Elektrische Anschlusskonsole für KFZ Bordnetzleitung
Der Gegenstand betrifft eine elektrische Anschlusskonsole für eine Kraftfahrzeug- Bordnetzleitung umfassend ein Kabel mit einem metallischen Leiter und ein mit dem Leiter elektrisch und mechanisch verbundenen elektrischen Abgriff. Der Gegenstand betrifft darüber hinaus die Verwendung einer solchen Anschlusskonsole.
In einem Kraftfahrzeug Bordnetz ist es notwenig, ausgehend von einem
Hauptenergiestrang, der unmittelbar mit dem Pluspol der Batterie verbunden ist, elektrische Abgänge zu Verbrauchen zu realisieren. Aufgrund der Vielzahl der in einem Bordnetz anzuschließenden elektrischen Verbraucher ist eine weite
Verzweigung der Bordnetzleitung erforderlich. Einige Verbraucher benötigen große Leistungen von der Batterie und müssen somit über Kabel mit großen
Leitungsquerschnitten an das Verteilnetz angeschlossen werden. Gruppen von Verbrauchern müssen häufig über eine gemeinsame Sicherung abgesichert werden, andererseits ist es auch notwendig, ausgehend von der Hauptenergieleitung eine Mehrzahl von jeweils abgesicherten Leitungssträngen zur Verfügung zu stellen.
Der Abgriff elektrischer Energie vom Hauptenergiestrang ist nicht ohne Weiteres möglich. Zum Einen ist ein solcher Abgriff jeweils mit einem Übergangswiderstand und somit ohmschen Verlusten verbunden und zum Anderen besteht an den Abgriffen eine erhöhte Korrosionsgefahr.
Darüber hinaus ist bei der Verwendung von Aluminiumkabeln der elektrische Abgriff stets der Gefahr ausgesetzt, dass durch Oxidation des Aluminiumleiters der
Übergangswiderstand groß wird und die elektrische Verlustleistung an diesem Übergangswiderstand zu einer ungewünschten Erwärmung der Leitung führt.
Ausgehend von diesen Problemen lag dem Gegenstand die Aufgabe zu Grunde, eine elektrische Anschlusskonsole zur Verfügung zu stellen, mit welcher eine dezentrale Bordnetztopologie ermöglicht wird. Diese Aufgabe wird durch eine elektrische Anschlusskonsole nach Anspruch 1 gelöst. Insbesondere in Kraftfahrzeug Bordnetzen vorzugsweise in solchen, in denen die Batterie im Heck des Fahrzeugs und die Antriebsmaschine, insbesondere der Starter der Verbrennungsmaschine, aber auch ggf. ein Elektromotor für den Antrieb, im Motorraum angeordnet sind, verläuft der Hauptbatteriestrang vom Heck bis zur Front des Fahrzeugs. Dies kann durch eine Unterflurverlegung der Batterieleitung oder auch durch eine Innenraumverlegung der Batterieleitung erfolgen. Entlang dieses
Batteriestrangs kann mit Hilfe der gegenständlichen Anschlusskonsole eine Mehrzahl von elektrischen Abgängen in besonders einfacher Weise realisiert werden. Insbesondere wenn der Batteriestrang aus einem Aluminiumleiter, insbesondere einem Aluminiumvollleiter gebildet ist, ist es problematisch, Anschlusskonsolen an solchen Leitern anzuordnen. Mit Hilfe der gegenständlichen Lösung ist es möglich, in einem nicht isolierten Bereich, insbesondere in einem von den Leitungsenden entfernten Mittenbereich des Kabels, ein metallisches Flachteil mit einem
stoffschlüssig mit dem Flachteil gebildeten metallischen Anschlussbolzen an dem metallischen Leiter anzuordnen. Hierzu wird ein elektrischer Abgriff durch das metallische Flachteil und den Anschlussbolzen gebildet. Das Flachteil wird
stoffschlüssig mit dem Leiter im Anschlussbereich verbunden. Der Anschlussbereich liegt zwischen den Enden des Kabels und ist vorzugsweise in einem Mittenbereich des Kabels angeordnet. Insbesondere liegt der Anschlussbereich entfernt von den distalen Enden des Kabels. Durch das stoffschlüssige Anordnen des Flachteils auf dem Leiter kann eine vergrößerte Anschlussfläche realisiert werden, über die ein ausreichend hoher Stromfluss mit geringen elektrischen Verlusten möglich ist. Insbesondere ist der Leiter des elektrischen Kabels isoliert und in dem
