nach einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung; und Fig. 13 einen Querschnitt durch eine Entgasungseinheit in schematischer Darstellung nach einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Ausführungsformen der Erfindung
In den Figuren sind gleiche oder gleichartige Komponenten mit gleichen Bezugszeichen beziffert. Die Figuren zeigen lediglich Beispiele und sind nicht beschränkend zu ver stehen.
Figur 1 zeigt eine Draufsicht auf eine Entgasungseinheit 10 nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung von einer Innenseite 17, während in Figur 2 eine Explosiondarstellung der Entgasungseinheit 10, sowie in den Figuren 3 und 4 eine angeschnittene perspektivische Darstellung von einer Außenseite 18, bzw. von der Innenseite 17 dargestellt ist.
Die Entgasungseinheit 10 für ein Batteriegehäuse 20, insbesondere einer Traktionsbatterie eines Kraftfahrzeugs, weist einen fluiddicht mit einem Rand einer Gehäuseöffnung 24 des Gehäuses 20 verbindbaren Grundkörper 12 mit einer Außenseite 18 und einer Innenseite 17 auf, wobei die Innenseite 17 zur Gehäuseöffnung 24 gerichtet ist (wie im schematischen Querschnitt in den Figuren 8 und 9 erkennbar). Der Grundkörper 12 weist zumindest eine Gasdurchtrittsöffnung 15 auf, welche mit einer quer zu einer Axialrichtung L flächig aufgespannten Membran 30 verschlossen ist. Die Membran 30 ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel senkrecht zur Axialrichtung L angeordnet. Prinzipiell kann die Membran 30 jedoch auch unter einem Winkel zur Axialrichtung L der Entgasungseinheit 10 angeordnet sein. Die Membran 30 liegt an der Innenseite 17 des Grundkörpers 12 vor und ist an einem die Gasdurchtrittsöffnung 15 umschließenden Rand 14 fluiddicht mit dem Grundkörper 12 verbunden. Wenigstens eine der beiden Folien 40, 42 der Membran 30, beispielsweise die erste Folie 40, kann dabei mit dem Grundkörper 12 fest verbunden, insbesondere verschweißt oder verklebt sein. Die Gasdurchtrittsöffnung 15 ist damit vollständig von der Membran 30 abgedeckt.
Eine Gehäusedichtung 26, welche in einer Dichtnut 13 des Grundkörpers 12 angeordnet ist, ist die Gasdurchtrittsöffnung 15 an der Innenseite 17 des Grundkörpers 12 umlaufend angeordnet. Bei montierter Entgasungseinheit 10 am Gehäuse 20 kann durch die nach radial außen vorstehende Sichtfahne 28 geprüft werden, ob die Gehäusedichtung 26 auch eingelegt ist. Der Grundkörper 12 kann so mittels, nicht dargestellten, Bolzen in Befestigungslaschen 80 mit Einlegebuchsen 82 mit dem Gehäuse 20 gasdicht verbunden werden.
Die Membran 30 ist als Folienverbund mit wenigstens zwei aufeinander angeordneten Folien 40, 42 ausgebildet, wobei eine erste Folie 40 der Folien 40, 42 in ihrer Fläche 44 wenigstens eine Aussparung 46 aufweist, welche mit einer zweiten Folie 42 der Folien
40, 42 die wenigstens eine Aussparung 46 umschließend gasdicht abgedeckt ist. Dabei ist bei dem in den Figuren 1 bis 4 dargestellten Ausführungsbeispiel die erste Folie 40 mit dem die Gasdurchtrittsöffnung 15 umschließenden Rand 14 des Grundkörpers 12 verbunden. Die zweite Folie 42 ist zu der Außenseite 18 der Entgasungseinheit 10 und damit des Gehäuses 20 gerichtet angeordnet. Die Aussparung 46 ist bei dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel rechteckförmig ausgebildet. Der Außenrand der zweiten Folie 42 ist, da er von der ersten Folie 40 verdeckt wird, gestrichelt dargestellt.