Anschlussbereich ist der Leiter frei von der Isolation. Somit liegt der Anschlussbereich
zwischen zwei isolierten Bereichen des Leiters. In diesem abisolierten Bereich kann gemäß einem Ausführungsbeispiel das Flachteil stoffschlüssig mit dem Leiter verbunden sein. Sind mehrere abisolierte Bereiche vorgesehen, können entlang des Verlaufs des Kabels eine oder mehrere Anschlusskonsolen vorgesehen sein, über die elektrische Abgriffe möglich sind. Insbesondere wenn das Kabel ein vom
Hauptbatteriestrang ist, können somit vielfältige elektrische Abgriffe an dem
Batteriestrang ermöglicht werden, ohne den Leitwert der Batterieleitung als solche durch ansonsten notwendige Unterbrechungen negativ zu beeinflussen. Die Abgriffe führen nicht zu einer erhöhten elektrischen Verlustleistung entlang des Kabels, da das Kabel durch die Abgriffe nicht unterbrochen wird.
Mittels einer stoffschlüssigen Verbindung kann der Abgriff, respektive dessen metallisches Flachteil, mit der Leitung des Kabels verbunden werden. Hierbei bleibt das Kabel unversehrt und sein Leitwert wird im wesentlichen nicht beeinflusst. So ist es möglich, ein ein- oder zwei- oder mehrstückiges Kabel von der Batterie bis zum Motorraum, insbesondere bis zum Starter oder zum Elektromotor im Motorraum zu führen, welches durch Abgriffe in seiner elektrischen Leitfähigkeit jeweils eines Abschnittes nicht oder nur marginal beeinflusst wird. Die Isolation des Kabels ist derart, dass diese in den Isolationsabschnitten den Leiter vollständig umschließt. Die Isolation ist vorzugsweise aus einem Nichtleiter, insbesondere einem Kunststoff, wie beispielsweise PVC oder Silikon gebildet.
Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird vorgeschlagen, dass der elektrische Leiter ein Rundleiter ist. Vorzugsweise ist der elektrische Leiter dabei biegesteif und somit auf Grund insbesondere seiner eigenen Gewichtskraft nicht plastisch verformbar. Es wird auch vorgeschlagen, dass der Leiter aus Aluminium oder einer Legierung davon gebildet ist. Insbesondere E-Aluminium, beispielsweise Aluminium 99,5 kann für den Leiter zum Einsatz kommen. Um die Anschlussfläche zwischen dem Flachteil und dem Leiter im Anschlussbereich möglichst großflächig gestalten zu können, wird vorgeschlagen, dass der Leiter im
Anschlussbereich einen flächigen Bereich aufweist. Insbesondere ist im Anschlussbereich ein Planum des Leiters gebildet, auf welchem das Flachteil stoffschlüssig angeordnet werden kann. Dieser flächige Bereich wird gemäß einem Ausführungsbeispiel durch spanendes oder spanloses Umformen hergestellt.
Insbesondere kann ein Stauchen oder Pressen, insbesondere ein radiales Stauchen oder Pressen dazu verwendet werden, den flächigen Bereich des Leiters zu bilden. Vorzugsweise kann das Umformen unmittelbar während eines Fügeprozesses zwischen dem Leiter und dem Flachteil erfolgen. So kann z.B. bei einem Verschweißen mittels z.B. Ultraschall die Sonotrode und der Amboss sowohl zum Verschweißen der Bauteile als auch zum gleichzeitigen Formen des Planums durch Stauchen zum Einsatz kommen. Auch ist ein Reibpunktschweißen möglich, wobei hier die
Schweißwerkzeuge gleichzeitig das Schweißen als auch das Umformen ermöglichen können. Die stoffschlüssige Verbindung des Flachteils an dem Leiter ist insbesondere dann vereinfacht, wenn dieser aus einem Vollmaterial gebildet ist. Anders als bei
Litzenleitern ist der Leiter aus Vollmaterial einstückig und ein Verschweißen, insbesondere mittels Ultraschall, ist begünstigt, da dann nicht einzelne Litzen in Schwingung gebracht werden können wodurch die Schweißenergie kompensiert werden könnte. Vielmehr wird bei einem Vollmaterial beim Schweißen die gesamte Schweißenergie in die Kontaktfläche zwischen dem Flachteil und dem Leiter im Anschlussbereich eingebracht und die Materialien schmelzen auf.
Abhängig von der Verwendung des Materials des Leiters wird vorzugsweise das Flachteil aus einem elektrisch ähnlichen, insbesondere dem gleichen metallischen
Material gebildet. Ist der Leiter beispielsweise aus Kupfer oder einer Legierung davon gebildet, kann das Flachteil ebenfalls aus Kupfer gebildet werden. Da jedoch insbesondere bei der Verwendung von Aluminium die gegenständliche
Anschlusskonsole vorteilhaft ist, wird auch gemäß einem Ausführungsbeispiel vorgeschlagen, dass das Flachteil aus Aluminium oder Legierungen davon gebildet ist. Durch die Verwendung eines elektrisch ähnlichen oder gleichen Metalls für den Leiter
als auch das Flachteil wird eine sortenreine Verbindung im Bereich der Anschlusskonsole zwischen Abgriff und Leiter gewährleistet. Kontaktkorrosionen werden somit verhindert bzw. auf ein Minimum reduziert. Auf der anderen Seite ist die Anschlusskonsole dazu gedacht, einen elektrischen Abgriff zur Verfügung zu stellen. Dieser Abgriff wird durch von dem Abgriff abgehende Kabel genutzt. Diese können beispielsweise aus Kupfer gebildet sein. Um den elektrischen Abgriff an der Anschlusskonsole zu erleichtern, wird vorgeschlagen, dass der Anschlussbolzen aus Kupfer oder Legierungen davon gebildet sein kann. Es ist jedoch auch ein Abgang zu einem elektrischen Kontaktteil aus Aluminium möglich, so dass dann der Anschlussbolzen ebenfalls aus Aluminium gebildet sein kann.
Die Kontaktkorrosion zwischen dem Flachteil aus Aluminium und dem
Anschlussbolzen kann dadurch reduziert werden, dass der Anschlussbolzen aus Stahl oder Edelstahl gebildet ist. In diesem Fall ist die Kontaktkorrosion zwischen dem Anschlussbolzen und dem Flachteil vernachlässigbar. Durch geeignete
Isolationsmaßnahmen kann die Kontaktstelle zwischen dem Anschlussbolzen und dem Flachteil vor Umwelteinflüssen, insbesondere vor Wasser geschützt werden und somit die Korrosionsgefahr verringert werden.
Um den Anschlussbolzen für den Anschluss an einen Kabelschuh oder ein sonstiges Kabelende auszustatten, wird vorgeschlagen, dass dieser verzinnt und/oder unternickelt ist. Eine besonders gute Verbindung zwischen dem Flachteil und dem Leiter ist dann möglich, wenn diese mittels Ultraschallschweißen hergestellt ist. Durch das
Ultraschallschweißen wird eine eventuell vorhandene Aluminiumoxidschicht auf dem Leiter aufgebrochen und der entstehende Schweißknoten ist weitestgehend frei von Aluminiumoxid. Hierdurch wird der Übergangswiderstand im Bereich des
Schweißknotens gegenüber herkömmlichen Schweißverfahren verringert.
Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird vorgeschlagen, dass der Anschlussbolzen mittels Reibschweißen, insbesondere Rotationsreibschweißen oder
Reibpunktschweißen, aber auch mittels Elektroschweißen, mit dem Flachteil verbunden ist. Durch das Reibschweißen des Anschlussbolzens an das Flachteil kann ebenfalls eine eventuell vorhandene Aluminiumoxidschicht auf dem Flachteil aufgebrochen und der Übergangswiderstand zwischen dem Flachteil und dem
Anschlussbolzen klein gehalten werden.
Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird vorgeschlagen, dass das Flachteil auf der dem Anschlussbolzen abgewandten Seite mit dem Leiter stoffschlüssig verbunden ist. Auf der einen Seite des Flachteils kann somit der Leiter stoffschlüssig mit dem Flachteil verbunden und auf der anderen Seite des Flachteils der Anschlussbolzen. Da der Leiter auf der dem Anschlussbolzen abgewandten Seite mit dem Flachteil verbunden ist, behindert der Leiter den Anschluss eines elektrischen Anschlusses an den
Anschlussbolzen nicht. Die Abgangsrichtung eines elektrischen Anschlusses an dem Anschlussbolzen ist somit frei wählbar und kann insbesondere winklig als auch parallel zum Verlauf des Leiters erfolgen.
Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird vorgeschlagen, dass das Flachteil, in Teilen der Bolzen und der Leiter mit einer Isolation ummantelt sind. Insbesondere ist die Isolation derart, dass sie nicht nur das Flachteil, Teile des Bolzens und den Leiter umgibt, sondern bis über die Isolation des Leiters hinaus ragt. Somit wird eine vollständige Einhausung des Flachteils, des Teils des Bolzens und des Leiters ermöglicht. Der Eintritt von Feuchtigkeit wird durch die Isolation weitestgehend verhindert. Hierdurch sind die Übergänge zwischen dem Leiter und dem Flachteil, respektive zwischen dem Flachteil und dem Anschlussbolzen vor Umgebungsfeuchte geschützt.
Um einen elektrischen Anschluss an dem Anschlussbolzen zu ermöglichen, ist der Anschlussbolzen an seinem vom Flachteil entfernten Ende frei von der Isolation. Es ist möglich, dass die Isolation im Bereich des Bolzens derart ist, dass sie zur Aufnahme
eines Verschlusses, insbesondere in Form einer Kappe gebildet ist. Somit kann das Ende des Bolzens mit einer Isolationskappe abgedeckt werden, und für den Fall, dass ein Anschluss an den Bolzen erfolgen soll, die Kappe entfernt werden. Um im Rahmen der Installation des Bordnetzes Fehlpolungen zu vermeiden und insbesondere die richtigen Bolzen für die jeweiligen Abgänge zu kontaktieren, wird vorgeschlagen, dass die Isolation im Bereich des von dem Flachteil entfernten Ende des Anschlussbolzens Poka Yoke mechanisch kodiert ist. Durch eine bestimmte Form des Umfangs der Isolation des Bolzens im Bereich des von dem Flachteil entfernten Endes kann gewährleistet werden, dass nur bestimmte Arten von Anschlusssteckern an den Bolzen angeschlossen werden können. Sofern z.B. der Innenumfang eines Steckers nicht kongruent zu dem Außenumfang der Isolation am Bolzen ist, kann eine Steckverbindung verhindert sein. Hierdurch können Fehlverbindungen verhindert werden. Insbesondere erfolgt die Kodierung durch Formgebung des Außenumfangs der Isolation im Bereich des Endes des Bolzens.
Um die Anschlusskonsole beispielsweise in einer Aufnahme innerhalb der
Fahrzeugkarosse fixieren zu können, wird vorgeschlagen, dass eine Kantenlänge des Flachteils größer ist als der Durchmesser der Leitung, insbesondere größer als der Durchmesser des Kabels ist. Insbesondere haben sich quadratische als auch rechteckige Formen des Flachteils als vorteilhaft herausgestellt.
Der gegenständliche Anschlussbolzen lässt sich insbesondere in Energieleitungen, beispielsweise Batterieleitungen, insbesondere Hochstromleitungen, insbesondere Kraftfahrzeugbatterieleitungen verwenden.