Die zweite Folie 42 ist die wenigstens eine Aussparung 46 umschließend mit der ersten Folie 40 über eine Siegelnaht 48 verbunden, welche, da die zweite Folie 42 und damit auch die Siegelnaht 48 auf der Außenseite 18 angeordnet ist, ebenfalls gestrichelt dargestellt. Die zweite Folie 42 kann beispielsweise mit der ersten Folie 40 heißverschmolzen, verschweißt oder verklebt sein. Die erste Folie 40 kann günstigerweise aus dem Material des Grundkörpers, beispielsweise Polypropylen, ausgebildet sein, da die erste Folie 40 mit dem Grundkörper 12 verbunden, insbesondere verschweißt ist, jedoch können auch andere Materialien günstig eingesetzt werden. Die zweite Folie 42 kann beispielsweise als Polymer-Folie, insbesondere als Elastomer-Folie ausgebildet sein, jedoch können auch andere Materialien günstig eingesetzt werden, solange diese Materialien die geeignete Dehnbarkeit aufweisen.
Die erste Folie 40 weist vorteilhaft eine größere Dicke auf als die zweite Folie 42. Insbesondere kann die zweite Folie 42 mit einer Dicke kleiner 0,2 mm, bevorzugt kleiner 0,05 mm ausgebildet sein, um die nötige Dehnbarkeit, welche insbesondere für niedrige Entgasungsdrücke nötig ist, aufzuweisen.
Die erste Folie 40 weist dazu auch vorteilhaft ein höheres Elastizitätsmodul, insbesondere ein um wenigstens 50% höheres Elastizitätsmodul, auf als die zweite Folie 42. Insbesondere kann die zweite Folie 42 ein Elastizitätsmodul kleiner 1000 MPa, bevorzugt kleiner 500 MPa aufweisen.
In der Explosionsdarstellung in Figur 2 ist der Aufbau der Membran 30 mit den beiden Folien 40, 42 zu erkennen, wobei die zweite Folie 42 in Richtung der Außenseite auf der ersten Folie 40 angeordnet ist, während die erste Folie 40 die Aussparung 46 aufweist.
Die Figuren 3 und 4 zeigen in der Schnittdarstellung nochmal den Aufbau der Entgasungseinheit 10. Dabei ist erkennbar, dass die Membran 30 zur Außenseite 18 hin mit einer am Grundkörper 12 angeordneten Abdeckhaube 50 vor mechanischer Einwirkung geschützt ist. Die Abdeckhaube 50 weist zur Außenseite 18 hin
Belüftungsöffnungen 52 auf, durch welche das ausströmende Fluid bei geborstener Membran 30 ausströmen kann.
Bei der Darstellung in Figur 3 ist die Membran in der gesamten Größe dargestellt, während in Figur 4 die Membran 30 auch geschnitten ist, sodass der Aufbau der
Membran 30 aus den zwei Folien 40, 42 erkennbar ist.
Die erste Folie 40 ist im Randbereich 14 der Gasdurchtrittsöffnung 15 mit dem Grundkörper 12 gasdicht verbunden und kann insbesondere mit diesem verschweißt sein.
In den Figuren 5 und 6 sind Explosionsdarstellungen einer Membran 30 der
Entgasungseinheit 10 nach zwei Ausführungsbeispielen der Erfindung mit unterschiedlichen Aussparungen 46 dargestellt.
In Figur 5 ist eine kreuzförmige Aussparung 46 dargestellt. Dabei weist die erste Folie 40, welche eine rechteckförmige Gestalt aufweist, ein diagonal ausgespartes Kreuz in der Fläche 44 der Folie 40 als Aussparung 46 auf. Die zweite Folie 42 ist ebenfalls kreuzförmig ausgebildet, jedoch so, dass sie über die Aussparung 46 gelegt, die kreuzförmige Aussparung 46 deutlich überlappend abschließt.
Zur Ausbildung des kompletten Folienverbunds der Membran 30, welcher in Figur 5 in einer Draufsicht von der Außenseite 18 der Entgasungseinheit 10 dargestellt ist, wird die die zweite Folie 42 mit der ersten Folie 40 in dieser Anordnung mittels der Siegelnaht 48 dicht verbunden. Die Siegelnaht 48 kann dabei über Heizschmelzen, Verschweißen oder Verkleben, je nach Materialkombination, ausgebildet sein. Die Siegelnaht 48 umschließt dabei die Aussparung 46 an der Außenseite, sodass die zweite Folie 42 die Aussparung 46 dicht abschließt.