Nachfolgend wird der Gegenstand anhand einer Ausführungsbeispiele zeigenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. la einen Querschnitt eines Kabels;
Fig. lb eine Ansicht eines abisolierten Kabels;
Fig. lc eine Ansicht eines abisolierten, gestauchten Kabels; Fig. 2 eine Ansicht eines Kabels nach Figur 1;
Fig. 3a eine Ansicht eines Anschlussbolzens gemäß einem Ausführungsbeispiel;
Fig. 3b eine Ansicht eines Anschlussbolzens gemäß einem weiteren
Ausführungsbeispiel;
Fig. 3c eine Ansicht eines Anschlussbolzens gemäß einem weiteren
Ausführungsbeispiel; Fig. 3d eine Ansicht eines Anschlussbolzens gemäß einem weiteren
Ausführungsbeispiel;
Fig. 4 eine Ansicht eines Bolzens gemäß Figur 3b; Fig. 5a eine Draufsicht auf ein Flachteil gemäß einem Ausführungsbeispiel;
Fig. 5b eine Draufsicht auf ein Flachteil gemäß einem Ausführungsbeispiel;
Fig. 5c eine Draufsicht auf ein Flachteil gemäß einem Ausführungsbeispiel;
Fig. 6 eine Ansicht eines Flachteils verbunden mit einem Anschlussbolzen;
Fig. 7 eine Ansicht einer Anschlusskonsole gemäß einem Ausführungsbeispiel; Fig. 8 eine Ansicht einer Anschlusskonsole gemäß Figur 7;
Fig. 9 einen Querschnitt einer isolierten Anschlusskonsole;
Fig. 10 eine Ansicht einer Anschlusskonsole gemäß Figur 9 mit einem daran angeschlossenen Sicherungskasten;
Fig. IIa eine Draufsicht auf eine mechanische Kodierung eines
Anschlussbolzens;
Fig. IIb eine Draufsicht auf eine weitere mechanische Kodierung eines
Anschlussbolzens;
Fig. 11c eine weitere Draufsicht auf eine mechanische Kodierung eines
Anschlussbolzens.
Figur la zeigt ein elektrisches Kabel 2 mit einem metallischen Leiter 4 und einer Isolation 6.
Der metallische Leiter 4 ist vorzugsweise als Vollmaterial und insbesondere biegesteif. Der Leiter 4 ist vorzugsweise ein Rundleiter. Das Material des Leiters 4 ist
vorzugsweise Aluminium, insbesondere Aluminium 99,5. Die Biegesteifigkeit des Kabels 2 ergibt sich dann, wenn sich das Kabel 2 auf Grund seiner eigenen
Gewichtskraft nicht plastisch verformen lässt. Es ist eine größere Kraft als die
Gewichtskraft notwendig, um eine plastische Verformung des Kabels 2
herbeizuführen.
Die Isolation 6 ist vorzugsweise aus PVC oder Silikon gebildet.
Wie in Figur lb dargestellt ist, ist bei einer gegenständlichen Anschlusskonsole das Kabel 2 in einem Mittenbereich, das heißt entfernt von seinen jeweiligen distalen Enden, abisoliert, so dass ein abisolierter Bereich 8 gebildet ist. In dem abisolierten Bereich 8 ist der Leiter 4 frei von der Isolation 6.
Nachdem der abisolierte Bereich 8 hergestellt wurde, kann das Kabel 2 beziehungsweise dessen Leiter 4 gestaucht oder gepresst werden, so dass sein Radius beziehungsweise sein Durchmesser verringert wird und ein flächiger
Anschlussbereich 10 entsteht, wie in Figur lc gezeigt. Der Anschlussbereich 10 eignet sich zum Anschluss des Flachteils, wie nachfolgend noch gezeigt wird. Auch ist es möglich und vorteilhaft, das Stauchen unmittelbar während des Fügens der Leitung mit dem Flachteil erfolgt. Dabei kann in einem Prozessschritt sowohl das
stoffschlüssige Fügen als auch das Stauchen erfolgen.
Figur 2 zeigt eine Ansicht eines Kabels 2 gemäß der Figur lc. Zu erkennen ist, dass der Leiter 4 ein Rundleiter ist und im Bereich des Anschlussbereichs 10 flächig
ausgebildet ist. Dies kann durch Stauchen oder Pressen erfolgen. Der
Anschlussbereich 10 befindet sich im abisolierten Bereich 8, welcher entfernt von den distalen Enden des Kabels 2 ist.
Figur 3a zeigt einen Anschlussbolzen 12. Der in der Figur 3a gezeigte Anschlussbolzen 12 ist zylindrisch und aus einem Vollmaterial gebildet. Insbesondere kann der Anschlussbolzen 12 aus Edelstahl gebildet sein. Es ist jedoch auch möglich, den Anschlussbolzen 12 aus Kupfer, Aluminium oder Legierungen hiervon zu bilden. Der Anschlussbolzen 12 kann durch Drehen oder durch Schneiden einer Stange gebildet werden.