Bei dem fertig montierten Membranverbund liegt die zweite Folie 42 auf der ersten Folie 40 und ist von dieser Seite aus mittels der Siegelnaht 48 mit der ersten Folie 40 verbunden.
Ein Berstdruck, bei dem die Membran 30 die Gasdurchtrittsöffnung 15 durch Dehnen und Reißen der zweiten Folie 42 freigibt, kann vorteilhaft über eine Breite und/oder eine Länge und/oder einen Querschnitt der Siegelnaht 48 eingestellt werden. Dabei kann die Geometrie der Siegelnaht 48 über die eingestellten Parameter beim Heißschmelzen, Verschweißen oder Verkleben beeinflusst werden.
Der Berstdruck, bei dem die Membran 30 die Gasdurchtrittsöffnung 15 freigibt, kann auch über Form und Größe der wenigstens einen Aussparung 46 der ersten Folie 40 eingestellt werden.
Bei dem in Figur 6 dargestellten Ausführungsbeispiel weist die erste Folie 40 eine rechteckförmige Aussparung 46 in der Fläche 44 der Folie 40 auf, welche dem in den Figuren 1 bis 4 dargestellten Ausführungsbeispiel entspricht. Die zweite Folie 42 ist ebenfalls rechteckförmig ausgebildet und überdeckt die Aussparung 46 mit deutlichem Überlappen. Die zweite Folie 42 wird im Folienverbund der Membran 30 ebenfalls mittels einer Siegelnaht 48 mit der ersten Folie gasdicht verbunden. Die Siegelnaht 48 umschließt dabei die Aussparung 46 an der radialen Außenseite.
Auch die Membran 30 in Figur 6 ist in einer Draufsicht von der Außenseite 18 der Entgasungseinheit 10 dargestellt, da die zweite Folie 42 bei diesem Ausführungsbeispiel bevorzugt zur Außenseite 18 hin angeordnet ist.
Bei dem fertig montierten Membranverbund liegt die zweite Folie 42 auf der ersten Folie 40 und ist von dieser Seite aus mittels der Siegelnaht 48 mit der ersten Folie 40 verbunden.
Die erste Folie 40 und die zweite Folie 42 können vorteilhaft beide gasdicht ausgebildet sind, wenn die Entgasungseinheit 10 nur für den Abbau eines möglichen Überdrucks im Gehäuse 20 genutzt werden soll. Alternativ kann auch nur die erste Folie 40 gasdicht und die zweite Folie 42 porös ausgebildet sein, wenn die Entgasungseinheit 10 zusätzlich auch zum Druckausgleich genutzt werden soll. Insbesondere kann dabei die zweite Folie 42 als semipermeable Membran ausgebildet sein, welche einen Durchtritt von gasförmigen Medien von einer Umgebung in das Gehäuse 20 und umgekehrt ermöglicht und den Durchtritt von flüssigen Medien und/oder Feststoffen unterbindet.
In Figur 7 ist eine Explosionsdarstellung einer Membran 30 der Entgasungseinheit 10 nach einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Dabei weist die erste Folie 40 eine Aussparung 46 in der Fläche 44 auf, welche im Zentrum der Folie 40 kreisförmig ausgebildet ist und davon ausgehend diagonal verlaufende Schlitze 47 aufweist. Die zweite Folie 42 ist rechteckförmig ausgebildet und weist dieselbe Größe wie die erste Folie 40 auf. Bei dem fertig montierten Folienverbund der Membran 30 ist in Figur 7 jedoch im Gegensatz zu den Darstellungen in den Figuren 5 und 6 in der Draufsicht die zweite Folie 42 hinter der ersten Folie 40 angeordnet.
Die Membran 30 bei dem in Figur 7 dargestellten Ausführungsbeispiel ist als Folienlaminat ausgebildet, bei dem die beiden Folien aufeinander laminiert sind, beispielsweise mit einer Klebeschicht verbunden. Auf einer der beiden Folien 40, 42 kann dabei beispielsweise eine Klebeschicht 56 angeordnet sein, welche mit der anderen der beiden Folien 42, 40 verklebt ist.