Figur 3b zeigt einen Anschlussbolzen 12, der an seinem einen Ende eine
Anschlussfahne 14 aufweist, an die beispielsweise ein Klemmelement eines elektrischen Anschlusses angeklemmt werden kann. Insbesondere kann
beispielsweise eine Klemme in Form von einer Batteriepolklemme an die
Anschlussfahne 14 angeklemmt werden.
Figur 3c zeigt einen Anschlussbolzen 12, bei dem ein Ende mit einem Gewinde 16 versehen ist. An einen solchen Anschlussbolzen 12 kann beispielweise ein elektrischer Anschluss angeschraubt werden.
Figur 3d zeigt einen weiteren Anschlussbolzen 12, der an seinem Ende eine Öffnung 18, insbesondere in Form einer Bohrung aufweist. Durch diese Öffnung 18 kann beispielsweise eine Schraubverbindung mit einem elektrischen Anschluss hergestellt werden, in dem eine Schraube durch eine Öffnung 18 geschoben und/oder dort verschraubt wird.
Figur 4 zeigt einen Anschlussbolzen gemäß Figur 3b in einer Ansicht. Zu erkennen ist, dass der zylindrische Bolzen 12 im Bereich der Anschlussfahne 14 einen geringeren Radius aufweist und beispielsweise zur Aufnahme eines Klemmelements gebildet ist.
Figur 5a zeigt eine Draufsicht auf ein Flachteil 20. Das Flachteil 20 ist vorzugsweise aus dem selben Material wie der Leiter 2 gebildet. Vorzugsweise ist das Flachteil 20 aus Aluminium oder Legierungen davon, insbesondere aus Aluminium 99,5 gebildet. Zu erkennen ist in Figur 5a, dass das Flachteil 20 einen quadratischen Querschnitt hat.
Wie jedoch in der Figur 5b zu erkennen ist, kann der Querschnitt des Flachteils 20 auch rechteckig sein.
Auch ein ovaler Querschnitt, wie in Figur 5c gezeigt, ist möglich. Runde Querschnitte oder andere Querschnittsformen des Flachteils 20 sind ebenfalls möglich und können je nach Einsatzzweck der Anschlusskonsole angepasst werden.
Figur 6 zeigt eine Ansicht eines Flachteils 20 mit einem daran angeschweißten Bolzen 12. Der Bolzen 12 ist vorzugsweise mittels Rotationsreibschweißen an das Flachteil 20 angeschweißt und es bildet sich eine Schweißnaht 22 zwischen dem Bolzen 12 und dem Flachteil 20. Die Schweißnaht 22 ist vorzugsweise frei von Aluminiumoxid und
der Übergangswiderstand zwischen dem Bolzen 12 und dem Flachteil 20 ist im Bereich weniger μθΐιιη.
Figur 7 zeigt den Anschluss des Flachteils 20 an den Leiter 4. Zu erkennen ist, dass das mit dem Bolzen 12 bereits verbundene Flachteil 20 mit dem Leiter 4 stoffschlüssig verbunden ist. Diese Verbindung kann beispielsweise mittels eines
Ultraschallschweißverfahrens hergestellt werden. Es bildet sich eine Schweißnaht 24 zwischen dem Flachteil 20 und dem Leiter 4. Zum Ultraschallverschweißen des Flachteils 20 mit dem Leiter 4 ist es möglich, den Bolzen 12 in eine
Ultraschallsonotrode einzuspannen und den Leiter 4 mittels eines Ambosses gegen die Unterseite des Flachteils 20 zu pressen. Wird nun das Flachteil 20 mit Ultraschall beaufschlagt, bildet sich die Schweißnaht 24 zwischen dem Flachteil 20 und dem Leiter 4. Dabei kann auch das Planum hergestellt werden. Es ist somit nicht notwendig, das Planunm in einem vorangehenden Prozessschritt herzustellen. Durch das Ultraschallschweißen wird eine Aluminiumoxidschicht, welche entweder auf dem Leiter 4 und/oder dem Flachteil 20 gebildet ist aufgebrochen und der
Übergangswiderstand über die Schweißnaht 24 ist ebenfalls im Bereich weniger μθΐιιη. Figur 8 zeigt eine Ansicht einer Anschlusskonsole gemäß Figur 7. Zu erkennen ist, dass die Kantenlänge des Flachteils 20 größer ist als der Durchmesser der Leitung 4. Ferner ist zu erkennen, dass die Leitung 4 auf der dem Bolzen 12 abgewandten Seite des Flachteils 20 mit dem Flachteil 20 verschweißt ist. Um die Schweißnähte 22 und 24 vor Umwelteinflüssen zu schützen wird die
Anschlusskonsole, wie in der Figur 9 gezeigt, mit einem Isolator 26 umspritzt. Der Isolator 26 ragt bis über die Isolation 6 des Kabels 2 hinaus. Der Isolator 26 umgibt das Flachteil 20 sowie den Bolzen 12 zumindest teilweise und isoliert somit die Schweißnähte 22, 24 vor Umwelteinflüssen. Im Bereich des dem Flachteils 20 abgewandten Endes des Bolzens 12 ist dieser, wie in der Figur 9 dargestellt, frei von
der Isolation 26. Eine Kappe 28 kann vorgesehen sein, um den Bolzen 12 zumindest zeitweise vor Umwelteinflüssen zu schützen.
Figur 10 zeigt eine Ansicht einer umspritzten Anschlusskonsole gemäß Figur 9.
Zusätzlich zu der Anschlusskonsole ist in der Figur 10 eine Sicherungsbox dargestellt. Die Sicherungsbox ist über einen elektrischen Leiter mit der Anschlusskonsole respektive dem Bolzen 12 verbunden. Der elektrische Leiter wird an den Bolzen 12 beispielsweise angeschraubt oder verklemmt und bietet somit eine elektrische Verbindung mit dem Leiter 4. Das elektrische Potential des Leiters 4 ist somit in der Sicherungsbox 30 abgreifbar und von dort können Abgänge zu den Verbrauchern abzweigen.
Um den Anschluss von Verbrauchern an den Bolzen 12 bei der Montage zu
vereinfachen und insbesondere um zu verhindern, dass an den falschen
Anschlussbolzen 12 elektrische Abgänge vorgesehen werden, ist der Isolator 26 im Bereich des Endes des Bolzens 12 durch Formgebung mechanisch kodiert. Figur IIa zeigt eine mechanische Kodierung in Form eines Quadrates. Die Isolation 26 ist im Bereich des Endes des Bolzens 12 quadratisch geformt, so dass beispielsweise nur quadratische Stecker beziehungsweise Steckergesichter auf den Bolzen 12 aufgesteckt werden können.
Die mechanische Kodierung der Isolation 26 kann beispielsweise auch, wie in Figur IIb dargestellt ist, durch Rücksprünge in dem Isolator 26 geformt sein. Die Kontur der Rücksprünge kann unterschiedlich sein, so dass mit verschiedenen Rücksprüngen verschiedene mechanische Formgebungen und Kodierungen möglich sind.
Auch der Umfang der Isolation 26 im Bereich des Endes des Bolzens 12 kann unterschiedlich gewählt sein, beispielsweise wie in der Figur 11c dargestellt in Dreiecksform mit einem Vorsprung 32. Je nach Kodierung können nur geeignete Stecker auf den Bolzen 12 aufgesteckt werden und somit kann sichergestellt werden, dass die richtigen Abgänge mit den richtigen Bolzen verbunden werden.
Mit Hilfe der gezeigten Anschlusskonsole ist ein besonders einfacher elektrischer Abgriff einer Energieleitung möglich. Die Energieleitung als solche wird elektrisch kaum beeinflusst und deren Leitungswiderstand bleibt im Wesentlichen unbeeinflusst von der Anzahl der Anschlusskonsolen. Ferner können die Anschlusskonsolen an den gewünschten Positionen entlang der Leitung vorgesehen werden, so dass eine dezentrale Verteilung der Energie im Bordnetz möglich ist. Mehrere Sicherungsboxen und Abgänge können je nach Notwendigkeit an unterschiedlichen Stellen innerhalb des Fahrzeugs in besonders einfacher Weise mit der Energieleitung verbunden werden. Eine Konfektionierung des Kabels ist somit individuell anpassbar und wird somit einem jeweiligen Fahrzeugtyp gerecht.