Die Form der Aussparung 46, welche im Zentrum kreisförmig ausgebildet ist und diagonal verlaufende Schlitze 47 aufweist, kann dabei für niedrige Entgasungsdrücke günstig sein. Dabei dehnt sich die leicht dehnbare zweite Folie 42 durch die kreisförmige Aussparung 46 in der Mitte und wölbt sich zur Außenseite 18. Bei zunehmendem Überdruck und/oder rasch ansteigendem Druck kann sich durch die Schlitze 47 auch die erste Folie bis zu einem gewissen Grad nach außen aufwölben. Dadurch vergrößert sich die Öffnung der
Aussparung 46 der ersten Folie 40 und die zweite Folie 42 kann so noch mehr nach außen dehnen. Auf diese Weise kann beim Reißen der zweiten Folie 42 der Abbau des Überdrucks im Inneren des Gehäuses 20 begünstigt werden. Vorteilhaft kann so die Dehnung der zweiten Folie 42 durch die erste Folie 40 lokal beschränkt werden. Dehnung und Reißen der zweiten Folie 42 findet so bevorzugt im definierten Bereich der Aussparung 46 statt und ist im Wesentlichen darauf beschränkt. Am außen umlaufenden Rand kann der Folienverbund mit dem Grundkörper 12 adhäsiv verbunden werden. Die erste Folie 40 kann dazu vorteilhaft aus Polypropylen ausgebildet sein.
Figur 8 zeigt einen Querschnitt durch eine Entgasungseinheit 10 in schematischer Darstellung nach einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Membran 30 ist bei dem Ausführungsbeispiel als Folienverbund ausgebildet, welcher eine erste Folie 40 mit einer zur Innenseite 17 gerichteten Klebeschicht 56 aufweist. Die zweite Folie 42 ist so über ihre ganze Fläche mittels der Klebeschicht 56 mit der ersten Folie 40 verbunden. Die Klebeschicht 56 bedeckt jedoch über die Fläche der zweiten Folie 42 hinausgehend die ganze Fläche der ersten Folie 40, sodass die erste Folie 40 mittels der Klebeschicht 56 mit einem Rand 14 des Grundkörpers 12 verbunden werden kann. Damit ist die gesamte Membran 30 mit dem Grundkörper 12 dicht verklebt, da der Rand 14 die Gasdurchtrittsöffnung 15 des Grundkörpers 12 radial außen umschließt. Die Gasdurchtrittsöffnung 15 ist dabei gestrichelt angedeutet. Die Klebeschicht 56 kann direkt auf die erste Folie 40 aufgebracht sein. Alternativ ist auch möglich, dass die Klebeschicht 56 als beidseitig klebende separate Schicht ausgebildet ist, welche dann mit der ersten Folie 40 und mit der zweiten Folie 42 verbunden wird.
Das schematisch dargestellte Batteriegehäuse 20, insbesondere einer Traktionsbatterie eines Kraftfahrzeugs, ist zur Aufnahme von Batteriezellen ausgebildet sein kann, ist zumindest als eine Gehäusewandung 22 mit einer Gehäuseöffnung 24 erkennbar. Die Gehäuseöffnung 24 ist dabei von der Entgasungseinheit 10 dicht verschlossen.
Figur 9 zeigt einen Querschnitt durch eine Entgasungseinheit 10 in schematischer Darstellung nach einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Bei diesem Ausführungsbeispiel ist die Klebeschicht 56 der ersten Folie 40 nur über die Fläche der zweiten Folie 42 ausgebildet. Die Klebeschicht 56 kann direkt auf die erste Folie 40 oder die zweite Folie 42 aufgebracht sein. Alternativ ist auch möglich, dass die Klebeschicht 56 als beidseitig klebende separate Schicht ausgebildet ist, welche dann mit der ersten Folie 40 und mit der zweiten Folie 42 verbunden wird. Die zweite Folie 42 ist auch dabei über die Klebeschicht 56 mit der ersten Folie 40 verbunden. Am Rand 14 des Grundkörpers 12 weist die erste Folie 40 jedoch keine Klebeschicht 56 auf, sodass die Verbindung der ersten Folie 40 mit dem Grundkörper 12 auf andere Weise, beispielsweise über Verschweißen erfolgen kann. Die erste Folie 40 weist dazu einen die Gasdurchtrittsöffnung 15 umlaufenden Schweißbereich 58 auf, über welchen die erste Folie 40 mit dem Rand 14 des Grundkörpers 12 verbunden werden kann.
Bei den in den Figuren 8 und 9 dargestellten Ausführungsbeispielen ist jeweils die leichter dehnbare zweite Folie 42 zur Innenseite 17 der Entgasungseinheit 10 angeordnet. Alternativ kann jedoch die Membran 30 auch so in der Entgasungseinheit 10 angeordnet sein, dass die zweite Folie 42 zur Außenseite 18 hin orientiert ist. Auch ist bei den in den Figuren 8 und 9 dargestellten Ausführungsbeispielen jeweils die erste Folie 40 mit dem Grundkörper 12 verbunden. Alternativ kann jedoch auch die zweite Folie 42 mit dem Grundkörper 12 verbunden sein.
Solche Ausführungsbeispiele sind in den Figuren 10 und 11 dargestellt. Dabei weist in Figur 10 die zweite Folie 42 eine durchgehende Klebeschicht 56 zur Innenseite 17 hin gerichtet auf, mittels welcher die Folie 42 mit dem Rand 14 des Grundkörpers 12 verbunden ist. Die erste Folie 40 ist über ihre gesamte Fläche mittels der Klebeschicht 56 mit der zweiten Folie 42 verbunden.
Bei dem in Figur 11 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Klebeschicht 56 über die Fläche der ersten Folie 40 ausgebildet. Die Klebeschicht kann auf einer der beiden Folien
40, 42 aufgebracht sein. Auf diese Weise bilden beide Folien 40, 42 einen Folienverbund. Die zweite Folie 42 weist jedoch einen über die Fläche der ersten Folie 40 hinausgehenden Rand auf, welcher als Schweißbereich 58 für eine Verbindung mit dem Rand 14 des Grundkörpers 12 dienen kann.
Bei den in den Figuren 8 bis 11 dargestellten Ausführungsbeispielen jeweils die erste Folie 40 oder die zweite Folie 42 mit dem Grundkörper 12 verbunden. Alternativ können jedoch auch beide Folien 40, 42 mit dem Grundkörper 12 verbunden sein. Die als Folienlaminat ausgebildete Membran 30 kann in beliebiger Orientierung mit der ersten Folie 40 zur Außenseite 18 oder zur Innenseite 17 hin mit dem Grundkörper über insbesondere Verschweißen oder Verkleben verbunden sein.
Solche Ausführungsbeispiele sind in den Figuren 12 und 13 dargestellt. Dabei stellt die Membran 30 einen Folienverbund dar, bei dem beide Folien 40, 42 über ihre gesamte Fläche mittels der Klebeschicht 56 miteinander verbunden sind. So kann jeweils die erste Folie 40 zur Außenseite 18 oder zur Innenseite 17 hin gerichtet sein und der gesamte Folienverbund jeweils mit dem Rand 14 des Grundkörpers 12 verbunden sein.
Bei dem in Figur 12 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die erste Folie 40 zur Außenseite 18 hin und die zweite Folie 42 zur Innenseite 17 hin gerichtet und bei dem in Figur 13 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die zweite Folie 42 zur Außenseite 18 hin und die erste Folie 40 zur Innenseite 17 hin gerichtet.
Bezugszeichen
10 Entgasungseinheit 12 Grundkörper
13 Dichtnut
14 Rand
15 Gasdurchtrittsöffnung 17 Innenseite 18 Außenseite
20 Gehäuse 22 Gehäusewandung 24 Gehäuseöffnung 26 Gehäusedichtung 28 Sichtfahne Dichtung
30 Membran 40 erste Folie 42 zweite Folie 44 Fläche 46 Aussparung
47 Schlitz
48 Siegelnaht 50 Abdeckhaube
52 Belüftungsöffnung 56 Klebeschicht
58 Schweißbereich 80 Befestigungslasche 82 Einlegebuchse
L Axialrichtung